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Alt 03.11.2017, 09:14   #8793
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.900
Sers MattF,

ich verstehe was du meinst und stimme dir in deiner Sichtweise auch zu. Ich stelle gerade fest, ich habe mich darüber hinaus auch wirklich schlecht ausgedrückt. Wenn ich „die Welt verändern“ schreibe, denke ich eigentlich „das Leben der Menschen auf der Welt verbessern“. Sorry dafür!

LG Helmut
Helmut S ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2017, 10:04   #8794
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.265
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Sehe ich auch so, nur wo ist da die Religion?

Liebe und Vergebung geht auch ohne Religion.

MfG
Matthias

P.s.: Man kann nur Philosoph werden mit einem NC von 1.3? Versteh ich dich da richtig?
Nein. NC ist in DE bei circa 1,3 im Abi für Psycho. Philo hat keinen NC (müsste ich aber aktuell überprüfen, war aber immer so).

Grützi
Trimichi

P.S.: ich meinte ein abgeschlossenes Doppelstudium. Für Philo allein greift nicht die APA. Grund u.a.: Philo führt keine empirische, naturwissenschaftliche Forschung durch, sie belegt ihre Aussagen nicht in der Praxis, wie man hier sehr schön (mit Bezug auf den Fussball-Thread) im Video versinnbildlicht sehen kann...
https://www.youtube.com/watch?v=71l1KytVNcY
Trimichi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2017, 10:44   #8795
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.287
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Servus qbz,

......
Eine gute, praktisch relevante und vor allem brandaktuelle Fragestellung, auf die man Moralphilosopie anwenden kann ist: „Ist eine Obergrenze für Flüchlinge moralisch vertretbar?“

Welche Position (ich meine nicht die Politische) habt ihr denn zu der Fragestellung?

Liebe Grüße
Helmut
Hallo helmut,

was meinst Du dabei mit "politischer" im Unterschied zu "moralischer" Position. Gibt es da einen Unterschied in der Frage, ob man Flüchtlingen Asyl gewährt?

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als in der Schweiz kritische Schweizer in den 80ziger Jahren anfingen, ihr Land dafür zu kritisieren, dass es während des 2. Weltkrieges die Grenzen zu DE auch für Flüchtlinge (Juden) schloss (mit Armee), obwohl man spätestens nach 1942 wusste, dass diese in DE ermordet werden. Bekannt wurde die Problematik durch den Film: "Das Boot ist voll"

"Der Bundesrat, das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement und die Spitzen der Armee wussten im Sommer 1942, dass den zurückgewiesenen Flüchtlingen die Deportation nach Osteuropa und damit der Tod drohte. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund, die Hilfswerke, Teile der Bevölkerung und der sozialdemokratische Nationalrat David Farbstein protestierten vehement gegen die Grenzschliessung.[39]"

Aufgrund solcher Erfahrungen muss Asyl für alle Flüchtlinge gelten und wer illegal vom Leben bedrohte Flüchtlinge schützt (im Kirchenasyl z.B., um auf das Topic zu kommen ) handelt IMHO human, politisch aber vielleicht illegal.

Herzlichen Gruss,
qbz

Geändert von qbz (03.11.2017 um 13:17 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2017, 12:58   #8796
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.934
Der Mensch überschätzt sich, wenn er glaubt, er könne langfristig selbst festlegen, was moralisch oder unmoralisch sei. Tatsächlich kann er das weder durch die Religion, noch auf andere Weise. Moral entwickelt sich langfristig von selbst. Aus diesem Grund finden wir überall auf der Welt dieselbe Moral. Die bestehenden Unterschiede sind Feinheiten.

Denn was wir "Moral" nennen, ist nichts anderes als die jeweils erfolgreichste Strategie. Sie wird dann abgelöst, wenn sich eine noch erfolgreichere Strategie findet, die dann ihrerseits als "Moral" bezeichnet wird.

Eine solche Strategie lautet quer durch alle menschlichen Kulturen, aber auch unter Affen, Fledermäusen etc.: "Begegne anderen stets Kooperationsbereit, aber wehre Dich, wenn Du angegriffen wirst".

Diese Strategie ist erfolgreicher als andere Strategien. Ein Beispiel für eine andere Strategie lautet: "Greife stets sofort an und sichere Dir Deinen unmittelbaren Vorteil". Ein gegenteiliges Beispiel: "Weiche Konflikten stets aus und ergreife immer die Flucht".

Die Balance zwischen Aggression und Friedfertigkeit, zwischen Egoismus und Altruismus, zwischen kurzfristigen und langfristigem Benefit, stellt sich über eine kulturelle Evolution von selbst ein. Das erfolgreichste Verhalten (die erfolgreichste Strategie) setzt sich durch. Wir nennen das dann "Moral".

Diesen Mechanismus findet man nicht nur bei der Entstehung und Weiterentwicklung der Moral, sondern bei allen kulturellen Entwicklungen. Warum brach der Kommunismus zusammen? Weil andere Wirtschaftsweisen (Strategien) erfolgreicher waren. Aus demselben Grund weichen Monarchien den Demokratien.

Warum gibt es nur sehr wenige Gottesstaaten, warum sind die fundamentalchristlichen Gemeinschaften der USA sehr klein? Weil sich andere Strategien erfolgreicher ausbreiten. Deshalb entscheiden sich unsere Moralbegriffe etwas von denen der Mormonen. Nicht weil sie "besser" wären, sondern weil sie einen größeren Ausbreitungserfolg hatten.

Gesellschaften oder Gruppen mit erfolgreichen Strategien wirken an ihren Grenzen zu anderen Gruppen ansteckend. So breiten sich erfolgreiche Strategien aus.

Wir überlasten die Religionen auf unnötige und unfaire Weise, wenn wir erwarten, sie könnten uns eine tragfähige Moral (Verhaltensstrategie) liefern. Religion kann Impulse geben. Alles weitere entwickelt sich.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2017, 13:16   #8797
MattF
Szenekenner
 
Registriert seit: 27.04.2011
Beiträge: 8.771
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Warum gibt es nur sehr wenige Gottesstaaten,

Und die paar die es gibt, gibt es nur wg.Sondereffekten, konkret weil die Öl unter der Wüste gefunden haben und nicht real wirtschaften müssen für ihr Geld.

Müssten die ihren Wohlstand selber erarbeiten, wären sie längst weg vom Fenster.

MfG
Matthias
MattF ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2017, 13:34   #8798
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.287
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Der Mensch überschätzt sich, wenn er glaubt, er könne langfristig selbst festlegen, was moralisch oder unmoralisch sei. Tatsächlich kann er das weder durch die Religion, noch auf andere Weise. Moral entwickelt sich langfristig von selbst. Aus diesem Grund finden wir überall auf der Welt dieselbe Moral. Die bestehenden Unterschiede sind Feinheiten.

Denn was wir "Moral" nennen, ist nichts anderes als die jeweils erfolgreichste Strategie. Sie wird dann abgelöst, wenn sich eine noch erfolgreichere Strategie findet, die dann ihrerseits als "Moral" bezeichnet wird.

Eine solche Strategie lautet quer durch alle menschlichen Kulturen, aber auch unter Affen, Fledermäusen etc.: "Begegne anderen stets Kooperationsbereit, aber wehre Dich, wenn Du angegriffen wirst".

Diese Strategie ist erfolgreicher als andere Strategien. Ein Beispiel für eine andere Strategie lautet: "Greife stets sofort an und sichere Dir Deinen unmittelbaren Vorteil". Ein gegenteiliges Beispiel: "Weiche Konflikten stets aus und ergreife immer die Flucht".

Die Balance zwischen Aggression und Friedfertigkeit, zwischen Egoismus und Altruismus, zwischen kurzfristigen und langfristigem Benefit, stellt sich über eine kulturelle Evolution von selbst ein. Das erfolgreichste Verhalten (die erfolgreichste Strategie) setzt sich durch. Wir nennen das dann "Moral".
......
Ich möchte da doch mehrere Fragezeichen hinter diese Vorstellung über die allgemeine Entwicklung der menschlichen Moral und Kultur setzen und ich bezweifle auch, ob das bei den Säugetieren auf diese Weise zu verallgemeinern ist (der Löwe, der den Rudelchef vertreibt und den Nachwuchs tötet, verhält sich wenig kooperationsbereit ).

Es lohnt sich, darüber nachzudenken, ob solche Verallgemeinerungen nicht mit bestimmter ideologischer Absicht postuliert werden, z.B. um zu verdecken, dass diejenigen, welche herrschen, jeweils eine andere Moral haben, abgeleitet von ihren Interessen, als diejenigen, die beherrscht werden. Wäre es anders, würden wohl kaum jede Minute auf der Welt Menschen verhungern. Ich würde eher postulieren, dass Moral rein interessengeleitet ist und die Interessen einzelner Schichten wiederum von den wirtschaftlichen Verhältnissen abhängen, die z.B. im Kapitalisums nicht mehr unter der Kontrolle der Menschen stehen.

Für menschliche Kleingruppen ohne starre Hierarchien in psychologischen und spielstrategischen Laborsituationen mögen die genannten allgemeinen Strategiewertungen bestimmt zutreffen. Auch sehe ich in der Kooperation und der Vergesellschaftung von Arbeit ein bestimmendes, allgemeines Moment der menschlichen Entwicklung, wobei halt seit der Entstehung von "Reichen" die Kooperation in konkreten Herrschaftsverhältnissen erfolgt, in denen sich die Moral der Herrschenden (z.B. der Pharaonen) und der Unterdrückten (der Sklaven in dem Fall) doch wesentlich unterscheidet.

Geändert von qbz (03.11.2017 um 14:29 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2017, 13:42   #8799
MattF
Szenekenner
 
Registriert seit: 27.04.2011
Beiträge: 8.771
Arne hat nicht behauptet, dass diese Strategie allgem im Tierreich herrscht sondern nur beispielsweise bei Affen z.b..

Da die meisten Tiere keine Kultur haben, sind entsprechende Vergleiche auch nur anekdotisch.

Es heißt auch nicht, dass es die einzige mögliche Strategie ist. Es ist allerdings die die sich im Moment herausgebildet hat.

Eine Strategie muss im übrigen auch nicht 100% der Individuen einer Gruppe helfen um erfolgreich zu sein, sondern nur den meisten.

Das ist ein Grund dafür, dass Menschen verhungern, nicht dass es eine Herrscherkaste gibt, die dafür sorgt dass Menschen verhungern.

Im übrigem verhungern immer weniger Menschen, wir sind also auf dem richtigen Weg.
MattF ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2017, 14:10   #8800
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.287
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Arne hat nicht behauptet, dass diese Strategie allgem im Tierreich herrscht sondern nur beispielsweise bei Affen z.b..

Da die meisten Tiere keine Kultur haben, sind entsprechende Vergleiche auch nur anekdotisch.
ich denke, die von Arne dargelegte Vorstellung meint den Vergleich nicht anekdotisch und bezieht sich auf die Evolution der Säugetiere bis zur Kultur der Menschen ganz allgemein. Aber mag Arne dazu etwas sagen.
......

Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Eine Strategie muss im übrigen auch nicht 100% der Individuen einer Gruppe helfen um erfolgreich zu sein, sondern nur den meisten.

Das ist ein Grund dafür, dass Menschen verhungern, nicht dass es eine Herrscherkaste gibt, die dafür sorgt dass Menschen verhungern.

Im übrigem verhungern immer weniger Menschen, wir sind also auf dem richtigen Weg.
Leider sind wir nicht auf dem richtigen Weg, weil die weltweite Vermögensverteilung immer ungleicher, ungerechter wird sowie die kommende Erderwärmung jetzt schon für neue Hungergebiete sorgt und das nur als Vorbote von Katastrophen viel grösseren Ausmasses. Solange es nicht gelingt, die Armut, die wachsende Ungleichverteilung von Vermögen zu beseitigen und die Erderwärmung deutlich zu begrenzen, weil die imperialen Staaten und dominierenden Konzerne ihrer Profitkonkurrenz sowie nationalen Interessen folgen, gilt die Proftmaximierung als oberste Maxime weltweit, die nicht mal dann gebändigt wird, wenn es um die mögliche Vernichtung ganzer Völker geht. Die Ziele der Profitmaximierung bestimt letzlich die Moral ...

Geändert von qbz (03.11.2017 um 14:15 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
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