Energieimporte haben aber einen Haken: Sie sind teuer. Zu den Herstellungskosten kommen noch die Transportkosten sowie die teils erheblichen Transformationsverluste. Dieser teure Strom konkurriert auf unserem heimischen Strommarkt mit vor Ort erzeugter Energie, die erheblich billiger ist. Das wird ein zähes Geschäft.
Energieimporte sind dann relevant, wenn wir Dunkelflauten haben. Dann gibt es kein billiges Substitut. Auch wir müssten für diese Zeit Speichermöglichkeiten finden. Die Frage wäre dann, ob wir durch den Transport soviel verlieren wie wir in der Effizienz gewinnen würden. Das ist immerhin Faktor 2 bis 3. Es gibt ein paar Menschen, die sich intensiv damit beschäftigt haben und den Effizienzgewinn deutlich höher gewichten.
Zitat:
Daraus ergeben sich zwei nahe liegende Möglichkeiten:
a) Die Wirtschaft schrumpft
b) Wir werden nicht klimaneutral bis 2045
Ich bin sicher, dass sich die konservativen Parteien – nach einer gewissen Schamfrist – unausgesprochen für Option b entscheiden werden.
Wenn allen klar ist, was die Konsquenz sein wird, wird es für a sowieso keine Mehrheiten geben. Die Scham, nicht sofort auf b zu gehen, resultiert wahrscheinlich eher daraus, dass man dem Mythos der unilateralen Lösung auf den Leim gegangen ist.
Zitat:
Afrika ist selbst erst mit 30% seiner Haushalte elektrifiziert und an ein Stromnetz angeschlossen. Man kocht auf Holzfeuern, verstromt Kohle und bewegt sich mit Dieselmotoren. Wollten wir etwas für’s Klima tun, müsste zunächst Afrika selbst elektrifiziert werden. Erst danach macht es Sinn, überschüssigen Strom unter enormen Effizienzverlusten nach Europa zu exportieren. – Von dieser logischen Zwickmühle abgesehen, gibt es keine Solarparks in der Sahara, die sich über tausende Quadratkilometer erstrecken müssten. Auch im Jahr 2045 – dem Jahr unserer Klimaneutralität – wird es sie nicht geben.
Du hälst es also für keine gute Idee, dass dort überhaupt mal Infrastruktur entsteht, die wiederum Grundlage für die eigene Entwicklung sein könnte. Die Chinesen machen hier vor wie es geht. Aktuell sind es Häfen, Bahnlinien, Straßen. Und es profitieren eben nicht nur die chinesischen Importe. Die Länder und deren Bevölkerung profitieren ebenfalls. Sie werden Teil der Wertschöpfung. Ähnliches wird bei der Gestehung alternativer Energiequellen auch passieren. Ich bin hier deutlich optimistischer.
Du hälst es also für keine gute Idee, dass dort überhaupt mal Infrastruktur entsteht, die wiederum Grundlage für die eigene Entwicklung sein könnte. Die Chinesen machen hier vor wie es geht. Aktuell sind es Häfen, Bahnlinien, Straßen. Und es profitieren eben nicht nur die chinesischen Importe. Die Länder und deren Bevölkerung profitieren ebenfalls.
Leider nein, zuerst wird Infrastruktur gebaut, dann mit Importen von chinesischen Waren die heimische Wirtschaft zerstört. Genauso bei Rohstoffen, China investiert in Minen, beutet die heimische Bevölkerung aus und die Gewinne fliessen ab.
Richtig, es handelt sich ja auch um ein Grundgesetz. Jedoch kann das Bundesverfassungsgericht bei Nichterreichen der gesetzlichen Klimaziele erneut angerufen werden und der Politik dann weitere Maßnahmen vorschreiben, um die Klimaziele zu erreichen.
Umweltschutz gehört in Deutschland zu den Staatszielen, ebenso wie Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Sozialstaatlichkeit. Er hat keinen Vorrang vor diesen Staatszielen, kann bei sich verschärfender Klimakrise jedoch an Gewicht gewinnen – so das Bundesverfassungsgericht. Ein fortwährendes Wirtschaftswachstum um soundsoviel Prozent steht jedoch nicht im Grundgesetz und zählt auch nicht zu den Staatszielen. Insofern ist mir Deine Argumentation nicht ganz klar, bei der Du zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltschutz verfassungsrechtlich zu gewichten scheinst.
Naja es gibt halt noch ein paar andere Verfassungsgüter die gegeneinander Abgewogen werden müssen, wie z.B. die Entfaltung der Persönlichkeit oder das Recht auf Eigentum. Ich weis, dass diese Rechte auch immer mit Pflichten verbunden sind. Aber es steht halt nirgendwo geschrieben, Klimaschutz sticht alles.
Natürlich kann das Verfassungsgericht erneut angerufen werden. Dann wird wieder verhandelt, ob der Klimaschutz in angemessener Weise berücksichtigt wurde.
Ich gehe aber jede Wette ein, es wird keine Entscheidung geben die sagt: Wenn Ihr bis zum 31.12.2045 nicht Klimaneutral seid, muss die BASF abgeschaltet werden.
Ich halte übrigens auch nicht die Prognose, dass klimaneutrale Energie in Deutschland ein knappes Gut werden könnte für absurd (der Meinung bin ich auch), sondern die Schlussfolgerung daraus.
Leider nein, zuerst wird Infrastruktur gebaut, dann mit Importen von chinesischen Waren die heimische Wirtschaft zerstört. Genauso bei Rohstoffen, China investiert in Minen, beutet die heimische Bevölkerung aus und die Gewinne fliessen ab.
Schau Dir die Projekt mal genau an. Schau Dir die Verschuldungssituationen an. Schau Dir an, welche Positionen von Inländern und Ausländern besetzt werden. Du wirst einen heftigen Unterschied zwischen den große Multis des Abendlandes und den chinesischen Investitionen feststellen. Es lohnt sich wirklich, mal genauer reinzuschauen
Das bedeutet nicht, dass dort alles toll wäre. Es profitieren aber alle Seiten. Auf der Rohstoffseite konnte ich einige Projekte selbst begutachten.
Man darf nicht vergessen, dass viele Sahara Regionen politisch sehr instabil und unsicher sind, wo aktuell niemand gerne, freiwillig in riesige Anlagen investieren will bzw. es militärische Sicherungen bräuchte, mit Ausnahme einiger Sahara-Regionen in Marroko (nicht Westsahara).
Ich gehe aber jede Wette ein, es wird keine Entscheidung geben die sagt: Wenn Ihr bis zum 31.12.2045 nicht Klimaneutral seid, muss die BASF abgeschaltet werden.
Das Bundesverfassungsgericht macht der Regierung in der Regel nicht solche konkreten Vorgaben.
Andererseits kann die BASF nicht in die Luft pusten, was sie will, sondern muss sich an geltende Gesetze und Verordnungen halten. Selbstverständlich kann ein Gericht einen qualmenden Schlot stilllegen.
...
Trotzdem:
Stell dir vor, du hast eine Truppe von 170 mehr oder weniger motivierten Mitmenschen und musst in der folgenden Zeit eine lebensrettende Aufgabe (denk dir was aus, eine Arche bauen, einen Damm aufschütten...) erfüllen, bei der alle mithelfen müssen, um das Ziel zu erreichen.
Verschränkst du jetzt Arme und verweist auf die Kollegen, die doch gefälligst auch/erstmal/mehr tun sollen? Stärker sind?
Vielleicht noch kleine Brotzeit (oder für dich: ein Apero) dazu?
Oder krempelst Du die Ärmel hoch und packst an, was Dir möglich ist?
Wenn direkt vor mir jemand ertrinkt, helfe ich natürlich ohne wenn und aber.
Im Falle des globalen Klimawandels, dessen Ursachen und Folgen mir schon vor 40 Jahren in der Schule skizziert wurden, schaue ich mittlerweile, was andere tun und erwarte mittlerweile auch eine globale Strategie.
Verschiedene Szenarien gehe ich also (u.U.) verschieden an.