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Alt 23.08.2020, 21:47   #7617
qbz
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ich denke nicht, dass wir unseren innersten, aus der Kindheit anerzogenen Wesenskern umkrempeln müssten, um etwas für den Klimaschutz zu erreichen. Es müssen einfach ein paar Gesetze erlassen oder Steuern verändert werden.

Heute haben wir Gurtpflicht, ein Rauchverbot in Gaststätten, Zügen und öffentlichen Gebäuden, wir fahren Tempo 30 in Wohngebieten. Vergewaltigung ist auch in der Ehe eine Straftat. Frauen dürfen arbeiten gehen ohne ihren Gatten um Erlaubnis zu fragen. Die Ehe ist allen erwachsenen Bürgern möglich.

Das sind alles Gesetze und Verordnungen, die unsere Gesellschaft nach und nach eingeführt hat. Bei keinem von ihnen haben wir darauf gewartet, bis der letzte Hinterwäldler ihnen zustimmte.

In gleicher Weise können wir mit Gesetzen etwas für das Klima tun. Wenn wir Zigaretten und Kraftstoffe besteuern, können wir das auch mit Billigfleisch und Kohlendioxid machen. Das hat mit einem generellen Konsumverzicht nichts zu tun. Wenn beispielsweise Öl und Kohle teuerer werden, verwenden wir vermehrt Strom aus erneuerbaren Energien. Wenn Rindfleisch teurer wird, weicht man auf andere Produkte aus, die weniger Kohlendioxid verbrauchen und deshalb preiswerter sind. Das ist aber kein Konsumverzicht. Der Teller bleibt bis zum Rand voll mit Köstlichkeiten.

Wer von Euch wohnt in einer Großstadt? Kaum einer von Euch wird es als Verlust von Lebensqualität empfinden, wenn es dort weniger Autos und stattdessen geeignete Mobilitäts-Alternativen gäbe. Eine Veränderung ist kein Verzicht sondern kann die Mobilität erhöhen. Aktuell sieht es in den Städten nämlich so aus: Fahrt von A nach B mit dem Auto: 10 Minuten; Parkplatzsuche: 20 Minuten. Wie wollen wir das in 20 Jahren haben? In meiner bisherigen Lebenszeit hat sich die Zahl der Autos auf deutschen Strafen verdoppelt. Wenn wir mobil bleiben wollen, muss sich künftig etwas ändern!

Wir können unsere Politiker auffordern, entsprechende Gesetze zu erlassen und Veränderungen auf den Weg zu bringen. Oben habe ich bereits Beispiele genannt, die erfolgreich waren. Sie haben unser Land für die meisten lebenswerter gemacht, als es das vorher war. Es ist reine politische Kampfrhetorik, solche Parteien, die vernünftige Gesetze erlassen wollen, als "Verbotsparteien" zu bezeichnen. Die Lösung globaler Probleme solle dem einzelnen Bürger überlassen bleiben. Auf Deutsch: Nichts soll sich ändern. Ich würde dafür plädieren, bei der nächsten Wahl das Kreuz einfach woanders zu machen.
Ich stimme Dir, was die staatliche Lenkung inform demokratisch beschlossener Gesetze zugunsten einer klimaneutralen Gesellschaft betrifft, zunächst mal komplett zu. Ich frage mich nur, ob das wirklich mit einem Wirtschaftssystem geht, das einem immanenten Wachstumszwang unterliegt, und ob eine klimaneutrale Umstellung nicht zu einer Schrumpfung der BIP´S weltweit führt. Z.B. der gesamte Fernreisetourismus mit Flugverkehr müsste doch z.B. entfallen.
https://www.bpb.de/gesellschaft/umwe...aler-tourismus

Geändert von qbz (23.08.2020 um 21:58 Uhr).
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Alt 23.08.2020, 22:16   #7618
keko#
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Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
... Ich frage mich nur, ob das wirklich mit einem Wirtschaftssystem geht, das einem immanenten Wachstumszwang unterliegt, und ob eine klimaneutrale Umstellung nicht zu einer Schrumpfung der BIP´S weltweit führt. ...
Solche Fragen sind ja alles nur nicht neu. Wenn du z.B. nach Degrowth oder Postwachstumgsgesellschaft googelst, findest du viel Anregungen dazu. (falls es nicht rhetorisch gemeint war von dir)

Corona hat ja auch gezeigt, dass "die Menschen" mitmachen, wenn die Politik ordentlich vorlegt. Manchmal hat man ja den Eindruck, als wäre es hochkompliziert zu verstehen, dass die Ressourcen der Erde endlich sind. Ich kenne auch keine Eltern oder Großeltern, die nicht wünschen, dass ihre Kinder in einer lebenswerten Welt aufwachsen.
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2020, 22:29   #7619
qbz
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Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Solche Fragen sind ja alles nur nicht neu. Wenn du z.B. nach Degrowth oder Postwachstumgsgesellschaft googelst, findest du viel Anregungen dazu. (falls es nicht rhetorisch gemeint war von dir)

Corona hat ja auch gezeigt, dass "die Menschen" mitmachen, wenn die Politik ordentlich vorlegt. Manchmal hat man ja den Eindruck, als wäre es hochkompliziert zu verstehen, dass die Ressourcen der Erde endlich sind. Ich kenne auch keine Eltern oder Großeltern, die nicht wünschen, dass ihre Kinder in einer lebenswerten Welt aufwachsen.
Nein, nicht rethorisch.
Google definiert das so:
"Unter Degrowth oder Postwachstum verstehen wir eine Wirtschaftsweise und Gesellschaftsform, die das Wohlergehen aller zum Ziel hat und die ökologischen Lebensgrundlagen erhält. Dafür ist eine grundlegende Veränderung unserer Lebenswelt und ein umfassender kultureller Wandel notwendig." Eine solche erwähnte Arne nicht in seinen Reformvorschlägen, weshalb ich danach fragte. Unter "grundlegenden Veränderungen" würde ich einen "Systemwechsel" verstehen, weil das bisherige ständiges Wachstum erzeugt hat.
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Alt 23.08.2020, 22:56   #7620
Klugschnacker
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Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Ich frage mich nur, ob das wirklich mit einem Wirtschaftssystem geht, das einem immanenten Wachstumszwang unterliegt, und ob eine klimaneutrale Umstellung nicht zu einer Schrumpfung der BIP´S weltweit führt. Z.B. der gesamte Fernreisetourismus mit Flugverkehr müsste doch z.B. entfallen.
https://www.bpb.de/gesellschaft/umwe...aler-tourismus
Ich bin wirtschaftlicher Laie. Ich stelle mir das so vor: Die Wirtschaft muss neue Produkte entwickeln, wenn es für die alten keine guten Absatzmöglichkeiten mehr gibt. Wenn beispielsweise Fernreisen nicht mehr nachgefragt werden, weil sie zu teuer geworden sind, entwickelt sich der Heimattourismus. Durch den wirtschaftlichen Wettbewerb entwickeln sich solche Innovationen recht schnell.

Wiederum als Laie denke ich mir, dass Veränderungen gut für die Wirtschaft sind. Veränderungen zwingen den Verbraucher, neue Dinge anzuschaffen. Durch die Veränderung, also den Prozess des Übergangs von einer herkömmlichen hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft, sehe ich daher keinen zwangsläufigen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts.

Erneut als Laie (sorry) halte ich das Bruttoinlandsprodukt nicht für ein präzises Maß für den Wohlstand einer Gesellschaft. Angenommen, wir bräuchten in einer mittleren oder fernen Zukunft keine privaten Autos mehr. Dann würde unser Bruttoinlandsprodukt sinken, da wir Autos herstellen und verkaufen. Im Gegenzug könnten sich jedoch die privaten Haushalte die Anschaffung von Autos sparen. Das bedeutet, dass das Einkommen der Haushalte sinkt, aber dass auch die notwendigen Kosten sinken. Und die Lebensqualität kann sogar steigen.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2020, 23:39   #7621
qbz
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ich bin wirtschaftlicher Laie. Ich stelle mir das so vor: Die Wirtschaft muss neue Produkte entwickeln, wenn es für die alten keine guten Absatzmöglichkeiten mehr gibt. Wenn beispielsweise Fernreisen nicht mehr nachgefragt werden, weil sie zu teuer geworden sind, entwickelt sich der Heimattourismus. Durch den wirtschaftlichen Wettbewerb entwickeln sich solche Innovationen recht schnell.

Wiederum als Laie denke ich mir, dass Veränderungen gut für die Wirtschaft sind. Veränderungen zwingen den Verbraucher, neue Dinge anzuschaffen. Durch die Veränderung, also den Prozess des Übergangs von einer herkömmlichen hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft, sehe ich daher keinen zwangsläufigen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts.

Erneut als Laie (sorry) halte ich das Bruttoinlandsprodukt nicht für ein präzises Maß für den Wohlstand einer Gesellschaft. Angenommen, wir bräuchten in einer mittleren oder fernen Zukunft keine privaten Autos mehr. Dann würde unser Bruttoinlandsprodukt sinken, da wir Autos herstellen und verkaufen. Im Gegenzug könnten sich jedoch die privaten Haushalte die Anschaffung von Autos sparen. Das bedeutet, dass das Einkommen der Haushalte sinkt, aber dass auch die notwendigen Kosten sinken. Und die Lebensqualität kann sogar steigen.
Danke für die Antwort. Ich habe jetzt einfach das BIP genommen, weil es als Indikator für die Wirtschaftsleistung eines Landes gilt und das BIP pro Kopf quasi als Indikator für den Lebensstandard eines Landes und das Wachstum, das bisher permanent generiert wurde.

Die Betrachtung, welche Du im letzten Absatz einführst, wonach bei einer Verringerung des BIP die Lebensqualität auch steigen könnte am Beispiel der Fahrzeugindustrie, setzt voraus, dass eine Gesellschaft generell den Gebrauchswert aller Waren unter ökologischen und ethischen Gesichtspunkten bewertet und steuert, was aus meiner Sicht eine Änderung des wirtschaftlichen Systems mit teilweiser staatlicher Planung der Treibhausgas-Emissionen bedeuten würde, weil in dem jetzigen der Gebrauchswert von Produkten primär als Träger des Tauschwertes von Interesse ist, damit sich auf dem Markt der Gewinn des investierten Kapitals realisiert.

Wir machen nämlich die Treibhausgase jetzt bevorzugt selbst zu einer Ware, indem wir der Tonne CO2 einen Tauschwert zuordnen (CO2-Zertifikate), in der Hoffnung, damit möglichst system(wirtschafts)konform in der verbleibenden Zeit zu einer Klimaneutralität zu gelangen. Der CO2-Zertifikate-Handel funktionierte in der Vergangenheit als Steuerungsmechanismus schlecht, weil der Preis zu niedrig war und zuviele Zertifikate im Umlauf. Deswegen soll die Bepreisung (von CO2) jetzt zukünftig stärker direkt bei den Warenpreisen (CO2-Steuer) ansetzen als beim Hersteller, somit transparenter für den Verbraucher. Es entstehen Märkte für Treibhausgase und wir glauben, diese würden es richten. Im Prinzip wandelte die Menschheit bisher fortlaufend natürliche Ressourcen in Waren um, die dann so Teil des Kapitalkreislaufes wurden wie z.B. das Wasser, die Grundstücke, Öl und Gas, Teile der Atmosphäre (C02-Bepreisung) usf., ohne darüber gleichzeitig ausreichend Steuerungsfähigkeit und echte Kontrolle zu erlangen.

Das Kapital wiederum unterliegt dem permanenten Verwertungsszwang in seinem Kreislauf, zyklisch und abwechselnd mit Krisen und zerstörerischen Kriegen. Allein die weltweite Herstellung von Vernichtungswaffen und das weltweite Rüstungswachstum zeigt auf, wie meilenweit weg die Menschheit sich von einer ökologischen Bewertung von Produkten befindet bzw. was zu tun wäre, um andere Bewertungen und Perspektiven wie Ökologie und Ethik als Leitlinien gesamtgesellschaftlich verpflichtend zu verankern. Obwohl weltweit der Anteil der Militärausgaben nur 2,2 % am BIP ausmachen (in den USA 3,4 %), scheint der ethische (und ökologische) Wert "Abrüstung" gegenüber den Verwertungsinteressen von einzelnen Kapital(investments) bis jetzt nicht realisierbar. Nach Deiner Betrachtung würde ein Verzicht unmittelbar zu mehr Frieden und Lebensqualität führen, kein Staat handelt aber danach. Ich nenne diesen "Wirtschaftssektor" nicht, um abzuschweifen oder ein anderes Thema aufzumachen, sondern weil die Menschheit damit seit der Industrialisierung Erfahrungen hat, ohne dass sich andere, bessere Wertmassstäbe als die simple Kapitalverwertung durchsetzen liessen, obwohl es sich zweifellos um zerstörerische, die Menschheit auslöschende, sinnlose Produkte handelt. Deswegen finde ich es diskussionwürdig, ob es gelingt, eine Klimaneutralität ohne grundlegende Veränderungen der volkswirtschaftlichen Mechanismen (sprich ohne staatliche CO2-Emissions-Planung weltweit) sowie des kulturellen Werte-Bewusstseins der Menschen zu erreichen, z.B. andere Definitionen von Wachstum der Lebensqualität wie von Dir beispielsweise aufgezeigt.

Ich möchte das nur als mehr oder weniger spontan formulierte Gedanken verstanden wissen; ich habe selber keine feste, abschliessende Meinung dazu, weil einiges auch für andere Wege zum Ziel spricht und ich persönlich optimistisch an die Sache herantreten möchte.

Geändert von qbz (24.08.2020 um 09:14 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2020, 09:02   #7622
keko#
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Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
...
Unter "grundlegenden Veränderungen" würde ich einen "Systemwechsel" verstehen, weil das bisherige ständiges Wachstum erzeugt hat.
Ja, ein Paradigmenwechsel wäre notwendig. Ich sehe diesen aber nicht. Die etablierten Parteien sind wirtschaftspolitisch auf dem immer gleichen Kurs.
Ganz davon abgesehen haben wir weltweite Abhängigkeiten. So werden die Finalisten des Championsleague-Finale von gestern beide von Katar gefördert. Eine Chinese ist größter Aktionär bei Daimler usw. usf.
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2020, 09:07   #7623
Klugschnacker
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Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Die Betrachtung, welche Du im letzten Absatz einführst, wonach bei einer Verringerung des BIP die Lebensqualität auch steigen könnte am Beispiel der Fahrzeugindustrie, setzt voraus, dass eine Gesellschaft generell den Gebrauchswert aller Waren unter ökologischen und ethischen Gesichtspunkten bewertet und steuert, was aus meiner Sicht eine Änderung des wirtschaftlichen Systems mit teilweiser staatlicher Planung der Treibhausgas-Emissionen bedeuten würde, weil in dem jetzigen der Gebrauchswert von Produkten primär als Träger des Tauschwertes von Interesse ist, damit sich auf dem Markt der Gewinn des investierten Kapitals realisiert.
Braucht es wirklich derart tiefgreifende Änderungen unseres Wirtschaftssystems? Genügt es nicht, die Emission von Treibhausgasen stark zu verteuern oder zu verbieten?

Früher hat die Industrie Kühlschränke mit FCKW produziert. Das wurde verboten, und seither funktionieren sie ohne FCKW. In gleicher Weise könnte man die Emission von Treibhausgasen verbieten bzw. einschränken. Die Wirtschaft sucht sich dann andere Produktionsmethoden, ohne sich deshalb komplett umzukrempeln.

Ich habe noch nicht verstanden, warum Deiner Meinung nach eine Planwirtschaft eine Voraussetzung für eine klimaneutrale Produktion wäre.

Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Obwohl weltweit der Anteil der Militärausgaben nur 2,2 % am BIP ausmachen (in den USA 3,4 %), scheint der ethische (und ökologische) Wert "Abrüstung" gegenüber den Verwertungsinteressen von einzelnen Kapital(investments) bis jetzt nicht realisierbar. Nach Deiner Betrachtung würde ein Verzicht unmittelbar zu mehr Frieden und Lebensqualität führen, kein Staat handelt aber danach.
Das ist ein schwieriges Beispiel. Der letzte Satz enthält ein Missverständnis: Ich bin nicht der Meinung, dass eine globale Abrüstung zu mehr Frieden führen würde. Ich halte es im Gegenteil für notwendig, dass sich alle Nationen wehren können. Deshalb sollten wir Geld für unsere Wehrhaftigkeit ausgeben. Pazifismus kann nicht dauerhaft funktionieren. Meinen jetzt üblichen Ausflug in die Spieltheorie erspare ich Dir und den Mitlesern an dieser Stelle ausnahmsweise.


Alle Nationen haben ein gemeinsames Interesse am Frieden (ebenso wie am Erhalt der ökologischen Lebensgrundlagen). Das erfordert, dass alle Nationen sich wehren können. Dieser Gemeinnutz steht in einem Spannungsverhältnis zum Eigennutz: Wir wollen als Nation militärisch wehrhaft sein, haben aber kein Interesse an der Wehrhaftigkeit des Irans und jeder anderen, einzelnen Nation. Das ist der Konflikt: Der Gemeinnutz erfordert die Wehrhaftigkeit alle Länder, der Eigennutz fordert die Wehrhaftigkeit nur des eigenen Landes. Beides gilt es vernünftig auszubalancieren.

Im Klimaschutz haben wir dasselbe Spannungsverhältnis. Als globale Gemeinschaft wollen wir den Planeten schützen. Als einzelner Marktteilnehmer wollen wir ihn kostenlos verdrecken. Das gilt es auszubalancieren.

Meiner Meinung nach kann das durch Gesetze geschehen, die global gelten und durchgesetzt werden müssen. Die Gesetze geben den Rahmen vor, innerhalb dessen sich der Kapitalismus entfaltet.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2020, 09:34   #7624
keko#
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
...

Meiner Meinung nach kann das durch Gesetze geschehen, die global gelten und durchgesetzt werden müssen. Die Gesetze geben den Rahmen vor, innerhalb dessen sich der Kapitalismus entfaltet.
Ja, so sollte es sein. Aber meiner Meinung nach haben wir es mit einer steigenden Anzahl von Nationalisten zu tun, die ihren Bürgern von Identität und Kultur erzählen, aber letztendlich nur darauf aus sind, ungehindert die Natur und Bodenschätze auszuplündern. Das macht Trump, das geschieht gerade in Brasilien und macht bei uns die AfD. Und wenn ich überlege, dass sich die EU gerade wegen Corona massiv verschuldet, sehe ich bezüglich Klimaschutz für die Zukunft eher schwarz.
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
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