Hmmmh... Volk A ist ein kriegerisches Völkchen. Der Oberboss hält es für absolut vernünftig, das friedliche Nachbarvolk B anzugreifen und die Bevölkerung zu töten. So stellt er sicher, dass das BESTE für sein Volk das Ergebnis sein wird. Der Oberboss und seine Untertanen halten dieses Vorgehen für moralisch einwandfrei und vernünftig.
Dazu gibt es die Theorie, dass man Fehler (Töten) nur aus Unwissenheit begeht. Also je mehr man weiß, desto weniger Fehler macht man. Menschen wissen im Laufe der Zeit immer mehr und machen folglich weniger Fehler. Diese Moral (Vernunft), das Streben nach dem Besten, hat ihnen Gott mitgegeben. Auch die Natur gehorcht diesem Prinzip.
Aber deine Kritik beschäftigt die Menschen schon seit Jahrhunderten.
Ich meinte, dass das Leben der Menschem insgesamt vorherbestimmt ist, nicht das einzelne Schicksal.
Du sagst, der einzelne Mensch sei frei in seinen Handlungen. Das Schicksal der Menschheit als ganzes sei jedoch vorherbestimmt. Das ist logisch schwer nachzuvollziehen. Denn die Handlungsfreiheit eines einzelnen Menschen kann Konsequenzen haben für die ganze Menschheit. Man denke nur an einen roten Knopf in Washington. Wäre das Schicksal der Menschheit vorbestimmt, müsste es für den Einzelnen unmöglich sein, diesen Knopf zu drücken. Ein offensichtlicher Unfug. Wenn die Handlungen des einzelnen Menschen frei sind, dann kann das Schicksal der Menschheit nicht vorherbestimmt sein. Außer in dem trivialen Sinne, dass die Menschen früher oder später aussterben werden.
Die Menschen sind nur vorübergehend in diesem Universum präsent*. Sie waren in der weitaus meisten Zeit nicht vorhanden und werden auch an der Zukunft nicht nennenswert teilnehmen. Die Menschen können daher kaum der Grund ("Sinn" oder Ziel) dieses Universums sein. Und dass das Universum ausgerechnet auf die Vernunft der Menschen setzt, um sich allmählich zu vervollkommnen, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Zitat:
Zitat von keko#
Es liegt in der menschlichen Natur vernünftig zu denken.
Das kann man auch anders sehen. Was haben die Menschen sich nicht schon alles eingebildet? Die einen wollten aus Quecksilber Gold herstellen, die anderen erkannten in sich selbst ein Ebenbild Gottes. Selbst heute glaubt eine große Zahl an Menschen, die Erde sei 6000 Jahre alt.
Vernunft ist dem Menschen nur in sehr kleinen Dosen angeboren, und oft ist sie falsch. Beispielsweise nehmen wir elektromagnetische Wellen einer bestimmten Sorte als "Farben" wahr, die nur in unserer Einbildung existieren; andere Sorten empfinden wir hingegen als Wärme. Für die allermeisten dieser Wellen haben wir überhaupt keine Wahrnehmung. Vernunft müssen wir uns deshalb sehr mühsam erarbeiten, teilweise mit den abstrakten Verfahren der Wissenschaft. Angeboren ist uns da sehr wenig.
Bei einer Ameise, einer Eidechse oder einem Schaf erkennen wir sofort deren Unwissenheit. Aber als unvernünftig können wir sie kaum bezeichnen, denn so gut wie alle ihrer Handlungen sind äußerst vernünftig. Für den Homo Sapiens gilt das in viel geringerem Maße. Denn zahlreiche seiner Handlungen sind ausgesprochen unvernünftig, fast schwachsinnig. Hier Beispiele aufzuführen erspare ich Dir. Die ganze Menschheitsgeschichte strotzt vor Unvernunft.
Die größte Unvernunft besteht jedoch darin, dass der Mensch sich selbst als vernünftig betrachtet, teilweise sogar als weise: Homo Sapiens, der "weise Mensch".
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*Der Mensch ist im Universum nicht wirklich präsent. Menschen gibt es seit ca. 100.000 Jahren. Da sich die Information über die Anwesenheit unserer Spezies mit Lichtgeschwindigkeit im Universum ausbreitet, ist diese Information seither 100.000 Lichtjahre weit gekommen. Das entspricht ungefähr dem Durchmesser unserer Milchstraße. Jenseits dieser Entfernung gibt es keinerlei Information über den Homo Sapiens. Die restlichen 50 Milliarden Galaxien, die sich in dem von uns beobachtbaren Teil des Universums befinden, haben keinerlei Information von uns, und das wird innerhalb der Lebensspanne des Homo Sapiens auch so bleiben. Wir sind sowohl räumlich wie auch zeitlich eine winzige Randerscheinung im Universum.
Dazu gibt es die Theorie, dass man Fehler (Töten) nur aus Unwissenheit begeht. Also je mehr man weiß, desto weniger Fehler macht man. Menschen wissen im Laufe der Zeit immer mehr und machen folglich weniger Fehler. Diese Moral (Vernunft), das Streben nach dem Besten, hat ihnen Gott mitgegeben. Auch die Natur gehorcht diesem Prinzip.
Ernstgemeinte Frage: Gibt es in dieser Theorie eine Antwort darauf, warum Gott fleischfressende Tiere geschaffen hat? Eine Spinne kann nicht aufhören, andere Tiere bei lebendigem Leibe zu fressen, teilweise sogar die eigenen Männchen. Sie kann mangels Gehirnvolumen auch nicht ihre Unwissenheit ablegen, welche verursacht, dass sie tötet und keine Alternativen dazu erkennt. Ich befürchte, dass Spinnen auch in hunderttausend Jahren Fliegen fressen werden, denn in den vergangen 300 Millionen Jahren haben sie diesbezüglich wenig Fortschritte erkennen lassen.
Oder bezieht sich diese Theorie nur auf den Menschen?
Bei einer Ameise, einer Eidechse oder einem Schaf erkennen wir sofort deren Unwissenheit. Aber als unvernünftig können wir sie kaum bezeichnen, denn so gut wie alle ihrer Handlungen sind äußerst vernünftig.
Das ist ein super Beispiel, das zeigt, dass Mensch und Tier mit Instinkten geboren werden... Bei einem Baby oder Kleintier dürfte der Handlungsspielraum gegen Null tendieren... Die Instinkte sind aber höchstwahrscheinlich vorhanden... glaube ich jedenfalls...
Woher weiß z.B. die Gazelle, dass der Leopard naht und sie rennen muss, um zu überleben? Das hat mit Vernunft nichts zu tun...
Keko Möglicherweise meintest Du also nicht die Vernunft, sondern Instinkt?
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Ernstgemeinte Frage: Gibt es in dieser Theorie eine Antwort darauf, warum Gott fleischfressende Tiere geschaffen hat? Eine Spinne kann nicht aufhören, andere Tiere bei lebendigem Leibe zu fressen, teilweise sogar die eigenen Männchen. Sie kann mangels Gehirnvolumen auch nicht ihre Unwissenheit ablegen, welche verursacht, dass sie tötet und keine Alternativen dazu erkennt. Ich befürchte, dass Spinnen auch in hunderttausend Jahren Fliegen fressen werden, denn in den vergangen 300 Millionen Jahren haben sie diesbezüglich wenig Fortschritte erkennen lassen.
Oder bezieht sich diese Theorie nur auf den Menschen?
Generell haben Tiere zwar Gedächtnis und Empfindung. Aber nur der Mensch ist vernunftbegabt. Es bezieht sich also auf den Mensch. Zudem erkennt sich der Mensch selbst, hat also ein Selbstbewußtsein und eine Vorstellung von einem möglichen Gott oder kann auch Naturgesetze erkennen.
Da Gott aber weise und gut ist, hat er die beste Welt aller möglichen geschaffen. Da sie aber zweifellos noch fehlbar ist, hat er ihr Moral und Vernunft gegeben, um sie harmonisch und gut werden zu lassen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
bezieht sich diese Theorie nur auf den Menschen?
Zitat:
Zitat von keko#
Generell haben Tiere zwar Gedächtnis und Empfindung. Aber nur der Mensch ist vernunftbegabt. Es bezieht sich also auf den Mensch.
Das bedeutet, in der Tierwelt wird es langfristig nicht harmonisch und gut zugehen, weil Gott diesen Teil der Welt nicht besser hat erschaffen können, und weil außerdem den Tieren die Vernunft fehlt, mit der sie eine Moral entwickeln könnten. Habe ich das soweit richtig verstanden?
Generell haben Tiere zwar Gedächtnis und Empfindung. Aber nur der Mensch ist vernunftbegabt. Es bezieht sich also auf den Mensch. Zudem erkennt sich der Mensch selbst, hat also ein Selbstbewußtsein und eine Vorstellung von einem möglichen Gott oder kann auch Naturgesetze erkennen.
Wie sieht es denn bei Babies und Kleinkindern aus? Wo ist die Vernunftsaltersgrenze?
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Nach Deiner eigenen Theorie hat er jede Menge Willenloses erschaffen.
Davon abgesehen: Woher willst Du wissen, was er wollen könnte, (wenn es ihn gäbe)?