Materialschlacht: Machen wir uns lächerlich? Von Arne Dyck
Triathletinnen und Triathleten gelten als Materialfetischisten. Wer sich bei einem größeren Wettkampf einmal umgesehen hat, staunt nicht nur über die hohen Kosten des Materials, sondern auch über die zahlreichen Sonderlösungen: Taucherbrillen, atmungsaktive Neos, Kniestrümpfe mit oder ohne Fuß, Kompressionshosen, Trinkgürtel, Salzpillenspender, Schuhe mit Drainage, Scheibenräder, Aerorahmen von Captain Future. Enthaarungscremes, Elektrostimulation, Magnetmatten, Fischölkapseln, Chili-Ingwer-Shakes. Mal ganz ehrlich: Haben wir sie noch alle? Höchste Zeit einmal selbstkritisch nachzusehen, wo die Grenzlinie zwischen rationalem Nutzen und obszönem Fetish verläuft.
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Schönes Ships & Bier Thema. IMHO wird es da lächerlich, wo nur noch darum geht, das Neuste Material zu haben, Dinge deren Nutzen äußerst fragwürdig ist und die kritiklos aus der Werbung heraus gekauft werden.
Interessant in dem Zusammenhang finde ich auch, WO man welches Material sieht. Richtig lächerlich (wenn man es so nennen möchte) wird es doch in der Regel nur bei den ganz großen Rennen der großen Rennserien.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Ich finde es immer stark, wenn Leute mit Oldschool-Ausrüstung so richtig abgehen.
Lächerlich finde ich den beschriebenen Fetischismus kaum-eher höchst amüsant!!
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-Jeder von uns ist ein Engel mit nur einem Flügel. Und wir können nur fliegen, wenn wir uns umarmen.-
Interessant in dem Zusammenhang finde ich auch, WO man welches Material sieht. Richtig lächerlich (wenn man es so nennen möchte) wird es doch in der Regel nur bei den ganz großen Rennen der großen Rennserien.
So ist es. 2007 bin ich bei der damals noch existierenden Bodensee-Tri-Challenge gestartet und obwohl es nur an die 200 Starter waren, habe ich noch nie zuvor und auch noch nie danach soviel "altes" Material gesehen, z.B. Stahlrahmen und Rahmenschaltung. Aerowheels? Kann ich mich nicht erinnern. War ne schöne Stimmung in der Wechselzone. Die Leute waren entspannt und keiner schaute auf das Material des Anderen. Es ging um den Sport und mehr nicht.
Ich finde ja Weiterentwicklung gut und auch legitim aber nur dann, wenn es auch als solche erkennbar ist. Und das ist bei den meisten Dingen, die man versucht, uns Triathleten anzudrehen, nicht der Fall.
Ich finde es immer stark, wenn Leute mit Oldschool-Ausrüstung so richtig abgehen.
Lächerlich finde ich den beschriebenen Fetischismus kaum-eher höchst amüsant!!
Was heute "Oldschool" ist war vor 15 Jahren richtig hipp.
Die 26 Zöller mit Gripshift 7-8 Gang hinten und vorn 54/44 und Alu-Rahmen waren damals hitec.
Natürlich bestückt mit 30mm Alufelgen von Mavic. Auch Carbonscheibenräder wurden schon gefahren.
Die 26 Zöller TT-Bikes waren in den ersten Jahren exotischer als heute Carbonräder und sie waren teuer!
Auch Triathlon-Radschuhe von Carnac mit nur einer Klettschnalle, schön bunt, waren tierisch angesagt.
Oder die Zweiteiler mit Badehose (wie Faris noch heute) in Regenbogenfarben. Für die RR-Fahren waren wir Trias die Schwulen die mit Badehose fahren.
Pulsuhren von Polar "proTrainerXT" mit Interface und entsprechendem Programm für den PC gab es da auch schon.
Tolle Uhr habe ich fast 10 Jahre genutzt.
Oder so ein Scheiß wie Elektrostimulation. Hat da nicht Lothar Leder Werbung für gemacht.
Triathlon war der Zeit immer vorraus. Damals wie heute.
Es kam immer viel gutes und genause viel scheiß auf den Markt.
Ich finde es gut. Muß aber nicht alles haben (aber einiges)!!
so lange die Leute sich glücklich damit fühlen, ist das für mich in Ordnung. Ich lebe ja davon, das die Leute sich teures Bikematerial kaufen. beim MTB ist das genau gleich. Da haben die Käufer auch einen leichten Schaden und kaufen Bikes unter 9kg und wundern sich, das die kaputt gehen.
Wer das nur macht um irgendwo dazu zu gehören, der braucht professionelle Hilfe
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Internet Foren wissen alles immer besser
In dem Beitrag wird auch untersucht, ob bestimmte schnell aussehende Features tatsächlich schnell sind. Ist ein schwer steuerbarer Laufradsatz mit 10cm Felgentiefe für Triathleten wirklich schneller als einer mit 5cm? Sind schwertförmige Sattelstützen, deren Klemmung gesunde Menschen in die Klappsmühle bringen kann, schneller als runde? Sind bizarr platzierte Bremsen mit komplizierten Zugverlegungen im Rennen ein Vor- oder Nachteil? Schwimmt man mit Rillen, Sicken und Finnen am Neo schneller? Etc.