Menschen wollen glauben, weil sie eben Menschen sind und keine I/O-Vernunftautomaten. Denn: Das wäre defintiv ein Downgrade.
Danke für die Blumen, keko!
Ich halte mich allerdings auch ohne religiösen Glauben für einen Menschen. Ich habe definitiv meine Fehler, aber dass ich mich durch den Glauben an Götter und Teufel zu vervollkommnen oder upzugraden hätte, halte ich für Quark.
Gilt dieser Vorzug gläubiger Menschen gegenüber den Nichtglaubenden bei jeder Religion? Mir scheint, dass Du in Hinblick auf andere Religionen als Deine eigene, etwa den Islam, weniger schwungvoll formuliert hättest.
Ja, ohne Frage! Ich möchte nicht, dass sie verschwinden. Und nun?
Nach dieser Logik dürften wir nie unterschiedlicher Meinung sein, denn das wäre sonst intolerant.
Meine Toleranz bersteht darin, dass ich Deine Meinung zur Esoterik toleriere; dennoch weise ich in Debatten auf die Widersprüchlichkeit und Schädlichkeit hin.
Wenn Du darin einen unlösbaren Widerspruch siehst, dann nehme ich das in Kauf. Ich kann vermutlich nicht jeden überzeugen — daher die Notwendigkeit der Toleranz. Man möchte ja in Frieden leben.
Zitat:
Zitat von keko#
weil sie eben Menschen sind und keine I/O-Vernunftautomaten.
Kannst Du nicht ohne diese Strohmann-Argumente auskommen? Nur weil jemand nicht an die Sieben Zwerge glaubt, ist er noch kein Automat. (Das ist übrigens selbst ein Strohmann-Argument.)
Zitat:
Zitat von keko#
Ist dir Mal in den Sinn gekommen, dass ein Glaube handfeste Vorteile darstellen kann?
Schon wieder das Argument der Nützlichkeit. Warum konstruieren wir dann nicht eine noch nützlichere Religion, mit noch mehr Vorteilen, wenn das angeblich der Maßstab sein soll? Warum richten wir uns nicht nach einer nützlichen Religion, die ich erfunden habe?
Außerdem gibt es gigantische Zweifel an der Nützlichkeit der abrahamitischen Religionen, gerade auch in seelischer Hinsicht.
Oder anders rum: was wäre für mich besser, wenn ich Atheist wäre?
Du bist doch Atheist, zumindest im Bezug auf das Christentum. Oder sehe ich das falsch?
Du sagtest, dass Du die katholischen Dogmen wie die körperliche Himmelfahrt von Frau Maria, ihr unverletztes Jungfernhäutchen nach drei Geburten, sprechende Dornbüsche etc. nicht glaubst. Du glaubst auch nicht an die göttliche Urheberschaft der Bibel, sondern räumst ein, dass sie von Menschen und nur von Menschen geschrieben sei.
In lebenspraktischer Hinsicht vermute ich, ohne Dir zu nahe treten zu wollen, dass Du katholischen Lebensregeln, etwa bei der Empfängnisverhütung oder dem vorehelichen Geschlechtsverkehr, nicht folgst. Du lebst ein ganz normales Atheistenleben, hältst Dich an die Gesetze, und zahlst Kirchensteuer. Macht Dich letzteres zu einem Katholiken?
Ich habe Dich in der bisherigen Diskussion nicht als solchen wahrgenommen und wundere mich, mit welcher Entschiedenheit Du die katholische Kirche verteidigst.
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Was für Dich besser wäre, wenn Du Atheist wärst? Du lebst doch bereits als solcher! Du bist spirituell frei, machst Dir Gedanken über alle möglichen Religionen, auch über Wissenschaft und Philosophie, und versuchst tolerant gegenüber anderen Menschen zu sein. Du nutzt Deinen Verstand, um Dir selbst ein Bild zu machen, anstatt Dich den Dogmen aus der Antike zu unterwerfen. Das ist doch nicht schlecht?
Ich würde gerne noch das Vernunftsargument erweitern. Behauptet wurde, dass der Menschen eben nicht alleine mit Vernunft leben kann.
Dem stimme ich zu. Jedoch gilt diese Zustimmung nicht grenzenlos. Ab einem gewissen Grad der Absurdität klappt es nicht mehr. Man kann damit nicht jeden beliebigen Unsinn rechtfertigen — zumindest dann nicht, wenn es Auswirkungen auf andere hat. Kirchen, die moralische Standards setzen wollen, wirken sich zwangsläufig auf alle aus. Sie müssen sich redlicherweise darum bemühen, Wahres von Unwahrem zu unterscheiden.
Ab einem gewissen Grad der Absurdität kann man sich meiner Meinung nach nicht mehr darauf berufen, dass eben jeder Mensch ein paar nette abergläubische Sachen mit sich herumträgt.
Dieses Schwarz-Weiß-Denken: Entweder sind wir kalte Roboter, oder aber jeder Unsinn ist erlaubt, trifft gerade nicht den menschlich-angenehmen Mittelweg, der das Leben erträglich macht.
Er war eine Respektsperson und gehörte neben Bürgermeister und ein paar alteingesessenen Geschäftsleuten zur Elite der Gemeinde. Er rieb sich für seine Sache und seine Gemeinde auf. Ich kannte ihn auch als Ministrant und als Reli-Lehrer. Manchmal trank er vor der Messe einen Wein, wenn er schlecht drauf war. Wir Ministranten wußten und merkten das. Das machte ihn aber menschlich.
Mach du dich nur lustig.
Leider beantwortet dass immer noch nicht die Frage woher der Pfarrer die, aus meiner Sicht, Anmaßung hernahm, dass er Sünden vergeben könne??
Nach deinen Schilderungen hättest Du ebenso zu einem der Geschäftsleute gehen können.
Ps: mal abgesehen davon, dass ich es pädagogisch
völlig daneben finde, wenn man Kinder dazu erzieht, für Fehler nicht offen einstehen zu müssen.
Nach dieser Logik dürften wir nie unterschiedlicher Meinung sein, denn das wäre sonst intolerant.
Meine Toleranz bersteht darin, dass ich Deine Meinung zur Esoterik toleriere; dennoch weise ich in Debatten auf die Widersprüchlichkeit und Schädlichkeit hin.
Du hast ganz klar gesagt, dass ".. dass sie verschwinden müssen". Das zieht natürlich einiges nach sich. Angefangen von Abschaffung der Feiertage (hatten wir ja auch schon ausgiebig diskutiert). Du wirst mit deiner Toleranz sehr schnell am Ende sein, wenn du nur halbwegs konsequent sein wirst. Unsere Gesellschaft ist historisch bedingt von Religion durchdrungen. Ganz zu schweigen von unseren neuen Mitmenschen islamischen Glaubens.
Was für Dich besser wäre, wenn Du Atheist wärst? Du lebst doch bereits als solcher! Du bist spirituell frei, machst Dir Gedanken über alle möglichen Religionen, auch über Wissenschaft und Philosophie, und versuchst tolerant gegenüber anderen Menschen zu sein. Du nutzt Deinen Verstand, um Dir selbst ein Bild zu machen, anstatt Dich den Dogmen aus der Antike zu unterwerfen. Das ist doch nicht schlecht?
Ein Atheist lehnt definitionsgemäß den Glauben an einen Gott ab. Also bin ich keiner, denn ich bin überzeugt, dass es eine Gottheit gibt.
Leider beantwortet dass immer noch nicht die Frage woher der Pfarrer die, aus meiner Sicht, Anmaßung hernahm, dass er Sünden vergeben könne??
Nach deinen Schilderungen hättest Du ebenso zu einem der Geschäftsleute gehen können.
Ja, sofern der Geschäftsmann eine gewisse Spiritualität und Geistlichkeit verkörpert. Unser Diakon war Abteilungsleiter bei SAP. Das eine schließt das andere nicht aus.
Zitat:
Zitat von anlot
Ps: mal abgesehen davon, dass ich es pädagogisch
völlig daneben finde, wenn man Kinder dazu erzieht, für Fehler nicht offen einstehen zu müssen.
Hast du Kinder? Du wirst das sicher besser machen oder hast es besser gemacht