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Alt 14.07.2017, 23:21   #65
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.934
Zitat:
Zitat von Trillerpfeife Beitrag anzeigen
Liest sich bei dir so, als ob 3/4 der Starter mal eben ins Medizelt traben und sich ne Infusion reinziehen. Ich glaube das ist nicht so.
Ich kenne aus eigener Anschauung nur den Sani-Bereich von Roth in diversen Jahren. Als Teilnehmer, der sich um andere Teilnehmer hat kümmern müssen, denen es schlecht ging.

Dort lagen nach meiner Einschätzung, die freilich falsch sein kann, keine Athleten, die nur mal eben auf der Überholspur regenerieren wollten. Sondern mein Eindruck war, ganz im Gegenteil, eher schockierend. Was da drin abging, war für mich definitiv nicht mehr lustig. Sanitäter rannten mit Tragen umher, auf denen Athleten lagen, die kaum mehr bei Bewusstsein waren; am ganzen Körper spasmisch zuckten; andere fielen um und wurden getragen; wieder andere waren kreidebleich und zitterten wie Espenlaub, obwohl es schwülwarm war; manche schliefen tief und fest. Wer noch selbst stehen konnte, wurde gar nicht reingelassen, da einfach zu viel los war.

Wenn dann wieder Sanitäter mit einem reglosen Athleten auf der Liege reingerannt kamen und sich laut Platz verschafften ("Weg! Weg! Weg!") um durchzukommen, dachten sich viele um mich herum, so wie ich auch: "Was machen wir hier eigentlich alle für einen kranken Scheiß, wenn am Ende vielleicht noch einer abkratzt?".

Das Rother Krankenhaus oder das BRK (ich weiß es nicht) betreibt mit erheblichen Aufwand dieses Lazarett in Roth mit damals an die 70 (!) Betten. Die waren ausgelastet. Wenn die alle ins Krankenhaus gefahren werden sollen, sind die Krankenwagen des halben Landkreises mit Blaulicht unterwegs. Deshalb die Versorgung direkt auf dem Sportgelände.

Wie es anderswo ist, weiß ich nicht genau. Speziell in Roth und nur meiner persönlichen Erfahrung nach, ist es aber nicht gerechtfertigt, so zu tun, als würde im dortigen Lazarett vor allem moderne Regeneration für Ehrgeizlinge betrieben. Mag sein, dass Joe Skipper, der als einer der ersten dort ankommt, ohne großes Federlesen eine Infusion bekommt, weil sonst nix los ist. Wenn er sie bekommt, ohne dass es nötig war, ist das falsch und ein Verstoß gegen die Regeln. Bei weitem überwiegend geht es in dem Lazarett aber um echte medizinische Hilfe für Sportler, die sie nötig haben.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2017, 00:43   #66
LidlRacer
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Registriert seit: 01.02.2008
Beiträge: 18.659
Zitat:
Zitat von captain hook Beitrag anzeigen
Solange Dinge kursieren wie die gut gelaunten Bilder von Skippers am Tropf und den entsprechenden Berichten verliert hier nur einer. Und das keine Diskussion, sonder höchstens seine Glaubwürdigkeit. Und das ist der Sport.
Gut gelaunt ist er vermutlich, weil es ihm endlich wieder halbwegs gut geht.

"Despite taking some time before he crossed the line to celebrate with some of his fans, Skipper was shattered by his effort.

"That’s the worst I’ve ever felt after a race," he said. "I think it’s because of the hilliness of the run course – running down the hills really kills your legs and you’re digging in on the uphills. I got off the bike in sixth and I was trying to make the podium and when I knew I had a chance at second place I tried to give it everything."

"When I got into second place, I didn’t know where I was and, if he (Germany's Maurice Clavel) was with me, I didn’t want to look behind, because it’s the worst thing to do – it just encourages the guys behind. The spectators were telling me he was right behind me. I thought he was 15 seconds behind and that it could come down to a sprint finish, so I just gave it everything. The effort took its toll at the end.""
http://triathlonworld.com/personalit...d-again-142149

Nach reinem Spaß klingt das nicht.

PS:
Auch mir geht es oft kurz nach dem Finish weitaus schlechter als kurz davor.
LidlRacer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2017, 05:58   #67
FMMT
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Registriert seit: 28.12.2007
Ort: Odenwald/Neckar
Beiträge: 9.047
Ich bin nach meinem ersten Finish nach der MS Diagnose im überfüllten, damals auch stickigen Zelt umgekippt und bin erst auf der Trage wieder aufgewacht. Danach bekam ich nach ärztlicher Untersuchung eine Infusion. Mit der Zeit ging es mir besser, so dass ich irgendwann auch wieder scherzen konnte, rechtzeitig zum Feuerwerk aufgewacht. Bilder können täuschen. Ich durfte nach 1-2 Stunden wieder los. Krankenhaus wäre sicherlich völlig übertrieben gewesen. Ob eine Infusion oder nur das Liegen mir half kann ich nicht beurteilen. Da musste ich dem behandelnden Arzt vertrauen.
Zwei Jahre später hatte ich auch massive Probleme mit dem Kreislauf.
Ich bin ja ein sehr großer Fan von Roth und lobe sonst gern und ausführlich, aber der Zielbereich bietet leider keine Möglichkeiten zum kurzen Ausspannen. Es ist zu voll.
Da ich keinerlei Nahrung aufnehmen konnte und mir verdächtig schummrig wurde, bin ich selbst zum Arzt. ich durfte mich unter Aufsicht hinlegen. Eine angebotene Infusion lehnte ich aufgrund diverser hier geführter Diskussionen dankend ab, was aber auch kein Problem war. Nach vielleicht 30 Minuten war ich kreislaufmässig wieder relativ stabil und durfte gehen.
Letztes Jahr legte ich mich auf der staubigen Tribüne auf den Boden und die Beine hoch. Dies klappte auch(lediglich das Hochkommen ohne Muskelkrampf war sehr schwierig).

Heuer ging es mir noch relativ gut, Essen oder Trinken war trotzdem nicht drin. Ich suchte lange vergeblich einen Platz zum kurzen Liegen, bzw. Beine hoch legen, um den Kreislauf zu stabilisieren. Der Sanbereich wäre übertrieben, die Massageplätze belegt oder ich ungeduscht nicht zumutbar für die Helfer. Ich fand dann letztlich einen Klappsessellliegeplatz bei dem Jentschura Stand.
10-15 min Cooldown und es ging mir soweit wieder gut(relativ, sehr relativ ).
Aber der Kreislauf und FMMT drohten nicht mehr zu kippen.

Ich glaube, dass in Roth, wie auch von Arne geschildert, weitgehend nur echte Notfälle behandelt werden.

Für mich und ich denke doch auch für andere wären ganz normale Liegen nur zum kurzen Durchschnaufen ein enormer Fortschritt. Dies werde ich auch dieses Jahr wieder als Verbesserungswunsch anführen.
Aufgrund der Platzenge ist es sicherlich nicht leicht zu realisieren, aber Felix hat schon oft sehr positiv mit tollen Verbesserungen überrascht .
__________________
Meine Sehnsüchte:
Glückliche Familie , Freude am Sport und immer Sonne im Herzen
Challenge MS, für das Gefühl des "Ich kann noch"

Das Leben ist zu kurz für Beinschlagtraining
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Alt 15.07.2017, 10:27   #68
Silversky
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Registriert seit: 22.12.2013
Beiträge: 344
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen

Dort lagen nach meiner Einschätzung, die freilich falsch sein kann, keine Athleten, die nur mal eben auf der Überholspur regenerieren wollten. Sondern mein Eindruck war, ganz im Gegenteil, eher schockierend. Was da drin abging, war für mich definitiv nicht mehr lustig. Sanitäter rannten mit Tragen umher, auf denen Athleten lagen, die kaum mehr bei Bewusstsein waren; am ganzen Körper spasmisch zuckten; andere fielen um und wurden getragen; wieder andere waren kreidebleich und zitterten wie Espenlaub, obwohl es schwülwarm war; manche schliefen tief und fest. Wer noch selbst stehen konnte, wurde gar nicht reingelassen, da einfach zu viel los war.

Wenn dann wieder Sanitäter mit einem reglosen Athleten auf der Liege reingerannt kamen und sich laut Platz verschafften ("Weg! Weg! Weg!") um durchzukommen, dachten sich viele um mich herum, so wie ich auch: "Was machen wir hier eigentlich alle für einen kranken Scheiß, wenn am Ende vielleicht noch einer abkratzt?".
Das liest sich ja erschreckend!! Weißt du zufällig wie viele Athleten da nach dem Rennen landen? Sind das Leute die so weit über ihre Grenzen raus gehen oder sind die vielleicht nicht ausreichend vorbereitet gewesen oder kann das jedem mal passieren?

Ich selber habe noch nie eine Langdistanz gemacht, aber das klingt wirklich übel!
Silversky ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2017, 10:43   #69
Flow
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Beiträge: 17.926
Zitat:
Zitat von Silversky Beitrag anzeigen
Ich selber habe noch nie eine Langdistanz gemacht, aber das klingt wirklich übel!
Naja, das ist der Gipfel der Lifestyle-Pyramide !
Den überleben nur die Allerhärtesten !
Insbesondere wenn man sich ohne Sauerstoffgerät und medizinisch-pharmazeutische Rundumbetreuung auf den Weg macht ... dann geht es von vornherein immer um Leben und Tod !
__________________

Flow ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2017, 10:47   #70
captain hook
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Flow Beitrag anzeigen
Naja, das ist der Gipfel der Lifestyle-Pyramide !
Den überleben nur die Allerhärtesten !
Insbesondere wenn man sich ohne Sauerstoffgerät und medizinisch-pharmazeutische Rundumbetreuung auf den Weg macht ... dann geht es von vornherein immer um Leben und Tod !


Können die, die da im Zelt lagen (Triathlon Lizenz vorhanden?) mal berichten, in weit weit ihnen Atteste oder TUEs ausgestellt wurden oder ob in diesem Zusammenhang der Kaderstatus abgefragt wurde? Siehe Stellungnahme der Nada oben... da steht ein ja bisschen was dahinter. Nur um mal die ordnungsgemäße Durchführung in diesem Sinne überblicken zu können. Skippers zB scheint da ja nix bekommen zu haben, wo ihm jetzt Kollege Wuertele rät, sich schnellstmöglich nachträglich darum zu bemühen.
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Alt 15.07.2017, 11:10   #71
Kampfzwerg89
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Beiträge: 96
Ich lese jetzt hier schon eine Weile mit und möchte mal noch eine andere Sichtweise in den Raum werfen.

Vorab jedoch möchte ich klar machen, dass ich es ebenfalls strikt ablehne, wenn sich Athleten, welche keine starken gesundheitlichen Beschwerden haben, eine Infusion zur besseren Regeneration abholen.

Nun zum eigentlichen und zwar den Ärzten im Sanizelt. Da ich beruflich viel mit Ärzten zu tun habe, weiß ich das bei jeder Behandlung/Diagnose/Entscheidung immer das Berufshaftrecht mitschwingt. Wieviel ernsthafte Gefahr dahinter steckt sei mal dahin gestellt aber gefühlt stehen Ärzte immer mit einem halben Bein im Knast. Sodass ich zumindest diese Seite nachvollziehen kann, dass dort eher zur Infusion gegriffen wird, wenn ein Athlet schlecht aussieht bevor er umfällt oder etwas ernstes passiert. Wie realistisch das im Einzelfall ist sei auch wieder dahingestellt aber hellsehen kann keiner und am Ende hat die Verantwortung dafür allein der behandelnde Arzt.

Am Ende bedeutet dies, dass doch jeder Athlet überdenken sollte wie schlecht es ihm geht und ob er die Infusion ggf. ablehnen sollte. Denn gegen den Willen eines Patienten darf auch kein Arzt behandeln.

Sollten aber tatsächlich derartige Zustände, wie von Arne beschrieben geherrscht haben, wäre zumindest von ärztlicher Seite aus nachvollziehbar warum hier alle behandelt wurden.
Kampfzwerg89 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2017, 12:29   #72
maotzedong
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Zitat:
Zitat von Kampfzwerg89 Beitrag anzeigen

Nun zum eigentlichen und zwar den Ärzten im Sanizelt. Da ich beruflich viel mit Ärzten zu tun habe, weiß ich das bei jeder Behandlung/Diagnose/Entscheidung immer das Berufshaftrecht mitschwingt. Wieviel ernsthafte Gefahr dahinter steckt sei mal dahin gestellt aber gefühlt stehen Ärzte immer mit einem halben Bein im Knast.

Ich kenne das Prozedere was Sanitätsdienste usw. angeht ziemlich genau. Prinzipiell ist es so, dass die meisten Sanis die dort helfen prinzipiell erstamal absolut keine Ahnung haben, welche Auswirkungen welche Maßnahmen haben hinsichtlich der Anti - Doping - Bestimmungen. Teilweise sind es auch "nur" jüngere/ältere Sanitätsdiensthelfer, die schwer einschätzen können welcher Zustand nach einer Langdistanz gefährlich oder ungefährlich ist.

Zu den Ärzten die bei solchen Veranstaltungen arbeiten sei zu sagen, dass auch hier zum Teil "nur" Mediziner ihre Dienste anbieten und keine "gelernten" Notfallmediziner. Wenn es gelernte Notfallmediziner sind, ist es fraglich, dass sie die Anti - Doping Bestimmungen kennen (außer sie haben sportmedizinischen Backround). In wie weit Aufklärung im Vorfeld dieser Veranstaltung betrieben wird bei den Besprechungen und dabei die Dopingrichtlinien kenntlich gemacht werden kann ich jedoch nicht beurteilen.
maotzedong ist offline   Mit Zitat antworten
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