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DasOe 29.03.2011 17:27

Passt eventuell zum Thema ..:: klick ::..

MarionR 29.03.2011 17:35

Ok, die ausführliche Erzählung ist aber lang und intensiv...

Im Spätsommer 2008 habe ich völlig zufällig einen Knoten in meiner rechten Brust getastet. Wurde dann untersucht, für harmlos befunden und das Thema erst mal für die nächsten 3 Monate verdrängt. Dann die nächste Untersuchung, wieder dachte niemand an etwas Schlimmes. Im Winter 2009 hatte ich dann das Gefühl, das Ding wird größer. Erst war zu wenig Zeit für irgendwelche Arzttermine, dann Trainingslager, dann Ostern und danach hatte ich wieder einen Termin beim (diesmal einem anderen) Gynäkologen. Und dem fiel dann während der Ultraschalluntersuchung vor Schreck beinahe der Schallkopf aus der Hand. Mit der Feinfühligkeit eines Bulldozers erklärte er mir, dass so Krebsvorstufen aussehen würden und das ich schleunigst in einem Brustzentrum vorstellig werden sollte.
Die Woche Wartezeit auf diesen Termin zog sich wie alter Kaugummi, meine Nerven lagen da schon ziemlich blank. In der ersten Untersuchung im Brustzentrum bestätigte der dortige Spezialist den dringenden Verdacht. Der nächste diagnostische Schritt, die Mammografie und eine Biopsie konnten an diesem Tag nicht mehr gemacht werden, es war 16Uhr an einem Donnerstag vor einem langen Wochenende. Also weiter warten, zittern und bibbern bis Montag.
Das Wochenende war definitiv nicht schön. An diesem Montag hätte ich beim Einparken auf dem riesigen Krankenhausparkplatz beinahe eine Strassenlaterne umgefahren... Dann erfolgten die Untersuchungen und am Ende ein Gespräch mit dem Chefarzt, der mir das Biopsieergebnis spätestens am Dienstag mittags mitteilen wollte. Einen weiteren Besprechungstermin hatte ich am Mittwoch nachmittag. Bis Mittwoch mittags hatte ich meine Telefone nicht auser Hörweite gelassen aber es kam kein Anruf. Dafür kam in der Befundbesprechung dann der Riesen-Schock. Der Tumor war wirklich eine Krebsvorstufe und in einem, vermutlich kleinen (so genau konnte man das aber in der Biopsie nicht feststellen) Bereich schon zu einem richtigen, invasiven Krebs entartet.
Als erster Schritt der Therapie stand also die Operation bevor, alles Weitere sollte geplant werden, nachdem der Tumor entfernt und vom Pathologen untersucht worden war. Als OP-Datum wurde der darauffolgende Montag festgelegt, da ich am Wochenende meinen 30. Geburtstag feiern wollte und dafür schon 30 Gäste eingeladen hatte.
Die Operation verlief gut, der Tumor wurde entfernt und in den 4 mit entfernten, untersuchten Lymphknoten konnten keine Absiedelungen entdeckt werden. Am übernächsten Tag erfolgten dann die Untersuchungen von Bauch und Lunge, die auch keine krankhaften Befunde zeigten. Für Gott sei Dank nur vorübergehende Aufregung sorgte die Knochenuntersuchung, in der sich ein tiefdunkler Fleck an meinem linken Schienbein zeigte. Dunkel heisst in dem Fall viel radioaktives Kontrastmittel, mehr Durchblutung als normal, als Hinweis auf eine krankhafte Veränderung. Nach gefühlten 100000 Detail-Aufnahmen von meinem Schienbeinknochen gab der Chefarzt dann Entwarnung, die Veränderung wäre nur an der Knochenoberfläche und würde meinem Schienbeinkantensyndrom entsprechen, das ich in den Wochen davor großzügig ignoriert hatte.
Auf all diese guten Nachrichten folgte aber der nächste Schock. Der Tumor war größer als gedacht und konnte nicht vollständig entfernt werden. Der wirklich bösartige Teil wurde aber zur Gänze entfernt. Nach Untersuchung der mikroskopischen und immunologischen Eigenschaften des Tumors wurde dann in einer Tumorkonferenz beschlossen, dass noch eine weitere Operation notwendig ist und dass ich danach eine Chemotherapie bekommen soll. Danach würde dann eine Strahlentherapie anschliessen und danach die sog. Antihormontherapie mit Medikamenten, die die Funktion der weiblichen Sexualhormone unterdrücken. Da solche Untersuchungen ihre Zeit brauchen wurde ich also erst Anfang Juni nochmals operiert. Dabei sollten die Reste des Tumorgewebes entfernt werden. Außerdem bekam ich auch noch einen Port, das ist ein im Körper bleibender Zugang zur großen Hohlvene, über den die Chemotherapie verabreicht wird.Wieder war der Ablauf problemlos abgesehen von einem großen, schmerzhaften Hämatom rund um den Port.
Und wieder kam die schlechte Nachricht vom Pathologen: Tumor nicht vollständig entfernt. Krebsvorstufen sprechen auf eine Chemotherapie nicht und auf eine Strahlentherapie nur vielleicht an, also wurde mir eine weitere Operation nahe gelegt. Das hieß aber auch, dass der Versuch einer brusterhaltenden Behandlung gescheitert war. Mitten im Kampf ums nackte Überleben hieß es nun auch noch diesen Schock zu verdauen und über plastisch-chirurgische Behandlungen nachzudenken. Da ich mir zu letzerem keinen klaren Gedanken fassen konnte und die Zeit zum Beginn der Chemotherapie drängte entschloss ich mich zur Brustamputation und dazu, über die weiblichen Körperformen und Schönheitsideale erst später in aller Ruhe nachzudenken. Möglichst erst dann, wenn der Rest der (über)lebensnotwendigen Behandlungen abgeschlossen ist.
Durch diese Operation konnte der Tumor nun endlich endgültig entfernt werden. Und da keine Lymphknoten befallen waren blieb mir dadurch auch die Strahlentherapie erspart.

Ich mache hier jetzt mal Schluss, ich habe schon Bildschirm-Augen und will noch in die Muckibude zur Trainingstherapie.
Später dann mehr...
:Huhu:

DeRosa_ITA 29.03.2011 17:55

Hei Marion, ich werde hier auch regelmäßig mitlesen, toitoitoi, viel Spaß in der Muckibude, bring die Gewichte zum schmelzen und Kette rechts ;-)

Statler 29.03.2011 19:08

Hallo Marion,

Deine Geschichte macht mich nicht wirklich fertig.
Als wäre es so schon nicht schlimm genug, hast Du nicht nur das einfache Programm genommen.
Ich bin schon auf den weiteren Verlauf gespannt und wünsche Dir von Herzen, dass Du wieder genauso fit wirst ,wie der Nopogobiker wieder geworden ist.

:Huhu:

DieAndy 29.03.2011 19:24

Uff, ich habe es erst jetzt gelesen. Natürlich erinnere ich mich dunkel aus dem Mädelsfred, dass da etwas war.
Das jetzt so geballt zu lesen, macht mich sprachlos. Ich habe Gänsehaut und mir ist etwas schlecht, samt Kloß im Hals.

Ich gehör auch zu denjenigen, die vom Wagnerli durchs race for the cure gejagt werden. Das macht sie übrigens richtig super, voll der Coach halt :bussi:
Beim nächsten Mal werde ich für dich mit rennen!!!

Ich wünsche dir, dass die Heilung weiterhin gut verläuft und du mit Lebensfreude- und Mut deinen Weg weiterhin gehen kannst.

Klasse, einen eigenen blog zu erstellen, ich lese gerne mit!

Statler 30.03.2011 07:46

Zitat:

Zitat von DieAndy (Beitrag 555445)
Uff, ich habe es erst jetzt gelesen. Natürlich erinnere ich mich dunkel aus dem Mädelsfred, dass da etwas war.
Das jetzt so geballt zu lesen, macht mich sprachlos.

Genau, daran kann ich mich auch noch erinnern.
Sorry,dass ich das jetzt so unverblümt sage.
Du hattest ja sehr lange ein Avatar aus Deiner Behandlungsphase und da habe ich nicht erkannt, was für ein junges Ding Du bist.

Kämpf Dich zurück ins Leben.
Sport und gesunde Ernährung werden ihren Teil dazu beitragen.
Zeig den Krebs, dass Du die Gewinnerin bist !!!.:Blumen:

:Huhu:
der Coach

MarionR 30.03.2011 09:01

Nächster Teil, wieder lang und hart:

10 Tage nach der 3. OP begann dann also die Chemotherapie. 5-Fluorouracil, Epirubicin und Cyclophosphamid hiessen die drei Zellgifte, die für die nächsten Monate meine Freunde werden sollten. 6 Mal, in dreiwöchigen Abständen, gab es einen sog. Zyklus dieser Medikamente, begleitet von gefühlten Tonnen an Kortison und diversen anderen hammerharten Medikamenten, die nur dazu dienten, die Nebenwirkungen der Zytostatika zu ertragen. Vorgewarnt wurde ich vor Übelkeit, Haarausfall, Müdigkeit, Gewichtszunahme und am gefährlichsten, der Schädigung des Knochenmarks und damit der Blutbildung und der Immunabwehr.
Im Nachhinein kann ich sagen, ich hatte alle Nebenwirkungen durch aber kein Zyklus glich dem anderen. Nach dem ersten war noch nicht viel zu merken, etwas flau im Bauch, müder und weniger leistungsfähig als normal aber alles in erträglichem Rahmen. Die Blutwerte hatten sich noch nicht von den Operationen erholt und waren dementsprechend nieder, aber noch nicht gefährlich nieder. Erst nach ca. 2 Wochen machte sich eine sehr unangenehme Auswirkung der Zytostatika bemerkbar. Haarausfall! Und zwar überall. 3 Tage und einen Friseurbesuch später hatte ich statt meiner Wallemähne die Frisur von Skunk Anansies Frontfrau... Um nicht so sehr aufzufallen trug ich in der Öffentlichkeit meistens eine Perücke, nicht hässlich aber im Hochsommer ganz schön nervig. Aber noch weniger schlimm als die Glotzaugen der Leute im Supermarkt oder am Strand.
Der 2. Zyklus war im Wesentlichen von Übelkeit geprägt. Irgendwelche Gerüche und ich hätte ko...können. Nicht nur Küchengerüche, auch manche Duschgels und andere harmlose Gerüche lösten dieses Gefühl aus. Und die Müdigkeit wurde schlimmer. Zum Glück war der Spuk nach einer Woche wieder so gut wie vorbei. Ein paar Tage später traten dann die ersten Löcher in der Mundschleimhaut auf. Zyklus Nr. 3 führte zu einer Steigerung der Übelkeit, und zu noch mehr Schlafbedürfnis. Für Zyklus Nr. 4 gab es andere Begleitmedikamente gegen das Erbrechen. Das war dann zwar weg, dafür kamen aber die Geschmacksverwirrungen und wirren Gelüste. Übelkeit und gleichzeitig Appetit auf Bratwurst mit Pommes und andere Schweinereien waren an der Tagesordnung. Ich hatte schon gehofft, zumindest von der Gewichtszunahme verschont zu bleiben. Aber nein, jetzt kam auch das noch dazu. Und immer stärker werdende Beinödeme. Die seltsamen Symptome verschwanden immer recht pünktlich nach 7 Tagen, die Ödeme und die Gewichtszunahme blieben hartnäckig.
Jeweils 1 Woche nach den Zyklen 1-3 konnte ich eigentlich ganz nett Sport machen. Eine Stunde walken und joggen im Wechsel, mit dem Rad durch die Sommerlandschaft kurven, im Watt und am Strand lange Spaziergänge unternehmen usw. Nach Zyklus 4 war joggen erst mal vorbei. Die Beine waren so voll Wasser, dass ich sie kaum noch hoch bekommen habe. Und walken oder wandern war auch entsprechend mühsam. Radfahren war soweit ok, aber ziemlich anstrengend. Ein Hügelchen auf dem Weg zum Strand wurde zum Gradmesser meiner Fitness. Wenn ich dort noch die Touristen auf ihren Hollandrädern (ich selbst saß auf meinem Cyclocrosser) überholen konnte war alles in Ordnung.
Zyklus Nr. 5 war im wahrsten Sinne des Wortes umwerfend. Noch im Krankenhaus bekam ich Kreislaufprobleme und musste dort bleiben. Ich hatte über 30 Stunden geschlafen und von meiner Umgebung kaum etwas mitbekommen. Zuhause ging es dann ähnlich weiter. Aufstehen zum Essen, ein paar Bissen und wieder hinlegen, weiter schlafen. Nach und nach wurde das zwar wieder besser aber die jetzt 5 Zyklen waren sehr deutlich zu merken. Da sich diese Reaktion niemand wirklich erklären konnte gab es für Nr. 6 einfach noch mehr Kortison. Und während der 6 Stunden, die die Infusionen liefen, saß fast ständig eine Krankenschwester bei mir im Zimmer zur Beobachtung. Und es ist nichts passiert. Keine Müdigkeit, keine Nebenwirkungen, keine allergische Reaktion. Die geringsten Nebenwirkungen spürbaren hatte ich zum Schluss. Jetzt war allerdings mein Konochenmark soweit hinüber, dass sich ein echter Mangel an weißen Blutkörperchen zeigte. Also hieß es zuhause bleiben und in den wenigen unvermeidlichen Menschenansammlungen einen Mundschutz aufzusetzen. Immerhin setzte im Oktober 09 auch gerade die große Schweinegrippe-Panik ein.
Danach kehrte wieder etwas Ruhe ein. Im November stand dann die erste große Nachsorge auf dem Programm, die gleichzeitig auch der Start der Antihormontherapie war. Eine unscheinbare weiße Tablette täglich und eine Spritze/Monat von denen man die wildesten Storys hören und lesen kann. Von Gewichtszunahme (warum denn schon wieder?) über Hitzewallungen bis zur sexuellen Unlust standen mal wieder wüste Nebenwirkungen auf den Beipacktexten. Die Nachsorge ergab keine pathologischen Befunde und fast genauso wichtig wie die Tatsache, dass der Tumor weg ist war der Befund vom Kardiologen. Das als herzschädigend bekannte Epirubicin hat keine Spuren hinterlassen. Uff.
Auch im November begann die Anschlussheilbehandlung. 3 Wochen in einer Rehaklinik in Bad Schwartau. Gedacht um sich zu erholen, wieder zu Kräften zu kommen und Bewegung zu machen in der geschützten Umgebung der Klinik, wo man sich um nichts anderes kümmern muß als sich selbst. Das hat soweit gut funktioniert, die Nähe zu Lübeck war in der Vorweihnachtszeit auch sehr nett. Pünktlich zu Beginn von 100/100 habe ich es während der Reha auch wieder geschafft, 30min am Stück laaaaaangsam zu laufen. Mit etlichen Kilos mehr auf den Rippen und noch nicht wieder verschwundenen Beinödemen nicht so einfach. Das Rad hatte ich dort aber leider umsonst mit.Von 21 Tagen war an 18 Regenwetter.
Die Katastrophen der Antihormontherapie sind übrigens nicht eingetreten, * holzklopf* bis heute nicht.
Im Laufe des Winters verschwanden die Neben- und Auswirkungen der Chemotherapie zusehends. Die Haare wuchsen wieder, das Schlafbedürfnis sank und das Gewicht auch. Im Januar war eine Stunde joggen schon wieder ok. Im Februar begann dann auch die Wiedereingliederung in den Beruf, arbeiten im Schonwaschgang für 6 Wochen. Und danach war erst mal Urlaub in Spanien.

Huch, es gibt so viel zu erzählen...

carolinchen 30.03.2011 09:09

Ich wußte schon,dass du Krebs hast,aber wenn man dann die genaue Geschichte liest ist es schon anders und berührt mich.
Ist es richtig,dass zu Anfang zu nachlassig gehandelt wurde???

Ich bin in den letzten 10 Jahren viel mit Krebs konfrontiert worden,igendwie kommt es mit dem Alter bzw. sind bestimmt mehr als 10 Frauen daran erkrankt:80% Brust,der Rest Lunge und Leber.
Alle haben bis jetzt überlebt,trotzdem steht es immer im Raum,ich denke das ist ein Alp der dich dein ganzes Leben lang begleitet und mit dem du lernen mußt umzugehen-keine leichte Sache.

Gestern kam auf Arte eine interessante Doku über 3 Frauen mit Krebs.Lohnenswert anzuschauen für uns "Gesunde".
http://videos.arte.tv/de/videos/brus...s-3790456.html

Mandarine 30.03.2011 09:09

Vielen Dank Marion für deinen ausführlichen Bericht über die Krankheit.

Ich muss doch beschämend feststellen, wie unwichtig unsere Alltagsproblemchen erscheinen...

Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute :Liebe:

Statler 30.03.2011 09:18

Zitat:

Zitat von carolinchen (Beitrag 555583)
Ich wußte schon,dass du Krebs hast,aber wenn man dann die genaue Geschichte liest ist es schon anders und berührt mich.
Ist es richtig,dass zu Anfang zu nachlassig gehandelt wurde???

Ich bin in den letzten 10 Jahren viel mit Krebs konfrontiert worden,igendwie kommt es mit dem Alter bzw. sind bestimmt mehr als 10 Frauen daran erkrankt:80% Brust,der Rest Lunge und Leber.
Alle haben bis jetzt überlebt,trotzdem steht es immer im Raum,ich denke das ist ein Alp der dich dein ganzes Leben lang begleitet und mit dem du lernen mußt umzugehen-keine leichte Sache.

Gestern kam auf Arte eine interessante Doku über 3 Frauen mit Krebs.Lohnenswert anzuschauen für uns "Gesunde".
http://videos.arte.tv/de/videos/brus...s-3790456.html

Ich habe diesen Themenabend gestern bei Arte auch gesehen,allerdings war die Sendung davor für mich viel interessanter.Es ging um die neusten Forschungserkenntnisse.
Vier Medizinerinnen zeigten ihre neusten Forschungsergebnisse
und es ging um die Wichtigkeit von medizinische Studien.

MarionR 30.03.2011 09:28

Zitat:

Zitat von carolinchen (Beitrag 555583)
Ist es richtig,dass zu Anfang zu nachlassig gehandelt wurde???

Ist im Nachhinein schwer zu sagen. Vielleicht konnten die ersten Untersucher ja wirklich nichts sehen? Nicht, weil sie die Untersuchungstechnik nicht beherrschten sondern weil sie nichts besonderes zu sehen war? Und wer denkt bei einer 29jährigen Frau schon gleich an Krebs?

Zitat:

Zitat von carolinchen (Beitrag 555583)
Gestern kam auf Arte eine interessante Doku über 3 Frauen mit Krebs.Lohnenswert anzuschauen für uns "Gesunde".
http://videos.arte.tv/de/videos/brus...s-3790456.html

Danke, den Link wollte ich gerade raussuchen und posten.
:Huhu:

MarionR 30.03.2011 09:30

@Michelle: Aber zumindest was die Bisphosphonate betrifft war die Sendung dann doch nicht ganz aktuell. Der San Antonio-Kongress ist doch schon länger her...

wollte jetzt schon Wagnerli schreiben:Liebe:

Spacerunner 30.03.2011 09:50

Hallo Marion,
bin jetzt auch auf Deinen Blog gestoßen. Danke für Deinen Bericht! So lange man nicht persönlich von so etwas betroffen ist, kann man sich das alles kaum vorstellen. Hier merkt man erst, wie trivial die eigenen Wehwehchen sind. Ich wünsch Dir alles Gute und das dies alles bald "nur" noch Geschichte ist.
Rita

carolinchen 30.03.2011 09:50

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 555597)
Ist im Nachhinein schwer zu sagen. Vielleicht konnten die ersten Untersucher ja wirklich nichts sehen? Nicht, weil sie die Untersuchungstechnik nicht beherrschten sondern weil sie nichts besonderes zu sehen war? Und wer denkt bei einer 29jährigen Frau schon gleich an Krebs?


Safety first,in ner Uniklinik wär sowas wahrscheinlich nicht passiert.

Statler 30.03.2011 09:58

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 555599)
@Michelle: Aber zumindest was die Bisphosphonate betrifft war die Sendung dann doch nicht ganz aktuell. Der San Antonio-Kongress ist doch schon länger her...

wollte jetzt schon Wagnerli schreiben:Liebe:

Natürlich war der San Antonio-Kongress schon vor längerer Zeit,
aber dieser Bericht zeigte,wo der Weg heute hingehen soll.

Unsere Firma arbeitet auf den Tumorgebiet und wir machen auch keine Wirkstoffe mehr,die nur die Zellen zerstören,wie wir sie vor Jahren entwickelt haben.(Endoxan (Cyclophosphamid) ist z.B.
aus unserem Haus)
Ausserdem sollen die Kranken die Medikamente zuhause nehmen können und nicht immer ins Krankhaus müssen,wie bei einer Chemo.

Es kam aber sehr schön rüber, dass man sich die Tumore ganz genau anschauen sollte und nicht einfach die chemische Keule auspacken soll.Die Gefühlswelt der Dame,die an dieser Studie teilnahm, fand ich auch sehr interessant.

Ich habe hier schon Studien gesehen. Da ging es nur darum, wie viel Zeit man gewinnen konnte für Lungenkrebskranke im Endstadium.Hinter jeder Zahl stand ein beendetes Leben.
Wir sehen nur die Zahlen.
Das ist oft belastend,weil doch Heilung das Ziel ist.

Mich erschreckt auch, dass die Frauen immer jünger werden.
Du hast wirklich schon einen harten Weg hinter Dir.
Ich finde es toll,dass Du es für uns niederschreibst.

:Huhu:

Wagnerli

handbremse 30.03.2011 10:11

Hallo Marion,
herzlichen Dank für Deine ausführliche und ehrliche Schilderung! :Blumen:

Mosh 30.03.2011 10:23

Wie unwichtig Trainingszeit oder eine Erkältung sein kann....

Wünsche dir Gesundheit und "echte" Menschen die für dich da sind.

Gruß,
Mosh (der auch immer Nopogobikers Seite liest)

maultäschle 30.03.2011 10:42

Hallo Marion :Huhu:

schön von Dir zu lesen:bussi:

Ich hab im Mädelsthread Deinen Weg verfolgt, aber es hier nochmal komprimiert zu lesen, macht einem erst so richtig bewußt, was für eine harte Zeit Du in den letzten Jahren hattest.

Ich drück Dir alle Daumen und hoffe, dass Du immer liebe Menschen um Dich hast, die Dich bei Deinem Weg unterstützen und für Dich da sind :Blumen:

Was man aber an Deiner Zusammenfassung auch sehen kann: Du bist ein echtes Stehauf-Männchen :liebe053:

In diesem Sinne: keep on fighting! :bussi:

Und für uns Mitleser natürlich auch: Keep on writing! :Lachen2:

Liebe Grüße,
s'maultäschle

maifelder 30.03.2011 10:58

Meine Güte, das liest sich ja furchtbar. Ich bewundere die Leute und deren unmittelbares Umfeld, wie sie mit solchen Schicksalsschlägen umgehen. :Blumen: :bussi:

MarionR 30.03.2011 20:58

Zur Abwechslung mal was über die schönen Dinge des Lebens:

Sport der Woche::liebe053:
(davor war von Mi. bis Mi. "Ruhewoche" mit fast null Sport außer ganz viel Yoga am WE)
Do: 43min laufen
Frei: Kraft-Gerätetraining nach Anleitung vom Physio
Sa: ca. 90min Rad, mit dem Crosser aber wenig cross
So: ca. 95 min Rennrad
Mo: Ruhetag
Di: 100min artgerechte Bewegung für Cyclocrosser, abends noch das Physio-Krafttraining (ohne Beine - die hatten ihr Krafttraining schon im Wind)
Mi: 49min laufen

Morgen ist entweder Ruhetag mit ein bisschen Yoga oder ich krieg abends noch den Allerwertesten hoch zur Aquafitness.

Meik 30.03.2011 21:05

Zitat:

Zitat von maultäschle (Beitrag 555636)
Du bist ein echtes Stehauf-Männchen :liebe053:

Stehauf-Frauchen bitte :Lachen2:

Schon heftig wenn man die Geschichte liest, wie klein sind doch unsere Alltagsproblemchen dagegen. Und beeindruckend dass du dich nicht unterkriegen lässt, in der letzten Woche warst du sogar deutlich fleissiger als ich faule Sau ... :o

keep on fighting, keep on writing - danke Maultäschle, besser hätte ich es nicht formulieren können :Blumen:

soloagua 30.03.2011 21:17

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 555914)
Zur Abwechslung mal was über die schönen Dinge des Lebens:

Sport der Woche::liebe053:
(davor war von Mi. bis Mi. "Ruhewoche" mit fast null Sport außer ganz viel Yoga am WE)
Do: 43min laufen
Frei: Kraft-Gerätetraining nach Anleitung vom Physio
Sa: ca. 90min Rad, mit dem Crosser aber wenig cross
So: ca. 95 min Rennrad
Mo: Ruhetag
Di: 100min artgerechte Bewegung für Cyclocrosser, abends noch das Physio-Krafttraining (ohne Beine - die hatten ihr Krafttraining schon im Wind)
Mi: 49min laufen

Morgen ist entweder Ruhetag mit ein bisschen Yoga oder ich krieg abends noch den Allerwertesten hoch zur Aquafitness.

Respekt junge Frau!
Da muss sich mancher anstrengen auf die Menge zu kommen!

Danke für die ausführliche Beschreibung. Sehr eindrucksvoll zu lesen.
Schluck....

Ich wünsch Dir, dass Du auch bald wieder nur unsere kleinen Sorgen über Erkältungen, nicht Training, Wettkampfernährung und und und haben musst!
*Daumen-Hoch-Smiley*

Statler 31.03.2011 07:44

Da geht ja richtig was !!!

:Huhu:

MarionR 31.03.2011 09:52

Im Moment habe ich ja sonst nichts zu tun... ich warte immer noch auf die Heinzelmännchen, die die Wohnung aufräumen. Ab Montag muß ich für die nächsten 6 Wochen auch nur Teilzeit arbeiten. Danach hoffe ich, dass genug Energie und Motivation da ist, so ein Sportprogramm auch neben dem fulltime-job durchzuhalten.

Nopogobiker 31.03.2011 11:04

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 556072)
Im Moment habe ich ja sonst nichts zu tun... ich warte immer noch auf die Heinzelmännchen, die die Wohnung aufräumen. Ab Montag muß ich für die nächsten 6 Wochen auch nur Teilzeit arbeiten. Danach hoffe ich, dass genug Energie und Motivation da ist, so ein Sportprogramm auch neben dem fulltime-job durchzuhalten.

Übertreib es aber nicht gleich am Anfang. Ich wollte damals nach meiner Auszeit ja auch möglichst schnell zurück ins Büro, musste da aber merken, dass es doch etwas länger dauert, bis man wieder einen ganzen Tag konzentriert arbeiten kann - mein Chef war damals extrem entgegebkommend, so dass ich quasi fließend von Teilzeit auf Vollzeit wechseln konnte. Frag doch mal bei Dir nach, ob es solch einen allmählichen Anstieg der Arbeitszeit auch bei Dir gibt.

Nopogobiker

MarionR 31.03.2011 11:27

Ich mache die nächsten 6 Wochen eine Wiedereingliederung. 3, 4 und 6h Arbeitszeit/Tag für jeweils 2 Wochen. Danach muß ich mir mit dem Chef was aushandeln. Ich muß schon aufpassen, langsam aber sicher komme ich an die Grenzen der Krankengeld-Bezugsdauer...
Letztes Jahr hatte ich von März bis August 4-Tage-Woche, das war schon schön. Allerdings war das auch eine Art, Resturlaub abzubauen. D.h. volles Gehalt :Lachen2: und volle Weiterbildungszeit. Die ist bei uns Jung-Docs auch wichtig, da kann Teilzeitarbeit zu echtem bürokratischem Stress führen.

TriVet 31.03.2011 11:38

Werde auch gespannt mitlesen, einen Riesenrespekt bereits bisher für Deine Geschichte und Deine "Nehmerqualitäten", wünsche Dir alles Gute!:Blumen:

@Statler:
gibt es da Studien, ob die (zunehmende?!) Häufigkeit der Tumoren mit der Häufigkeit an Schwangerschaften bzw. Nicht-Schwangerschaften zusammenhängt?

Statler 31.03.2011 11:51

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 556134)
Werde auch gespannt mitlesen, einen Riesenrespekt bereits bisher für Deine Geschichte und Deine "Nehmerqualitäten", wünsche Dir alles Gute!:Blumen:

@Statler:
gibt es da Studien, ob die (zunehmende?!) Häufigkeit der Tumoren mit der Häufigkeit an Schwangerschaften bzw. Nicht-Schwangerschaften zusammenhängt?

Es gibt schon Studien, die besagen, dass Frauen, die keine Kinder bekommen ein höheres Risiko haben an Brustkrebs zu erkranken.
Ob es aber einen Zusammenhang gibt, dass die Frauen heute später Kinder bekommen und es deshalb Brustkrebs immer früher auftaucht, kann ich Dir nicht sagen.

Unsere Studien befassen sich mit der Wirksamkeit der Medikamente auf die unterschiedlichen Tumorarten.
Diese Grundlagenforschung, welche Tumore bei welchen Frauen besonders häuftig auftreten, machen die Wissenschaftler in den Kliniken.


:Huhu:

Mandarine 31.03.2011 11:57

Interessant

Statler 31.03.2011 12:07

Zitat:

Zitat von Mandarine (Beitrag 556140)


Es gibt natürlich viele Faktoren, die das Krebsrisiko erhöhen, aber Alk und Fett erhöhen auch das Herzinfaktrisiko.
Ich hätte jetzt aber gedacht,dass der Anteil der unter 50jährigen gestiegen ist.
Vererbt wird es leider auch sehr gerne.
Ich habe gerade erst dieses Buch gelesen.
Mutig und richtige Entscheidung.Allerdings sind die Reaktionen der Umwelt nicht immer nachzuvollziehen.

http://www.amazon.de/gp/product/imag...299956&s=books

:Huhu:

PippiLangstrumpf 02.04.2011 19:35

Hallo Marion,

ich hab das ja damals auch alles mitverfolgt, aber ich muß sagen, Du hast Dich zu der Zeit echt tapfer gehalten. Daß es so dramatisch war, war mir nicht bewußt geworden.

Ich wünsche Dir, daß die Erkrankung jetzt endgültig überstanden ist :Blumen:

LG,
Claudia

MarionR 02.04.2011 21:38

Sodala, der erste Sommertag:cool: ist optimal genutzt. 2h am Rad, lecker essen, Strand und anschliessend chillen im Lieblingscafe.
Beim Radeln habe ich mal wieder bemerkt, dass mir der Gegenwind superschnell auch die letzten Körner aus den Beinen saugt. Aber sonst wars wunderschön, endlich wieder kurz-kurz. Morgen solls aber hier schon wieder kalt werden und regnen:Nee: da steht dann laufen am Programm. Und die Anamnese fertigschreiben, die sich wahrscheinlich deutlich gruseliger liest als sie sich angefühlt hat. Von einigen Wochen während der Chemo mal abgesehen.

:Huhu:

Statler 03.04.2011 10:31

Hallo,

ich habe auch das Wetter genutzt.
Die Fenster wurden geputzt, Bettwäsche gewaschen und die Eisdiele besucht. Danach gab es noch einen Ikea-Marathon.
:Lachen2:

Dein Körper wird Dir wohl noch eine Zeit lang sagen, dass diese Chemo und die OPs kein Kindergarten waren.
Das wird aber wieder.:Blumen:

:Huhu:
der Coach

MarionR 06.04.2011 21:46

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Laptop funktioniert wieder:)
Frühlingshafte Eindrücke vom radeln am Wochenende:

Meik 06.04.2011 21:49

Cool, Schäfchen mit ner Startnummer drauf :Lachen2:

MarionR 06.04.2011 21:57

Und heute stand plötzlich ein Rehbock vor mir am Waldweg. Der hat sich bestimmt gefragt, was da beim Laufen so keucht und trotzdem kaum vom Fleck kommt.

Und zum Sport:
So: ca. 55min laufen, hab bei ner Schneuzpause den Garmin aus gemacht und erst knapp 1 km später wieder an, evtl. habe ich da sogar die Stunde geknackt.
Mo: nix
Di: Physio-Krafttraining
Mi: 35min laufen (mit Muskelkater von gestern)

MarionR 06.04.2011 21:58

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 558994)
Cool, Schäfchen mit ner Startnummer drauf :Lachen2:

Staffel-Schäfchen sogar, alle 3 mit der selben Nummer:Lachanfall:

soloio 06.04.2011 22:51

interessant zu lesen. ich finde es wird immer noch zu wenig über dieses thema gesprochen. deshalb bin ich froh auf diesem weg etwas zu erfahren.
alles gute wünsch ich dir!

DeRosa_ITA 07.04.2011 07:35

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 559005)
Staffel-Schäfchen sogar, alle 3 mit der selben Nummer:Lachanfall:

welches ist geschwommen? :Cheese:

MarionR 10.04.2011 21:51

Schön wars heute wieder, schön langsam kommt der Frühling.
War heute 125min mit dem Rad unterwegs. Der Sonnenschein trügt aber, mit 11° wars noch kalt genug für lang-lang.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:08 Uhr.

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