1. Gegen die Legalisierung spricht u.a. vor allem
das Sicherheitsargument.
In Pelotons würde das Risiko eines Sturzes
und damit die Quantität
und leider auch Qualität
von Verletzungen im Triathlon stark steigen.
Agegrouper ab 35 Jahren,
mehrheitlich um die 45 Jahren,
die im Beruf und im Leben stehen
und empfindlicher für Verletzungen
und schwächer in deren Heilung,
sollten sich dieser schwerwiegenden Problematik bewußt sein.
"Erwachsene" 50 und 60-Jährige sowieso.
Auch ohne Peloton kann ja schon genug passieren....
(und die Verschleißerscheinungen sind ja auch nicht ohne...)
Wollen die Befürworter noch mehr riskieren?
Das war der Hauptgrund,
warum ich nach vielen Jahren Speedskating (Inliner-Wettkämpfe)
diesen Sport wehmütig aufgegeben
und lediglich an einem einzigen Jedermannradrennen teilgenommen habe
und letzteres auch nicht wiederholen würde.
Zuhauf gab es bei anderen Schlüsselbein-, Hüft- und Kieferbruch, Knieverletzungen, u.ä.
Das Sturz- und Verletzungsrisiko war einfach zu groß
und wurde durch den Umstand erhöht,
dass unfaire,
manchmal auch als kriminell zu bezeichnende Athleten
bei wichtigen Meisterschaftsrennen
andere Athleten (vereinfacht formuliert)
in Unfallsituationen "reingeschoben" haben.
Wirklich wahr.
Ob das bei den Trias auch vorstellbar wäre?
Ausschließen kann ich es realistischerweise nicht.
So erhofften sie,
einen Wettbewerbsvorteil zu bekommen (ähnlich Doping)
und nahmen das Risiko in Kauf,
dass die Anderen schwer verunfallten (was auch geschah)
und sich größere Verletzungen zuzogen.
2. Im übrigen sollte man auch berücksichtigen,
dass aus der echten und ehrlichen Einzelsportart
ein ganz anderer Sport
(passende Beschreibung fällt mir momentan nicht ein)
wird.
So ist legalisierter Windschattentriathlon (siehe ITU)
oder Speedskating ein Ansatz, der ganz anders funktioniert.
Wer beim Speedskatemarathon nicht in eine Gruppe bzw. Zug reinkommt,
z.B. auf den ersten 5 km, der kann das Rennen eigentlich sofort abbrechen.
Ohne Windschatten hat man als Einzelfahrer keine Chance.
Der ITU-Zirkus ist sicherlich vergleichbar
und sorgt deshalb gerade in diesem langdistanzlastigen Forum häufig für Desinteresse.
Trainiert man das ganze Jahr für DAS Skaterhighlight Berlin Marathon
und verpaßt die gewünschte Gruppe,
war fast alles umsonst.
Brutal!
Dem Autor dieser Zeilen (und Tausenden anderer) ist das wiederholt Male passiert.
Anschließend hängte er die Rollen an den Nagel.
Schlimmer kann eigentlich nur noch ein Sturz mit schwerwiegenden Folgen sein....
Sicherlich verständlich,
dass ich an legalisierten "Peloton-Rennen"
nicht teilnehmen würde
und auch einigen (nicht allen) davon abrate.
Schließlich will ich nicht nur mein 30. (siehe Keko),
sondern auch noch mein 40. Triathlonjahr (inkl. Wettkämpfe; Training ist mir zu wenig)
mit ausreichender Gesundheit und Spaß erleben.
+1
insbesondere bzgl. der Erfahrungen beim Berlin-Skate-Marathon,
inkl. eigenem sehr blutigen Sturz kurz vor Ende des Rennens,
ausgelöst durch enges Windschattenfahren, nachlassender Kraft und Konzentration.
So musste ich die "Mir-passiert-schon-nichts"-Illusion schon vor Jahren schmerzlich ablegen.
Trauriges Fazit. Ich glaube aber immer an das Gute!!!
Was willst du denn hören?
Bei vielen Rennen wurde längst Windschatten frei gegeben (Weltcup, Liga) und 2016 kommen neue hinzu (Weltmeisterschaften der Altersklassen über die Sprint-Distanz).
Auf den längeren Strecken ist eine eine ähnliche Dichte zu finden wie früher auf der Kurzstrecke vor der Windschattenfreigabe.
Athleten jammern rum, posten Lutschorgienbilder und rennen eben diesen bekannten und überfüllten Rennen im nächsten Jahr die Türe ein (Frage an die Mediziner: ist das eigentlich schizophren?).
Nein, ich habe keine Hoffnung mehr, dass sich von selbst zum Positiven hin was tut. Wieso auch?
1. Gegen die Legalisierung spricht u.a. vor allem
das Sicherheitsargument.
Das wird gerne ueberbewertet. Als Organisator einer Veranstaltung mit 5000-Mann Peloton weiss ich wovon ich rede. Ueberlastungsschaeden waehrend des Laufens kommen haeufiger vor.
Zitat:
2. Im übrigen sollte man auch berücksichtigen,
dass aus der echten und ehrlichen Einzelsportart
ein ganz anderer Sport
(passende Beschreibung fällt mir momentan nicht ein)
wird.
Falsch! Es wird nicht ein anderer Sport draus, sondern wieder Sport. Eine Veranstaltung die unter kompletter Missachtung einer entscheidenden Regel ablaeuft, ist nicht Sport sondern - hier ist es wieder - eine Farce. In den USA wird gerne das Beispiel WWF herbeigezogen: es ist show, aber kein Sport.
Es wird nicht ein anderer Sport draus, sondern wieder Sport.
Das Eine schließt ja das Andere nicht aus. Selbst wenn es wieder "Sport" wird, so wird es ein anderer sein. Denn das Radfahren unterliegt dann nunmal ganz anderen Anforderungen, ebenso die generelle Renntaktik.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Sieht sehr schmerzhaft aus.
Was würden wir denn dann alle mit unseren Zeitfahrrädern machen? Für die wird es ja garantiert keine Windschattenfreigabe geben.
Das Eine schließt ja das Andere nicht aus. Selbst wenn es wieder "Sport" wird, so wird es ein anderer sein. Denn das Radfahren unterliegt dann nunmal ganz anderen Anforderungen, ebenso die generelle Renntaktik.
So wie's jetzt laeuft ist es eben schon kein Sport mehr.
Draftingfreigabe ist das geringere Uebel.
Das mag so sein - komischerweise ruft aber niemand hier "Schwimmer - lernt laufen!" Statt dessen sollen die Strecken angepasst werden.
Schlechten Schwimmern wird aber problemlos erklärt, sie sollten halt mehr trainieren. Paßt für mich nicht zusammen.
Das rufen sie mir schon seit Jahren zu ! Leider hören das Schienenbeine nicht gerne und daher werden sie wohl Zeit meines Lebens weiter rufen- oder aufgeben.
Ich würde mich schon freuen, wenn wirklich die Schwimmstrecken immer stimmen würden. Wieso man sowas in Zeiten von GPS nicht hinbekommen kann erschließt sich mir nicht.
Warum erschließt es sich Dir nicht, dass das Schwimmen zeitlich klar unterrepräsentiert ist und eine Anpassung zu einer Chancengleichheit führen würde?
Ich bin Realist genug, dass es dazu nicht kommen wird und laufe und radel auch gerne genug, dass ich auch dieses bisherige Format mag.
Klar, hat aber mit der Problematik nix zu tun. Das sind Vollprofis die das voll ausreizen. Ich hab' jedes Jahr 25 Renntage bei granfondos und co. Alles halb so wild. Kann man lernen und sollte man auch, drafting oder nicht. Ne Rollwende ist auch gut fuer Triathleten, selnst wenn Du sie nie im Rennen brauchst.