Dann tut was dagegen, aber nicht nur am Forums-Stammtisch, sondern im wirklichen Leben!
Dies hier ist ein sehr stark gelesenes Forum; das weiß ich, weil ich den Server administriere. Die Texte sind bei Google gut gelistet. Es ist durchaus eine gute Plattform, um Meinungen auszutauschen, Argumente zu präsentieren und infrage zu stellen. Man kann von den Einwänden lernen und so seine Argumente schärfen.
Gesellschaft kann sich durch Debatten und Denkanstöße wandeln, und mit dieser Wandlung erhalten auch Gesetze eine andere Auslegung. Gerichte bewerten Sachverhalte anders. Politische Programme ändern sich. Es muss nicht alles die Form eines Gesetzes haben. Es fängt alles bei der Gesellschaft an.
Eins ist sicher: Die Kirchen werden wie immer einen Rückstand von 200 Jahren gegenüber der Gesellschaft haben. Dort braucht man nicht anzufangen; dort hört es auf.
Wenn ich die Diskussion hier reflektiere und zur Kenntnis nehme, dass Religion (die vielen verschiedenen Religionen) weltweit weiterhin einen hohen Stellenwert hat, auch wenn es berechtigte Zweifel an den verschiedenen religiösen Systemaussagen gibt, kann ich mir das nur entlang dieser Thesen erklären:
1. Religion bedient ein individualpsychologisches Transzendenz- und Zugehörigkeitsbebefürfnis. Außerdem hilft es bei Ängsten.
3. Religion bietet weltanschauliche Deutungen und moralische Wertmaßstäbe.
Sehr gelungen So wiederhole ich diese deine Thesen gerne, verknüpft mit dem Ausspruch von K. Marx, Religion sei Opium fürs Volk, und einem kurzen Zwischenruf:
wäre es den Religions- und/oder Kirchenkritikern lieber, die Gläubigen konsumierten Drogen?
VG
Geändert von Trimichi (26.06.2017 um 07:49 Uhr).
Grund: -n +m / GR
Ich erkenne den Zusammenhang mit dem ursprünglichen Thema nicht. Es ging doch nicht darum, dass wir generell immer vernünftiger werden, sondern dass wir aufgrund einer besser ausgebildeten Vernunft heute beurteilen können, dass vieles aus der Bibel schlicht unwahr ist.
Hat für mich jedoch nichts damit zu tun, dass man dennoch unvernünftiges tut. Ich denke du vermischst hier zwei unterschiedliche Themen.
Wir wissen mehr, können daher mehr ausschliessen. Das bezweifel ich gar nicht.
Manmchal habe ich nur den Eindruck, dass Menschen denken, wir wäre vernünftiger als Menschen vor 3000 Jahren, was in meinen Augen völliger Quatsch ist, wenn man sich mit etwas Abstand Dinge anschaut, die gerade in der Welt passieren. Künftige Generationen werden wohl ebenso kopfschüttelnd zu uns zurückblicken.
Ach Du liebe Gürte, das ist ja schrecklich: diese kitschigen Zeichnungen lieber Augen aus der Hand einer Erwachsenen und die Lobhudeleien, von Menschen, die ihr viel zu verdanken haben und ihr verpflichtet sind, und das Ziel, diese Zeichnungen zu verkaufen, um den Papst zu unterstützen; au au au
Das entscheidet der Erfolg von vorausgegangenen Prüfungen. Beispielsweise, wenn die bisherigen Versuche fehlschlugen, eine Leber durch Flehen zu heilen, wird man die Methode verwerfen. Wenn es zuverlässig zur Heilung führte, wird man es beibehalten.
Das ist ja auch der Grund, warum Dschihadisten Bomben werfen und nicht beten. Sie wählen die empirisch bewährte Methode.
Erfolg ist relativ. Wenn die bisherigen Versuche fehlschlugen, kann man es auch lassen (Allgemeinplatz). Im Allgemeinen ergo. Ich spreche von Machbarkeitswahn. Es kommt m.E. immer auch auf die Domäne an. Im Bereich der Medizin halte ich es zum Beispiel für durchaus bedenklich, wenn man das Leben alter und/oder todkranker Leute künstlich verlängert, und damit das Leiden der Menschen. Menschen, die die "Halbgötter in Weiss" nicht sterben lassen. Dieses kann man durchaus als Erfolg sehen, und zwar unter der Perspektive der Gewinnmaximierung. Was also ist Heilung? Die Verlängerung von Leiden sicherlich nicht!!
Bin zwar kein Dschihadist, kann mir allerdings durchaus vorstellen, dass diese Menschen auch beten. Ob Bomben werfen die empirisch beste Methode ist? Können wir meinetwegen so stehen lassen. Womöglich wäre die Bekämpfung von Armut, Krieg und Grausamkeit ebenso empirisch gut, wie der von mir verlinkte Artikel (Kruglanski et all., 2014) aufzeigt (Deradikalisierung). Man müsste dann aber die Hintergründe nachhaltig bekämpfen. Was womöglich nichts bringt, da der heilige Krieg - soweit ich weiss - im Islam verortet ist.
Meiner Meinung nach werfen die Dschihadisten aber auch deshalb Bomben, weil man damit Geld verdienen kann. Das muss auch so sein, denn wer ist es eigentlich, der den Dschihadisten Waffen an die Hand gibt? Schnitzen können sie sich ja keine...
Geändert von Trimichi (26.06.2017 um 08:33 Uhr).
Grund: +s / RS
Dir ist aber auch klar, dass Betrug im allgemeinen Sprachgebrauch oft etwas anderes bedeutet als im rechtlichen Sinne. Oder wie nennst Du das z.B., wenn Deine Frau (ohne Dein Wissen und ohne Dein Einverständnis) mit dem Nachbarn ins Bett geht?
Das ist mir klar. Das Problem ist aber, dass das im öffentlich-publizistischen Leben im Zweifel strafrechtlich ausgelegt wird. Und ein öffentliches Forum ist das eben keine private Meinungsäußerung. Aber das ist eh nicht MEIN Problem.
Und in Deinem Beispiel? Du wirst dich vielleicht wundern, aber das Wort Betrug käme mir da nicht gleich in den Sinn. Eher noch "fremdgehen" - und wenn ich cool genug bin, würde ich vielleicht sogar "fremdschlafen" sagen. .
Priesterbetrug bzw. Herrentrug (auch: „Lehre vom Priester- und Herrentrug“, „Priestertrugidee“ oder „Priesterbetrugstheorie“) ist eine von verschiedenen Aufklärungsphilosophen entwickelte Auffassung, die religiöse Aussagen als betrügerische Erfindungen religiöser Amtsträger kritisiert.
…
Die Kritik setzt an den historischen Befunden des Wirkens der Religionen – insbesondere des Christentums – an und kommt zu dem Schluss, dass alle Religionen auf dem Boden der Furcht errichtet wurden:
• Die Ursachen dieser Furcht seien ursprünglich Unwetter, Donner, Stürme und andere Naturgewalten gewesen, denen sich die Menschen ohnmächtig ausgesetzt fühlten. Deshalb hätten die Menschen Zuflucht bei Wesen gesucht, die stärker waren als sie selbst.
• Erst später sei durch „ehrgeizige Männer, raffinierte Politiker und Philosophen“… die Leichtgläubigkeit des Volkes für den Erhalt der bestehenden Gesellschaftsordnung ausgenutzt worden…