Wäre für dich ein allversöhnender Gott ein schöner Gedanke? Würde jener das Christentum (nicht die Kirche) für dich akzeptabler machen?
Mal als Kurzfassung zu dem was Arne gesagt hat, das Christentum ist halt nichts anderes als Märchenstunde. Von daher muss man nichts für sich akzeptieren, wenn man weiß dass das alles nur von Menschen erfunden wurde (hauptsächlich zur Machtausübung).
Nicht nur die Kirche sondern auch der Glaube/Relgion sind ein Mittel der Machtausübung, indem sie Menschen in die "richtige" Richtung lenkt, indem man ihnen Märchen erzählt.
Wäre für dich ein allversöhnender Gott ein schöner Gedanke?
Christen werden von ihren Priestern darüber getäuscht, dass ein "allversöhnender Gott" in der Bibel zu finden wäre.
Lies die Bibel! Das exakte Gegenteil ist der Fall. Weder werden alle Menschen miteinander versöhnt, noch werden alle Menschen mit Gott versöhnt. Das Alte und Neue Testament geben sich größte Mühe, um dies klarzustellen.
Es ist laut Altem Testament sogar ausdrücklich verboten, sich mit Ungläubigen usw. zu versöhnen. Und auch der feine Herr Jesus stellt immer wieder klar, dass er nur zu den "Schafen Israels" gesandt sei, und dass man nicht den Hunden (den Ungläubigen) hinwerfen dürfe, was eigentlich für die Kinder (die Christen) gedacht war.
Selbst sein großartiger Versöhnungsakt, die dramatisch-tuckige Kreuzigung mit Donner und Blitzen gilt ausdrücklich nicht den Juden, denn er lässt sie sogar ausrufen: "Unser Blut komme über uns!" — was sicherlich nicht zur Versöhnung beigetragen hat.
Jahwe ist laut Bibel ein Massenmörder, ein Psychopath, der selbst vor Kindern nicht Halt machte. Wie kann ein Gott "allversöhnend" sein, der aus einer Laune heraus massenweise Kinder (wir reden von Millionen) umbringt? Ich weiß, Gläubige erschrecken, wenn sie dies lesen. Wo und wann soll Gott Kinder umgebracht haben? Tja, dies nicht zu erwähnen ist eben der Betrug der Priester. Aber es steht klipp und klar in der Bibel, an vielen Stellen.
Diese Kindermorde werden in der Bibel nicht bedauert. Sondern bejubelt.
Ich empfinde es dennoch als Fortschritt, wenn einem Papst, nach katholischer Überzeugung der Stellvertreter Gottes auf Erden und unfehlbar, die Gefolgschaft verweigert wird.
Das mag stimmen. Aber wird ihm tatsächlich die Gefolgschaft verweigert? Denn mir ist nicht bekannt, dass zwei lesbische Frauen eine katholische Heirat bekommen hätten. Die Anzahl jener Fälle, wo dieses Verbot missachtet worden wäre, ist exakt Null. Die kath. Kirche folgt dem Papst auf den Millimeter genau — wenn man nicht Worte, sondern Taten untersucht.
Dein Argument bleibt dann trotzdem valide. Nämlich, dass auch der "verbale" Widerstand ein Fortschritt ist. Besser als nichts, und irgendwo muss man anfangen.
Warum ich dennoch darauf hinweise: Dieses Spielchen machen wir nun schon sehr lange mit. Beim Missbrauch von Kindern geht jemand mit zerknirschtem Gesicht vor die Kameras, und dann geht alles weiter wie gehabt. Man betont die Gleichwertigkeit von Frauen, und dann geht es weiter wie immer. Man spricht von "Respekt" gegenüber Homosexuellen, aber die Herabsetzungen setzen sich fort.
Kirche folgt dem Papst auf den Millimeter genau — wenn man nicht Worte, sondern Taten untersucht.
Zumindest haben nicht wenige katholische Pfarrer angekündigt, sich nicht an das Segnungsverbot homosexueller Paare zu halten, wenn ich mich nicht irre. Das finde ich zumindest beachtenswert und auch mutig - selbst wenn es unter der eigenen Interpretation des göttlichen Willens geschehen sollte. (Eventuell glauben aber weit weniger Pfarrer an den lieben Gott als, allgemein angenommen)
Mir fällt in dieser Sache (Homosexuelle, Missbrauch in der RKK, Segnung usw.) auch mit dem Hinweis von wegen Verzeihung diese Sache mit Australien ein. In Australien wurde den Ureinwohnern ihr Land weggenommen und die Natives wurden sagen wir einmal so nicht fair behandelt. Zum Beispiel wurde auf diese Sache auch plakativ in Rahmen der olympischen Spiele in Sydney 2000 aufmerksam gemacht. Segelboote mit der Fahne der Natives kreuzten vor dem Hafen. Vor ein paar Jahren hat sich dann die australische Regierung öffentlich und vor allen Medien ernsthaft für diese Sache entschuldigt. Das kam bei den Aborigines gut an, weil tiefe Wunden heilen konnten, nach mehr als 100 Jahren, solange hatte man auf eine Entschuldigung für dieses den Natives zugeführte Unrecht warten müssen.
Indem die RKK immer wieder den ihren Kahn wie gewohnt weitersteuert, sagen wir mal so, so kann ich mir vorstellen, dass es für die Missbrauchsopfer, oder auch homosexuelle Menschen in Lebensgemeinschaften eben nicht so toll ist? Wobei ich mich schon fragte, wozu ich als Atheist den Segen der Kirche brauche? Womöglich haut die RKK immer wieder in diese Wunde? Aus der Sicht derjenigen, die das so, womöglich richtigerweise, empfinden? Wäre dem so, so könnten diese Verletzungen nicht heilen?
In der Bibel steht ja nicht nur Müll, dass muss man auch mal sagen dürfen. "Liebe deinen Nächsten wie die selbst." Vllt. sollte die RKK mal darüber nachdenken, ob ein Nichtnachgebenwollen richtig ist? Die australische Regierung hat sich bei den Natives entschuldigt. Das tat denen voll gut. Die Ureinwohner haben Tränen geheult. Wegen dieser Entschuldigung von Seiten der Regierung offiziell und vor der Weltöffentlichkeit. Vllt wäre ja eine Entschuldigung zu fordern, und nicht die Abschaffung der RKK? Denn selbst falls man die RKK abschaffen würde, nun, wir haben hier Religionsfreiheit, und von daher ist es jeden Bürgers gutes Recht Christ zu sein, ganz unabhängig, welche Argumente von Seiten der Atheisten, Schwulen usw. gebracht werden, hier stimme ich meinem Vorredner zu, insofern, diesen richtig verstanden haben. Und selbst wenn diese erz-konservativen Christen nicht mehr in der Mehrheit wären, und es sich inzwischen um eine Minderheit handelte, so wäre auch diese Minderheit geschützt und dürfte zudem ihre Religion frei ausüben.
Wie gesagt, vllt wäre eine Entschuldigung gut, statt einer Segnung, die RKK kann ja begründen, und sich entschuldigen dafür, warum sie keine gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinsaften segnen möchte im Rahmen der Meinungsfreiheit?
Wie gesagt, vllt wäre eine Entschuldigung gut, statt einer Segnung, die RKK kann ja begründen, und sich entschuldigen dafür, warum sie keine gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinsaften segnen möchte im Rahmen der Meinungsfreiheit?
Zur Segnung: Kann die römisch-katholische Kirche denn im Namen Gottes sprechen? Ist es glaubwürdig, dass sich der Schöpfer des Weltalls exklusiv den Katholiken mitgeteilt hat, oder dem Nichtkatholiken Moses, oder dem bekennenden Juden Jesus, und dass dieser Schöpfer sich dabei zu Detailfragen des Geschlechtsverkehrs, der Bekleidung und der Nahrungszubereitung äußerte?
Es geht doch hier nicht nur um die Rechte gleichgeschlechtlich liebender Menschen, oder um die Rechte der Frauen und so weiter. Es geht für mein Verständnis um die Glaubwürdigkeit der Behauptung, die Priester einer bestimmten Religion hätten privilegiertes Wissen über den Schöpfer des Universums, und hätten dadurch das Recht, ihre Ansichten mit Hilfe der Staatsgewalt anderen Menschen aufzuzwingen.
"Extra ecclesiam nulla salus" – Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil. Dieses Selbstverständnis der katholischen Kirche wurde als Dogma festgesetzt:
"Mag einer noch so viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen, so kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der Einheit der katholischen Kirche bleibt."
Kurz, nach Ansicht der katholischen Kirche kannst Du Dein Leben lang ein guter Mensch gewesen sein, das spielt keine Rolle. Wer nicht mit der Kirche im Gleichschritt marschiert, wird vernichtet, spätestens durch das Gericht von Gott höchstpersönlich.
Man kann diesen folgenreichen Größenwahn, den die katholische Kirche als Demut empfindet, und den es auch in anderen Religionen gibt, in meinen Augen nicht auf den Umgang mit homosexuellen Partnerschaften einengen.
Denn es geht bei diesem Selbstverständnis der katholischen Kirche nicht um eine innere Angelegenheit ihrer Gläubigen untereinander. Sondern um den generellen Umgang mit allen Andersdenkenden. Hier entzündet sich die Kritik.
In der Bibel steht ja nicht nur Müll, dass muss man auch mal sagen dürfen. "Liebe deinen Nächsten wie dich* selbst."
Nach meinem Wissen bedeutete, jedenfalls im alten Testament, der "Nächste" der Stammesbruder, sprich, der Mit-Jude. Andere Menschen werden dort als Fremdlinge bezeichnet.
Diese Fremdlinge werden oft und gerne unschädlich gemacht, aber nicht immer. Es gibt auch Passagen, an denen das Gebot erteilt wird, die Ecken der Felder nicht zu ernten, sondern für bedürftige Fremdlinge stehen zu lassen. Etwas Barmherzigkeit ist also zu finden.
*Habe deinen Vertipper korrigiert, ich hoffe das ist okay.
Ein starker Spruch. Weil er darauf hinweiset, im Hinblick auf die eigenen Unzulänglichkeiten, sich doch mit Vorhaltungen anderen gegenüber zurückzunehmen.