Hier ein interessanter Artikel, über die Mithilfe der katholischen Kirche bei der Flucht tausender Nazis nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Ziel war meistens Argentinien oder Bolivien. Priester hatten damals das Recht, gefälschte Ausweise zu beglaubigen und so die Ausreise ins Ausland zu ermöglichen. Natürlich gegen Bares.
"Der Protestant Adolf Eichmann war über diese Hilfe später derart dankbar, dass er in die katholische Kirche eintrat." Eichmann war Cheforganisator der systematischen Judenvernichtung. http://www.spiegel.de/einestages/rat...a-1032156.html
Überall lauern sie, diese gemeinen rhetorischen Tricks! Oder gestaltet sich die Situation nicht vielmehr so? Du behauptest ständig irgendetwas bewiesen zu haben. Daraufhin wende ich ein, daß das logisch nicht überzeugend ist, wobei ich u.a. auf unzureichend geklärte weitere Fragen verweise. Zu diesem Zweck ist es glücklicherweise nicht erforderlich, daß ich selbst eine Antwort auf alle Fragen habe.
Moses und die Zehn Gebote sind ein schönes Beispiel. Warum sollte das eine nur gelten, wenn das andere gilt? Was soll das überhaupt genau heißen, daß Moses gilt?
Ich halte das für ein wenig konstruktives Gefecht. Du glaubst doch selbst nicht an die Moses-Story.
Moses und die Zehn Gebote sind ein schönes Beispiel. Warum sollte das eine nur gelten, wenn das andere gilt? Was soll das überhaupt genau heißen, daß Moses gilt?
Die Zehn Gebote sind nur deswegen für Christen von Interesse, weil sie von Gott stammen. Es ist nicht der Inhalt, sondern der Urheber und dessen Autorität.
Wenn sich nun herausstellt, dass die Geschichte nur deswegen erfunden wurde, weil irgendein unbekannter religiöser Spinner seinen Geboten etwas mehr Gewicht verleihen wollte, dann verlieren die Zehn Gebote ihre Autorität. Deswegen muss die Autorität der gesamten Geschichte erhalten werden. Beispielsweise, dass Mose die Steintafeln von Gott persönlich empfangen hatte, und warum dies geschah.
Die ersten paar Gebote beschäftigen sich mit Gott. Er stellt sich vor und erklärt seine Autorität und Alleinherrschaft. Aber wer ist dieser Gott? Das erfahren wir im ersten Buch Mose. Ohne dieses Buch machen die Zehn Gebote keinen Sinn.
Das klärt die Frage, ob man die Zehn Gebote auch ohne "den Rest" haben kann. Nein, man kann nicht. Denn das erste Drittel dieser Gebote bezieht sich auf die zuvor ergangenen Bücher/Kapitel der Schrift. Das eine geht nicht ohne das andere.
Die Zehn Gebote muss man in Gruppen verstehen. Die erste Gruppe beschreibt die Beziehung zwischen dem Menschen und Gott. Weitere Gruppen beschreiben die Beziehung zwischen den Menschen untereinander. Würde man also jenen Teil der Bibel streichen, in dem Gott sich erklärt und zu erkennen gibt (die ersten Mose-Bücher), dann würde dieser wichtige Teil der Zehn Gebote keinen greifbaren Inhalt mehr haben. Dann wüsste man nicht, wer da überhaupt spricht.
Das ist eine gute Gelegenheit, um an einen beliebten rhetorischen Trick zu erinnern, der typisch ist für religiöse Debatten.
Jörn ,Du bist so ein gerissener Fuchs. Was Du für Tricks erkennst, die sonst kein anderer erkennt. Lass einfach mal gut sein, wir werden es eh nie kapieren. Das ist einfach über unserem Horizont. Da eh alles vorbestimmt ist, brauchen wir auch nicht wirklich weiter zu machen. niemand kann etwas bewirken was den Lauf der Welt verändert.
Vielleicht kannst Du ja auch mal versuchen uns einen von Deinen rhetorischen Tricks zu erläutern. Damit wir Dein Können bewundern können.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
(...) ncht erforderlich, daß ich selbst eine Antwort auf alle Fragen habe.
Ich denke, dass Du Dich hier irrst. Es reicht nicht aus, sich auf Fragen zu beschränken. Irgendwann musst Du eine These formulieren und eine Behauptung aufstellen.
Nehmen wir eine Gerichtsverhandlung. Könnte sich der Verteidiger darauf beschränken, zu sagen: "Wer weiß? Vielleicht war Peter der Täter? Oder Hans? Oder Michael? Oder Klaus?"
Könnte der Verteidiger einfach immer weitere Namen nennen, um damit eine Entscheidung unmöglich zu machen? Würde der Richter irgendwann sagen: "Ach, das sind doch Tricksereien. Formulieren Sie bitte einen eindeutigen Antrag, und Schluss."
Überall lauern sie, diese gemeinen rhetorischen Tricks!
Zitat:
Zitat von tandem65
Jörn ,Du bist so ein gerissener Fuchs. Was Du für Tricks erkennst, die sonst kein anderer erkennt.
Hallo tandem, Du forderst mich auf, einen weiteren rhetorischen Trick zu nennen.
Die beiden Zitate oben machen sich über meine Postings lustig, in denen ich von rhetorischen Winkelzügen schreibe. Das ist auch legitim. Es verschleiert jedoch die Tatsache, dass auf meine Behauptung, es seien Tricks, überhaupt nicht eingegangen wurde. Das ist der Trick.
Ich bin davon überzeugt, dass Religion nicht mit Theologie erklärt werden kann, sondern mit Rhetorik. Es werden Begriffe umgedeutet, Zirkelschlüsse versteckt, und Widersprüche mit blumigen Sprüchen kaschiert. Es sind Luftschlösser, und der Mörtel besteht aus Worten.
Ich will damit den Diskutanten nichts Böses unterstellen. Es geht uns ja vermutlich allen so, dass wir gelegentlich Argumente aufgreifen, die wir irgendwo gehört haben, und die sich später als geschickt formulierte Fehlschlüsse herausstellen.
Anders sehe ich das bei offiziellen Repräsentanten der Kirchen. Hier würde ich weniger vorsichtig formulieren.
... Denn die Absicht, ausgerechnet die Bibel mit dem Mitteln strenger Logik plausibel zu machen, ist haarsträubend.
... Die meisten aufgeklärten Menschen, die sich christlichen Werten nahe sehen, sind in Wahrheit keine Christen, sondern Humanisten.
... Was sie an der Bibel gutheißen oder übersehen wollen, orientiert sich an Werten, die durch die Aufklärung etabliert wurden.
...Von den Kirchen und teilweise auch von der Politik werden diese Menschen aber missbraucht, indem die Kirche sich auf diese "Gläubigen" beruft, um sich selbst zu erhalten, und um krudes Zeug aus der Antike in unserer Gesellschaft zu verankern.
... Insgesamt sollte man für diese kritische Auseinandersetzung aber dankbar sein. Denn ein kritisches Auge auf die Religionen ist durchaus angebracht, das sieht man gerade in der jetzigen Zeit sehr deutlich. Auch wenn es die eigene ist.
Ich habe doch gar nicht die Absicht die Bibel plausibel zu machen (dafür wüßte ich viel zu wenig von ihr), sondern auf die haarsträubenden logischen Mängel der Widerlegungsversuche hinzuweisen. Wen sollte denn auch eine Argumentation überzeugen, die ständig Sein und Sollen, Bote und Botschaft, Teil und Ganzes, Tatsache und Wert, usw. durcheinanderbringt?
Was spricht denn dagegen, daß jemand zugleich Christ und Humanist sein könnte?
Auch Religion und Aufklärung schließen einander nicht aus.
Den Gedanken, daß die Gläubigen sich generell in einer Opferrolle der Kirchen befinden, teile ich nicht. Vielmehr denke ich, daß, auch wenn alle Kirchen morgen verschwunden wären, sich das „krude Zeug aus der Antike“ auch weiterhin auf unbestimmte Zeit in der Gesellschaft halten und womöglich dann eben eine andere Stimme für sich finden würde.
Ja, ein kritischer Blick in alle Richtungen wäre wünschenswert, auch aber nicht nur in die der Religionen.
Falls jemand heute nichts im Fernsehen findet, kann vielleicht mal hier reinschauen (siehe Youtube-Link). In dieser einstündigen Doku geht es um die Kriminalgeschichte des Christentums. Es kommen Kirchenkritiker, Kleriker und Gläubige zu Wort.