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Zitat von Phoebe
Ich finde es wie gesagt nicht schlimm, wenn sich nicht ganz so sportliche Menschen für eine MD anmelden.
Ich mein, ob es jetzt ein LDler ist wie z.B. Danksta ( ), der diesen Wk mal eben so im vorbeigehen finished oder eben ein untrainierterer, der vielleicht im Rahmen seiner Möglichkeiten schon seit 1 oder 2 Jahren auf diesen WK trainiert und für den das dann ein totaler Erfolg ist und der Stolz wie Oskar ist, ist doch ganz egal.
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Da stimm ich Dir größtenteils zu. Wenn mir einer zum Finish einer Mitteldistanz gratuliert, ist mir das fast peinlich. Klar war das bei mir auch ein brutal harter Tag, aber das "ins Ziel laufen" ist keine tolle Leistung mehr. Ich freu mich dann halt mehr über die Zeit.
Weil ich ja auch auf eine Zeit und nicht aufs Finish hin trainiert habe. So wie ein anderer sich freut wie ein Schnitzel, wenn er dem Besenwagen entronnen ist, weil er genau darauf trainiert hat.
In Frankfurt hab ich ja lange im Zielbereich gestanden und die ersten und letzten Finisher gesehen. Klar freuen sich die 9h Finisher. Die drücken auf den Stopknopf, brüllen einmal laut, nehmen ihre Medaille entgegen und watscheln weiter. Aber nach 13h sieht das schon anders aus - die Herausforderung dieser Leute war ne andere. Und weil ihre Ungewissheit, ob sie ihr Ziel erreichen meistens auch viiiiel größer ist, ist die Freude auch viel größer. Da heulen die Leute vor sich hin, lachen einfach nur - sind ganz lustige Bilder.
Mir geht es da dann einigermaßen lustig bei: Wenn ältere ins Ziel kommen oder auch gut trainierte jüngere, dann bin ich begeistert. Wenn aber (sorry für die Diskriminierung, wen auch immer) dickere ins Ziel kommen, frag ich mich schon, was das soll.
Muss es denn gleich der Ironman sein? Muss man den schlecht vorbereiteten Körper derart knechten? Aber auch: Haben die sich so konsequent vorbereitet wie andere? Haben die ihre Möglichkeiten gleich ausgeschöpft?
Im Sport bewundere ich, was jeder aus seinen wie auch immer eingeschränkten Möglichkeiten macht. Das kann der Familienvater mit 3 Kindern und 50h Woche sein, der trotzdem noch ein Privatleben hat. Oder die Mutter, die sich 20min nach Zieleinlauf schnell wieder um die Kiddies kümmert und dank derer an Regenerationsschlaf nicht zu denken ist.
Wenn aber einer derart offensichtlich seine Hausaufgaben nicht gemacht hat, erregt das mehr mein Mitleid denn meine Bewunderung. Klar, der mag schon 20kg abgespeckt haben, aber im aktuellen Zustand würde trotzdem kein Sportmediziner sein OK für nen Ironman geben. Muss man denn immer gleich den Ironman wollen? Hat der Körper das verdient?
Ich kenne ja die Argumente, vor allem "ohne die Herausforderung fehlt die Motivation für...". Aber ich denke, man hat nur den einen Körper, da muss es nicht gleich eine der härtesten Sachen sein, die man finden kann. Man geht ja nicht zum ersten Mal Klettern in den Himalaya, macht die erste Wanderung nicht in der Antarktis, fährt das erste Autorennen nicht auf der Nordschleife oder legt sich im Fitnessstudio die 120kg Hantel als erstes auf die Bank.
Wenn die Leute das machen wollen - fein. Will ich ihnen nicht verbieten. Aber gut finde ich das in manchen Fällen nicht.
Als in Hawaii die 76 Jahre alte Madonna Buder nach 16:58h ins Ziel kam, war ich begeistert. 10min vor ihr war ein 34-jähriger (Lotterie?), der halt 20kg zu schwer war. Mag diskriminierend sein, aber ich hab mir gedacht: "Du hast einfach nicht genug trainiert, um beim Ironman in Kona zu starten."