Vor einigen Tagen habe ich hier im Forum mal ein paar Postings über Wettkampfernährung gelesen und danach ein bisschen im Internet gestöbert. Einige der Ernährungsweisheiten aus meiner Zeit haben sich ja anscheinend als kompletter Blödsinn herausgestellt.
Naja, gesagt, getan, ich habe also mal begonnen, 1 - 2 Stunden vor dem Training eine Löffelspitze Salz zu essen (das in meiner Erfahrung nur in Spuren vorkommt) und auch zwei Stunden vor dem Training eine Kleinigkeit zu essen. Mit dem Ergebnis, dass ich seitdem konsistent ca. 3 bis 4 Minuten pro Stunde schneller bin.
Ist echt der Hammer, wie falsch die Ernährungstips früher waren.
Hafu - vielen Dank für die detaillierte Antwort. Ich denke, dass meine Ernährung wohl wirklich ziemlich weit vom Durchschnitt abweicht, zumindest in den letzten Jahren. Die Dinge, die du aufzählst, esse ich alle gerne, aber wenn ich mal nachrechne, komme ich pro Tag eben wirklich nur auf um die 55 g/Tag Eiweiß. Wie gesagt, ich kann es nicht mehr für die ganzen letzten 40 Jahre nachrechnen, aber für die letzten 10 Jahre schon noch so ungefähr.
Ich sehe das genauso wie du, bzw. ich habe die gleiche Erfahrung gemacht. Ich habe auch mal nachgerechnet und bin auf ~60g/d gekommen, was bei 80kg KG nicht gerade ideal ist. Der Eiweißgehalt wird einfach überschätzt. ZB Milch: 35g pro Liter. Oder Eier: 8g. Dh, um auf die für mich idealen 120g zu kommen, müsste ich pro Tag zB 2 Liter Milch trinken und 6 Eier essen.
Etwas anderes ist die Auswirkung eines Eiweißpulvers. Ich habe da hinsichtlich meines Wohlbefindens nichts gemerkt, als ich damit angefangen habe, gezielt meine Eiweißversorgung zu optimieren. Vielleicht regeneriert man schneller und steckt harte Einheiten besser weg, das kann ich mir aber auch nur eingebildet haben.
Megalodon, ich dachte auch, weil ich Joghurt esse und Milch trinke, sei ich sicher ausreichend versorgt. Ich schüttle aber auch immer den Kopf, wenn ich die ganzen Ernährungstips sehe wie "täglich 5 Portionen Gemüse", andere schlagen "täglich 3 Portionen Obst" vor. Natürlich ohne Angabe, wie groß denn so eine Portion sei. Wenn man all den guten Ratschlägen folgen wollte, käme man den ganzen Tag aus dem Essen nicht mehr heraus - und dann kämen sie mit den guten Ratschlägen, wie man abnehmen könnte
Stefan, ja, da siehst du mal, wie groß der Effekt war
Aber stimmt natürlich, ich bin 3 bis 4 Minuten schneller auf ca. 10 Kilometer. Allerdings nicht jeden Tag, gestern musste ich wieder kürzer treten, und die Stunde hatte wieder knapp 60 Minuten
Naja, gesagt, getan, ich habe also mal begonnen, 1 - 2 Stunden vor dem Training eine Löffelspitze Salz zu essen (das in meiner Erfahrung nur in Spuren vorkommt) und auch zwei Stunden vor dem Training eine Kleinigkeit zu essen. Mit dem Ergebnis, dass ich seitdem konsistent ca. 3 bis 4 Minuten pro Stunde schneller bin.
Ist echt der Hammer, wie falsch die Ernährungstips früher waren.
Das ist ja interessant. Ich salze meine Speisen nie, das einzige Salz, das ich zu mir nehme, ist das, welches sich in Wurstwaren, Brot und Käse befindet.
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Ich schüttle aber auch immer den Kopf, wenn ich die ganzen Ernährungstips sehe wie "täglich 5 Portionen Gemüse", andere schlagen "täglich 3 Portionen Obst" vor. Natürlich ohne Angabe, wie groß denn so eine Portion sei. Wenn man all den guten Ratschlägen folgen wollte, käme man den ganzen Tag aus dem Essen nicht mehr heraus - und dann kämen sie mit den guten Ratschlägen, wie man abnehmen könnte
Ich glaube das mit dem Obst ist so ne Gewohnheitssache. Ich habe an vielen Tagen schon zum Frühstück 3 Portionen Obst, dazu dann noch rund um den Sport und zu den Hauptmalzeiten oder als Snack weitere. Ja ich weiss, ist sehr viel und vielleicht auch nicht mehr so gesund bzw. nötig, aber es schmeckt mir und ich fühle mich gut dabei.
Hatte schon immer gerne Süsses und seit einer Weile angewohnt einfach viel Obst zu essen. Auf anderen Süsskram hab ich nun gar keinen Bock mehr.
Beim Eiweiss denke ich, dass der Bedarf geringer ist wenn man genügend Kohlenhydrate zu sich nimmt. Dann können die Proteine ungestört für Reparatur etc. verwendet werden und müssen nicht für Energieengpässe herhalten.
Und man unterschätzt wohl auch den Proteingehalt von Reis, Haferflocken etc. und auch Gemüse hat ja einen gewissen Anteil an Aminosäuren. Das summiert sich über den Tag gesehen schon auf, gerade bei einem Sportler.
Beim Eiweiss denke ich, dass der Bedarf geringer ist wenn man genügend Kohlenhydrate zu sich nimmt. Dann können die Proteine ungestört für Reparatur etc. verwendet werden und müssen nicht für Energieengpässe herhalten.
So isses. Kohlenhydrate schützen vor Proteinabbau. Sie können einerseits Proteine vor dem Abbau durch Proteasen schützen, andererseits aber auch als Markierung für Proteine dienen, die in die Lysosomen transportiert und dort abgebaut werden sollen.
Zitat:
Zitat von rundeer
Und man unterschätzt wohl auch den Proteingehalt von Reis, Haferflocken etc. und auch Gemüse hat ja einen gewissen Anteil an Aminosäuren. Das summiert sich über den Tag gesehen schon auf, gerade bei einem Sportler.
Auch korrekt in Verbindung mit Fleisch und Milchprodukten steht dem Körper so eine breit gefächerte Palette an unterschiedlich resorbierbaren Proteinen zur Verfügung.
Timing spielt allerdings fürs Training eine wichtige Rolle. Steak direkt nach einer harten Einheit liefert zwar von der Menge und vom Aminosäureprofil her ausreichend Protein, allerdings ist das optimierte Zeitfenster nach dem Training zur Aufnahme und Muskelregeneration längst zu, bis die Bausteine vom Magen zur Verfügung stehen. Flüssiges Protein in Form von Milch ist da beispielsweise ein Mittel der Wahl.
Darin liegt meiner Meinung nach der Schlüsselfaktor für den "optimalen" Einsatz von Kohlenhydraten und Proteinen: Timing!