Ich möchte darlegen, dass dahinter jedoch eine Immunisierungsstrategie und ein paar rhetorische Tricks stecken:
Weder ist es eine Immunisierungsstrategie, noch rhetorische Tricks. Ich lasse lediglich verschiedene Freiheitsgrade zu, wohingegen deine Erklärungsversuche rein vernunftbasiert und deterministisch sind. Warum sollte alles Wissen in unsere Köpfe passen? Und natürlich gerade noch in ein begrenztes westeuopäisches Physiker-Hirn? Gerade so, als wäre das Wissen in einem Faß, das wir ausschöpfen würden.
Uns fehlt grundsätzlich das Totalwissen, um entscheiden zu können. Es genügt eben nicht, nur unendlich nahe an den Urknall zu kommmen. Erst von einer übergeordneten Position aus können wir entscheiden. Wenn wir die Grenzen erkennen. Hast du diese Position?
Findest du es nicht interessant, dass man sein Leben komplett nach Gott ausrichten kann und im Glauben an ihn? Für dich natürlich Klimbim, aber es kann funktionieren. Vor 2 Wochen sagte mir beim Abendessen ein befreundeter Nuklearmediziner aus Stuttgart, der manchmal Krebspatienten die Nachricht vom nahem Tod überbringen muss, dass nicht selten Menschen dabei sind, die für "das danach" bereit wären und hier ordentlich und im guten Sinne abgeschlossen haben. Ich erwiderte zunächst "Naja, würde ich vielleicht auch versuchen zu sagen...", wobei er mir versicherte, es sei überzeugend und aufrichtig. Ich fand das sehr interessant.
Klugschnacker wird nun vermuten, das sei rein der Einfluß der gläubigen Eltern und du wirst es als Immunisierungsstrategie entlarven. Die üblichen Muster und Leitmotive halt, in denen wir leben und die unsere Beobachtung möglicherweise dahingehend vorbelegen. Für mich ist das wenig überzeugend und zu kurz gegriffen.
Ich schließe nichts kategorisch als Wahrheit aus, solange mir das objektive Totalwissen fehlt.
Ich schließe nichts kategorisch als Wahrheit aus, solange mir das objektive Totalwissen fehlt.
Mir scheint, dass Du dabei an religiöse Überzeugungen denkst, denen Du ohnehin nahestehst. Oder würdest Du auch folgende religiöse Überzeugungen für möglicherweise wahr halten, solange Dir das objektive Totalwissen fehlt?
Ungläubige werden ins Feuer gestoßen. Sooft ihre Haut verbrannt ist, wird ihnen eine andere Haut gegeben, damit sie die Strafe auskosten. (Koran 4:56)
Wenn ein Mann bei einem Manne liegt, wie man bei einem Weibe liegt, so haben beide einen Greuel verübt; sie sollen gewißlich getötet werden. (Leviticus 20:13)
Frauen sollten im Allgemeinen unterwürfig und still sein, niemals lehren oder in irgendeiner Weise über dem Mann stehen. (1 Timotheus 2:12)
Sklaven sollen ihren Herren gehorsam dienen. (Epheser 6:5)
Steinige jeden, der eine andere Religion praktiziert. (Deuteronomy 17:2-7)
Ist das vielleicht tatsächlich Gottes Wort und sein Wille? Oder nicht? Ich nehme es Dir nicht ab, dass Du diese Frage mangels totalem Wissen für nicht entscheidbar hältst.
Weder ist es eine Immunisierungsstrategie, noch rhetorische Tricks. Ich lasse lediglich verschiedene Freiheitsgrade zu, wohingegen deine Erklärungsversuche rein vernunftbasiert und deterministisch sind. Warum sollte alles Wissen in unsere Köpfe passen? Und natürlich gerade noch in ein begrenztes westeuopäisches Physiker-Hirn? Gerade so, als wäre das Wissen in einem Faß, das wir ausschöpfen würden.
Uns fehlt grundsätzlich das Totalwissen, um entscheiden zu können. Es genügt eben nicht, nur unendlich nahe an den Urknall zu kommmen. Erst von einer übergeordneten Position aus können wir entscheiden. Wenn wir die Grenzen erkennen. Hast du diese Position?
Hallo keko, danke für die Antwort -- naja, eigentlich hast Du meine Fragen nicht beantwortet.
Du sagst, uns fehlt das Totalwissen, die übergeordnete Perspektive.
Das ist ein rhetorischer Trick, und zwar aus zwei Gründen:
Erstens: Wer sagt, dass wir nur dann etwas erkennen können, wenn wir alles erkannt haben? Dafür gibt es keinen Hinweis, und es ist auch nicht logisch. Ich kann sehr gut ein Detail erschöpfend erkennen, ohne zuvor alles andere erkannt haben zu müssen.
Zweitens: Warum soll ausgerechnet Dein "Glaube", den Du in keiner Weise definierst hast, diese allumfassende, übergeordnete Perspektive haben? Das ist nur Rhetorik, die darauf setzt, dass man den Trick nicht schnell genug durchschaut. Denn Du müsstest den Gauben ebenso ablehnen, mit der Begründung, dass ihm ein allumfassendes Wissen fehlt. In Deinem Posting sagst Du, unsere Gehirne wäre dazu gar nicht in der Lage. Warum soll es dann mit "Glauben" plötzlich möglich sein?
Eine Immunisierungsstrategie ist es deshalb, weil Du im Grunde nichts weiter tust, als den Glauben ins Unerreichbare zu verschieben. Wenn es Dir wirklich um eine Erkenntnis ginge, dann bräuchtest Du eine Methode, um herauszufinden, welcher Gaube richtig und welcher falsch ist. Wenn Du jedoch keine Methode hast, Richtiges von Falschem zu trennen, und darüber eine Gewissheit zu erlangen, dann ist der Glaube nur Rhetorik.
Zitat:
Zitat von keko#
Findest du es nicht interessant, dass man sein Leben komplett nach Gott ausrichten kann und im Glauben an ihn? Für dich natürlich Klimbim, aber es kann funktionieren. Vor 2 Wochen sagte mir beim Abendessen ein befreundeter Nuklearmediziner aus Stuttgart, der manchmal Krebspatienten die Nachricht vom nahem Tod überbringen muss, dass nicht selten Menschen dabei sind, die für "das danach" bereit wären und hier ordentlich und im guten Sinne abgeschlossen haben. Ich erwiderte zunächst "Naja, würde ich vielleicht auch versuchen zu sagen...", wobei er mir versicherte, es sei überzeugend und aufrichtig. Ich fand das sehr interessant.
Nein, das finde ich nicht interessant.
Aberglaube und Placebos gab es schon immer. Viele Generationen sind gestorben in der völligen Gewissheit, sie würden nach dem Tod zu Zeus, Wothan, Thor, Ra, Amun, Poseidon, Mithras und etwa 3.000 (!) anderen Göttern gelangen.
Diese früheren Generationen konnten sich zugute halten, dass sie mangels Bildung nichts von den vielen anderen Götter-Placebos wussten. Aber die heutigen Menschen wissen es. Allein dieses Wissen macht doch die "Gewissheit" automatisch zur Ungewissheit. Angesichts von 3.000 Göttern kann man nicht einfach behaupten, man hätte eine Gewissheit, dass einer von ihnen tatsächlich der richtige wäre.
. Vor 2 Wochen sagte mir beim Abendessen ein befreundeter Nuklearmediziner aus Stuttgart, der manchmal Krebspatienten die Nachricht vom nahem Tod überbringen muss, dass nicht selten Menschen dabei sind, die für "das danach" bereit wären und hier ordentlich und im guten Sinne abgeschlossen haben. Ich erwiderte zunächst "Naja, würde ich vielleicht auch versuchen zu sagen...", wobei er mir versicherte, es sei überzeugend und aufrichtig. Ich fand das sehr interessant.
Und du meinst nun, das ginge nur wenn man gläubig ist?
Das ist ein rhetorischer Trick, und zwar aus zwei Gründen:
Erstens: Wer sagt, dass wir nur dann etwas erkennen können, wenn wir alles erkannt haben? Dafür gibt es keinen Hinweis, und es ist auch nicht logisch. Ich kann sehr gut ein Detail erschöpfend erkennen, ohne zuvor alles andere erkannt haben zu müssen.
Zweitens: Warum soll ausgerechnet Dein "Glaube", den Du in keiner Weise definierst hast, diese allumfassende, übergeordnete Perspektive haben? Das ist nur Rhetorik, die darauf setzt, dass man den Trick nicht schnell genug durchschaut. Denn Du müsstest den Gauben ebenso ablehnen, mit der Begründung, dass ihm ein allumfassendes Wissen fehlt. In Deinem Posting sagst Du, unsere Gehirne wäre dazu gar nicht in der Lage. Warum soll es dann mit "Glauben" plötzlich möglich sein?
Eine Immunisierungsstrategie ist es deshalb, weil Du im Grunde nichts weiter tust, als den Glauben ins Unerreichbare zu verschieben. Wenn es Dir wirklich um eine Erkenntnis ginge, dann bräuchtest Du eine Methode, um herauszufinden, welcher Gaube richtig und welcher falsch ist. Wenn Du jedoch keine Methode hast, Richtiges von Falschem zu trennen, und darüber eine Gewissheit zu erlangen, dann ist der Glaube nur Rhetorik.
Deine Immunisierungsstrategie ist, dass du mir ständig eine Immunisierungsstrategie vorwirfst. Ich stelle Fragen nach dem Woher, Warum und Wohin der Welt (also des gesamten Universums). Ich überlege, dass unser Verstand vielleicht unbrauchbar ist, diese Fragen zu ergünden. Denn kosmisch gesehen sind wir nur ein Primat. Was ausserhalb es Universums sein kann, liegt im Glauben. Oder weißt du etwa mehr? Wir sind immer gefangen in diesem "Käfig". Auch der Atheist oder Humanist oder sonst wer sitzt darin fest und fängt dann an, an irgendwas zu glauben.
Ich überlege, dass unser Verstand vielleicht unbrauchbar ist, diese Fragen zu ergünden. Denn kosmisch gesehen sind wir nur ein Primat. Was ausserhalb es Universums sein kann, liegt im Glauben. Oder weißt du etwa mehr?
Ich finde nicht, dass dort, wo das Wissen endet, der Glaube anfangen müsse. Es ist eine legitime Haltung, etwas nicht zu wissen. Wenn ich etwas nicht weiß, sage ich: "Ich weiß es nicht". Ich sehe mich nicht gezwungen, Wissenslücken mit Glaubensbekenntnissen zu füllen.
Was ausserhalb es Universums sein kann, liegt im Glauben. Oder weißt du etwa mehr?
Also alles was man nicht weiß, kann man auch einfach glauben oder sich ausdenken?
Was soll das bringen?
Mir bringt das nichts. Ich sag dann: Weiß ich nicht.
Und du glaubst ja nichtmal was du dir selber ausgedacht hast, sondern was sich andere ausgedacht haben. Dann muss man sich immer fragen: Wieso sagen die das? Haben/hatten die vielleicht Hintergedanken dabei?