Ich bin mir sehr sicher, dass Du mich nicht auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt findest.
Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Ich habe schon mit dem einen oder anderen sog. Atheisten auf dem Weihnachtsmarkt nach ein paar Glühwein Weihnachtslieder gesungen. Aber die legen sich halt ihren Atheismus gerade so zurecht, wie es ihnen passt.
Wenn das eine Aussage der Originalstudie ist, muss es signifikant sein, sonst kann ein Wissenschaftler die Aussage nicht treffen oder er darf sich nicht Wissenschaftler nennen.
Ich bin mir sicher, dass die Studie selbst in ihrer Zusammenfassung deutlich länger ist, als der im Artikel geschriebene Satz. Ich habe daher auch nicht die Originalstudie kritisiert. Ich habe nur angemerkt, dass meiner Meinung nach ein Artikel über diese Studie die zentrale Aussage etwas mehr "unterfüttern" sollte und nicht nur eine wenig sagende Formulierung wie "... etwas weniger" verwenden sollte. Ich möchte halt immer gerne wissen, wie jemand zu einer kurzen, klaren Aussage kommt. Diese Transparenz ist in der Wissenschaft unbedingt nötig und sollte daher nach Möglichkeit auch im Wissenschaftsjournalismus hoch gehalten werden.
Journalismus sollte sich nicht darauf verlassen, dass die Leserinnen und Leser sich dann schon richtig dazu denken werden, was man nicht hingeschrieben hat.
Möglicherweise hätte er das in diesem gedachten Fall gesagt. Er war sehr praktisch und unkonventienell veranlagt.
Es geht darum, dass dir eine höhere Instanz "vergibt", wenn du nicht weiter weißt. Falls du nicht fähig bist, mein Beispiel dahingehend zu abstrahieren, tut es mir leid.
Ich kann da schon abstrahieren, Sinn macht es für mich aber nicht wirklich.
Ich bin auch nicht katholisch und war noch nie beichten.
Ist das denn immer so, dass dir der Pfarrer vergibt und dich nicht anhält den "Schaden" gut zu machen oder macht er das grundsätzlich?
Ich finde das Konzept absurd, dass mir etwas vergeben wird, ohne dass ich überhaupt den Versuch gemacht habe, den Schaden gut zu machen (Gott vergibt ja wohl jedem, wenn ich das richtig verstanden habe).
Ich habe schon mit dem einen oder anderen sog. Atheisten auf dem Weihnachtsmarkt nach ein paar Glühwein Weihnachtslieder gesungen. Aber die legen sich halt ihren Atheismus gerade so zurecht, wie es ihnen passt.
Ich kann Deine Kritik nachvollziehen: Da singt jemand nach ein paar Glühwein mit Dir Weihnachtslieder, ohne an den Weihnachtsmann zu glauben. Ich kann verstehen, dass Dich das aufregt.
Deine Kritik trifft auch auf mich selbst zu. Ich habe bereits Ostereier versteckt, obwohl ich die Ostergeschichte für eine Legende halte und keine Sekunde an den Osterhasen glaube. Andererseits gibt es viele Menschen, die vorgeben, an die Güte Gottes zu glauben, aber jeden Monat einen Teil ihres Gehaltes für Versicherungen ausgeben.
Es gibt schöne Weihnachtslieder, warum sollte man sie nicht singen? Ich höre in der Winterzeit gerne die klassischen Weihnachtslieder. Was mich dabei stört, sind religiöse Texte und unterwürfiges Jesus-Gejammer (etwa bei Bach). Aber „Stille Nacht, Heilige Nacht“ hat einen Zauber. Das ist nichts religiöses.
Weihnachtsmärkte sind längst Volksfeste, kaum unterscheidbar von anderen Buden-Festen. Es gibt die gleichen Speisen, die gleichen Karousells, die gleichen Aussteller. Nur der Glühwein und der Verkauf asiatisch produzierter Geschenkartikel kommen hinzu. Was dort mittlerweile völlig fehl am Platz ist, ist der amateurhafte Frauenchor, der schief und krumm ein paar religiöse Phrasen singt und die Atmosphäre stört.
Was die Besucher schätzen, ist Harmonie, Romantik, Behaglichkeit, Erinnerung an die Kindheit, Geselligkeit. Nichts davon hat etwas mit religiösen Inhalten zu tun.
Was die Besucher schätzen, ist Harmonie, Romantik, Behaglichkeit, Erinnerung an die Kindheit, Geselligkeit. Nichts davon hat etwas mit religiösen Inhalten zu tun.
Was dort mittlerweile völlig fehl am Platz ist, ist der amateurhafte Frauenchor, der schief und krumm ein paar religiöse Phrasen singt und die Atmosphäre stört.
Mich stört er nicht, auch nicht die religiösen Texte. Mich würden dort auch keine muslimischen, jüdischen, hinduistischen oder was weiß ich für religiöse Chöre stören. Allerdings unter der Voraussetzung, dass keiner den anderen ausgrenzt, indem er einen alleinigen Wahrheitsanspruch seiner Religion vor sich her trägt.
Was ich nicht mag, ist, wenn auf dem Weihnachtsmarkt alle plötzlich wahnsinnig fromm tun. Deshalb besuche ich, da ich häufig in München bin, am liebsten den schwul-lesbischen Weihnachtsmarkt http://www.pink-christmas.de
Hallo keko, auf die Frage, ob es Dir auf Wahrheit ankommt, schreibst Du:
Zitat:
Zitat von keko#
Nicht im Glauben!
Da es sich um Deinen persönlichen Glauben handelt, ist es Deine Privatsache. Aber ich gehe jede Wette ein, dass sich Dein persönlicher Glaube auch normativ auswirkt, etwa durch Gesetze oder Parteien, denen Du zur Mehrheit verhilfst, oder durch Debatten, in denen Du bestimmte Standpunkte vertrittst; oder durch Kirchen, denen Du mit Deiner Mitgliedschaft und Deinen Beiträgen zu einer großen Macht verhilfst, auch dann, wenn sie etwas ganz anderes glauben als Du.
Die Idee, dass sich der eigene Glaube nicht auf andere auswirkt, ist nach meiner Meinung ein rein theoretisches Ideal. Die Praxis sieht anders aus, vor allem wenn man die einzelnen Gläubigen als Gruppe betrachtet. Gesellschaftliche Entscheidungen werden von Gruppen getroffen.
Diese Auswirkung auf andere ergibt eine moralische Verpflichtung, damit gewissenhaft umzugehen. Ich sehe nicht, wie Du dem gerecht werden kannst, wenn Du sagst: „Ist mir egal, ob‘s wahr ist!“
Zitat:
Zitat von keko#
Ein großer Fehler, den viele machen, ist es, Religion und Naturwissenschaft zu mischen.
Ein Fehler ist es, anzunehmen, beide Bereiche wären getrennt. Beide versuchen, ein möglichst exaktes Erklärungsmodell für die Welt zu geben. Die eine Methode ist völlig blind gegenüber Fehlern; die andere hat eine eingebaute Fehlerkorrektur und schreitet deswegen voran.
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Sowohl die Feststellung, Wahrheit spiele keine Rolle, als auch die Behauptung, Religion und Wissenschaft wären getrennt, sind klassische Immunisierungsstrategien. Das Ziel ist, sich per se unangreifbar zu machen gegen jede Art von Einwand.