gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Bestzeit!
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Skype-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Skype-Talk buchen!
Claudia Pechstein des Dopings überführt? - Seite 24 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
Zurück   triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum > Allgemein > Ernährung und Gesundheit > Antidoping
Registrieren Benutzerliste Suchen Heutige Beiträge

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 18.03.2010, 10:26   #185
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Meik Beitrag anzeigen
Explizit ausgeführt ist der Spruch in der Menschenrechtskonvention Artikel 6:
http://dejure.org/gesetze/MRK/6.htm

...
du meinst vermutlich Absatz 2
"(2) Jede Person, die einer Straftat angeklagt ist, gilt bis zum gesetzlichen Beweis ihrer Schuld als unschuldig"

Allerdings ist Doping im deutschen Recht (und im internationalen Sportrecht vor dem CAS) keine Straftat, so dass die Verfahrensgrundsätze andere sind (Stichwort: Anscheinsbeweis, Beweislastumkehr):

Wenn aufgrund eines positiven Tests oder auffallender Abweichungen der Blutwerte von festgesetzten Grenzwerten der dringende Verdacht auf Doping besteht ("Anscheinsbeweis"), dann muss in dem daraufhin eingeleiteten Verfahren nicht ein Staatsanwalt die Schuld des Angeklagten beweisen (wie in einem herkömmlichen Strafprozess), sondern vielmehr der Beschuldigte selbst das Gericht von der eigenen Unschuld überzeugen ("Beweislastumkehr")
  Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2010, 11:05   #186
Meik
Szenekenner
 
Benutzerbild von Meik
 
Registriert seit: 28.01.2007
Ort: Rhede
Beiträge: 7.557
Das ist ja der Punkt. Ein positiver Test wo verbotene Substanzen nachgewiesen werden ist ja ein (ziemlich) eindeutiger Beweis. Auch ein Anscheinbeweis bei sehr auffälligen Blutwerten ist akzeptabel.

Nur warum ausgerechnet hier - wohlgemerkt nicht einmal Straftat - Grundprinzipien umkehren? Beweislastumkehr? Recht auf ein Gegengutachten zur Verteidigung? Was ist in diesem Fall, das letzte Gutachten lieferte eine plausible Erklärung die nicht für Doping spricht. Und entkräftet damit massiv den Anscheinbeweis bzw. schafft deutliche Zweifel an der eindeutigen Schuld. Wo wir wieder beim Menschenrecht "in dubio pro reo" wären.

Oder haben Sportler keine Menschenrechte?

IMHO müsste Doping genauso als Betrug und damit als Straftat gelten damit sich ordentliche Gerichte damit befassen und sowohl Doper wie auch Hintermänner vor dem Risiko einer "echten" Strafverfolgung stehen. Wo letztlich auch unabhängige Richter entscheiden und nicht Tests "unter den Tisch fallen" usw. wie bei gewissen Verbänden schon vorgefallen.

Gruß Meik
__________________
------------------------------------
#bocholterwsv_triathlon #meikweidemann
www.aasee-triathlon.de
Meik ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2010, 12:21   #187
carmen
Account stillgelegt
 
Registriert seit: 18.02.2007
Beiträge: 193
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Die Experten der Verteidiger sind in meinen Augen genau so vertrauenswürdig wie die der Ankläger. Nicht mehr und nicht weniger.
Ausser, dass da mal wieder zufaellig alle aus derselben Kasse bezahlt werden. Athletin, Anklaeger, Verteidiger, Funktionaere, Fahnder, Staatsanwalt, Richter und die Presse gleich auch noch. Alles sehr unabhaengig. Warum bloss wundert es mich darum nicht, dass die Fahnder nach dem festgestellten Regelverstoss nur ein ganzes Jahr brauchen um Beweismittel bei Pechstein zu suchen?

Und die Möglichkeit einer Sphärozytose bei Pechstein wurde uebrigens bereits im Frühsommer 2009 im ISU-Verfahren verhandelt. Die ISU-Richter notierten seinerzeit erstaunt, dass Pechstein die Möglichkeit ausgeschlagen hatte, sich umfassend untersuchen zu lassen. Und so hat im November 2009 hatte der Ulmer Hämatologe Hubert Schrezenmeier Pechstein eine exzellente Gesundheit bescheinigt und krankheitsbedingte Veränderungen des Blutbildes ausgeschlossen. Und der heutige Entlastungsexperte Ehninger erklaerte damals, wenn sich keine medizinisches Erklärung für derartige abnorme Blutwerte finde, spreche alles für Doping.
Aber heute ist ja nun alles anders, Krankheiten kommen ja zuweilen ueber Nacht und Ehninger wird nicht muede zu betonen, seine DGHO erhalte kein Geld von Pechstein. Ein Schelm wer je sowas vermutet haette. Wir sind ja in Deutschland, da wird bloss ehrenhaftig gehandelt.

Und dazu passt, dass der Mainzer Dopingforscher in Diensten der NADA Perikles Simon 2009 für den Gendoping-Nachweis an dem er arbeitet, zweckgebundene Mittel aus der privaten Wirtschaft erhalten haette. Haette, denn die NADA bestand darauf, dass Forschung nicht gefördert wird. Die Sachwalter des Antidoping-Kampfes ließen 250.000 Euro verfallen.

Weiteres Beispiel gefaellig? Stefan Schumacher argumentierte in Lausanne, es handele sich beim zweiten Fund um Reste des Langzeitpräparats. Die NADA schwieg, obwohl sie zur Aufklärung hätte beitragen können: Eine Trainingskontrolle kurz vor Peking war negativ wie ein Shitdigger noch vor der Veroeffentlichung des Dopingberichtes 2008 herausgefunden hat. Und was waere jetzt gewesen, wenn das CAS im Sinne von Schumacher entschieden haette? Dann waer der lustig wieder radgefahren, mit der freundlichen Unterstuetzung der NADA.

Aber die ist wahrscheinlich noch mit ihrem 2008er Antidopingbericht beschaeftigt, denn wir haben ja erst 2010. Und eigentlich wuerden wir ja bis heute noch auf den von 2007 warten, wenn nicht ein paar Journalisten schonmal vorab was publiziert haetten. Minister, Sportpolitiker und Verbandsfuersten die von Steuermitteln leben, warten halt lieber noch bis der Haushalt beschlossen ist und die Gelder verteilt sind. Alles sehr vertrauenswuerdig hier.
carmen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2010, 20:54   #188
matze81
Ist alles so schön bunt hier!
 
Registriert seit: 27.02.2007
Beiträge: 42
Im Tour-forum gibt es eine interessante Diskussion. Ab Seite 23 auch mit Prof. Dr. Gassmann über das Gutachten.

http://forum.tour-magazin.de/showthr...171424&page=23

Kritischer Beitrag zu der Pressekonferenz
http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/me...hstein116.html

Ich sehe es ähnlich wie Prof. Franke.
Diese Krankheit scheint ja verdammt ansteckend zu sein. Schon 2 weitere deutsche Eisschnellläuferinnen haben sich infiziert. Allein deswegen muss man die Sperre zum Schutz der anderen aufrecht erhalten.
matze81 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2010, 21:03   #189
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.954
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
du meinst vermutlich Absatz 2
"(2) Jede Person, die einer Straftat angeklagt ist, gilt bis zum gesetzlichen Beweis ihrer Schuld als unschuldig"

Allerdings ist Doping im deutschen Recht (und im internationalen Sportrecht vor dem CAS) keine Straftat, so dass die Verfahrensgrundsätze andere sind (Stichwort: Anscheinsbeweis, Beweislastumkehr):

Wenn aufgrund eines positiven Tests oder auffallender Abweichungen der Blutwerte von festgesetzten Grenzwerten der dringende Verdacht auf Doping besteht ("Anscheinsbeweis"), dann muss in dem daraufhin eingeleiteten Verfahren nicht ein Staatsanwalt die Schuld des Angeklagten beweisen (wie in einem herkömmlichen Strafprozess), sondern vielmehr der Beschuldigte selbst das Gericht von der eigenen Unschuld überzeugen ("Beweislastumkehr")

Das steht hier aber schon etwas differenzierter wie ich finde: http://www.isla-int.com/html_seiten/...ressetext9.htm - es ist halt alles nicht so einfach.
Helmut S ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2010, 21:04   #190
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 23.028
Zitat:
Zitat von carmen Beitrag anzeigen
...Und der heutige Entlastungsexperte Ehninger erklaerte damals, wenn sich keine medizinisches Erklärung für derartige abnorme Blutwerte finde, spreche alles für Doping.
Aber heute ist ja nun alles anders, Krankheiten kommen ja zuweilen ueber Nacht und Ehninger wird nicht muede zu betonen, seine DGHO erhalte kein Geld von Pechstein...
Es gibt ein neues diagnostisches Verfahren, über das Ehninger damals nicht verfügte:

Seit dem ersten Doping-Verdacht wurde Claudia Pechsteins Blutbild von zahlreichen Experten unter die Lupe genommen. Einige äußerten von Anfang an den Verdacht, die Eisschnellläuferin sei möglicherweise von der seltenen Kugelzellenanämie betroffen. Warum entlastete das die Sportlerin nicht vorm Internationalen Sportgerichtshof?

Claudia Pechstein wurde zunächst am Universitätsklinikum Ulm auf Kugelzellenanämie untersucht. Dort wurde eine Reihe von Standardtests durchgeführt, die kein Ergebnis brachten. Eine klare Diagnose der erblichen Blutzellen-Anomalie gab es also nicht, als das Gericht die Zweijahres-Sperre der Sportlerin bestätigte.

Warum sind die Mediziner um den DGHO-Vorsitzenden Gerhard Ehninger jetzt der Ansicht, die Diagnose stellen zu können?

Winfried Gassmann, Hämatologe am Marienkrankenhaus in Siegen, fiel zum Beispiel der besonders hohe MCHC-Wert bei Pechstein auf. Dieser bestimmt die Menge an Hämoglobin im Verhältnis zur Masse der roten Blutkörperchen. Ein derart erhöhter Wert lasse auf krankhaft veränderte Erythrozyten schließen, sagt Gassmann. "Doping mit Substanzen, die die Blutbildung stimulieren, wie zum Beispiel Epo, würden das Gegenteil bewirken." Gestützt wird die Diagnose auch dank zwei neuer Untersuchungsmethoden. Sie wurden erst im vergangenen Jahr von dem belgischen Forscher François Mullier auf einem Kongress in Istanbul vorgestellt. "Als ich die Blutproben von Claudia Pechstein damit untersuchte, wusste ich sofort, dass sie eine Kugelzellenanämie hat", sagt der Oberarzt an der Berliner Charité, Andreas Weiman, ZEIT ONLINE.
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit...ping-pechstein
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2010, 23:52   #191
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.781
Zitat:
Zitat von matze81 Beitrag anzeigen
Ich sehe es ähnlich wie Prof. Franke.
Diese Krankheit scheint ja verdammt ansteckend zu sein. Schon 2 weitere deutsche Eisschnellläuferinnen haben sich infiziert. Allein deswegen muss man die Sperre zum Schutz der anderen aufrecht erhalten.
Ich auch.
__________________
Irgendwo, irgendwann, begegnest auch du mal dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd ‘Oh! Ich hätt im Leben viel öfter ins Büro gesollt!‘
sybenwurz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2010, 13:50   #192
carmen
Account stillgelegt
 
Registriert seit: 18.02.2007
Beiträge: 193
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Es gibt ein neues diagnostisches Verfahren, über das Ehninger damals nicht verfügte:

Seit dem ersten Doping-Verdacht wurde Claudia Pechsteins Blutbild von zahlreichen Experten unter die Lupe genommen. Einige äußerten von Anfang an den Verdacht, die Eisschnellläuferin sei möglicherweise von der seltenen Kugelzellenanämie betroffen. Warum entlastete das die Sportlerin nicht vorm Internationalen Sportgerichtshof?

Claudia Pechstein wurde zunächst am Universitätsklinikum Ulm auf Kugelzellenanämie untersucht. Dort wurde eine Reihe von Standardtests durchgeführt, die kein Ergebnis brachten. Eine klare Diagnose der erblichen Blutzellen-Anomalie gab es also nicht, als das Gericht die Zweijahres-Sperre der Sportlerin bestätigte.

Warum sind die Mediziner um den DGHO-Vorsitzenden Gerhard Ehninger jetzt der Ansicht, die Diagnose stellen zu können?

Winfried Gassmann, Hämatologe am Marienkrankenhaus in Siegen, fiel zum Beispiel der besonders hohe MCHC-Wert bei Pechstein auf. Dieser bestimmt die Menge an Hämoglobin im Verhältnis zur Masse der roten Blutkörperchen. Ein derart erhöhter Wert lasse auf krankhaft veränderte Erythrozyten schließen, sagt Gassmann. "Doping mit Substanzen, die die Blutbildung stimulieren, wie zum Beispiel Epo, würden das Gegenteil bewirken." Gestützt wird die Diagnose auch dank zwei neuer Untersuchungsmethoden. Sie wurden erst im vergangenen Jahr von dem belgischen Forscher François Mullier auf einem Kongress in Istanbul vorgestellt. "Als ich die Blutproben von Claudia Pechstein damit untersuchte, wusste ich sofort, dass sie eine Kugelzellenanämie hat", sagt der Oberarzt an der Berliner Charité, Andreas Weiman, ZEIT ONLINE.
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit...ping-pechstein
Da gabs in der Zeit uebrigens noch eine 2. Seite in dem Artikel.

Aber egal. Das Verfahren mag ja neu sein, die Krankheit ist es nicht. Und wenn denn das Verfahren die Blutkrankheit festzustellen so neu ist, dann fragt man sich ja vielleicht mal, warum denn die Krankheit vorher ueberhaupt bekannt war. Es bleibt auch die Frage offen, warum Pechstein die ihr angebotene spezielle Untersuchung auf Blutkrankheiten Mitte 2009 abgelehnt hat. Sowas braucht aber heute offensichtlich keiner zu erklaeren. Pechstein schon gar nicht.

Darum bleibt uns ja nur zu beurteilen was bekannt ist:

1. Ein Staats-Mediziner verletzt nach Feststellung der erhoehten Blutwerte mit einem falschen Attest den Ethik-Kodex seines Berufsstandes zugunsten Pechstein. Angeblich Fieber soll es gewesen sein, das den Abbruch der WM in Hamar verursacht haben soll.

2. Funktionäre täuschen daraufhin monatelang die Presse und Öffentlichkeit mit Luegen. Die einzigen die nachher von einem angeblichen Kuhhandel sprechen sind Mitglieder der DESG.
(Urbansky, Breuer und Schumann, Goldman, Springstein… mit Kuhhandeln habe deutsche Verbaende grosse Erfahrung. Dazu passt auch das:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sport/1116416/
http://www.dradio.de/aodflash/player...trag=1140121&/)

3. 4 Monate lang hat sich Pechtein hinter den Kulissen nicht geruehrt ihre erhoehten Werte ueberhaupt nur ein bisschen erklaeren zu wollen.

4. Und wie bereits erwaehnt das Erstaunlichste von allem:
Selbst als dann die Suspendierung raus war, warum ließ Claudia Pechstein das Angebot der ISU ungenutzt, in einer speziellen Untersuchung vor der Verhandlung vor dem CAS eine angebliche Blut-Anomalie nachzuweisen, sondern hat sogar noch auf einen schnellen Entscheid gedraengt und sich mit einer Standardblutuntersuchung in Ulm zufriedengegeben, obwohl diverse Experten bereits damals von einer Kugelzellenanämie gesprochen haben????? Das war ihre alleinige Entscheidung und Blutkrankheiten hat sie damals demnach erwiesenermassen nicht in Betracht gezogen, oder vielleicht gabs die ja damals auch noch gar nicht.
Das Ergebnis im Beschluss der ISU war aber demnach so nur folgerichtig:

… Because the only possibility to prove a congenital blood disease is by way of an examination of the individual, for which the ISU has no authority, Complainant in its Statement of Reply correctly stated that it is for the Alleged Offender to prove any congenital blood disease by undergoing medical examination. In light of this the Panel was surprised to learn from the Reply of the Alleged Offender of June 18, 2009, page 20 and from the testimony of Dr. Lutz at the oral hearing that until one week before the hearing there was no attempt by the Alleged Offender to medically determine whether she carries a blood disease.
… After a private consultation between the Alleged Offender, the Interested ISU Member and the support personnel the Alleged Offender announced to the Panel that she did not accept the offer of time but instead requested a decision to be made on the evidence as it exists at the end of the hearing.
Given that the Alleged Offender refused to furnish to the Panel the only evidence possible to prove the only reasonably possible alternative cause for her blood profile other than blood doping, thereby depriving the Complainant of the only possibility to eliminate this alternative cause, the Panel considers that it cannot take this possible altemative cause into consideration. …


Pechstein fuehrte dann im Prozess folgerichtig auch keine Blutkrankheit mehr zu ihrer Verteidigung an. Sie konzentrierte sich vielmehr auf Behautungen wie:
- Sie haette nie die Einwilligung gegeben ihr Blut auf Doping zu untersuchen. Unterschriften auf Lizenzantraegen sind fuer sie offensichtlich wertlos.
- Die Proben seien unsachgemaess genommen worden. Darum finden sich auf den von ihr unterschriebenen Protokollen auch nirgends eine Bemerkung die darauf hindeuten wuerde.
- Die Proben seien nicht den Regeln entsprechend transportiert, oder gar unsachgemaess verschlossen worden (jeder der schon mal bei einer Kontrolle war, weiss wer die Proben verschliesst und in ihrem Fall hiess die schuldige Person eindeutig Claudia Pechstein). Dumm natuerlich auch, dass wenns denn so gewesen waere, die Werte sich zu ihren Gunsten veraendert haetten und das bezweifelt noch nicht mal ihre Verteidigung.

Ueber solche Details wird ja jetzt natuerlich nicht mehr geredet. Denn jetzt kommt das Argument, die Werte seien jetzt bei ihr genetisch bedingt veraendert so hoch, vorher ja nicht, denn das wollte sie ja erwiesenermassen nicht untersucht haben. Aber selbst die neuen Erkenntnisse wirken noch sehr verloren neben ihren Blutwerten gut im Toleranzbereich bei diversen anderen Kontrollen. Und es gibt ja auch keinen Wissenschaftler, der das bisher erklaeren konnte. Auch mit der neuen Messmethode nicht. Mal ist man mehr krank, mal weniger. Und zuefaellig meist zu wichtigen Wettkaempfen hin mehr. Aber bestimmt findet da ein Doktor auch noch ne Erklaerung. Ist wahrscheinlich eine ganz seltene Form von irgendwas, das noch keiner so richtig erforscht hat.

Aber mindestens muesste ja nun selbst der begeistertste Pechstein Verteidiger in Angesicht der Fakten zugeben, dass es keinen Grund gaebe, andauernd gegen das Urteil des CAS zu wettern. Schon gar nicht jener sollte das tun, der hoechstselbst noch vor wenigen Monaten in aller Oeffentlichkeit Pechstein des EPO Missbrauchs beschuldigt hat und nun nach dem Prozess zu ihrem Verteidiger mutiert. Jetzt mit einem neuen Testverfahren anzukommen und die Richter die dieses genauso wie er selbst zum Zeitpunkt des Urteils noch nicht kannten zu kritisieren, das hinterlaesst einen sehr schalen Nachgeschmack, unabhaengig davon, auf welcher Seite man steht. Und wenn man wie Pechstein selbst zu gegebener Zeit dem Gericht Beweismittel nicht zu liefern bereit ist, dann hat man noch weniger ueber ein Fehlurteil zu lamentieren!
Aber unsere Steuergeldtruppe behaelt ja lieber die alte Strategie bei, andauernd nur irgendwelche Verfahrensfehler und Dilettantismus bei der Wada nachweisen zu wollen. Dabei koennt ja jetzt mit angeblich neuesten Erkenntnissen einfach mal ganz ruhig den Fall frisch aufrollen und dann auch noch gleich die beiden anderen zufaellig Erkrankten aus dem Team miteinbeziehen. Will man aber offensichtlich nicht.

Auch Aussagen von Experten wie „Unsere Beweiskette ist geschlossen. Es gibt bei Pechstein definitiv keinen Beleg für EPO oder ein anderes stimulierendes Mittel“ (Jelkman), oder "Doping mit Substanzen, die die Blutbildung stimulieren, wie zum Beispiel Epo, würden das Gegenteil bewirken." (Gassman) taugen hoechstens zur Unterhaltung des sportfremden Publikums, denn jeder einigermassen Bewanderte weiss, dass es noch ein paar andere Methoden der Leistungssteigerung gibt. Nur Idioten werden heute noch mit EPO erwischt. Darum sind wir ja ob solchen Aussagen auch zutiefst beeindruckt. Mir ist in dem Zusammenhang auch unklar, warum in jeder Argumentation gegen einen Dopingverdacht andauernd EPO und aehnliches als vermutetes Objekt der Begierde genannt wird. Das Urteil tut es nicht. Aber selbst der Coach jener Beiden nun neu in Verdacht geratenen Athletinnen kommt wieder mit EPO um die Ecke. EPO bringe ja den Sprintern nichts. Genau, das wissen wir ja alle seit Marion Jones’ Gestaendnis.


Im Moment spricht darum in meinen Augen div. Glaubhaftes und vorallem ihr eigenes Verhalten eher gegen Pechstein als fuer sie.
Aber natuerlich ist es jedem selber ueberlassen was er glauben will. Ich persoehnlich habe aber halt ein Problem damit, einer Partei zu glauben, die seit Monaten die Unwahrheit sagt und mit allen erdenklichen Argumenten versuchen falsche Faehrten zu legen, dazu noch notorische Gefaelligkeitsgutachter in ihre Verteidigungsstrategie einbaut, usw.

Ausserdem denke ich, die WADA hat ja gewusst was auf sie zukommen kann, sonst haetten sie ja genau den Untersuch betreffend Gendefekt ja nicht selber vorgeschlagen. Wuerd mich ja darum nicht wundern, wenn bei der naechsten Gelegenheit anstelle von nur 2 neuen Faellen von Blutkrankheit im selben Haufen, ein ganz anderer Schmutz ans Tageslicht kaeme.
carmen ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort


Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge anzufügen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

vB Code ist An.
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.
Gehe zu

Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:47 Uhr.

Durchbruch: Was wirklich schneller macht
Persönliche Tipps aus dem Training der Triathlon-Langstreckler Peter Weiss und Arne Dyck
Wettkampfpacing Rad
Nächste Termine
Anzeige:

triathlon-szene.de

Home | Impressum | Datenschutz | Kontakt | Forum

Social

Forum
Forum heute
Youtube
facebook
Instagram

Coaching

Individuelles Coaching
Trainingspläne
Gemeinsam zwiften

Trainingslager

Trainingslager Mallorca
Trainingslager Deutschland
Radtage Südbaden
Alle Camps

Events

Gemeinsamer Trainingstag
Gemeinsames Zeitfahrtraining
Trainingswochenende Freiburg
Trainingswochenende München
Zeitfahren Freiburg
Zwei-Seen-Tour München

TV-Sendung

Mediathek
Infos zur Sendung

Racewear

Trikot und Hose

Rechner

Trainingsbereiche und Wettkampftempo Rad
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Laufen
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Schwimmen
Profi-Pacing Langdistanz
Vorhersage erste Langdistanz
Altersrechner
Wettkampfpacing 100 km Lauf und Marathon
Wettkampfgetränk selbst mischen
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.