Die Wissenschaft hat ja viel Arbeit investiert zu verstehen, wie Homosexualität entsteht und so wirklich gelungen ist es Ihr bisher nicht. Vergeblich gesucht hat man Belege dafür, dass sie erworben wird. Also anerzogen oder imitiert durch Vorbilder. Hingegen findet man sehr viele Hinweise darauf, dass Menschen bereits von Geburt an homosexuell sind oder halt eben nicht. Da man Gene vergeblich gesucht hat und Erkenntnisse der Zwillingsforschung klar gegen eine determinierte genetische Komponente sprechen, ist die anerkannteste wissenschaftliche Theorie meines Wissens nach, das es sich um epigenetische Phänomene handelt. Also Aktivierungs- oder Dektivierungsprozesse von bestimmten Genen eines Menschen im Rahmen der fetalen Entwicklung im Mutterleib.
Auch wenn das für konservative Hirne schwer zu verarbeiten ist, handelt es sich deshalb bei Homosexualität um eine normale Facette der menschlichen Sexualität . Die kindliche Entwicklungspsychologie müsste seitens der Natur schon ziemlich auf Kante genäht sein, wenn unsere Kinder dann die Wahrheit über Ernie und Bert aus der Bahn wirft.
PS: TriVet hat das natürlich prägnanter ausgedrückt.
(...) Die kindliche Entwicklungspsychologie müsste seitens der Natur schon ziemlich auf Kante genäht sein, wenn unsere Kinder dann die Wahrheit über Ernie und Bert aus der Bahn wirft.
Ich kann, und viele tun es auch. Aber für all die Kinder, mit denen nicht so viel geredet wird, sehe ich den Staat und die Medien in der Pflicht, sinnvoll priorisierte Akzente zu kommunizieren, und nicht bereits Kinder mit den Kulturkampf-Themen von Erwachsenen zu überfordern.
Wie gesagt, es liegt viel an dir selbst, wie du das machst. Sport ist auch bei uns anno dazumal in der Schule oft ausgefallen und war eine Randerscheinung. Du kannst deine Kinder zum Sport animieren, Peter kann Uwe heiraten, Hans-Jürgen kann erzkonservativ daherkommen. Du musst auch nicht alle Themen, die täglich in den Hauptnachrichten rauf und runter diskutiert werden (erst Corona, nun Ukraine, ständig Klima) daheim wiederkauen. Du kannst deine eigene Meinung dazu haben und sie äussern, du musst auch nicht alle von irgendwas überzeugen. Du kannst - man glaubt es ja kaum - ganz einfach machen, was du willst. Du musst es nur tun
Dass ausgerechnet meine homosexuellen Nachbarn, und zwar deren bloße Erwähnung, eine Gefahr für Kinder darstellen und diese dadurch Gefahr laufen, sich zu instabilen Persönlichkeiten zu entwickeln, glaube ich nicht. Und ich glaube auch nicht, dass Du das glaubst.
Zitat:
Zitat von tandem65
Die Frage ob sie das verarbeiten können stellt sich doch mbMn. gar nicht.
Bedrängt, wie Du schreibst und auch Schwarzfahrer, werden sie doch so oder so.
Entweder mit einem Menschenbild in dem Homosexualität als normal dargestellt wird oder eben nicht.
Ich wäre da für Ergebnisoffenes herangehen.
Ihr versteht mich falsch. Ich sehe das ja bei unseren Töchtern. Für die ist es ganz normal dass zwei Menschen völlig unabhängig davon wer mit wem und wie sich gern haben. Das stellen die überhaupt nicht in Frage, wenn sie es wahrnehmen und wie Erwachsene einfach keinen Bohei darum machen, dass es etwas "besonderes" wäre.
Mit Aufzwingen meine ich eben das bewusste bzw sogar penetrante darauf hinweisen, dass es gleichgeschlechtliche oder andere Lebensentwürfe gibt. Genau damit macht man doch dies zum Thema und Kinder merken, dass es eben doch wohl nicht so normal zu sein scheint, denn dann würde es ja keine besondere Aufmerksamkeit erfordern.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Gibt es ein Beispiel dafür, wo Kinder auf penetrante und nicht altersgerechte Weise über sexuelle Minderheiten informiert werden?
Also mir wird sowas aus Schulen erzählt, wo den Kindern doch recht hölzern durch unwillige Lehrkräfte erzählt wird, das es "sowas" auch gäbe. Ebenso wird mir erzählt. dass er eifrige Lehrer gebe, die den Kindern die breite Vielfalt von Lebensentwürfen entgegenschleudern, was eher zu amüsierten Schülern führt.
Ich glaube, dass es viel wichtiger ist, den Kindern Werte und Offenheit zu vermitteln, als individuelle Dinge zu separieren und diese als "normal zu akzeptieren" benennen. Wenn man das erste macht erübrigt sich das zweite eh.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Ihr versteht mich falsch. Ich sehe das ja bei unseren Töchtern. Für die ist es ganz normal dass zwei Menschen völlig unabhängig davon wer mit wem und wie sich gern haben. Das stellen die überhaupt nicht in Frage, wenn sie es wahrnehmen und wie Erwachsene einfach keinen Bohei darum machen, dass es etwas "besonderes" wäre.....
Ist bei uns auch so. Einer aus unsere damaligen Schul-Clique ist seit Jahren in München mit einem anderen Mann verheiratet. War vor 40 Jahren schon abzusehen... ;-) What the Fanta?! Normal ist das, aber halt zahlenmässig in der Minderheit. Meine "interracial" Ehe ist auch in der Minderheit. Damit muss man sich als Minderheit halt auch irgendwie arrangieren.