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svmechow 03.01.2024 08:02

Das war ja eine schöne Tour gestern, zwei gechillte Runden als Zwift-Jahresauftakt; mal ganz ohne atemlosen Intervall-Part zu Beginn. Danke dafür (wobei ich auch für jeden Intervall-Shit immer zu haben bin.
Allerdings hat mich die Diskussion gestern mehr als nur gestresst. Dies mag zum einen daran liegen, dass bei einer so hohen Anzahl Discord-Teilnehmer:innen viel durcheinander und wenig miteinander gesprochen und wenig zugehört wird.
Grundsätzlich bin ich einer hitzigen und kontroversen Diskussion stets zugeneigt, auch ein markiger Spruch macht mir nichts aus und selbst über Helmuts möchte misogynen Witze kann ich lachen, sofern sie lustig sind.
Gestern wurde aber eine Linie überschritten, die ich weder ignorieren noch weglachen mochte.
Die Bezeichnung von Vietnames:innen als Fidschis ist ein klar abwertender Begriff, ob das nun vom Sprecher intendiert war oder nicht.
Sprache schafft Bewusstsein schafft Sprache.
Wahrscheinlich ziehe ich jetzt einen mittelgradigen shitstorm auf mich, aber das ist mir egal. Es geht mir nicht um political correctnes. Ich finde nur, dass ein gewissgradiges Niveau doch gehalten werden muss, um eben nicht gesamte Personengruppen abzuwerten.

Antracis 03.01.2024 09:59

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1733841)
Wahrscheinlich ziehe ich jetzt einen mittelgradigen shitstorm auf mich, aber das ist mir egal. Es geht mir nicht um political correctnes. Ich finde nur, dass ein gewissgradiges Niveau doch gehalten werden muss, um eben nicht gesamte Personengruppen abzuwerten.

Zumindest nicht von mir.

Vielleicht bin ich da durch meinen Beruf auch vorbelastet, wo die Sprache das wichtigste Arbeitsmittel ist, aber ich bin überzeugt, dass sich unsere Sprache und unser Denken wechselseitig beeinflussen, deshalb bin ich da auch ziemlich penibel und merke aber selbst auch immer, wie fehlbar ich da bin.

Damit meine ich jetzt ausdrücklich auch nicht, dass jemand der beispielsweise einen abwertenden oder sagen wir mal großzügig ungeschickten Begriff benutzt, der eine Gruppe abwertet, auch zwingend die Abwertung "gedacht" hat. Man ist sich ja nicht immer der Wirkung seiner Sprache bewusst. Aber dann hat man in der Regel nicht wirklich drüber nachgedacht.

Ich kann mich noch aus meiner Schulzeit an einen Biologielehrer erinnern, der in einer Diskussion ernsthaft darauf hinwies, dass der Begriff "Neger" ja ein "biologischer Rassenbegriff" , nämlich eben der einer "negriden Rasse" sei und damit eigentlich ein Fachterminus und somit kein Schimpfwort. Die Empfindung der so bezeichneten Schülerin schien ihm da sekundär.

Vielleicht ein extremes Beispiel. Schöner (und subtiler) finde ich die Diskussion, zumindest zuletzt in den Medien von mir wahrgenommen, dass sich zunehmend (vor allem) Menschen, die in Deutschland geboren sind, deren äußere Erscheinung aber auf eine andere Herkunft hindeutet, daran stören, dass in nahezu jedem Gespräch die erste Frage "Wo kommst Du eigentlich her ?" ist, ohne das es dazu einen Anlass gab. Das wurde dann unter dem Thema Alltagsrassismus thematisiert.

Da kann man nun drüber diskutieren und streiten und seine Beweggründe für die Frage darlegen und rechtfertigen, oder aber auch einfach erstmal anerkennen, dass es die Betroffenen stört und darüber nachdenken.

Estampie 03.01.2024 10:26

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1733847)
.....Menschen, die in Deutschland geboren sind, deren äußere Erscheinung aber auf eine andere Herkunft hindeutet, daran stören, dass in nahezu jedem Gespräch die erste Frage "Wo kommst Du eigentlich her ?" ist

Meine Frau macht dann gerne ein langes Gesicht und antwortet wahrheitsgemäß:
"tja, man sieht das ich nicht von hier bin.... ich bin aus Willhelmshaven".
Ist dann aber schon manchmal ganz schön genervt.

Noch mehr ärgert sie sich aber über die möchtegerne Lustigen mit dem andauernden "warst du im Urlaub? Du bist so schön braun."

Grüße,
Thomas, der gestern leider nicht mitfahren konnte.

Klugschnacker 03.01.2024 11:51

Grüß Gott!

Sofern die Deiche halten, fahren wir am Sonntag ab 10 Uhr mit drei aufeinander folgenden Meetups der Topform entgegen.

Neu: Das erste Meetup hat zwei Leistungsgruppen und zwei Leader. Die schnellere Gruppe fährt mit 2.6-2.8 Watt/kg, die langsamere mit 2.1-2.3 Watt/kg. Bitte bucht Euch in die gewünschte Gruppe ein.

Weitere Details wie immer auf unserer Zwift-Seite.
https://www.triathlon-szene.de/zwift.php

:liebe053:

sabine-g 03.01.2024 17:19

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1733865)
Sofern die Deiche halten, fahren wir am Sonntag ab 10 Uhr mit drei aufeinander folgenden Meetups der Topform entgegen.

Ja. Ich überlege wie du den Ironman Südafrika nachzumelden.
Oder vielleicht eher Ironman Neuseeland? Da schreckt mich aber die lange Reisezeit ab.

Klugschnacker 03.01.2024 18:00

:Lachen2:

svmechow 03.01.2024 18:17

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1733847)
Zumindest nicht von mir.

Vielleicht bin ich da durch meinen Beruf auch vorbelastet, wo die Sprache das wichtigste Arbeitsmittel ist, aber ich bin überzeugt, dass sich unsere Sprache und unser Denken wechselseitig beeinflussen, deshalb bin ich da auch ziemlich penibel und merke aber selbst auch immer, wie fehlbar ich da bin.

Damit meine ich jetzt ausdrücklich auch nicht, dass jemand der beispielsweise einen abwertenden oder sagen wir mal großzügig ungeschickten Begriff benutzt, der eine Gruppe abwertet, auch zwingend die Abwertung "gedacht" hat. Man ist sich ja nicht immer der Wirkung seiner Sprache bewusst. Aber dann hat man in der Regel nicht wirklich drüber nachgedacht.

Ich kann mich noch aus meiner Schulzeit an einen Biologielehrer erinnern, der in einer Diskussion ernsthaft darauf hinwies, dass der Begriff "Neger" ja ein "biologischer Rassenbegriff" , nämlich eben der einer "negriden Rasse" sei und damit eigentlich ein Fachterminus und somit kein Schimpfwort. Die Empfindung der so bezeichneten Schülerin schien ihm da sekundär.

Vielleicht ein extremes Beispiel. Schöner (und subtiler) finde ich die Diskussion, zumindest zuletzt in den Medien von mir wahrgenommen, dass sich zunehmend (vor allem) Menschen, die in Deutschland geboren sind, deren äußere Erscheinung aber auf eine andere Herkunft hindeutet, daran stören, dass in nahezu jedem Gespräch die erste Frage "Wo kommst Du eigentlich her ?" ist, ohne das es dazu einen Anlass gab. Das wurde dann unter dem Thema Alltagsrassismus thematisiert.

Da kann man nun drüber diskutieren und streiten und seine Beweggründe für die Frage darlegen und rechtfertigen, oder aber auch einfach erstmal anerkennen, dass es die Betroffenen stört und darüber nachdenken.

Ja. Vielleicht ist man ja in Berlin besonders sensibel mit diesen Themen.

welfe 03.01.2024 20:24

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1733907)
Ja. Vielleicht ist man ja in Berlin besonders sensibel mit diesen Themen.

Glaube nicht, dass das was mit Berlin zu tun hat. Ich kann zwar nichts Böses an der Frage finden, wo man herkommt, denn ich werde das hier gefragt, sobald ich den Mund aufmache, nur weil ich keinen Dialekt spreche.
Aber „Fidschi“ ist nun mal eindeutig abwertend, auch außerhalb von Berlin.


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