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Hafu
30.08.2019, 11:16
Ein bisschen übertrieben, oder? Er war 2 Sekunden unter Wasser und vorher wird er auch 3-4 Sekunden durch das Board gestoppt. Einen Plan kann ich da nicht entdecken, ...

Also nochmal nachgesehen und ein paar mal den Pause-Button gedrückt: in dem von mir verlinkten Video taucht er bei 0:07s unter und taucht bei 0:11s auf. Sind also 4s und nicht 5s, nichtsdestoweniger aus meiner Sicht (als Athlet) eine schiere Ewigkeit.

Man schwimmt so ein Rennen maximal schnell an, kommt in eine ordentliche Sauerstoffschuld, schwimmt alleine deshalb ja auch 2er-Zug. Für mich ist es sehr schwer vorstellbar, dass man in so einer absoluten Stressituation freiwillig mehrere Sekunden lang die Luft anhält, wenn man nicht irgendwo im Hinterkopf für sowas einen Plan B bereit liegen hat.

Aber vielleicht liege ich auch falsch und interpretiere zu viel in die Situation hinein.
Der "Deutsche U23-Meister" meinte ja im Interview mit der Sportschau

Vor der Boje, wo auch noch ein gelbes Surfbrett mit einer Frau von der DLRG darauf schwamm, habe er dann überlegt, wie er da jetzt noch drum herum komme. "Dann bin ich eben runter und habe die Boje gesucht."

Ist das irgendjemandem anderen hier im Forum (angesprochen sind insbesondere Liga-Starter, die den Bojenstress aus eigener Anschauung kennen) schon mal passiert, dass man vor einer Boje abgetaucht ist, "um die Boje zu suchen"?

Die Bojen die ich von Wettkämpfen kenne, sieht man nur über Wasser und nicht wenn man abtaucht.

Bei der Bewertung eines Regelverstoßes macht es für mich persönlich immer einen Unterschied, ob der Regelverstoß aus Versehen oder möglicherweise aus Vorsatz passiert ist.

triniggel
30.08.2019, 11:44
Also nochmal nachgesehen und ein paar mal den Pause-Button gedrückt: in dem von mir verlinkten Video taucht er bei 0:07s unter und taucht bei 0:11s auf. Sind also 4s und nicht 5s, nichtsdestoweniger aus meiner Sicht (als Athlet) eine schiere Ewigkeit [...]



Ohne die Aktion des Athleten verteidigen zu wollen, aber wenn man sich die Rennzeit unten rechts im Video anschaut erkennt man, dass es "nur" zwei Sekunden waren, da das Sportschauvideo in Zeitlupe abgespielt wird.

Stefan
30.08.2019, 11:49
... erkennt man, dass es "nur" zwei Sekunden waren, da das Sportschauvideo in Zeitlupe abgespielt wird.
Selbst wenn es nur 2 Sekunden waren - er hat dadurch deutlich mehr Zeit gespart um vom Ausgangspunkt an die Stelle zu kommen, an welcher er aufgetaucht ist. Wenn das dann noch zur Folge hat, dass er nur wegen der Aktion die erste Radgruppe bekommen hat......
Meinetwegen kann man es als spontanke Aktion ohne Plan abtun. Der Sportler hatte dann aber noch 2 1/2 Disziplinen + Zeit bis zum Aushang + 30 Minuten Zeit, sich disqualifzieren zu lassen.

JensR
30.08.2019, 12:52
der trend, zumindest bei olympia, geht zu immer kürzeren, fernsehtauglicheren entscheidungen. die ITU kämpft schon mit allen mitteln, um nur die aktuelle olympiaeinzelentscheidung (olympische distanz) im programm zu behalten, da es 2 stunden fernsehzeit bedeutet. das IOC hätte schon längst lieber ne sprintdistanz. deswegen kam jetzt auch der team relay ins olympische programm, weil das genau das ist, was das IOC will. viel action in kurzer zeit.
man sieht es auch am aktuellen qualifikationsmodus für tokio, wo sich ein großer teil der einzelstarter über die OD ihre startplätze über die teamstaffel holen werden.
und da in D die gesamte sportförderung an olympiamedaillen hängt, bzw an internationalen medaillen in olympischen sportarten, MUSS sich die DTU diesem trend anschließen.

die Frage, die man sich stellen muss ist, ob man eine Sportart kaputt machen will, weil ein Haufen korrupter Sportpolitiker maximal Proit aus den Fernsehübertragungen rausholen will. Nächster Vorschlag ist dann 100m Schwimmen, 1000m auf der Bahn Rad und anschliessend 200m Sprint.. Zusätzliche Wettbewerbe, um ein wenig bisherNochNicht-triathlonaffinines Publikum anzulocken, meinetwegen. Aber den Kern der Sportart darf man nicht dafür aufgeben.

Aprospos 2h Fernsehzeit: wie lange gehen die Einzelrennen der Radsportler? Marathon? 50km Gehen? Muss man ja nicht permanent im Hauptprogramm zeigen, ein gerne auch kommentatorfreier Livestream reicht ja vollkommen aus.

Feanor
30.08.2019, 14:04
Selbst wenn es nur 2 Sekunden waren - er hat dadurch deutlich mehr Zeit gespart um vom Ausgangspunkt an die Stelle zu kommen, an welcher er aufgetaucht ist. Wenn das dann noch zur Folge hat, dass er nur wegen der Aktion die erste Radgruppe bekommen hat......
Meinetwegen kann man es als spontanke Aktion ohne Plan abtun. Der Sportler hatte dann aber noch 2 1/2 Disziplinen + Zeit bis zum Aushang + 30 Minuten Zeit, sich disqualifzieren zu lassen.


Dass hier regelwidrig ein entscheidender Vorteil erzielt wurde, steht ja außer Frage, zumindest im Nachhinein wenn man die Fernsehbilder anschaut.
War es vorsätzlich und so geplant? Ich denke nicht. Zumal ja auch keiner damit rechnet, dass da so ein DLRG Board noch so ungeschickt rumschwimmt. Er orientiert sich auch erst nach rechts.
Hat es jemand mitbekommen im Rennen / innerhalb der Einspruchsfrist mitbekommen, der auch einen Einspruch / DQ machen kann? Scheinbar nicht. Er selbst? Laut seiner Aussage hat es es nicht gemerkt.
Sagt der gesunde Menschenverstand DQ im nachinein? Ja, nur scheinbar das Regelwerk nicht.

OH_JE51
30.08.2019, 14:16
Feanor: Sagt der gesunde Menschenverstand DQ im nachinein? Ja, nur scheinbar das Regelwerk nicht.
Ist mir als KR auch schon passiert - ein Athlet kam und hat selbst angegeben eine Runde zuwenig gelaufen zu sein.
In diesem Fall - wenn es nur der DM Titel gewesen wäre - eventuell auch möglich. Der DM Titel wird eventuell in dem LV mit Geld für den Verband belohnt.
Da aber es auch um die DM Mannschaft ging und da wird je nach Platz Preisgeld gezahlt, ist das schon von der Mannschaftleitung zu überlegen. Das wären demnach ein DQS, trotz DQS kommt der Athlet in die Wertung und zwar mit 86 Mannschaftspunkten. Somit wäre das Team des Athleten wohl einige Plätze nach hinten gerutscht und hätte auch weniger Preisgeld kassiert.

JensR
30.08.2019, 19:17
Da aber es auch um die DM Mannschaft ging und da wird je nach Platz Preisgeld gezahlt, ist das schon von der Mannschaftleitung zu überlegen.

Naja da haben wir wohl eine andere Vorstellung von Fairness und Sportsgeist ;) Falschspiel durch die Höhe des Einsatzes zu begründen oder gar zu entschuldigen, stösst bei mir auf keinerlei Verständnis. Bei Kenntnis des Regelverstosses, wäre es aus meiner Sicht die Pflicht der Mannschaftsleitung gewesen, das sanktionieren zu lassen. Ja ich weiss, das ist eine rosarote Vorstellung von Sport. O:-)

dr_big
31.08.2019, 11:51
Ich sehe den Vorgang ähnlich wie die Tatsachenentscheidungen beim Fussball. Da wird im Augenblick entschieden und danach bleibt das Ergebnis so wie es ist. Nach dem Spiel und nach Fernsehaufnahmen und Zeitlupen weiss man es auch oft besser, aber das Ergebnis bleibt (meiner Meinung nach auch zu Recht).

Andere Frage ist natürlich die Kommunikation, das hätte ich als Verband schon offen angesprochen und mit einer Erklärung des Regelwerks veröffentlicht. Das hätte einige unschöne Diskussionen erspart.

Hafu
31.08.2019, 12:22
Ich sehe den Vorgang ähnlich wie die Tatsachenentscheidungen beim Fussball. ...

Naja, beim Fußball ist es ja so, dass Tatsachenentscheidungen nur für die Dinge gelten, die der Schiedsrichter gesehen hat und für die er anschließend eine Entscheidung getroffen hat.

Gravierende Regelverstöße/Tätlichkeiten die im Rücken des Schiedsrichters passiert sind, werden nicht als Tatsachenentscheidung gewertet und hierfür gibt es nach Auswertung vorhandener FErnsehbilder sehr wohl auch Sanktionen Tage nach dem Spiel.

Da hier im diskutierten Fall an der Boje kein Kampfrichter postiert war (und man von Land aus solche Dinge natürlich nicht erkennen kann), handelte es sich gewissermaßen um ein "Foul im Rücken des Schiedsrichters"

hanse987
25.09.2019, 12:31
Das deutsche Mixed Relay Team ist fest für Olympia qualifiziert.

https://www.dtu-info.de/news/2019/tokio-2020-mixed-relay-qualifiziert-sich-fuer-olympia.html

Hafu
22.08.2022, 17:10
Mit Betroffenheit und einigem Entsetzen habe ich gerade einen Tweet von Maya Kingma gelesen:

https://twitter.com/Maya_Kingma/status/1561663334621106178?s=20&t=KNly6EYfu7xByyHw_bKGOA

Das Thema ist leider auch im deutschen Leistungssport gerade sehr aktuell nach den Recherchen von Hajo Seppelt, wobei dort v.a. der Schwimmsport und das Wasserspringen im Focus stand.

Kingma nennt keine Namen, von wem genau der Druck zu Essstörungen, Ignorieren von Verletzungen und der geschilderte Machmissbrauch ausgingen aber spricht explizit von "misbehaviour and abuse of power within the high performance section of the Dutch triathlon federation" und erwähnt, dass es mittlerweile einen neuen "head of performance" gebe, ist sich aber nicht sicher, ob das als Veränderung innerhalb des Verbandes ausreiche. Es gibt einen 120-seitigen Untersuchungsbericht zu den geschilderten Vorgängen, in dem mutmaßlich viele Details vorhanden sind und der letztlich zu gewissen personellen Veränderungen innerhalb des niederländischen Verbandes geführt hat.

Warum ich das in diesem Thread zur DTU schreibe?

--> https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/delahaije-neuer-cheftrainer-der-dtu

Helmut S
22.08.2022, 18:42
Mit Betroffenheit und einigem Entsetzen habe ich gerade einen Tweet von Maya Kingma gelesen:

https://twitter.com/Maya_Kingma/status/1561663334621106178?s=20&t=KNly6EYfu7xByyHw_bKGOA

Das Thema ist leider auch im deutschen Leistungssport gerade sehr aktuell nach den Recherchen von Hajo Seppelt, wobei dort v.a. der Schwimmsport und das Wasserspringen im Focus stand.

… Druck zu Essstörungen, Ignorieren von Verletzungen und der geschilderte Machmissbrauch ausgingen aber spricht explizit von "misbehaviour and abuse of power within the high performance section …


An der Stelle vielleicht explizit der Hinweis auf Anlauf gegen Gewalt (https://www.anlauf-gegen-gewalt.org/). Eine unabhängige Stelle, die von Athleten Deutschland eingerichtet wurde.

triconer
22.08.2022, 19:36
Noch ein zusätzlicher Hinweis innerhalb der DTU: https://www.triathlondeutschland.de/verband/praevention/praevention-sexualisierter-gewalt

Das Konzept ging damals scheinbar an alle Verbandabteilungen raus. Hoffentlich ist es in den Hinterköpfen und nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern hilft Betroffenen.

bentus
22.08.2022, 23:02
Hat da jemand schon konkretere Informationen, was vorgefallen ist?

lagat
23.08.2022, 07:43
Sie wird doch deutlich genug. Weiteres ist doch irrelevant und reine Sensationsgeilheit.

Da scheint wohl bei mehreren Verbänden etwas im Argen zu liegen was erst sehr langsam in die Öffentlichkeit dringt. Im "Hoy They Train" Podcast spricht Nick Kastelein recht offen über seine Probleme mit dem ITU Squad der Australier und konkrete Situationen, die ihn dazu gebracht haben recht schnell davon Abstand zu nehmen. Sexuelle Übergriffe erwähnt er nicht, jedoch starke Ausnutzung der Machtposition wenn es um das Thema Essen und Gewicht geht (er bestellt sich ein Profiterole/Windbeutel von seinem eigenen Geld und die Coaches belabern das Restaurantpersonal und bei ihm kommt nur ein Apfel an).

Die naheliegenste Frage in Bezug auf die DTU wäre doch: Wie sieht die Situation an den Stützpunkten hier aus und sind die Athleten mündig genug (erzogen worden) bei eventuellem Fehlverhalten übergeordneter Instanzen dieses auch zu berichten?

Hafu
23.08.2022, 09:15
...
Die naheliegenste Frage in Bezug auf die DTU wäre doch: ...

Die naheliegendste Frage wäre für mich, ob es sinnvoll ist, einen Trainer, der gerade beim niederländischen Verband wegen der von Kingma geschilderten (und in einem Kommissionsuntersuchungsbericht offensichtlich bestätigten) Vorgänge freigestellt worden ist, umgehend im eigenen Verband dieselbe Position anzuvertrauen.

Ohne das Ausmaß individueller Schuld von Delahaije in Unkenntnis aller Details bewerten zu können, zeugt dies doch von bemerkenswert wenig Sensibilität im deutschen Verband für diese grundsätzliche Problematik.

Zu hoffen, dass überwiegend minderjährige Kadersportler selbstbewusst und mündig genug sind, Fälle von Machtmissbrauch umgehend an übergeordnete Stellen weiter zu melden, ist in Kenntnis der Abhängigkeitsverhältnisse (nahezu jeder Kadersportler befindet sich in einem laufenden Kampf um den Verbleib im jeweiliigen kader bzw. buhlt um Plätze in Bundeswehrsportfördergruppe und um Nominierungen zu wichtigen Wettkämpfen) relativ blauäugig.

NiklasD
23.08.2022, 10:07
Die naheliegendste Frage wäre für mich, ob es sinnvoll ist, einen Trainer, der gerade beim niederländischen Verband wegen der von Kingma geschilderten (und in einem Kommissionsuntersuchungsbericht offensichtlich bestätigten) Vorgänge freigestellt worden ist, umgehend im eigenen Verband dieselbe Position anzuvertrauen.

Ohne das Ausmaß individueller Schuld von Delahaije in Unkenntnis aller Details bewerten zu können, zeugt dies doch von bemerkenswert wenig Sensibilität im deutschen Verband für diese grundsätzliche Problematik.

Ist Louis Delahaije denn tatsächlich aufgrund der Vorgänge freigestellt worden? Hatte jetzt auf Anhieb nur einen Artikel vom Verband gefunden bei dem geschrieben wurde, dass der gesamte Vorstand zurück getreten ist und der Verbandspräsident sowie technische Direktor freigestellt wurden. Im Nebensatz wird dann nur erwähnt das Delahaije auch nicht mehr im Verband ist.

Entkräftigt natürlich nicht die Vorwürfe gegen den Verband und als Cheftrainer wird man mit ziemlicher Sicherheit auch in gewissen Teilen Mitwisser gewesen sein. Aber kann genauso auch ein Opfer des Systems gewesen sein.

https://3athlon.nl/ntb-verleende-a-statussen-voor-eigen-financieel-gewin/

Gemäß Übersetzer sind vor allem die Vorwürfe gegen den technischen Direktor da.

lagat
23.08.2022, 11:03
Die naheliegendste Frage wäre für mich, ob es sinnvoll ist, einen Trainer, der gerade beim niederländischen Verband wegen der von Kingma geschilderten (und in einem Kommissionsuntersuchungsbericht offensichtlich bestätigten) Vorgänge freigestellt worden ist, umgehend im eigenen Verband dieselbe Position anzuvertrauen.

Ohne das Ausmaß individueller Schuld von Delahaije in Unkenntnis aller Details bewerten zu können, zeugt dies doch von bemerkenswert wenig Sensibilität im deutschen Verband für diese grundsätzliche Problematik.

Zu hoffen, dass überwiegend minderjährige Kadersportler selbstbewusst und mündig genug sind, Fälle von Machtmissbrauch umgehend an übergeordnete Stellen weiter zu melden, ist in Kenntnis der Abhängigkeitsverhältnisse (nahezu jeder Kadersportler befindet sich in einem laufenden Kampf um den Verbleib im jeweiliigen kader bzw. buhlt um Plätze in Bundeswehrsportfördergruppe und um Nominierungen zu wichtigen Wettkämpfen) relativ blauäugig.

Die direkte Verwicklung von Delahaije in die Vorfälle hatte ich so aus dem Artikel nicht rauslesen können. War das so?

Ansonsten bedarf es aber nunmal mündige Athleten und Anlaufstellen im Verband denen man sich anvertrauen kann ohne direkt Konsequenzen befürchten zu müssen. Gibt es denn da gar keine Ombudspersonen derzeit? Das wäre mMn hingegen schon unerlässlich. Egal ob auf Seiten der Bundeswehr/Sportfördergruppe oder direkt bei der DTU.

Hafu
23.08.2022, 12:16
...Sadly my message was not wanted. And as is typical for a whistle blower, I was ignored and my situation got worse. And now even with a new head of performance it still does not matter...

Ich kenne wie gesagt nicht alle Details des Untersuchungsberichtes, aber ich kann Kingmas Worte nur dahingehend interpretieren, dass sie die begründete Hoffnung hatte, dass sich im niederländischen Verband mit neuem Cheftrainer einiges zum besseren wenden würde, was sehr stark dafürt spricht, dass sie den alten "head of performance" mindestens in Mitverantwortung sieht, sonst hätte sie ja irgendwie ihr Bedauern über dessen Weggang ausdrücken müssen, wenn er wie es wünschenswert gewesen wäre, die Interessen der Athleten dem Verband gegenüber vertreten hätte

Ich kann den Text nur so interpretieren, dass entweder Kingma und andere Athleten sich bei Delahaije jahrelang über Missstände beschwert hat und über Jahre nichts wesentliches unternommen wurde, um diese Misstände abzubauen, oder aber dass sie sich bei übergeordneten Stellen des Verbandes über den Cheftrainer beschwert hat und die Verbandsführung wiederum nichts unternommen hat, um die geschilderten athletenfeindlichen Strukuren zu verändern.

NiklasD
23.08.2022, 12:39
Ich kann den Text nur so interpretieren, dass entweder Kingma und andere Athleten sich bei Delahaije jahrelang über Missstände beschwert hat und über Jahre nichts wesentliches unternommen wurde, um diese Misstände abzubauen, oder aber dass sie sich bei übergeordneten Stellen des Verbandes über den Cheftrainer beschwert hat und die Verbandsführung wiederum nichts unternommen hat, um die geschilderten athletenfeindlichen Strukuren zu verändern.

Den zweiten Punkt würde ich entsprechend der Veröffentlichungen eher nicht vermuten, da die beiden übergeordneten Positionen (Verbandsdirektor und technischer Direktor) rausgeworfen wurden bzw. gegangen wurden. Ohne genauen Einblick in den Untersuchungsbericht zu haben, ist alles andere viel Spekulation. Kann auch so sein, dass ihm das gemeldet wurde, er das an entsprechende Stellen weitergeleitet hat, aber durch den Druck von anderen Seiten das dann im Sande verlaufen ist. Wie gesagt viel Spekulation.

NiklasD
23.08.2022, 12:46
Zumal die Frage ist, ob Delahaije der "Head of Performance" ist. Head of performance ist als Definition glaube nicht zwingend der Cheftrainer, sondern kann auch eine Position, wie der technische Direktor/Sportdirektor sein, weil er dem Trainer übergeordnet ist. Aber dazu findet man so nichts. Ähnlich, wie Jörg Bügner, bei der DTU

Hafu
23.08.2022, 13:19
Zumal die Frage ist, ob Delahaije der "Head of Performance" ist. Head of performance ist als Definition glaube nicht zwingend der Cheftrainer, sondern kann auch eine Position, wie der technische Direktor/Sportdirektor sein, weil er dem Trainer übergeordnet ist. Aber dazu findet man so nichts. Ähnlich, wie Jörg Bügner, bei der DTU

IMHO ist Head of performance der Cheftrainerposten in einem Verband und ich hätte es begrüßt, wenn die DTU statt bereits im März mitten in einer laufenden Untersuchung des niederländischen Verbandes wichtige Personalien zu fixieren, den letzte Woche erschienen Untersuchungsbericht abgewartet hätte.

Die Position von Bügner gab es in den ersten 20 Jahren der DTU nicht und der niederländische Verband ist deutlich kleiner als der Deutsche, so dass sie auch nicht derartig viele Vollzeitstellen in der sportlichen Führung haben wie die DTU bzw. sich diese auch nicht leisten können.

Die Bügner-Position wurde vor einigen Jahren neu geschaffen, weil das Verbandssystem mit DOSB, nationalem olympischen Komitee, Sporthilffe, Sportfördergruppen beim Heer und beim Bundesgrenzschutz und dem Stützpunktsystem besonders komplex ist und es deshalb beim Kampf um die verschiedenen Fördermitteltöpfe besonders wichtig ist, eine entsprechend diesbezüglich vernetzte Position zu habe und vor einigen Jahren ohnehin eine Leistungssport-Strukturreform in Deutschland geplant war mit komplett neu gelenkten Geldströmen. Bügner kommt ja direkt vom DOSB und hat mit dem Leistungssportbereich direkt, abgesehen von seiner mittelbaren Mitwirkung bei Struktur-Veränderungen nichts zu tun.

Hafu
23.08.2022, 13:41
Hier habe ich übrigens gerade den ausführlichen Bericht der Untersuchungskommission, der am letzten Donnerstag veröffentlich wurde, gefunden.

https://assets.triathlonbond.nl/app/assets/20220818-rapport-ntb-def.pdf

121 Seiten auf Niederländisch. Sobald ich Zeit finde, werde ich da mal mit google tanslate reinlesen, da mich das Thema mit all den Verästelungen grundsätzlich interessiert und ich manches von dem, was Kingma beschreibt und was ich mal als "toxisches Leistungssportklima" umschreiben würde auch aus den Erzählungen meines Sohnes aus Saarbrücken kenne, wo Frederic nach dem Abitur zunächst (auch auf Druck des Verbandes, dass er sonst keine Chance habe für große Wettkämpfe nominiert zu werden) hingezogen war und nach nur eineinhalb Jahren zusammen mit uns, die Reißleine gezogen hatte und wieder wegzog.

NiklasD
23.08.2022, 13:42
IMHO ist Head of performance der Cheftrainerposten in einem Verband und ich hätte es begrüßt, wenn die DTU statt bereits im März mitten in einer laufenden Untersuchung des niederländischen Verbandes wichtige Personalien zu fixieren, den letzte Woche erschienen Untersuchungsbericht abgewartet hätte.

Ist halt definitionssache. Der australische Verband ist sicherlich deutlich größer, aber bei der Struktur hätte ich den Cheftrainer nicht als Head of Performance definiert:
https://www.triathlon.org.au/Elite/High_Performance_Program/High_Performance_Structure___Staff.htm

Zwar eine Quelle aus dem Fußball, die aber auch beschreibt, dass der Head of Performance nicht unbedingt der Chefcoach ist, sondern eher der Sportdirektorposten: https://eppglobal.com/how-we-think/director-high-performance/

Will damit auch gar nicht die Vorwürfe gegen den NTB klein reden und es wäre sicherlich vom Fingerspitzengefühl her besser gewesen den Bericht abzuwarten. Und man weiß ja auch nicht, ob/was im Hintergrund passiert ist.

Ist der Bericht eigentlich irgendwo verfügbar? Ich hatte nur den Artikel unter "News" auf der seite des NTB gefunden. Insbesondere die Vorwürfe gegen den technischen Direktor sind hier ja schwerwiegend und könnten auch mit dem von Maya Kingma formulierten Post passen.

Edit: Bericht hat Hafu gerade gepostet.

NiklasD
23.08.2022, 13:47
Hier habe ich übrigens gerade den ausführlichen Bericht der Untersuchungskommission, der am letzten Donnerstag veröffentlich wurde, gefunden.

https://assets.triathlonbond.nl/app/assets/20220818-rapport-ntb-def.pdf

121 Seiten auf Niederländisch. Sobald ich Zeit finde, werde ich da mal mit google tanslate reinlesen, da mich das Thema mit all den Verästelungen grundsätzlich interessiert und ich manches von dem, was Kingma beschreibt und was ich mal als "toxisches Leistungssportklima" umschreiben würde auch aus den Erzählungen meines Sohnes aus Saarbrücken kenne, wo Frederic nach dem Abitur zunächst (auch auf Druck des Verbandes, dass er sonst keine Chance habe für große Wettkämpfe nominiert zu werden) hingezogen war und nach nur eineinhalb Jahren zusammen mit uns, die Reißleine gezogen hatte und wieder wegzog.

Seite 53. 6.1.2 ist das Kapitel extra zum Headcoach bzw Delahaije. Habe mir nur den part mal mit deepl übersetzen lassen. Wirkt für mich jetzt nicht wirklich richtig krass negativ. Einzige Kritik ist, dass er wenig "anwesend" war im Verband und vor allem sich nur um den Olympiakader gekümmert hat.

Edit: bevor sich noch jemand die Arbeit macht. Folgend die kopierte Übersetzung:

"In der Umfrage unter den Sportlern wurde der Cheftrainer nicht benotet. Der Cheftrainer ist nicht mehr
in Funktion. Der Cheftrainer genießt sowohl im Triathlon als auch in anderen Sportarten hohes Ansehen als Trainer. Die Athleten haben positive Erfahrungen mit der sporttechnischen Betreuung durch den Cheftrainer gemacht. Auch die Mitarbeiter haben ein positives Bild von ihm, sowohl auf sporttechnischer als auch auf sozialer Ebene. Er hatte die Aufgabe, das gesamte Spitzensportprogramm zu betreuen und die Trainer anzuleiten. Von dieser Position aus leitete er den Nationaltrainer. Einigen Athleten und Mitarbeitern zufolge und auch nach seinen eigenen Worten war er nur selten im NTC anwesend, was ihn auf Distanz brachte. Außerdem konzentrierte sich der Cheftrainer hauptsächlich auf die Olympiaauswahl und hatte wenig mit den anderen Athleten im NTC zu tun. Als die letzten Olympischen Spiele (2021 in Tokio) näher rückten, wurde das Programm intensiviert. was dazu führte, dass der Cheftrainer viel Zeit mit den Olympioniken verbrachte Auswahl. Im Gegensatz zum ursprünglichen Ansatz übernahm der Cheftrainer auch die Rolle des Trainers für einzelne Sportler. In dieser Zeit übernahm der Cheftrainer auch die Rolle des Trainers für einzelne Sportler. Es wurde unterschieden zwischen Athleten, die den Cheftrainer als persönlichen Trainer hatten oder nicht hatten. Im Anschluss daran erwähnten einige Athleten die Tendenz des Cheftrainers, die Athletengruppe zu bevorzugen. Ihrer Erfahrung nach beeinflusste dies die Gruppendynamik."

NiklasD
23.08.2022, 14:02
Jetzt hat es mich doch ein wenig gepackt und ich habe mal weitergelesen. Vom "Bondscoach" wird seine soziale Art kritisiert und das er sich an "Tratsch und Ausgrenzung" (gem. Übersetzer) beteiligte. Der betreffende Bondscoach ist Jordi Meulenberg gewesen.

@Hafu: Kapitel 4.3 ist das Kapitel bzgl "psychischer Gewalt, Mobbing etc"

Edit: Seite 34: "Vor allem der Bondscoach" wird von mehreren Athleten als jemand genannt, der aktiv Sportler als jemanden, der aktiv zu Klatsch, Mobbing und Ausgrenzung beiträgt."

Hafu
23.08.2022, 15:36
Seite 30
... Insbesondere der Technische Direktor, der Bundestrainer und der Cheftrainer werden von Sportlern als Personen genannt, die gezeigt haben, dass sie ein (Hochschul-)Studium nicht befürworten. ...

Jeder, der im Leistungssport eine gewisse Zeit lang aktiv ist, weiß genau dass Spitzensport immer ein Pyramidensystem ist, in dem die Mehrzahl der Sportler früher oder später scheitern bzw. es nicht an die absolute Spitze schaffen, deren Leben aber trotzdem irgendwie weitergehen muss.
Mindestens bis zum Alter von 22 oder 23 müssen Training und Ausbildung IMHO parallel laufen, bevor man irgendwie abschätzen kann, ob es Sinn macht, für einige Jahre voll auf die Karte Leistungssport zu setzen.
Einem Kadersportler von Schule oder Studium abzuraten ist daher IMHO unverantwortlich, v.a. wenn es sich um junge oder gar noch minderjährige Sportler handelt, denen die entsprechenden Zusammenhänge meist noch nicht bewusst sind.

Ich bin froh, dass ich keine Kinder mehr habe, bei denen ich die Entscheidung treffen muss, ob ich sie undurchsichtigen Verbandsstrukturen ausliefern muss.

Helmut S
23.08.2022, 15:48
Mindestens bis zum Alter von 22 oder 23 müssen Training und Ausbildung IMHO parallel laufen, bevor man irgendwie abschätzen kann, ob es Sinn macht, für einige Jahre voll auf die Karte Leistungssport zu setzen.
Einem Kadersportler von Schule oder Studium abzuraten ist daher IMHO unverantwortlich, v.a. wenn es sich um junge oder gar noch minderjährige Sportler handelt, denen die entsprechenden Zusammenhänge meist noch nicht bewusst sind.

Ich bin froh, dass ich keine Kinder mehr habe, bei denen ich die Entscheidung treffen muss, ob ich sie undurchsichtigen Verbandsstrukturen ausliefern muss.

slightly off-topic:

Ich bin relativ nahe im Umfeld einer U23 DLV Athletin, die (mehrfach EM medailliendekoriert) in die USA gegangen ist, weil man es in D einfach nicht gebacken bekommt, dass die jungen Talente Leistungssport und Studium gleichzeitig vernünftig betreiben können. An ihrer jetzigen US Uni hat sie optimalste(!!!) Bedingungen, von denen der DLV nur träumen kann.

Konsequenz: Der DLV hat sie aus dem Kader befördert, weil man USA Training nicht will. Dort würden Talente nicht nachhaltig aufgebaut werden und nur verheizt - sie würden zu viele WKs machen. Und dann auch noch in dem NCAA System ohne U-Gliederung etc. :Nee:

:Blumen:

lagat
23.08.2022, 16:25
Vielleicht ist meine Haltung da unpopulär, aber ein Studium und Leistungssport können per Definition in der Breite gar nicht miteinander vereinbar sein. Es sind beides in Vollzeit ausgeübte Tätigkeiten mit hohen Ansprüchen an die jungen Personen.

Warum nicht im Jugend und U18 Bereich dafür sorgen, dass die Athleten eine Ausbildung absolvieren und dann können sie bis zum Ende der U23 einige Jahre zu 100% Sport betreiben, gerne auch an Stützpunkten oder in Dauertrainingslagern und auf Wettkampfreisen, und in die "normale" Erwerbstätigkeit zurückkehren, falls es mit dem Sport doch nichts werden sollte.

NiklasD
23.08.2022, 17:18
Vielleicht ist meine Haltung da unpopulär, aber ein Studium und Leistungssport können per Definition in der Breite gar nicht miteinander vereinbar sein. Es sind beides in Vollzeit ausgeübte Tätigkeiten mit hohen Ansprüchen an die jungen Personen.

Warum nicht im Jugend und U18 Bereich dafür sorgen, dass die Athleten eine Ausbildung absolvieren und dann können sie bis zum Ende der U23 einige Jahre zu 100% Sport betreiben, gerne auch an Stützpunkten oder in Dauertrainingslagern und auf Wettkampfreisen, und in die "normale" Erwerbstätigkeit zurückkehren, falls es mit dem Sport doch nichts werden sollte.

Gibt hier aber spezielle Studiengänge, die an die Bedürfnisse von Leistungssportlern angepasst sind. Oder aber auch Hochschulen, die Kooperationspartner sind. Beispiel: https://uol.de/studiengang/bwl-leistungssportler-fach-bachelor-104

Bei einem "normalen" Vollzeitstudium hast du sicher recht, dass das schwer zu vereinbaren ist.

NiklasD
23.08.2022, 17:22
Seite 30


Jeder, der im Leistungssport eine gewisse Zeit lang aktiv ist, weiß genau dass Spitzensport immer ein Pyramidensystem ist, in dem die Mehrzahl der Sportler früher oder später scheitern bzw. es nicht an die absolute Spitze schaffen, deren Leben aber trotzdem irgendwie weitergehen muss.
Mindestens bis zum Alter von 22 oder 23 müssen Training und Ausbildung IMHO parallel laufen, bevor man irgendwie abschätzen kann, ob es Sinn macht, für einige Jahre voll auf die Karte Leistungssport zu setzen.
Einem Kadersportler von Schule oder Studium abzuraten ist daher IMHO unverantwortlich, v.a. wenn es sich um junge oder gar noch minderjährige Sportler handelt, denen die entsprechenden Zusammenhänge meist noch nicht bewusst sind.

Ich bin froh, dass ich keine Kinder mehr habe, bei denen ich die Entscheidung treffen muss, ob ich sie undurchsichtigen Verbandsstrukturen ausliefern muss.

Das ist wirklich nicht nachvollziehbar und gerade in Randsportarten absolut nicht zu verstehen.

Ich kenne das aber auch ähnlich von meinem Cousin, der bei einem Bundesligaverein alle U-Mannschaften durchlaufen ist, U20 Nationalmannschaft gespielt hat und auch einen Vertrag als Perspektivspieler nach der Nachwuchszeit für die 2. Mannschaft bekommen hat. Auch wenn der sicherlich gut verdient, sind das in der Zeit auch keine astronomischen Gehälter und kann auch schnell schief gehen. Aber es war auch hier nicht gewollt und wurde ihm Nahe gelegt, dass er nebenher noch was anderes macht, wie ein Fernstudium für die Birne, falls es mit dem Profifußball nicht klappt. Sondern er sollte sich zu 100% auf den Sport konzentrieren.

Hafu
23.08.2022, 17:59
Vielleicht ist meine Haltung da unpopulär, aber ein Studium und Leistungssport können per Definition in der Breite gar nicht miteinander vereinbar sein. ...

Deine Haltung ist nicht nur unpopulär sondern im Bereich des Leistungssportes nachweisbar falsch. Wer mit 18, 19 oder 20 Jahren schon soviel trainiert bzw. trainieren muss, dass keine Zeit für die Ausbildung mehr übrig ist, der ist im Höchstleistungsalter für Triathlon, das erst ab ca. 28 Jahren beginnt, in der Regel schon ausgebrannt und dann nicht mehr steigerungsfähig.

Sinnvoll sind in diesem Alter 20 Std Training pro Woche, mit 23 dann vielleicht im Schnitt 25 Stunden. Da bleibt noch viel Zeit übrig für andere Dinge. Das kann natürlich schwierig sein mit klassischen Studiengängen, deren Stunden- und Prüfungsplan darauf keine Rücksicht nimmt, aber es ist dann gerad Aufgabe von Verbänden hier alternative Strukturen zum Schutz der ihnen anvertrauten Athleten zu schaffen.

Am Stützpunkt in Nürnberg z.B. gibt es diese Strukturen, am Stützpunkt in Saarbrücken gab es sie (zumindest vor 5 Jahren) mWn nicht. Beim Stützpunkt in Brandenburg kenne ich mich nicht aus. Hinsichtlich dem Stützpunkt in Potsdam kenne ich mehrere Einzelfälle, in denen sehr jungen Nachwuchsathleten aktiv dazu geraten wurde, nicht neben dem Training ein Studium zu versuchen, ähnlich wie bei Kingma.

Die letzten beiden weiblichen Triathlon-Olympiasiegerinnen Jorgensen und Duffy haben beide ein Studium (vergleichbar Bachelor) abgeschlossen. Auch Alistair Brownlee, der Sieger von London und Rio hat den Bachelor geschafft. Ryf hat es sogar bis zum Master geschafft, genauso wie Spirig.

Thanus
23.08.2022, 18:25
Man kann ein Mathematikstudium beenden, sich als Postdoktorandin mit Differentialgleichungen beschäftigen und Olympiasiegerin im Straßenrennen werden. Mann kann ein Medizinstudium beenden, Ärztin sein und mehrfache Berglaufweltmeisterin werden oder sogar die Grande Boucle Feminine gewinnen. Man kann Mediziner sein, Triathlet und mehrfacher Familienvater sein und Forumheld nebenbei werden.

Der Tag hat für manche 50 Stunden und andere schaffen ein Studium nicht, auch wenn sie nebenbei keinen Sport betreiben. Und andere haben nicht die geringste Lust, überhaupt irgendeine Ausbildung zu machen und sind trotzdem glücklich, weil sie den ganzen lieben Tag Computerspiele zocken und dabei Windeln anhaben, damit sie zum Scheißen nicht aufstehen müssen.

NiklasD
24.08.2022, 07:37
Der Tag hat für manche 50 Stunden und andere schaffen ein Studium nicht, auch wenn sie nebenbei keinen Sport betreiben. Und andere haben nicht die geringste Lust, überhaupt irgendeine Ausbildung zu machen und sind trotzdem glücklich, weil sie den ganzen lieben Tag Computerspiele zocken und dabei Windeln anhaben, damit sie zum Scheißen nicht aufstehen müssen.

Darum geht es ja gar nicht. Macht ja schon einen Unterschied, ob von Verbandsseite (Trainer etc.) einem Sportler nahe gelegt wird kein Studium/Ausbildung zu machen für den Fall, dass der Durchbruch in einer Randsportart nicht kommt. Gerade weil ja auch eine gewisse Abhängigkeit der Sportler von den Verbandsstrukturen gegeben ist.

lagat
24.08.2022, 08:03
Deine Haltung ist nicht nur unpopulär sondern im Bereich des Leistungssportes nachweisbar falsch. Wer mit 18, 19 oder 20 Jahren schon soviel trainiert bzw. trainieren muss, dass keine Zeit für die Ausbildung mehr übrig ist, der ist im Höchstleistungsalter für Triathlon, das erst ab ca. 28 Jahren beginnt, in der Regel schon ausgebrannt und dann nicht mehr steigerungsfähig.

Sinnvoll sind in diesem Alter 20 Std Training pro Woche, mit 23 dann vielleicht im Schnitt 25 Stunden. Da bleibt noch viel Zeit übrig für andere Dinge. Das kann natürlich schwierig sein mit klassischen Studiengängen, deren Stunden- und Prüfungsplan darauf keine Rücksicht nimmt, aber es ist dann gerad Aufgabe von Verbänden hier alternative Strukturen zum Schutz der ihnen anvertrauten Athleten zu schaffen.

Dann sind wir uns da einig. Verbände müssen da besser mit den Hochschulen zusammenarbeiten. 20-25 Stunden Training die Woche und Studium sind möglich - wenn es entsprechende Flexibilitäten bzgl. Anwesehenheitspflichten, Prüfungsterminen und Studienverlaufsgestaltung gibt. Das ist bislang leider die Ausnahme (ich arbeite an der Uni und hier gibt es sowas nicht bzw. ich darf auf sowas nur auf explizite Anfrage in Einzelfällen Rücksicht nehmen. Dazu verursacht es enormen Mehraufwand. Das ginge deutlich besser, wenn es entsprechend angelegte Studiengänge und Prüfungsordnungen gäbe.)
Im besten Falle ohne an eine private Hochschule ausweichen zu müssen, wo man für diese Flexibilität teuer bezahlen muss. Ein gutes Universitätsstudium und Leistungssport sind dann zumindest machbar.

Man kann ein Mathematikstudium beenden, sich als Postdoktorandin mit Differentialgleichungen beschäftigen und Olympiasiegerin im Straßenrennen werden. Mann kann ein Medizinstudium beenden, Ärztin sein und mehrfache Berglaufweltmeisterin werden oder sogar die Grande Boucle Feminine gewinnen. Man kann Mediziner sein, Triathlet und mehrfacher Familienvater sein und Forumheld nebenbei werden.

Bei der Diskussion um die Ergebnisse der Leichtathlet*innen in Eugene kam doch die Diskussion um die Leistungsfähigkeit in der BREITE auf. Das erreicht man nicht mit solchen Einzelfällen, die es natürlich auch immer geben wird. Yann Schrub hat als angehender Arzt mit einer 70 Stunden Woche und 48 Stunden Diensten auch Bronze über 10.000 m in München geholt. Aber sich in olympischen Disziplinen auf Einzelfälle zu verlassen, die dem schlechten System strotzen ist genau der Kurs der momentan gefahren wird- mit mäßigem Erfolg. Die DTU ist da schon noch etwas besser aufgestellt als der DLV und moderner in den Strukturen, aber da hängt der Erfolg auch damit zusammen dass im Triathlon die weltweite Konkurrenz noch nicht so ausgeprägt ist und oftmals mehr individuelle finanzielle Mittel erfordert. Hinter erfolgreichen Triathleten stecken oftmals noch wohlhabende Familien.

Gibt hier aber spezielle Studiengänge, die an die Bedürfnisse von Leistungssportlern angepasst sind. Oder aber auch Hochschulen, die Kooperationspartner sind. Beispiel: https://uol.de/studiengang/bwl-leistungssportler-fach-bachelor-104


S.o. Genau solche Studiengänge bräuchte man vermehrt. Und zusätzlich sollte es äquivalente Angebote der IHK und eine stärkere Zusammenarbeit von DTU und IHK geben. Auch dort herrscht Fachkräftemangel und motivierte junge Menschen für die es im Leistungssport nicht ganz reicht sind da perfekt für geeignet diese Lücken nach dem Karriereversuch zu füllen.

Ausbildung sollte kein schlechterer Plan B sein, sondern auf ein eventuelles Berufsleben vorbereiten. Seien wir mal ehrlich: Ein mittelprächtiger Bachelor über Regelstudienzeit in einem ohnehin wenig auf dem Berufsmarkt nachgefragten Studiengang an der FH Hintermbächlein nützt allen Seiten herzlich wenig.

NiklasD
24.08.2022, 08:18
S.o. Genau solche Studiengänge bräuchte man vermehrt. Und zusätzlich sollte es äquivalente Angebote der IHK und eine stärkere Zusammenarbeit von DTU und IHK geben. Auch dort herrscht Fachkräftemangel und motivierte junge Menschen für die es im Leistungssport nicht ganz reicht sind da perfekt für geeignet diese Lücken nach dem Karriereversuch zu füllen.

Ausbildung sollte kein schlechterer Plan B sein, sondern auf ein eventuelles Berufsleben vorbereiten. Seien wir mal ehrlich: Ein mittelprächtiger Bachelor über Regelstudienzeit in einem ohnehin wenig auf dem Berufsmarkt nachgefragten Studiengang an der FH Hintermbächlein nützt allen Seiten herzlich wenig.

Für die Ausbildungen bräuchte man natürlich entsprechende Unternehmen, die kooperieren. In etwa, wie bei Florian Wellbrock: https://hierbleiben-jobs.de/blog/florian-wellbrock

Ich weiß nicht, ob es hier an den Triathlon Stützpunkten entsprechende Strukturen gibt, die sowas fördern oder ob es eher Einzelfälle sind. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es viele Unternehmen gibt, die so eine duale Karriere nicht unbedingt wollen, weil man vor was auch immer Angst hat. Es ist natürlich auch klar, dass ein Fernstudium oder ähnliches deutlich mehr Flexibilität aufweist als eine Ausbildung, bei der Anwesenheit vor Ort zwingend notwendig ist.

Trimichi
03.09.2022, 15:35
Man kann ein Mathematikstudium beenden, sich als Postdoktorandin mit Differentialgleichungen beschäftigen und Olympiasiegerin im Straßenrennen werden. Mann kann ein Medizinstudium beenden, Ärztin sein und mehrfache Berglaufweltmeisterin werden oder sogar die Grande Boucle Feminine gewinnen. Man kann Mediziner sein, Triathlet und mehrfacher Familienvater sein und Forumheld nebenbei werden.

Der Tag hat für manche 50 Stunden und andere schaffen ein Studium nicht, auch wenn sie nebenbei keinen Sport betreiben. Und andere haben nicht die geringste Lust, überhaupt irgendeine Ausbildung zu machen und sind trotzdem glücklich, weil sie den ganzen lieben Tag Computerspiele zocken und dabei Windeln anhaben, damit sie zum Scheißen nicht aufstehen müssen.

Hae? Das alles kannst du? Toll. Sehr bewundernswert. Nur etwas off-topic, imho.

Trimichi
05.09.2022, 13:13
Hallo schönen guten Nachmittag, liebe Faristinnen und Faristen,

Faris Al-Sultan, auch FAS im Kürzel hier, oder, ist ja bekanntermaßen nicht mehr der Elitetrainer der DTU. Schade. Ich habe aber immerhin ein Autogramm von ihm, dem Faris. Faris, far is? Ja, denn hier geht das ohne ihn, dem Faris, nicht mehr weiter, oder? Denn es ist ja nicht das Forum des Farissises. :) FARIS, der; Herr AL-SULTAN. Wer nicht lesen kann so wie ich in diesem Falle braucht wohl eine original signierte Autogrammkarte mit persönlicher Widmung ("Farisspruch").
:Maso:

Spaessle!? :Lachen2: Also lieber noch einmal.



Liebe Faris, ähm, liebe Foristinnen und Foristen,
der dieser Mittagsschnaps, sorry.

Aber offensichtlich ist der neue Trainer des Teams der ELITE, darunter auch Simon Huckevoll oder so, ein Niederlaender, der diesjährige Sieger auf der LD über die magischen 226 Kilometer kein Schlafwagentriathlet und auch keine sog. Kurzdistanzonkel, denn sonst wäre er ja nicht Deutscher Meister im Jahre 2022, also heuer, wie sonst hätte er gewinnen können, und von daher: was hat es mit dem neuen Trainer der DTU in der Eliteklasse zu tun und auf sich? Ich wiederhole, Herr Simon kann es ja nicht sein, obwohl er dt. Meister ist? Schade, eigentlich. Aber falls man darüber nachdenken wuerde, doch schon super? Ja, super?

Bitte, bitte, bitteschön und dankeschoen schon vorab an die Forumsgemeinde und die Expert_innen für die nun hoffentlich nun zahlreich folgenden Postings on topic. Bitte. Und Entschuldigung für die grottengurkige Anmoderation, aber wie würde das wohl Herr FAS kommentieren? :Gruebeln: Humor ist, wenn man es nicht kann? Oder so aehlich.
;)

Bleibt noch die eine, meine Entschuldigung an den oder die Admin und ich gehe jetzt garantiert gleich das Laufen trainieren, denn ich möchte vermeiden, dass ich erneut von Simon die Hucke voll bekomme.

Lieben Dank dafür.

Trimichi, als Farisfan. Und so hoffe ich, dass er, Faris, nicht grantelt und vllt doch wieder als Trainer der Elite der DTU in das sein Traineramt zurückfindet, auch wenn der Weg ins WoMo weit ist? Denn diese Wohnmobile, die nerven, in Schweden, aber nun auch schon in Neuseeland. Und mit einem, der so ein Wohnmobil hat, möchte manch einer besser nichts zu tun haben, weil ein komisches Voelkchen diese Wohnmobilfahrerinnen und Wohnmobilfahrer.

P.S.: hier, in diesem Kontext Fahrer nicht ohne h schreiben! Auch wenn es Döner mit ohne gibt. Also so wie das mit ohne Sauce, denn dass waere wie, falls wer, zum Beispiel GT, Wollpullover stricken soll oder nicht mit Wolle. Oder? :Huhu: denn, heutiger Nachtrag: gestern bin ich, Trimichi ergo, satte 60k, mit paar Höhenmetern ungefähr 450 an der Zahl, geradelt in einem knappen 25ziger-Schnitt und dann auch, zum Saisonauftakt gestern, einen extensiven 30-Kilometer-Dauerlauf gelaufen (mit Pause nach den ersten 10k in 4:38er pace/k; anschl. also nach kurzer Pause wechselte ich von Asphalt auf Schotterwege und lief, nach gekühltem Getraenk 20k in 6:38er pace/k im Wald, dort dehydrierte ich ordentlich und musste zwei eBiker nach Getränken fragen, und so freute ich mich über lauwarmen Pfefferminztee aus einer Plastikbottle, konnte so etwas chillen und angenehmer und etwas unverkrampfter weiterlaufen, da leider viele, natürliche, kleine Bachläufe ausgetrocknet sind oder sich an und auch in Pfützen am Schlamm Mücken und Schnacken tummelten, um zu trinken, und ich so besser durchhielt bis Km 25 circa, weil es dort dann ja nach einer Abzweigung hinter der Lichtung eine Süsswasserquelle gibt, wo ich aber nicht zuviel trinken durfte, weil ja in der Kneipanlage, die ueber den Minibachlauf nach der Suesswasserquelle in einer steinernen Rinne gespeist, die Hunde baden müssen und das auch duerfen).

hanse987
25.01.2023, 12:24
https://tri-mag.de/szene/louis-delahaije-tritt-zurueck-thomas-moeller-neuer-chef-bundestrainer-der-dtu/

Mich wundert es dass alles so leise abgelaufen ist und nicht viel darüber diskutiert wird.

Ab Beitrag #761 ist ja über den bisherigen Bundestrainer einiges geschrieben worden. Ob es damit zusammenhängt? Man kann nur spekulieren.

NiklasD
25.01.2023, 12:47
https://tri-mag.de/szene/louis-delahaije-tritt-zurueck-thomas-moeller-neuer-chef-bundestrainer-der-dtu/

Mich wundert es dass alles so leise abgelaufen ist und nicht viel darüber diskutiert wird.

Ab Beitrag #761 ist ja über den bisherigen Bundestrainer einiges geschrieben worden. Ob es damit zusammenhängt? Man kann nur spekulieren.

Würde nicht denken, dass das miteinander zusammenhängt. In Beitrag #775 und 776 habe ich ja schon mal die Übersetzung aus dem damaligen Untersuchungsbericht des niederländischen Verbandes gepostet, die nahelegt, dass Louis Delahaije nicht das Problem war.

Außerdem wird er ja weiterhin als Berater der DTU zur Seite stehen und auch bei Rennen unterstützen. Insofern würde ich vermuten, dass da wirklich private/persönliche Gründe hinterstecken, sodass er die Rolle als Chef-Bundestrainer nicht mehr ausfüllen will.

Hoffentlich kehrt jetzt ein wenig Ruhe auf dieser Position ein. Gerade auch, weil mit Jörg Bügner auch der Sportdirektor die DTU zum 31. Januar 2023 verlässt. Sicherlich alles andere als optimal im vorolympischen Jahr. Gab auf der Bundestrainer Position zuletzt doch regelmäßige Wechsel: https://tri-stats.com/no-stopping-on-the-german-coaching-merry-go-round/

flachy
25.01.2023, 13:48
Aloha,

mit Thomas Moeller (IAT Leipzig) und Frank Heimerdinger (SCN) - hier erwarten wir im TSF natürlich in absehbarer Zeit unseren NBer auf der Position vom nicht mehr ganz taufrischen Frank :Blumen: - für den Nachwuchsbereich, erinnert mich die Trainer-Riege aktuell ein bissl wie ein Dejavue der 90er Jahre, als mit Steffen Große (DHFK) ein ziemlich rustikales Trainings"vieh" das Zepter innehatte.
Legendär sind dessen "Ost-Trainingsmethoden" der damaligen Kaderathleten um Hell on Wheels&Lother mit 30 Kilometer DL auf einer Kilometerpendelstrecke oder 150 Kilometer Radtraining auf der Radrennbahn.
Er war ja vor der Wende auch in Thüringen unterwegs und wir hatten uns in der "Urzeit" Mitte der 80er Jahre bei diversen Straßen- und Stundenpaarläufen auf der Aschenbahn in Bad Köstritz ziemlich derbe zugerichtet.
Einmal hatten mein Buddy und ich, beide 16 Jahre alt und wir hatten uns alle 400 Meter abgewechselt, wie gestört in 60 Minuten 18.840 Meter weggeballert. Jeder also ungefähr 24x400 m in "seinen" 30 Minuten.
Der Typ und sein Laufpartner, beide Anfang 20, sprinteten als Lokalmatadoren am Ende jedoch um's nackte Überleben!
Und die nahmen uns dann echt noch in den letzten 2 Minuten 60 Meter ab...
Er ist aktuell übrigens nach diversen Zwischenstopps als Sportdirektor&Bundestrainer beim deutschen Kickboxverband aktiv...

triolaf
26.01.2023, 18:09
Die DTU mach den Triathlonsport auf der Mitteldistanz in Deutschland interessanter.

https://tri-mag.de/szene/abschied-von-der-kurzdistanz-justus-nieschlag-nicht-mehr-teil-des-olympiakaders/

Frederik Funk und Mika Noodt bekommen einen sehr ernst zu nehmenden Wettbewerber auf der Mitteldistanz, der auch bei der 70.3 WM erfolgreich sein möchte.
Seinen Saisoneinstieg wird der wohl auf Lanzarote beim 70.3 stattfinden.
Startet dort nicht auch immer gerne FreFu? Sehen wir beide vielleicht auch wieder im Kraichgau?

Für Spannung auf der 70.3 Distanz ist auf jeden Fall gesorgt.

Ist für die Teilnahme bzw. die Qualifikation für Olympia ein Kaderstatus notwendig?

rookie2003
26.01.2023, 18:44
Die DTU mach den Triathlonsport auf der Mitteldistanz in Deutschland interessanter.

https://tri-mag.de/szene/abschied-von-der-kurzdistanz-justus-nieschlag-nicht-mehr-teil-des-olympiakaders/

Frederik Funk und Mika Noodt bekommen einen sehr ernst zu nehmenden Wettbewerber auf der Mitteldistanz, der auch bei der 70.3 WM erfolgreich sein möchte.
Seinen Saisoneinstieg wird der wohl auf Lanzarote beim 70.3 stattfinden.
Startet dort nicht auch immer gerne FreFu? Sehen wir beide vielleicht auch wieder im Kraichgau?

Für Spannung auf der 70.3 Distanz ist auf jeden Fall gesorgt.

Ist für die Teilnahme bzw. die Qualifikation für Olympia ein Kaderstatus notwendig?

Wünschen wir Justus, dass er sein Verletzungspech der letzten 2-3 Jahre hinter sich lassen kann.
Wenn er fit ist/bleibt, muss man ihn schon auf der Rechnung haben.

Fred hat glaube ich auf Insta kürzlich seinen Saisonstart für Anfang Mai angeteasert.

Zu deiner letzten Frage:
Kaderstatus ist für WT Rennen nicht zwingend notwendig (Jannik Schauffler zB hat auch keinen Kaderstatus und startet ab und an), aber Athleten für WT Rennen werden von der DTU nominiert. Dort kann man sich nicht einfach "privat" anmelden.

Für den Paris Zyklus ist neben der Erfüllung der DTU-Qualirichtlinien außerdem ein Ranglistenplatz unter den Top-30 der Weltrangliste im Olympischen Qualiranking erforderlich. Letzteres hat die DTU mit dem Paris Slot gekoppelt.

matis
26.01.2023, 19:09
Am 31.03.2022 wurde er vorgestellt,
(https://www.triathlondeutschland.de/medien/pressemitteilungen/03-2022/louis-delahaije-neuer-cheftrainer-der-deutschen-triathlon-union)
am 23.01.2023 wurde er (v)ersetzt
(https://www.triathlondeutschland.de/aktuelles/01-2023/thomas-moeller-neuer-chef-bundestrainer-der-deutschen-triathlon-union)
Wenn bei uns die CEO, CFO alle 9 Monate wechseln würden, ...
... das ist doch nicht normal.
Hat die DTU so einen Druck für Olympia und WM immer wieder Athleten auf das Stockerl zu bringen?
Ist das Panikattacke oder das letzte Aufbäumen?
Ein gutes Händchen ist das jedenfalls nicht.

NiklasD
27.01.2023, 07:33
Wünschen wir Justus, dass er sein Verletzungspech der letzten 2-3 Jahre hinter sich lassen kann.
Wenn er fit ist/bleibt, muss man ihn schon auf der Rechnung haben.

Fred hat glaube ich auf Insta kürzlich seinen Saisonstart für Anfang Mai angeteasert.

Zu deiner letzten Frage:
Kaderstatus ist für WT Rennen nicht zwingend notwendig (Jannik Schauffler zB hat auch keinen Kaderstatus und startet ab und an), aber Athleten für WT Rennen werden von der DTU nominiert. Dort kann man sich nicht einfach "privat" anmelden.

Für den Paris Zyklus ist neben der Erfüllung der DTU-Qualirichtlinien außerdem ein Ranglistenplatz unter den Top-30 der Weltrangliste im Olympischen Qualiranking erforderlich. Letzteres hat die DTU mit dem Paris Slot gekoppelt.

Glaube viel wichtiger beim Kaderstatus ist, dass dir viele Türen geöffnet werden zu denen du sonst nur schwer Zugang hast. Also z. B. die Physiotherapie am Stützpunkt oder auch ganz generell die Trainingszeiten am Stützpunkt. Dazu sowas wie der Platz in der Bundeswehrsportfördergruppe, welcher auch an Olympia gekoppelt ist.

Wie du sagst, ist auch ein Jannick Schaufler ohnee Kadestatus in dem Worldcup Zirkus unterwegs. Vermutlich ist der Wegfall des Status bei Justus das letzte Zünglein, was die Waage richtung Mitteldistanz hat kippen lassen.

Theoretisch kannst du dich für die WT Rennen "privat" anmelden. Einzige Voraussetzung ist die Elitelizenz. Jedoch gibt es jeweils für Starts im Weltcups und WTCS Rennen Voraussetzungen, die man erfüllen muss, wie bspw. eine Top-Platzierung im Europacup. Die würde dann für Weltcup starts berechtigen, sofern man über seine Platz in der Rangliste ins Rennen kommt. World Cup und WTS Rennen bezahlt/plant/bezuschusst der Verband wohl mit Kaderstatus (sowas hatte Lena Meißner glaube im Podcast zuletzt gesgat). Wenn man den nicht mehr hat und dann Reisen nach Yokohama oder ähnlichem alleine finanzieren muss, dann wird es natürlich sehr schnell sehr teuer.

NBer
27.01.2023, 09:05
.....Theoretisch kannst du dich für die WT Rennen "privat" anmelden. Einzige Voraussetzung ist die Elitelizenz....

Naja, ganz so einfach ist es nun auch nicht. Wer tiefer in die Nominierungsmaterie eintauchen will, hier sind alle möglichen Nominierungskriterien, sind ja keine Geheimnisse: https://www.triathlondeutschland.de/nationalmannschaft/elite/nominierungskriterien

NiklasD
27.01.2023, 09:20
Naja, ganz so einfach ist es nun auch nicht. Wer tiefer in die Nominierungsmaterie eintauchen will, hier sind alle möglichen Nominierungskriterien, sind ja keine Geheimnisse: https://www.triathlondeutschland.de/nationalmannschaft/elite/nominierungskriterien

Das war vielleicht ein wenig überspitzt. Aber die Anmeldungshürde für einen Europacup oder Africa Cup ist nicht sonderlich hoch. Setzt aber natürlich voraus, dass die Athlet_innen oft an entlegende Orte reisen müssen und die Reisekosten selber tragen müssen.