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Troedelliese 12.01.2013 20:55

Ach herrje, jetzt macht Euch deshalb bloß nicht verrückt. Die heutige Medizin erkennt eben viel mehr MS-Fälle als früher. Klar muss man bei einer solchen Diagnose genau abwägen, ob und wie man mit einer Medikation ggfs. umgehen möchte, aber eine Behinderung muss man deshalb noch lange nicht entwickeln.
Warum ich das schreibe? Ganz einfach, mich hat man 2010 diagnositiziert. Die auslösende Sehnerventzündung hatte ich 1978 mit 20 Jahren. Die damalige Diagnose war"Rheuma".
Die anschließenden Schübe wurden regelmäßig ebenso fehldiagnostiziert und entsprechend der Diagnosen fehlbehandelt. Irgendwann hatte ich mich damit abgefunden, manchmal Schmerzen zu haben und habe eben abgewartet, bis sie wieder weg waren. Nach einer MS-Diagnose in der Familie und einigen Internet-Recherchen war mir klar, was ich wirklich haben muss. Damit hatten die diversen Zipperlein wenigstens einen Namen. Rheuma hatte ich übrigens nie.
Vor knapp drei Jahren hatte ich eine MRT der Stirnhöhlen und traf im Anschluss auf einen sichtlich bedrückten Radiologen, der "in aller Ruhe" meinen Befund erklären wollte. Er hatte zwei Herde gefunden....nach einigen Minuten habe ich ihn gefragt, ob er mir zu erklären versucht, dass ich MS habe. "Dann wissen Sie es ja." war die Antwort. Ich habe ihm erklärt, was und wie ich trainiere und wir haben uns darauf geeinigt, dass ich wiederkomme, wenn ich ein Problem haben sollte....was hätte er auch sagen sollen.
Welche Behinderungen habe ich nach 35 Jahren mit der "Erkrankung?"
Ich brauche ein wenig länger für die Marathonvorbereitung und nach einer Grippe komme ich ein wenig schwerer wieder ins Training. Dennoch hat es letztes Jahr für 2 AK-Siege gereicht. Die Schübe machen immer dasselbe mit mir, ich muss wohl 3 oder 4 Herde haben, die ab und zu wieder aufflackern, wie eine alte Kriegsverletzung.
Ich bin felsenfest überzeugt, dass man bei einer allgemeinen Untersuchungsreihe im Bevölkerungsdurchschnitt ganz viele Menschen mit MS finden würde. Natürlich gibt es immer noch viele Fälle, die dringend auf ärztliche Hilfe angewiesen sind, aber durch die verfeinerten Untersuchungsmethoden gibt es wohl auch jede Menge Leute mit gutartigem Verlauf.
Also: erst mal nicht verrückt machen (lassen). :Prost:
Und vor Allem: Training hilft prima, besonders lange Einheiten im GA1-Bereich.
Wenn hier Mediziner mitlesen: nach über 30 Jahren mit Fehldiagnosen entwickelt man zu dieser Berufsgruppe ein ziemlich deutliche Meinung....:Nee:

Trimone 12.01.2013 20:59

Du kannst mir gerne eine PN schicken wenn du magst dann können wir den Kontakt mit der ms kranken Triathletin hin bekommen.

Trimone 12.01.2013 21:20

Zitat:

Zitat von Troedelliese (Beitrag 857191)
Ach herrje, jetzt macht Euch deshalb bloß nicht verrückt. Die heutige Medizin erkennt eben viel mehr MS-Fälle als früher. Klar muss man bei einer solchen Diagnose genau abwägen, ob und wie man mit einer Medikation ggfs. umgehen möchte, aber eine Behinderung muss man deshalb noch lange nicht entwickeln.
Warum ich das schreibe? Ganz einfach, mich hat man 2010 diagnositiziert. Die auslösende Sehnerventzündung hatte ich 1978 mit 19 Jahren. Die damalige Diagnose war"Rheuma".
Die anschließenden Schübe wurden regelmäßig ebenso fehldiagnostiziert und entsprechend der Diagnosen fehlbehandelt. Irgendwann hatte ich mich damit abgefunden, manchmal Schmerzen zu haben und habe eben abgewartet, bis sie wieder weg waren. Nach einer MS-Diagnose in der Familie und einigen Internet-Recherchen war mir klar, was ich wirklich haben muss. Damit hatten die diversen Zipperlein wenigstens einen Namen. Rheuma hatte ich übrigens nie.
Vor knapp drei Jahren hatte ich eine MRT der Stirnhöhlen und traf im Anschluss auf einen sichtlich bedrückten Radiologen, der "in aller Ruhe" meinen Befund erklären wollte. Er hatte zwei Herde gefunden....nach einigen Minuten habe ich ihn gefragt, ob er mir zu erklären versucht, dass ich MS habe. "Dann wissen Sie es ja." war die Antwort. Ich habe ihm erklärt, was und wie ich trainiere und wir haben uns darauf geeinigt, dass ich wiederkomme, wenn ich ein Problem haben sollte....was hätte er auch sagen sollen.
Welche Behinderungen habe ich nach 35 Jahren mit der "Erkrankung?"
Ich brauche ein wenig länger für die Marathonvorbereitung und nach einer Grippe komme ich ein wenig schwerer wieder ins Training. Dennoch hat es dieses Jahr für 2 AK-Siege gereicht. Die Schübe machen immer dasselbe mit mir, ich muss wohl 3 oder 4 Herde haben, die ab und zu wieder aufflackern, wie eine alte Kriegsverletzung.
Ich bin felsenfest überzeugt, dass man bei einer allgemeinen Untersuchungsreihe im Bevölkerungsdurchschnitt ganz viele Menschen mit MS finden würde. Natürlich gibt es immer noch viele Fälle, die dringend auf ärztliche Hilfe angewiesen sind, aber durch die verfeinerten Untersuchungsmethoden gibt es wohl auch jede Menge Leute mit gutartigem Verlauf.
Also: erst mal nicht verrückt machen (lassen). :Prost:
Und vor Allem: Training hilft prima, besonders lange Einheiten im GA1-Bereich.
Wenn hier Mediziner mitlesen: nach über 30 Jahren mit Fehldiagnosen entwickelt man zu dieser Berufsgruppe ein ziemlich deutliche Meinung....:Nee:

Wow du kannst stolz auf dich sein. Und du bist ein gutes Beispiel für den Sport. Habe es bei dir nie raus gelesen das du krank bist.

Troedelliese 12.01.2013 21:28

Zitat:

Zitat von Trimone (Beitrag 857210)
Wow du kannst stolz auf dich sein. Und du bist ein gutes Beispiel für den Sport. Habe es bei dir nie raus gelesen das du krank bist.

Ich bin ja auch nicht krank. Die letzten Jahrzehnte war ich immer gesund, nur hat eben jetzt eine Radiologe ein neues Gerät im Einsatz. :Cheese:
Nein, im Ernst: nach meiner Grippe (die natürlcih drei Wochen dauern musste) hatte ich rechtsseitig einen für mich kräftigen Schub. Der Ischiasnerv war betroffen und der Fuß leicht taub.
Dem übereifrigen Immunsystem bin ich mit langsamen Läufen und auf dem Ergometer einen Open-Window Effekt entgegen gehalten. Heute bin ich schon wieder 11,4km in 5:55 gelaufen.
Das ist immer noch langsam, aber bis ende nächster Woche habe ich das sicherlich wieder im Griff.
Mir stellt sich eher die Frage, was ich mache, wenn ich die "Medikation" steigern muss - tatsächlich eine LD? Das ist bestimmt anstrengend. :confused:

FMMT 13.01.2013 08:05

Zitat:

Zitat von Trimone (Beitrag 857195)
Du kannst mir gerne eine PN schicken wenn du magst dann können wir den Kontakt mit der ms kranken Triathletin hin bekommen.

Vieln Dank:Blumen: , ist unterwegs.

Kruemel 13.01.2013 08:08

Hallo Matthias,

auch von mir alles erdenklich Gute :Blumen:

Ich habe zwar selbst diesbzgl. keine Erfahrungen aber ich denke dein Körper gibt dir Rückmeldung was ihm gut tut und was evtl. zu viel ist.
Würde mich sehr freuen mit dir mal wieder an der Startlinie zu stehen. Evtl. Kraichgau?

LG
Patrick

FMMT 13.01.2013 08:19

Zitat:

Zitat von Troedelliese (Beitrag 857191)
Ach herrje, jetzt macht Euch deshalb bloß nicht verrückt. Die heutige Medizin erkennt eben viel mehr MS-Fälle als früher. Klar muss man bei einer solchen Diagnose genau abwägen, ob und wie man mit einer Medikation ggfs. umgehen möchte, aber eine Behinderung muss man deshalb noch lange nicht entwickeln.
Warum ich das schreibe? Ganz einfach, mich hat man 2010 diagnositiziert. Die auslösende Sehnerventzündung hatte ich 1978 mit 20 Jahren. Die damalige Diagnose war"Rheuma".
Die anschließenden Schübe wurden regelmäßig ebenso fehldiagnostiziert und entsprechend der Diagnosen fehlbehandelt. Irgendwann hatte ich mich damit abgefunden, manchmal Schmerzen zu haben und habe eben abgewartet, bis sie wieder weg waren. Nach einer MS-Diagnose in der Familie und einigen Internet-Recherchen war mir klar, was ich wirklich haben muss. Damit hatten die diversen Zipperlein wenigstens einen Namen. Rheuma hatte ich übrigens nie.
Vor knapp drei Jahren hatte ich eine MRT der Stirnhöhlen und traf im Anschluss auf einen sichtlich bedrückten Radiologen, der "in aller Ruhe" meinen Befund erklären wollte. Er hatte zwei Herde gefunden....nach einigen Minuten habe ich ihn gefragt, ob er mir zu erklären versucht, dass ich MS habe. "Dann wissen Sie es ja." war die Antwort. Ich habe ihm erklärt, was und wie ich trainiere und wir haben uns darauf geeinigt, dass ich wiederkomme, wenn ich ein Problem haben sollte....was hätte er auch sagen sollen.
Welche Behinderungen habe ich nach 35 Jahren mit der "Erkrankung?"
Ich brauche ein wenig länger für die Marathonvorbereitung und nach einer Grippe komme ich ein wenig schwerer wieder ins Training. Dennoch hat es letztes Jahr für 2 AK-Siege gereicht. Die Schübe machen immer dasselbe mit mir, ich muss wohl 3 oder 4 Herde haben, die ab und zu wieder aufflackern, wie eine alte Kriegsverletzung.
Ich bin felsenfest überzeugt, dass man bei einer allgemeinen Untersuchungsreihe im Bevölkerungsdurchschnitt ganz viele Menschen mit MS finden würde. Natürlich gibt es immer noch viele Fälle, die dringend auf ärztliche Hilfe angewiesen sind, aber durch die verfeinerten Untersuchungsmethoden gibt es wohl auch jede Menge Leute mit gutartigem Verlauf.
Also: erst mal nicht verrückt machen (lassen). :Prost:
Und vor Allem: Training hilft prima, besonders lange Einheiten im GA1-Bereich.
Wenn hier Mediziner mitlesen: nach über 30 Jahren mit Fehldiagnosen entwickelt man zu dieser Berufsgruppe ein ziemlich deutliche Meinung....:Nee:

Vielen Dank, dies hilft mir schon mal sehr weiter:Blumen:
Mein Training findet bis kurz vor der Wettkampfphase eh fast ausschließlich(bis aufs technisch limitierte Schwimmen in QA1oder 2:Cheese: oder paar Beschleunigungen) im Winterpokaltempo statt,. Danach fühle ich mich auch fast immer besser. Leider können mir die Ärzte nicht sagen, seit wann ich MS denn wirklich habe. Den Anzeichennach(einmal Schwindelanfälle vor 10 Jahren noch ohne Sport und einmal Kreislauf vor 5 Jahren nach Magen/Darminfekt)könnten es durchaus schon 10 Jahre sein, also noch vor meiner vergleichsweise recht gesund verlaufenen Sportlerzeit mit 5 LDs, Ultra-und Bestzeitmarathons. Dann hätte ich dies wohl alles schon ungeahnt mit MS durchgezogen.:cool:
Ich versuche jetzt vorallem gut in meinen Körper reinzuhorchen, Viren, Bakterien und übermässigen sowie unnötigen Stress zu vermeiden, was aber gar nicht so leicht ist, weil ich manches einfach nur bedingt beeinflussen kann.
Ob ein Arzt mir in meiner speziellen Situation wirklich exakt ohne pauschale Vorurteile helfen kann, bin ich mal gespannt.

FMMT 13.01.2013 08:23

Zitat:

Zitat von Kruemel (Beitrag 857310)
Hallo Matthias,

auch von mir alles erdenklich Gute :Blumen:

Ich habe zwar selbst diesbzgl. keine Erfahrungen aber ich denke dein Körper gibt dir Rückmeldung was ihm gut tut und was evtl. zu viel ist.
Würde mich sehr freuen mit dir mal wieder an der Startlinie zu stehen. Evtl. Kraichgau?

LG
Patrick

Vielen Dank:Blumen: . Für einen Start im Kraichgau bin ich immer noch guter Hoffnung, kann mir ja dort Zeit lassen.
Viele Grüße auch an Deine Lieben. Sind die Nächte weiterhin so ruhig?


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