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Systemrelevant
Am Donnerstag war ich wieder bei der Krankengymnastik, diesmal knetete eine junge Praktikantin meinen rechten Unterarm. Sehr zurückhaltend. Vermutlich hatte sie Angst, bei dem alten Kerl könnte zu leicht etwas brechen:Lachen2: . Darauf mein eigentlicher Physio zu ihr: "Du musst viel mehr Druck ausüben. Bevor man nicht im Gesicht irgendwelche Zuckungen sehen kann, wirkt es nicht". Dann zeigte er mit vollem Körpergewicht und-einsatz, was er meinte. Ja, in meinem Gesicht zuckte es fortan wild:Lachanfall: , der Atem stockte. Der Muskeltonus lockerte sich. Es geht weiterhin langsam, mit kleinen Holpereien, aber stetig aufwärts. Am frostigen Samstag lief/trabte:kruecken: ich einen 30er. An frühere Zeiten durfte ich da nicht denken, selbst in den letzten Jahren war ich im schon im Februar um mehrere Klassen schneller. Trotzdem war ich froh, es überhaupt geschafft zu haben. Hoffnung. Gestern erhielt meine 90-jährige Mutter ihre erste Impfung. Zum Glück hatte die Tagespflege, bei der sie mittwochs ist, den Termin organisieren können. Über die Hotline probierte ich es trotz vorhandem Code weit über 100 Mal auch für meine Schwiegermutter, ohne Erfolg. Erst Herzblatt kam am Donnerstag rein zufällig durch. Glückstreffer. Irgendwie verständlich, das Leben gleicht alles aus, auch das Glück. Meines verbrauchte ich schon ziemlich vor etwas mehr als 33 Jahren. Beim Hauptgewinn meines Lebens:Liebe: Dieses Jahr im Sommer könnten wir 30-jähriges Hochzeitsjubiläum feiern. Noch wird es dauern, ich habe es selbst auch nicht so eilig, aber wenn es denn dann möglich wäre, würde ich meinen eigenen Impftermin sehr gerne an Herzblatt weiter reichen. Sie ist für unseren familiären Mikrokosmos wesentlich systemrelevanter als ich :cool: Bleibt negativ! O:-) |
Heute war ich beim Frisör.
Zum ersten Mal seit Oktober. Danach hat meine Waage wieder unter 70 kg angezeigt:Lachen2: |
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Das erinnert mich an die Geschichte über Shrek, ein vor der Schur geflüchtetes Schaf. :Cheese: Zitat:
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Schön das es langsam besser läuft. 30 km sind ja beachtlich. Vor allem wenn der Fuß hält. Da bin ich noch weit von entfernt. LG :Blumen: |
Danke für die guten Nachrichten. Ich hoffe ich hab dann am Donnerstag unter 75kg!
Schön wenn wieder 30km klappen. Die Geschwindigkeit kommt auch noch! Die langen Kanten sollte ich auch mal wieder angehen. Aktuell hab ich viel Spaß an kurz und schnell. PS: Hast mal kurz ein Podcast reingehört? |
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Bleibt spannend. Zitat:
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Zuerst plauderten der Turnierdirektor und ich mit der freundlichen Moderatorin, dann wurde es live und Ernst. Ich dachte sie wiederholt ihre Fragen, aber nein, es kamen neue. Vermutlich besser, dass ich später keine Aufzeichnung darüber mehr hörte:o |
Durchgeblasen
Ansatzweise konnte ich die letzten Tage fast eine Art Normalität erleben. Gut auf manches hätte ich durchaus verzichten können:dresche , anderes war dafür umso erfrischender. Freitag 10.000m Rudern, am Samstag 90 km am Neckar und der Jagst entlang. So stürmisch empfand ich es selten, ich hatte mitunter Probleme mein 15 kg schweres MTB in der Spur zu halten, aber das Gefühl wie der kalte Wind und das Aktivsein dürfen die dunklen Gedanken wegbliesen, unbezahlbar:liebe053: Die Zeit megaschlecht, ich war am Ende total platt, aber zufrieden. Heute ist ja Wahl in BW. Zum ersten Mal nahmen wir das Angebot der Briefwahl an. Ebenfalls als Premiere gefiel mir das Wahlplakat der AFD am besten. "Extremisten stoppen" Dass eine Partei sich selbst so kritisch in Frage stellen kann, genial:Lachanfall: . Heute dann noch ein lahmer Halbmarathon und doch freue ich mich sehr. Ich kann meinen rechten Arm mittlerweile weitgehend schmerzfrei bewegen. Eigentlich selbstverständlich und doch ein Luxus, den man erst zu schätzen lernt, wenn er denn mal nicht mehr da ist. Allen eine hoffentlich baldige Rückkehr zur Normalität.:Huhu: |
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Welches Rudergerät hast du eigentlich ? Einen schönen Restsonntag wünsche ich euch Tschau |
Hehoooo, lustigerweise musste ich gerade an Dich denken, als der große Nachwuchs mal wieder einen furchtbar leckeren Schokoladenkuchen fabriziert hat. Neeee, da ist nix sinnvolles drin: Butter, Schokolade, okay, drei Eier und ein sagenhafter EL Mehl (wo sie vorbildlicherweise immerhin Vollkornmehl verwendet hat :Lachanfall:) ... das Ganze liebevoll mit Marmelade getoppt.
Der Kuchen ist aber erprobt und dummerweise jede Sünde wert ;) Deine Zeilen lesen sich seeeeehr gut, das freut mich sehr :liebe053: alleine der Gedanke daran einen HM zu laufen lässt mich gerade echt erschaudern ... ich hoffe, Ihr habt immerhin (vom Sturm mal abgesehen) etwas besseres Wetter als wir! Ein wenig "windet" es hier durchaus auch, wenn ich allerdings gerade aus dem Fenster schaue, gießt es in Strömen (immerhin in Kombination mit strahlendem Sonnenschein :Lachanfall:) und das Thermometer lässt mich unmittelbar die eigentlich schon eingemottete lange Unterwäsche wieder aus dem Schrank kramen. Aber hey, wenn es weiter nix ist ;) Genieße Dein Restwochenende!!! |
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Ich habe ein Cardio Strong RX40, wobei bei uns im Haus Herzblatt die Ruderspezialistin ist. Warum auch immer, an ihre Distanzen und Intensität komme ich nicht ansatzweise ran. Zitat:
Wie schon geschrieben, schade, dass Du so weit weg wohnst. Der Kuchen hört sich lecker an:Lachen2: Auch heute war das Wetter stürmisch, kalt und es nieselte. Perfekt für gute Laune danachO:-) |
Hochspannung
Das Adrenalin will seit 8 Tagen kaum mehr weichen, zuviel stürmt auf mich ein oder ich kann mich dem Sog nicht entziehen und powere zudem selbstbestimmt los. Die Nächte sind kurz, für die kommende Zeitumstellung muss ich dann gar nicht mehr früher aufstehen, 4 Uhr habe ich jetzt schon drauf:Lachen2: Vielleicht dazu typisch, wird meine Schulter immer besser, ich konnte zwar kraft-:( , aber auch schmerzlos:) 20 Liegestützen absolvieren, nur mein Physio verzweifelt am Muskeltonus meines Unterarms. Er kann die Daueranspannung trotz massivem Massieren und Triggern immer nur kurzfristig senken. Die langjährigen Auswirkungen der MS sind wohl zu extrem. Egal, wenn es nicht mehr ist, ich kann mich wieder im Alltag weitgehend schmerzfrei bewegen (also was man als AK55 halt noch so kann:Lachanfall: ), rudern, laufen und radeln. Wenn ich es testen könnte, vielleicht sogar wieder schwimmen. Am Donnerstagabend mussten Herzblatt und ich allerdings noch eine im ersten Moment schockierende Nachricht verkraften, die wohl für die nächsten 5-6 Jahre neue Herausforderungen, Sorgen und Ängste nach sich ziehen wird. Aber das Leben ist so spannend und kurios, vielleicht werden wir auch eines fernen Tages auf diesen Moment zurückblicken und sagen: Ein Glück, das war die richtige Weiche. Pünktlich zum Samstagmorgen zog es mir dann meine Sicherungen. Die Energie war verpufft. Völlig fertig zum 30-km -Lauf gestartet, völlig fertig getrabt und geschlichen x-( , völlig fertig gefinisht. Und trotzdem mental erholt:liebe053: Heute bei Eiseskälte noch ein bisschen mit dem MTB gerollt. Allen einen baldigen Frühling. |
Wenn das Ziel an Bedeutung verliert
Samstagfrüh. Die Radtour muss ich aufgrund des stürmischen und morgens sehr kalten Wetters ausfallen lassen. Ich hoffe, dafür 35 km zu Fuß zu bewältigen. Von Laufen möchte ich lieber nicht schreiben, die Bedenken, dass es ein ähnliches Debakel wie eine Woche zuvor gibt, sind sehr groß:-(( . Die Anspannnungen, auch in den Beinen, sind weiterhin intensiv zu spüren, Krampfgefahr. Trotzdem trabe ich los, nicht schnell, nicht leicht, aber aktiv unterwegs, mit einem Ziel. Nur heute ist eine Euphorie ganz weit entfernt, zuviel Ballast drückt auf der Seele und naja, vielleicht auch am Körper:Lachanfall: . Trotzdem genieße ich irgendwie die ersten 17,5 km bis zur Zwingerberger Burg, dann heißt es umdrehen und das Ganze zurück. Noch ist meine Zeit ok, (1.53 Stunden), aber bisher war der Wind eher günstig. Jetzt wird es megaherb. Bald fühle ich mich total geplättet, gegen den Sturm zu laufen, traben, eher schwanken ist extrem kräftezehrend:kruecken: . Nach km 23 will ich aufgeben. Ich bin total platt, weniger vom Kreislauf. Hier hilft die frische Luft, aber muskulär fühle ich mich, wie sonst ab KM 60 bei den Taubertal100. Warum weiter? Ich habe keine Ahnung. Es ist kilometerweit kein Mensch zu sehen. Kein Radfahrer, keine Spaziergänger, keine Hunde. Gespenstige Stille, habe ich die Apokalypse verpasst? Ich nutze die Chance, lasse meinen Frust entweichen, lautstark schallt es zweimal im sonst ruhigen TalO:-) . Ich summe und pfeife Melodien. Heiter, heiter, immer weiter, wie eine liebe Bekannte kürzlich schrieb. Es hilft, ebenso mein Rettungsgel. Passend zu Roth, nur minimale Zwischenziele sind möglich, zur Weggabelung, zum Hügel, zur Brücke. Ich trabe ohne Euphorie oder Hoffnung, schalte geistig ab. Einfach nur in Bewegung bleiben. Und wenn es noch so langsam ist. Das Städle naht, Menschen sind zu sehen, weiter, weiter und noch einmal weiter. Plötzlich naht das Ziel. Ich trabe unentwegt, schöpfe Mut, die 4 Stunden sind sogar noch möglich. Ich mobilisiere die letzten Reserven, Endspurt:Peitsche: . Da sehe ich eine ältere Bekannte, winke ihr zu. Sie reagiert nicht. Vermutlich sehe ich zu verboten aus und sie erkennt mich nicht. Eine halbe Minute für 40 Meter, das sollte reichen. Da ruft sie entschuldigend, dass sie mich zu spät erkannt hat. Weiter? Nein, nicht immer ist das Ziel das Wichtigste. Ich stoppe, unterdrücke auch noch den Impuls die Stoppuhr zu pausieren. Wir plaudern kurz in gebührendem Abstand, wünschen uns ein gutes Wochenende, dann trabe ich weiter. 4.00.10 Stunden. Ich muss schmunzeln. Egal, Hauptsache gefinisht. Ganz ohne sind 35 km halt doch nicht. Meine Beinmuskeln krampfen und zittern, dafür sind meine Sehnen ruhig, meine Gedanken gelöster. Allen ein passendes Ziel und die Entschlossenheit, es auch wirklich erreichen zu wollen (Heute mit speziellem Gruß an die Politik:cool: ). |
Beissen!
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Tränchen wegdrückend grüßt Tom |
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Apfelernte im Sturm Nicht sinnvoll? Möglicherweise. Aber wenn ich irgendwann ernten will, muss ich sowieso zuerst einen Baum pflanzen. Idealerweise bei schönem Wetter. Wenn die Vorhersage aber so schnell keine Besserung in Aussicht stellt? Abwarten? Nichts tun? Ist mitunter nicht die schlechteste Alternative, allerdings fehlt dann bisweilen die Hoffnung. Das Aktivsein. Ein Ziel. Nun während die Coronaeinschläge ohne erkennbare Verbesserung aktuell verflixt nahe kommen, Limmer abgesagt und Roth verschoben wurde, gönnte ich mir am Mittwoch bei besten Sonnenschein einen Tag Urlaub, um mit meiner MTB-Standardtour nach Jagsthausen die Basephase einzuleiten. Warum? Für was? Für mich! Das Aktisein. Ein Ziel, egal, ob es im Moment realistisch sein mag oder nicht. Falls aber doch, will ich bereit sein:cool: . Die Einheit war grandios, weil normal:Lachen2: Keine nennenswerten Schmerzen (vom Hintern irgendwann einmal abgesehen), von der Winterkleidung wie von einem Ballast befreit, 5.49 Stunden für 120 Km, passt für die Strecke, Bedingungen und Jahreszeit, weitere 4 km ausgetrudelt. Am Freitag eine 4-Stunden Wanderung mit Herzblatt, drei aufgescheuchten Wildschweinen entkommen, das Smartphone geschrottet, letztlich die fünfte DisziplinO:-) für Roth ausgiebig geübt, passt. Gestern noch frostige, windige, sehr langsame, aber mental befreiende 100 MTB-km, heute etwas Austrudeln und Ausruhen. An freie Tage könnte man sich gewöhnen. Allen frohe Ostern. |
Dir auch
![]() Ja, die WK (insbesondere für mich Limmer) abgesagt und verschoben - sehr schade ... umso beeindruckender trotzdem Deine MTB- Kilometer :Blumen: LG BunteSocke ... stolz gestern mal wieder 50 km auf der Rolle geschafft zu haben :Maso: |
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Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Ritt und frohe Ostern! :Blumen: |
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ich hatte über diesen Beitrag herzlich gelacht und zu Björn gesagt: "Wie geht das denn? Wie kann man denn so langsam fahren?" Dann habe ich gesehen, dass ihr ja für die GANZE Strecke knapp eine Stunde gebraucht habt und festgestellt, dass wir auch kaum schneller unterwegs sind. Kürzlich, direkt nach der Corona-Sache, sind wir eine überwiegend flache Strecke von knapp 30 km mit unseren Alltagsrädern auch in 14,x km/h gefahren. :Cheese: Gestern waren es immerhin 52 km (eine prima Runde nach Duisburg, zum Hafen, übrigens, von der wir erstaunlicherweise relativ viele Abschnitte überhaupt nicht kannten), aber auch nur in einem Schnitt von 16,x km/h. Ich nehme das Lachen also zurück und schließe mich den Glückwünschen für FMMT an! LG J. |
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Bildinhalt: Hochgeschwindigkeitsverteilungskurve Und natürlich wollten die Holde und ich auch nicht 7 km ballern wie die Gestörten um dann schwitzend wie die Schweine am Ostertisch zu sitzen. Aber den Hinweis an Matthias, dass auch anderswo – trotz widriger Umstände – was geleistet wird, musste ich bei dieser Gelegenheit natürlich loswerden. :Cheese: |
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Schock Dienstagabend. Ein gebrauchter Tag:dresche . Die über Ostern aufgesaugte neue Energie schon am ersten Tag verblasen, vergeudet. Da kommt Herzblatt. Ihr ist schlecht, sie fühlt sich krank, matt, erschlagen, vielleicht sogar Heikleres? Ich bin schockiert. Herzblatt fiel erst einmal, seitdem wir uns kennen, ungeplant aus. Und jetzt? Ohne den Fels in der Brandung? :-(( Wir gehen in getrennte Räume schlafen. Als ob mir die Nachricht endgültig den Stecker gezogen hätte, fange ich an zu frieren, Schüttelfrost. Mir wird nicht mehr warm, ich hole eine weitere Decke, meine Beine versagen schier. Ich grüble, warte, an Schlaf nicht zu denken. Dann wird mir warm, Hitzewallungen im kalten Zimmer. Dem Hörensagen nach soll so etwas dem anderen, mental stärkerem, Geschlecht in meinem Alter mitunter widerfahren. Kopfkino rast. Ich stehe auf, lasse mir im Internet die Symtome für Corona anzeigen, messe Fieber. Ist aber überraschend normal. Eigentlich sprechen keine Anzeichen für die aktuelle Plage. 5 Uhr. Zeit zum Aufstehen, geschlafen hatte ich keine einzige Minute, fühle mich erschlagenx-( und doch ziehe ich mich instinktiv an, frühstücke mit Mühe, setze mich in den Sessel, warte. Herzblatt kommt. Sie hat Fieber, Halsschmerzen, Kreislaufschwäche und Übelkeit. Die klitzekleinen letzten Restzweifel, ob ich ohne Ansteckungsgefahr in die Firma könnte, sind damit eh hinfällig. Ich sage ab, gebe kurze Instruktionen für eine heikle Telefonkonferenz, habe zum Glück gute Vertreter, die ich bewusst auch über die wichtigen Hintergründe immer auf dem Laufenden halte. Hier sehe ich erstmal kein Problem. Meine Mutter hätten wir normalerweise heute, wie jede Woche am Mittwoch, in einer Tagespflege abgegeben. Dort müssen wir nun absagen und zudem ihr selbst Bescheid geben, auch wenn sie es gleich wieder vergessen wird. Zum Glück ist sie schon zweimal geimpft. Hier droht keine Gefahr. Ansonsten wüsste ich nicht, wie wir es regeln sollten. Wir beide, besonders Herzblatt, sind ihre einzigen Stützen. Doch wie geht es jetzt bei uns weiter? |
Der Luxus der Normalität
Um 8 Uhr rufe ich bei unserem Hausarzt an, schildere die Lage. Die Arzthelferin ist sehr nett und hilfsbereit, lässt uns bis einschließlich Montag krank schreiben. Ob wir Medikamente brauchen? Ich verneine. Dann gibt sie uns zwei Telefonummern für einen Coronatest vor Ort und wünscht uns alles Gute. Bei Nummer 1 ist der AB dran, diese Woche Urlaub. Bei Nummer 2 ist der AB dran, bis 8.30 Coronasprechstunde. Nur wie soll ich mich dafür melden, wenn ich nicht durchkomme?:-(( Letzter Ausweg 116117:Maso: Nun, ob ich teilnahmslos daliege oder den automatischen Durchsagen lausche, ist ja wohl egal:Lachanfall: . Nach 20 Minuten, eine menschliche Stimme, freundlich, sitzt irgendwo in Deutschland. Ja, sie kann Kontakte vermitteln. Ob ich u.a. Hardheim kenne, Osterburken? Ja, schon, aber in meinem Zustand, 40-50 Kilometer einfache Strecke, mit dem Auto fahren, sehe ich kritisch. Ich frage nach einem Testcenter, schließlich haben wir auch eins im Ort. Nein, meint sie, dass wäre nur für Gesunde:hoho: Auch sie wünscht uns alles Gute. Ich frage mich, wie jemand, dem es vielleicht noch schlechter geht oder noch etwas älter ist, sich hier zurecht finden soll. Seisdrum, jetzt ist 8.30 vorbei, der AB bei Nummer 2 ist anfangs noch an, doch nach mehreren Versuchen (zum Glück habe ich ja nichts anders vor:Cheese: ), eine menschliche Stimme, schon wieder sehr freundlich. Ja, wir können kommen, allerdings erst morgen um 8 Uhr. Sie gibt uns noch die Adresse, hier vor Ort und problemlos zu erreichen. Ich organisiere die Abholung der Krankmeldungen und Abgabe in der Firma, dazu mehrere Schnelltests. Danach empfinde ich fast ein Gefühl wie FeierabendO:-). Vorerst keine weiteren Aufgaben. Jetzt kann auch ich mich hängen lassen, versuche zu ruhen. Wenn es für etwas gut sein sollte, dann, dass man an solchen Tagen zu schätzen lernt, was für ein unbezahlbarer Luxus denn eine Normalität sein kann. Die notwendige Energie für Aufgaben, eine Beschwerdefreiheit oder auch nur eine gelöste Stimmung. |
Positiv?
12 Uhr. Herzblatt ist schon wieder deutlich lebhafter. Ein Glück. Wir probieren die Schnelltests. Beim Einführen in die Nase kommen mir sofort die Tränen, gibt genügend Munition, mischen, streichen auf die Teststäbchen, warten. Ein Balken wird rot, dass ist gut. Der zweite Balken bleibt auch nach 15 Minuten farblos, dass ist positiv im Sinne laut Test kein Corona:liebe053: . Wenngleich natürlich Restzweifel bleiben. Da mein Magen auch muckt, kann ich an dem Tag kaum etwas essen und trotzdem bessert es sich. Die Muskelschwäche lässt nach, besonders in der Nacht kann ich deutlich besser schlafen. Donnerstag 8 Uhr. PCR-Test. Kurzes Würgen beim Abstrich, aber viel harmloser als der vorherige Test, alle sehr freundlich und perfekt organisiert. Wir bekommen Codes für eine Selbstauskunft mit. Abrufbar sowohl über Smartphone als auch über den PC. Für den Rest des Tages stehen Quarantäne, Ausruhen und gelegentliches Kümmern um meine Mutter an. Am späten Abend erhalten wir das Ergebnis, auch negativ, kein Corona:liebe053: Wir sind erleichtert. Am Freitag wird es nochmals deutlich besser, auch mein Gewicht:Lachanfall: minus 2 Kilo. Wenn es so bliebe, fast schon wettkampfkonformO:-) Glück gehabt, wieder einsatzfähig, aber nichtsdestotrotz auch ein deutlich spürbarer Denkzettel, dass die Gesundheit das wichtigste Gut und alles andere als selbstverständlich ist. Allen ein frohes Hegen und Pflegen derselben.:Blumen: |
Puh! Glück gehabt!
LG! |
Negativ ist das neue Positiv.
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Freut mich, dass die Episode glimpflich ausgegangen ist! :Blumen: |
Ihr macht aber Sachen! Aber mit glücklichem Ende.
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Der feine Unterschied Samstagfrüh. Müde trete ich aus dem Haus. Die Zeitung ist noch nicht da, aber vor allem muss ich mich entscheiden. Laufen oder Radeln? Es ist zwar kühl, aber trocken und nicht völlig frostig, also richte ich meine Radsachen und fahre los. Heute mit dem 5 Kilo leichteren Cube-Fitnessrad als kleiner Ersatz für die noch lange nicht vorhandene Form. Es ist angenehm zu fahren, Schulter muckt nicht, auf der Strecke nichts los. Nur ab und zu überhole ich Spaziergänger, heute meist zu zweit. Ich klingele frühzeitig. Auffallend ist, dass meist der männliche Part dies als erstes hört und seine Begleiterin schützend zur Seite zieht. Ich grübele über den feinen Unterschied der Geschlechter, habe ja genügend Muße, nur betriebliche Themen zu analysieren wäre irgendwann langweilig. Ich erinnere mich dunkel, dass in lang, lang vergangenen Zeiten:Lachen2: , als es noch die legendären Gartenpartys gab, in meiner Verwandschaft manche Frauen herausragende multifunktionelle Fähigkeiten besaßen. Während ich mich als Mann schon konzentrieren musste, bei einer entsprechenden Lautstärke auch nur einem Gesprächskreis zu folgen, hörten sie über mehrere Meter Entfernung, wenn dort über Sie betreffende Themen gesprochen wurde. Und dass während Sie gleichzeitig selbst das Wort emotional führten:cool: . Faszinierend. Nun, vielleicht liegt es nicht nur an den feinen Unterschieden zwischen Mann und Frau, sondern an den jeweiligen Schlagworten, die Aufmerksamkeit erzeugen. Wagnerli schrieb früher einmal von fehlenden neuronalen Verknüpfungen im dunklen Zeitalter, übersetzt der Pubertät. Die Betroffenen können dann gar nichts dafür, dass sie manches nicht mitbekommen. Vielleicht sind es aber auch bestimmte Schlagwörter, die, wie mit Zauberhand, den entsprechenden neuronalen Zweig wegknipsen. Als verdächtig gelten Aufräumen, Lernen, Helfen, Abtrocknen, Abwaschen, Hausaufgaben. Während meist die engagierten Mütter eigentlich durchaus sinnvolle, bestens recherchierte und begründete Vorträge halten, kommt nach dem ausknipsenden Schlagwort beim Zögling nur noch Bla, Bla, Bla, Bla, Bla an:Cheese: . Spannend wäre es, die Bla-Kette durch ein altersgemäßes Aufmerksamkeitswort zu unterbrechen wie Smartphone, Playstation, Fußball, Pony und so weiter. Nun, alles ist natürlich nur bekannt vom Hörensagen oder wird hinter vorgehaltener Hand gemunckelt und beträfe uns eh nicht mehr. Sonst wäre aber ein Experiement vielleicht verheißungsvoll. Etwa: Manuell Neuer (Aufmerksamkeitsschlagwort für eine bestimmte Geschlechtergruppe) hält seinen Kasten, quasi sein Zimmer, super sauber, kannst Du das auch? Den Dreck abwehren? Den Strafraum säubern?;) Ok, natürlich alles nur SpielereiO:-) . Nach 6.36 Stunden sind die 140 km absolviert und ich zurück in der Gegenwart. Muskulär anstrengend, eine echte Form noch weit entfernt, aber Trend passt. Allen einen aufmerksamen Sonntag. |
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Ich freue mich aber trotzdem darüber, dass Du eine bewundernswerte Ausdauerleistung vollbracht hast, und ich vermutlich mehr Glück hatte als ich verdiene. :Lachen2: Bildinhalt: schnodos bestes Trefferbild aller Zeiten |
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Aber auch großen Respekt für Dich, super Treffergenauigkeit:Blumen: , quasi der Robin vom Hardtwald (?);) Will ich ein Ziel wirklich erreichen? Es passiert oft, dass manche von elementaren Zielen reden, aber sie sie nicht wirklich, nicht mit aller Konsequenz, erreichen wollen. Wenn es darauf ankommt, sind persönliche Befindlichkeiten, nach außen hin Recht zu bekommen, Statusdenken und eine gewisse Bequemlichkeit wichtiger. Dazu zählt für mich ebenso ein zu kritisches Denken. Ohne Frage ist es anfangs entscheidend, auch gut zu überlegen, welche Hürden warten. Doch sollte dies nicht allzu lange dauern, sonst sieht man nur noch Probleme und findet Argumente (Ausreden:dresche ), den Weg zum Ziel nicht zu beschreiten. Besser finde ich, nicht zu spät, auf den Pfad der Lösungen umzuschwenken. Ab dann zählt nur noch positives Denken. Unüberwindbare Probleme werden zu machbaren Herausforderungen. Es gibt ab dann keine Alternative dazu, den Traum nicht zu erfüllen. Aufgeben wird Aufgegeben. Im Sport oft genug erfogreich praktiziert, hilft diese Erkenntnis ebenfalls in anderen Bereichen. Es war so eine nervlich extrem anstrengende, aber äußerst erfolgreiche Woche. Ein bisschen ähnlich war es bei uns mit dem Impfen. Wochenlang hatten wir versucht, Termine für meine Mutter und Schwiegermutter zu bekommen. Herzblatt versuchte es sogar mehrmals um Mitternacht mit gestellten Wecker. Umsonst. Hier in BW gilt wohl der Spruch: Mer könnet alls, außer Hochdeutsch und Impftermine vergeben:Lachanfall: Bei meiner Mutter hatten wir letztlich Glück, dass sie von der Tagespflege, bei der sie mittwochs ist, einen Termin vermittelt bekam. Bei meiner Schwiegermutter landete Herzblatt eines Vormittags einen überraschenden Treffer. Uns selbst ließen wir zwar registrieren und erhielten auch einen Berechtigungscode, doch außer immer wieder mal nebenher Probieren beim Surfen, ließen wir es eher locker angehen. Es gibt genügend andere, die die Impfung ebenfalls gebrauchen können. Erst als wir, beide kürzlich angeschlagen, auszufallen drohten und dann keiner mehr da wäre, meine Mutter zu versorgen, erhöhten wir die Intensität. Zuerst für die, im Familienkreis deutlich systemrelevantere Herzblatt, Tage später für mich. Kurioserweise bekam ich trotzdem einen früheren Termin. Gestern im Impfzentrum. Hier war alles wirklich perfekt organisiert, Alle sehr freundlich und kompetent. Ein kurzer Pickser mit Biontec. Bei der MS war ich schon etwas unsicher, ob mein Immunsystem, solche Attacken richtig einordnen kann, doch außer einem schmerzenden linken Oberarm, wie nach einem Boxschlag und später einer gewissen Müdigkeit, die aber auch an der stressigen Woche liegen könnte, hatte ich keine besonderen Nachwirkungen. Da der Arzt es erlaubte, radelte ich heute, nach der gestrigen Sportpause,ganz locker 50 km mit dem MTB. Allen super Ideen und moralisch integre Ziele, ohne einen Tag später wieder verschämt und verstohlen zurück rudern zu müssen:Holzhammer: |
Hört sich doch alles ganz gut an bei dir. Gut das du die Impfung gut vertragen hast, hoffentlich wird dein Herzblatt auch bald geimpft.
Euch einen schönen Sonntag Tschau |
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Verhext Normalerweise habe ich eine relativ gute Erfolgsquote, wenn ich mir etwas vornehme, doch bei einem Aspekt versage ich immer wieder. Dieses Jahr konnte ich bisher lediglich einen Tag meines üppigen Resturlaubskonto abbauen. Wie verhext, kommt mir immer etwas dazwischen. Bitte drückt mir die Daumen, es bleibt spannend, aber falls Diverses am Montag Erfolg zeigen sollte, hat sich zum einen das Verschieben mehr als gelohnt und ich könnte ab übernächster Woche tatsächlich öfter mal pausieren:) . Sportlich läuft es ebenfalls vielversprechend. 10 km Rudern am Donnerstag in 54 Minuten, passt. Gestern früh wieder der Test mit dem Tritt vor die Tür. Kühl, aber trocken bis 14 Uhr vorhergesagt. Also starte ich um 6.30 Uhr zum Radeln, wieder mit dem Cube Fitnessrad. Kurioserweise sehe ich anfangs keinen einzigen Menschen. Nach 20 Minuten dann das erste Lebewesen. Ein springendes Reh im Feld. Ich muss über mich selber schmunzeln, als ich mich frage, ob das Tempo für das Tier jetzt im GA1 oder Ga2 Bereich liegt? Triathlon Denken prägt:Lachen2: Nach einem Hase sichte ich nach fast einer Stunde doch die ersten Menschen, einen Radfahrer und einen Spaziergänger. So weit läuft es bei mir ordentlich. Es ist nur schon ganz schön frisch, macht aber trotzdem Laune. Ich grüble, analysiere, genieße die Natur, das Aktivsein. Die Zeit vergeht. Ich erreiche Winzighofen nach 75 km und 3.32 Std., denke an den schnellen Hero :Huhu: und drehe um. Der Wind plagt heute nicht so arg, wie sonst schon dieses Jahr, nur wird mir klar, so aufrecht, wie ich fahre, ist es megavermessen, in Roth mit einem Fitnessrad antreten zu wollen:Maso: . Als ich die ersten Tropfen spüre, erhöhe ich von mittleren GA1 auf oberes GA1, meine übliche Wettkampfintensität. Ein paar Tropfen sind mir egal, für mehr taugt allerdings meine heutige Kleidung nicht. Die Strecke wird voller. Auch der eine oder andere Bierwagen wird geschoben, Familien sind ebenso unterwegs, für das Wetter sogar erstaunlich viele. Als ich eine mir entgegenkommende Kleingruppe passieren will, sehe ich ein kleines Mädchen mit Roller. Meine inneren Alarmglocken läuten. Ich vermindere massiv das Tempo, bin eh, wie immer in solchen Momenten, bremsbereit. Und tatsächlich, knapp vor mir zieht die Kleine einfach unbekümmert auf meine Seite, direkt in meine Fahrspur:-(( . Aufgrund der Enge könnte ich gar nicht ausweichen, doch ich hatte es schon geahnt, bremse sofort und problemlos. Ich lasse trotzdem bewusst mein Hinterrad quietschen, ein Lerneffekt für das Mädchen und den unbeeindruckt dahinter stolzierenden Papa. Das könnte sonst wesentlich schlimmer ausgehen. Hier auf dem Neckartalradweg sind auch jede Menge flotte Rennradler oder ältere Elektrobiker unterwegs, die die potentielle Gefahr vielleicht nicht so vorbeugend erkennen. Ansonsten lief es erstaunlich gut, der Regen blieb aus, nach 6.54 Stunden hatte ich die 150 km gefinisht, sogar mit schnellerer zweiten Hälfte. Novum 2021. Die 20 km Traben heute waren in 2.27 Std. natürlich megalahm, verschlafen und doch mit positivem Trend im Vergleich zu den Vorwochen. Allen eine Sonne am Horizont. |
Und täglich grüßt das Murmeltier
oder besser der Zustand bei Kilometer 35 beim Ironman-Marathon Wer kennt auch dieses Gefühl? Ich bin müde, alles schmerzt, das Ziel ist gefühlt ewig weit entfernt, ich möchte aufhören, mich in den Schatten setzen, ausruhen. Früher vielleicht ein Bier trinken:Lachen2: Doch dies ist keine Option. Nein, ich muss weiter ins Ziel. Nur dort kann ich feiern, wirklich und auch langfristig entspannen. Ich schleppe mich weiter. Tragisch? Unmenschlich? Nein, ein Luxus, ein Geschenk:liebe053: . Ich darf selbstbestimmt entscheiden, ob mir mein Traum diese Strapazen wert ist und wenn ich wirklich will, habe ich eine Chance zu finishen. Nicht schnell, nicht schön, nicht leicht, egal. Ich könnte. Falls ich allerdings aufgrund äußerer Einflüsse gar keine Möglichkeit hätte zu wählen, ist dies nicht wesentlich frustrierender?:dresche Wer kann sich an einen Marathon in Karlruhe vor einigen Jahren erinnern, als plötzlich an einem sonst offenen Bahnübergang ein längerer Zug die Strecke blockte und sich nicht bewegte?:Maso: Zum Glück war ich nicht dabei, doch das Gefühl kann ich mir sehr gut vorstellen. Die Ohnmacht, plötzlich ohne Hoffnung, ausgebremst zu werden. Die Verzweiflung, wie komme ich weiter? Über den Zug steigen? Gefährlich und verboten. Einen Umweg nehmen? Über einen weit entfernten, aber möglichen Bahnübergang? Dann geht mir die scheinbar wertvolle Zeit flöten. Ich verbrauche Energie, erreiche vielleicht das Ziel, bekomme aber keine Medaille, weil ich die Strecke verlassen habe. Und doch könnte ich im Leben nicht vor diesem Hindernis warten, ich würde den Umweg in Kauf nehmen, würde mir einen Ausweg überlegen, anderen anbieten mitzukommen, würde loslaufen. Es ist momentan eine extrem vertrackte Situation. Im Großen mit Corona, im Nahen noch viel spürbarer. Viele Menschen sind arg frustriert und antriebslos. Auch ich komme nahezu täglich an meinen Zug. In vielerlei Hinsicht, mal richtig tragisch, besonders wenn ich an den heutigen Feiertag denke, mal ärgerlich, mal frustrierend. Es gibt dann Momente, an denen die Hoffnung schwindet, die Energie sich verflüchtigt. So fühlte ich mich in den letzten Wochen öfters, ganz besonders niedergeschlagen am Mittwochx-( Und doch gibt es auch viele Argumente, dass es mir super gut geht. Herzblatt, Familie, Freunde, Ziele, Träume. Ich begebe mich am nächsten Tag doch wieder auf die Strecke, erwarte das tägliche MurmeltiergrollenO:-) . Aktiv sein hilft, wie nahezu immer, ungemein. Ich regele Mißverständnisse, versuche einen tauglichen Lokführer zu finden. Nach besonders nervigen Tagen konnte ich am Wochenende immerhin gut entspannen, gestern 120 und heute 80 km radeln, mentale Energie tanken. Allen eine hindernisfreie Strecke. |
Großer Frust birgt große Kraft - 44 Stunden Ironman, auch 2021 machbar?
Nun, momentan ist nichts mehr normal. Verrückte Zeiten erfordern verrückte Ziele. Und wenn dann noch unglückliche Entscheidungen und Wendungen dazu kommen...:Maso: Am Mittwochabend startete ich um 16.30 mit 10 km Rudern. Eigentlich unspektakulär, wenn nicht die monatelange Traingspause aufgrund diverser Sehnenrupturen in der Schulter gewesen wäre. So empfand ich es als ein Geschenk wieder sportlich tätig sein zu dürfen. Es klappte überraschend gut. 52.50 min, vermutlich teils Urlaubseuphorie, da morgen in BW Feiertag und ich am Freitag einen Tag Urlaub habe. Dringend nötig nach erschlagend viel Hektik, Stress und nervenaufreibenden Disputen in den letzten Wochen:Diskussion: . Am Donnerstag schwang ich mich um 5.40 auf mein Cube-Fitnessrad. Unten kurz, oben lang angezogen. Es ist noch frisch, aber immerhin nicht arktisch kalt. Es läuft. Und ich lasse es laufen. Feuer frei:Peitsche: . Heute zählt, nicht morgen oder gestern. Beste Zwischenzeiten, keine Wartezeiten an den Straßenübergängen oder Ampeln, fast keine Fußgänger oder andere Radler. Ich wechsle vom Neckartalradweg auf den Kocherabschnitt. Schön einsam. Wind günstig, überraschend auch zurück. Es werden doch nicht die Beine sein? Endlich mal flotter. Nach 49 km Wechsel zur Jagst. Die Beine kurbeln weiter, die Zeiten beflügeln, Stimmung gigantisch. In Möckmühl merke ich zu spät, dass versteckt Scherben auf dem Weg liegen. Mist. Ich steige ab, kontrolliere die Reifen, sehe und fühle nichts. Also weiter. Mit Bedenken, ich habe nichts zum Flicken oder Wechseln dabei. Bewusstes Risiko, meine letzte Panne liegt einige Jahre zurück und heute habe ich nicht viel Platz übrig, schließlich transportiere ich auch noch meine ganze Verpflegung für die geplanten 180 km. Keine Schäden merkbar, ich genieße die flotten Beine, die stimmungsvolle Landschaft, das Sein. Wendepunkt bei km 104 in Marlach. Falls ich durchhalte, bewältige ich die 180 km unter 7.30 Std., objektiv nicht schnell, aber das wäre für mich mit Fitnessrad auf Radwegen mit Abstand absoluter Streckenrekord. Ich träume. Endlich ein Hoffnungsschimmer, ein Licht, nach all den Nackenschlägen zuletzt. Ich wackle. Nein, nicht ich. Das Rad läuft aus der Spur. Ich stoppe. Hinterrad ok. Vorderrad platt:dresche So ein Mist. Ich schimpfe einmal laut. Es ist ja eh keiner sonst da. Das hätte so schön sein können. Und schon wieder so ein unerwarteter Tiefschlag. Frust. Nützt nichts. Risiko gespielt und verloren. Ich greife zur Notfallvariante, rufe Herzblatt an. Zum Glück bekomme ich eine Verbindung, in unseren ländlichen Gegenden keine Selbstverständlichkeit, erreiche Herzblatt. Ja, sie würde mich abholen, benötigt aber ungefähr eine Stunde Fahrzeit. Wir vereinbaren das Kloster Schöntal als Treffpunkt. Kaum besprochen, realisiere ich, dass ich bis dahin ja noch einige Kilometer, geschätzt 8, zurücklegen muss. Nur wandern reicht dann nicht. Ich fange an zu joggen und dabei das Rad zu schieben. Zum Glück kommen mir nur vereinzelte Passanten entgegen. Eine Frau meint: Wer sein Rad liebt, der schiebt. Danke, :Lachen2: Andere ignorieren mich, 2 fragen, ob alles klar wäre. Schon, dies ist meine Suppe, die ich auslöffeln muss. Zwischendurch lasse ich das Rad vorsíchtig rollen, versuche mein Gewicht auf das Hinterrad zu verlagern. Klappt mit den dicken Reifen sogar einigermassen. Zuviel will ich dem Vorderrad aber doch nicht zumuten. Ich trabe und schiebe wieder. Eine Stunde und 8 Km später bin ich beim Treffpunkt. Bald sehe ich Herzblatt nahen. Ich verpacke das Rad. Wir fahren heim. Super, wenn man Hilfe in der Not erwarten kann:Liebe: |
It´s not the end until the end
Wenn ich eines in den letzten Jahren gelernt habe, dann, dass man zwar nicht alles erreichen kann, aber man auch keinesfalls zu früh aufgeben sollte. Sofort nach dem Urschrei im einsamen Tal, ticken meine Gehirnzellen, suchen nach Lösungen. Quasi den Zug zu umgehen:Lachanfall: . Mir fehlen noch 67 km. Für 14 Uhr sind zwar Regenschauer angesagt, doch vielleicht auf die Rolle? Lust dazu habe ich zwar überhaupt keine, nicht im Geringsten, doch was bleibt mir übrig, wenn ich nicht aufgeben will. Zeit habe ich dank dem frühen Start immer noch. Daheim angekommen, ziehe ich mich um, steige auf die Rolle, starte euphorisch, Ü35er Schnitt:Maso: Also megadämlich. 5 Minuten, dann bin ich wieder in der Realität. Die Beine megaschwer, die Lust vollkommen verflogen, nicht besser, dass draußen immer noch schönster Sonnenschein herrscht. Ich erinnere mich, warum ich längeres Rollenfahren hasse. Locker rollen, ok, aber wenn ich Distanz machen will, muss ich treten. Mit Kraft und permanent. Jetzt bekomme ich richtig den Frust. Ich komme kaum voran, kann aber auch nicht, wie draußen, es zwischendurch einfach einmal rollen lassen. Ganz langsam erhöht sich die Distanz um je 100m. Und so viel noch. Ich habe noch nicht einmal 10 km gepackt, schwitze trotz offenem Fenster wie blöd. Genau so fühlte ich mich in letzter Zeit. Erschlagen von den Umständen, niedergedrückt. Ich will und kann doch nicht. Mir wird es zu viel. ich packe es nicht mehr. Ich gebe aufx-(. Mein Kopf resigniert. Schluß aus. Nur die Beine wollen nicht hören. Sie ächzen, murren, meckern, aber sie treten weiter. Der Rest muss mit. Ich wechsle von meinen Laufschuhen in echte Radschuhe mit Klickpedalen, macht aber auch keinen Unterschied mehr. Platter als platt geht nicht:Cheese: . Auf einmal überkommt mich der ganze Frust, der Ärger, der Druck. Ich sauge ganz tief die Luft, den Frust in meinen Bauch, spanne meinen Oberkörper und Arme bewusst kräftig an, zornig. Nein, ich gebe nicht auf. Dann lasse ich druckvoll den Frust aus meinen Lungen entweichen. Mehrmals besonders kräftig, selbstbestimmt. Der Frust wandelt sich in neue Energie. Nicht für meine Beine, die sind platt, aber für meinen Willen. Ich ziehe es jetzt durch. Aus und basta:Peitsche: Nach 2.20 Stunden sind die 67 km gepackt. Ohne die Pausenzeiten komme ich sogar doch noch auf 180 km in 7.33 Stunden. Den morgigen Tag blende ich aus. Für heute reicht es mir.O:-) |
Risiko
Um 12.30 ist Deadline, dann wären die 44 Stunden überschritten. Normalerweise schon machbar, aber mit Matschbeinen und als ob ein einfacher Marathon nicht reichen würde, heute will ich eine Wendepunktstrecke laufen, als Symbol. 21,1 km am Neckar entlang nach Norden, dann umdrehen und wieder zurück. Hört sich einfach an, aber ohne Auto als Zwischendepot oder fremde Hilfe, muss ich meine Verpflegung selbst transportieren. 4 Gels und ein Trinkbecher müssen reichen, mehr Ballast vertrage ich heute nicht. Bei km 14 und 28 hätte ich an einem Friedhof eine Möglichkeit zum Wasser trinken. Um 5.20 Uhr starte ich, sonst könnte es knapp werden mit dem Zeitziel, da ich irgendwann mit einem längeren Wandertag rechne. Die Laufform ist im Gegensatz zu den anderen Disziplinen noch arg bescheiden und vernachlässigt. Ich kann hier nur mit meiner Erfahrung punkten. Ich trabe schwer, aber die Landschaft ist einfach phantatisch, die Burgen romantisch, die Gefühle voller positiver Gedanken. Natürlich bin ich extrem langsam, doch ich komme voran. Die Wende mitten im Wald naht. Einerseits erleichtert, doch seltsamerweise würde ich sogar gerne noch weiter traben. Die Probleme hinter mir lassen. Sie können mich beim Laufen nicht einholen:cool: . Und doch freue ich mich auch auf die Wende, auf Herzblatt, eine warme Dusche, ein gutes Essen, ein Bett zum Ruhen und Träumen. Mental neu gestärkt, kann ich den alten Problemen dann wieder die Stirn bieten Kurz nach dem Wendepunkt überholt mich eine junge Läuferin. Wir grüßen uns freundlich. Ich stelle mir vor, was sie über mich denkt. Ein älterer Läufer, nicht schnell, wohl nicht so fit und durchtrainiert, vielleicht ein Anfänger?:Lachanfall: Ich muss schmunzeln und trabe weiter. Immer wieder 2 km weiter, überliste meinen inneren Schweinehund. Bei km 28 habe ich ein richtiges Tief, platt:kruecken: Letzte Chance, ich schalte mein Smartphone an, lasse Musik laufen. Um mich herum ist eh keiner. Es motiviert, ebenso die Gels und das Wasser. Ich beschleunige, sogar deutlich:Peitsche: . Jetzt könnte man es fast laufen nennenO:-). Ich ziehe es durch, deutlich schnellere zweite Hälfte, gesamt 5.11 Std. für den Marathon. Ich bin doch wieder im Ziel, nicht fehlerfrei, gar nicht, mit vielen Holpereien und doch wieder gefinisht :liebe053: It`s not the end until the end. |
Irgendwie hast du einen an der Waffel! :Maso:
Mehr kann ich nicht dazu schreiben. |
Zitat:
Eine coole Aktion und auch noch fantastisch in Worte gefasst :bussi: |
Respekt, beeindruckend und inspirierend.
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Zitat:
Für Dich aber hat selbst im Tal der Tränen die Rücksicht auf Deine Mitmenschen höchste Priorität. In meinem nächsten Leben schneide ich mir davon eine dicke Scheibe ab. :Blumen: |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:00 Uhr. |
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