Demnach produziert eine Wissenschaft immer mehr Schwachsinn, je älter sie ist?
Für den Bereich, in dem ich mich ein wenig auskenne, muss man das leider mit JA beantworten. Zu viele Leute müssen sich auf zu wenig innovative Themen stürzen.
Im Bereich Dehnen, Strecken und Märchen wird das vermutlich anders aussehen. Die Fachelite wird in diesen Bereichen immer wieder neue Felder finde, in denen es Interessantes zu entdecken gibt. Aber auch da hast du die breite Masse des Wisschenschaftsbetriebs, die irgendwie abgespeist werden muss und von unten Druck macht. Gerade bei den Medizinern ist das mit dem Promovieren ja ein ganz eigenes, leidiges Thema.
Ob das auf die von dir zitierten Studien auch zutrifft, kann ich nicht sagen. Warum sie aber grundsätzlich von dem o.g. Problem verschont sein sollen, wüsste ich auch nicht.
Dazu gehört eine Offenheit, die eigenen Überzeugungen und Gewohnheiten gelegentlich zu hinterfragen und neue Erkenntnisse an sich heranzulassen.
Ebenso verkehrt wie eine reine Studiengläubigkeit ist die leicht egozentrische Wurstigkeit, eigene Gewohnheiten, die zum Teil zufällig entstanden und 20 Jahre alt sind, für das Optimum zu halten, komme was da wolle.
Beim statischen Dehnen ist ein besonders interessanter Aspekt, dass kurzfristigen Erfolgen, wie ein subjektiv angenehmes Gefühl nach dem Stretching, langfristig negative Folgen gegenüberstehen können. Das macht eine rein dem persönlichen Gefühl folgende Bewertung schwierig.
Da stimme ich dir ja auch zu.
Meine Faulheit fand die These vom nicht-dehnen auch sehr schlüssig.
Leider habe ich dann bald Probleme bekommen. Zug auf der Patella etc. Seitdem mache ich wieder ein Mini-Programm <5 Minuten und habe den Eindruck, das das besser passt.
Wenn die These stimmt, das das kurzfristig bessere Gefühl zu einer langfristigen Verschlechterung führt, wäre das schon schade. :-)
Ganz ehrliche Frage, ganz ohne Polemik: Hört Ihr jetzt auf zu dehnen?
wenn du klassisches dehnen meinst: "ja"
es wurde ersetzt durch viele formen des aktiven dehnens. da ist auf jeden fall yoga zu nennen. (hund, Kobra, sonnengruß)
da reichen 5 minuten.
durch unser funktionales krafttraining werden allerdings unsere muskeln eh in einem großen bewegungsbereich trainiert, was dysbalancen ziemlich gut verhindert.
die fähigkeit flexible muskeln zu haben, hat der stadtmensch sich doch abgewöhnt. schaut mal kindern beim spielen zu, nix anderes als funktionales training. deshalb werden spielplätze ja jetzt auch wieder als trainingsorte entdeckt. rumturnen als stretchersatz. wer sich vielfältig bewegt und abwechslungsreich trainiert, der braucht sich auch nicht dehnen.
wenn du klassisches dehnen meinst: "ja"
es wurde ersetzt durch viele formen des aktiven dehnens. da ist auf jeden fall yoga zu nennen. (hund, Kobra, sonnengruß)
da reichen 5 Minuten.
Yep. Yoga hilft oft.
Das sind uebrigens Erfahrungswerte, die nicht nur 20 sondern 2000 Jahre alt sind... (naja, ca)
Mein Problem hat sich aufgeklärt und unterlag einem Fauxpas. Du benutzt in deinem Beitrag zwei Mal die gleiche graphische Darstellung. Zum einen zur Erläuterung des Creeping-Effekts und zum anderen bei dem Komplex Dickenwachstum des Muskels. Beim zweiten Teil sprichst du von "System" und ich legte den Creeping-Effekt zugrunde.
Trotzdem kann die Frage bestehen bleiben: Wie schaffe ich es die Kollagenfasernanzahl zu erhöhen, sofern es überhaupt möglich ist?
Funktion bestimmt Struktur. Das heisst nur mit der entsprechenden Belastung adaptiert das Gewebe, je nach Ziel ist auch immer die entsprechende Belastung zu wählen.
Im Falle des Kollagen brauchen wir hohe Belastungen. Diese Belastungen erreichen wir durch Training im DVZ (Dehnungsverkürzungszyklus) oder im amerikanischen auch Plyometrics genannt. Hier sind Sprünge das Mittel der Wahl und zwar ohne Zusatzlasst bzw. höchstens 20% des 1RM. Man unterscheidet langen (>200ms) und kurzen (<200ms) DVZ. Beim laufen kommt nur der kurze zum Einsatz, also macht es eigentlich auch nur Sinn diesen zu trainieren und zwar in Form von Drop Jumps. Hier ist es nun wichtig die optimale Sprunghöhe zu wählen, da bei zu niedriger Wahl der Reiz zu gering ist und bei zu hoher Wahl es zu einer Hemmung der Mukulatur kommt wodurch der Effekt auch geringer ausfällt.
Ist nun das Potential des DVZ erschöpft musst du für neues Potential sorgen. Und das erreichst du in dem du für Dickenwachstums sorgst. D.h. Training ähnlich wie beim Bodybuilding, sprich 70-80% des 1RM, 8-12 Wdh, 3-5 Sätze, 2-5 Min Pause. 2-3 pro Woche. Durch dieses Training bildest du neue Sarkomere und damit auch neues Kollagen.
Ebenso verkehrt wie eine reine Studiengläubigkeit ist die leicht egozentrische Wurstigkeit, eigene Gewohnheiten, die zum Teil zufällig entstanden und 20 Jahre alt sind, für das Optimum zu halten, komme was da wolle.
Dieser sture Typus strahlt aber zumeist eine sehr zufriedene, ausgeglichene Lebenseinstellung aus, die fuer die meisten erstrebenswert ist. Ihm gegenueber steht der permanent leicht fickrig-nervoese Typus, der rastlos auf der Suche nach dem heiligen Gral ist.
Ersterer Typ findet sich vornehmlich bei kleinen Volkslaeufen und dem Kandelmarathon. Letzterer hat sich bereits jetzt fuer 3 51i50 Triathlons gemeldet und startet zum Saisonabschluss beim New York Marathon.
Dieser sture Typus strahlt aber zumeist eine sehr zufriedene, ausgeglichene Lebenseinstellung aus, die fuer die meisten erstrebenswert ist.
Ob ein durch Ignoranz erworbenes Gleichgewicht erstrebenswert ist, darüber ließe sich lange streiten. Nobelpreisträger Bertrand Russel jedenfalls beklagte sich darüber, dass die Dummen so selbstsicher seien und die Klugen so voller Zweifel.
Es ist bekannt, dass man als Dummer oftmals besser lebt. Doch Selbstsicherheit ist nicht zwingend Ignoranz oder gar Dummheit.
Russel fehlt wohl die Klugheit, mit der Weisheit umzugehen. Schade fuer ihn.