Aus meiner unmaßgeblichen Sicht kommt das christliche Gottesbild durch solche Betrachtungen in große Schwierigkeiten, da sich die Welt in allen Details so verhält als gäbe es keinen Gott.
Dazu kommt es ist um Längen wahrscheinlicher, dass sich die Welt gem den Naturgesetzen entwickelt hat, als wie es in der Bibel steht (vor 6500 Jahren von Gott geschaffen).
Und selbst wenn er sie geschaffen hat, hat er sie so geschaffen, als hätte er sie nicht geschaffen. Wieso erschafft er sonst 100 Millionen Jahre alte Saurierknochen, wenn es die Sauriere nie gab, da die Welt ja erst seit 6500 Jahren besteht.
Von daher ist für mich die Wahrscheinlichkeit, dass alles was in Heiligen Schriften steht von Menschen erfunden wurde um das X fache höher, als das es Gottes Wort sei. Mal ganz davon abgesehen, dass in jeder was anderes steht.
Wir hatten beim Radfahren kürzlich darüber diskutiert, woher der dem Volksmund entlehnte Satz, "dann soll mich beim Scheißen der Blitz treffen!", oder eben auch beim Radfahren im Zusammenhang mit Gewitterzellen. Hoch interessantes Gespräch, durchaus auch naturwissenschaftlich fundiert geführt.
Jo, woher eigentlich? Wir wissen es nicht. Deswegen mal so als Frage in die Runde.
p.s.: oder, womöglich will flaix eine Umfrage einstellen mit paar netten Antwortalternativen, single oder multiple-choice ist natürlich dem Urheber dann überlassen. *hüstl*
Und selbst wenn er sie geschaffen hat, hat er sie so geschaffen, als hätte er sie nicht geschaffen. Wieso erschafft er sonst 100 Millionen Jahre alte Saurierknochen, wenn es die Sauriere nie gab, da die Welt ja erst seit 6500 Jahren besteht.
Gott ist so definiert, dass sich seine Nichtexistenz nicht beweisen lässt. Weder können wir die Nichtexistenz des christlichen Gottes beweisen, noch die Nichtexistenz von Zeus, Poseidon, Thor, Ra, Anubis, Heh, Imothep, Aphrodite, Astarte, Venus, Apollon, Helios, Teutaes (kleiner Scherz), oder Quetzalcoatl und allen anderen.
d.h. die atheistische Vorstellung, Nichtexistenz Gottes, lässt sich nicht auf wahr / falsch prüfen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wir können uns aber mit den angenommenen Eigenschaften (Allmacht, Güte) eines Gottes beschäftigen, oder mit seinen angenommenen Taten (Schöpfung), und prüfen, ob wir dafür Indizien in der Welt finden. Eine Welt, die sich nach Naturgesetzen langsam entwickelt, muss sich von einer Welt unterscheiden, die von einem gütigen und allmächtigen Gott erschaffen worden ist.
Aus meiner unmaßgeblichen Sicht kommt das christliche Gottesbild durch solche Betrachtungen in große Schwierigkeiten, da sich die Welt in allen Details so verhält als gäbe es keinen Gott.
1. Entspricht diese Interpretation der Definition von Allmacht, Güte der katholischen oder protestantischen Lehre? Meinem Verständnis nach äussert sich die Güte Gottes in der Vergebung (von Sünden) auf der Erde, beim jüngsten Gericht oder der vorherbestimmten, vom Menschen nicht im Diesseits erkennbaren Erlösung im Jenseits. Alles nicht prüfbar ...
2. Angenommen die Lehre entspricht Deiner Interpretation von Allmacht, Güte, finde ich, dass die Ableitung auf die genannten Eigenschaften nicht bestimmt genug ist, als dass ein Zusammenhang zwischen menschlichen Ereignissen und der Existenz Gottes hergestellt und erfahrungswissenschaftlich auf wahr oder falsch geprüft werden kann.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Vielleicht gibt es einen Gott. Aber dass speziell die christliche Vorstellung von ihm zutreffen sollte, halte ich für wenig wahrscheinlich.
Zwischen "wahr", "falsch" und "wenig wahrscheinlich" als Kriterien in der Forschung sehe ich methodisch schon einige relevante Unterschiede ;-)
Eine Welt, die sich nach Naturgesetzen langsam entwickelt, muss sich von einer Welt unterscheiden, die von einem gütigen und allmächtigen Gott erschaffen worden ist.
Aus meiner unmaßgeblichen Sicht kommt das christliche Gottesbild durch solche Betrachtungen in große Schwierigkeiten, da sich die Welt in allen Details so verhält als gäbe es keinen Gott.
Das sind aber unterschiedliche Ebenen: die Schaffung an sich und die sich daraus ergebende Entwicklung. Während ersteres die Frage nach dem Warum darstellt, ist letztere das Wie. Die Antwort auf das Warum kann die Physik nicht beantworten.
Ein kluger Mensch formulierte folgendes:
" Die Allgültigkeit der Naturgesetze beschränkt nicht die Allmacht Gottes, sondern bringt sie vielmehr zum Ausdruck".
Meinem Verständnis nach äussert sich die Güte Gottes in der Vergebung (von Sünden) auf der Erde, beim jüngsten Gericht oder der vorherbestimmten, vom Menschen nicht im Diesseits erkennbaren Erlösung im Jenseits.
Ist das nicht sehr leicht zu durchschauen? Wenn Gott die ganze Welt schuf, dann stammt zwangsläufig auch die Festlegung, was Sünde sei und was nicht, von ihm. Ebenso wie unsere Unfähigkeit, frei von Sünde zu leben. Für beides ist er selbst verantwortlich.
Stell Dir vor, Du hättest einen Stallhasen im Garten. Ihm stellst Du die Aufgabe, täglich eine andere fünfstellige Primzahl in den Sand zu kratzen, sonst macht er sich der Sünde schuldig. Dass er das nicht schaffen kann, weißt Du natürlich bereits vorher. Bist Du ein gütiges Wesen, wenn Du ihm sein Scheitern am Ende seiner Tage verzeihst?
Gott hat einerseits die Regeln aufgestellt und andererseits die Menschen so geschaffen, dass sie an diesen Regeln scheitern müssen. Dass sie scheitern würden wusste er kraft seiner Allwissenheit bereits vorher, trotzdem hat er sie genau so geschaffen. Die Aussage, er würde wegen seiner Güte den Menschen verzeihen, deren Unzulänglichkeit er selbst zu verantworten hat, halte ich für sinnlos und offensichtlichen Unfug. Bitte nimm das nicht persönlich, so ist es nicht gemeint.
Zitat:
Zitat von qbz
2. Angenommen die Lehre entspricht Deiner Interpretation von Allmacht, Güte, finde ich, dass die Ableitung auf die genannten Eigenschaften nicht bestimmt genug ist, als dass ein Zusammenhang zwischen menschlichen Ereignissen und der Existenz Gottes hergestellt und erfahrungswissenschaftlich auf wahr oder falsch geprüft werden kann.
Ein Beispiel aus der Evolution. Der Kehlkopfnerv ist ein sehr wichtiger Nerv. Er steuert die Muskeln, die für das Atmen und Schlucken zuständig sind. Er verbindet diese Muskeln des Kehlkopfs mit dem Gehirn. Erstaunlicherweise nicht auf direktem Weg, sondern der Nerv läuft vom Gehirn zunächst am Kehlkopf vorbei in die Brust bis zur Aorta, läuft einmal um dieses Blutgefäß herum, und steigt dann wieder auf zum Kehlkopf. Dort endet der Nerv.
Warum dieser seltsame Umweg? Weil der Nerv seinen Ursprung bei den Fischen hatte, bei denen er Kiemen und Gehirn verband. Die Aorta lag damals noch an anderer Stelle.
Interessanterweise macht der Kehlkopfnerv auch bei einer Giraffe diesen – jetzt etliche Meter langen – Umweg: Vom Gehirn in den Brustkorb, um die Aorta, und von dort wieder meterweit hinauf zum Kehlkopf unterhalb des Kiefers. Eine groteske Fehlkonstruktion, die jedoch durch die Evolutionstheorie mühelos erklärt wird: Es war leichter, den Nerv ständig etwas zu verlängern, als die ganze Sache neu zu konstruieren. (Youtube)
Falls Gott die Giraffe erschaffen hat, würden wir eine sinnvollere Konstruktion erwarten, oder wir unterschätzen seinen Sinn für Humor. Dieses Beispiel, und tausende andere, meinte ich, als ich sagte, wir finden in unserer Umwelt keine Anzeichen eines allwissenden und allmächtigen Schöpfers.