Quelle FNP:
http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&sv[id]=4415713
Ironman-EM: Schwimmen im Main geplant
Frankfurt. Das Markenzeichen der Ironman-Europameisterschaft in Frankfurt ist der Zieleinlauf auf dem Römerberg. Jahr für Jahr sind Sportler und Zuschauer von der Atmosphäre begeistert. Weniger erfreut sind einige Anwohner. Es gab Beschwerden, es gab Klagen. Nun scheint das Thema vom Tisch.
„Ich habe bei der Stadt Frankfurt einen Genehmigungs-Antrag eingereicht. Nach ersten Zwischenmeldungen gibt es keine Probleme“, sagte Kai Walter gestern. Der Renn-Direktor der Ironman-EM ist sich sicher, dass die Europameisterschaft auch in diesem Jahr am 6. Juli auf dem Römerberg enden wird. Mehr noch. „Ich gehe davon aus, dass es auch in den nächsten Jahren so bleibt. Alles andere wäre irrsinnig.“
Noch im Sommer vorigen Jahres wurde gemutmaßt, die weltweit bedeutende Triathlon-EM müsste sich wegen der Klagen der Anwohner eventuell einen neuen Zielort suchen. Auch jetzt hat Walter für den Fall der Fälle einen Plan B in der Schublade. „Es gibt immer Ausweichstationen. Doch nicht mit denselben Rahmenbedingungen. Der Römerberg ist Kult, wenn man ihn wegnimmt, nimmt man das Herzstück weg.“
Ohnehin sei der Lärmpegel auch im vergangenen Juli im gesetzlichen Rahmen geblieben. „Wir haben für sehr viel Geld ein Lärmgutachten erstellen lassen“, sagt Walter. Die Werte hätten „unter der Grenze gelegen, die die Technische Anweisung Lärm definiert hat“. Das sei unter anderem dadurch zustande gekommen, weil die Lautsprecherboxen nach unten gedreht wurden. „Normal strahlt die Beschallung von unten nach oben, bei uns ist es umgekehrt.“ Das sei deutlich leiser.
Ein anderes großes Ziel haben die EM-Veranstalter weiter vor Augen. Der Schwimm-Wettkampf, erste Disziplin des Ausdauer-Dreikampfes, soll nicht mehr im Langener Waldsee, sondern im Main ausgetragen werden. Die Idee ist nicht neu. „Ich würde das gerne machen. Es ist eine technische und logistische Herausforderung. Wir haben der Stadt Frankfurt ein Konzept der Machbarkeit vorgelegt“, sagt Walter. Breit genug sei der Main, um die 2000 Starter aufzunehmen. „Am Eisernen Steg ist er 145 Meter breit, das ist nicht das Problem.“
Ein Problem sei vielmehr weiter die Qualität und die Fließgeschwindigkeit des Wassers. „Für die Fließgeschwindigkeit gibt es technische Lösungen. Auch die Wasserqualität ist mal nah dran (an guten Werten), aber im Dauermittel zu weit weg.“ Fast alle Leute, die ein Wort mitzureden hätten, hielten das Schwimmen im Main „für machbar“. Allerdings hätten „manche Angst vor der eigenen Courage“. Walter gibt sich realistisch. „Frühestens in drei Jahren kann es so weit sein.“ (joi)