Ich glaube nicht, dass man davon ausgehen muss, dass die denkende Maschine keine Empathie ausbildet. Empathie ist - man korrigiere mich, wenn ich falsch liege - ein wesentlicher Baustein unseres halbwegs friedlichen Zusammenlebens. Ich sehe nicht, warum eine Computerintelligenz emotionale Regungen per se als nicht wünschenswert klassifizieren sollte. Im Gegensatz zum Psychopathen hätte sie ja freie Auswahl, was ihre emotionale Ausprägung angeht.
Empathie ist die Fähigkeit die Emotionen von anderen (Menschen, sage ich im Diskussionszusammenhang besser dazu) zu erkennen und verstehen. Ziemlich komplexe Fähigkeit. Sie ist z.B. die Voraussetzung für Mitleid, im Wortsinne "mit einer anderen Person mit leiden", obwohl man selbst nicht unmittelbar betroffen ist. Neurobiologisch ein Thema der Spiegelneuronen.
Insofern interpretiere ich das als Voraussetzung für ein halbwegs friedliches und produktives Miteinander. Ob auf Basis von Empathie auch tatsächlich so gehandelt wird, ist allerdings eine zweite Ebene der Betrachtung.
Ich habe noch einen sehr interessanten TED Talk gefunden, in dem Sam Harris dringend rät, sich Gedanken darüber zu machen, wie man eine - in seinen Augen unvermeidbar entstehende - Superintelligenz kontrollieren kann:
So imagine if we just built a superintelligent AI that was no smarter than your average team of researchers at Stanford or MIT. Well, electronic circuits function about a million times faster than biochemical ones, so this machine should think about a million times faster than the minds that built it. So you set it running for a week, and it will perform 20,000 years of human-level intellectual work, week after week after week. How could we even understand, much less constrain, a mind making this sort of progress?
Zitat:
Now, one of the most frightening things, in my view, at this moment, are the kinds of things that AI researchers say when they want to be reassuring. And the most common reason we're told not to worry is time. This is all a long way off, don't you know. This is probably 50 or 100 years away. One researcher has said, "Worrying about AI safety is like worrying about overpopulation on Mars." This is the Silicon Valley version of "don't worry your pretty little head about it."
Zitat:
The computer scientist Stuart Russell has a nice analogy here. He said, imagine that we received a message from an alien civilization, which read: "People of Earth, we will arrive on your planet in 50 years. Get ready." And now we're just counting down the months until the mothership lands? We would feel a little more urgency than we do.
"Intelligent ist, wenn das Richtige raus kommt" (K. Schnacker 2017). Wenn ein Falter zum Schutz gegen Fressfeinde diese Kriegsbemalung zweier großer Säugetieraugen auf die Flügel gemalt bekommt, ist das ein intelligenter Vorgang. Ein Problem wird durch die Erkenntnis gelöst, dass Vögel Angst vor Katzen haben.
Die Natur, der die herkömmlichen Definitionen jede Intelligenz absprechen, hat das bewerkstelligt, lange bevor es Gehirne gab. Es braucht für Intelligenz also nicht einmal Gehirne. Im Fall des Pfauenauges weiß der Falter selbst gar nicht, wie er ausschaut. Es ist der Prozess von Mutation und Selektion, der intelligente Lösungen hervorbringt.
Auf welche Weise ein Computer seine Leistungen vollbringt, und ob das zu irgendeiner menschlichen Definition von Intelligenz passt, ist einerlei. Wenn er auf die Lösungen von Problemen kommt, ist er intelligent.
Wenn man zum Beispiel eine Vorlesung an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen über Intelligenz hinzuzieht, die sich über ein ganzes Semester hinzieht, so sollte man zumindest verstanden haben, dass es zig Definitionen von Intelligenz gibt und auch, wie hier schon angeklungen ist, verschiedene Intelligenzarten.
Ich kann auch sagen um bei dem Pfauenauge zu bleiben, ein Baum ist intelligent, weil er sich ja auch anpasst. Oder ein Grashalm. So gesehen ist auch die Erde intelligent, so intelligent, dass sie überhaupt erst da ist, damit Bäume und Falter gedeihen. Ja, die Erde als Wesen (Achtung Esoterik) ist intelligenter als ein Schmetterling, und gütiger. Wobei ja man dann auch wieder fragen muss, woher die Erde kommt, das Sonnensystem und warum. Letztlich muss auch der Urknall intelligent gewesen sein.
Das führt dahin, dass alles intelligent ist. Heureka! Das ganze Universum ist intelligent!
Nur eben mit dem Unterschied, dass manches und/oder manche intelligenter ist bzw. sind als andere(s).
Bleiben wir daher bei obiger Definition. Intelligenz ist was ein Intelligenztest misst.
"Intelligent ist, wenn das Richtige raus kommt" (K. Schnacker 2017).
Das kann aber auch rein zufällig ein Glückstreffer sein. Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.
Nur um das mal für mich zu verstehen... Du schreibst nicht von "emotionaler Intelligenz" oder solchen Dingen... (Beispiel: Profiler... weil ich gerade nen Krimi nebenbei schaue...), sondern von ... Intelligenz aufgrund von Instinkt bzw... Erfahrung?
Die Natur entwickelte ja ihre Lösungen für Probleme durch Evolution. Der Stärkste oder Intelligenteste überlebt... Natürliche Auslese durch Try & Error... Wahrscheinlich mit hohem Verschleiß...
Hmmmh... ein Computer ist nur so intelligent, wie der, der ihn bedient...
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Darwin hat uns gezeigt, dass Dinge, die so aussehen, als seien sie von einem komplexen Schöpfergott bewusst gestaltet worden, lediglich das Ergebnis von ein paar einfachen Regeln sind, die sich zwangsläufig ergeben. Und dass die Komlexität sich erklären lässt durch Einfachheit. (Gewisse Menschen sind bis heute nicht imstande, sich das vorzustellen.)
Die Kosmologie zeigt uns, dass das enorm komplexe Universum tatsächlich einen einfachen Ursprung hatte und durch wenige, einfache Regeln gestaltet wurde, die keinerlei Zweck kennen.
Arne argumentiert nun (so wie ich es verstehe), dass auch unsere als komplex und undurchschaubar empfundene Intelligenz ebenfalls durch einfache Komponenten gebildet werden kann; und weiter, dass unsere Definition dieses Begriffs uns in die Irre leiten kann, wenn er sich zu sehr auf eine einzige Form konzentriert (nämlich die menschliche Form).
Es wäre falsch, den Begriff der Intelligenz möglichst eng zu fassen, es sei denn, man würde damit einen Begriff für ausdrücklich menschliche Intelligenz schaffen wollen. Stattdessen wäre es hilfreich, den Begriff (testweise) weit zu fassen, um zu erkunden, ob wir dann nicht weitere Formen von Intelligenz finden, die wir bisher nicht bedacht hatten. Vielleicht lernen wir erst dadurch, was Intelligenz überhaupt ist.
Das Verblüffende an Software ist doch, dass wir wie bei Darwin und in der Kosmologie einfachste Komponenten haben, die in ihrer Kombination plötzlich komplexe Aufgaben lösen können. Es ist so, als wenn ein Biologe sagen würde: "Wenn man diese drei Aminosäuren hat, und Energie, und viel Zeit, dann wird irgendwann Leben entstehen, und dieses Leben wird irgendwann die Intelligenz als Wettbewerbsvorteil entdecken."
Für mich sieht es so aus, als sei Intelligenz so etwas wie das Auge. Das Auge hat sich mehrmals in der Evolution gebildet, mit unterschiedlichen Methoden. Warum sollte sich nicht auch Intelligenz mehrfach bilden, mit unterschiedlichen Methoden? Und warum soll eine Intelligenz auf Basis von Wasser und Fett die endgültig ultimative Intelligenz sein? Was wäre, wenn man sie gezielt konstruieren würde?
Ich kann auch sagen um bei dem Pfauenauge zu bleiben, ein Baum ist intelligent, weil er sich ja auch anpasst. Oder ein Grashalm. So gesehen ist auch die Erde intelligent, so intelligent, dass sie überhaupt erst da ist, damit Bäume und Falter gedeihen.
Du hast es nicht verstanden. Ein Baum ist nicht intelligent. Doch der Prozess, der ihn hervorbrachte, ist intelligent. Darum ist der Baum ein Wunderwerk komplexester Statik, versteht aber selber nichts davon.
Ein Mensch ist intelligent, aber er ist bei weitem nicht intelligent genug, um ein Gehirn zu erzeugen. Das Gehirn verdankt der Mensch einem Prozess, der intelligent genug ist, um ein Gehirn hervorzubringen. Sonst wäre es nicht da.
Wie die Menschen nachträglich zu ihrem eigenen Vergnügen den Begriff "Intelligenz" definieren, ist eine andere Sache. Sie könnten sogar auf den Gedanken verfallen, sie selbst seien intelligent, der Prozess hingegen, dem sie diese Intelligenz verdanken, sei es nicht. Und "Intelligenz" dann entsprechend definieren.
Du hast es nicht verstanden. Ein Baum ist nicht intelligent. Doch der Prozess, der ihn hervorbrachte, ist intelligent. Darum ist der Baum ein Wunderwerk komplexester Statik, versteht aber selber nichts davon.
Das ist doch einfach nur ein Selektionsprozess. Dieser Selektionsprozess wirkt überall aufgrund von Konkurrenz und äusserer Zwänge. Ich sehe darin keine Intelligenz. Es gibt keinen Plan dahinter.