Tja Mädchen und Buben, die Dinge stehn schlecht.
An sich sollte ich ja bereits den zweiten Tag in der österreichischen Bergwelt rumhängen, heute Abend zum Sturm auf Hochsölden blasen ehe es morgen übern Similaun auf die angeblich geilste Abfahrt der diesseitigen Hemissphäre geht (die wahrscheinlich noch mehr in den Oberschenkeln brennen dürfte als die 500hm Rauftragen...) und dann fast flach (hahaha...) zum Gardasee.
Diesmal ist es mir aber bereits im Vorfeld gelungen, die drohende Überquerung der Alpen abzublasen, nachdem ich gestern beim Erwachen mehr tot als lebendig war, was garantiert NICHT, oder jedenfalls nicht alleine an der frühen Stunde zu stockfinstrer Nacht lag.
Soweit ich im Fieberwahn klar denken konnte, war es völlig aussichtslos, in meinem Zustand ne Woche lang 50-60km mit im Schnitt gut 2000hm unter die Räder zu nehmen.
Heute bereue ich das an sich schon wieder, weil ich zumindest so quietschfidel bin, die verordnete Ruhepause nicht ohne weiteres hinnehmen zu wollen, gestern verbrachte ich aber weite Teile des Tages im Bett und nachgrübelnd über der Frage, welches Ungemach wohl über meine, jetzt ohne mich unterwegsseienden Kollegen hereinbrechen würde weils sonnenklar erschien, dasses mich nicht wie ein Bitz aus heiterem Himmel von der Platte putzen würde, um mich vor weniger als schlimmstem Übel zu bewahren.
Ok;- schaumermal, da kann ich nu nix für die tun, denn et kütt wie et kütt.
Ich langweil mich derweil zur Untätigkeit verdammt so vor mich hin und schau, wann ich nu als Ausgleich mein Bündel packen soll.
Freitag kam ich schon nicht umhin, wider besseren Wissens mitm Rad zu fahren und dann natürlich direkt mitm MTB, was, wie wir bereits gelernt haben, gut die Hälfte länger dauert.
Leider war das vor allem aufm Heimweg bei weitem nicht so geschmeidig wie am Montag, was daran lag, dass ich den halben Weg von Bremsen umschwirrt und angezapft wurde.
Elende Mistviecher!
Trotz allem gabs wieder hübsch parallel laufende Pfade zu entdecken, hier die offizielle Route auf der Strasse:
mit Blick nach Osten,...
...von wo, etwa in dem Bereich, den ich verdecke, dieses Foto geschossen ist:
Die Strasse geht an der Baumreihe und rechts dann hinterm Helm vorm Waldrand ordentlich bergauf, um sich dann, nachdem der höchste Punkt der täglichen Strecke passiert wurde, tüchtig ins Tal und die nächste Ortschaft zu stürzen.
Das hier issn hübscher Singletrail, der rund 100m neben der Strasse verläuft und direkt an der Stadtgrenze in selbige mündet:
Der Heimweg war, wie angemerkt, nedd so angetan, anzuhalten und Bilder zu machen, ohne von blutsaugenden Mistviechern perforiert zu werden.
Auch ein Stop am Himbeerbusch wäre völlig utopisch gewesen, dafür war ich aber halt auch halbwegs zeitig zuhause, um noch ein wenig sauberzumachen und zu packen.
Völlig für die Füsse natürlich, aber im Vorfeld war das schwerlich zu erahnen.
Gestern Abend, nachdem ich mich nahezu wundgelegen hatte, MUSSTE ich mir unbedingt ein wenig die Füsse vertreten und bin zu nem kleinen Spaziergang aufgebrochen.
Als der Rettungshubschrauber über mir angeschwebt kam, dachte ich noch so 'ui, das wär nu aber nicht notwendig gewesen!', aber Leute, ich sags euch: da war plötzlich was los im Kaff, aber 'Hallo'!
Bin dann etwas ausserhalb durch die Hügel marschiert, hab von ner sonnenbeschienenen Bank den bergreisenden Kollegen per SMS meinen Neid übermittelt und gewartet, bis der Mond auf- und die Sonne unterging.
Nu müssen wir wohl die Woche über mit Bildern aus der Konservendose auskommen, sofern ich mich beherrschen kann, mich nicht spontan aufm Fahrradsattel auszukurieren.
Dazu verspür ich nen zunehmenden Drang, mal wieder die Laufschuhe zu schnüren.
Das kann echt noch heiter werden...