Für alle, die es interessiert (und sicher besonders für die Einsteiger), hier mein Bericht zum gestrigen Saisonstart in Gelnhausen – dann ist mein erstes Wettkampfjahr komplett!
Inzwischen habe ich einiges an Trainingserfahrung mehr gesammelt und auch das Material verbessert (z.B. Trainingscamp Lanzarote im Februar absolviert, ein Rennrad angeschafft und Klickpedale nutzen gelernt.)
Bereits in diesem Jahr von Februar an konnte ich über 1.300 Radkilometer sammeln. Also Rennradfahren kann ich jetzt halbwegs.
Im Laufen habe ich mich auch gezielt verbessert (danke der Challenge 100/100), aber richtiges Schwimmtraining bekam ich eigentlich erst diesen Februar im Trainingscamp.
Leider bin ich danach nur ein paar Wochen fleißig gewesen und habe erneut eine vierwöchige Pause eingelegt. In der Woche vor dem WK zumindest mal schnell ausprobiert, wie sich das Wasser so anfühlt und nicht besonders überzeugt gewesen.
Deshalb sah mein Plan vor: ich werde die ersten 50m möglichst schnell durchkraulen (mehr schaffe ich noch nicht am Stück, und langsam kraulen kann ich gar nicht) und danach Brust und immer mal Kraul mischen. Das sollte zumindest besser als im Vorjahr passen.
Auf das Radfahren war ich besonders gespannt: ich wusste, dass mir die Strecke keinerlei Probleme machen würde und war richtig scharf drauf, diese Senke hoch zu brettern.
Im Vorfeld freute ich mich also sehr und war auch gut vorbereitet (besonders was die Wechselzone betrifft). Dennoch war mir gestern früh ein wenig übel vor Anspannung und ich fragte mich natürlich wieder, warum ich am frühen Morgen in der Kälte draußen stehen muss, um mir das anzutun? Die lapidare Antwort meiner Mitstreiterin Cilian: „weil es Spaß macht“ (was ja auch stimmt). Ich glaube, kurz vor dem Start habe ich ein paar Foris mit meiner „Unlust“ ganz schön genervt (danke für eure Geduld).
Wieder hatte ich zwei Ziele: nicht mehr Letzte zu werden und falls möglich, unter 1:40h zu finishen.
Beides ist mir gelungen und ich bin happy. Der Schwimmplan ging auf und als ich nach den 50m Kraulen mit Brustschwimmen begann, dachte ich, ich sei total lahm. Das war ich sicher auch, aber dennoch kam ich nach 12:59h aus dem Wasser – das hatte ich im Vorfeld schlimmer befürchtet.
Wechseln und Losradeln war fein, wobei ich ein paar Sekunden mit Einklicken verloren habe – der eine Schuh wollte einfach nicht. Es lief richtig glatt auf der Radstrecke und ich habe sogar ein paar Menschen überholt bzw. wurde natürlich auch überholt und habe mich davon anspornen lassen, immer mal wieder anzugreifen. Heraus kam ein schöner 27,1 Schnitt - für mich ist das fein.
Der zweite Wechsel ging auch ganz gut, wobei sich die Zunge meines Schuhs erstmals zwischen den Gummibändern so verknäulte, dass ich sie kaum zurückklappen konnte und damit losgelaufen bin, um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln.
Ich wollte den ersten km langsam laufen (fühlte ich auch so an) und dann etwas steigern. Da ich von einigen richtig guten Läufern überholt wurde, konnte ich leider kein Gefühl für meine eigene Geschwindigkeit entwickeln und auch die HF war ja bereits beim Radfahren oft über 160, so dass dieser Indikator auch nicht ganz passte. Während ich so dahintstampfte, hatte ich auch vergessen, ob ich nach 1:06h oder 1:09h losgelaufen war. Egal.
Es fühlte sich nach 7er pace an, wobei meine Beine ok waren, aber die Atmung nicht so ganz toll lief - bekam einfach zu wenig Luft.
Nach der 2,5 km Wendemarke habe ich anhand meiner Gesamtzeit checken können, dass ich es unter 1:40 schaffen kann und wollte weiter Gas geben. Dabei war ich (mit zwei Wasserbechern bewaffnet) wohl etwas unaufmerksam und habe tatsächlich den ersten Sturz des Jahres 2009 hingelegt. Ich fasse es immer noch nicht und bin auch jetzt noch ganz entsetzt.
Vielleicht lag es am nicht ganz perfekt geschlossenen Schuh, oder ich bin tatsächlich zu doof und zu schwach, in einem Tria noch zu rennen. Jedenfalls habe ich mir mal wieder beide Knie aufgeschrammt und die Handflächen geprellt. Immerhin, die sind aufgrund der Becher nicht aufgeschürft.
Mit erneut blutigen Knien (zum Glück weniger schlimm als in Lorsch 08) rannte ich ins Ziel. Dank Speedys Anfeuerrufen habe ich am Schluss noch etwas Gas gegeben und bin mit einer Gesamtzeit von 1:39:29h angekommen.
Erst später habe ich realisiert, dass ich gar nicht so langsam gelaufen bin, wie es sich angefühlt hatte: die 32:47h sind nur 30 sek. von meiner bisherigen Bestzeit (im Training) auf 5km entfernt.
Also freue ich mich jetzt gefälligst und arbeite daran, noch schneller zu werden. Die Grundlagenausdauer ist ja nun tatsächlich da.
Mittwoch geht’s gleich ins Schwimmtraining und am WE hoffentlich mit dem Neo erstmals in den See! Und dann kann die Wettkampfsaison 2009 kommen, ich habe ja immerhin ein paar olympische Distanzen zu absolvieren.
Fotos stelle ich heute Abend rein....