Das zeigt sich nicht nur im alten Testament, sondern auch im Neuen. Damit Gott unsere Sünden vergibt, nagelt er seinen eigenen Sohn ans Kreuz.
Man kann die Bibel und speziell das Neue Testament auch als eine Sammlung von Metaphern verstehen. Die Figur Jesu steht dabei allgemein als Synonym für den GLAUBEN.
Er entsteht auf nicht ganz genau geklärte Weise, kommt als kleines, sehr verletzliches Wesen in irgendeinem Hinterhof zur Welt, wächst bei ganz gewöhnlichen Leuten heran, vollbringt wundersame Dinge und gibt einigen Menschen Hoffnung.
Einigen anderen Menschen kommt das alles nicht ganz geheuer vor und sie fürchten um ihre Pfründe. Deswegen wird der Glaube vorsichthalber mit einem Verbrechen gleichgestellt und kann damit praktischerweise völlig gesetzeskonform unschädlich gemacht werden.
In diesem Sinne - Viel Spaß weiterhin bei der Kreuzigung.
KalleMalle: Für was steht denn die Metapher eines Mannes, der seinem Sohn befiehlt, einen Scheiterhaufen zu errichten, um ihn nach vollbrachter Arbeit zu fesseln, in der Absicht, ihn mit einem Messer zu "schlachten" und ihn anschließend zu verbrennen? Und was sagt diese Metapher über einen Gott aus, der solche Beweise des unbedingten Gehorsams benötigt?
(Das Wort "schlachten" stammt nicht von mir, sondern aus der Bibel.)
KalleMalle: Für was steht denn die Metapher eines Mannes, der seinem Sohn befiehlt, einen Scheiterhaufen zu errichten, um ihn nach vollbrachter Arbeit zu fesseln, in der Absicht, ihn mit einem Messer zu "schlachten" und ihn anschließend zu verbrennen? Und was sagt diese Metapher über einen Gott aus, der solche Beweise des unbedingten Gehorsams benötigt?
(Das Wort "schlachten" stammt nicht von mir, sondern aus der Bibel.)
Grüße,
Arne
Das ist wohl eine Metapher dafür, dass es Zeiten gibt in welchen der Glaube des Menschen auf harte Proben gestellt wird, aber wer auch in solchen Zeiten den Glauben bewahrt und seinen Wegen folgt, wird Erlösung finden.
Das ist wohl eine Metapher dafür, dass es Zeiten gibt in welchen der Glaube des Menschen auf harte Proben gestellt wird, aber wer auch in solchen Zeiten den Glauben bewahrt und seinen Wegen folgt, wird Erlösung finden.
Es ist eine Metapher, wo ein Vater gegenüber seinem ihm anvertrauten, unschuldigen Sohn allerschlimmste Verbrechen zu begehen bereit ist, und zwar nur aufgrund eines Befehls, der dem Kern der Glaubenslehre diametral entgegengesetzt ist. Es ist eine Metapher dafür, dass unbedingter Gehorsam höher steht als ethische Fragen oder solche des persönlichen Gewissens.
Eine Erwähnung verdient noch der Umstand, dass Abraham anstelle seines Sohns schließlich einen Widder schlachtete und verbrannte, nachdem ein Engel Abraham ihm in letzter Sekunde in den Arm gefallen war. Wie sieht die Metapher aus der Sicht dieses Widders aus, der sich hilflos in der Nähe des Geschehens mit dem Hörnern in einem Busch verfangen hatte?
Es gibt in der Literatur zahllose Beispiele für die Treue von Menschen zu ihren Idealen, auch unter widrigsten Bedingungen. Es dürfte aber schwer werden, eines zu finden, das vergleichbar widerwärtig ist wie die Geschichte von Abraham und seinem Sohn Issac und dem Widder. Zum Glück ist sie wie fast alle anderen Geschichten aus der Bibel frei erfunden und hat sich nicht wirklich zugetragen.
Ob das wirklich sein Anliegen war? Jesus war Jude. Nach seiner Überzeugung stand das Reich Gottes auf Erden unmittelbar bevor. Nach dem Wenigen, das wir heute von ihm wissen, scheint er auf Erden keine langfristige Perspektive gehabt zu haben. Dem entsprechend wollte er auch keine Kirche gründen, sondern empfahl seinen Jüngern, nur auf die Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung einzuwirken.
Ob er als gelernter Tischler etwas davon wusste, dass wir Menschen eine "Rasse" darstellen, also Bestandteil der Natur sind, und dass wir als Art aussterben können, wage ich zu bezweifeln. Ich sehe Jesus als einen Menschen, dessen Ethik seiner Zeit voraus war, sich aber in vielen Dingen geirrt hat.
Grüße,
Arne
vor allem war eine korrigierende (philosophische) Gegenströmug zum Charakter seines Vaters. Jehova, Jahwe oder wie auch immer ist ja von den Israeliten übernommen worden aus einer Vorform. Und diese Vorform war ein schwerpunktmässog rächender und richtender Berggeist. Den haben die damals instrumentalisiert um Hilfe gegen die Unterdrückung durch die Ägypter zu haben. War also eine Art Kriegsdämon. Und weil das ganze Konzept von Gemetzel und Gegengemetzel unter den Römern dann irgendwann ans Ende gelangte musste jemand kommen und einen Kontrapunkt setzen. Ergo kam der damals völlig verrückt erscheinende Fischer da am See auf die Idee doch einfach mal zu verzeihen etc. Seine Kreuzigung passte dann hervorragend auf die seinerzeit noch glanzvolle Idee mit den Opferungen.
An das tragische zitierte Geschehen, die Kindestötung in einem vermutlich psychotischen Wahn / Schub, eine Diskussion über Kirche, Religion, Jesus, Gott etc. zu knüpfen, halte ich, wie schon geschrieben, für wenig zielführend. Die Ursachen des Wahnes liegen doch meistens in einer (genetisch-psychischen) Disposition in Verbindung mit auslösenden Lebenskonflikten (z.B. heftigste verdrängte Aggressionen auf die Kinder, weil der Ehemann die Mutter verliess)
Dass religiöse Wahninhalte relativ häufig bei psychotischen Schüben auftreten, liegt einfach an der weiten Verbreitung dieser Bibelgeschichten, genauso wie bei Verfolgungswahn die bekanntesten Figuren und Institutionen (Verfassungsschutz, NSA z.B. aktuell) die Hauptrollen im Wahnsystem spielen.
"Die religiöse Wahnthematik muss sich keinesfalls aus religiösem Erleben entwickeln, sondern entsteht eher auf Grund sehr „menschlicher Konflikte“, wie zum Beispiel Eheproblemen".
KalleMalle: Für was steht denn die Metapher eines Mannes,...
Weiß ich nicht - aber bei Gelegenheit mach ich mich auf die Suche nach den Deutungsmöglichkeiten, die die Exegese so hergibt.
Bis dahin genügt mir der Ansatz von blaho.
Zum Thema 'Widder' meint Wikipedia übrigens, daß er in der Bibel als Symbol der Kraft und des Durchsetzungsvermögens gilt.