Zitat:
Zitat von bellamartha
Der Satz des Tages!
Im Ernst: In einer Arbeit mit suchtkranken Menschen geht es immer wieder genau um dieses Thema: Wie gehe ich mit den Erwartungen anderer um? Was bedeutet es in bestimmten Situationen, nicht mehr zu trinken? usw.
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Das sind ganz berechtigte Fragen, ich kann das voll nachvollziehen. Neben der süchtigmachende Eigenschaft von Alkohol, und ich bin ziemlich fest der Meinung, es laufen bei weitem mehr süchtige Menschen herum als wir denken - das wird so nett "problematischer Konsum" genannt, haben wir eine ganz feste Verankerung und positive Besetzung in der Gesellschaft.
Bsp, gestern abend, ich gucke den aktuellen YouTube Film von Pushing Limits. Challenge Walchsee mit Frederic Funk. Letzte Szene, als Gag reingeschnitten, sitzt Frederic da mit einem Bier. Wird gefragt "ist es ein echtes"? Er nippt, sagt "ja", sagt der Platz 2: Oh....dann hole ich mir auch eines.
Was für eine Verknüpfung für einen Stoff, der soviel Leid in der Gesellschaft auslöst, der soviel Probleme macht, der horrende Summen in der Gesundheitsversorgung verschlingt.
Jetzt mal ohne Quatsch, zu saufen ist einfach komplett normal. Es interessiert niemanden. Es werden nur die Köpfe geschüttelt über die "Gossenalkohiliker"....aber die dunkelziffer derer, die nicht auffallen, aber ein riesen Problem habe, die erkennt keiner an.
Alkohol ist so omnipräsent, auch in Triathlon. Ja, als alkoholfreie Variante...aber die Firma macht das aus Kalkül und hat definitv kein Problem damit, wenn jemand ein "echtes Weizen" trinkt.
Ich geb an dieser Stelle mal zu, ich hab bis März selber ein massives Alkoholproblem gehabt. Das ich mich am Riemen gerissen habe, die Kurve zu bekommen, ist, weiß nicht, Glück? Keine Ahnung, ich hab Glück gehabt das selber zu entscheiden.
Und es ist niemanden groß aufgefallen in meiner Umgebung. Ich war halt so wie ich war.
Und aus der Warte kann ich auch berichten, ich werde mittlerweile zu bestimmten Dingen nicht mehr eingeladen. Der NieOv trinkt ja nix mehr. Bekannte, Freunde, alle gut gestellt, gebildet, trinken alleine. Da hab ich nichts mehr zu suchen. Und, wenn sich diese Riege trifft, sind sie auch fast immer am trinken.
Eine sportliche Einheit wird genutzt um hinterher die Bier aufzumachen. Das ist der einzige Grund für den Sport, das Trinken danach. Und ich behaupte mal, wer sensibilisiert mal durch die Gegend geht und sein Umfeld beobachtet, wird feststellen, wie viele Leute problematische Verhaltensweisen an den Tag legen. Und wer das tut, ist per Definition ein Alkoholiker. Der wird sich aber nie so sehen.....kann aber dennoch nicht aufhören.
Deswegen, die Frage der Süchtigen fühle ich komplett nach.