"Erster Hand" und "Jürgen persönlich" als Quellenangaben haben ja Guttenbergsche Dimensionen.... !
So können wir leider keine fundierte Diskussion führen.. .Schade!
In dem Bericht wurde von Arnes Interviewpartner eigene Forschungsergebnisse vorgestellt. Wie weit diese Ergebnisse glaubwürdig bin, kann ich als nicht Biochemiker schlecht beurteilen. Insofern finde ich es interessant, die fachkundige Meinung eines Biochemikers zu hören. Noch interessanter fände ich es, wenn dieser sich den Film mit den neuen Erkenntnissen zuvor angeschaut hätte
Gruß Torsten
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Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück
Interessantes Paper, aber neu? (bereits 2009 publiziert)
"Laktat wurde und wird seit vielen Jahren in vielen Breichen des
Sports (Breiten- und Leistungssport) als diagnostisches Tool der
Ausdauerleistungsfähigkeit und der Trainingssteuerung eingesetzt.
Jedoch scheint es nicht mehr angemessen und zeitgemäss (insbesondere im Leistungs- und Spitzensport) eine komplette Trainingssteuerung nur an einem Parameter festzumachen."
Interessant ist auch:
"7. Laktatschwellen im Sinne von speziellen Punkten in der Laktatleistungskurve
haben keine höhere Bedeutung für die Leistungsdiagnostik
und Trainingssteuerung als andere Punkte der
Kurve, d.h. Schwellenkonzepte sind daher zur Trainingssteuerung
grundsätzlich zu hinterfragen."
auch dies ist hervorzuheben:
"15. Laktat ist kein geeigneter Marker, um muskuläre Ermüdung
zu diagnostizieren, und ist auch nicht Hauptfaktor von Ermüdungserscheinungen"
Eigentlich ist ja die Tatsache, dass Laktat ein Energieträger ist, ein alter Hut. Jeder, der sich mit Sportphysio auseinandersetzt weiß, dass Laktat dem Herz, der Leber und auch dem Hirn als Energiequelle dient. "Neu" ist ja nur das Faktum, dass es auch in der laktaterzeugenden Muskulatur verbraucht werden kann, nämlich im Umfeld der aeroben Glykolyse. (Es entsteht während der anaeroben Glykolyse)
Interessant finde ich auch Forschungsergebnisse die zeigen, dass das Modell der laktaziden Azidose nicht stimmt, sogar das Gegenteil der Fall ist und Laktat gegen die Übesäuerung im Muskel puffert. Einen Überblick über die neueren Erkenntnisse zum Thema Laktat habe ich hier gefunden:
Interessantes Paper, aber neu? (bereits 2009 publiziert).
Zumindest für Dich dürfte es aber neu sein, denn gerade eben hast Du die Rolle des Laktats als bedeutende Energiequelle bestritten, und zwar aus grundsätzlichen biochemischen Überlegungen heraus.
Dass Laktat nicht zur alleinigen Trainingssteuerung taugt, ist in der Tat nichts Neues, hier aber leider offtopic. (Wir haben bereits zahlreiche Threads zur Bedeutung des Laktats in der Leistungsdiagnostik).
Spannend finde ich vor allem die Frage, wie man die neuen Erkenntnisse in Trainingseinheiten verwenden kann. Fürs Radfahren wurde Sinustraining auf dem Ergometer genannt.
@DeRosa, bei deinem Vorschlag steigt die Belastung am oberen Punkt von Welle zu Welle an. Das würde ich vielleicht erst mal nicht machen. Hier der erste Google-Treffer für Sinustraining.
Da bleibt der Scheitelpunkt konstant bei 300 Watt, und eine Welle dauert 5 Minuten. Die Wellen werden dann "nur" durch die Vorbelastung immer härter (siehe Pulskurve). Für die Watt würde man vielleicht das 5-Minuten-Maximum nehmen!?
Für das Lauftraining wurde eine Intervalltraining vorgeschlagen. Voraussetzung ist eine Abschätzung des möglichen Wettkampftempos. Man läuft 400 Meter intensiv, dabei sollen 3-4 mmol/L Laktat entstehen, und anschließend ohne Pause 1-1,2 km im angestrebten Wetttkampftempo. Danach Pause, und das ganze von vorn.
Hat es jemand schon ausprobiert? Die Angabe des Laktats sagt mir nichts, wie hart muss man die 400er Laufen um auf solche Werte zu kommen? Ist das alles was geht, oder z.B. 105% des 10k-Wettkampftempos?
Im Übrigen seht ihr hier alles zu eindimensional. Geht raus, prodiziert Laktat und sorgt dafür, das es nicht in Ruhe abgebaut wird. Das funktioniert.
Niemand sieht hier etwas eindimensional, und schon gar nicht "alles". Ich denke, die meisten hier waren bereits gelegentlich draußen und haben dabei auch Laktat produziert. Wir sind auch nicht jedesmal danach stehen geblieben.
Fahrtspiele, Tempowechselläufe usw. sind ja nichts Neues. Neu sind Überlegungen, die darauf abzielen, die jetzt besser verstandenen Mechanismen des Stoffwechsels gezielt anzusprechen und zu trainieren, mit einem Fokus auf die Langstrecke.