Laidlow wurde aufgrund seiner bisherigen Ergebnisse halt ein wenig unterschätzt. Das hat Olaf Aleksander Bu auch ähnlich erzählt, dass die Iden und KB eher darauf bedacht waren auf Magnus Ditlev aufzupassen und den nicht weg zu lassen.
Das ist verständlich. Gemessen an seinen Vorleistungen ist die Performance von Laidlow leicht mysteriös. Hat wohl einen sehr guten Tag gehabt.
Wir sollten uns mehr mit Sam Laidlow befassen. Wäre Gustav Iden einen Marathon von lediglich (!) 2:38 Stunden gelaufen, hätte Laidlow das Rennen gewonnen.
Laidlows Splits:
48:15 Schwimmen
4:04:36 Rad
2:44:39 Lauf
7:42:23
Zuallererst hab ich mich immer gefragt von welchem Franzosen die denn da ständig sprechen, bis ich verstanden habe, dass sie den Laidlow meinen.
Die Frage aller Fragen ist halt,
a) wären Iden und KB überhaupt in der Lage gewesen zu folgen
b) wäre Iden dann noch in der Lage gewesen einen sub 2:40 Marathon zu laufen
Was mir in der Übertragung aufgefallen ist, war dass Laidlow im Gegensatz zu den Norwegern eigentlich lehrbuchmäßig gefahren ist. Damit meine eine augenscheinlich wunderbare Position auf dem Rad und diese auch so oft wie nur möglich beibehalten. Während Iden und KB doch recht regelmäßig sehr aufrecht und am Oberlenker im Bild waren.
Ich hatte wie viele andere auch das Gefühl, dass Iden und KB sich absolut sicher waren, dass Laidlow später wandern wird und keine Konkurrenz um den Sieg darstellt. Andererseits stellen sich mir dann wieder die oben genannten Fragen, wenn sie es den tatsächlich im Renngeschehen anders eingeschätzt haben.
Nur was bedeutet das für die Zukunft? Ich denke viel. Denn ich denke man wird sich nun nicht mehr so einfach darauf verlassen, dass jemand nach starkem Radfahren auch sicher wandern wird und versuchen den Abstand kleiner zu halten. Die Wichtigkeit des Schwimmens auf der LD wird wie auf der KD immer größer, da die guten Läufer mit passabler Schwimmleistung eben nicht mehr so "schlecht" Radfahren, dass man sie einholen und dann noch Vorsprung herausfahren kann.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Extrem überraschend bis mysteriös trifft's bei Laidlow gut. Er hat in zwei Disziplinen seine bisher beste Leistung gebracht und beide Zeiten gehören zu den besten je gezeigten, die Radzeit ist in Anbetracht der Strecke möglicherweise sogar die stärkste überhaupt. Augenscheinlich sitzt er sehr gut oben und hat auch bei den Socken keine Zeit beim Umziehen aber dafür Watt gespart.
a) wären Iden und KB überhaupt in der Lage gewesen zu folgen
b) wäre Iden dann noch in der Lage gewesen einen sub 2:40 Marathon zu laufen
Das wissen wir freilich nicht. Ich halte es für wahrscheinlich, dass in einem direkten Laufduell der drei, Schulter an Schulter, König Gustav vor Blummenfelt vor Laidlow eingelaufen wären. Das legen die bisher erbrachten Laufleistungen bei Langdistanzrennen nahe.
Auf Hawaii lief Blummenfelt in fast allen Abschnitten des Marathons schneller als Laidlow, auch auf den letzten Kilometern. Der Norweger konnte aber die beim Radfahren entstandene Lücke nicht mehr schließen.
Zitat:
Zitat von noam
Was mir in der Übertragung aufgefallen ist, war dass Laidlow im Gegensatz zu den Norwegern eigentlich lehrbuchmäßig gefahren ist. Damit meine eine augenscheinlich wunderbare Position auf dem Rad und diese auch so oft wie nur möglich beibehalten. Während Iden und KB doch recht regelmäßig sehr aufrecht und am Oberlenker im Bild waren.
Bezüglich Blummenfelt würde ich Dir zustimmen, bei Iden sehe ich das nicht ganz so kritisch. Aber die Aeroposition von Laidlow sieht sehr aerodynamisch aus, das sehe ich wie Du.
Blummenfelt und Iden haben ab dem Messpunkt bei Radkilometer 124 bis zum Ende des Radfahrens fast so etwas wie einen kleinen Einbruch. Beide verlieren in diesem wichtigen Rennabschnitt nicht nur Zeit auf Laidlow (5 Minuten), sondern auch auf Leute wie Wurf und Kienle (3 Minuten).
Blummenfelt und Iden haben ab dem Messpunkt bei Radkilometer 124 bis zum Ende des Radfahrens fast so etwas wie einen kleinen Einbruch. Beide verlieren in diesem wichtigen Rennabschnitt nicht nur Zeit auf Laidlow (5 Minuten), sondern auch auf Leute wie Wurf und Kienle (3 Minuten).
Gemäß Bu aus dem Talk am Tag nach dem Rennen im Trimag Kona Daily war die Zeit am Ende ca. 1min weg von dem, was sie selber "predicted" hatten. Kann somit auch gewissermaßen Taktik gewesen sein, um frischer ins Laufen zu gehen, weil sie sich "sicher" waren, dass sie im direkten Laufduell gegen alle dahinter gewinnen.
Es hat mir keine Ruhe gelassen, ich war neugierig und wollte sehen, wie französisch der Franzose nun ist.
Der spricht ordentlicher Französisch als Englisch
Bei Landes kulturelle Zugehörigkeit ist zwar der Sprache eine Bausteine, aber längst nicht der wichtigsten
Wir kennen Sam sehr wenig aber wegen sein Humor und Art zu sein, bin ich ehr bei Flachy
Blummenfelt und Iden haben ab dem Messpunkt bei Radkilometer 124 bis zum Ende des Radfahrens fast so etwas wie einen kleinen Einbruch. Beide verlieren in diesem wichtigen Rennabschnitt nicht nur Zeit auf Laidlow (5 Minuten), sondern auch auf Leute wie Wurf und Kienle (3 Minuten).
Ich würde das auch ein Stück weit der mangelnden Erfahrung zuschreiben. Gut das könnte man bei Sam auch sagen.
Messen kann man (fast) alles, aber genau das ist der Abschnitt wo sich traditionell meist die Abstände bis T2 ergeben, weil man entweder nicht mitgehen kann/will oder in der 1. Hälfte etwas überzogen hat und dosieren muss.
Vermutlich haben sie auch auf ihre Laufstärke vertraut und sind konservativ(er) gefahren. Bei Gustav hat es ja perfekt funktioniert.
Mehr als mit Streckenrekord gewinnen, kann man eigentlich nicht.
Laidlow wurde aufgrund seiner bisherigen Ergebnisse halt ein wenig unterschätzt. Das hat Olaf Aleksander Bu auch ähnlich erzählt, dass die Iden und KB eher darauf bedacht waren auf Magnus Ditlev aufzupassen und den nicht weg zu lassen. Und man gedacht hat, dass man den Laidlow ruhig ein wenig Zeit geben kann, weil die das eh auflaufen.
Aber das wird er vermutlich jetzt nur 1x machen können in dieser Underdog Rolle. Bei den nächsten Rennen wird er vermutlich nicht mehr so einfach wegfahren können ohne das jemand ernsthaft hinterher fährt.
Wenn er da ähnlich stark fährt, oder sogar noch stärker (?) wird aber interessant zu sehen sein, wer da überhaupt mitfahren kann und wie hoch die Kosten davon sind. Interessant finde ich, dass durch ihn wieder ganz anders über das Radfahren im IM diskutiert wird. Hiess es doch lange die Zeit der (Über)Biker wäre vorbei und das Rennen wird im Laufen entschieden.