Was willst Du machen? Selbst wenn man es weltweit verbieten könnte, würde in diesem Bereich weiter geforscht und die Forschungsergebnisse auch umgesetzt werden.
Eingriffe am menschlichen Genom sind illegal. Die internationale Staatengemeinschaft darf nicht nur entsetzt sein, sondern sie muss China als Nation, die diese erlaubt, ächten und sanktionieren. Bei dieser Gelegenheit könnte die westliche Wertegemeinschaft inklusive Russland wieder etwas näher zusammenrücken.
Ist schon ein interessantes Thema, bin selbst durch ein Gendefekt faktisch Blind und würde mich über eine Genterapie freuen wieder sehen zu können, ich stehe für solche Tests sogar zur Verfügung.
Aber nicht zu jedem Preis, wenn Mensch oder Spätere Generationen dadurch verstümmelt werden oder man macht sich dadurch Wunschmenschen wie man sie brauch, verzichte ich gerne auf mein Augenlichht oder sterbe früher
Was, wenn nicht die Eltern das Aussehen der Kinder bestimmten sondern bspw. der Staat? In China hat der Staat mit der "Ein Kind Politik" massiv in die Selbstbestimmung von Familien eingegriffen. Der Elternwille spielte dann keine Rolle mehr.
Schwierig. Ich würde die Argumentation eher von den Rechten der Kinder her aufziehen, und nicht von den Rechten der Eltern oder des Staates her. Aber ich verstehe Deinen Punkt.
In Frankreich gibt es eine sehr umfangreiche Impfpflicht. Dabei setzt sich der Staat über die Rechte des Einzelnen hinweg. Ähnliches kann man in der allgemeinen Schulpflicht sehen: Der Staat greift damit auf sehr umfangreiche Weise in das Leben der Kinder ein – auf einem G8-Gymnasium bestimmt sie den Großteil der persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten, denn für Dinge außerhalb der Schule bleibt wenig Zeit.
Mir scheint, dass wir dies als Ergebnis einer Abwägung akzeptieren. Wir sehen die Nachteile, doch die Vorteile überwiegen. So würden wir vielleicht auch über eine gentechnische Möglichkeit denken, Brustkrebs ein für allemal abzuschaffen.
Ob wir Menschen aus medizinischen Gründen in die Natur eingreifen dürfen: Diese Frage stellt sich IMO bereits bei der Entfernung eines Blinddarms oder der Behandlung von Zahnschmerzen.
Wir haben diese Frage in unserer Gesellschaft überwiegend bejaht, wir mir scheint. Selbst bei Fällen wie Transplantationen eines Herzens oder eines Gesichts, oder bei jahrelang künstlich am Leben gehaltenen Menschen im Koma.
Man müsste argumentativ herausarbeiten, warum ein gezielter Eingriff ins menschliche Erbgut eine grundsätzlich andere Sache darstellt als die oben genannten Behandlungen. Vielleicht könnte das jemand in den wichtigsten Argumenten kurz darlegen? Mir ist das nämlich nicht klar.
Die erstgenannten Verfahren behandeln bereits ausgebrochene Krankheiten. Man nimmt das Material was da ist, und macht das ‚beste‘ draus.
Es gibt also Grenzen, nicht nur ethische, sondern auch physische. Selbst ne Herztransplantation geht nur mit einem Herzen.
Bei Genmanipulationen verändert man jedoch bereits das Material ‚zum Bestmöglichen‘ Und das bedeutet weitestgehende Grenzenlosigkeit. Denn, was bedeutet schon: ‚Bestmöglich’?
Und damit ist der unlösbare Konflikt der imaginären bzw. von Menschenhand gezogenen (ethischen) Grenze gegenüber der Chance grenzenlos agieren zu können vorprogrammiert.
Und um diesem Konflikt aus dem Weg zu gehen, ist die einzig objektive Grenze = Null Genmanipulationen.
Angenommen, jemand hat von Geburt an einen Gendefekt, der bei Frauen während der Wechseljahre zu plötzlichem Nierenversagen führt.
Wie können wir medizinisch helfen? Wir dürfen die kaputte Niere transplantieren, sofern es ein Spenderorgan gibt. Wir dürfen die Patientin jahrelang an Dialysegeräte anschließen. Wir dürfen ihr jede Menge Medikamente verschreiben. Und wir dürfen sie sterben lassen. Das alles ist von unseren ethischen Grundsätzen gedeckt.
Aber die eigentliche Ursache der Krankheit dürfen wir nicht beheben. Und zwar allein deshalb, weil es sich um ein Gen handelt. Bei einem Organ, der Niere, urteilen wir anders, denn wir tauschen sie kurzerhand aus. Warum machen wir das nicht auch bei einem Gen?
Angenommen, jemand hat von Geburt an einen Gendefekt, der bei Frauen während der Wechseljahre zu plötzlichem Nierenversagen führt.
Wie können wir medizinisch helfen? Wir dürfen die kaputte Niere transplantieren, sofern es ein Spenderorgan gibt. Wir dürfen die Patientin jahrelang an Dialysegeräte anschließen. Wir dürfen ihr jede Menge Medikamente verschreiben. Und wir dürfen sie sterben lassen. Das alles ist von unseren ethischen Grundsätzen gedeckt.
Aber die eigentliche Ursache der Krankheit dürfen wir nicht beheben. Und zwar allein deshalb, weil es sich um ein Gen handelt. Bei einem Organ, der Niere, urteilen wir anders, denn wir tauschen sie kurzerhand aus. Warum machen wir das nicht auch bei einem Gen?
Das ist doch sehr kurz gedacht. Warum verändern wir die Gene nicht gleich so, dass der Körper 3 Nieren entwickelt. Oder besser noch, wir verändern die Gene so, dass Frauen gar nicht erst in die Wechseljahre kommen.
Das ist doch sehr kurz gedacht. Warum verändern wir die Gene nicht gleich so, dass der Körper 3 Nieren entwickelt. Oder besser noch, wir verändern die Gene so, dass Frauen gar nicht erst in die Wechseljahre kommen.
Ja, warum? Es klingt so, als wüsstest Du die Antwort. Mich würde interessieren, wie sie lautet.
Ich bin mir da nicht so sicher. Bei den Nieren ist es einfach: Niemand will drei Nieren, sondern zwei gesunde. Bei den Wechseljahren fiele mir eine Antwort schwerer. Angenommen, wir könnten die Wechseljahre um 10-20 Jahre nach hinten verlagern – immerhin werden die Menschen heute immer älter. Welcher Schaden entstünde aus Deiner Sicht daraus, der es rechtfertigt, Gentherapien insgesamt und pauschal abzulehnen?
Und damit ist der unlösbare Konflikt der imaginären bzw. von Menschenhand gezogenen (ethischen) Grenze gegenüber der Chance grenzenlos agieren zu können vorprogrammiert.
Du sagst, einer grenzenlosen Manipulation des Genoms müsse Einhalt geboten werden.
Bezogen auf medizinische Anwendungen würde ich diese Aussage nicht teilen. Wenn wir irgendwann in der Lage sind, 50 Erbkrankheiten gentechnisch zu besiegen, sehe ich nicht ein, warum wir bei der 51. Erbkrankheit vor einem prinzipiellen ethischen Problem stehen sollten. Solche Grenzziehungen kommen mir im medizinischen Bereich willkürlich vor.
Bei nichtmedizinischen Anwendungen bitte ich um Beispiele. Welche genetischen Veränderungen befürchtest Du konkret? Wo siehst Du die Gefahr einer grenzenlosen Manipulation?