Stimmt. Ich dachte, zappa führt so etwas wie Fair Trade Handel, alternative Modelle in der Ökologie, bei der Normierung von Produkten, Genossenschaften usf. an.
Ja, Fair Trade ist so ein "Geschäftsmodell", wobei das ja "nur" das Label ist.
Die Zertifizierungsorganisation dahinter ist Flocert. Und hier kann ich Dir versichern, dass das eine Organisation ist mit Menschen, die Moral vor das Fressen stellen und gleichzeitig ordentlich Geld damit verdienen. Wir arbeiten seit 3 Jahren für sie. Entlang der Graves Ebenen kann man sie auf grün und gelb verorten, keiner den ich bislang dort kennengelernt habe ist dabei Esoterik verdächtig :-)
Ich vermute, Du hast kurz gegoogelt, das für Dich notwendige gefunden, ohne wirklich Inhalte gelesen zu haben. Musst Du auch nicht.
Was soll ich sagen, zappa? Wenn ich jetzt inhaltlich argumentiere, wirst Du dagegen halten. Wenn ich hingegen sage, es habe sich mir offenbart, dass Graves ein wenig die Fantasie durchging, wirst Du es einfach respektieren.
Ich entscheide mich daher … äh … für die Offenbarung. Ein Vögelchen badete auf meiner Terrasse und flüsterte es mir zu. So war’s. Es sagte, der Graves wollte Dich auf den Arm nehmen, und es hätte prima geklappt.
(Wenn wir mal ein paar Bierchen zischen in München, geht Dein Bierdeckel auf mich)
Was soll ich sagen, zappa? Wenn ich jetzt inhaltlich argumentiere, wirst Du dagegen halten. Wenn ich hingegen sage, es habe sich mir offenbart, dass Graves ein wenig die Fantasie durchging, wirst Du es einfach respektieren.
Ich entscheide mich daher … äh … für die Offenbarung. Ein Vögelchen badete auf meiner Terrasse und flüsterte es mir zu. So war’s. Er sagte, der Graves wollte Dich auf den Arm nehmen, und es hätte prima geklappt.
(Wenn wir mal ein paar Bierchen zischen in München, geht Dein Bierdeckel auf mich)
Nun ja, wenn gelb und insbesondere türkis im Modell nicht vorkommen würden, hätte die Esoterik Szene kein Interesse und es würde auch Dich nicht abschrecken :-)
Kein Problem, ich kaufe ohnehin bei meinen alltäglichen Besorgungen bevorzugt Fair-Trade-Produkte. Ich würde von Dir gerne mehr darüber lernen, allerdings in einem eigenen Thread.
Zitat:
Zitat von zappa
Nun ja, wenn gelb und insbesondere türkis im Modell nicht vorkommen würden, hätte die Esoterik Szene kein Interesse und es würde auch Dich nicht abschrecken :-)
Mag sein. Vielleicht hast Du recht. Aber als Ingenieur, Physiker oder allgemein als Naturwissenschaftler entwickelt man mit der Zeit ein feines Näschen. Es wittert sofort alle Arten von Perpetuum Mobiles, Symmetriebrüche oder logische Auffälligkeiten. Unsichere Voraussetzungen erzeugen ebenfalls einen typischen Geruch, genauso wie allzu kühne Schlussfolgerungen. Damit will ich keinesfalls sagen, dass ich alles wüsste, denn ich weiß natürlich fast nichts! Es ist eher eine Art Berufskrankheit oder ein Virus, das mich befallen hat, und das gelegentlich an der internen Bimmel rüttelt, wenn ich einen Bullshit vor mir habe. Immer wieder täusche ich mich auch, das sind dann die schönsten Momente. In der Esoterik leider selten.
Diese Menschen haben, zumindest in unserem Kulturkreis, eine freie Entscheidung getroffen, die sie auch jederzeit wieder ändern können. Wie bei jeder Entscheidung trägt der Entscheider auch die Konsequenzen seines Handelns.
Du kannst Dir das vielleicht nicht vorstellen, aber es mag Menschen geben, die machen das gerne!
Das bestreite ich. Ich bestreite, dass Menschen das gerne machen.
Ich behaupte stattdessen, dass es sich hier um einen Handel handelt. Die Nonne bewahrt ihre Jungfräulichkeit für den Herrn Jesus und begibt sich in eine Art von Sklaverei, weil man ihr eingeredet hat, dass sich das später (etwa im Jenseits) auszahlen würde.
Ohne diesen Handel wäre die Nonne überhaupt nicht auf die Idee gekommen, ein derart absurdes Leben zu führen. Ansonsten würden wir ja klosterähnliche Einrichtungen auch abseits der Religionen finden, mit der simplen Begründung, dass es Menschen gibt, "die das gerne machen."
Wenn der Handel ein Schwindel ist, dann geht es um simplen Betrug. Die Nonne wäre in diesem Fall ein Opfer, und den Tätern sollte man das Handwerk legen, genau wie bei jedem anderen Betrug.
Ist es nicht erstaunlich, dass wir hier exakt das Muster eines Betrugs vorfinden? Der Betrüger erhält seinen Anteil sofort (in Form der Arbeitsleistung der Nonne, meist auch in Form des Erbteils der Nonne). Das Opfer wird jedoch mit ein paar Sprüchen abgespeist.
Warum gibt es auf der ganzen Welt keine einzige Konstellation, die umgekehrt funktioniert? Sodass die Gläubigen ihren Teil sofort bekommen, und die Pfaffen und Klöster bekommen ihren Teil irgendwann im Jenseits? Aber das ist den Herrschaften vermutlich zu unsicher und zu wenig lukrativ. (Und sie sind nicht töricht genug, sich auf einen solchen Handel einzulassen.)
Selbst für bibelgläubige Christen gibt es nicht einen Funken eines Hinweises darauf, dass die Klöster in der Lage sind, ihren Teil des Handels einzulösen -- und sie sind auch in keiner Weise autorisiert, im Namen des "Schöpfers" irgendeinen Handel zu tätigen.
Ich wende mich nicht gegen die Gläubigen. Jeder kann glauben, was er will. Aber hier geht's um Betrug, und es ist keine Kleinigkeit.
Als die Europäer Amerika eroberten, ging es wirtschaftlich vor allem um das Erschließen von Gold und Silberminen, sowie Tabak-, Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen. Deren Erzeugnisse machten die neu gewonnenen Kolonien lukrativ. Besonders wichtig waren die Zuckerrohrplantagen.
Im Mittelalter gab es so gut wie keinen Zucker in Europa. Erst durch die Zuckerrohrplantagen kam Zucker in immer größeren Mengen nach Europa. Kuchen, Plätzchen, Schokolade, Kaffee und Tee erlebten einen beispiellosen Boom. Dies war allerdings nur möglich, weil das Zuckkerrohr durch Sklavenarbeit angebaut und geerntet werden konnte. Sklaven aus Afrika waren billig, außerdem konnten sie aus genetischen Gründen der Malaria auf den Zuckerrohrplantagen widerstehen. Ohne Sklaven, also mit normaler Lohnarbeit, wäre Zucker viel zu teuer für die europäischen Abnehmer gewesen, schließlich ging es ja nur um ein entbehrliches Luxusgut.
Zwischen dem 16. und dem 19 Jahrhundert wurden 10 Millionen Afrikaner als Sklaven nach Amerika verschleppt. Rund 70% davon arbeiteten auf Zuckerrohrplantagen. Die meisten davon starben bei der Arbeit, etliche aber bereits beim Transport in den Sklavenschiffen. Bild: Belegplan eines Sklavenschiffes.
Finanziert wurde dieses Geschäft rein privatwirtschaftlich: Private Sklavenhandelsunternehmen verkauften Aktien an den Börsen von Amsterdam, Paris und London. Wohlsituierte Bürger, die eine rentable Geldanlage suchten, erwarben diese Aktien. Mit diesem Geld kauften die Unternehmer Schiffe, fuhren nach Afrika, fingen Menschen ein, verschleppten sie als Sklaven nach Amerika, nahmen von dort Zucker, Tabak und Baumwolle nach Europa mit, verkauften diese und fuhren mit den Gewinnen wieder nach Afrika, um neue Menschen einzufangen.
Im 18. Jahrhundert erzielten diese Aktien eine Rendite von 6%, was ein sehr guter Ertrag ist. Waren die Aktionäre schlechte Menschen? Nein, sie waren ordentliche Bürger und bemühte Familienväter. Hatten sie einen Hass auf die Menschen Afrikas? Keineswegs! Der transatlantische Sklavenhandel hatte seine Ursache nicht im Hass gegen Afrikaner. Die Anleger, Börsenhändler, Plantagenbesitzer und Unternehmer verschwendeten kaum einen Gedanken an sie. Die Millionen Menschen wurden nicht aus Hass, sondern aus Gleichgültigkeit getötet.
In dieser Geschichte, die natürlich skizzenhaft und verkürzt ist, geht es mir um den letzten Satz. Er ist nicht nur das moralische Fazit des transatlantischen Sklavenhandels. Wo immer Unrecht in großem Ausmaß anzutreffen ist, gibt es einige wenige, die es verüben, und eine große Zahl, die es mit ihrer Gleichgültigkeit ermöglichen.
Auch heute ist nicht der Hass einiger Weniger das Problem, sondern die Gleichgültigkeit der Vielen. Ob es um das Schicksal der Menschen in der Stadt Aleppo, um die Chancen der so genannten Dritten Welt geht, oder um unsere relaxte Zuschauerschaft bei der Diskriminierung vieler Menschen durch religiöse Vorstellungen, oder bei den Zuständen in der Massentierhaltung: Überall ist die Gleichgültigkeit und nicht der Hass oder das Profitstreben der gefährlichere Täter. Ich bin keineswegs besser als jeder Einzelne von Euch, doch mir scheint folgendes offensichtlich zu sein: Auf Toleranz, die schöne Schwester der Gleichgültigkeit, muss man sich nicht immer etwas einbilden.
Grüße: Arne
Jetzt machst du aber ein sehr großes Faß auf. Ich sprach bezüglich Religionen niemals von Gleichgültigkeit, sondern dass man Religion oder Glauben tolerieren soll. Und ist es für mich offen, ob man alle Wahrheit in den Naturwissenschaften finden wird. Ich kann also zwischen Toleranz und Gleichgültigkeit trennen, bzw. versuche es zumindest.
Das bestreite ich. Ich bestreite, dass Menschen das gerne machen....
Selbst für bibelgläubige Christen gibt es nicht einen Funken eines Hinweises darauf, dass die Klöster in der Lage sind, ihren Teil des Handels einzulösen -- und sie sind auch in keiner Weise autorisiert, im Namen des "Schöpfers" irgendeinen Handel zu tätigen.
Ich wende mich nicht gegen die Gläubigen. Jeder kann glauben, was er will. Aber hier geht's um Betrug, und es ist keine Kleinigkeit.
Wenn der Handel ein Schwindel ist, dann geht es um simplen Betrug. Die Nonne wäre in diesem Fall ein Opfer, und den Tätern sollte man das Handwerk legen, genau wie bei jedem anderen Betrug.
Wen willst du bestrafen und wie? Religionen verbieten?