Zwischenzeitlich kannst Du Dich mit der Geschichte des Radsports beschäftigen. Einen sauberen Radsport hat es nie gegeben. Und es gab auch nie Zuschauer und Applaus für saubere Radprofis, geschweige denn Arbeitsverträge.
Wäre Jan ein Durchschnittsbürger wie Du und ich, mit einer Durchschnittsbiographie, gäbe es vermutlich diesen Leidensdruck gar nicht, der ihm so zu schaffen macht.
Frei nach Robert Lemke: Welchen Leidensdruck hättens denn gerne.
Ist ja nicht so, daß Durchschnittsbürger keine Probleme hätten. Für sein vermutliches Alkoholproblem haben ihm ja auch viele hier gewünscht daß er sich therapeutische Hilfe holt.
Diesen guten Wunsch vieler hast Du ja als Delegation der eigenen Verantwortung bezeichnet.
In diesem Wunsch sehe ich auch nicht wirklich eine Schuldzuweisung.
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PB
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29.10.2017 3:15:05 FfM M
Zwischenzeitlich kannst Du Dich mit der Geschichte des Radsports beschäftigen. Einen sauberen Radsport hat es nie gegeben. Und es gab auch nie Zuschauer und Applaus für saubere Radprofis, geschweige denn Arbeitsverträge.
Man sollte es mit der Pauschalisierung nicht übertreiben.
Saubere Radsportler gab es selbstverständlich, auch wenn "der Radsport" nie sauber war. Mal mehr, mal weniger. Greg Lemond z.B. könnte sogar einer der wenigen sauberen Toursieger sein. Beweisen lässt sich das leider nicht.
Andere sind ausgestiegen, weil sie sauber bleiben wollten.
Natürlich wurden die betrogen - auch von Ullrich.
Wäre Jan ein Durchschnittsbürger wie Du und ich, mit einer Durchschnittsbiographie, gäbe es vermutlich diesen Leidensdruck gar nicht, der ihm so zu schaffen macht.
Selbstverständlich. Aber wenn man Ullrich verstehen will, spielt allein eine Rolle, wie Ullrich die Geschichte erlebt hat. Da zählt nur seine subjektive Sicht auf die Dinge.
Und wenn wir schon dabei sind: Wer denkt, das jemand der die Tour gewonnen hat und mehrmals zweiter geworden ist, willensschwach ist, hat Null Ahnung vom Radsport.
Die Willensstärke, ein Radrennen zu gewinnen, lässt sich nicht automatisch auf andere Lebensbereiche verallgemeinern und auch nicht auf den Umgang mit einer Suchtabhängigkeit.
Das "Leid" besteht im Fall von Ullrich doch zu einem großen Teil darin, dass er zu seinen aktiven Zeiten bzw. vor den Skandalen von (fast) allen (Presse, Fans...) in den Himmel gehoben wurde und nach den Skandalen plötzlich keiner mehr was mit ihm zu tun haben will und er von vielen sogar angefeindet wird. Man hat ihn doch aus der Welt, in der er sich wohlgefühlt hat und in der er sich auskannte, dem Radsport, praktisch von einem Tag auf den anderen ausgeschlossen. Ich denke, einen solchen Ausschluss aus dem bisherigen Leben, Beruf, Umfeld etc., erleben nur wenige und auch die wird es mit ziemlicher Sicherheit aus der Bahn werfen.
Wie schon geschrieben aber keine Rechtfertigung für sein Verhalten, lediglich ein Erklärungsversuch. Dass er für seine Taten gerade stehen muss steht für mich außer Zweifel.
Zwischenzeitlich kannst Du Dich mit der Geschichte des Radsports beschäftigen. Einen sauberen Radsport hat es nie gegeben. Und es gab auch nie Zuschauer und Applaus für saubere Radprofis, geschweige denn Arbeitsverträge.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Man sollte es mit der Pauschalisierung nicht übertreiben. Saubere Radsportler gab es selbstverständlich, auch wenn "der Radsport" nie sauber war.
Darum habe ich ja auch nicht behauptet, es habe keine sauberen Radsportler gegeben. Falls es in diesem Zusammenhang von Interesse ist: Hier eine Liste der Fuentes-Kunden. Bestraft wurden davon lediglich Ullrich, Basso, Scarponi, Valverde und Jaksche.
Fuentes war bekanntlich nur einer unter zahlreichen Doping-Ärzten.