Ich hab‘s geschafft. Ohne Kompressionsstrümpfe, ohne Trainingslager auf Malle oder anderswo, ohne „Personal Trainer“, ohne Zeitfahrrad, dafür mit einem (NICHT nachmachen!) im Jahr 2008 unbesehen im Internet gekauften Rennrad (mit Auflieger) und auf dessen Seriensattel und SPD-Mountainbike-Pedalen, in einem (NICHT nachmachen!) unbesehen und ungetestet im Internet gekauften Neo, ohne Mitteldistanz in der Vorbereitung, ohne Mitgliedschaft im Fitness-Center (o.k. für den Winter hatte ich eine 10er-Karte, da ist aber noch was drauf), ohne Rolle zu Hause, mit einem Uralt-Garmin-Forerunner 301 aus ebay und ein <50-€-Helm, habe ich meine erste Langdistanz in Frankfurt ganz passabel unter 12h hinbekommen.
Mein Dank gilt u. a. dem fantastischen Schuhhaus in Jugenheim in dem man mir ein paar ziemlich uncoole Nike Lunareclipse+ 2 verkaufte, in denen ich den Marathon wieder ohne Blasen, blaue Nägel oder sonstige Probleme lief.
Besonderer Dank an Arne für seine kostenlosen Trainingspläne die mich 2010 und 2011 über die MD brachten und heuer über die LD. Allerdings war der 12 Std-Plan für mich zu hart. Ich habe zwar die Umfänge der einzelnen Trainingseinheiten (unter ständiger Mißachtung der Spalte „Ausführung“) meist absolviert. Aber z. B. nach 5:30 Stunden radfahren mit anschl. Koppellauf an einem Sonntag, bin ich montags nicht im Schwimmbad gewesen sondern auf der Couch. Mein Gefühl ist, dass die Trainingspläne für jüngere Athleten gemacht sind. Wir von der AK40 und drüber brauchen -glaube ich- mehr Pausen.
Mit der Vorbereitung begonnen hatte ich im Dezember. An Trainingskilometern kamen seit dem zusammen: Laufen: gut 1000, Rad: gut 4600, Schwimmen: gut 140, Gymnastik / Rumpfstabi / Kraft: 0,0 Stunden.
Schwimmen ist zum Glück ein Selbstläufer. Ich habe nicht viel Zeit investieren müssen.
Laufen ist sooo langweilig. Schon aus diesem Grund blieben meine langen Läufe meist unter dem, was Arne vorgab. Radfahren (meine schlechteste Disziplin, die ich aber am meisten mag) war der Schlüssel zu allem. Draufhocken und Kilometer schrubben. Fertig! Das hat natürlich an Wochenenden zu laaangen Abwesenheiten geführt. Danke an die Familie, die damit wunderbar umgegangen ist und diesbezügl. viele Kröten schlucken musste, da das Training Vorrang vor vielem anderen hatte. Schon deshalb gibt es in 2013 keine Langdistanz für mich. Momentan sind Challenge Kraichgau und 70.3 Wiesbaden als Saisonhöhepunkte 2013 angedacht.
Warum ich das alles schreibe? Weil ich glaube, dass Breitensportler (ohne Ambitionen auf’s Siegerpodest bei einer MD oder LD) oftmals viel zu viel Geschiß machen. Gestern lief ein Supporter mit einem Plakat über die Laufstrecke: „Wenn du es träumen kannst, dann kannst du es auch machen“. Im Hinblick auf das ankommen bei einer Langdistanz kann ich das jetzt unterschreiben.
Also wer's träumen kann und will.....anmelden! Einfach machen!
Gruß
N.
