Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Quo vadis DTU?


Seiten : 1 2 [3] 4

Hafu
14.02.2018, 11:30
Unser nationaler Verband versucht, nicht zum ersten mal mit der kürzlich verabschiedeten neuen Sportordnung, Sonderregeln im Triathlon zu etablieren, die die international startenden Elite-Athleten vor unnötige Probleme stellen:
Das neu eingeführte generelle Verbot von (kurzen) Zeitfahraufsätzen bei Rennen mit Windschattenfreigabe (§31.5 der DTU-Sportordnung), das im Konflikt steht zur internationalen Regel der ITU, derzufolge diese Aero-ClipOns bei Eliterennen wie z.B. WTS-Rennen und internationalen Meisterschaften nach wie vor erlaubt sind (§4.10 (f) I ITU-Competition rules) führt zu der grotesken Situation, dass internationale Athleten nicht mit demselben Fahrrad in der Bundesliga starten dürfen, mit dem sie an internationalen Rennen teilnehmen.

Deutsche Athleten demgegenüber dürfen bei nationalen Meisterschaften und Ligarennen, die meist auch Qualifikationswettkämpfe für internationale Wettkämpfe darstellen keine Triathlonaufsätze benutzen. Wenn ihnen die Qualifikation gelungen ist, müssen sie sich dann bei internationalen Wettkämpfen wieder an den Gebrauch von Aero-Aufsätzen gewöhnen.:confused: :(

:Maso:

Meiner Meinung nach sollte sich ein nationales Regelwerk stets eng am internationalen Regelwerk orientieren. Nationale Sonderwege mit Spezialregeln, die nur in einem Land gelten, gehen in der Regel zu Lasten der Athleten, die auch international starten wollen und führen auch in der Außendarstellung einer Sportart nur zu unnötiger Verwirrung bei Zuschauern und Medien.

ArminAtz
14.02.2018, 11:45
Ich finde es auch schwachsinnig, dass sich die nationalen Bestimmungen von den internationalen abheben, wie in diesem Falle beim Material.

Nur dass man nicht mit dem gleichen Fahrrad starten kann, bzw. sich umgewöhnen muss, sehe ich nicht wirklich.

Das Fahrrad kann ja das selbe sein, muss nur ein Clip-On ab bzw. drauf geschraubt werden, was ja in Kürze erledigt ist.

Und das Fahrverhalten eines Rades ändert sich doch auch nicht, durch das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines Clip-ons...

Wenn statt 28" nur 26" Räder erlaubt würden, dann würde ich eine Aufregung verstehen.

In diesem Fall würde ich es einfach mit einem Kopfschütteln abtun.

drullse
14.02.2018, 12:42
Das neu eingeführte generelle Verbot von (kurzen) Zeitfahraufsätzen bei Rennen mit Windschattenfreigabe (§31.5 der DTU-Sportordnung), das im Konflikt steht zur internationalen Regel der ITU, derzufolge diese Aero-ClipOns bei Eliterennen wie z.B. WTS-Rennen und internationalen Meisterschaften nach wie vor erlaubt sind (§4.10 (f) I ITU-Competition rules) führt zu der grotesken Situation, dass internationale Athleten nicht mit demselben Fahrrad in der Bundesliga starten dürfen, mit dem sie an internationalen Rennen teilnehmen.
Gibt es für diesen Unsinn auch eine sinnvolle Begründung oder wollte sich da wieder mal nur jemand profilieren?

Hafu
14.02.2018, 13:00
Ich finde es auch schwachsinnig, dass sich die nationalen Bestimmungen von den internationalen abheben, wie in diesem Falle beim Material.

Nur dass man nicht mit dem gleichen Fahrrad starten kann, bzw. sich umgewöhnen muss, sehe ich nicht wirklich.

Das Fahrrad kann ja das selbe sein, muss nur ein Clip-On ab bzw. drauf geschraubt werden, was ja in Kürze erledigt ist.

Und das Fahrverhalten eines Rades ändert sich doch auch nicht, durch das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines Clip-ons...

Wenn statt 28" nur 26" Räder erlaubt würden, dann würde ich eine Aufregung verstehen.

In diesem Fall würde ich es einfach mit einem Kopfschütteln abtun.

Klar, das Fahrrad kann dasselbe sein. Das Training für Wettkämpfe ist aber ein andereres, ob man seine Wettkampfspezifischen Intervalle auf dem Auflieger oder mit den Händen an den Bremsgriffen macht.

Die Weltmeisterin Duffy hat in den letzten zwei Jahren das Radfahren bei Rennen mit Windschattenfreigabe auf ein komplett neues Niveau gehoben und sie fährt bei den meisten WTS-Rennen rund die Hälfte der Zeit auf dem Aufsatz.
Von so einer Athletin könnten deutsche Nachwuchstriathletinnen eine Menge lernen. Wenn aber bei den eigenen Saisonhöhepunkten (Meisteschaftsrennen und Liga-Rennen) die Regeln andere sind, dann ist natürlich auch das Trainining für diese Wettkämpfe ein anderes.

Die Deutschen Meisterschafts- und Qualifikationswettkämpfe für internationale Meisterschaften unterscheiden sich ohnehin schon durch die Wettkampfdauer (alles nur Sprintdistanzen oder sogar nur Labortests) gravierend von den internationalen Großereignissen, wo in der Regel (Olympia, Grand Final) doppelt so lange Kruzdistanzen auf qualifizierte deutsche Athleten warten.
Jetzt kommt zum Malus der Streckenlänge, der die Sprinter unter den Triathleten gegenüber den Ausdauertypen bevorzugt, auch noch ein regeltechnischer Malus hinzu (der natürlich nur die betrifft, die auch mal beim Radfahren die Initiative ergreifen und ausreißen oder Löcher zufahren. Um in einer Radgruppe irgendwie mitzurollen braucht man keinen Aero-Aufsatz).

manax
14.02.2018, 16:20
Der einzige Grund, der mir dazu einfällt, ist die teilweise auftretende Verwirrung der Kampfrichter zur Aufliegerlänge. Bei mir wurde auch schon ein Brett an den Lenker gehalten, obwohl ich ohne fahre und mich lieber direkt auf den Lenker lege :Lachen2:

Habe noch keinen betroffenen Athleten gesprochen, der das gut findet :confused:

Finde es auch sehr komisch, dass die DTU die Änderung in ihrer News zur neuen Sportordnung nicht als Erwähnenswert betrachtet.

Hafu
14.02.2018, 17:30
...
Habe noch keinen betroffenen Athleten gesprochen, der das gut findet :confused:

Wo kämen wir denn hin, wenn ein Sportverband vor Regeländerungen die von den Änderungen betroffenen Athleten um ihre Meinung fragt?;)

...
Finde es auch sehr komisch, dass die DTU die Änderung in ihrer News zur neuen Sportordnung nicht als Erwähnenswert betrachtet.

Bin mir gar nicht so sicher, ob die Regeländerung auch wirklich von der DTU so gewollt ist, oder nur zufällig, durch handwerklich unsaubere Formulierung der TK und mangelhafte englisch-deutsche Übersetzung der analogen ITU-Regel entstanden ist...

ITU und ETU legen seit Jahren großen Wert auf eine Harmonisierung des Regelwerkes und haben viel Arbeit investiert, um z.B. die Regeln die für Ironman-Wettkämpfe gelten mit den Regeln, die für ITU-Wettkämpfe Gültigkeit haben zu vereinheitlichen, was ihnen beispielsweise bei den Wassertemperaturvorschriften für Age-Grouper nach jahrelangem Chaos gelungen ist.
Wenn jetzt einzelne nationale Verbände anfangen, wieder Sonderregeln zu erfinden und sich stattdessen vom übergeordneten Regelwerk bewusst abgrenzen, macht das nicht nur keinen nachvollziehbaren Sinn, sondern führt im Zweifelsfall auch zu Ärger und Unmut über die DTU in den zuständigen internationalen Gremien.

drullse
14.02.2018, 17:36
Der einzige Grund, der mir dazu einfällt, ist die teilweise auftretende Verwirrung der Kampfrichter zur Aufliegerlänge. Bei mir wurde auch schon ein Brett an den Lenker gehalten, obwohl ich ohne fahre und mich lieber direkt auf den Lenker lege :Lachen2:
Und - sind Deine Arme zu lang? :Lachen2:

Ich versteh's immer noch nicht. Wo ist das Problem, das Brett anzulegen und fertig?

NBer
14.02.2018, 19:07
ich sehe das aufliegerproblem nicht so verbissen. erst einmal wurden die dinger auch bei internationalen rennen zu 99,9% nicht benutzt. innerhalb eines feldes sowieso schon mal gar nicht.
und wer wirklich mal allein oder dauerhaft in führung liegend (duffy) unterwegs ist, wird wie auch bei den radprofis in ähnlichen stuationen und wie auch hier weiter oben schon beschreiben, die hände auch ohne aufsatz vorn auf dem lenker zusammenlegen. ich sehe so richtig keinen mehrwert für einen auflieger bei windschattenrennen. wenn alle in derselben position unterwegs sind, kommt es doch allein auf die radstärke an bei ausreißversuchen oder aufholjagden. der aufsatz ist da doch quasi nur weggekürzt.
und andere räder fährt ja nun schon mal gar keiner deswegen, da wird einfach der clip an- und abgebaut.

Hafu
14.02.2018, 20:36
ich sehe das aufliegerproblem nicht so verbissen. erst einmal wurden die dinger auch bei internationalen rennen zu 99,9% nicht benutzt. innerhalb eines feldes sowieso schon mal gar nicht. .

Bei den letzten Olympischen Spielen in Rio waren die Silber- und die Bronzemedaillengewinnerin (Spirig und Vicky Holland) mit Aufsatz unterwegs. Flora Duffy hast du selbst schon erwähnt. D.h. die haben sich 250g Mehrgewicht auf 'ner sehr bergigen Radstrecke ans Rennrad geschraubt, um das Teil zu 99,9% nicht zu benutzen?

Da musst du andere Rennen gesehen haben als ich.

wer wirklich mal allein oder dauerhaft in führung liegend (duffy) unterwegs ist, wird wie auch bei den radprofis in ähnlichen stuationen und wie auch hier weiter oben schon beschreiben, die hände auch ohne aufsatz vorn auf dem lenker zusammenlegen. ich sehe so richtig keinen mehrwert für einen auflieger bei windschattenrennen. wenn alle in derselben position unterwegs sind, kommt es doch allein auf die radstärke an bei ausreißversuchen oder aufholjagden. der aufsatz ist da doch quasi nur weggekürzt.
... .

Natürlich kann man sich auch ohne Lenkeraufsatz auf den Lenker legen und mit den Ellbogen den Lenker führen, so wie es viele Radprofis bei der UCI praktizieren. Mache ich auch desöfteren so wenn ich ein Standardrennrad fahre. Sicherer und stabiler fährt man so aber sicher nicht. Das ist eine Kompromisslösung für risikofreudige Sportler.

Moderne Triathlonrennen werden nicht mehr aus großen Hauptfeldern heraus entschieden, sondern aus kleinen Ausreißergruppen heraus. Ein Verbot der Triathlonaufsätze führt letztlich dazu, dass die Leute bestraft werden, die bestrebt sind das Rennen farbig zu gestalten und auch mal ausreißen oder von einer Gruppe zur Nächsten springen wollen.

Und überleg' mal, wieviel "Edelschrott"man jetzt mit dieser Entscheidung bei den Ligaathleten der zweiten Reihe, in den Regionalligen, der zweiten Bundesliga etc. produziert hat, wo man jetzt die extra für Ligarennen erworbenen ITU-legalen kurzen Aufsätze entsorgen kann. Nicht jeder Triathlet (v.a. in dieser Zielgruppe die großteils aus Studenten besteht) hat es so dicke, dass das nicht weh tut.

Wenn man die Aufsätze verbieten will, dann muss die ITU als Dachverband dies tun, so dass weltweit für alle Athleten Chancengleichheit gilt.
Ein nationaler Alleingang macht bei sowas in einem international aufgestellten Sport keinen Sinn.

drullse
14.02.2018, 20:58
Ein Verbot der Triathlonaufsätze führt letztlich dazu, dass die Leute bestraft werden, die bestrebt sind das Rennen farbig zu gestalten und auch mal ausreißen oder von einer Gruppe zur Nächsten springen wollen.
Wenn ich das richtig verstehe, gilt das Verbot ja für alle Windschattenrennen oder? Somit sind auch alle Hobbyathleten bestraft, die in solchen Rennen starten und bisher kurze Aufsätze nutzen.

hanse987
14.02.2018, 21:20
Ich habe mir gerade die ITU Rules angesehen.

Hab ich das Ganze jetzt richtig verstanden? Dort ist bei Elite, U23 und Youth Wettkämpfen ein kurzer Aufsatz zulässig. Bei reinen Age Group Wettkämpfen nicht. Bei allgemeinen Wettkämpfen wo alle wieder starten schon. Irgendwie verwirrend!

Hafu
14.02.2018, 21:46
Ich habe mir gerade die ITU Rules angesehen.

Hab ich das Ganze jetzt richtig verstanden? Dort ist bei Elite, U23 und Youth Wettkämpfen ein kurzer Aufsatz zulässig. Bei reinen Age Group Wettkämpfen nicht. Bei allgemeinen Wettkämpfen wo alle wieder starten schon. Irgendwie verwirrend!

Das ist dort schon seit ein paar Jahren so. Bei den drei erst genannten Kategorien geht die ITU davon aus, dass die dort startenden Athleten, genügend Radbeherrschung und Raderfahrung haben, zu wissen, in welchen Situationen man sich ohne Eigen- und Fremdgefährdung auf den Lenker legen kann.

Bei Hobbyathleten, die ja auch mal an Agegrouper-Bewerben teilnehmen kann man das nicht ohne weiteres voraussetzen. Dass in einem größeren Radpulk sich die weiter hinten plazierten Athleten auf den Triathlonlenker legen und es zu Massenstürzen kommt, daran hat natürlich niemand ein Interesse.
Für diese kategorie der Athleten gibt es seitens der ITU ohnehin wenig Wettkämpfe mit Windschattenfreigabe. Eigentlich nur Sprint-EM und Sprint-WM. Ab der olympischen Distanz ist Windschattenfahren im ITU-Bereich bei Amateuren verboten und dann sind natürlich auch Zeitfahrräder erlaubt.
Man erkennt an dieser Differenzierung, dass die Technische Kommission der ITU sich zu dieser Thematik schon ein paar Gedanken gemacht hat.

Hafu
14.02.2018, 21:50
Wenn ich das richtig verstehe, gilt das Verbot ja für alle Windschattenrennen oder? Somit sind auch alle Hobbyathleten bestraft, die in solchen Rennen starten und bisher kurze Aufsätze nutzen.

Wenn du als deutscher Athlet z.B. bei der Sprint-EM starten willst, gilt (egal wo diese gerade stattfindet) das ITU-Reglement und nicht die DTU-Sportordnung, also dürfen in diesem Fall die Aufsätze weiter benutzt werden. Nur darf man das Fahren mit Aufsatz bei Ligawettkämpfen in Deutschland nicht mehr vorher üben.

Thorsten
14.02.2018, 22:23
In den letzten Jahren wurden die DTU-Regeln verstärkt an die ITU-Regeln angepasst. Von daher verstehe ich so eine Abweichung nicht wirklich. Mit manchen Regeln der ITU muss man sich sicherlich arrangieren, aber dafür wäre es zumindest einheitlich. Beim Fußball gibt es doch auch keine gravierenden Abweichungen zwischen DFB , UEFA und FIFA.

NBer
15.02.2018, 03:30
.......Moderne Triathlonrennen werden nicht mehr aus großen Hauptfeldern heraus entschieden, sondern aus kleinen Ausreißergruppen heraus. Ein Verbot der Triathlonaufsätze führt letztlich dazu, dass die Leute bestraft werden, die bestrebt sind das Rennen farbig zu gestalten und auch mal ausreißen oder von einer Gruppe zur Nächsten springen wollen.....

ich glaube du siehst das zu schwarz. bisherige ausreißer sind mit aufsatz ausgerissen, obwohl auch die hinteren aufsätze hatten. jetzt haben halt beide keinen aufsätze. wieso sollte die ausreißer nicht auch ohne aufsätze wegkommen? vorher war materialgleichheit, jetzt ist materialgleichheit. mit aufsatz wurde meinetwegen mit 43 zu 41km/h weggefahren, ohne aufsatz eben 41 zu 39 km/h. im prinzip sogar besser für die ausreißer, weil sie länger unterwegs sind und mehr zeit rausfahren können.
ich glaube nach wie vor entscheiden die beine über erfolg oder misserfolg eines ausreißversuchs, nicht aufsatz oder nicht. wenn es nämlich danach gehen würde, gäbe es im radsport keine ausreißversuche, kein lückenzufahren usw.
die windschattentriathleten müssen halt lernen auch ohne aufsatz nur am rennlenker möglichst aerodynamisch zu fahren.

Stefan
15.02.2018, 06:45
.........
HaFu hat es doch oben geschrieben: Mit Aufsatz ist es sicherer. Die Ellbogentechnik ist einfach riskanter.

Ich sehe hier keinen Grund, warum die nationale Regelung von der internationalen Regelung abweichen sollte.

Hafu
15.02.2018, 07:02
...

Also begrüßt du den nationalen Alleingang der DTU und auch die merkwürdige Informationspolitik des Verbandes, dass in der offiziellen Pressemeldung auf dtu-info.de (http://www.dtu-info.de/news/2018/februar/dtu-sportordnung-2018-die-wichtigsten-%C3%A4nderungen.html)das neu eingeführte Verbot der Clip-ons im Ggs. zu den viel banaleren Änderungen, wie z.b. der Neoprenpflicht beim Schwimmen in Jugendklassen unter 15,9°, mit keiner Silbe erwähnt wird?

deralexxx
15.02.2018, 10:20
Nicht unerwähnt sollte die Erlaubnis von Scheibenbremsen sein.

"23.13 Scheibenbremsen sind erlaubt. "

NBer
15.02.2018, 10:22
HaFu hat es doch oben geschrieben: Mit Aufsatz ist es sicherer. Die Ellbogentechnik ist einfach riskanter.

Ich sehe hier keinen Grund, warum die nationale Regelung von der internationalen Regelung abweichen sollte.

also um mich nicht falsch zu verstehen, meinetwegen hätten sie es auch lassen können. aber ich sehe nun eben auch kein riesenproblem darin. und riskanter ist die ellenbogentechnik nur, wenn man sie anwendet. und im gegensatz zu Hafu bleibe ich dabei....99% der wettkampfzeit und auf alle teilnehemr gerechnet, wurde und wird der clip nicht benutzt. ein großteil der athleten hat den clip ja gar nicht dran. das würden sie nicht machen wenn er essentiell wichtig wäre.

Also begrüßt du den nationalen Alleingang der DTU und auch die merkwürdige Informationspolitik des Verbandes, dass in der offiziellen Pressemeldung auf dtu-info.de (http://www.dtu-info.de/news/2018/februar/dtu-sportordnung-2018-die-wichtigsten-%C3%A4nderungen.html)das neu eingeführte Verbot der Clip-ons im Ggs. zu den viel banaleren Änderungen, wie z.b. der Neoprenpflicht beim Schwimmen in Jugendklassen unter 15,9°, mit keiner Silbe erwähnt wird?

was heißt denn begrüßen? mir ist es egal. die interessierten lesen sich sowieso die komplette SpO durch und suchen sich das sie persönlich betreffende raus (und die war ja im artikel verlinkt).
sie hätten natürlich alle änderungen aufführen können (weiss nicht, was da sonst noch so geändert wurde). allerdings muss man sich auch vergegenwärtigen, dass diese spezielle regelung vll 0,1% aller triathleten in deutschland betrifft und deren umsetzung in der regel 3 handgriffe erfordert. es ist jetzt nicht das wichtigste der welt.
athleten die es betrifft und mit denen ich die letzten beiden tage sprechen konnte haben nur die schultern gezuckt, denen war es auch egal.

Hafu
15.02.2018, 11:02
...
sie hätten natürlich alle änderungen aufführen können (weiss nicht, was da sonst noch so geändert wurde)...

Alle anderen (großteils -abgesehen von den jetzt erlaubten Scheibenbremsen- nur marginalen) Änderungen wurden in der DTU-Pressemeldung explizit thematisiert.

Darüberhinaus entspricht die Änderung bei den Scheibenbremsen einer Angleichung an das internationale Reglement der ITU, die ja kürzlich ebenfalls Scheibenbremsen erlaubt hat, passt also sinnvoll zur Änderungspolitik der jüngsten Vergangenheit, während die Geschichte mit den Lenkeraufsätzen diametral dagegen spricht.

anlot
15.02.2018, 11:55
Alle anderen (großteils -abgesehen von den jetzt erlaubten Scheibenbremsen- nur marginalen) Änderungen wurden in der DTU-Pressemeldung explizit thematisiert.

Darüberhinaus entspricht die Änderung bei den Scheibenbremsen einer Angleichung an das internationale Reglement der ITU, die ja kürzlich ebenfalls Scheibenbremsen erlaubt hat, passt also sinnvoll zur Änderungspolitik der jüngsten Vergangenheit, während die Geschichte mit den Lenkeraufsätzen diametral dagegen spricht.

Du hast natürlich Recht. Das Ganze ist völlig Gaga. Aber ich sehe es ähnlich wie NB. Die Relevanz ist einfach für die Mehrheit nicht gegeben. Also lass sie doch. Die DTU will halt auch mal besonders sein. ;-)

Kurzer85
16.02.2018, 11:12
Die TK der DTU hat eine Erläuterung (http://www.dtu-info.de/news/2018/februar/tk-erl%C3%A4utert-auflieger-verbot-f%C3%BCr-age-grouper.html) zum Aufliegerverbot verfasst.

manax
16.02.2018, 11:47
Die TK der DTU hat eine Erläuterung (http://www.dtu-info.de/news/2018/februar/tk-erl%C3%A4utert-auflieger-verbot-f%C3%BCr-age-grouper.html) zum Aufliegerverbot verfasst.

Danke für die Infos. Klingt so, als wenn die selbst nicht wüssten, ob Bundesligarennen betroffen sind :confused:

Hoffentlich wird es jetzt nicht, wie in der 2. Buli Nord letztes Jahr mit dem Überholen über die Mittellinie. Da wurde die Regelauslegung bei jedem Rennen anders ausgelegt und es wurde nicht offen kommuniziert, ob man jetzt kurzzeitig über die Mittellinie darf oder nicht.

NBer
16.02.2018, 11:49
Die TK der DTU hat eine Erläuterung (http://www.dtu-info.de/news/2018/februar/tk-erl%C3%A4utert-auflieger-verbot-f%C3%BCr-age-grouper.html) zum Aufliegerverbot verfasst.

was die aufregung hier noch unnötiger macht. es wurde der eindruck vermittelt, dass sich alle umstellen müssen, da die ITU regeln anders sind. jetzt stellt sich raus, dass allein die elite betroffen ist, keinesfalls age grouper. für die age grouper wurde das reglement an das ITU reglement angepasst, für die elite ist es anders. aber mal ehrlich...das betrifft 2 handvoll athleten in ganz deutschland. und bei denen kann man davon ausgehen, dass sie seit längerer zeit über diese eventuell anstehenden änderungen informiert sind.....

manax
16.02.2018, 12:02
was die aufregung hier noch unnötiger macht. es wurde der eindruck vermittelt, dass sich alle umstellen müssen, da die ITU regeln anders sind. jetzt stellt sich raus, dass allein die elite betroffen ist, keinesfalls age grouper. für die age grouper wurde das reglement an das ITU reglement angepasst, für die elite ist es anders. aber mal ehrlich...das betrifft 2 handvoll athleten in ganz deutschland. und bei denen kann man davon ausgehen, dass sie seit längerer zeit über diese eventuell anstehenden änderungen informiert sind.....

Also bei uns im Verein ist es erst durch die Sportordnung bekannt geworden und wir haben 6 Mannschaften, die durch die Regelung betroffen sind.

Stefan
16.02.2018, 12:25
....für die elite ist es anders. aber mal ehrlich...das betrifft 2 handvoll athleten in ganz deutschland. und bei denen kann man davon ausgehen, dass sie seit längerer zeit über diese eventuell anstehenden änderungen informiert sind.....
"Alle Athleten der 1. und 2. Triathlon-Bundesliga informieren sich zum Thema "Clip-ons" bitte in den jeweiligen Durchführungsbestimmungen für die Saison 2018. Diese werden aktuell überarbeitet."
Es betrifft evtl. 2 komplette Ligen. Die Informationslage durch die DTU ist schlecht. Offensichtlich haben sie es selbst erkannt, sonst wäre die aktuelle Meldung nicht gekommen. Wann sollen die Leute denn ihr Equipemt kaufen? 1 Woche vor dem ersten Rennen?

NBer
16.02.2018, 12:42
Also bei uns im Verein ist es erst durch die Sportordnung bekannt geworden und wir haben 6 Mannschaften, die durch die Regelung betroffen sind.

"Alle Athleten der 1. und 2. Triathlon-Bundesliga informieren sich zum Thema "Clip-ons" bitte in den jeweiligen Durchführungsbestimmungen für die Saison 2018. Diese werden aktuell überarbeitet."
Es betrifft evtl. 2 komplette Ligen. Die Informationslage durch die DTU ist schlecht. Offensichtlich haben sie es selbst erkannt, sonst wäre die aktuelle Meldung nicht gekommen. Wann sollen die Leute denn ihr Equipemt kaufen? 1 Woche vor dem ersten Rennen?

ich rede nicht von denen, die ihre clips jetzt grundsätzlich abbauen müssen. die machen das ein mal und gut ist. die können das rad dann so ohne clip national und international (age group) benutzen.
der aufreger war ja das ständige auf- udn abbauen. und das betrifft nur elitestarter bei internationalen rennen (EC, EM, WM), und das sind rund 10 männer und rund 10 frauen in deutschand, und denen traue ich das zu, das sie beides können, mit und ohne clip fahren.

Hafu
16.02.2018, 12:51
Die TK der DTU hat eine Erläuterung (http://www.dtu-info.de/news/2018/februar/tk-erl%C3%A4utert-auflieger-verbot-f%C3%BCr-age-grouper.html) zum Aufliegerverbot verfasst.





...

Bin mir gar nicht so sicher, ob die Regeländerung auch wirklich von der DTU so gewollt ist, oder nur zufällig, durch handwerklich unsaubere Formulierung der TK und mangelhafte englisch-deutsche Übersetzung der analogen ITU-Regel entstanden ist...

ITU und ETU legen seit Jahren großen Wert auf eine Harmonisierung des Regelwerkes und haben viel Arbeit investiert, um z.B. die Regeln die für Ironman-Wettkämpfe gelten mit den Regeln, die für ITU-Wettkämpfe Gültigkeit haben zu vereinheitlichen, was ihnen beispielsweise bei den Wassertemperaturvorschriften für Age-Grouper nach jahrelangem Chaos gelungen ist.
Wenn jetzt einzelne nationale Verbände anfangen, wieder Sonderregeln zu erfinden und sich stattdessen vom übergeordneten Regelwerk bewusst abgrenzen, macht das nicht nur keinen nachvollziehbaren Sinn, sondern führt im Zweifelsfall auch zu Ärger und Unmut über die DTU in den zuständigen internationalen Gremien.

Die eilig von der DTU nachgeschobene "Erläuterung", in der dann auch noch erwähnt wird, dass das neu eingeführte Aufliegerverbot für 1. Und 2.Bundesliga evt. gar nicht gilt, lässt vermuten, dass meine Vermutung von vor einigen Tagen, dass die Änderung eher ein Versehen war, gar nicht so verkehrt war.:Maso:

NBer
16.02.2018, 12:55
......dass das neu eingeführte Aufliegerverbot für 1. Und 2.Bundesliga evt. gar nicht gilt......

hmmm, wo liest du das raus bei der erläuterung?

wui
16.02.2018, 12:58
Hallo,
wie ist es mit Nachwuchsstartern? Ich hab gerade für meinen Sohn einen gekauft.Er startet Jugend B.
Grüße

NBer
16.02.2018, 13:03
Hallo,
wie ist es mit Nachwuchsstartern? Ich hab gerade für meinen Sohn einen gekauft.Er startet Jugend B.
Grüße

kannste wieder zurückbringen. oder weglegen bis er sich in den nächsten jahren mal für ne EM oder WM qualifiziert.
oder eben auf und abschrauben für windschattenfreie und windschattenverbotene wettkämpfe.....

Chrischi2811
16.02.2018, 13:09
hmmm, wo liest du das raus bei der erläuterung?

Moin,

auf der Facebook-Seite der DTU wird das Thema Auflieger ja / nein auch diskutiert. Ein Vereinskollege hat explizit nach ja oder nein in 1./2. BL gefragt, Antwort war, er müsste sich dann die Durchführungsbestimmungen der Ligen anschauen...

Gruß
Chrischi

NBer
16.02.2018, 13:12
Moin,

auf der Facebook-Seite der DTU wird das Thema Auflieger ja / nein auch diskutiert. Ein Vereinskollege hat explizit nach ja oder nein in 1./2. BL gefragt, Antwort war, er müsste sich dann die Durchführungsbestimmungen der Ligen anschauen...

Gruß
Chrischi

ah ok, ich dachte ich habe bei der erläuterung was überlesen.
sprich solang in den durchführungsbestimmungen nicht explizit steht "auflieger sind erlaubt" sind sie also auch dort verboten, weil ansonsten immer die SpO zählt.

BunterHund
17.02.2018, 10:19
Ich habe vor Jahren schon einmal den Vorschlag gemacht, die TK generell „bunter“ aufzustellen und vor Änderungen der Ordnungen alle Fachleute auch aktiv einzubinden: je einen Vertreter der Trainer, der Landesverbände, der Ausrichter, der Bundesliga.
Bislang sind das BKR, nicht immer mit jüngeren Erfahrungen als Athlet selbst.
Die Ideen und Änderungen der TK sind manchmal gut gemeint, jedoch nicht immer praxisnah, im Sinne der Athleten, Trainer, Ligen etc.
Das führt dazu, dass Änderungen dann kurz nach Veröffentlichung per Anweisung zur Handhabe konkretisiert, verschärft oder abgemildert werden müssen.
Die Änderungen kommen immer kurz vor der Saison und betreffen alle oben genannten Personenkreise - daher wäre eine solche Einbindung hilfreich.
Nicht immer ist es BKRs möglich, die relevanten Facetten geplanter Änderungen alleine aus ihrem Erfahrungsschatz abzuschätzen.
Dieser Vorschlag galt allerdings damals schon als „ketzerisch“ ...

JensR
17.02.2018, 21:36
der aufreger war ja das ständige auf- udn abbauen. und das betrifft nur elitestarter bei internationalen rennen (EC, EM, WM), und das sind rund 10 männer und rund 10 frauen in deutschand, und denen traue ich das zu, das sie beides können, mit und ohne clip fahren.

davon abgesehen ist es halt einfach sinnlos und nicht verständlich ;)

Sportphysio
02.03.2018, 16:23
Der erste Welt Cup steht am 11.2. in Südafrika (Cape Town) an. Die Männer sind mit 4 Startern (Zipf, Wernz, Schomburg, Stimmel) gemeldet. Frauen keine.
Wie man den Sozialen Medien entnehmen kann sind die Männer ja bereits im Trainingslager in Südafrika und werden daher die Chance nutzen.

Über triathlonlive.tv werden die Highlights des Rennens anzuschauen sein. Weiß wer wie man während dem Rennen an Informationen kommt?

Heute erstes WTC Rennen 2018 in Abu Dhabi:
Herren: Justus Nieschlag trotz Sturz auf den Rad Rang 15(ohne Sturz wohl um Rang 5)
Max Schwetz: Rang 34
Jonas Schomburg: Rang 47
Damen: Laura Lindemann Rang 6
Sophia Saller: Rang 34

moorii
28.03.2018, 11:32
Ich habe gerade gesehen, dass vor ca. zwei Wochen der jährliche Leistungstest wieder durchgeführt wurde.

Hier der Bericht dazu

https://www.dtu-info.de/news/2018/m%C3%A4rz/dtu-leistungstest-2018-lindemann-und-nieschlag-siegen-souver%C3%A4n.html

Ich bin gespannt, was wir dieses Jahr erwarten dürfen. Lindemann und Nieschlag scheinen zumindest "gut drauf" zu sein.

speedskater
28.03.2018, 22:47
Ist Lasse Lührs gestartet?
Wenn ja, wie hat er (trotz Nicht Qualifikation) abgeschlossen?
Mahalo.

speedskater
28.03.2018, 22:52
Auf der Liste steht Lasse nicht:

1
Nieschlag
Justus
PK
Elite
m
1992
Niedersachsen
00:00,0
2
Breinlinger
Jonas
EK
Elite
m
1994
Saarland
00:24,5
3
Stimmel
Linus
ohne
Elite
m
1996
Rheinland Pfalz
00:33,3
4
Pfeifer
Lars
PK
Elite
m
1994
Brandenburg
00:41,8
5
Schomburg
Jonas
PK
Elite
m
1994
Niedersachsen
00:45,5
6
Trautmann
Marc
ohne
Elite
m
1997
Saarland
00:46,7
7
Schaufler
Jannik
NK I Elite
m
1997
Bawü
00:49,4
8
Sievers
Lennart
ohne
Elite
m
1997
Schleswig Hlst.
01:00,5
9
Stratmann
Jan
ohne
Elite
m
1995
Brandenburg/NRW
01:01,2
10
Funk
Frederic
ohne
Elite
m
1997
Bayern
01:01,6
11
Allgayer
Gabriel
ohne
Elite
m
1998
Bayern
01:03,3
12
Reuter
Fabian
ohne
Elite
m 1993
Hessen
01:05,7
13
Vogel
Johannes
ohne
Elite
m
1996
Brandenbg./Meck. Vorp.
01:12,5
14
Wernz
Valentin
EK
Elite
m
1995
Bawü
01:32,3
15
Breinlinger
David
ohne
Elite
m
1998
Bawü
01:36,6
16
Henes
Frederik
ohne
Elite
m 1997
Bawü
01:36,8
17
McClymont
Scott
ohne
Elite
m
1998
Hessen
02:11,8
18
Schulz
Martin
A Para
Elite
m
1990
Sachsen
02:53,4

@Hafu: Wie zufrieden war Fred?

moorii
29.03.2018, 16:09
Lt dem Blog auf seiner Internetseite ist er wg eines Infektes nicht gestartet und weiter unten der Bericht um zum Rennen in Quarteira.

Einen kleinen Infekt zur falschen Zeit und der Plan für die Saison ist über den Haufen geworfen.

„Dadurch, dass ich am DTU Leistungstest nicht teilnehmen konnte und in Quarteira nicht gut abgeschnitten habe, bin ich jetzt leider weder für Welt-Cups noch für die World Triathlon Series qualifiziert. In den nächsten Tagen heißt es also für mich die Saison nochmal neu zu planen.“

http://www.lasseluehrs.de/webpro/content/blog/2018/w7e231c021410002edf26ef1

Mirko
29.03.2018, 17:04
Einen kleinen Infekt zur falschen Zeit und der Plan für die Saison ist über den Haufen geworfen.


Was für ne doofe Regel. Man stelle sich vor die Fußballnationalmannschaft trifft sich an einem bestimmten Tag und jeder, der nicht 10 Elfer in Folge unter die Latte donnert muss zuhause bleiben...

Hafu
29.03.2018, 17:48
Was für ne doofe Regel. Man stelle sich vor die Fußballnationalmannschaft trifft sich an einem bestimmten Tag und jeder, der nicht 10 Elfer in Folge unter die Latte donnert muss zuhause bleiben...

um das Analog-Beispiel noch besser an den Leistungstest anzupassen, sollte man vielleicht noch den Ball aus dem Spiel lassen und die individuelle Leistungsstärke im Fußball mit einem Laufband oder Ergometer-Test ermitteln, statt mit Elfmeterschießen. Im Fußball ist ja bekanntlich heutzutage die Physis spielentscheidend. :Huhu: ;)

... der DTU-Test ist halt ein Test und kein Triathlon-Wettkampf, weil die in Rennen mit und ohne Windschattenfreigabe wichtigste Disziplin, das Radfahren komplett außen vor gelassen ist. Dass man nach dem Wintertraining Leistung testet, ist sinnvoll. Die weitreichenden Schlussfolgerungen, die die DTU für nahezu die gesamte erste Saisonhälfte aus der 15-minütigen Maximalanstrengung zieht, sind maßlos übertrieben wie man problemlos feststellen kann, wenn man sich mal dier Mühe machen wurde die Topfinisher der verganenen Leistungstests mit den späteren Saison-Leistungen zu korrelieren (Nieschlag und Lindemann, die nachweislich beides gut können, nämlich gut im Test und später auch gut in Wettkämpfen abzuschneiden, sind dabei die positiven Ausnahmen).

Somit kommt dann eine Ergebnisliste zustande, die aus den besten Swim-Run-Sprintern Deutschlands (im Monat März) besteht, bei der von den schnellsten 9, die sich damit für Weltcup und WTS qualifiziert haben, nur zwei Athleten so gut radfahren können um wenigstens eine typische Gruppe auf einem verwinkelten Weltcup- und WTS-Kurs halten zu können.

Mirko
29.03.2018, 18:30
Somit kommt dann eine Ergebnisliste zustande, die aus den besten Swim-Run-Sprintern Deutschlands (im Monat März) besteht

Ich lese da raus, dass Fred nicht dabei ist? :( Entweder hab ich es übersehen oder es gibt's dazu keine Infos von ihm auf Strava.
Naja, ich will ja eh das Fred endlich eine längere Distanz macht. ;)

Hafu
29.03.2018, 19:12
Ich lese da raus, dass Fred nicht dabei ist? :( Entweder hab ich es übersehen oder es gibt's dazu keine Infos von ihm auf Strava.
Naja, ich will ja eh das Fred endlich eine längere Distanz macht. ;)

Der 5000m-Lauf von Saarbrücken ist m.W.n schon auf Strava.

Frederic macht in zwei Wochen den Europacup in Melilla und am 6.5.nen 70.3er-Challenge in Italien. Je nachdem, wie die beiden Rennen laufen ergibt sich dann der Rest der Saison.

Zum Glück kann er Radfahren und hat auch keinen Leistungsabfall auf längeren Distanzen im Gegensatz zu den meisten, die beim DTU-Sprinttest vor ihm plaziert waren, so dass er im Triathlon eigentlich alle denkbaren Optionen hat.

Der Test lief für ihn eigentlich ziemlich gut. Viertschnellste Laufzeit im Feld und die Schwimmzeit war dafür, dass ihm wegen Schlüsselbeinfraktur das ganze Oktober-, November- und das halbe Dezembertraining fehlen, auch O.K.

anneliese
03.04.2018, 11:09
Da nicht jeder Facebook nutzt, hier eine kurze Notiz von Max Schwetz (https://www.facebook.com/maximilian.schwetz/)

"So here is why my federation (Deutsche Triathlon Union) does not allow me to go to WTS races this time...

They have a criteria that says you have to do one Top15 result in a World Cup in 2018 and they confirmed that via email. I wanted to do that at the Mooloolaba World Cup three weeks ago and that race was therefore my main focus and what I was training for (besides WTS Abu Dhabi the week before).
Two weeks before Abu Dhabi they told me by email that they wouldn’t count any World Cups before 17.03. (one week after Mooloolaba).
As my taper has already begun and I couldn’t withdraw from the races in Abu Dhabi and Mooloolaba I just did what I was planning to do anyways. Show good performances and fulfill the (now former) criteria in Mooloolaba.

I asked them directly if they would still allow me to go to WTS races as I think it is very unfair to change the criteria three weeks before a race for no reason but they voted against me.

I did have another chance in New Plymouth (a race which I just wanted to do because it was so close and I wanted to have some fun with all my World Cup buddies) but too many races made it impossible for me to do make the required Top10 result. Wasn’t really surprising for me as I was preparing as well as I could for Abu-Dhabi and Mooloolaba, where I indeed showed great performance.

As the next World Cup I can enter is in May in Kasachstan and you have to enter to the start list 35 days before a WTS race, the earliest I might be able to come back to WTS is in July at WTS Hamburg. That means I will miss Bermuda, Yokohama and Leeds, all races that would suit me well. And of course I will not have any chance to a good series ranking in 2018 because of that.

I wanted to describe just the facts here, without my biased opinion, but please leave your opinion below."

Bin gespannt wie lange er das noch erträgt, bevor er wechselt oder aufhört...

Mirko
03.04.2018, 11:28
Ich blick da noch nicht so durch. Warum muss der Fred Funk in Saarbrücken komische aussagelose Tests abliefern und der Max muss Wettkampfergebnisse vorweisen?

Ich finde beides gleich dämlich irgendwie. Ich glaube ein Trainer wie Jogi Löw wäre im Traithlon auch nicht schlecht. Also einer, der sich die ganzen Typen anschaut und einfach mit Bauchgefühl und Erfahrung bestimmt wer wo startet.

Ich denke Hafu sollte den Job übernehmen, er muss dann aber auch den Kopf hinhalten wenn die Sportler dann nicht abliefern. ;)

Hafu
03.04.2018, 12:55
Ich blick da noch nicht so durch. Warum muss der Fred Funk in Saarbrücken komische aussagelose Tests abliefern und der Max muss Wettkampfergebnisse vorweisen?

Ich finde beides gleich dämlich irgendwie. ... ;)

Im Prinzip ist der Schwimm- und Lauf-Leistungstest der DTU für alle deutsche Athleten mit dem Ziel von Starts in Europacup, Weltcup und World Triathlonseries sowie Start bei internationalen Meisterschaften obligat.

Dass ein Athlet am Tag des Tests krank bzw. verletzt ist (so wie Lasse Lührs, Lasse Priester, Per Sönksen, Johnny Zipf und einige andere) oder schon seine Saison begonnen hat wie Maximilian Schwetz und deshalb im Ausland (hier Australien und Neuseeland) für Wettkampf und Training unterwegs ist, ist in den Nominierungskriterien, die hier nachzulesen sind, (https://www.dtu-info.de/a/dateien/leistungssport/Nominierungskriterien/2018/Nom_Krit_Elite_U23_CC_WC_WTS_MTR_2018_.pdf) nur als extreme Ausnahme vorgesehen.

Grundsätzlich darf man im Weltcup starten wenn man im Swim-Run-Labor-Test in der Endabrechnung Rang 1-6 belegt und in der World Triathlon Series starten wenn man im selben Test Rang 1-3 belegt. Die Leistungsfähigkeit auf dem Fahrrad ist in diesem Fall komplett irrelevant und entsprechend sehen dann auch die Wintertrainingsschwerpunkte mancher um die Quali kämpfender deutscher Athleten aus.

Ohne Test gibt es laut Nominierungskriterien bei Startwunsch in der WTS nur die Möglichkeit zu starten, wenn man in der ITU-Points-List (= "Weltrangliste") unter den besten 60 Athleten rangiert oder bei einem top besestzten Weltcuprennen unter den Top10 finisht bzw. bei einem durchschnittlich besetzten Weltcup unter den Top 15 einläuft.
Nach seinem guten 11. Platz beim Weltcup in Moololaba war Max Schwetz unter den besten 60, hatte also dieses Kriterium erfüllt, aber eben nicht beim Test teilgenommen. Wenn er in Moololaba einen Platz besser abgeschnitten hätte, hätte er die WTS-Norm gemäß der Norm gepackt.

Über die Sinnhaftigkeit des Testes, seine Gewichtung und die genaue Struktur des Tests kann man, wie ich schon mehrmals geschrieben habe, mit gutem Grund streiten und der Test ist auch unter Athleten und Trainern durchaus umstritten.

Dass es aber grundsätzlich schriftlich festgelegte Qualifikationskriterien im Leistungssport geben muss, in denen zum Beispiel auch Plazierungen in bestimmten Wttkämpfen gefordert sind und man sich dann auch an diese Kriterien halten sollte, ist aber schon sinnvoll und soweit ich es nachvollziehen kann, hat sich die DTU im Fall von Schwetz an die schriftlich fixierten Kriterien gehalten, wobei es natürlich Pech ist, dass Schwetz derartig knapp an der Norm gescheitert ist.

Und natürlich wäre es auch denkbar, Athleten wie Schwetz, Schomburg oder Nieschlag, die alle am 12. 3. untern den besten 60 der Weltrangliste lagen grundsätzlich ein Startrecht in der WTS einzuräumen (so machen es nämlich die allermeisten Nationen: wer gut genug ist, überhaupt in ein WTS-Starterfeld zu kommen, darf dort auch mitmachen!). Aber so war es eben nicht in den DTU-Kriterien definiert und Schomburg als aktuell zweitbester Deutscher hat z.B. deshalb in Saarbrücken mitgemacht, wurde dort 5. und holte sich damit die WTS-Norm.

NBer
03.04.2018, 18:43
.......Also einer, der sich die ganzen Typen anschaut und einfach mit Bauchgefühl und Erfahrung bestimmt wer wo startet......

das würde funktionieren, wenn das alle dann so akzeptieren würden.
in zeiten des einklagens von startrechten (auch mal völlig unabhängig vom triathlon allein gesehen) lässt sich darauf aber kein verband mit objektiven leistungsmessmöglichkeiten (zeiten, platzierungen) ein.
und ich glaube selbst im fußball wurde schon versucht (gemacht? zu faul zum suchen.....) sich in das team zu klagen. jetzt nicht nationalmannschaft, aber ligamäßig.....

moorii
03.04.2018, 22:01
Danke für Deine Geduld, hier in aller Ausführlichkeit zu antworten.:Blumen: :Blumen: :Blumen:


Da kann ich mich nur anschließen. Finde ich sehr informativ!

Klugschnacker
13.04.2018, 13:54
Pressemeldung
Maximilian Schwetz erstes Saisonziel nicht gelungen – WTS-Qualifikation nun auf anderem Weg

„Die Kriterien der DTU und meine Saisonplanung haben bislang nicht zusammengepasst“

Das Verpassen einer Top Ten-Platzierung beim Weltcup in New Plymouth (NZL) Ende März ist für die Saisonplanung von Profi-Triathlet Maximilian Schwetz nun endgültig zu einem Problem geworden. Der 27-Jährige will sich mit den Besten der Welt messen, ist gemäß seiner Leistungen im internationalen Ranking auch „locker“ für die meisten Rennen der Weltmeisterschafts-Serie WTS qualifiziert, wird aber nach dem schlechten Tag in Neuseeland und einer kurzfristigen Änderung der Kriterien der Deutschen Triathlon Union nicht für die höchste Elite-Rennserie im Triathlon nominiert. Sein elfter Platz beim Rennen in Mooloolaba (AUS) wäre sportlich ausreichend gewesen, dieser Wettkampf zählte aber gemäß neuer Verbandsvorgaben nicht mehr als Qualifikationsgelegenheit. Eine Ausnahmeregelung lehnte der DTU-Leistungssportausschuss jetzt ab. Im Interview macht der Physiker klar, dass er weiter in Richtung WTS plant und wie steinig der Weg sein wird.

Herr Schwetz, die Saison begann für Sie recht ordentlich, aber der Weltcup in New Plymouth lief anders als geplant und schmeißt Ihre Saisonplanung nun über den Haufen…

Dummerweise ist das so. Ausgerechnet bei diesem Rennen, das für mich aufgrund der kurzfristig geänderten Nominierungskriterien der DTU entscheidend war, stimmte meine Form leider nicht. Da muss ich mich natürlich was das Rennen in Neuseeland betrifft auch an die eigene Nase fassen. Eigentlich entspricht der Kurs in New Plymouth mit der schweren Radstrecke und dem Lauf nach harter Vorbelastung meinen Stärken, aber wie sagen manche: hätte, hätte… Fahrradkette.

Greifen wir den Konjunktiv auf: Wäre es daher nicht klüger gewesen, die Vorbereitung direkter auf den Neuseeland-Weltcup abzustellen?

Ich verdiene mein Geld mit Triathlon. Daher muss meine Planung immer auf das gesamte Jahr abgestimmt sein. Mein Formaufbau ist somit selbstverständlich mit Blick auf die gesamte Saison ausgerichtet. Nicht jedes Rennen kann daher als „Leistungshöhepunkt“ angegangen werden, zumal das Triathlontraining samt Steuerung ein komplexes Thema ist. Hinterher ist man immer klüger, klar. Mag auch sein, dass ich zuletzt zu viele Rennen absolviert habe, aber ich unterliege einerseits finanziell und andererseits letztlich auch mit Blick auf die internationalen Punkte eben gewissen Zwängen.

Ihre Leistungshöhepunkte waren also andere Rennen?

Mein Fokus lag eindeutig auf dem WTS- und dem Weltcup Rennen in Abu-Dhabi und Mooloolaba, auch weil die DTU-Kriterien genau diesen Weltcup in Australien bis vor wenigen Wochen noch als Qualifikationsrennen für die WTS beinhalteten. Erst nachdem ich ein paar andere Schwächen in den Kriterien aufgedeckt habe - sonst hätte ich in New Plymouth nicht mal teilnehmen können -, wurden plötzlich auch alle Rennen vor dem 17. März (Datum des DTU-Leistungstests, Anm. d. Red.) als Qualifikationsmöglichkeit gestrichen. Zu dem Zeitpunkt, nur zwei Wochen vor dem ersten Highlight in Abu-Dhabi, war es dann natürlich viel zu spät, den Formaufbau noch zu ändern. Und in Mooloolaba habe ich ja auch „locker“ die von der DTU geforderte Leistung gebracht und das sogar beim wahrscheinlich bestbesetzten Weltcup der ganzen Saison.

Worauf führen Sie diesen Sinneswandel der DTU zurück?

Da kann ich nur spekulieren. Aber ich gehe davon aus, dass die DTU bei der Erstellung ihrer Kriterien andere Ziele hatte als die, die letztlich formuliert worden sind. Sie haben einfach einen Fehler gemacht und den dann beheben wollen. Fakt ist aber: Statt zu dem Fehler zu stehen, hat die DTU mich darunter leiden lassen und mir die Saison verbaut. Das finde ich einfach nur rückgratslos.

Sie sprachen von „gewissen Zwängen“, was bedeutet das genau?

Ich bin bei der Teilnahme an internationalen Wettkämpfen weiterhin komplett von der Meldung der DTU abhängig, so dass ich in diesen Belangen auf einen freien und leistungsmäßig fairen Zugang verzichten und mich der Nominierungs-Bürokratie unterwerfen muss. Ich würde das natürlich verstehen, wenn es nur um die Qualifikation für die Gelder vom Deutschen Olympischen Sportbund geht, die die DTU zu verteilen hat. Ich bin aber nach wie vor der Meinung, dass es einen Weg für professionelle Sportler geben muss, nicht hauptsächlich gegen die Kriterien des Verbandes, sondern tatsächlich um internationale Erfolge zu kämpfen. Parallel muss ich natürlich auch meinen Lebensunterhalt verdienen. Meine Jahresplanung 2018 verlief entsprechend ebenso parallel zu den Planungsbestimmungen der DTU. Die Kriterien der DTU und meine Saisonplanung haben bislang nicht zusammengepasst. Ich möchte ja nur von der DTU gemeldet werden, zahle die Wettkampfreisen auf Wunsch auch selbst.

Gibt es weitere Hürden für Sie?

Da ich aus diversen (nicht-sportlichen, Anm. d. Red.) Gründen kein Kader-Mitglied der DTU bin und aktuell in Neuseeland lebe, wo mich der neuseeländische Verband beim Training unterstützt, gab es zwei Wege, mich für die WTS zu qualifizieren: den Leistungstest der DTU in Saarbrücken oder den Weg über Kontinental- und Weltcups. Ich habe mich für den zweiten entschieden und der war nach der unerwarteten Änderung der Kriterien „auf Kante genäht“, weil ich innerhalb von vier Wochen nicht einen komplexen Leistungsaufbau umkrempeln kann. Aber gemäß der Vorgaben vom Februar 2018 wäre ich jetzt für die WTS qualifiziert.

Warum haben Sie nicht einfach am Test in Saarbrücken teilgenommen?

Für diesen Test hätte ich insgesamt 60 Stunden im Flieger gesessen und einen vierstelligen Betrag ausgeben müssen. Ok, mein Lebensmittelpunkt ist aktuell selbstgewählt, aber am Olympiastützpunkt Saarbrücken habe ich ohnehin dank der DTU keine Wohn-Berechtigung mehr. Aber eine Triathlonsaison an einem Test, der zudem sportlich zweifelhaft ist, weil er aus einem Schwimmen im Bad und einem Lauf nach einer Pause auf der Bahn besteht, halte ich für ziemlich fragwürdig. 2017 habe ich den Test für die WTS-Qualifikation bestanden, in diesem Jahr wurden die Leistungskriterien deutlich heruntergeschraubt. Ohne zu große Arroganz kann ich ohne schlechtes Gewissen konstatieren, dass ich die Qualifikationskriterien erfüllt hätte, wäre mir der Himmel nicht auf den Kopf gefallen. (lacht)

Wie ist das Verhältnis zum Verband denn aktuell?

Anhaltend habe ich kaum Kontakt zur DTU. Die erforderlichen Meldungen zu Weltcups, für die ich gemäß Kriterien qualifiziert bin, laufen aber reibungsfrei. In Ozeanien höre ich aber immer wieder das Unverständnis anderer internationaler Athleten, warum so viele deutsche Athleten nicht in den Top-Events starten dürfen. Die DTU hat sich da international schon einen richtigen Ruf aufgebaut. Es freut die anderen Länder natürlich, dass sie aus Deutschland schon mal keine Konkurrenz befürchten müssen. Dass ich bis zum 17. März die WTS-Qualifikation hatte, dann Elfter beim Weltcup in Mooloolaba wurde, und nun wieder aus der WTS raus bin, ist dann auch schwer in wenigen Worten zu erklären, obwohl mein Englisch fließend ist. (lacht)

Man könnte Ihnen entgegnen, dass eine gewisse Regulierung seitens des Verbandes notwendig ist, damit die Qualität der deutschen Delegation gewahrt wird…

Im Gegensatz zu Langdistanz-Rennen, bei denen zum Teil gerade einmal eine Handvoll Profi-Athleten starten möchten, hat sich auf der ITU-Kurzdistanz mittlerweile eine extreme Leistungsdichte entwickelt: mit zum Teil hunderten Meldungen auf nur 55 Startplätze in der WTS. Da ist jedes Rennen im Vergleich wie die Ironman-Weltmeisterschaft und so reguliert sich der Markt natürlich selbst. Man muss bereits zwei Jahre in Europa- und Weltcups Punkte sammeln, bis man mal die Chance hat, auf eine WTS-Startliste zu kommen. Wenn man das geschafft hat, zählt man meiner Ansicht nach zur Weltklasse. Zu diesen schwierigen Hürden braucht man nicht noch ein zusätzliches System, gegen das man sich bewähren muss. Wie bereits gesagt, ist eine Selektion hingegen natürlich notwendig, wenn es darum geht, Fördergelder unter den Athleten zu verteilen.

Wie sehen aus Ihrer Sicht die langfristigen Folgen für den deutschen Triathlon aus?

Da kann ich nur für die Kurzdistanz sprechen. Das restriktive System in Deutschland hat zu einem extremen Abrutschen der deutschen Athleten im internationalen Vergleich geführt. So findet man zum Beispiel nur noch vier deutsche Männer und eine Frau unter den Top100 der Weltrangliste, vor zwei Jahren waren wir da noch bei über 15 Athleten. Diese Weltrangliste entscheidet aber direkt, ob man auf die Startlisten der internationalen Events kommt. Und nur in den WTS- und Weltcup-Rennen kann man um die Olympia-Startplätze für die jeweiligen Nationen kämpfen.

Was bedeutet die Verzögerung für Ihre Wettkampfplanung und die Nominierungen?

Das muss ich nun zusammen mit meinem Trainer und meinem Management genauer planen. Auf jeden Fall sind durch die Trägheit des Nominierungssystems gleich die nächsten drei WTS-Rennen unmöglich, so dass ich in der Serienwertung 2018 sowieso keine Chance mehr haben werde. Zunächst steht wieder ein Trainingsblock an, in den ich auch ein Non-Drafting Rennen in Neukaledonien einbauen werde.

Statt des Auftakts zur Olympia-Punktejagt beim WTS-Rennen in Yokohama werde ich in Frankreich in der Liga für meinen französischen Verein starten. Dort gibt es ähnlich starke Felder wie in der WTS, nur wird man nicht daran gehindert zu starten, sondern wird auch noch dafür bezahlt. Meinen nächsten Versuch zur Qualifikation für die WTS werde ich dann eine Woche später bei einem Weltcup in Kasachstan starten. Mit den Meldefristen kann ich somit frühestens im Juli in Hamburg wieder in der WTS starten.

NBer
13.04.2018, 14:06
hmmmm, hat ein m. schwetz wirklich das standing und die bedeutung innerhalb der dtu, dass diese ihre richtlinien für (oder meinetwegen auch gegen) ihn aufstellt oder anpasst? denn schließlich gelten diese ja für alle, nicht nur für ihn......

Faser
13.04.2018, 14:34
Er ist zumindest so ziemich der Einzige, der sich öffentlich mit der DTU bzw. dem gesamten System anlegt. Das erzeugt natürlich auch ein wenig öffentlichen Druck und Veränderungen. Von Vorteil ist das für ihn persönlich sicher nicht. Im Moment sehen die Kriterien ja ein wenig besser aus, aber scheinbar werden ja auch dieses Jahr gute deutsche Triathleten an den Starts gehindert, obwohl sie so gut wie bei jedem anderen Verband starten könnten.

Der Formhöhepunkt muss ja weiterhin dieser komische Leistungstest sein, der nichts mit einem Triathlon im Rahmen der Serie zu tun hat. Ist man dort krank, hängt man schon wieder das ganze Jahre hinter her. Wenn man dort gut ist, heißt es aber auch nicht gleich, dass man in einem Triathlon gut ist. Man sollte lieber mal schleunigst alle Startplätze nutzen und schauen wer wirklich konstant, über mehrere Rennen ein guter Triathlet ist. Alles andere ist einfach nur Schwachsinn.

Hafu
13.04.2018, 16:33
hmmmm, hat ein m. schwetz wirklich das standing und die bedeutung innerhalb der dtu, dass diese ihre richtlinien für (oder meinetwegen auch gegen) ihn aufstellt oder anpasst? denn schließlich gelten diese ja für alle, nicht nur für ihn......

Die Fristsetzung, dass die alternative WTS-Qualifikation plötzlich nicht mehr in Mooloolaba möglich ist, sondern erst bei den Weltcups danach, riecht schon danach dass die Kriterien hinsichtlich des Stichtages bewusst gegen Schwetz formuliert würden, denn zum Zeitpunkt der Kriterien-Änderung war Schwetz schon für Mooloolaba via DTU gemeldet und er war der einzige deutsche Starter dort und somit der einzige, der von genau dieser Fristsetzung betroffen war.

Man könnte sagen: Selber schuld. Wer gegen seinen Verband klagt, so wie Schwetz im vergangenen Jahr, hat damit nunmal alle Sympathien verscherzt und gehört zu Recht gedisst.

Da ein Verband aber sowieso viel mächtiger und finanzstärker ist als ein Einzelsportler, wäre dem Leistungssportausschuss kein Zacken aus der Krone gebrochen, dem zweitstärksten deutschen Athleten ein selbstfinanziertes Stadtrecht in der WTS einzuräumen. Es geht schließlich in Kürze schon um Punkte für Olympia. Und diese Punkte müssen die Athleten für Deutschland erringen.

Wenn man die besten nicht international starten lässt, dann bekommt Deutschland eben auch keine Punkte für die Olympia-Quali.

moorii
15.04.2018, 15:04
https://europe.triathlon.org/live/

Hier gibt es einen Stream vom Rennen heute in Melilla.
Leider auf Spanisch, aber besser als nix denke ich.

gaehnforscher
15.04.2018, 18:35
Geil. Hinter der Wechselzone läuft grad Iron Maiden :)

Hat jmd Frederic nach dem Schwimmen entdeckt?

Hafu
15.04.2018, 21:20
Geil. Hinter der Wechselzone läuft grad Iron Maiden :)

Hat jmd Frederic nach dem Schwimmen entdeckt?

Frederic ist gut geschwommen (ca. 25s auf die Spitze nach 1500m). Leider hat jemand vor ihm seinen Helm vom Fahrrad runtergeschmissen, der dann in der Mitte der Straße lag, weshalb er in der Wechselzone einige Sekunden verloren hatte, bis er seinen Helm wiedergefunden hatte.

Schließlich nahm er in der 4. Radgruppe das REnnen auf, konnte nach ein paar Kilometern den Zusammenschluss mit der dritten Gruppe erzwingen und nach 10km den Zusammenschluss mit der zweiten Gruppe.

Ab da lief das Rennen leider gegen ihn. Vorne gab es fünf schnelle Schwimmer, die gut zusammenarbeiteten. In der zusammengeschlossenenen Gruppe von Fred wollte keiner wirklich arbeiten, was bei großen Gruppen (er waren ungefähr 25-30 Mann) oft der Fall ist. Es wird dann nur noch gegeneinander gefahren, taktiert und auf Aktionen reagiert.
Frederic meinte im Ziel, dass er auch subjektiv schlechte Radbeine gehabt hat, was oft ein Problem beim ersten Wettkampf der Saison ist (auch bei mir), bei dem auch Radfahren dabei ist.
Der abschließende Lauf war dann v.a. auf den ersten 5km von schlechten Beinen geprägt gewesen und entsprach weder den Testleistungen bzw. seinen letzten Laufwettkämpfen noch dem, was er sich erhofft hatte.
LEtztlich wurde es dann ungefähr ein natürlich nicht wirklich zufriedenstellender 30. Platz in einem 70-Mann-Feld. Immerhin war er bester Deutscher von 5 gemeldeten Deutschen, was natürlich auch ein wenig den Leistungsstand der deutschen ITU-Triathleten im Vergleich zu den dominierenden Nationen aus Spanien, Großbritannien etc. widerspiegelt.

gaehnforscher
15.04.2018, 23:15
Danke für den Bericht. :Blumen:

Die Gruppe wirkte am Ende echt riesig. Schade, so vom zugucken sah der Kurs recht verwinkelt aus mit vielen Antritten, also eigentlich gut für stärkere Radfahrer. Aber von seiner großen Gruppe kommst auch nicht mehr so einfach weg.

Hafu
15.04.2018, 23:39
Danke für den Bericht. :Blumen:

Die Gruppe wirkte am Ende echt riesig. Schade, so vom zugucken sah der Kurs recht verwinkelt aus mit vielen Antritten, also eigentlich gut für stärkere Radfahrer. Aber von seiner großen Gruppe kommst auch nicht mehr so einfach weg.

Der Kurs war tatsächlich extrem verwinkelt, aber eben auch eng und es gab nach Frederics Aussage kaum Chancen, mal überhaupt nur innerhalb der Gruppe nach vorne zu kommen. Letztes Jahr hatte der Kurs in Melilla wenigstens eine 2km-Gerade parallel zur Küste, in dem Überholvrogänge/ Ausreißvorgänge moglich waren. Dieses Jahr fiel dieser Abschnitt Bauarbeiten auf dieser Strecke zum Opfer.

Ergebnisliste ist jetzt online
(https://www.triathlon.org/results/result/2018_melilla_etu_triathlon_european_cup/321078)

Die Schwimmzeit war sogar näher dran an der Spitze als gedacht aber die Laufzeit von Fred ist natürlich nichts (waren auch keine 10km), aber der beste aus Frederics Gruppe und Tagesschnellste im Laufen (Dickinson), der es noch schaffte auf Rang 5 vor zu laufen, war vor wenigen WOchen beim Europacup in Gran Canaria noch 27. Auch das spricht dafür, dass der erste Triathlon im Jahr (Für Dickinson war es eben schon der zweite) oft noch zäh ist und die Leistungsdichte auf diesem Level extrem hoch ist so dass kleine Unpässlichkeiten gleich mal 20 Plätze ausmachen. Letztes Jahr in Gran Canaria hatte Fred auch in etwa solch eine Leistung und es wurde trotzdem noch eine vernünftige Saison.

Hafu
28.04.2018, 20:22
Beeindruckendes WTS-Rennen in Bermuda, das gerade zu Ende gegangen ist.

Rang 1, 2 und 3 für die sympathischen und was ihr Training anbelangt hochgradig transparenten Norweger!

Rang 26, 36 und 42 (letzter!) für die von der DTU gemeldeten Athleten mt vier, sechs und aberwitzigen zehneinhalb Minuten Rückstand, in einem Rennen, in dem schon von vornherein absehbar, das es beim Radfahren vorentschieden werden würde.

Eindrucksvoller ad absurdum kann das Förder- und Trainingskonzept des zweitreichsten Triathlonverband der Welt kaum geführt werden.

Bei der DTU werden seit Jahren talentierte Radfahrer systematisch durch den albernen Leistungstest aus den Kaderstrukturen gedrängt, in Norwegen werden sie gezielt gefördert und trainiert.

Während sich die deutschen Athleten dem anchronistischen Swim-Run-Leistungstest Mitte März in Saarbrücken unterziehen mussten (und dafür natürlich auch das Training anpassen mussten, um dort im inblick auf die bedeutrung dieses Tests nicht chancenlos zu sein), befanden sich die Norwegischen Triathleten seit Mitte Februar ohne Pause im Höhentrainingslager und trainierten dort regelmäßig und kontinuierlich bis zu 45 Stunden pro Woche.

Hafu
28.04.2018, 20:58
Der Norwegische Überraschungssieger von heute Caspar Stornes (https://www.triathlon.org/athletes/results/76434/casper_stornes)ist genauso alt wie mein Sohn, also ein 1997er-Jahrgang und war vor vier Jahren noch nahezu eine Klasse schlechter als mein Sohn und belegte damals beim Qualifikationswettkampf in Weert (https://www.triathlon.org/results/result/2014_weert_itu_triathlon_european_yog_qualifier/265242) Rang 31, verlor alleine auf 5 Laufkilometern 35s. Er war damals auch deutlich schlechter als die beiden anderen deutschen Starter.

Nichtsdestoweniger durfte Stornes in den folgenden drei Jahren insgesamt 43 mal bei ITU-Rennen (Europacup, Weltcup und WTS-Rennen) untersützt vom Norwegischen Verband international starten und wervolle Wettkampferfahrung starten. (https://www.triathlon.org/athletes/results/76434/casper_stornes)
Da waren dann natürlich auch viele Plazierungen schlechter als 20 oder sogar schlechter als 43 bei Eliterennen dabei, Plazierungen, die nach Lesart der DTU ja im wiederholungsfall zum Verlust des Startrechtes für WTS- oder Weltcup führen.

Mein Sohn hat in den den drei Jahren nach dem besagten Wettkampf in Weert Null Förderung vom eigenen Verband erhalten, obwohl er im Jahr darauf sogar Deutscher Juniorenmeister wurde, also der nachweislich beste seines Jahrganges war. Diesen Sieg hatte er im Alleingang beim Radfahren errungen, ähnlich so wie heute Stornes beim WTS-Sieg. In den letzten drei Jahren durfte er mit rund 20 Starts nur halb so oft international starten, wie Stornes und diese Starts waren bis auf einen einzigen in Cozumel auch noch selbst (d.h. von mir) finanziert.

Und noch einen ins Auge fallenden Unterschied gibt es zwischen den Strukturen des deutschen und des norwegischen Verbandes (einen Misstand, den ich hier in diesem Thread auch schon mehrfach angeprangert habe): in Deutschland gibt es seit 8 Jahren keine Deutschen Elite Meisterschaften auf der Olympischen Distanz mehr. Für die Kaderstrukturen der DTU kann man sich auf nationaler Ebene nur über Sprintdistanzen (Rennen von ca. 50 Minuten Dauer) oder über den maximal 16 Minuten langen "Leistungstest" in Saarbrücken bzw. Potsdam qualifizieren.

Dementsprechend sucht und findet die DTU seit 8 Jahren systematisch nur nach Sprint-Talente und wundert sich dann, wenn bei zweistündigen Rennen wie z.B. olympische Spiele, Grand-Final oder wie beim Rennen heute mit schwerer Radstrecke deutsche Athleten chancenlos sind.

Die Norweger organisieren dagegen seit Jahren auch eine Elite-Meisterschaft auf der knapp zweistündigen Olympischen Distanz und können heute (wie auch im Verlauf der letzten Saison) für diese durchdachte Selektions- und Förderpolitik die Früchte ernten.

(ich weiß zwar, dass es relativ sinnlos ist, dass ich hier solche Gedanken als Versuch einer Analyse des sportlichen Dilemmas der DTU niederschreibe, da die einschlägigen Funktionäre hier zwar mitlesen, aber sich nur ärgern über derartig konstruktiv gedachte Kritik, anstand ihre Förderkonzepte mal zu überdenken und an die Realität des modernen Triathlon-Leistungsportes anzupassen.<
Ich würde mir wünschen wenn jemand in der DTU sich mal so wie ich die Mühe machen würde, die Biographien der aktuellen Weltklasse im Triathlon zu studieren und auch mal auf Strava das Training der erfolgreichsten Norweger zu stalken. Da könnte man so unendlich viel draus lernen...)

Hafu
28.04.2018, 21:27
Meine Meinung habe ich übrigens nicht exklusiv, sondern so denken fast alle anderen Nationen über die Nominierungs-, Trainings- und Förderpraxis der DTU: Lisa Norden, die Silbermedaillengewinnerin von London und Heutige Co-Kommentarin gerade vor dem Start des Frauenrennens auf Triathlonlive.tv

"man sieht die norweger machen alles richtig nicht so wie große nationen mit viel geld die nichts draus machen wie zum beispiel deutschland" - Zitat Lisa Norden, WTS Kommentatorin

moorii
28.04.2018, 21:34
Ich finde es sehr nteressant und danke dir daher für deine Mühe. Ist schon traurig was in Deutschland passiert. Hauptsache die Funktinäre stecken sich die Taschen voll.

gaehnforscher
28.04.2018, 21:46
Lässt sich für die breite Öffentlichkeit ja zum Glück super kaschieren, indem man regelmäßig lang und breit bei FB und co. berichtet, wo "Triathlondeutschland" mal wieder erfolgreich auf den langen Distanzen unterwegs ist, ohne zu erwähnen, dass das (zumindest jetzt Profibereich) im Wesentlichen von der DTU unabhängige selbstorganisierte Athleten sind.

Ich hoffe für deinen Sohn, dass er sich kommende Woche dort einreihen wird.

bentus
28.04.2018, 22:09
Ich finde es krass wie die Duffy einfach in ihrer eigenen Liga unterwegs ist. Gerade auf dem Rad...

Faser
28.04.2018, 22:17
Das stimmt. Man ist es mittlerweile aber gewohnt.

Hafu
28.04.2018, 23:36
Laura Lindemann landet im Frauen-Rennen auf dem 15.Platz.

Klingt oberflächlich betrachtet nach 'ner vernünftigen Leistung, aber ist nur der geringeren Leistungsdichte bei den Frauen geschuldet, denn während bei den Männern die maximale Starterzahl von 51 das Rennen aufnahm und 42 das Ziel erreichten, gab es bei den Frauen nur 31 Starter, von denen es 26 ins Ziel schafften.
Nicht jeder (Verband bzw. Athlet selbst) kann sich den teueren Trip auf die Bermudas leisten.

Lindemann hatte gigantische 6:53 Minuten Rückstand auf die Siegerin und über 4 minuten auf Rang 2, während der beste Deutsche bei den Männern Justus Nieschlag (der sich mit eigenem Trainer ja weitgehend vom Verbandskonzept losgelöst hat) wengistens nur 4 Minuten auf den Sieger und 3:48 auf Rang 2 eingeschenkt bekam.

Lindemann ist auf der einstündigenTriathlon- Sprintdistanz zweifellos Weltklasse, das hat sie schon mehrfach in der Vergangenheit unter Beweis gestellt, aber auf der doppelt so langen Olympischen Distanz ist sie, nicht zum ersten mal, ziemlich weit von der Weltspitze entfernt. Und die wichtigen Rennen (Olympia, WTS, Grand Final) werden nunmal auf der von Lindemanns Heimatverband sträflich vernachlässigten Olympischen Distanz ausgetragen.

TiJoe
29.04.2018, 06:59
(ich weiß zwar, dass es relativ sinnlos ist, dass ich hier solche Gedanken als Versuch einer Analyse des sportlichen Dilemmas der DTU niederschreibe, da die einschlägigen Funktionäre hier zwar mitlesen, aber sich nur ärgern über derartig konstruktiv gedachte Kritik, anstand ihre Förderkonzepte mal zu überdenken und an die Realität des modernen Triathlon-Leistungsportes anzupassen.<


Volle Unterstützung! +1!

JensR
29.04.2018, 10:03
(ich weiß zwar, dass es relativ sinnlos ist, dass ich hier solche Gedanken als Versuch einer Analyse des sportlichen Dilemmas der DTU niederschreibe, da die einschlägigen Funktionäre hier zwar mitlesen, aber sich nur ärgern über derartig konstruktiv gedachte Kritik, anstand ihre Förderkonzepte mal zu überdenken und an die Realität des modernen Triathlon-Leistungsportes anzupassen.<
Ich würde mir wünschen wenn jemand in der DTU sich mal so wie ich die Mühe machen würde, die Biographien der aktuellen Weltklasse im Triathlon zu studieren und auch mal auf Strava das Training der erfolgreichsten Norweger zu stalken. Da könnte man so unendlich viel draus lernen...)

ich verstehe es wirklich nicht.. Die Analysen von dir sind ja hier schon seit langem zu lesen. Der Tenor geht in drei Stossrichtungen:

- Vernachlässigung der Radleistung als Auswahl- und damit auch Förderkriterium
- zu einseitige Konzentration auf Sprintdistanz
- zu wenig Startmöglichkeiten für gerade Nachwuchstriathleten

Der Verband sollte ja auch Interesse daran haben, bessere Ergebnisse einzufahren, aber irgendwas scheint dagegen zu sprechen. Das eigene Ego, Unfähigkeit zuzugeben, dass man sich geirrt hat mit einem Konzeptansatz?

Hafu
29.04.2018, 11:40
ich verstehe es wirklich nicht.. Die Analysen von dir sind ja hier schon seit langem zu lesen. Der Tenor geht in drei Stossrichtungen:

- Vernachlässigung der Radleistung als Auswahl- und damit auch Förderkriterium
- zu einseitige Konzentration auf Sprintdistanz
- zu wenig Startmöglichkeiten für gerade Nachwuchstriathleten

Der Verband sollte ja auch Interesse daran haben, bessere Ergebnisse einzufahren, aber irgendwas scheint dagegen zu sprechen. Das eigene Ego, Unfähigkeit zuzugeben, dass man sich geirrt hat mit einem Konzeptansatz?

Mich darfst du nicht fragen, ich bin bei dem Thema, so sehr ich mich um Objektivität auch bemühe, naturgemäß auch befangen. Höchstwahrscheinlich spielen alle von dir angesprochenen Dinge eine Rolle.

Auf Tri-mag gibt es einen sehr lesenswerten Bericht von Fabian Fiedler, einem der wenigen deutschen Journalisten, der sich im ITU-Bereich auskennt und dem die Situation im ITU-Bereich noch nicht, so wie den meisten anderen Sportinteressierten, schlicht ergreifend egal ist und die dann lieber die aus deutscher Sicht höchst erfolgreiche 70.3, Ironman- und Challenge-Szene verfolgen.

Drei Winkinger und Flora Duffy erteilen Lehrstunde (https://tri-mag.de/szene/drei-wikinger-und-flora-duffy-erteilen-lehrstunden-144833)

Kampfzwerg
30.04.2018, 08:49
Ich muss gestehen, mittlerweile verfolge ich die ITU Rennen nur noch ganz selten und wenn dann auch nur die finalen Ergebnisse.

Dank der Diskussion hier bin ich auf das Rennen auf Bermuda aufmerksam geworden und siehe da. Zwei bekannte sind mir ins Auge gestochen.
Einmal ein gleichaltriger Mexikaner, mit dem ich vor 10 Jahren ein paar Wochen in Mexiko City trainieren durfte ist 5. geworden und ein Österreicher mit dem ich immer wieder an der Startlinie kleinerer Rennen im Südostbayerischen Raum und Salzburgerland gestanden bin war auch noch ein gutes Stück besser als der schnellste Deutsche.
Beide verfolge ich sehr interessiert, da sie eigene Wege gegangen sind. Teilweise ganz, oder nur mit wenig Unterstützung des Verbandes. Rodrigo hat lange in Madrid studiert und trainiert und Lukas hat sich zum Großteil als "quereinsteiger", ohne Juniorenkader doe Österreichischen Normen erkämpft und ist über mehrere Jahre EC irgendwann in den WC und dann die WTC gekommen.

Das ist jetzt alles noch nicht so spannend.
Der wichtige Punkt ist, beide haben in den letzten Jahre viele Starts in Continentalcups und Weltcups gehabt und teilweise auch böse einstecken müssen, haben daraus gelernt, sind dran geblieben und stehen jetzt da wo sie sind.
Für beide freut es mich wahnsinnig.

Zurück zum Thema.
Genau diese Lernkurve und auch Motivation wird den deutschen Athleten durch das arrogante Verbandsgehabe verbaut (sorry für die Wortwahl).
Der Olympische Triathlon ist mittlerweile so taktisch und speziell geworden, dass wenn möglich jedes Rennen auf internationalem Niveau, mitgenommen werden sollte.
Nur so kann man sich langfristig an die Anforderungen anpassen.

Das beste für den Triathlonnachwuchs, der im ITU Zirkus Fuß fassen will, ist mittlerweile eigentlich, wenn möglich, sich einen anderen Verband anzuschließen.
Die DTU hat einen Talentpool den sich wahrscheinlich 90% der anderen Nationen nur wünschen kann. Dazu einige Trainer mit genügend Erfahrung und Knowhow und der Verband macht sich diese Basis seit ein paar Jahren systematisch kaputt.

Hauptsache man feiert sich in den sozialen Medien mit den Erfolgen der Verbandsunabhängigen Labgdistanzler.

Mittlerweile fällt mir nur noch ganz emotionslos ein schade drum ein. Ändern wird sich in absehbarer Zeit eh nichts :(

NBer
30.04.2018, 10:59
Ich muss gestehen.......

wenn du hier regelmäßig mitliest, müsstest du eigentlich mitbekommen haben, dass deine argumente im letzten jahr noch so zutrafen, jetzt jedoch nicht mehr.
gerade was europacups angeht ist das jetzt eigentlich nur noch eine frage des wollens und meldens (natürlich im rahmen der vorhandenen dtu startplätze).
weiterhin nutzen gerade junioren und vermehrt weibliche a-jugendliche bundesligarennen oder rennen in der französischen liga um internationale erfahrungen zu sammeln. diese halten locker mit dem niveau von europacuprennen oder mittelprächtig besetzten weltcups mit. rennen der französischen liga sind mehr oder weniger verkappte weltcups.
jetzt auf bermuda waren immerhin 4 dtu athleten am start, da wären im letzten jahr vll 1-2 gewesen.

Kampfzwerg
30.04.2018, 11:27
wenn du hier regelmäßig mitliest, müsstest du eigentlich mitbekommen haben, dass deine argumente im letzten jahr noch so zutrafen, jetzt jedoch nicht mehr.
gerade was europacups angeht ist das jetzt eigentlich nur noch eine frage des wollens und meldens (natürlich im rahmen der vorhandenen dtu startplätze).
weiterhin nutzen gerade junioren und vermehrt weibliche a-jugendliche bundesligarennen oder rennen in der französischen liga um internationale erfahrungen zu sammeln. diese halten locker mit dem niveau von europacuprennen oder mittelprächtig besetzten weltcups mit. rennen der französischen liga sind mehr oder weniger verkappte weltcups.
jetzt auf bermuda waren immerhin 4 dtu athleten am start, da wären im letzten jahr vll 1-2 gewesen.

Es wurde angepasst, ja. Zum Teil auch verbessert.
Für was man aber einen mMn schwachsinnigen Performance Indicator einbaut ist mir weiterhin schleierhaft und bildet eine unnötige Hemmschwelle, vor allem für junge, noch nicht etablierte Athleten.
Warum man Athleten, die laut ITU-Punkteliste startberechtigt sind, nicht nominiert ist mir auch schleierhaft.

Wie schon erwähnt, es hat sich verbessert, aber es ist noch sehr weit von gut entfernt.

Edith: Was bringt die Erfahrung in den Bundesligarennen, wenn ein drittel der Saison schon vor dem ersten Start rum ist.
Es gibt ja auch keine sicheren Startplätze, -zusagen für den Beginn des folgenden Jahres.
Ich hab das Gefühl, die Situation wird sich eher schön geredet als praxisnah angepasst.

NBer
30.04.2018, 11:55
Es wurde angepasst, ja. Zum Teil auch verbessert.
Für was man aber einen mMn schwachsinnigen Performance Indicator einbaut ist mir weiterhin schleierhaft und bildet eine unnötige Hemmschwelle, vor allem für junge, noch nicht etablierte Athleten....
.
.
.
Es gibt ja auch keine sicheren Startplätze, -zusagen für den Beginn des folgenden Jahres.
.

da widersprichst du dir selbst. gerade langfristige startzusagen bremsen junge, nichtetablierte athleten aus. ich weiss, dass auch HAFU immer auf der ITU punktliste rumreitet, aber für mich sind aktuelle leistungsnachweise wichtiger als letztjährig gesammlete punkte. wie soll man einem aktuell leistungsstärkeren athleten erklären, dass ein leistungsschwächerer starten darf, nur weil er im vergangenen jahr punkte gesammelt hat? wieder ein ding, was junge, nichtetablierte athleten ausbremsen würde.

Kampfzwerg
30.04.2018, 12:03
da widersprichst du dir selbst. gerade langfristige startzusagen bremsen junge, nichtetablierte athleten aus. ich weiss, dass auch HAFU immer auf der ITU punktliste rumreitet, aber für mich sind aktuelle leistungsnachweise wichtiger als letztjährig gesammlete punkte. wie soll man einem aktuell leistungsstärkeren athleten erklären, dass ein leistungsschwächerer starten darf, nur weil er im vergangenen jahr punkte gesammelt hat? wieder ein ding, was junge, nichtetablierte athleten ausbremsen würde.

Jein.
Wie erklärt man einem etablierten Athleten, dass seine mühsam erkämpften Platzierungen leider nichts wert sind, weil ein jüngerer bei einem Test, der von der Aussage für die "großen" Rennen zumindest mal fragwürdig ist, schneller war?
Das es keine einfache Lösung gibt ist mir auch klar. Das es auch keine kurzfristige Lösung gibt ist genauso nachvollziehbar.
Das die eigenen Sportler allerdings durch fragwürdige Entscheidungen/Regelungen ausgebremst (zum Beispiel der Fall Schwetz, der ominöse PI,...) werden, dafür fehlt mir persönlich das Verständnis.

NBer
30.04.2018, 12:36
........Wie erklärt man einem etablierten Athleten, dass seine mühsam erkämpften Platzierungen leider nichts wert sind, weil ein jüngerer bei einem Test,....... schneller war?

dem würde ich einfach sagen, dass im leistungssport das leistungsprinzip zählt, kein vergangener ruhm ("nichts ist so alt wie der erfolg von gestern"). es gibt immer ausnahmen, aber dann reden wir von leuten, die schon topplatzierungen (zb podestränge in wirklich hochklassig besetzten wettkämpfen) eingefahren haben. wir reden da von kalibern wie frodeno, unger, justus, petzold, dittmer, die sich aufgrund ihrer gezeigten leistungen eine extrawurst hätten nehmen können. auf dem niveau sehe ich aktuell niemanden in der dtu.

Hafu
30.04.2018, 12:42
... ich weiss, dass auch HAFU immer auf der ITU punktliste rumreitet, aber für mich sind aktuelle leistungsnachweise wichtiger als letztjährig gesammlete punkte. wie soll man einem aktuell leistungsstärkeren athleten erklären, dass ein leistungsschwächerer starten darf, nur weil er im vergangenen jahr punkte gesammelt hat? wieder ein ding, was junge, nichtetablierte athleten ausbremsen würde.

Der aktuelle Leistungsnachweis vom anchronistischen Swim-Run-Test von Saarbrücken, in dem isolierte Teilleistungen über max. 15 Minuten abgeprüft werden, war gerade für das zweistündige Rennen in Bermuda mit einer hammerharten Radstrecke, wie es sie noch nie in der WTS gab, in seiner prädiktiven 'Aussagekraft erwartungsgemäß zum "in die Tonne treten", erst recht für bekannt schwimmstarke Athleten mit ebenso allseits bekannter Radschwäche!
Nahezu erwartungsgemäß landete der dritte deutsche Athlet dann auch auf dem letzten Platz des gesamten Feldes, wurde von allen Norwegern sowie auch von Mola gelapt und hätte mit seiner Zeit nicht einmal im Damenrennen einen Podiumsplatz belegt und sogar drei Minuten auf Flora Duffy verloren.

Alleine auf der Basis dieses Tests wurde der dritte Deutsche, der in der ITU-Points-List gerade mal auf Rang 200 liegt, nominiert, während man dagegen dem drittbesten Deutschen Max Schwetz, der in der ITU-Points-List auf Rang 56 liegt, selbst einen eigenfinanzierten Start auf den Bermudas verweigert hat, obwohl man auch einen vierten deutschen Athleten problemlos dort untergebracht hätte.
Schwetz hatte am Wochenende des Leistungstests in Saarbrücken mit seinem 11. Platz im Weltcup in Moololaba einen Leistungsnachweis geliefert der sportlich weitaus höher zu bewerten ist, als die Leistungen der Athleten beim Swim-Run-Sprint-Test in Saarbrücken.

Der norwegische Sieger vom WE Stornes hatte letztes Jahr im Juni z.b. einen 25.Platz in Cagliari und anschließend einen 29. Platz in Leeds. (https://www.triathlon.org/athletes/results/76434/casper_stornes)Nach den Kriterien der DTU hätte er damit seine Startberechtigung für den Weltcup verloren und hätte sich erstmal eine erneute Startberechtigung über Top-Plazierungen bei Europacups zurückholen müssen. Anschließend folgte ein 18. Platz beim Europacup der nach deutscher ebenfalls Lesart zu schlecht ist, um sich einen erneuten Weltcup-Start zu verdienen. Erst wenn man bei einem top besetzten Europacup unter die ersten 15 kommt, darf man später wieder im Weltcup starten.
Zum Glück ist Stornes kein Deutscher, denn der in dieser Hinsicht gänzlich anders strukturierte Norwegische Veband hat ihn unverdrossen weiter (gute und schlechte) Erfahrung sammeln lassen im Weltcup, in der WTS-Serie und selbst im Grand Final in Rotterdam (wo er nach den deutschen Rahmenbedingungen, so wie auch der damalige Deutsche Meister Justus Nieschlag) ebenfalls nicht nominiert worden wäre.

Gerade wenn man solche (hypothetischen) Beispiele aktueller Weltklassetriathleten mal anhand der Rahmenbedingungen, die die DTU ihren Athleten bietet, rückblickend durchexerziert, erkennt man, wie absurd die DTU-Nominierungskriterien in der Praxis auch heute noch zum Teil sind.

Und was die mittlerweile von der DTU freigegebenen Europcaups anbelangt: die deutschen Athleten müssen Flüge, Unterkunft, selbst das Startgeld für diese Europacups, bei denen sie im Nationaltrikot mit den Sponsoren der DTU starten sollen, komplett selbst bezahlen. Andere Nationen wie z.B. Norwegen, Ungarn, Frankreich, Großbritannien oder Österreich geben auch für Europacups Reisekostenzuschüsse bzw. übernehmen die Kosten z.T. sogar komplett und bezahlen das Startgeld.

NBer
30.04.2018, 12:52
......Nahezu erwartungsgemäß landete der dritte deutsche Athlet dann auch auf dem letzten Platz des gesamten Feldes, wurde von allen Norwegern sowie auch von Mola gelapt und hätte mit seiner Zeit nicht einmal im Damenrennen einen Podiumsplatz belegt und drei Minuten auf Flora Duffy verloren.....

so what. das auch hier in jedem zweiten post eingeforderte "ermöglichen des sammelns von erfahrungen" schließt so etwas mit ein. wer allen athleten startmöglichkeiten zum erfahrungsammeln einräumen möchte, darf sich anschließend nicht über schlechte platzierungen beschweren.
ich glaube es wird hier mittlerweile viel aus prinzip gemeckert. greift das eine argument nicht mehr, sucht man sich ein neues. zuerst waren es die fehlenden europacupstartmöglichkeiten, jetzt ist es die fehlende europacupfinanzierung.
apropos...da auch immer wieder auf dem test mit den fehlenden radteil hingewiesen wird.....es gibt einen test mit radteil, über den man sich in weltcups usw bringen kann.....die europacups. dort kann jeder beweisen was er in einem rennen auf dem rad regulieren kann und dort topplatzierungen einfahren, die ihn dann zum start in weltcup usw berechtigen. nur dazu ist eben auch niemand in der lage.

Hafu
30.04.2018, 12:58
...wir reden da von kalibern wie frodeno, unger, justus, petzold, dittmer, die sich aufgrund ihrer gezeigten leistungen eine extrawurst hätten nehmen können. auf dem niveau sehe ich aktuell niemanden in der dtu.

Du glaubst ernsthaft, dass der Pool talentierter Athleten, über den Triathlondeutschland aktuell verfügt und in den vergangenen 8 Jahren verfügt hat seit den Zeiten der von dir genannten Athleten schlechter geworden ist?

Warum sollte das so sein? Hat sich der Genpool der Deutschen verändert? Warum gibt es aber andererseits so viele gute Deutsche bei Challenge- und Ironman-Rennen?


Außerdem solltes du beim Blick zurück in die Vergangenheit auch noch daran denken, dass es zu den Zeiten von Unger, Frodeno etc noch alljährllich Deutsche Elite-Meisterschaften auf der Olympischen Distanz gegeben hat,, die vor acht Jahren von der DTU abgeschafft worden sind. Die allermeisten Bundesligarennen damals fanden ebenfalls über die olympische Distanz statt und der alljähliche Leistungstest in Saarbrücken fand über 1500m Schwimmen und 10000m (statt wuie heute über nur noch 800mS und 5k) auf der Bahn statt. Damit war damals von vornherein gewährleistet, dass nur ausdauerstarke Athleten in die DTU-Kader kommen konnten und nicht so wie heute, wo es in der Bundesliga nur noch Sprintrennen gibt und sich die DTU-Elite-Kader meist nur noch aus Sprintern zusammensetzen.

Kampfzwerg
30.04.2018, 13:12
so what. das auch hier in jedem zweiten post eingeforderte "ermöglichen des sammelns von erfahrungen" schließt so etwas mit ein. wer allen athleten startmöglichkeiten zum erfahrungsammeln einräumen möchte, darf sich anschließend nicht über schlechte platzierungen beschweren.
ich glaube es wird hier mittlerweile viel aus prinzip gemeckert. greift das eine argument nicht mehr, sucht man sich ein neues. zuerst waren es die fehlenden europacupstartmöglichkeiten, jetzt ist es die fehlende europacupfinanzierung.
apropos...da auch immer wieder auf dem test mit den fehlenden radteil hingewiesen wird.....es gibt einen test mit radteil, über den man sich in weltcups usw bringen kann.....die europacups. dort kann jeder beweisen was er in einem rennen auf dem rad regulieren kann und dort topplatzierungen einfahren, die ihn dann zum start in weltcup usw berechtigen. nur dazu ist eben auch niemand in der lage.

Von mir wird unter anderem "gemeckert" (meinetwegen kann man es so nennen), weil mir das Verständnis dafür fehlt, wenn ein Athlet, der sich nachweislich anhand der international offiziellen Punkte einen Startplatz bei einem Rennen erarbeitet hat, nicht berücksichtigt wird.
Anhand von 2 Beispielen habe ich versucht zu schildern, wie das ganze auch sinnvoll funktionieren kann, wenn man den Athleten die Zeit und die Startmöglichkeiten gibt.
Auch wenn in dem Rennen Linus Stimmel am Ende des Klassements gelandet ist, finde ich es richtig und wichtig, dass er dabei war. Stichwort Erfahrung.

Der Punkt der mir an den Nominierungsrichtlinien sauer aufstößt ist der PI. Wo ist der Sinn dahinter die erarbeiteten Qualifizierungen wieder zu limitieren, bzw zurückzunehmen.
Das Ergebnis wird sein, dass die gut besetzten EC's und WC's von vielen jungen Talenten aus Angst vor der Rückstufung gescheut werden.
Das kann doch nicht das Ziel sein?

Ich merke aber gerade, sie werden schon wissen was sie tun, deswegen werde ich mich erstmal wieder passiv hier mitlesen. :Blumen:

Hafu
30.04.2018, 13:14
...zuerst waren es die fehlenden europacupstartmöglichkeiten, jetzt ist es die fehlende europacupfinanzierung..

Vielleicht hast du meinen Beitrag zu oberflächlich gelesen: ich habe schlicht und ergreifend in dem von dir monierten Abschnitt die vom Verband gesetzten Rahmenbedingungen erfolgreicher Triathlonnationen mit denen einer seit Jahren weitgehend erfolglosen Triathlonnation wie der DTU verglichen.

gaehnforscher
30.04.2018, 14:10
Die Europacups stellen aber schon eher einen Umweg dar und bieten zudem aufgrund der Eigenfinanzierung nicht unbedingt jedem gleichermaßen die Möglichkeiten sich rein leistungsbezogen zu qualifizieren. Insofern kann man den Test schon noch in Frage stellen.

Ich würde aber auch mal positiv herausstellen, dass man immerhin schon mal mehr Leute auf den Bermudas hat starten lassen, zumal das ja nicht gleich um die Ecke liegt. Das Ergebnis war jetzt nicht unbedingt allzu überraschend in anbetracht der aktuellen Situation.

Wenn jetzt nur über die DTU hergezogen wird (s. TriMag Artikel), weil die Ergebnisse so schlecht sind, könnte das unter Umständen auch kontraproduktiv sein, weil dann im dümmsten Fall wieder gesagt wird, dass man die Leute lieber gar nicht schickt.

Faser
30.04.2018, 14:17
Die DTU macht sicher nicht alles falsch und dort arbeiten natürlich auch Leute die einen super Job machen.
Auf dem sehr hohen Niveau der WTS Serie kann man sich von Verbandsseite aber nicht viele Fehler leisten, wenn man vorne mitmischen will. Obwohl jetzt wieder einige Punkte besser geworden ist, scheint man den Athleten immer noch mehr Hürden in den Weg zu legen, als dass man unterstützt. Es muss für die Athleten einfach alles passen und das tut es in Deutschland offensichtlich keinesfalls. Da ist jetzt gerade ein Teufelskreis im Gange. Gute Athleten hören auf bzw. wechseln auf die Langdistanz und junge Athleten fragen sich, ob es sich in diesem System lohnt voll auf die Karte WTS zu setzen, wenn viele Starts nur schwer möglich sind bzw. selbst finanziert werden müssen. Zu allem Überfluss muss man auch noch für einen Test trainieren und das ist trainingstechnisch kontraproduktiv für die ganze Saison. Selbst einen Nieschlag in absoluter Topform hat letztes Jahr massiv verärgert, in dem man ihn nicht beim Finale starten lies.

Klar gibt es dieses Jahr nicht mehr so viel zu meckern, aber den Schaden den die DTU in den letzten Jahren angerichtet hat, ist für die nächsten Jahre nur sehr schwer zu beheben. Ich glaube fast, der Zug ist für die nächsten 3-4 Jahre abgefahren und leider erfolgte auch dieses Jahr keine radikale Änderungen zum meiner Meinung nach "Guten".

NBer
30.04.2018, 19:38
.....Ich glaube fast, der Zug ist für die nächsten 3-4 Jahre abgefahren .......

das ist in meinen augen doch ganz offensichtlich so, dass auf der kurzstrecke kurzfristig niemand (mit abstrichen genau 2 athleten, nämlich lindemann und nieschlag) im vorderen bereich der wts mitmischen wird. man kann sich die athleten nämlich nicht backen. sondern nur mit dem arbeiten, was da ist.
aus meiner sicht sollte die dtu für 2020 voll auf die staffel gehen und zu 2024 wieder versuchen auf der OD konkurrenzfähig zu sein. sprich wir reden über leute die jetzt vll 16-20 jahre alt sind.......

JensR
30.04.2018, 19:39
da auch immer wieder auf dem test mit den fehlenden radteil hingewiesen wird.....es gibt einen test mit radteil, über den man sich in weltcups usw bringen kann.....die europacups. dort kann jeder beweisen was er in einem rennen auf dem rad regulieren kann und dort topplatzierungen einfahren, die ihn dann zum start in weltcup usw berechtigen.

sry Jan, aber das meinst du nicht ernst oder? Die guten Schwimmer/Läufer können sich über einen DTU-Leistungstest qualifizieren und die eher stärkeren Radfahrer sollen dann eben die Europacups nutzen?

Du weisst das besser als ich: das sind junge Leute Anfang 20, die haben noch nichts verdient in ihrem Leben und die sollen dann auf eigene Kosten bzw derer ihrer Eltern schauen, wo sie bleiben, ansonsten haben sie einfach Pech gehabt? Weil sie ihre Stärke in der Diszplin haben, die von der DTU nicht geprüft wird? Da rebelliert in mir ja aus Sicht Fairness einfach alles dagegen! Die Sportart, die von den Leuten betrieben wird ist Triathlon und nicht Swimrun..

Also wenn so die Elite-Förderung von (Nachwuchs)athleten in Deutschland aussieht, wenn das die Rechnung der DTU ist, dann werden wir diese jungen Athleten, die in Nachwuchsleistungszentren wie bei euch ausgebildet werden, eben alle recht früh auf MD und LD sehen, ist ja schön eigentlich. Wenn schon auf eigene Kiosten, dann lieber komplett auf eigener Rechnung würde ich mir sagen. Das wird dann über kurz oder lang (eher kurz) aber auch auf die generelle Triathlon-Förderung zurückschlagen.

NBer
30.04.2018, 20:01
sry Jan,......

zunächst einmal ist es eine these, dass die tests MIT radfahren anders ausgehen würden, als ohne. in der regel sind die athleten, die bei den tests vorne sind, auch bei den triathlons vor den "radfahrern". und das ist keine these, sondern fakt. leider wird hier oft ein bild gemalt, dass der test mit radfahren ein völlig anderes bild ergeben würde als ohne radfahren. ich glaube das nicht.
und die finanzierung der EC trifft alle, radfahrer und swimrunner. ein athlet im junioren-U23 alter mit profiambitionen muss privat pro jahr einen mittleren bis hohen vierstelligen betrag aus eigener tasche zahlen, um seinen sport betreiben zu können. das ist nicht ein fehler der dtu, das ist ein fehler im sportsystem deutschlands. da spielen malein paar hundert euro flug/übernachtung/startgeld für einen EC, von denen sicher die hälfte vom verein/landesverband und/oder privatsponsor übernommen wird, eher einer untergeordnete rolle.
wenn die dtu mit geld zugeschüttet werden würde, würden sie sicher allen alles zahlen, geht ganz offensichtlich nicht. wir reden von 10-15 athleten (m/w) denen weltweit wts und weltcuprennen finanziert werden. ich glaube es fehlt einfach an geld noch 20-30 potentiellen EC startern die rennen europaweit zu finanzieren.
wie schon vorher mal erwähnt starten sowieso viele der potentiellen EC kandidaten lieber in der bundesliga oder franz. liga, wo sie nicht zahlen müssen, sondern noch n euro fuffzig bekommen.

Alteisen
30.04.2018, 20:07
das ist in meinen augen doch ganz offensichtlich so, dass auf der kurzstrecke kurzfristig niemand (mit abstrichen genau 2 athleten, nämlich lindemann und nieschlag) im vorderen bereich der wts mitmischen wird. man kann sich die athleten nämlich nicht backen. sondern nur mit dem arbeiten, was da ist.
aus meiner sicht sollte die dtu für 2020 voll auf die staffel gehen und zu 2024 wieder versuchen auf der OD konkurrenzfähig zu sein. sprich wir reden über leute die jetzt vll 16-20 jahre alt sind.......

Wir sollen ernsthaft auf die Staffel setzen, weil dann die Strecken kurz genug sind?

Mit den Ergebnissen, die die jetzige DTU Führung "verursacht", würde man in anderen Jobs fristlos gefeuert. Ich hoffe, hier liest niemand vom Innenministerium mit, sonst gibt es bald weniger Geld, weil man nicht einmal beabsichtigt, olympische Rennen zu besetzen.

NBer
30.04.2018, 20:13
Wir sollen ernsthaft auf die Staffel setzen, weil dann die Strecken kurz genug sind? ....

wer hat das denn gesagt, bzw dieses argument aufgeführt? du drehst mir das wort im munde um. mein argument war, dass das momentane (!) leistungsvermögen aus meiner sicht in der breite nicht ausreicht für vordere wts/olympiaeinzelenstcheidungs platzierungen.
und was glaubst du was das innenministerium sagt/macht, falls deutschland in tokio ne staffelmedaille holen würde. die würden vor freude hoch und runterspringen, völlig egal, wie das einzelrennen ausgeht.

Alteisen
30.04.2018, 20:26
Dann frage ich anders herum. Warum sollen die Chancen denn bei der Staffel größer sein? Ich konnte mir nur zwei Gründe vorstellen:
1) Kürzere Strecken pro Person ... aber das hatte ich ja schon geschrieben
2) Hoffnung, dass sich die anderen Nationen auf ein Rennen pro Athlet konzentrieren (wir suchen eine Nische, in der die Konkurrenz schwächer ist oder nicht die besten Athleten an den Start schickt?)

NBer
30.04.2018, 20:35
Dann frage ich anders herum. Warum sollen die Chancen denn bei der Staffel größer sein? Ich konnte mir nur zwei Gründe vorstellen:
1) Kürzere Strecken pro Person ... aber das hatte ich ja schon geschrieben
2) Hoffnung, dass sich die anderen Nationen auf ein Rennen pro Athlet konzentrieren (wir suchen eine Nische, in der die Konkurrenz schwächer ist oder nicht die besten Athleten an den Start schickt?)

alles falsch. man sollte auf die staffel setzen, weil dort die medaillenchancen einfach größer sind. streckenlängen und staffelbesetzungen anderer nationen hin oder her.
niemand (auch nicht beim innenministerium) kann ernsthaft dagegen sein sich auf das zu konzentrieren, wo zur zeit (!) die chancen am größten sind.

ich muss auch sagen, dass ICH das so sehe. auf der leistungssportkonferenz letztes jahr wurde klar egsgat, dass der fokus weiterhin auf der OD liegt. ich würds halt JETZT (bis 2020) anders machen. aber das ist nur meine meinung.

JensR
30.04.2018, 20:48
zunächst einmal ist es eine these, dass die tests MIT radfahren anders ausgehen würden, als ohne. in der regel sind die athleten, die bei den tests vorne sind, auch bei den triathlons vor den "radfahrern". und das ist keine these, sondern fakt. leider wird hier oft ein bild gemalt, dass der test mit radfahren ein völlig anderes bild ergeben würde als ohne radfahren. ich glaube das nicht.

Kann schon sein, aber am besten, man testet alles, dann gibt es keine Evenutalitäten. Das ist einfach das Bild, was sich mir als vollkommen aussenstehendem aufdrängt - es ist nicht gerecht.

Bei deiner Analyse der Leistungsfähigkeit der aktuellen Elite-Athleten wirst du wohl Recht haben, da bist du dicht dran. Ich verfolge es ja eigentlich nur nebenher.

Alteisen
30.04.2018, 21:01
alles falsch. man sollte auf die staffel setzen, weil dort die medaillenchancen einfach größer sind. streckenlängen und staffelbesetzungen anderer nationen hin oder her.
niemand (auch nicht beim innenministerium) kann ernsthaft dagegen sein sich auf das zu konzentrieren, wo zur zeit (!) die chancen am größten sind.

ich muss auch sagen, dass ICH das so sehe. auf der leistungssportkonferenz letztes jahr wurde klar egsgat, dass der fokus weiterhin auf der OD liegt. ich würds halt JETZT (bis 2020) anders machen. aber das ist nur meine meinung.

Nenne doch auch Gründe, warum Du die Chancen als größer einschätzt.

NBer
30.04.2018, 21:19
Nenne doch auch Gründe, warum Du die Chancen als größer einschätzt.

also ich habe jetzt mal nur die immer sehr gut besetzten staffeln in hamburg rausgesucht: 2014: 6., 2015: 4., 2016: 3., 2017: 10. (mit einer mittlerweile auch von der dtu erkannten schlechten besetzung). für einen guten top10 platz ist deutschland dort imme rgut. mit etwas glück podium. das kann man von keinem einzelstarter auf der OD behaupten zur zeit.

Hafu
30.04.2018, 23:09
...und was glaubst du was das innenministerium sagt/macht, falls deutschland in tokio ne staffelmedaille holen würde. die würden vor freude hoch und runterspringen, völlig egal, wie das einzelrennen ausgeht.

Wie kommst du auf die Idee, dass Deutschland in der Staffel derzeit oder 2020 irgendwelche auch nur angedeutete Medaillenchancen haben könnte?

Bei der WM 2017 hat hier die DTU mit Rang 10 von 18 Taams das schlechteste Ergebnis seit Staffel-Weltmeisterschaften ausgetragen werden, eingefahren.
(https://www.triathlon.org/results/result/2017_hamburg_itu_triathlon_mixed_relay_world_champ ionships/314927)
Und beim zweiten Event 2017, bei dem die DTU eine Team-Relay-Staffel gemeldet und geschickt hat, nämlich beim Elite Mixed Relay Cup in Nottingham wurde "Team Gemany" 17. von 18 gemeldeten Teams.
(https://resultsbase.net/event/4110/results).

Zur Europameisterschaft nach Kitzbühel hat die DTU gleich überhaupt gar keine Staffel gechickt und so nicht mal irgendwelche Erfahrungen mit diesem Format machen können. Weitere Möglichkeiten für nationale Mixed Relay Staffeln gab es 2017 nicht.

Da gerade bei den Mixed Relay Staffeln der Radleistung der einzelnen Athleten besonderes Gewicht zukommt, da sich das Feld meist spätestens ab dem zweiten Starter in viele einzelen Grüppchen aufsplittert und die DTU seit Jahren systematisch ihre talentierten Radfahrer aussiebt bzw. in den 70.3 und ironman-Bereich drängt, sehe ich gerade für Medaillenchancen in der Team Relay-Staffel absolut schwarz. Es wird für die DTU enorm schwierig überhaupt in den Kreis der Nationen zu kommen, die in Tokio eine Staffel nominieren dürfen, denn der Qualifikationsprozess dafür ist schwierig.

Alleine wenn man sich das Staffelrennen der Commonwealth-Games angesehen hat, wo Australien mit Ashley Gentle, Birtwhistle, Matthew Hauser, Backhouse gewonnen hat, sehr junge Athleten, die alle top Radfahren können und in drei Jahren wahrscheinlich erst ihr Leistungshöchstalter erreicht haben, daneben noch den unendlichen Pool der US-Athleten, GB und Frankreich gerade für dieses Format sieht, die rasant aufstrebenden Nationen wie Norwegen, Dänemark, Schweiz beobachtet, kann ich da nicht mal im Ansatz irgendwelche Medaillenchancen für Deutschland erkennen.

Hafu
30.04.2018, 23:20
also ich habe jetzt mal nur die immer sehr gut besetzten staffeln in hamburg rausgesucht: 2014: 6., 2015: 4., 2016: 3., 2017: 10. (mit einer mittlerweile auch von der dtu erkannten schlechten besetzung). für einen guten top10 platz ist deutschland dort imme rgut. mit etwas glück podium. das kann man von keinem einzelstarter auf der OD behaupten zur zeit.

Bei den von dir genannten besseren Plazierungen vor 2017 waren jeweils mindestens drei Athleten dabei, mit denen sich die DTU mittlerweile überworfen hat bzw. die ihre (ITU-) Karriere beendet haben. Mit Robisch, Zipf, Buchholz, Philippin, Justus oder Löschke braucht man glaube ich nicht ernsthaft für eine Team Relay in Tokio kalkulieren.

Hafu
30.04.2018, 23:38
zunächst einmal ist es eine these, dass die tests MIT radfahren anders ausgehen würden, als ohne. in der regel sind die athleten, die bei den tests vorne sind, auch bei den triathlons vor den "radfahrern". und das ist keine these, sondern fakt. leider wird hier oft ein bild gemalt, dass der test mit radfahren ein völlig anderes bild ergeben würde als ohne radfahren. ich glaube das nicht.
...

Was heißt glauben? Du solltest es doch wissen, was die besten Athleten der letzten drei Jahre vom Test im späteren Verlauf der Saison abgeliefert haben.

Vergleich doch einfach mal grob die Ergebnisse der Leistungstests der letzten drei Jahre (bei Junioren und Elite) mit den Leistungen bei den nationalen und internationalen Saisonhöhepunkten vier bis fünf Monate später.

Die beiden einzigen, bei denen ich eine klare Korrelation zwischen guter Testleistung und guter späterer Sasonleistung sehe sind Nieschlag und Lindemann. Die bringen in der Tat zuverlässig gute Leistungstests ohne später bei wichtigen Rennen abzufallen (bei Lindemann streng genommen aber eigentlich auch nur, wenn man ihre Leistungen auf der Sprintdistanz betrachtet, auf der Olympischen Distanz ist das Bild dann schon uneinheitlich). Bei allen anderen Athleten im Junioren und Elite-Bereich(ich beziehe mich auf die ersten 4 bis 5 des Tests) gibt/ gab es reproduzierbar in den letzten Jahren stets einen deutlichen Abfall , v.a. wenn man die Test-Leistung mit späteren Leistungen auf der Olympischen Distanz versucht zu korrelieren(das ist nämlich die Einzeldistanz, die in Tokio ausgetragen wird und auf die sich ein aus Bundesmitteln geförderter Verband konzentrieren sollte).

Hafu
01.05.2018, 00:02
... wir reden von 10-15 athleten (m/w) denen... weltcuprennen finanziert werden. ich glaube es fehlt einfach an geld noch 20-30 potentiellen EC startern die rennen europaweit zu finanzieren.
....

Ich glaube, da unterliegst du falschen Informationen. Ich zitiere mal aus den Nominierungskriterien 2018 (https://www.dtu-info.de/leistungssport/nominierungskriterien-2018.html):

... Nominierungskriterien für die Meldung und Teilnahme an ITU World Cups (WC) 2018

Die Organisation, die Finanzierung einschließlich der Startgeldzahlung und die Einhaltung der Wettkampfregeln (einschließlich Wettkampf-Bekleidung) obliegt den Athletinnen und Athleten.

Heißt im Klartext: auch wenn ein Athlet sich über einen der vorgesehenen Weg für Starts im Weltcup qualifiziert hat, muss er zwar den DTU-Nationalmannschaftsanzug mit den DTU-Sponsoren tragen, muss aber trotzdem alle Reisespesen und Startgelder weiterhin selbst zahlen so wie jeder herkömmliche Age-Grouper!

Erst ab der Wettkampfebene WTS werden Spesen übernommen.

Warum Österreich, Ungarn, die kleine Schweiz und natürlich auch die großen Triathlonnationen wie GRoßbritannien oder die USA finanziell in der Lage sind ihren besten Athleten die Reisekosten und Startgelder teilweise oder auch ganz bei derartigen Elite-Wettkämpfen auf Europacuo- und Weltcupebene zu bezahlen, der zweitreichste Triathlonverband der Welt dies aber sich nicht leisten kann oder leisten will ist mir seit mehreren Jahren ein einziges Rätsel.

Alteisen
01.05.2018, 09:31
Ich glaube, da unterliegst du falschen Informationen. Ich zitiere mal aus den Nominierungskriterien 2018 (https://www.dtu-info.de/leistungssport/nominierungskriterien-2018.html):



Heißt im Klartext: auch wenn ein Athlet sich über einen der vorgesehenen Weg für Starts im Weltcup qualifiziert hat, muss er zwar den DTU-Nationalmannschaftsanzug mit den DTU-Sponsoren tragen, muss aber trotzdem alle Reisespesen und Startgelder weiterhin selbst zahlen so wie jeder herkömmliche Age-Grouper!

Erst ab der Wettkampfebene WTS werden Spesen übernommen.

Warum Österreich, Ungarn, die kleine Schweiz und natürlich auch die großen Triathlonnationen wie GRoßbritannien oder die USA finanziell in der Lage sind ihren besten Athleten die Reisekosten und Startgelder teilweise oder auch ganz bei derartigen Elite-Wettkämpfen auf Europacuo- und Weltcupebene zu bezahlen, der zweitreichste Triathlonverband der Welt dies aber sich nicht leisten kann oder leisten will ist mir seit mehreren Jahren ein einziges Rätsel.

Jeder Funktionär, der einen Funken Anstand hat, sollte zugunsten der Athleten auf kostspielige (vom Verband natürlich inkl. Spesen finanzierte) Reisen verzichten.
Gibt es eigentlich Transparenz darüber, wie sich das Reisebudget der DTU verteilt?

Sportphysio
02.05.2018, 12:04
Um nicht falsch verstanden zu werden: Es gibt einige Baustellen auf der Kurzdistanz und es wurde in der Vergangenheit (auch seitens der DTU) nicht alles richtig gemacht. Da gibt es schon auch Selbstkritik und wird auch innerhalb des Verbandes einiges hinterfragt bzw. gibt es Bestrebungen, Dinge zu ändern...Das geht aber auch nicht alles von heute auf morgen. Man sollte den Veratwortlichen /Trainern etc. auch mal ein bisschen Zeit geben und sehen, wie Entwicklung in den nächsten Jahren ist!
Interessant ist es aber schon: Wenn gute Ergebnisse eingefahren werden, wie im ersten WTS Rennen mit Justus Nieschlag (ohne Sturz auf dem Rad wahrscheinlich Top 5) oder Laura Lindemann (Rang 6), gibt es hier in Forum nicht einen positiven Kommentar...
Bei schlechteren Ergebnissen, wie jetzt in Bermuda hagelt es dagegen seitenweise Kritik....:cool:
Es macht halt schon mehr Spaß, zu kritisieren als zu loben...
Einerseits werden andere Nationen gelobt, wenn Sie Athleten entsenden, die dann auf Rängen jenseits von 30 oder 40 landen. Andererseits werden aber die Ränge 36 und 41 der Deutschen mit der Angabe detaillierter Zeitrückstände deutlich negativ dargestellt und die DTU dafür verantwortlich gemacht...
Wenn ein Max Schwetz aber 34. in einem WTS Rennen wird, wird nicht kritisiert(kann ja in diesem Fall nicht die DTU für verantwortlich gemacht werden). Bei Justus Nieschlag ist eine seiner Stärken sicher das Rad fahren (auch ohne Leistungstest auf dem Rad) und in "Normalform" wäre ihm dieser schwere Kurs in Bermuda sicher entgegen gekommen. Und gegen die These von HAFU, dass zu viel Sprintdistanzrennen gemacht werden, spricht auch, dass er auf den letzten Kilometern deutlich bessere Beine hatte (wenn auch keine guten, die haben an diesem Tag auch auf dem Rad gefehlt) als auf den ersten Kilometern....
Und wenn man den von HAFU genannten Artikel liest, steht da auch drin, das die Norweger in diesem Rennen taktisch nicht nur die deutschen Athleten, sondern auch andere favorisierte Nationen "überrumpelt" haben. Von daher haben vielleicht nicht immer die Deutschen alles schlecht, sondern in diesem Fall die Norweger vieles gut gemacht.
Und dann lese ich immer von dem "reichen deutschen Triathlonverband"...Vielleicht wird hier von dem ein odere anderem hier im Forum groß (was die Anzahl der Mitglieder betrifft) mit reich (was die tatsächlichen finanziellen Möglichkeiten betrifft) verwechselt.
Kann neben der blosen Behauptung , die DTU sei reich, einer mal genau darlegen, wieviel Geld die DTU im Vergleich zu den anderen Nationen tatsächlich zur Verfügung hat?
Ich weiss nur, dass von Seiten des DOSB das Budget für die DTU für diese Saison deutlich gekürzt worden ist, sodass z.B. ein externer Physio in 2018 nicht mehr bezahlt werden kann ...

Sportphysio
02.05.2018, 12:38
Wie kommst du auf die Idee, dass Deutschland in der Staffel derzeit oder 2020 irgendwelche auch nur angedeutete Medaillenchancen haben könnte?

Bei der WM 2017 hat hier die DTU mit Rang 10 von 18 Taams das schlechteste Ergebnis seit Staffel-Weltmeisterschaften ausgetragen werden, eingefahren.
(https://www.triathlon.org/results/result/2017_hamburg_itu_triathlon_mixed_relay_world_champ ionships/314927)
Und beim zweiten Event 2017, bei dem die DTU eine Team-Relay-Staffel gemeldet und geschickt hat, nämlich beim Elite Mixed Relay Cup in Nottingham wurde "Team Gemany" 17. von 18 gemeldeten Teams.
(https://resultsbase.net/event/4110/results).

Zur Europameisterschaft nach Kitzbühel hat die DTU gleich überhaupt gar keine Staffel gechickt und so nicht mal irgendwelche Erfahrungen mit diesem Format machen können. Weitere Möglichkeiten für nationale Mixed Relay Staffeln gab es 2017 nicht.

Da gerade bei den Mixed Relay Staffeln der Radleistung der einzelnen Athleten besonderes Gewicht zukommt, da sich das Feld meist spätestens ab dem zweiten Starter in viele einzelen Grüppchen aufsplittert und die DTU seit Jahren systematisch ihre talentierten Radfahrer aussiebt bzw. in den 70.3 und ironman-Bereich drängt, sehe ich gerade für Medaillenchancen in der Team Relay-Staffel absolut schwarz. Es wird für die DTU enorm schwierig überhaupt in den Kreis der Nationen zu kommen, die in Tokio eine Staffel nominieren dürfen, denn der Qualifikationsprozess dafür ist schwierig.

Alleine wenn man sich das Staffelrennen der Commonwealth-Games angesehen hat, wo Australien mit Ashley Gentle, Birtwhistle, Matthew Hauser, Backhouse gewonnen hat, sehr junge Athleten, die alle top Radfahren können und in drei Jahren wahrscheinlich erst ihr Leistungshöchstalter erreicht haben, daneben noch den unendlichen Pool der US-Athleten, GB und Frankreich gerade für dieses Format sieht, die rasant aufstrebenden Nationen wie Norwegen, Dänemark, Schweiz beobachtet, kann ich da nicht mal im Ansatz irgendwelche Medaillenchancen für Deutschland erkennen.

Dann solltest du aber auch erwähnen, in welcher Besetzung diese Staffel Ergebnisse zustande gekommen sind:
Das ist sicher nicht die Staffelbesetzung, die 2020 in Tokio antreten wird!!!
Platz 10 in Hamburg: Anja Knapp, Moritz Horn, Laura Lindemann, Lasse Priester (leider jetzt mit Achillessehnenriß erst einmal außer Gefecht)
Platz 17 in Nottingham: Peer Sönsken, Gabriel Allgayer, Marie Horn, Nina Eim (also ein reines Juniorenteam!!!)
Wie von Dir und vielen anderen gefordert, wurden da auch dem Nachwuchs/U23 und den Junioren die Chance gegeben,wichtige Erfahrungen zu sammeln...
Scheint aber jetzt auch wieder falsch zu sein....Ja was denn nun?

Hafu
02.05.2018, 12:43
... Und gegen die These von HAFU, dass zu viel Sprintdistanzrennen gemacht werden, spricht auch, dass er auf den letzten Kilometern deutlich bessere Beine hatte (wenn auch keine guten, die haben an diesem Tag auch auf dem Rad gefehlt) als auf den ersten Kilometern....
...

In Deutschland gibt es bei den für Meisterschaften und Kader nominierungsrelevanten Rennen zu viele Sprintdistanzen und auch der im Vergleich zu den Zeiten von Frodeno und Unger stark verkürzte jährliche Leistungstest ist auch zu kurz angesetzt um ausdauerstarke Athleten zu finden und später zu fördern. Punkt.

Zu dieser These stehe ich und verstehe nicht, wieso eine gute Laufleistung von Nieschlag auf den zweiten 5km im Rennen am WE gegen diese These spricht. Dass Nieschlag die Ausnahme von der Regel ist, nämlich der einzige deutsche Kaderathlet, dessen individuelle Stärken nicht auf der Sprintdistanz liegen, sondern der auch auf der Olympischen Distanz und selbst auf der Mitteldistanz sportlich sehr gut ist, weiß ich und habe es auch mehrfach schon erwähnt.

Es ist doch Fakt, dass es seit Jahren in Deutschland keine Elite-Meisterschaft auf der Olympischen Distanz mehr gibt und auch keine Bundesligarennen auf der Olympischen Distanz, obwohl der Verband aufgrund der zweckgebundenen Mittel des DOSB eigentlich die Verpflichtung hat, die Olympische Distanz zu fördern. Und nicht die nicht-olympische Sprintdistanz, die stattdessen überproportional gefördert wird, oder auch die Mittel- oder Langdistanz.

Stefan
02.05.2018, 12:49
..........Da gibt es schon auch Selbstkritik und wird auch innerhalb des Verbandes einiges hinterfragt bzw. gibt es Bestrebungen, Dinge zu ändern...Das geht aber auch nicht alles von heute auf morgen. Man sollte den Veratwortlichen /Trainern etc. auch mal ein bisschen Zeit geben und sehen, wie Entwicklung in den nächsten Jahren ist!...

Haben die Verantwortlichen denn schon öffentlich Fehler eingestanden, oder warum sollten wir ihnen "Zeit geben"?
Wenn man nämlich den Eindruck hat, dass ein Verband auf dem Holzweg und nicht einsichtig ist, dann sollte man sie unter Druck setzen, damit nicht noch mehr Zeit verloren geht.

Es geht um Talente, deren sportliche Perspektive zerstört wird. Die Sportler müssen Pläne für ihre Zukunft schmieden.
Daneben geht es auch darum, die Steuergelder optimal einzusetzen, welche der DTU zur Verfügung stehen.

Wenn die DTU lieber ein Verband für Freizeitsportler sein will, dann sollen sie konsequent sein und Trainer, Funktionäre, Physios.... rauswerfen und Trainingsstützpunkte aufgeben.

Hafu
02.05.2018, 13:29
Dann solltest du aber auch erwähnen, in welcher Besetzung diese Staffel Ergebnisse zustande gekommen sind:
Das ist sicher nicht die Staffelbesetzung, die 2020 in Tokio antreten wird!!!
Platz 10 in Hamburg: Anja Knapp, Moritz Horn, Laura Lindemann, Lasse Priester (leider jetzt mit Achillessehnenriß erst einmal außer Gefecht)
Platz 17 in Nottingham: Peer Sönsken, Gabriel Allgayer, Marie Horn, Nina Eim (also ein reines Juniorenteam!!!)
Wie von Dir und vielen anderen gefordert, wurden da auch dem Nachwuchs/U23 und den Junioren die Chance gegeben,wichtige Erfahrungen zu sammeln...
Scheint aber jetzt auch wieder falsch zu sein....Ja was denn nun?

Es gab 2017 nur genau drei Wettkämpfe, bei denen Nationen-Staffeln im Triathlon internationale Rennerfahrungen sammeln konnten. Hamburg, Kitzbühel und Nottingham.

Bei diesen wenigen Rennen, darunter Welt- und europameisterschaft sollte man dann als Verband natürlich seine besten Athleten und nicht eine B-Besetzung (oder sogar gar niemanden) hinschicken, denn wie sonst sollen diese denn Rennerfahrung sammeln? Die anderen Nationen schicken da auch keine B-Besetzung hin, sondern nominieren ihre leistungsstärksten Athleten warum meint man denn in Deutschland immer, dass man das Rad neu erfinden muss, anstatt bereit sein, von anderen zu lernen.

Der Leistungsunterschied zwischen Junioren- und Eliterennen ist riesig, deshalb gibt es ja z.B. bei der Europameisterschaft in Kitzbühel auch eine Juniorenstaffel. Für Kitzbühel, das gerade mal 40 km von der deutschen Grenze entfernt liegt, hatte die DTU keine Team-Relay-Staffel nominiert im Elite-Rennen. Stattdessen gibt man viel Geld in Form von Reisespesen aus, um einige Monate Später eine Juniorenstaffel zum Elite-Rennen nach Nottiongham zu schicken, wo die Briten z.B. die Brownlees ins Rennen schicken. Welche Art Rennerfahrung sollen den Junioren aus einem 17.Platz lernen? Sowas frustriert einen ehrgeizigen Athleten doch nur.

Alteisen
02.05.2018, 13:31
U
Ich weiss nur, dass von Seiten des DOSB das Budget für die DTU für diese Saison deutlich gekürzt worden ist, sodass z.B. ein externer Physio in 2018 nicht mehr bezahlt werden kann ...

Der einzige Bereich, der nicht gekürzt sonder erweitert werden sollte, ist der, der direkt den Athleten zuzuordnen ist. Bei der Zahl der Teilnehmer an internationalen Rennen, muß logischerweise der "Wasserkopf" (mir fällt gerade kein netterer Begriff ein) eingeschränkt werden.
Wenn man die Athleten fragen würde, ob sie lieber einen Reisekostenzuschuss hätten und sich einen Physio vor Ort organisieren oder mit anderen Nationen teilen oder keinen Reisekostenzuschuss dafür aber Trainer und Betreuer vor Ort haben, dann fällt das Urteil vermutlich eindeutig aus.

Hafu
02.05.2018, 13:31
Haben die Verantwortlichen denn schon öffentlich Fehler eingestanden, oder warum sollten wir ihnen "Zeit geben"?
Wenn man nämlich den Eindruck hat, dass ein Verband auf dem Holzweg und nicht einsichtig ist, dann sollte man sie unter Druck setzen, damit nicht noch mehr Zeit verloren geht.

Es geht um Talente, deren sportliche Perspektive zerstört wird. Die Sportler müssen Pläne für ihre Zukunft schmieden.
Daneben geht es auch darum, die Steuergelder optimal einzusetzen, welche der DTU zur Verfügung stehen.

Wenn die DTU lieber ein Verband für Freizeitsportler sein will, dann sollen sie konsequent sein und Trainer, Funktionäre, Physios.... rauswerfen und Trainingsstützpunkte aufgeben.

:Blumen:

NBer
02.05.2018, 18:48
Haben die Verantwortlichen denn schon öffentlich Fehler eingestanden, oder warum sollten wir ihnen "Zeit geben"?
Wenn man nämlich den Eindruck hat, dass ein Verband auf dem Holzweg und nicht einsichtig ist, dann sollte man sie unter Druck setzen, damit nicht noch mehr Zeit verloren geht......

was bedeutet denn "öffentlich eingestehen"? sie korrigieren sachen, die sie für nicht richtig halten. wie zb die nominierungskriterien dieses jahr. wenn man möchte, ist das eine art "eingeständnis". andere sachen, wie zb der kadertest werden beibehalten. das muss nicht ewig so sein, aber momentan wird das so gemacht. und man kann davon ausgehen, dass solche entscheidungen nicht im stillen kämmerlein von 2-3 leuten, sondern in zusammenarbeit von funktionären, bundestrainern, stützpunkttrainern und ja, auch athleten getroffen werden. ich denke an solchen entscheidungsprozessen wirken letztendlich 20-30 leute mit.
und druck bekommt die dtu im leistungssportbereich genug vom dosb, da macht sich der gemeine triathlet in D keine vorstellung.

Hafu
04.05.2018, 09:50
... sie korrigieren sachen, die sie für nicht richtig halten. wie zb die nominierungskriterien dieses jahr. wenn man möchte, ist das eine art "eingeständnis". ...

Die Nominierungskriterien wurden 2018 in genau einem Punkt korrigiert, nämlich dem Zugang zu (selbstfinanzierten) Europacups. Das war richtig. Präziser müsste man vielleicht formulieren, es war ein von vornherein absehbarer Riesenfehler, überhaupt ein Jahr zuvor eine scharfe Reglementierung des Zugangs zu Kontinentalcups eingeführt zu haben. Auf diesen Fehler, der für jeden mit ein wenig Triathlon-Fachkenntnis ausgestattet ist, erkennbar war habe ich schon Anfang 2017 hier im Forum hingewiesen. Derartige internationale Wettkämpfe sind für Athleten notwendig, um wichtige Erfahrungen zu machen

Der Zugang motivierter und talentierter Athleten zu selbstfinanzierten Weltcups wird aber weiterhin auch 2018 scharf reglementiert. Es gibt weiterhin eine Aufstiegs- und Abstiegsregelung. Wozu?

Es gibt gerade bei Weltcups ohnehin bereits eine scharfe Reglementierung des Zugangs seitens der ITU, die darin besteht, dass nur Athleten, die in der Weltrangliste gut plaziert sind, überhaupt eine Chance haben, in ein Weltcupfeld zu gelangen. Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, seitens des Verbandes hier eine zusätzliche, nochmal deutlich härtere Meldebarriere zu schaffen, die dazu führt, dass deutsche Athleten nicht bei Weltcups starten dürfen, selbst wenn sie genügend Punkte gesammelt haben, um in das Feld zu gelangen.

Bei Wettkämpfen, wo der Verband die Kosten für den Athleten übernimmt, sei es Startgeld oder/und Reisespesen, wie z.B. aktuell bei WTS-WEttkämpfen kann ich eine Reglementierung anhand interner Kriterien nachvollziehen.
Bei selbstfinanzierten Wettkämpfen kann ich aber keine sinnvolle Begründung für den deutschen Sonderweg erkennen.

Alleine drei Athleten der deutschen Elite-Nationalmannschaft (Lasse Lührs, Lasse Priester, Peer Sönksen) haben derzei(aus unterschiedlichen Gründen) keine Weltcupnorm. Das heißt, diese Athleten sind zwar vom eigenen Verband für gut genug befunden worden, dass ihnen Ausrüstung, Sporthilfe, Trainingslager und Leistungsdiagnostik aus Steuermitteln (bzw. Sporthilfe aus Stiftungsmitteln) finanziert werden, aber die DTU hält sie trotzdem für zu schlecht, um Deutschland auf der Ebene von Weltcups zu vertreten.


Max Schwetz hat vor kurzem sich viel Mühe gegeben, um zu erklären wie man als Athlet in ein Weltcupfeld und in eine WTS-Feld gelangt (https://www.youtube.com/watch?v=pgC6hVG_Yyw&t=11s) und wie wichtig es ist, konstant über mehrere Jahre Punkte in möglichst vielen Wettkämpfen sammeln zu können, um einerseits die Startberechtigung für gut besetzte internationale Wettkämpfe zu erhalten und andererseits dort auch eine Chance auf einen der Preisgeldränge zu haben.

... in zusammenarbeit von funktionären, bundestrainern, stützpunkttrainern und ja, auch athleten getroffen werden. ich denke an solchen entscheidungsprozessen wirken letztendlich 20-30 leute mit. ...

Das ist leider von dir unscharf formuliert. Am Meinungsbildungsprozess vor den Nominierungskriterien wirken tatsächlich 20-30 Leute mit und es gab in der Tat auch ein Umfrage im letzten Herbst unter Athleten und Trainern, in der sich klar dafür ausgesprochen wurde, den Zugang auch zu Weltcups freizugeben und die Radleistung zukünftig beim Leistungstest mitabzuprüfen.Leider wurde der Großteil dieser Empfehlungen letztlich nicht umgesetzt. Der Entscheidungsprozess fand weiterhin in dem sehr kleinen internen Gremium Leistungssportausschuss statt und wurde danach vom Präsidium abgenickt.

Sportphysio
04.05.2018, 18:55
Es gab 2017 nur genau drei Wettkämpfe, bei denen Nationen-Staffeln im Triathlon internationale Rennerfahrungen sammeln konnten. Hamburg, Kitzbühel und Nottingham.

Bei diesen wenigen Rennen, darunter Welt- und europameisterschaft sollte man dann als Verband natürlich seine besten Athleten und nicht eine B-Besetzung (oder sogar gar niemanden) hinschicken, denn wie sonst sollen diese denn Rennerfahrung sammeln? Die anderen Nationen schicken da auch keine B-Besetzung hin, sondern nominieren ihre leistungsstärksten Athleten warum meint man denn in Deutschland immer, dass man das Rad neu erfinden muss, anstatt bereit sein, von anderen zu lernen.

Der Leistungsunterschied zwischen Junioren- und Eliterennen ist riesig, deshalb gibt es ja z.B. bei der Europameisterschaft in Kitzbühel auch eine Juniorenstaffel. Für Kitzbühel, das gerade mal 40 km von der deutschen Grenze entfernt liegt, hatte die DTU keine Team-Relay-Staffel nominiert im Elite-Rennen. Stattdessen gibt man viel Geld in Form von Reisespesen aus, um einige Monate Später eine Juniorenstaffel zum Elite-Rennen nach Nottiongham zu schicken, wo die Briten z.B. die Brownlees ins Rennen schicken. Welche Art Rennerfahrung sollen den Junioren aus einem 17.Platz lernen? Sowas frustriert einen ehrgeizigen Athleten doch nur.

Also was denn jetzt. Bei anderen Nationen findest Du es (zurecht) gut, wenn die Nachwuchsfahrer mit den Besten mitfahren, Erfahrungen sammeln und nominiert werden. Wenn es die Deutschen dann in der Staffel machen, ist es auch wieder verkehrt und frustriert sie?
Ich kann Dir sagen, ein Moritz Horn war nicht frustriert, sondern stolz, dass er in Hamburg in der Staffel starten durfte.
Dein Argument ist doch immer, die Jungen müssen in den großen Rennen mitfahren dürfen, nur so werden Sie besser...
Vielleicht gab es individuelle Gründe, weshalb für Kitzbühl keine Juniorenstaffel nominiert wurde bzw. in Nottingham nicht die Topleute am Start waren(Trainingsplanung, Verletzungen, Krankheit, Formtief, andere Verpflichtungen wie Schule, Studium, Bundeswehr etc.)? Bist Du da so nah dran, um das beurteilen zu können?

Sportphysio
04.05.2018, 19:04
Der einzige Bereich, der nicht gekürzt sonder erweitert werden sollte, ist der, der direkt den Athleten zuzuordnen ist. Bei der Zahl der Teilnehmer an internationalen Rennen, muß logischerweise der "Wasserkopf" (mir fällt gerade kein netterer Begriff ein) eingeschränkt werden.
Wenn man die Athleten fragen würde, ob sie lieber einen Reisekostenzuschuss hätten und sich einen Physio vor Ort organisieren oder mit anderen Nationen teilen oder keinen Reisekostenzuschuss dafür aber Trainer und Betreuer vor Ort haben, dann fällt das Urteil vermutlich eindeutig aus.

Und zwar in welche Richtung?
Ist ein Physio nicht auch einer der Betreuer im Staff?

Alteisen
04.05.2018, 19:21
Und zwar in welche Richtung?
Ist ein Physio nicht auch einer der Betreuer im Staff?

Doch, und nun kommt noch das aber: wenn das Gesamtbudget beschränkt ist, hat man nur die Wahl, mehr Athleten und damit weniger Betreuer zu schicken oder viele Betreuer und die Athleten zahlen selbst die Reise ... wenn sie denn starten dürfen. Da es sich nun nicht um 30+ jährige mitten im Berufsleben handelt, müssen aus meiner Sicht die Athleten finanziert werden und wir müssen nicht Matthias Zöll (oder war es ein anderer Funktionär beim letzjährigen Finale ?) schicken, damit er Handy-Videos dreht

Hafu
04.05.2018, 20:11
Also was denn jetzt. Bei anderen Nationen findest Du es (zurecht) gut, wenn die Nachwuchsfahrer mit den Besten mitfahren, Erfahrungen sammeln und nominiert werden. Wenn es die Deutschen dann in der Staffel machen, ist es auch wieder verkehrt und frustriert sie?
Ich kann Dir sagen, ein Moritz Horn war nicht frustriert, sondern stolz, dass er in Hamburg in der Staffel starten durfte.
Dein Argument ist doch immer, die Jungen müssen in den großen Rennen mitfahren dürfen, nur so werden Sie besser...

Sorry, da hast du mich falsch verstanden. Junioren in reinen Eliterennen (und zwar nicht bei einem mäßig besetzten Europacup, sondern bei einem WM-Finale wie in Hamburg) zu melden, während z.B. ein Justus Nieschlag oder auch Jonathan Zipf an diesem Tag trotz Top-Form nicht starten dürfen (und liebend gerne gestartet wäre) ist Blödsinn und ich glaube, das wissen die Verantwortlichen, die das damals entschieden haben auch mittlerweile selbst. Der Leistungsunterschied zwischen Junioren-Rennen und Eliterennen ist riesig und selbst im U23-Bereich ,also den 20-22 Jahre alten Athleten können nur wenige Athleten mit den 26-29-jährigen bei Elite-Rennen mithalten.

Junioren können zwar in der Regel fast so schnell schwimmen und etwa so schnell laufen wie ältere Athleten, aber sie treten rund 50 Watt im Wettkampf weniger und das fällt dann gerade bei Staffelrennen auf, wo die Athleten sehr häufig alleine ohne Unterstützung einer Gruppe radeln müssen.

Wenn Deutschland bei einer Meisterschaft nur 4 Startplätze hat, und das ist eben so bei einer Team-Relay-Staffel, dann sollen da auch die 4 Schnellsten antreten und zwar völlig egal, ob sie 17, 25 oder 29 Jahre alt sind. Es handelt sich hier schließlich um Leistungssport!

Wenn Deutschland dagegen bei Europacups oder Weltcups auch sechs oder zehn oder noch mehr Athleten melden darf, dann sollten sie diese eben auch wegen der Wettkampferfahrung starten lassen. Hier macht eine Limitierung keinen Sinn und alle anderen Nationen limitieren auf dieser Ebene auch nicht, sondern ermutigen und unterstützen ihre besten Athleten sogar zu solchen Starts.

...Vielleicht gab es individuelle Gründe, weshalb für Kitzbühl keine Juniorenstaffel nominiert wurde bzw. in Nottingham nicht die Topleute am Start waren(Trainingsplanung, Verletzungen, Krankheit, Formtief, andere Verpflichtungen wie Schule, Studium, Bundeswehr etc.)? Bist Du da so nah dran, um das beurteilen zu können?

Eine Juniorenstaffel war in Kitzbühel ja am Start. Im Juniorenrennen , wo es eben auch Sinn macht. Im Feld mit anderen Juniorenstaffeln haben sich die Deuschen (mit Moritz Horn!) auch gut geschlagen und den dritten Platz hinter Russland und Sieger Ungarn belegt.
Im Eliterennen ließ die DTU den ihr zustehenden Staffel-Startplatz verfallen , für den sie problemlos motivierte Starter gefunden hätte und zwar nicht wegen Krankheit, Verletzung, sondern weil der DTU die Heim-EM am darauffolgenden WE über die nichtolympische Sprintdistanz in Düsseldorf wichtiger war, als die EM über die olympische Kurzdistanz, die sie eigentlich nach den DOSB-Vorgaben bevorzugt fördern müssten, ebenso wie die neuerdings ebenfalls olympische Team-Staffel.

Doppelstarts in Düsseldorf und Kitzbühel wurden Athleten im Vorfeld verboten, aus Angst ein Athlet, der in Kitzbühel gestartet ist, könnte danach beim Rennen in Düsseldorf müde sein. Tatsächlich gewann dann mit Perreira ein Athlet in Düsseldorf, der 7 Tage vorher auch schon in Kitzbühel den Europameistertitel geholt hatte, der also den deutschen Athleten verbotenen Doppelstart an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden bravourös gemeistert hatte.

bentus
04.05.2018, 21:44
Sorry, da hast du mich falsch verstanden. Junioren in reinen Eliterennen (und zwar nicht bei einem mäßig besetzten Europacup, sondern bei einem WM-Finale wie in Hamburg) zu melden, während z.B. ein Justus Nieschlag oder auch Jonathan Zipf an diesem Tag trotz Top-Form nicht starten dürfen (und liebend gerne gestartet wäre) ist Blödsinn und ich glaube, das wissen die Verantwortlichen, die das damals entschieden haben auch mittlerweile selbst. Der Leistungsunterschied zwischen Junioren-Rennen und Eliterennen ist riesig und selbst im U23-Bereich ,also den 20-22 Jahre alten Athleten können nur wenige Athleten mit den 26-29-jährigen bei Elite-Rennen mithalten.

Junioren können zwar in der Regel fast so schnell schwimmen und etwa so schnell laufen wie ältere Athleten, aber sie treten rund 50 Watt im Wettkampf weniger und das fällt dann gerade bei Staffelrennen auf, wo die Athleten sehr häufig alleine ohne Unterstützung einer Gruppe radeln müssen.

Wenn Deutschland bei einer Meisterschaft nur 4 Startplätze hat, und das ist eben so bei einer Team-Relay-Staffel, dann sollen da auch die 4 Schnellsten antreten und zwar völlig egal, ob sie 17, 25 oder 29 Jahre alt sind. Es handelt sich hier schließlich um Leistungssport!

Wenn Deutschland dagegen bei Europacups oder Weltcups auch sechs oder zehn oder noch mehr Athleten melden darf, dann sollten sie diese eben auch wegen der Wettkampferfahrung starten lassen. Hier macht eine Limitierung keinen Sinn und alle anderen Nationen limitieren auf dieser Ebene auch nicht, sondern ermutigen und unterstützen ihre besten Athleten sogar zu solchen Starts.



Eine Juniorenstaffel war in Kitzbühel ja am Start. Im Juniorenrennen , wo es eben auch Sinn macht. Im Feld mit anderen Juniorenstaffeln haben sich die Deuschen (mit Moritz Horn!) auch gut geschlagen und den dritten Platz hinter Russland und Sieger Ungarn belegt.
Im Eliterennen ließ die DTU den ihr zustehenden Staffel-Startplatz verfallen , für den sie problemlos motivierte Starter gefunden hätte und zwar nicht wegen Krankheit, Verletzung, sondern weil der DTU die Heim-EM am darauffolgenden WE über die nichtolympische Sprintdistanz in Düsseldorf wichtiger war, als die EM über die olympische Kurzdistanz, die sie eigentlich nach den DOSB-Vorgaben bevorzugt fördern müssten, ebenso wie die neuerdings ebenfalls olympische Team-Staffel.

Doppelstarts in Düsseldorf und Kitzbühel wurden Athleten im Vorfeld verboten, aus Angst ein Athlet, der in Kitzbühel gestartet ist, könnte danach beim Rennen in Düsseldorf müde sein. Tatsächlich gewann dann mit Perreira ein Athlet in Düsseldorf, der 7 Tage vorher auch schon in Kitzbühel den Europameistertitel geholt hatte, der also den deutschen Athleten verbotenen Doppelstart an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden bravourös gemeistert hatte.





Finde es super, wie du das hier so geduldig darlegst und hast meiner Meinung nach zu 100% Recht. Katastrophe was die DTU abliefert.

NBer
04.05.2018, 22:12
.....was die DTU abliefert.

Das du den Präsens benutzt zeigt das problem von HAFUS Posting. Nicht das er unrecht hatte, nur sind das alles Sachen aus dem vergangenen Jahr, die er hier mittlerweile auch schon mehrfach dargelegt und wiederholt hat.
Das Nichtnominieren von Nieschlag hat die DTU mittlerweile selbst als Fehler eingeräumt. Auf der Leistungssportkonferenz, nicht hier. Bekommt hier natürlich niemand mit. Genauso sollen wichtige Staffeln ab diesem Jahr anders, nämlich maximal stark besetzt werden.
Weswegen es mich wundert, dass hier immer wieder dieselben Sachen aus dem letzten Jahr rausgekramt werden. Erkannt, geändert.

Alteisen
04.05.2018, 23:16
Das du den Präsens benutzt zeigt das problem von HAFUS Posting. Nicht das er unrecht hatte, nur sind das alles Sachen aus dem vergangenen Jahr, die er hier mittlerweile auch schon mehrfach dargelegt und wiederholt hat.
Das Nichtnominieren von Nieschlag hat die DTU mittlerweile selbst als Fehler eingeräumt. Auf der Leistungssportkonferenz, nicht hier. Bekommt hier natürlich niemand mit. Genauso sollen wichtige Staffeln ab diesem Jahr anders, nämlich maximal stark besetzt werden.
Weswegen es mich wundert, dass hier immer wieder dieselben Sachen aus dem letzten Jahr rausgekramt werden. Erkannt, geändert.

Die meisten von uns waren nicht auf der Leistungssportkonferenz. Gibt es öffentlich zugängige Protokolle?

Hafu
04.05.2018, 23:48
Das du den Präsens benutzt zeigt das problem von HAFUS Posting. Nicht das er unrecht hatte, nur sind das alles Sachen aus dem vergangenen Jahr, die er hier mittlerweile auch schon mehrfach dargelegt und wiederholt hat.
Das Nichtnominieren von Nieschlag hat die DTU mittlerweile selbst als Fehler eingeräumt. Auf der Leistungssportkonferenz, nicht hier. Bekommt hier natürlich niemand mit. Genauso sollen wichtige Staffeln ab diesem Jahr anders, nämlich maximal stark besetzt werden.
Weswegen es mich wundert, dass hier immer wieder dieselben Sachen aus dem letzten Jahr rausgekramt werden. Erkannt, geändert.

Es war die direkte Entgegnung auf die Aussage von Sportphysio, der die Staffelbesetzung von Hamburg verteidigt hatte mit dem Hinweis, die Athleten damals waren stolz und konnten Erfahrung sammeln.

Sportphysio
05.05.2018, 09:16
Es war die direkte Entgegnung auf die Aussage von Sportphysio, der die Staffelbesetzung von Hamburg verteidigt hatte mit dem Hinweis, die Athleten damals waren stolz und konnten Erfahrung sammeln.

Was sie auch waren und konnten!:Blumen:
Ansonsten bin ich auch der Meinung von NBler...
Schaun wir doch einfach mal, wie die nächsten Monate laufen und bewerten dann nocheinmal!:)

Sportphysio
05.05.2018, 09:20
Auf meine Frage nach dem finanziellen Budgets der einzelnen Nationen habe ich übrigens noch keine Antwort erhalten!
Wie sieht es denn da konkret aus im Verhältnis Deutschland zu den anderen Nationen?
Weiß da jemand Genaueres?

Hafu
05.05.2018, 10:25
Was sie auch waren und konnten!:Blumen:
Jeder Sportler, der sein Bestes in einem Wettkampf gegeben hat, darf zu Recht stolz auf seine Leistung sein, unabhängig davon wie schnell er war. Das gilt auch für jeden Agegrouper und ohne Einschränkung. Nur hat das nichts mit Leistungssport zu tun, über den hier im Thread primär die Rede sein sollte.
Im Leistungssport wird Leistung primär in direkter Relation zur Leistung sportlicher Konkurrenten und unter Berücksichtigung der Plazierung gewertet. Da kann nach einem Wettkampf ein Athlet selbstverständlich trotzdem über seine persönliche Leistung zufrieden sein.
Ein Verband darf aber nicht mit einer Leistung zufrieden sein, die von der Plazierung her die schlechteste seit Bestehen des Verbandes darstellt.

...
Schaun wir doch einfach mal, wie die nächsten Monate laufen und bewerten dann nocheinmal!:)

Die sportliche Misere der DTU nach den "goldenen Jahren" mit Frodeno und Unger hat im Jahr 2013 nach den Olympischen Spielen in London begonnen. Nach Olympia in Rio hat sich die Misere mit der Strukturreform unter dem damals neu eingesetzten Leistungssportdirektor Bügner und den 2016 eingeführten Zugangsbegrenzungen zu Europacups- und Weltcups rapide verschlimmert, wenn man Topten-Plazierungen bei WTS- und Weltcuprennen sowie Anzahl und Plazierung deutscher Athleten in der Weltrangliste als objektiven Maßstab bemüht.
@sportphysio: Was hat sich deiner Meinung nach in jüngster Zeit zum Positiven verändert, dass es Sinn macht, geduldig abzuwarten, bis sich Erfolge einstellen? Von welcher neu eingeführten strukturellen Maßnahme erwartest du, dass sie in den nächsten Monaten Früchte trägt?

NBer
05.05.2018, 11:45
...... Von welcher neu eingeführten strukturellen Maßnahme erwartest du, dass sie in den nächsten Monaten Früchte trägt?

in dem zusammenhang würde mich aber auch einmal interessieren, welche änderungen ganz konkret du anbringen würdest. du hast dich hier zum größten kritiker der dtu aufgeschwungen, indem du ausschließlich über, aus deiner sicht, fehler der dtu herziehst. etwas konstruktives sehe ich darin nicht.
die dtu kämpft, neben der mittelkürzung, im moment darum, dass ihr nicht die hälfte der stützpunke vom dosb weggestrichen und damit die komplette leistungssportbasis abgeschafft wird. DAS sind im moment die probleme der dtu, und nicht ob ein test mit oder ohne radfahren durchgeführt wird, oder athlet A oder athlet B zu nem wettkampf fährt.
und das jetzt maßnahmen aus dem hut gezaubert werden sollen, die in monaten(!) früchte tragen sollen, ist doch weltfremd. das geht nur mit neuen athleten oder doping.

Sportphysio
05.05.2018, 12:05
Jeder Sportler, der sein Bestes in einem Wettkampf gegeben hat, darf zu Recht stolz auf seine Leistung sein, unabhängig davon wie schnell er war. Das gilt auch für jeden Agegrouper und ohne Einschränkung. Nur hat das nichts mit Leistungssport zu tun, über den hier im Thread primär die Rede sein sollte.
Im Leistungssport wird Leistung primär in direkter Relation zur Leistung sportlicher Konkurrenten und unter Berücksichtigung der Plazierung gewertet. Da kann nach einem Wettkampf ein Athlet selbstverständlich trotzdem über seine persönliche Leistung zufrieden sein.
Ein Verband darf aber nicht mit einer Leistung zufrieden sein, die von der Plazierung her die schlechteste seit Bestehen des Verbandes darstellt.



Die sportliche Misere der DTU nach den "goldenen Jahren" mit Frodeno und Unger hat im Jahr 2013 nach den Olympischen Spielen in London begonnen. Nach Olympia in Rio hat sich die Misere mit der Strukturreform unter dem damals neu eingesetzten Leistungssportdirektor Bügner und den 2016 eingeführten Zugangsbegrenzungen zu Europacups- und Weltcups rapide verschlimmert, wenn man Topten-Plazierungen bei WTS- und Weltcuprennen sowie Anzahl und Plazierung deutscher Athleten in der Weltrangliste als objektiven Maßstab bemüht.
@sportphysio: Was hat sich deiner Meinung nach in jüngster Zeit zum Positiven verändert, dass es Sinn macht, geduldig abzuwarten, bis sich Erfolge einstellen? Von welcher neu eingeführten strukturellen Maßnahme erwartest du, dass sie in den nächsten Monaten Früchte trägt?

1.Ich glaube nicht, dasss die DTU mit den Platzierungen in den letzten Jahren zufrieden ist. Und es war sicher auch nicht im Sinne der DTU, dass R.Robisch sich zu Olympia einklagen wollte und letztendlich als Resultat (aufgrund der DOSB Entscheidung) nur zwei statt drei Frauen und überhaupt kein Mann in Rio gestartet ist.
2.Ich stimme mit Dir überein, dass die "Misere" nach Olympia 2012 begonnen hat und deshalb nicht alle jetzt handelnden Personen für schlechtere Ergebnisse verantwortlich gemacht werden können.
Deswegen glaube ich auch nicht, dass man innerhalb von 1-2 Jahren alles wieder"gut machen kann".Das braucht einige (Jahre) Zeit. Deswegen mein Verweis auf die zukünftige Entwicklung.
3. Nicht Dr.Bügner und die DTU haben eine Strukturreform beschlossen, sondern der DOSB/das Innenministerium. Und wenn Verbände gewisse finanzielle Förderungen haben wollen, müssen Sie gewisse Dinge umsetzen,ob Sie das wollen oder nicht.
4.Ich glaube schon, dass unter den Athletensprechern Nieschlag/Saller die Vorschläge der Athleten für gewisse Veränderungen mehr Gehör bei der DTU finden als in der Vergangenheit. Das lässt mich schonmal hoffen. Ansonsten bin ich nich tief genug in der Materie drin, um andere strukturelle Veränderungen jetzt schon als positiv oder negativ bewerten zu können.Dazu ist es meiner Meinung nach auch zeitlich noch zu früh!:Huhu:

Hafu
05.05.2018, 17:56
in dem zusammenhang würde mich aber auch einmal interessieren, welche änderungen ganz konkret du anbringen würdest.
Also bitte, Jan, gestern hast du mir noch vorgeworfen, dass ich mich wiederholen würde und du meine Kritikpunkte alle in der Vergangenheit schonmal gelesen hast, heute soll ich die konkreten ÄnderungenForderungen nochmal zusammenfassen.

Ein Verzicht auf das Aufstiegs- und Abstiegssystem auf Weltcupebene wäre eine sehr konkrete Maßnahme, die auch die Athletensprecher bereits gefordert haben. Die Gefahr eines Abstieges bei zwei suboptimalen Ereignissen führt zu ängstlichen Athleten, defensiven Rennverläufen und tendenziellen Wenigstartern, da der Athlet dann nur bei Bestform sich traut, international sich zu messen.

Die Wiedereinsetzung eines verantwortlichen sachkundigen und weisungsbefugten Bundestrainers wäre auch ziemlich sicher sinnvoll. Andere Länder und andere Verbände haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht und auch die DTU hatte in der Vergangenheit (vor Rio) stets diesen Posten besetzt.


du hast dich hier zum größten kritiker der dtu aufgeschwungen, indem du ausschließlich über, aus deiner sicht, fehler der dtu herziehst. etwas konstruktives sehe ich darin nicht.

Deine Meinung sei dir unbenommen.
Ich hätte nichts dagegen, wenn du meine Meinung und meine Argumente zumindest respektieren würdest, aber kann das auch nicht erzwingen. Ich habe mich meist bemüht, hier nicht nur zu stänkern, sondern meine Meinung (dies ist halt nunmal ein Meinungsforum!) auch nahezu stets begründet.

die dtu kämpft, neben der mittelkürzung, im moment darum, dass ihr nicht die hälfte der stützpunke vom dosb weggestrichen und damit die komplette leistungssportbasis abgeschafft wird. DAS sind im moment die probleme der dtu, und nicht ob ein test mit oder ohne radfahren durchgeführt wird, oder athlet A oder athlet B zu nem wettkampf fährt.
...

Wenn du ehrlich bist gibt es doch bei den Triathlonstützpunkten der DTU aktuell erheblichen Reform und Kürzungsbedarf: von den drei Bundesstützpunkten Nachwuchs hat einer keinen einzigen und einer nur zwei Bundeskaderathleten. Vor diesem Hintergrund darum zu kämpfen, alle Stützpunkte zu erhalten, ist doch weltfremd.

Umgekehrt sind in der Trainingsgruppe meines Sohnes in Nürnberg alleine 8 (!) Bundeskader-Athleten (Frederic gehört nicht dazu), es ist also eigentlich der leistungssportlich unumstritten stärkste "Stützpunkt", erhält aber keinerlei Mittel des DOSB oder sonstige Bundesmittel und ist auch in der DTU-Struktur nicht existent.
(https://www.dtu-info.de/leistungssport/strukturen/st%C3%BCtzpunkt-system.html)

Offensichtlich benötigt man also für das Erzielen exzellenter sportlicher Leistungen im Triathlon nicht zwingend einen umfangreich ausgestatteten Stützpunkt, sondern in erster Linie einen qualifizierten Trainer, eine funktionierende Trainingsgruppe, die sich untereinander versteht und gegenseitig pusht und einen Landesverband, der bereit ist einen großen Anteil seines Etats aus Tageslizenzen und Startpässen in den Leistungssportsektor umzuleiten.

moorii
05.05.2018, 22:01
Ich habe gerade ein aktuelles Interview mit Dan Lorang gefunden.
Ab Minute 5 geht es auch um die aktuelle Entwicklung auf den Kurzdistanzen.

https://youtu.be/s_L32oPdXAg

Sportphysio
06.05.2018, 10:34
O Ich habe gerade ein aktuelles Interview mit Dan Lorang gefunden.
Ab Minute 5 geht es auch um die aktuelle Entwicklung auf den Kurzdistanzen.

https://youtu.be/s_L32oPdXAg
Schönes Interview :)
Ich weiß, es waren nur kurze Distanzen...
Aber trotzdem erfreulich, die Siege von Lasse Lührs und Nina Eim in Afrika und vor allem Rang 7 von Valle Werntz und Rang 4 von Bianca Bogen beim Weltcup-Rennen in China!!!
Vor allem Bianca verbessert sich deutlich.Ihr traue ich in den nächsten Jahren noch einiges zu!
Und wer weiß, vielleicht werden ab 2024 die Sprintdistanzen olympisch.. Würde mich aus Sicht der Entwicklung zu neuen Rennformaten für den allgemeinen Sportzuschauer nicht wundern!

Alteisen
06.05.2018, 14:31
O
Schönes Interview :)
Ich weiß, es waren nur kurze Distanzen...
Aber trotzdem erfreulich, die Siege von Lasse Lührs und Nina Eim in Afrika und vor allem Rang 7 von Valle Werntz und Rang 4 von Bianca Bogen beim Weltcup-Rennen in China!!!
Vor allem Bianca verbessert sich deutlich.Ihr traue ich in den nächsten Jahren noch einiges zu!
Und wer weiß, vielleicht werden ab 2024 die Sprintdistanzen olympisch.. Würde mich aus Sicht der Entwicklung zu neuen Rennformaten für den allgemeinen Sportzuschauer nicht wundern!

Warum sollte es noch eine weitere (3.) Wettkampfform im Triathlon geben? Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.

Thorsten
06.05.2018, 15:13
Grundsätzlich muss es ja eine Selektion im Leistungssport geben. Über den Modus kann man lange streiten.

Aber dass ein Verband die ihm in den Allerwertesten geschobenen Plätze nicht annimmt und von Athleten nutzen lässt, die das sogar schlimmstenfalls alles selbst finanzieren (wenn der Verband halt keine Kohle dafür hat), das will mir einfach nicht in den Kopf.

Welche Kosten und Risiken entstehen dem Verband, wenn er diese Startmöglichkeiten durchreicht?

Stellt euch beim Fußball mal vor, der DFB ließe alle Champions League Plätze bis auf einen zurückgehen, weil außer den Bayern ja eh keiner große Chancen hätte. So einen Eindruck macht die DTU auf mich.

rundeer
06.05.2018, 22:28
Vielleicht braucht es manchmal auch einfach etwas weniger Verbissenheit und mehr Spass. Gustav Iden beantwortet auf Slowtwitch gerade ein paar Fragen und berichtet von einer 305 km Radtour. Ich meine, das hätte ich von Hellriegel in den 90ern erwartet, aber con ITU Jungs? Geschadet hats offenbar nicht.
(Hat nicht Frodeno auch mal berichtet, wie sie früher am Stützpunkt ab und an einfach mal dem sportlichen Exszess gefröhnt haben?)


https://forum.slowtwitch.com/forum/Slowtwitch_Forums_C1/Triathlon_Forum_F1/Gustav_Iden_here._Ask_me_anything_P6626013/?page=unread#unread

Thomas W.
07.05.2018, 10:58
Hallo zusammen,

ich bin an einer Einordnung der jüngsten Ergebnisse der Deutschen in Chengdu interessiert.
Ist das bezüglich der zukünftigen Leistungen auf der olympischen Distanz ein unerwarteter Lichtblick?
Valentin Verz und Bianca Bogen stechen da in meiner Wahrnehmung zum ersten Mal heraus.
Ich kann das Event aber sportlich null in die hier diskutiere Entwicklung des olympischen Triathlons einordnen .

Danke

Lieben Gruß Thomas

Faser
07.05.2018, 13:38
Bianca Bogen ist sicherlich ein Talent, wenn man das Ergebnis betrachtet. Als junge Quereinsteigerin hat sie sicher auch noch Entwicklungspotential.
Wernz hat sicher auch Potential. Hört man auch immer wieder :)

Genauere Infos müssen andere liefern. Zumindest dürften die beiden jetzt ihre Startrechte haben. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob die ITU Punkte reichen. Das wird ja, wenn man nicht aufpasst, ein Problem für die DTU werden.

Trillerpfeife
07.05.2018, 14:09
Grundsätzlich muss es ja eine Selektion im Leistungssport geben. Über den Modus kann man lange streiten.

Aber dass ein Verband die ihm in den Allerwertesten geschobenen Plätze nicht annimmt und von Athleten nutzen lässt, die das sogar schlimmstenfalls alles selbst finanzieren (wenn der Verband halt keine Kohle dafür hat), das will mir einfach nicht in den Kopf.

Welche Kosten und Risiken entstehen dem Verband, wenn er diese Startmöglichkeiten durchreicht?

Stellt euch beim Fußball mal vor, der DFB ließe alle Champions League Plätze bis auf einen zurückgehen, weil außer den Bayern ja eh keiner große Chancen hätte. So einen Eindruck macht die DTU auf mich.

diese Frage stelle ich mir auch die ganze Zeit. Warum lässt die DTU die Sportler nicht einfach zu den Wettkämpfen fahren oder bei zwei Wettkämpfen innerhalb von 7 Tagen starten. Die Platzierung wäre mir persönlich egal. Es sind ja trotzdem gute Leistungen die diese Sportler abliefern. Ich hoffe doch mal die Sportler können sich auch soweit selbst einschätzen und wissen ihre Platzierung dann einzuordnen.

Ich hoffe zumindest eine vermeindlich schlechte Platzierung hält sie nicht davon ab weiter ambitioniert Sport zu machen.

Die Frage "Quo vadis DTU" beinhaltet für mich eigentlich die Frage "Quo vadis Spitzensport"

Nein das will ich jetzt hier nicht ausweiten. Aber da ich dem Leistungs oder besser Spitzensport eher kritisch gegenüberstehe finde ich es falsch die Fähigkeiten einer Organisation wie der DTU nur an den Ergebnissen der Spitzensportler und deren Förderung zu messen.
Wurde hier ja schon angemerkt, die machen ja noch was anderes als Spitzensportler nicht zu Wettkämpfen zu lassen.

Ich kenne keinen der hier aufgeführten Sportler persönlich. Inwieweit sie es wünschen gefördert zu werden oder zu Wettkämpfen zu fahren kann ich nicht beurteilen. Wenn es nach Hafus Meinung von der DTU nicht ordenltich gemacht wird hat man zwei Möglichkeiten:
1. Sich wählen lassen, einbringen und es besser machen
2. Sich nach Alternativen umschauen und die ein oder anderer Anreise selbst bezahlen.
3. gibt sicher auch noch eine 4.

Die breite Öffentlichkeit nimmt mMn eh nur die Siege wahr und zwar bei Olympia oder bei der (Fussball)WM. Für die Aussenwahrnehmung unseres Sportes ist es mMn absolut unerheblich ob Deutsche Triathleten bei irgendeiner Meisterschafft ausser den beiden obengenannten, gewinnen oder unter die ersten 3 kommen. Ausser beim Ironman Hawaii natürlich. Sympatieträger wie Frodeno, Kinle und Lange schaffen es dadurch sogar ins Sportstudio und ins Bewustsein meiner Oma!

Zu manchen Punkten die Hafu hier aufführt täte mich schon mal eine Antwort der DTU interessieren. Aber letztendlich, warum sollen sie auf sein, in meinen Augen, kleinliches Rumgenörgel antworten. Allzuviele Fakten bringt er auch nicht und auf kritische Anmerkungen zu seinen Beiträgen geht auch er nur sehr bedingt ein.


Hier noch mal die Leitlinien der DTU zum Nachlesen.

https://www.dtu-info.de/leitlinien/triathlon-dachverband.html


Da ist doch für alle was dabei, je nach Postition zum Rumnörgeln, Loben oder einfach nur zum zur Kenntnis nehmen.



Ich persönlich finde den Sport einfach nur genial. Im Schwimmbad sind wir die Deppen mit Spielzeug und Neo bei 26 Grad Wassertemperatur. Auf der Strasse die Vollhonks mit Vollverkleidung und nix in den Beinen und auf der Laufstrecke peinliche Litfasssäulen, am Besten mit 2 Finisher Shirts übereinander.

Da sollte die DTU mal was machen. Neoverbot im Schwimmbad, Grusszwang auf der Strasse und neutrale Kleidung auf der Laufveranstaltung. :Cheese:

Sorry für OT.

Hafu
07.05.2018, 17:12
German Triathlon Selection Criteria explained (https://www.youtube.com/watch?v=WWChfzDwKUs)

Max Schwetz erklärt (gut gelaunt und nur in zwei kleinen Nebensätzen pointiert) die Feinheiten des aktuellen Nominierungssystem.

Mutter Courage
07.05.2018, 17:15
An alle Triathlonfreaks: That`s life !
Wo sind denn die mutigen Athleten der U23 und Elite (inclusive Athletensprecher),
die sich gemeinsam solidarisieren . Jeder zieht (aus Sicht eines Aussenstehenden) ganz individuell „sein Ding“ durch und hofft darauf oben anzukommen, nach dem Motto: me – first. Gemeinsam für 1 Sache, für alle Athletinnen und Athleten kämpfen? Dies sehe ich nicht. Die Aktiven verstehen es noch nicht, für ein gemeinsames Ziel kurzzeitig ihre individuellen Ziele zurückzuschrauben und Initiativen zu entwickeln.
Das hätte längst geschehen müssen.: Teammanagement – davor fürchten sich die Sportlerinnen und Sportler . Und dieser Umstand spielt der DTU in die Karten.

Wo sind denn die mutigen Stützpunkt-/Landestrainer, die sehr gute Arbeit leisten und deren Schützlinge im Juniorenbereich gut positioniert sind, dann aber „ausgebremst“ werden und im „Stau“ stehen? Gilt hier der Spruch „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“?
Ist auch verständlich. Man sägt sich ja selbst nicht den Ast ab, auf dem man gerne sitzt.

Now, I had a dream:
1 Saison mal ganz ohne deutsche Athleten bei DTU-Leistungstest, folglich ohne EU-, WC- und WTS-Rennen.........
Könnte dies zu mehr Aufmerksamkeit, schnellere Bewegung und Offenheit in den oberen Etagen führen ?....als dieses ständige Hin und Her auf der Internetplattform, wo alles schon 5mal durchgekaut wurde und sich die Diskussion nur noch im Kreis dreht ???
Diese Stufe ist meineserachtens ausgereizt, auch weil sich die DTU-Abteilung Leistungssport weigert, sich öffentlich den vielen nachziehbaren Kritikpunkten zu stellen.
Wettkampferfahrung und Wettkampfhärte für die Kurzdistanz müsste man sich dann zwischenzeitlich zur Überbrückung bei anderen höherwertigen Rennen holen .
Nicht aufgeben!

Die Zeiten werden sich ändern , da bin ich mir sicher. Nur schade um die jetzige Triathlongeneration. Die Welt ist einfach nicht gerecht. Man muss zur „richtigen“ Zeit
am „richtigen“ Ort sein. Und das ist oft auch Glücksache!
That`s life, zumindest meistens.

Stefan
07.05.2018, 18:32
......
Zweitaccount von Trimichi?

vherzo
08.05.2018, 10:03
Auf meine Frage nach dem finanziellen Budgets der einzelnen Nationen habe ich übrigens noch keine Antwort erhalten!
Wie sieht es denn da konkret aus im Verhältnis Deutschland zu den anderen Nationen?
Weiß da jemand Genaueres?


Die DTU hat entsprechend den Angaben in diesem Artikel

http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/erhoehte-luftfrachtkosten-15578718.html

einen Jahresetat zwischen 250.000 und 300.000 Euro.

Stefan
08.05.2018, 10:21
Die DTU hat entsprechend den Angaben in diesem Artikel

http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/erhoehte-luftfrachtkosten-15578718.html

einen Jahresetat zwischen 250.000 und 300.000 Euro.

Das scheint mir aber das Budget für Reisekosten zu sein.

Da We
08.05.2018, 13:46
Die DTU hat entsprechend den Angaben in diesem Artikel

http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/erhoehte-luftfrachtkosten-15578718.html

einen Jahresetat zwischen 250.000 und 300.000 Euro.


Interessant ist auch der Aspekt, das in dem zitierten Artikel Herr Zöll (DTU) erläutert:

"Die logische Konsequenz ist, dass wir im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel unsere Ausgaben umschichten und somit zwangsläufig Sportler von Wettkampfreisen streichen müssen".

Im Umkehrschluss, noch weniger Athleten bei Wettkämpfen (WC, WTC, EC) die gemeldet werden. Jetzt mit dem neuerlichen Argument - Budget... :(

Alteisen
08.05.2018, 14:19
Laut Beispiel kosten 20 Athleten bei einem Wettkampf bei der DTU nun 8000 Euro extra wegen des Radtransportes. In Anbetracht der derzeitigen Teilnehmerzahlen ist dies ja ein sehr theoretisches Beispiel.

Hafu
08.05.2018, 14:33
Interessant ist auch der Aspekt, das in dem zitierten Artikel Herr Zöll (DTU) erläutert:

"Die logische Konsequenz ist, dass wir im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel unsere Ausgaben umschichten und somit zwangsläufig Sportler von Wettkampfreisen streichen müssen".

Im Umkehrschluss, noch weniger Athleten bei Wettkämpfen (WC, WTC, EC) die gemeldet werden. Jetzt mit dem neuerlichen Argument - Budget... :(

Der Artikel ist mit den fiktiven Rechenbeispielen (http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/erhoehte-luftfrachtkosten-15578718.html)etwas verworren. Der BDR argumentiert mit einem WEttkampf in den USA und 20 Bahnradsportlern, von denen jeder 4 (!) Fahrräder mitnehmen muss und dann noch einen Extra-Koffer (zusätzlich zu den 23kg Freigepäck, die bei jedem Transkontinentalflug enthalten sind) mit "Sportausrüstung". Ich bin kein Bahnradexperte, aber wozu vier Fahrräder? Zwei Räder sind für mich nachvollziehbar (das Spezialrad für den Wettkampf und ein Standardrennrad für das Outdoortraining bzw. die Rolle). Klar schaut das Bahnrad eines Sprinters anders aus, als das eines Spezialisten für 4000m-Verfolgung, aber wieviele BDR-Bahnradfahrer absolvieren bei internationalen Wettkämpfen Sprint- und Ausdauerwettbewerbe? Und was ist in dem Extra-Koffer drin, das man nicht auch in den Radkoffer oder den Koffer mit dem normalen Freigepäck mit einpacken könnte

Desweiteren wird in dem Text darauf hingewiesen, dass die Lufthansa auf manchen innerdeutschen Flügen ein Quasi-Monopol hat und damit unverzichtbar ist. Das stimmt, aber auf den innerdeutschen Flügen hat die Lufthansa ja auch die Preise im Vergleich zu vorher nur marginal erhöht (von 50€ auf 70,-€ einfache Strecke).
Interkontinental sind es zukünftig 250,-€ für einen überschweren Radkoffer, statt vorher 100,-€. (https://www.lufthansa.com/de/de/Pauschalpreise-fuer-Sportgepaeck), wären also pro Spportler 300,-€ Mehrkosten im Vergleich zum alten Lufthansa-Tarif, bei Hin-und Rückflug. Wenn man unter der 23kg-Gewichtsgrenze bleibt (was mit nahezu jedem Softcase problemlos möglich ist), kostet der Radtransport in die USA nur 150,-€, dann wären es nur 100,- € Mehrkosten im Vergleich zu früher (https://www.lufthansa.com/de/de/Pauschalpreise-fuer-Uebergepaeck), .

Da im Augenblick nur 4 Männer und zwei Frauen die WTS-Norm haben (letztes Jahr nie mehr als drei DTU-Athleten bei einem WTS-Rennen gleichzeitig am Start) und für Welt- und Europacups die DTU ohnehin keine Reisespesen bezahlt, ist für mich irgendwie nicht nachvollziehbar, wie das im Text erwähnte Horrorszenario von 8000,-€ Mehrkosten bezogen auf den Gepäcktransport bei einen einzigen Wettkampf zustande kommen soll.

Vermutlich dienen die sehr hoch gegriffenen Zahlen eher dazu, die zwischen den Zeilen erkennbare Forderung nach einem Sonderrabatt der Lufthansa für Verbände zu untermauern. Ist zwar irgendwie verständlich, dass man versucht für seinen Verband Rabatte auszuhandeln und Preiserhöhungen sind sowieso immer erst mal doof, aber man würde sich wünschen, dass der Journalist, der den Artikel recherchiert hat, sich die Mühe gemacht hätte, mal kurz die alten und neuen Preise zu recherchieren, um wenigstens mit korrekten und realistischen Zahlen zu arbeiten.

Mutter Courage
17.06.2018, 20:11
Zitat Mutter Courage im Mai 2018:
" ........Wettkampferfahrung und Wettkampfhärte für die Kurzdistanz müsste man sich
dann zwischenzeitlich zur Überbrückung bei anderen höherwertigen Rennen holen.
Nicht aufgeben!".........


Max Schweiz,17.6.
„Yeah!!! Really happy that we are now series leader with Saint Jean de Monts Triathlon after our 3rd place today in Dunkerque.
My race was solid from start to finish but I wasn’t too fresh after some good training. Still 19th in a world class field. I am getting the experience in the french league, that I am not allowed to get in the WTS.“


Frederic Funk: 1. Platz in Ingolstadt und beim Rothseetriathlon !!!!


Ihr macht es richtig! Weiter so.

Hafu
01.07.2018, 17:44
Vielleicht kann mich jemand, der sich mit dem Triathlonregelwerk besser auskennt, mal aufklären:

Ian Manthey wird heute bei den Deutschen Triathlon-Meisterschaften als Zweitplazierter gewertet, hat aber laut Datenbank auf Triathlon.org schon seit dem 23.9.2018 kein internationales Startrecht für die DTU mehr, und ist stattdessen nach Irland gewechselt. (https://wts.triathlon.org/athletes/profile/49128/ian_manthey).

Representing Germany till September 23rd, 2017
Change of representation requested from GER to IRL
Representing ITU since October 2017

DTU-Startpass hat er natürlich trotzdem noch (den haben auch der Südafrikaner Richard Murray und der heutige Sieger van Egdom aus den Niederlanden, die aber in der DM-Wertung nicht gewertet wurden), denn ohne DTU-Startpass darf man in der Bundesliga nicht starten.

Auch im Livestream-Kommentar wurde mehrfach erwähnt, dass Manthey nicht für die DM-Wertung zählt.

Trillerpfeife
01.07.2018, 18:39
Vielleicht kann mich jemand, der sich mit dem Triathlonregelwerk besser auskennt, mal aufklären:

Ian Manthey wird heute bei den Deutschen Triathlon-Meisterschaften als Zweitplazierter gewertet, hat aber laut Datenbank auf Triathlon.org schon seit dem 23.9.2018 kein internationales Startrecht für die DTU mehr, und ist stattdessen nach Irland gewechselt. (https://wts.triathlon.org/athletes/profile/49128/ian_manthey).



DTU-Startpass hat er natürlich trotzdem noch (den haben auch der Südafrikaner Richard Murray und der heutige Sieger van Egdom aus den Niederlanden, die aber in der DM-Wertung nicht gewertet wurden), denn ohne DTU-Startpass darf man in der Bundesliga nicht starten.

Auch im Livestream-Kommentar wurde mehrfach erwähnt, dass Manthey nicht für die DM-Wertung zählt.


Vielleicht hat man einen Fehler gemacht und es noch nicht bemerkt.

Schreib doch eine freundliche Mail an die Dtu.

speedskater
01.07.2018, 22:06
Vielleicht kann mich jemand, der sich mit dem Triathlonregelwerk besser auskennt, mal aufklären:

Ian Manthey wird heute bei den Deutschen Triathlon-Meisterschaften als Zweitplazierter gewertet, hat aber laut Datenbank auf Triathlon.org schon seit dem 23.9.2018 kein internationales Startrecht für die DTU mehr, und ist stattdessen nach Irland gewechselt. (https://wts.triathlon.org/athletes/profile/49128/ian_manthey).



DTU-Startpass hat er natürlich trotzdem noch (den haben auch der Südafrikaner Richard Murray und der heutige Sieger van Egdom aus den Niederlanden, die aber in der DM-Wertung nicht gewertet wurden), denn ohne DTU-Startpass darf man in der Bundesliga nicht starten.

Auch im Livestream-Kommentar wurde mehrfach erwähnt, dass Manthey nicht für die DM-Wertung zählt.

Interessante Frage.
Danke für den Hinweis.

Hafu
01.07.2018, 22:39
Ian hat auf Instagram selbst die Auflösung geliefert (anscheinend wurde ihm die Frage heute öfter gestellt):

https://www.instagram.com/p/BksX9Mhl4iX/?taken-by=ian.manthey

speedskater
01.07.2018, 22:50
Also doch kein Irland.
Hat er mehrere Nationalitäten?
Wo ist er aufgewachsen?
In welchen Verbandsstrukturen und sportlichen Umgebungen gefördert?

manax
02.07.2018, 09:04
In der Sportordnung ist es eindeutig geregelt:

[SpO §50.6a]
Gewertet werden:
a) bei Deutschen Meisterschaften alle Athleten, die einen gültigen DTU-Startpass
und die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und sich bis zum Meldeschluss
gemeldet haben. Verspätet eingehende Meldungen können nicht in die
Meisterschaftswertung aufgenommen werden.

[SpO §50.7]
Ein Athlet, der neben der deutschen Staatsangehörigkeit noch weitere
Staatsangehörigkeiten besitzt, darf bei Deutschen Meisterschaften nur dann gewertet
werden, wenn er im gleichen Jahr nicht für ein anderes Land bei internationalen
Wettkämpfen startet.

Ist nur die Frage, ob ihm der Vizetitel nicht wieder weggenommen werden müsste, wenn er dieses Jahr noch für Irland starten sollte. :Maso:

Hafu
05.07.2018, 07:27
Die DTU hat nach zwei Jahren mit enttäuschender sportlicher Entwicklung seit den Olympischen Spiele in Rio festgestellt, dass der Verzicht auf die Besetzung der Bundestrainerstelle vielleicht doch keine so richtig gute Idee gewesen ist und sucht jetzt (endlich) nach der damaligen Trennung von Dan Lorang einen Nachfolger:

https://www.dtu-info.de/a/dateien/dachverband/Stellenangebote/DTrU_Ausschreibung_BT%20Elite.pdf

Vielleicht gibt es ja hier in unserem Kreis jemand, der sich bewerben möchte, obwohl die Befristung der Stelle auf vorerst zwei Jahre und das sportliche Ausgangsniveau, das in der verbleibenden Zeit bis Tokyo sich nur noch schwierig unter den aktuellen Rahmenbedingungen ändern lässt, für hochqualifizierte Trainer sicher nicht allzu attraktiv ist.

Klugschnacker
05.07.2018, 07:55
Die Vergütung erfolgt in Anlehnung an die DOSB/ BMI Förderrichtlinien.

Rein interessehalber: Weiß jemand, was das in Zahlen bedeutet? :8/

Steppison
05.07.2018, 08:23
Na zum Glück braucht man nur einen Führerschein und muss nicht noch sein Privat-PKW einbringen. Schnell wachsende Sportart? Warum gibt es gefühlt immer weniger Wettkämpfe?
Wer den Nachweis erfüllt (1. Anforderung) wissen die doch selber am Besten. Warum veröffentlicht man so eine Stellenausschreibung? Sollen Sie doch die Leute direkt anschreiben. Schreibt man wirklich solche Trainerstellen aus? Da zählen doch nur die Kontakte, oder ist das nur beim FB so?

maotzedong
05.07.2018, 08:25
Rein interessehalber: Weiß jemand, was das in Zahlen bedeutet? :8/

Aus der Förderrichtlinie des Stützpunktsystems, im Sinne einer Trainermischfinanzierung als kleiner Anhaltspunkt.

"Die Höhe der jeweiligen Zuwendung beträgt höchstens 50 % der Gesamtver-
gütung, ist auf einen Höchstbetrag von 25.000 € begrenzt und setzt voraus, dass zugleich mit den Bundesmitteln Komplementärmittel eingesetzt werden,
die nicht aus anderen Zuwendungen des Bundes stammen."

Stefan
05.07.2018, 08:26
.......
Was soll die Hetze?
Ich finde Deinen Beitrag schwach
-Der Führerschein erscheint in vielen Stellenausschreibungen
-Veröffentlichung: Weil sie veröffentlicht werden muss?
-Wie soll man sie sonst ausschreiben?

--------------------------------
https://www.dosb.de/leistungssport/trainerin-im-leistungssport/
"Schrittweise Anpassung der Trainervergütung Im Jahr 2008 erfolgte eine Gehaltsanpassung für die bundesfinanzierten Trainer von 7,75 Prozent. Die BMI-Förderung des Leistungssportpersonals wurde in diesem Zusammenhang zweckgebunden um 1,3 Mio. € erhöht. Dennoch sind die Gehälter nach wie vor unter dem Niveau der führenden Sportnationen, sodass insbesondere erfolgreiche Trainer mit ihrem fachspezifischen Wissen lukrative Angebote aus dem Ausland erhalten.
Analog zu der Gehaltsanpassung wurden im Dezember 2008 die BMI-Richtlinien zur Förderung der Bundessportfachverbände dahingehend geändert, dass die Obergrenzen für die Bezuschussung der einzelnen Leistungssportpersonalstellen angehoben wurden: Sportdirektor/Cheftrainer bis zu 94.000 €, Disziplin-/Funktionstrainer bis zu 85.000 €, Leistungssportreferent/Nachwuchstrainer bis zu 77.000 €, Stützpunkttrainer bis zu 67.000 €). Diese Summen verstehen sich inklusive der Arbeitgeberanteile zu den Sozialversicherungen. Eine Anhebung der Gehälter ist mit Eigen- oder Fremdmitteln möglich."

NBer
05.07.2018, 08:37
........
https://www.dosb.de/leistungssport/trainerin-im-leistungssport/
"Schrittweise Anpassung der Trainervergütung Im Jahr 2008 erfolgte eine Gehaltsanpassung für die bundesfinanzierten Trainer von 7,75 Prozent. Die BMI-Förderung des Leistungssportpersonals wurde in diesem Zusammenhang zweckgebunden um 1,3 Mio. € erhöht. Dennoch sind die Gehälter nach wie vor unter dem Niveau der führenden Sportnationen, sodass insbesondere erfolgreiche Trainer mit ihrem fachspezifischen Wissen lukrative Angebote aus dem Ausland erhalten.
Analog zu der Gehaltsanpassung wurden im Dezember 2008 die BMI-Richtlinien zur Förderung der Bundessportfachverbände dahingehend geändert, dass die Obergrenzen für die Bezuschussung der einzelnen Leistungssportpersonalstellen angehoben wurden: Sportdirektor/Cheftrainer bis zu 94.000 €, Disziplin-/Funktionstrainer bis zu 85.000 €, Leistungssportreferent/Nachwuchstrainer bis zu 77.000 €, Stützpunkttrainer bis zu 67.000 €). Diese Summen verstehen sich inklusive der Arbeitgeberanteile zu den Sozialversicherungen. Eine Anhebung der Gehälter ist mit Eigen- oder Fremdmitteln möglich."

ich habe die entscheidenden teile mal fett markiert. denn auch wenn dort konkrete zahlen stehen....ich kenne keinen, der das auch nur annähernd verdient als triathlontrainer.
davon mal abgesehen musste die dtu hart mit dem dosb ringen, dass dieser überhaupt einen bundestrainer elite finanziert.

Stefan
05.07.2018, 08:44
NBer, das waren die einzigen Zahlen, die ich finden konnte. Das "bis zu" wird jeder gesehen haben und der Text bezieht sich auch nicht auf Triathlon, sondern auf alle Sportarten. Mein Beitrag sollte keine Hetze sein.

Steppison
05.07.2018, 08:50
Was soll die Hetze?
Ich finde Deinen Beitrag schwach
-Der Führerschein erscheint in vielen Stellenausschreibungen
-Veröffentlichung: Weil sie veröffentlicht werden muss?
-Wie soll man sie sonst ausschreiben?

Ein bisschen Ironie hätte man finden können. Dafür das hier unsere Elite zu den Olympischen Spielen geführt werden soll und Medaillen gewonnen werden sollen (nur deswegen fährt man dort hin) in einer Sportart, die Tausende von Sportlern in Deutschland betreiben, finde ich es schwach, dass es seit 2 Jahren keinen Trainer gibt. Gut das mit dem Führerschein ... ja kann man drüber streiten. Ich habe da eher kein Bild eines Trainers vor Augen und dachte, da werden noch die Athleten vom Bundestrainer durch die Gegend gefahren. --> Vergleich zum Biathlon? Wenige Sportler aber gefühlt dutzende Trainer im Fernsehen...
Zur Ausschreibungspflicht für die Stelle eines Bundestrainers habe ich nicht gelesen. Aber ist ein Bundestrainer nicht eine sehr "persönliche" Sache, die auf Kontakten und Vertrauen basiert? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da ein Gremium das Motivationsschreiben von 25 Bewerbern durchliest und dann die besten 5 zum Gespräch einlädt. Die Elite-Welt sollte doch eher klein sein, oder? Es gibt doch Landesstützpunkte mit Trainern, die ja auch was können und die auch bekannt sind und die man ansprechen kann, oder?
Wie auch immer, hoffen wir das Beste.

NBer
05.07.2018, 08:51
NBer, das waren die einzigen Zahlen, die ich finden konnte. Das "bis zu" wird jeder gesehen haben und der Text bezieht sich auch nicht auf Triathlon, sondern auf alle Sportarten. Mein Beitrag sollte keine Hetze sein.

nee nee, hab ich auch nicht so gelesen. wollte nur darauf hinweisen, das triathlon (und andere) trainer nur müde lächeln über die anpassung der trainervergütung, weil sie eher theoretischer natur ist.

NBer
05.07.2018, 08:57
.....Zur Ausschreibungspflicht für die Stelle eines Bundestrainers habe ich nicht gelesen. Aber ist ein Bundestrainer nicht eine sehr "persönliche" Sache, die auf Kontakten und Vertrauen basiert? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da ein Gremium das Motivationsschreiben von 25 Bewerbern durchliest und dann die besten 5 zum Gespräch einlädt. Die Elite-Welt sollte doch eher klein sein, oder? Es gibt doch Landesstützpunkte mit Trainern, die ja auch was können und die auch bekannt sind und die man ansprechen kann, oder?
Wie auch immer, hoffen wir das Beste.

alles was mit öffentlichen geldern finanziert wird, MUSS öffentlich ausgeschrieben werden. ich kenne zwar die konkrete vorschrift auch nicht aus dem kopf, aber das betrifft aber ja schon landestrainerstellen, oder simple vereinstrainerstellen, wenn in der finanzierung der LSB oder die kommune mit drinhängt.
und natürlich werden leute gezielt angesprochen, sich doch bitte auch zu bewerben. die der stellenausschreiber gern hätte. aber trotzdem MUSS es eine öffentliche ausschreibung geben. ich kenne beide fälle....wo später die vorher angesprochenen auch genommen wurden, und auch wo selbstbewerber genommen wurden.

Steppison
05.07.2018, 08:59
Ok, wusste ich nicht, hab ich was gelernt. Danke!

Mutter Courage
07.09.2018, 17:38
Wir sind das, was wir wiederholt tun. „Vorzüglichkeit“ ist daher keine Handlung, sondern eine Gewohnheit“ (Zitat Aristoteles).

Dieses Zitat habe ich in abgewandelter Form vor kurzem gelesen (Triathlon Nr.163 S. 30, Ben Kanute) und ich möchte ein paar Zeilen anmerken:

Dreiviertel der Saison 2018 ist vorüber und es war für mich ganz interessant und spannend zu verfolgen, welche Triathleten für welchen jeweiligen Wettkamf nominiert wurden .
Mal startete der/die eine, dann mal der/die andere......., mal mit gutem, mal mit weniger gutem Erfolg,...... je nach Tagesform , Wettkampf oder Wetter.

Dass sich in Deutschland Hochleistungssport und Studium nach wie vor
sehr schwer miteinander verbinden lassen, ist hinlänglich bekannt. Zeitintensive
Sportarten wie Triathlon leiden besonders darunter. Da die Universitäten
bzw. die jeweiligen Fachrichtungen ihre Prüfungen ganz individuell abhalten ,
haben die Sportler zu ganz unterschiedlichen Zeiten zusätzlichen Leistungsstress
und mancher Wettkampftermin oder ein Trainingslager kollidiert mit Prüfungszeiten und Seminaren.

Insofern ist es prima, dass der Verband nach viel Protest bezüglich der Nominierungskriterien das Einsehen hatte und für die Saison 2018 zumindest
die Zulassung zu EC - Rennen geöffnet hat. Vielen Dank!

Aber reicht dieser 1. Schritt? Nein - nicht für eine gute Platzierung im Jahr 2024.
Langfristiger und dauerhafter Erfolg ist im Kurzdistanz- und Sprinttriathlon
bei dieser extrem hohen Leistungsdichte auf den Punkt nicht planbar.
Um in die Top Five ! zu kommen muss am Tag X alles zusammenpassen.
Insofern darf mit Startnominierungen nicht gegeizt werden:

Es fehlt noch ein 2. Schritt:

• Wie wäre es mit einer zusätzlichen Freigabe der Weltcupstartplätze und der Abschaffung der PI-Indexkriterien bezüglich der WC-Teilnahme. ?

• Wie wäre es denn, wenn die DTU hinsichtlich der WC -Starts alle Sportler(innen) unterstützt, die eine Empfehlung ihres/ihrer Stützpunkt- oder Landestrainer(innen) vorweisen können?

• Oder wie wäre es, für die Saison 2019 einen EC-Kader und einen WC-Kader einzurichten, in dem die Athleten/Athletinnen die Sicherheit eines permanenten Startrechts bekommen? (Sofern sie natürlich auf die ITU-Startliste kommen).

• Wie wäre es mit einer vermehrten Teilnahme in der französischen Liga?

Deutschland hat derzeit (mit Ausnahme von Laura) keine (konstant Höchstleistung zeigende) Weltklasseathleten . Holen wir doch die Athleten dort ab, wo sie stehen, nämlich in der Warteschlange .
An der Willenskraft unserer Athleten liegt es sicher nicht ! Ihnen fehlt vielleicht die Gelegenheit sich konstant über einen längeren Zeitraum präsentieren und prüfen zu dürfen! Sollte man da nicht fast jede Startgelegenheit beim Schopfe packen?

Alteisen
09.10.2018, 11:59
Job Posting der DTU: Referent/in für Marketing (Schwerpunkt im Bereich Veranstaltungen)
Ist Matthias Teske nicht mehr bei der DTU? Das war doch seine Funktion

NBer
09.10.2018, 15:10
......Deutschland hat derzeit (mit Ausnahme von Laura) keine (konstant Höchstleistung zeigende) Weltklasseathleten.......

....was aber schon mal eine mehr ist, als der dtu hier in diesem thread vor einem jahr überhaupt zugetraut wurde.
top 5 athleten wachsen nun auch nicht auf den bäumen und es ist eine illusion, dass D davon gleich mehrere haben soll. wenn D es schafft eine frau und einen mann hervorzubringen, die/der an einem guten tag ein olympiapodium erklimmen kann, und dazu noch vll jeweils einen frau /einen mann für die top10 sollte das den deutschen ansprüchen genügen. das ist schwer genug.
ich fand übrigens die letzten leistungen vor allem der nachrückenden U23 und juniorengeneration nicht schlecht. wurde hier aber (leider) nicht thematisiert, obwohl sonst jedes (schlechte) ergebnis auseinandergepflückt wird.

Mutter Courage
10.10.2018, 20:13
....was aber schon mal eine mehr ist, als der dtu hier in diesem thread vor einem jahr überhaupt zugetraut wurde.
top 5 athleten wachsen nun auch nicht auf den bäumen und es ist eine illusion, dass D davon gleich mehrere haben soll. wenn D es schafft eine frau und einen mann hervorzubringen, die/der an einem guten tag ein olympiapodium erklimmen kann, und dazu noch vll jeweils einen frau /einen mann für die top10 sollte das den deutschen ansprüchen genügen. das ist schwer genug.
ich fand übrigens die letzten leistungen vor allem der nachrückenden U23 und juniorengeneration nicht schlecht. wurde hier aber (leider) nicht thematisiert, obwohl sonst jedes (schlechte) ergebnis auseinandergepflückt wird.

Dazu folgendes::bussi:
Da bin ich voll Ihrer Meinung!
Das Ziel der Top five ist schwer zu erreichen. Aber dies ist das vorgegebene Ziel der DTU ! - nicht meins. Ich bin nur passiver Beobachter.
Die DTU versucht durch rigide Nominierungskriterien die Besten frühzeitig herauszufiltern und meineserachtens ist der eingeschlagene Weg der falsche Weg.
Man muss immer zwischen Leistungsfähigkeit und gezeigter Leistung (Erfolg) unterscheiden.
Genau deshalb muss der Index abgeschafft werden.

Im übrigen stimme ich Ihnen auch zu, dass U23 und Junioren gut dabei sind :

„Wo sind denn die mutigen Stützpunkt-/Landestrainer,die sehr gute Arbeit leisten und deren Schützlinge im Juniorenbereich gut positioniert sind, dann aber „ausgebremst“ werden und im „Stau“ stehen?
(Mein Zitat vom 5.Mai 2018 #637).

Eine ehrgeizige Triathletin oder ein motivierter Triathlet, die weiterkommen möchten, suchen sich neue, kreative Wege und wechseln eventuell den Standort und Trainer. Aufgepasst – nicht wenige, gute Triathleten „gehen schon fremd“ oder suchen alternative Trainingsmöglichkeiten.

Mit meinem Eintrag vom 7.09. wollte ich auch nur weitere Anregungen geben. Denn wenn man ständig seine eigene Sichtweise vor Augen hat und in einer Komfortblase lebt, bringt das keinen neuen Erkenntnisgewinn und Fortschritt.

NBer
10.10.2018, 22:41
.......Das Ziel der Top five ist schwer zu erreichen. Aber dies ist das vorgegebene Ziel der DTU !........

.....wozu sie sie vom dosb und dem deutschen sportsystem allgemein gezwungen werden. der dtu wurden nach rio 2016 rund 1/3 der mittel gestrichen.....wegen des schlechten ergebnisses. das deustche sportsystem ist rein erfolgsbasiert, was die finanziellen zuweisungen angeht.
was auch die forderung nach breiterer förderung von europa- und weltcuprennen obsolet macht. das kann sich die dtu schlichtweg nicht leisten.
nicht falsch verstehen, ich bin dafür das möglichst viele athleten mit möglichst vielen mitteln unterstützt werden. bei uns ist auch eine athletin die das momentan alles allein bezahlen muss. aber ist die kasse leer, ist ende der fahnenstange. insofern würde ich auch nicht von "komfortblase" reden, sondern die dtu bewegt sich in den vom dosb gesetzten rahmenbedingungen. das man dabei vll auch mal n schritt in die falsche richtung macht, ist normal. dann geht man zurück und versucht n anderen weg. nichts anderes macht die dtu. die ganz großen sportpolitischen räder kann die dtu aber nicht (allein) drehen.

Mutter Courage
11.10.2018, 18:54
[QUOTE=NBer;1411357]..... aber ist die kasse leer, ist ende der fahnenstange. insofern würde ich auch nicht von "komfortblase" reden, sondern die dtu bewegt sich in den vom dosb gesetzten rahmenbedingungen.

:) Sie lenken vom eigentlichen Thema ab. Die finanzielle Seite ist bekannt, vielseitig schon diskutiert und ist eine ganz andere Baustelle. Wir haben Athleten(-innen) , die trotz]Eigenfinanzierung und Leistungsfähigkeit[/B] ausgebremst werden. So ein Unding!
Ist das nicht ein selbstherrliches Vorgehen ? Wollen nicht alle dasselbe?
......nämlich die Sportart Triathlonkurzdistanz vorantreiben - und nicht zu ungunsten einzelner Athleten!
Fortschritt und Weiterentwicklung resultieren aus Kontroversen, dem Beleuchten
vieler Blickwinkel sowie kreativer Eigeninitiativen und ergibt sich nicht durch
Angepasstheit an bestehende Fakten.
In dem Sinne zitiere ich nochmals aus meinem ersten Beitrag #637:
„Nur schade um die jetzige Triathlongeneration. Die Welt ist einfach nicht gerecht.Man muss zur „richtigen“ Zeit am „richtigen“ Ort sein. Und das ist oft auch Glücksache! That`s life“.

P.S: Der Begriff „Komfortblase“ bezog sich auf die Gedankenwelt der DTU, nicht auf deren Finanzen. Sorry.

NBer
11.10.2018, 19:13
[QUOTE=NBer;1411357]...........Wir haben Athleten(-innen) , die trotz]Eigenfinanzierung und Leistungsfähigkeit[/B] ausgebremst werden. So ein Unding!........

dann müssen sie jetzt aber auch mal konkret werden und namen nennen, und zu welchen rennen diese athleten nicht zugelassen wurden bzw welche athleten dann dafür hierbleiben hätten sollen.
ich kenne nun nicht alle aspiranten, aber mein eindruck ist, dass ich, vor allem im verhältnis zum vorjahr, noch nie so viele namen wie in diesem jahr in europacup- und weltcuprennen gelesen habe. das vll nicht jeder sein wusnchrennen bekommt, sollte auch klar sein.

Mutter Courage
11.10.2018, 22:05
Ich denke spontan an Nichtkaderathlethen(-innen), die leistungsfähig waren/sind
und aufgrund des PI zu Saisonbeginn nicht höherklassig starten konnten.

NBer
11.10.2018, 23:33
Ich denke spontan an Nichtkaderathlethen(-innen), die leistungsfähig waren/sind
und aufgrund des PI zu Saisonbeginn nicht höherklassig starten konnten.

wir reden also von weltcupstarts für nichtkaderathleten, da europacupstarts ja nicht PI abhängig sind. dann muss ich fragen, wo die beschriebene leistungsfähigkeit dann nachgewiesen wurde, wenn nicht über wettkampfergebnisse die zur aufnahme in den kader (https://www.dtu-info.de/a/dateien/leistungssport/Nominierungskriterien/2018/DTU_Nominierungskriterien%20Kader%202017-2020.pdf) geführt hätten bzw über dementsprechende PI-europacupergebnisse.
bzw nach welchen regeln weltcups dann bestückt werden sollen? melden egal wen, solang plätze vorhanden sind? wie soll dann eine weltcuptauglichkeit nachgewiesen bzw festgelegt werden?
an dieser stelle wäre es hilfreich, wenn auch ein konkreter vorschlag ihrerseits kommen würde. wie soll der zugang zu den weltcups anders, besser reguliert werden?

Hafu
12.10.2018, 03:55
...
bzw nach welchen regeln weltcups dann bestückt werden sollen? melden egal wen, solang plätze vorhanden sind? wie soll dann eine weltcuptauglichkeit nachgewiesen bzw festgelegt werden?
an dieser stelle wäre es hilfreich, wenn auch ein konkreter vorschlag ihrerseits kommen würde. wie soll der zugang zu den weltcups anders, besser reguliert werden?

Weltcups sollten genau so bestückt werden, wie es andere Nationen, die in jüngster Vergangenheit z.T. deutlich erfolgreicher waren, als die DTU, auch tun: nach individueller Leistungsfähigkeit, die sich in der Weltrangliste widerspiegelt (und ggf. auch unter Ausnutzung von Tauschoptionen!)

Ein Athlet, der es schafft, in ein Weltcupfeld zu kommen, was gemäß den von der ITU aufgestellten Hürden schwer genug ist, sollte dort auch starten dürfen und nicht von seinem eigenen Verband noch eine sinnfreie zusätzliche Qualifikationshürde aufgebrummt bekommen, die weder die Briten, Franzosen, Spanier, Schweizer und Österreicher kennen.

Um die Albernheit des derzeitigen Weltcup-Nominierungssystem in Deutschland besser zu verstehen, muss man sich nur mal ansehen, wie die Athleten, die aktuell für 2018 die sog. WEltcupnorm besitzen, diese in der Praxis errungen haben. Wer sie nicht über den Swim-Run-Test in Leipzig geschafft hat, der hat fast durchgängig die Norm bei schlecht besetzten Kontinentalcups in Afrika oder Asien erkämpft (man könnte auch bissig sagen "erkauft", da nicht jeder leistungsstarke Triathlet sich derartige Reisen problemlos leisten kann), da dort die jeweilige Norm trotz leicht geänderter Mindestplazierungen weitaus leichter zu erzielen ist, als bei den meist in der Breite gut besetzten Europacups.

Selbst der aktuell leistungsstärkste deutsche Elite-Athlet, Lasse Lührs, musste Mitte des Jahres nach einem gescheiterten Versuch, sich die Weltcup-Norm bei einem Europacup in Spanien zu holen extra noch einen keineswegs preisgünstigen und zeitraubenden Wettkampf in Tunesion einstreuen, um sich -gerade noch rechtzeitig für die zweite Saisonhälfte- die DTU-Weltcupnorm bei einem dieser oben genannten "Kontinentalcups" zu sichern.

ph1l
12.10.2018, 06:54
Erinnert alles bisschen an Passierschein A38.....

NBer
12.10.2018, 09:44
Weltcups sollten genau so bestückt werden, wie es andere Nationen, die in jüngster Vergangenheit z.T. deutlich erfolgreicher waren, als die DTU, auch tun: nach individueller Leistungsfähigkeit, die sich in der Weltrangliste widerspiegelt (und ggf. auch unter Ausnutzung von Tauschoptionen!).......

ok, eine nominierung rein nach itu point list platzierung. siehst du dann nicht die gefahr, das, wie auch hier gefordert, nicht immer die aktuell besten athleten geschickt werden? gerade für die winter- und früjahrsrennen spielt dann eher die form des letzten jahres die auschlaggebene rolle, nicht die aktuelle, lässt leistungsmäßige entwicklungen (bei den einen nach oben, bei den anderen nach unten) über de wintermonate unberücksichtigt.
es würde für mich nach nominierung nach verdienst, nicht nach aktueller leistungsstärke riechen.

........Wer sie nicht über den Swim-Run-Test in Leipzig geschafft hat, der hat fast durchgängig die Norm bei schlecht besetzten Kontinentalcups in Afrika oder Asien erkämpft (man könnte auch bissig sagen "erkauft", da nicht jeder leistungsstarke Triathlet sich derartige Reisen problemlos leisten kann), da dort die jeweilige Norm trotz leicht geänderter Mindestplazierungen weitaus leichter zu erzielen ist, als bei den meist in der Breite gut besetzten Europacups........

da haste recht. und genau das versucht ja der PI zu nivellieren. nach deinen worten ist der dann stellenweise zu leicht. was mutter courage genau andersherum sieht.


aber um die diskussion mal nicht im luftleeren raum zu führen.....über wieviel athleten (athletinnen) reden wir hier eigentlich, die derzeit auf augenhöhe der derzeitigen weltcupstarter agieren und nicht nominiert werden?

tandem65
12.10.2018, 11:33
Hi NBer,

ok, eine nominierung rein nach itu point list platzierung. siehst du dann nicht die gefahr, das, wie auch hier gefordert, nicht immer die aktuell besten athleten geschickt werden?

das hat Hafu doch schon gefühlt 100mal geschrieben.
1. schicken wir dann überhaupt Athleten.
2. erscheint es nicht trivial zu sein sich in der ITU-Rangliste entsprechend zu positionieren.
3. Wer hat hier gefordert, immer die aktuell besten athleten zu schicken?
4. Deine Shift-Taste ist defekt.

Alteisen
12.10.2018, 11:46
Mal nebenbei gefragt ... was ist denn in der Bundesliga passiert, dass Rainer Jung stinksauer den Laden verlassen hat und auch sein Vizepräsidenten-Amt abgegeben hat?

NBer
12.10.2018, 12:45
1. schicken wir dann überhaupt Athleten

Klar. Wie gesgat, so weit ich das mitbekommen haben mehr und breiter gefächert als in den Vorjahren.


2. erscheint es nicht trivial zu sein sich in der ITU-Rangliste entsprechend zu positionieren

Die ITU Point List ist EIN Nominierungskriterium. Siehe Präambel der Nominierungskriterien:

"Der Leistungssportausschuss der Deutschen Triathlon Union (DTU) schlägt dem Präsidium die AthletInnen zur Nominierung für die jeweiligen Wettkämpfe vor, die Nominierungsentscheidung nimmt letztendlich das Präsidium der DTU vor. Sollten mehr Athleten die Direkt-Qualifikation erreichen, als die DTU Startplätze zur Verfügung hat, entscheidet der Leistungssportausschuss unter Berücksichtigung der ITU-Rankings, Formkurven und Gesundheit, welche AthletInnen nominiert werden."

Insofern ist es nicht trivial, wo man in der Liste steht, aber es ist auch nicht der alleinentscheidende Punkt. Und sollte es aus meiner Sicht aus im Vorposting erwähnten Gründen auch nicht sein.


3. Wer hat hier gefordert, immer die aktuell besten athleten zu schicken?

Vor allem HAFU und das vor allem in der Zeit, wo sich die Diskussion vor allem um M. Schwetz drehte.

Mal davon abgesehen, wenn nicht die besten Athleten....wer soll dann geschickt werden?

tandem65
12.10.2018, 12:58
Insofern ist es nicht trivial, wo man in der Liste steht, aber es ist auch nicht der alleinentscheidende Punkt. Und sollte es aus meiner Sicht aus im Vorposting erwähnten Gründen auch nicht sein.

Also schickst Du doch lieber keinen Athleten als einen der nur die ITU-Kriterien erfüllt.


Vor allem Hafu und das vor allem in der Zeit, wo sich die Diskussion vor allem um M. Schwetz drehte.

Nein, das habe ich anders verstanden. Als sich die Diskussion um M. Schwetz gedreht hat haben wir eben noch zielsicherer lieber keinen Athleten geschickt als einen der sich nur nach den ITU-Kriterien qualifiziert hat.
Der zentrale Kritikpunkt von Hafu, mir und vielen anderen ist, daß wir lieber Startrechte verfallen lassen.
Also auch wenn ein anderer Starter von der DTU bei einem Rennen dabei war, so wären noch Startplätze verfügbar gewesen.
Den Unterschied erkennst Du?

Mutter Courage
12.10.2018, 14:28
wir reden also von weltcupstarts für nichtkaderathleten, da europacupstarts ja nicht PI abhängig sind. dann muss ich fragen, wo die beschriebene leistungsfähigkeit dann nachgewiesen wurde, wenn nicht über wettkampfergebnisse die zur aufnahme in den kader (https://www.dtu-info.de/a/dateien/leistungssport/Nominierungskriterien/2018/DTU_Nominierungskriterien%20Kader%202017-2020.pdf) geführt hätten bzw über dementsprechende PI-europacupergebnisse.
bzw nach welchen regeln weltcups dann bestückt werden sollen? melden egal wen, solang plätze vorhanden sind? wie soll dann eine weltcuptauglichkeit nachgewiesen bzw festgelegt werden?
an dieser stelle wäre es hilfreich, wenn auch ein konkreter vorschlag ihrerseits kommen würde. wie soll der zugang zu den weltcups anders, besser reguliert werden?

Hallo :Huhu: , bitte meine Zeilen genau lesen und hinschauen. Dann erübrigt sich diese Frage:
• Wie wäre es denn, wenn die DTU hinsichtlich der WC -Starts alle Sportler(innen) unterstützt, die eine Empfehlung ihres/ihrer Stützpunkt- oder Landestrainer(innen) vorweisen können?

• Oder wie wäre es, für die Saison 2019 einen EC-Kader und einen WC-Kader einzurichten, in dem die Athleten/Athletinnen die Sicherheit eines permanenten Startrechts bekommen? (Sofern sie natürlich auf die ITU-Startliste kommen).

Bitte nicht gleich emotionsgeladen und spontan in den PC eintippen.:dresche
Ich nenne bewusst keine Namen, Platzierungen oder Ergebnisse, da mir das allgemeine Procedere am Herzen liegt und ich gönne jedem Athleten, der die Willenskraft, die Leistungsfähigkeit (EC über Landestrainereinschätzung, WC/WTS über ITU-Points oder
Bundesstützpunkttrainer) und die Finanzen besitzt, das Anrecht auf einen Startplatz.
Dass mancher Athlet(in) inzwischen soweit im ITU/WTS –Ranking abgerutscht ist
liegt in der Verantwortung des PI, also der DTU. Insofern appeliere ich an die Freigabe der Weltcupstarts. Aber die Trainer fürchten wohl ihren Machtverlust , eventuell auch den Verlust des Arbeitsplatzes. Die ersten vier deutschen Athleten im ITU- und WTS Ranking
trainieren gar nicht unter DTU Fittichen.
Ich betrachte auch den PI nicht als zu leicht oder zu schwer, wie hier von NBer reininterpretiert wird, sondern als absolut ungeeignet. Aktuelle Performance bedeutet nicht Leistungsfähigkeit.Hafu hat Argumente dafür gebracht.
Eine Frage, die ich mir immer wieder stelle und die mir der Fachmann/Fachfrau sicher beantworten kann: Warum richtet die DTU keinen Weltcups in Deutschland aus? Dann könnten die Athleten(-innen) ja zumindest Anreisekosten sparen.

Und da die Fachwelt ja jetzt wieder untereinander diskutiert, kann ich mich als Laie verabschieden.

NBer
12.10.2018, 17:58
Hallo :Huhu: , bitte meine Zeilen genau lesen und hinschauen. Dann erübrigt sich diese Frage:
• Wie wäre es denn, wenn die DTU hinsichtlich der WC -Starts alle Sportler(innen) unterstützt, die eine Empfehlung ihres/ihrer Stützpunkt- oder Landestrainer(innen) vorweisen können?

• Oder wie wäre es, für die Saison 2019 einen EC-Kader und einen WC-Kader einzurichten, in dem die Athleten/Athletinnen die Sicherheit eines permanenten Startrechts bekommen? (Sofern sie natürlich auf die ITU-Startliste kommen).
.....

und zu 1. hatte ich schon geschrieben, dass das in meinen augen kein kriterium sein kann, denn welcher landesverband würde seine athleten NICHT unterstützen bzw empfehlen?
und da das alle bei allen athleten befürworten würden, kann man das als kriterium wegkürzen. internationale starts gehören in meinen augen nicht in landesverbandshände, dann geht nämlich erst richtg ein hauen und stechen los.

und zu 2.: ein fester kader bedeutet keine chancen zum reinrücken für andere, aktuell vll stärkere athleten und auf der anderen seite völlig leistungsunabhängige startmöglichkeiten das ganze jahr lang.

Hafu
12.10.2018, 19:36
...
Die ITU Point List ist EIN Nominierungskriterium. Siehe Präambel der Nominierungskriterien:
...

Aber die Pointslist wird erst zum Nominierungskriterium, wenn der Athlet die DTU-exklusive allgemeine "Weltcupnorm" erreicht hat, was wie gesagt zeitrauben und teuer, ist und da Weltcupstarts ohnehin vom Athleten finanziert werden müssen, unlogisch ist.

Zu einem Weltcup werden ohnehin von der ITU nur die besten ca. 80 startwilligen Athleten zugelassen, so dass keine Gefahr besteht, dass leistungsschwache Athleten den deutschen Verband dort "blamieren".

Mein Sohn z.B. hätte in diesem Jahr gerne bei den Weltcups in Tiszivaros und Karlsbad teilgenommen,u.a. auch um Weltcuppunkte zu sammeln, denn z.B. für einen 20. Platz im Weltcup gibt es weitaus mehr Punkte als für einen 10.Platz oder noch besseren Platz im Europacup.
In Ungarn war Frederic ohnehin vor Ort, da er dort regelmäßig trainiert, d.h. zusätzliche Reisekosten wären nicht angefallen. Alle Athleten seiner dortigen Trainingsgruppe (aus anderen Nationen) sowie Teamkollegen seines französischen Ligateams, die allesamt meist leistungsschäwcher sind als er, durften starten (er wäre auch mit seiner aktuellen ITU-Plazierung in das Feld gekommen) er nicht wegen fehlender Weltcupnorm. Das versteht außerhalb der DTU-VErbandsstrukturen niemand, denn von den Weltcuppunkten, die startwillige Athleten bei solchen Wettkämpfen (möglicherweise) holen profitieren wie du weißt alle: Athlet, Verband, Stützpunkte.

Später im Jahr wäre in Karlovy Vary (Karlsbad) die Olympische Distanz mit der in Europa schwersten Radstrecke aller Welt- und Europacups gewesen. Alle Europacups auf der Olympischen Distanz haben nur einfache, da flache Radstrecken. Alleine deshalb wäre das schon eine interessante Startoption gewesen und wenn Frederic Österreicher, Schweizer oder Ungar wäre, dann wäre ein Start dort auch überhaupt kein Problem gewesen.

Frederic liegt beides: Olympische Distanz und schwere Radstrecken. Er ist, das lässt sich nach den Ergebnissen dieser Saison und auch den dokumentierten Wattwerten im Wettkampf unzweifelhaft feststellen, der aktuell stärkste Radfahrer, den es im DTU-Bereich aktuell gibt. Trotzdem wird er weiterhin vom Verband diesbezüglich ausgebremst und nahezu gezwungen auf nicht-olympische Wettkämpfe ohne Windschattenfreigabe auszuweichen.

Die DTU hat immer wieder Talente im Jugend- und Juniorenbereich, auch im internationalen Maßstab, aber mit erstaunlicher Hartnäckigkeit schafft sie es seit Jahren, diese an der Schnittstelle zwischen Junioren/ U23-Bereich zum Elite-Bereich zu vergraulen und zu verlieren.

NBer
13.10.2018, 11:23
........Mein Sohn z.B. hätte in diesem Jahr gerne bei den Weltcups in Tiszivaros und Karlsbad teilgenommen......

alles verständlich. nur ist dein sohn leider nicht der einzige in D, der dort gern gestartet wäre. gerade bei den kostenmäßig günstigen welt- und europacups gibt es ein rieseninteresse und eine vielzahl von athleten in D, die dort hin wollen.
und dann kommt es eben zur preisfrage.....wie und wonach wähle ich aus? und wie wähle ich aus, dass es allen athleten gegenüber gerecht ist und dem aktuellen leistungsstand entspricht?

PS: ich persönlich bin froh, dass nicht nach wattwerten beim radfahren, sondern nach triathlonergebnissen nominiert wird. jedem überragenden radfahrer steht es frei zu beweisen, dass seine radperformance zu den gewünschten triathlonergebnissen führt.

Alteisen
13.10.2018, 11:38
alles verständlich. nur ist dein sohn leider nicht der einzige in D, der dort gern gestartet wäre. gerade bei den kostenmäßig günstigen welt- und europacups gibt es ein rieseninteresse und eine vielzahl von athleten in D, die dort hin wollen.
und dann kommt es eben zur preisfrage.....wie und wonach wähle ich aus? und wie wähle ich aus, dass es allen athleten gegenüber gerecht ist und dem aktuellen leistungsstand entspricht?

PS: ich persönlich bin froh, dass nicht nach wattwerten beim radfahren, sondern nach triathlonergebnissen nominiert wird. jedem überragenden radfahrer steht es frei zu beweisen, dass seine radperformance zu den gewünschten triathlonergebnissen führt.

Wurden alle verfügbaren Plätze genutzt?

Faser
13.10.2018, 12:17
Frederic hat definitiv schon bewiesen, dass er richtig guten Raddruck hat. Diesen kann er natürlich bei leichten Radstrecken nicht ausspielen. Ihm dürfte natürlich bewusst sein, dass er bei leichten Radstrecken in drafting-Rennen kaum Chancen hat, aber wieso sollte man ihn bei schwierigen Radstrecken nicht starten lassen, wenn Startplätze vorhanden sind?
Solche starken Triathleten verliert man so zwangsläufig an die non-drafting Rennen und man erstickt ledigliche Ambitionen fast schon im Keim. Andere Nationen würden sich über solche Radgranaten freuen. Wir dürfen uns dann eventuell über einen weiteren Weltklasse Mittel- Und Langdistanzathleten freuen.

Frederic Funk ist da ja nur ein Beispiel. Andere Athleten in Deutschland geht es ähnlich. Klar liegen nicht alle Probleme an der DTU, aber man tut echt vieles um sie zu verschlimmern.

tandem65
13.10.2018, 12:37
Hi NBer,

alles verständlich. nur ist dein sohn leider nicht der einzige in D, der dort gern gestartet wäre. gerade bei den kostenmäßig günstigen welt- und europacups gibt es ein rieseninteresse und eine vielzahl von athleten in D, die dort hin wollen. und dann kommt es eben zur preisfrage.....wie und wonach wähle ich aus?

Du scheinst ja wirklich hartnäckige Wahrnehmungsstörungen zu haben.
Ich finde auf der Startliste 1 deutschen Starter.
ist es so daß wir nur 1 Startplatz haben?
Ich finde es gar nicht so schwierig die Starter auszuwählen.
Ich habe mal von einer Rangliste der ITU gelesen.
Wäre das ungerecht?
Inwiefern kannst Du garantieren daß mit den Kriterien der DTU die, von Dir geforderten, aktuell besten Athleten am Start gestanden haben?
Zur Kostenfrage:
1. wäre ja bei Frederic die Kostenfrage nicht gestellt, das könnte bei anderen Athleten ähnlich sein.
2. Könnte ich mich durchaus damit anfreunden daß die DTU aus ihren Kriterien heraus die Kosten für die Reisen übernimmt.
3. Ich allerdings der Meinung bin, wenn es sich die DTU nicht leisten kann alle Startplätze zu besetzen, sollten sie mal über die Verwendung ihres Budgets nachdenken. Insofern schränke ich Punkt 2. massiv ein.

Faser
13.10.2018, 13:05
Es wurde hier auch schon oft geschrieben, dass die Wettkampferfahrung entscheidend ist. Viele Weltklasse Athleten haben mit schlechten Ergebnissen angefangen und wurden nicht gleich "ausgesondert". Junge Athleten werden angespornt, wenn sie in Wettkämpfen von den etablierten Athleten auf den Deckel kriegen. Sie geben eher auf, wenn sie von Verbandsseite gesagt kriegen, dass sie zu schlecht für ECs oder WCs sind. Was sollen sie bitte daraus lernen? Natürlich nichts.
Um bei Frederic als Beispiel zu bleiben. Solchen Athleten ist durchaus bewusst, dass sie nur geringe Chancen auf Olympia haben, aber sie würden bei entsprechender Unterstützung alles dafür tun, dieses Ziel zu erreichen. Mindestens 10 anderen jungen Athleten in Deutschland geht es genauso. Würde man diesen allen die Chance geben sich unter Wettkampfbedingungen weiterzuentwicklung, wäre die Chance da, dass Athleten den Durchbruch schaffen. Ich glaube die aktuellen Rahmenbedingungen ersticken die Ambitionen früher oder später. Nur Athleten, die von Anfang an einschlagen wie Lindemann kommen in diesem System durch. Der Weg nach oben führt aber fast nie geradlinig. Es geht hoch und runter. Runter bedeutet in Deutschland aktuell aber meist das Ende. Wenn man dann auch noch gegen die Politik vorgeht, wie ein Schwetz, hat man erst recht verloren.

NBer
13.10.2018, 17:10
ich zitiere mal ganz aktuell aus unserer heutigen tageszeitung, dem "nordkurier":
"....Die jetzt gefeierte Rettung beinhaltet ein großes Aber. Und dieses Aber ist in einem 24-seitigenPapier des Bundesrechnungshofes (BRH)ausführlich beschrieben - und wird vom Bundesinnenministerium, dort ist die Sportförderung angesiedelt, inhaltlich weitgehend mitgetragen. Im Bericht des BRH, der dem Nordkurier vorliegt, heißt es unter anderem: Gefördert werden sollen nicht mehr die Erfolge der Vergangenheit, sondern die Chancen für die Zukunkft.......
....Ziel sei es jetzt, so heißt es vom Bundesrechnungshof, die Kaderzahlen in Bundes- und Olympiastützpunkten zu reduzieren, um im Sinne der Exzellenz gezielter fördern zu können........"

sprich die aufgabe der fachverbände wird es also sein, sich auf WENIGER athleten zu konzentrieren, anstatt auf mehr. und ich betone, dass es nicht nur um die DTU geht, sondern um den gesamtdeustchen sport.
es wird wohl einen exzellenzcluster geben, wo alles zu 100% gefördert wird. und einen potenzialcluster, wo individuell festgelegt wird wo und was gefördert wird. die dtu wird froh sein, wenn sie im potenzialcluster landen.
wie man allerdings "die zukunft" gestalten will, wenn man nur noch geld in fertige olympiakader und nicht mehr in den nachwuchs steckt, ist mir ein rätsel.

tandem65
13.10.2018, 18:04
Hi NBer,

sprich die aufgabe der fachverbände wird es also sein, sich auf WENIGER athleten zu konzentrieren, anstatt auf mehr. und ich betone, dass es nicht nur um die DTU geht, sondern um den gesamtdeustchen sport.

Du schreibst hier von Kaderförderung. Viele andere schreiben von Meldung zu Wettkämpfen. Das sind doch zwei völlig unterschiedliche Baustellen.:Huhu:
Wenn Du von weniger Athleten schreibst, dann werden wir also keine Athleten mehr zu Worldcuprennen schicken. Weniger als 1 bei den Herren wäre dann ja 0.;)
Zudem bin Ich jetzt tatsächlich verwirrt, daß die Meldung eines Athleten zu einem Wettkampf so Kostspielig ist. Kannst Du mal konkrete Zahlen nennen was da im einzelnen so zu Buche schlägt.

NBer
13.10.2018, 18:47
.....Du schreibst hier von Kaderförderung. Viele andere schreiben von Meldung zu Wettkämpfen. Das sind doch zwei völlig unterschiedliche Baustellen.:Huhu: ......

ist es grundsätzlich eigentlich nicht. zu kaderförderung gehört die absicherung des trainings- und wettkampfbetriebes, wozu auch wettkampfmeldungen und wettkampfreisen gehören. bei uns im landesverband ist es so, dass diese wettkampfreisen sogar den übergroßen teil der landeskaderförderung ausmachen.
und diese fördermittel sind ganz klar definiert in ihrer verwendung: nur kader dürfen damit gefördert werden, so und soviel euro darf ne übernachtung kosten, so und soviel euro das essen. und trotz dieser förderungen immer noch die eltern der größte sponsor des athleten.

.....Wenn Du von weniger Athleten schreibst, dann werden wir also keine Athleten mehr zu Worldcuprennen schicken. Weniger als 1 bei den Herren wäre dann ja 0.;) ....

ich habe ja auch nur zitiert aus einem papier, dass anscheinend in zukunft gelten soll.
ich weiß auch nicht wo die zahl 1 herkommt, die du erwähnt hast. in den von HAFU angesprochenen rennen in ungarn und tschechien waren laut ergebnisprotokoll jedenfalls 3 bzw 4 deutsche männer am start. wer mit falschen zahlen hantiert tut der diskussion hier jedenfalls keinen gefallen, denn bei allen die das mal nicht hinterfragen ist die empörung dann erst mal groß. und ich wiederhole mich da ..... im gegensatz zum vorjahr SCHEINEN deutlich mehr athleten zu den rennen zu fahren (ohne dass ich das jetzt zahlenmäßig belegen kann). aber mir fällt halt auf, dass man viele namen bei den rennen liest, die einem gar nicht so geläufig sind. für mich ein zeichen, dass breiter aufgestellt gemeldet wird.

Zudem bin Ich jetzt tatsächlich verwirrt, daß die Meldung eines Athleten zu einem Wettkampf so Kostspielig ist. Kannst Du mal konkrete Zahlen nennen was da im einzelnen so zu Buche schlägt.

kann ich leider auch nicht sagen, da ich mich mit der elite nicht so beschäftige. aber unabhängig von den konkreten kosten...wenn einem verband die mittel um 1/3 zusammengestrichen werden, ist alles "teuer" bzw kommt alles auf den finanziellen prüfstand.

Mutter Courage
15.10.2018, 22:05
Hallo an alle Triathlonfreaks,

hier nochmals eine persönliche Begründung hinsichtlich des Themas „Nominierung“
und der folgenden Gegenargumente

und zu 1. ..... internationale starts gehören in meinen augen nicht in landesverbandshände, dann geht nämlich erst richtg ein hauen und stechen los.

und zu 2.: ein fester kader bedeutet keine chancen zum reinrücken für andere, aktuell vll stärkere athleten und auf der anderen seite völlig leistungsunabhängige startmöglichkeiten das ganze jahr lang.

Es wurde nie behauptet, dass die Landesverbände über die Startnominierung entscheiden sollen und nie angemacht,das die Landesverbände miteinander konkurrieren sollen . Landesstützpunkttrainer sehe ich eher in der Aufgabe
a) der objektiven Sichtung von geeigneten Athleten,
b) des Informationsaustausches untereinander und
c) des gemeinsamen Kooperierens mit den anderen Stützpunkttrainern.
Die leistungsfähigsten Athleten (-innen) des Landes (nicht Bundeslandes) sollen herausgefunden werden! Wenn sich ein Landestrainer sich mit dem Erfolg seiner Athleten (-innen) zu sehr personifiziert und die anderen Landesverbände als Konkurrenzunternehmen betrachtet ist das der DTU nicht dienlich. Arbeiten im Team bringt weiter - sowie persönliche Gespräche mit den Athleten über ihre derzeitigen Stärken /Schwächen und auch die Abgabe von Empfehlungen bzw. Einschätzungen.


zu 2.: Wer sagt denn, dass zwischen EC-Kader und WC-Kader nicht geswitcht werden kann. In anderen Sportverbänden ist dies ein gängiges Vorgehen.
Vorwiegend geht`s mir um ein permanentes Startrecht, um sich wie schon gesagt längerfristig zu präsentieren und vor allem sich selber ehrlich zu prüfen: denn ich finde , dass einige ältere Kaderathleten bezüglich der geforderten Grundschnelligkeit bei Kurzdistanzen an ihre Grenzen gekommen sind und vielleicht eher auf der Mitteldistanz/Langdistanz ihr Glück versuchen sollten.

NBer
15.10.2018, 22:37
...... Landesstützpunkttrainer sehe ich eher in der Aufgabe
a) der objektiven Sichtung von geeigneten Athleten,
.....

genau das machen sie zur zeit. was sollen sie auch sonst machen???

..... b) des Informationsaustausches untereinander.....

da kommt es jetzt darauf an, was sie darunter verstehen. da wäre mir nicht so ganz klar, welche informationen für andere landestrainer relevant wären. aber ich denke bei landestrainern die sich gut verstehen passiert auch das.

..... c) des gemeinsamen Kooperierens mit den anderen Stützpunkttrainern.
Die leistungsfähigsten Athleten (-innen) des Landes (nicht Bundeslandes) sollen herausgefunden werden! Wenn sich ein Landestrainer sich mit dem Erfolg seiner Athleten (-innen) zu sehr personifiziert und die anderen Landesverbände als Konkurrenzunternehmen betrachtet ist das der DTU nicht dienlich. Arbeiten im Team bringt weiter ........

da jetzt bitte mal konkrete vorschläge wie die kooperation aussehen soll. im wegdelegieren von kaderathleten? da spricht das gesamte deutsche sport(fördersystem) dagegen. wenn die landesverbände völlig unabhängig von ihrer kaderzahl und den eingefahrenen erfolgen immer dieselbe förderung (und das im idealfall aus dem höchsten fördertopf des landes) bekommen würden, würden sich trainer auch leichter von ihren kadern trennen. dem ist aber nicht so.
(mal gaaaanz nebenbei ist das auch der grund, warum es im gegensatz zur USA so wenig quereinsteiger in den späteren altersklassen wie junioren/U23 gibt. man braucht dort mehr oder wneiger athleten auf kaderniveau im laufen oder schwimmen, und die gibt kein trainer zum triathlon ab. in den USA gibts dafür zb finanzielle Kompensation)

......sowie persönliche Gespräche mit den Athleten über ihre derzeitigen Stärken /Schwächen und auch die Abgabe von Empfehlungen bzw. Einschätzungen......

wo wird das nicht gemacht?

was einen EC oder WC kader angeht...den gibt es ja mehr oder weniger, nämlich durch den frühjahrstest der dtu (auch wenn HAFU bei dem thema bestimmt gleich wieder die wände hochgeht :Blumen: ) und die dort eingeräumten startrechte, die meines wissens nach das ganze jahr gelten.


ps: bitte nicht falsch verstehen, dass ich immer was dagegen schreibe. ich mag den konstruktiven gedankenaustausch, da ich recht dicht an dem thema dran bin. ich weiss jetzt nicht, wie dicht sie am geschehen vor allem im nachwuchsbereich sind, aber da gibt es natürlich viele "romantische" bzw idealisierte vorstellungen, die in der praxis der deutschen sportpolitik und förderpolitik (rahmenbedingungen die meist sogar durch den DOSB, nicht die DTU gesetzt sind) nur sehr sehr schwer umzusetzen sind.

Hafu
16.10.2018, 01:52
Wurden alle verfügbaren Plätze genutzt?

Nein, sie wurden nicht annähernd genutzt.

Ohne das DTU-eigene System der "Weltcup"-Norm, wären in Tiszi sicher 6 oder 7 deutsche Starter gestanden, so wie im Vorjahr, als der Weltcup in Tiszi als sog. "Ausbildungswettkampf" klassifiziert war und deutsche Athleten auch ohne "Weltcupnorm" sich melden konnten.

Ich weiß z.B. von drei anderen Athleten, die auch Interesse gehabt hätte und die gemäß ihrer ITU-Points-plazierung gut genug gewesen wären, um in das Feld zu kommen.

Beim Weltcup in Karlsbad, das auch halbwegs erschwinglich mit dem Auto erreichbar ist, war die Situation ähnlich.

Die Kosten für so einen Weltcupstart, genauso wie für alle Europacup-Starts muss stets der Athlet tragen und zwar komplett. In Bayern gibt es hierfür auch kein Budget des Landesverbandes, weil der eigene Stützpunkt in Nürnberg, der ja leider kein offizieller Stützpunkt der DRTU ist, ja schon teuer genug ist.
Der Athlet zahlt also das Startgeld, die Reisespesen, den offiziellen Wettkampfanzug der DTU. Kosten entstehen der DTU in diesem Zusammenhang keine, weshalb drohende Mittelkürzungen in der staatlichen Sportförderung auch kein Argument für eine restriktive Handhabung der Weltcupnominierung sind.

Hafu
16.10.2018, 01:59
...
was einen EC oder WC kader angeht...den gibt es ja mehr oder weniger, nämlich durch den frühjahrstest der dtu ... und die dort eingeräumten startrechte, die meines wissens nach das ganze jahr gelten.

...

Die Startberechtigung für Weltcups oder WTS-Rennen, die man bei Frühjahrsrennen erwerben kann, gilt wenn es dumm läuft, genau für zwei Wettkämpfe: zweimal eine Top20-Plazierung verfehlt (hängt im Detail von der Leistungsstärke des Feldes ab), dann verliert man als Athlet sein Startrecht und steigt in die nächsttiefere Wettkampfebene ab (von der WTS in den Weltcup, vom Weltcup in den Europacup).

Auch diese Abstiegsregelung kenne ich so bei anderen Verbänden nicht und führt dazu, dass die Athleten, selbst wenn sie die Weltcupnorm erfüllt haben, extrem risikoscheu internationale Wettkämpfe melden.

tandem65
16.10.2018, 09:22
ich weiß auch nicht wo die zahl 1 herkommt, die du erwähnt hast. in den von HAFU angesprochenen rennen in ungarn und tschechien waren laut ergebnisprotokoll jedenfalls 3 bzw 4 deutsche männer am start.

Die Zahl 1 kommt jetzt von mir.:Cheese:
Interessant an der Sache ist aber daß ich in der Elite Start (https://www.triathlon.org/events/start_list/2018_tiszaujvaros_itu_triathlon_world_cup/321763) und Ergebnisliste (https://www.triathlon.org/results/result/2018_tiszaujvaros_itu_triathlon_world_cup/321763) von Ttiszaujvaros nur Maximilian Schwetz finden kann. Welche anderen Deutschen Starter findest Du dort noch?

wer mit falschen zahlen hantiert tut der diskussion hier jedenfalls keinen gefallen

:Huhu:

denn bei allen die das mal nicht hinterfragen ist die empörung dann erst mal groß. und ich wiederhole mich da ..... im gegensatz zum vorjahr SCHEINEN deutlich mehr athleten zu den rennen zu fahren (ohne dass ich das jetzt zahlenmäßig belegen kann).

Da mag ich Dir nicht widersprechen. Die Frage war aber nicht ob mehr als letztes Jahr fahren, sondern ob alle Startplätze die Deutschland zur Verfügung hatte von unserem Verband genutzt wurden.
Wie also ist Deine Antwort?

kann ich leider auch nicht sagen, da ich mich mit der elite nicht so beschäftige. aber unabhängig von den konkreten kosten...wenn einem verband die mittel um 1/3 zusammengestrichen werden, ist alles "teuer" bzw kommt alles auf den finanziellen prüfstand.

Wo wäre das Problem wenn die Athleten diese Kostentragen!?

Kurzer85
16.10.2018, 10:53
War der Weltcup in Tiszy nicht der, welcher bei den Männern abgebrochen wurde?

hanse987
16.10.2018, 11:42
Kosten entstehen der DTU in diesem Zusammenhang keine, weshalb drohende Mittelkürzungen in der staatlichen Sportförderung auch kein Argument für eine restriktive Handhabung der Weltcupnominierung sind.

Ich bin nicht so tief im Thema, aber ist es nicht auch so dass schlechte Ergebnisse in die Sportförderung mit einfließen. Da gibt es doch so eine Einteilung welches Potential in der Sportart steckt und wie dann die Förderkriterien sind. Muss die DTU bei schlechten Ergebnissen nicht dann befürchten noch weniger Geld zu bekommen? Als Ergebnis dann lieber keine Ergebnisse als evtl. schlechte Ergebnisse?

BunterHund
16.10.2018, 14:28
/.../und diese fördermittel sind ganz klar definiert in ihrer verwendung: nur kader dürfen damit gefördert werden, so und soviel euro darf ne übernachtung kosten, so und soviel euro das essen. und trotz dieser förderungen immer noch die eltern der größte sponsor des athleten.
/.../kann ich leider auch nicht sagen, da ich mich mit der elite nicht so beschäftige. aber unabhängig von den konkreten kosten...wenn einem verband die mittel um 1/3 zusammengestrichen werden, ist alles "teuer" bzw kommt alles auf den finanziellen prüfstand.
Die Einnahmen der DTU bestehen nicht nur aus den Fördergldern des Bundesinnenministeriums und Co, sie bestehen sogar aus einem großen Teil aus den Einnahmen über Verbandsabgaben de Länder, Startpassgebühren etc.
Das bedeutet, dass die DTU durchaus Mittel außerhalb der offiziellen Bundesmittel nach eigenen, vom Innnministerium unabhängigeren Kriterien vergeben kann.
Sie ist aus meiner Sicht in der Lage, gerade den Nachwuchs freier zu unterstützen und es würde ihr gut tun, dieses zu forcieren.
Dafür kann an anderer Stelle vielleicht mehr eingespart werden.

Mutter Courage
16.10.2018, 16:26
[QUOTE=NBer;1413290]


....da spricht das gesamte deutsche sport(fördersystem) dagegen. wenn die landesverbände völlig unabhängig von ihrer kaderzahl und den eingefahrenen erfolgen immer dieselbe förderung (und das im idealfall aus dem höchsten fördertopf des landes) bekommen würden, würden sich trainer auch leichter von ihren kadern trennen. dem ist aber nicht so.....


Der von Ihnen angesprochene finanzielle Aspekt ist wahrlich ein Problem, solange die Zuschüsse von der Anzahl der Kadermitglieder abhängen (hab ich das richtig verstanden?).
Da haben Sie recht. Es geht dann um Arbeitsplätze und wer sägt schon gerne am eigenen Ast ;) Und es stimmt: ich bin Idealistin :)
Die Defizite in der Elite (Ü23) sind aber offensichtlich und meine Problemfrage ist immer noch: warum reussieren deutsche Nachwuchsathleten (-innen) (U23) beim Sprung in die
Elite (Ü23) nicht bzw. kaum? Ich verfolge den Leistungssport in einigen Sportarten seit langer Zeit und meine regelmässige Beobachtung ist, dass die Weltklasseathleten in „schnellkräftigen“ Sportarten ihr konstant hohes Leistungsniveau im Alter zwischen 21 und 25 Jahren erreicht haben. Die Kurzdistanztriathleten gehören auch dazu.

Wie machen das andere Nationen? Liegt es nur an der Finanzierung? Innerhalb der letzten 10 Jahre hatte die DTU einen um 113% igen Mitgliederzuwachs!
Vor 10 Jahren - das waren die Zeiten von Frodeno, Unger, Petzold, Dittmer, Lisk .... –
waren es um 113% weniger Mitgliedsbeiträge. Kommt jetzt das Argument steigende Unkosten ;) ?
Ich appeliere nach wie vor für ein permanentes Startrecht für alle jungen (U23), leistungsfähigen ( auch sprintstark ☺) Athleten (-innen).
Wer hat andere Vorschläge und Anregungen? Ein „Weiter so“ ist keine Option für Medaillen :(

Alteisen
16.10.2018, 21:37
Nein, sie wurden nicht annähernd genutzt.

Ohne das DTU-eigene System der "Weltcup"-Norm, wären in Tiszi sicher 6 oder 7 deutsche Starter gestanden, so wie im Vorjahr, als der Weltcup in Tiszi als sog. "Ausbildungswettkampf" klassifiziert war und deutsche Athleten auch ohne "Weltcupnorm" sich melden konnten.

Ich weiß z.B. von drei anderen Athleten, die auch Interesse gehabt hätte und die gemäß ihrer ITU-Points-plazierung gut genug gewesen wären, um in das Feld zu kommen.

Beim Weltcup in Karlsbad, das auch halbwegs erschwinglich mit dem Auto erreichbar ist, war die Situation ähnlich.

Die Kosten für so einen Weltcupstart, genauso wie für alle Europacup-Starts muss stets der Athlet tragen und zwar komplett. In Bayern gibt es hierfür auch kein Budget des Landesverbandes, weil der eigene Stützpunkt in Nürnberg, der ja leider kein offizieller Stützpunkt der DRTU ist, ja schon teuer genug ist.
Der Athlet zahlt also das Startgeld, die Reisespesen, den offiziellen Wettkampfanzug der DTU. Kosten entstehen der DTU in diesem Zusammenhang keine, weshalb drohende Mittelkürzungen in der staatlichen Sportförderung auch kein Argument für eine restriktive Handhabung der Weltcupnominierung sind.

:Nee: :Nee: :Nee: :Nee: :Nee:
Das kann man wirklich nicht mehr verstehen.

Mutter Courage
26.10.2018, 22:28
Wir haben das letzte Oktoberwochenende und 13 !!! Kurzdistanzathleten sind auf
Punktejagd in Europa, Asien, Amerika! Super, dass in der späten Saison soviel
Athleten noch gemeldet haben oder angemeldet wurden.
Ich drücke allen die Daumen und wünsche viel Glück - gemäß dem Motto:
Wir sind das, was wir wiederholt tun. „Vorzüglichkeit“ ist daher keine Handlung, sondern eine Gewohnheit“ (Zitat Aristoteles).

tandem65
28.10.2018, 18:51
Hallo Mutter,

Wir haben das letzte Oktoberwochenende und 13 !!! Kurzdistanzathleten sind auf
Punktejagd in Europa, Asien, Amerika! Super, dass in der späten Saison soviel
Athleten noch gemeldet haben oder angemeldet wurden.

Ich bin mir nicht sicher ob das wirklich viel ist.
Beim World Cup in Portugal finde ich wieder nur 1 Dame und 1 Herren in der Startliste.
Ich dachte die DTU kann sich nur noch die Förderung von Spitzenathleten leisten.

Was stimmt denn nun?:confused:

NBer
28.10.2018, 21:40
....Beim World Cup in Portugal finde ich wieder nur 1 Dame und 1 Herren in der Startliste......

hmmm, du weisst schon, dass der weltcup dort im paratriathlon war? beim gleichzeitig ausgetragenen europacupfinale dort sehe ich in den ergebnislisten bei den männern 4 deutsche flaggen und bei den frauen 3.......

tandem65
29.10.2018, 10:05
Hi NBer,

hmmm, du weisst schon, dass der weltcup dort im paratriathlon war? beim gleichzeitig ausgetragenen europacupfinale dort sehe ich in den ergebnislisten bei den männern 4 deutsche flaggen und bei den frauen 3.......

Du hast Recht,:Blumen: aus dem Kopf zu zitieren ist gerne Fehlerbehaftet und ich hatte mir das bereits Samstag früh angesehen. Ich meine natürlich den Tongyeong ITU Triathlon World Cup. Dort ist Jonathan Zipf 8er und Sophia Saller hat leider ein DNF.

Mutter Courage
04.11.2018, 20:43
4. November: Nur noch wenige deutsche Triathleten stehen auf einer Startliste.
Die meisten Athleten (-innen) sind in der verdienten Saisonpause oder beginnen jetzt langsam wieder ins Grundlagentraining einzusteigen.

Nur noch 8 Wochen bis zum Jahresende. Die Saison 2019 steht in den Startlöchern.
Jeder von uns reflektiert in dieser dunklen Jahreszeit das abgelaufene Jahr: was war gut, was lief schlecht, was möchte ich ändern, was wünsche und erhoffe ich mir .......
Ich überlege mir auch ob die eine oder andere Verhaltensweise, Regel, Maßnahme meinerseits noch Sinn macht. Die Zeiten ändern sich ......
Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit!

Und ich fände es zeitgemäß, wenn der DTU-Verband (Abteilung Leistungssport)

1.den Leistungstest im Frühjahr 2019 nicht als Selektionsinstrument für die
darauffolgenden Monate (hinsichtlich der Startberechtigung ) benutzt .

2.sämtliche Startplätze , die Deutschland zur Verfügung stehen, auch mit Athletinnen
und Athleten besetzt.

3.Allen leistungsstarken Athletinnen und Athleten das Startrecht für den Weltcup
zugesteht, unabhängig vom Kaderstatus und der jeweiligen Trainingsbetreuung.
( Falls es mehr Bewerber gibt als Plätze ? Mit diesem Thema könnte sich
mal eine Arbeitsgruppe aus Athletensprecher und Landestrainern) beschäftigen.


Mit diesen einfachen Maßnahmen sind keinerlei Verbandskosten (Flugkosten, Unterkunft,Betreuung) verbunden - nur der gute Wille, den Athleten zu unterstützen.
Die älteren Athleten sind heutzutage sehr selbständig ☺ und haben ein globalisiertes Organisationstalent und Netzwerk.
Der Verband kann nur gewinnen.

Mutter Courage
04.11.2018, 20:45
4. November: Nur noch wenige deutsche Triathleten stehen auf einer Startliste.
Die meisten Athleten (-innen) sind in der verdienten Saisonpause oder beginnen jetzt langsam wieder ins Grundlagentraining einzusteigen.

Nur noch 8 Wochen bis zum Jahresende. Die Saison 2019 steht in den Startlöchern.
Jeder von uns reflektiert in dieser dunklen Jahreszeit das abgelaufene Jahr: was war gut, was lief schlecht, was möchte ich ändern, was wünsche und erhoffe ich mir .......
Ich überlege mir auch ob die eine oder andere Verhaltensweise, Regel, Maßnahme meinerseits noch Sinn macht. Die Zeiten ändern sich ......
Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit!

Und ich fände es zeitgemäß, wenn der DTU-Verband (Abteilung Leistungssport)

1.den Leistungstest im Frühjahr 2019 nicht als Selektionsinstrument für die
darauffolgenden Monate (hinsichtlich der Startberechtigung ) benutzt .

2.sämtliche Startplätze , die Deutschland zur Verfügung stehen, auch mit Athletinnen
und Athleten besetzt.

3.Allen leistungsstarken Athletinnen und Athleten das Startrecht für den Weltcup
zugesteht, unabhängig vom Kaderstatus und der jeweiligen Trainingsbetreuung.
( Falls es mehr Bewerber gibt als Plätze ? Mit diesem Thema könnte sich
mal eine Arbeitsgruppe aus Athletensprecher und Landestrainern) beschäftigen.


Mit diesen einfachen Maßnahmen sind keinerlei Verbandskosten (Flugkosten, Unterkunft,Betreuung) verbunden - nur der gute Wille, den Athleten zu unterstützen.
Die älteren Athleten sind heutzutage sehr selbständig ☺ und haben ein globalisiertes Organisationstalent und Netzwerk.
Der Verband kann nur gewinnen.

NBer
04.11.2018, 21:39
hi mutti :-)
ich möchte hier gar nicht dauerhaft den spielverderber geben, aber du hattest ja schon selbst mal geschrieben, dass du vieles idealistisch siehst, was ja auch absolut ok ist.
ich zähle nur mal kurz auf, welche probleme aus meiner sicht bei den punkten auftauchen:


1.den Leistungstest im Frühjahr 2019 nicht als Selektionsinstrument für die
darauffolgenden Monate (hinsichtlich der Startberechtigung ) benutzt.....


....sondern? oder gar kein objektives kriterium des aktuellen leistungsstandes abfragen? du kannst davon ausgehen, dass die dtu auch aus erfahrung heraus ein absolut objektives und im zweifelsfall sogar gerichtsfestes nominierungsverfahren haben will, kein subjektives auf diskussionen begründetes.


2.sämtliche Startplätze , die Deutschland zur Verfügung stehen, auch mit Athletinnen
und Athleten besetzt...


da bin ich im prinzip bei dir, wobei ich nicht auf ein besetzen "um jeden preis" dringen würde. ein gewisses leistungsniveau sollte schon da sein, schließlich vertreten die athleten deutschland. weiter vorn im thread habe ich auch schon geschrieben, dass sich in meinen augen die besetzungspolitik der dtu gegenüber des letzten und vorletzten jahres in meinen augen deutlich verbessert hat. ein bischen bin ich ja drin in der szene und kannte dieses jahr nicht einmal alle eingesetzten athleten mit namen bzw liefen diese bisher eher unter meinem radar.
und selbstverständlich könnne auch imme rmal wieder plätze unbesetzt bleiben. es gibt bei ausfällen zwar auch eine nachrückerliste, aber erfolgt der ausfall erst kurz vor dem rennen ist ein nachrücken manchmal aus organisatorischen und/oder finanziellen gründen unmöglich.


3.Allen leistungsstarken Athletinnen und Athleten das Startrecht für den Weltcup
zugesteht, unabhängig vom Kaderstatus und der jeweiligen Trainingsbetreuung.
( Falls es mehr Bewerber gibt als Plätze ? Mit diesem Thema könnte sich
mal eine Arbeitsgruppe aus Athletensprecher und Landestrainern) beschäftigen.


"leistungsstark" ist ein schöner begriff, aber den muss man im abrechenbaren leistungssport mit zahlen unterlegen. und ich finde gerade die forderung "unabhängig vom Kaderstatus und der jeweiligen Trainingsbetreuung" ist doch ein absolutes argument FÜR den leistungstest im frühjahr. dort kann nun wirklich jeder seine vermeintliche leistungsstärke demonstrieren und völlig unabhängig von seinem status direkt auf internationale startplätze durchschießen. ganz ohne "kader" geht es nicht, denn natürlich muss der/diejenige wenigstens im ST-Kader sein (also im antidoping programm), aber das kann ja jeder auf antrag.

bei der "Arbeitsgruppe aus Athletensprecher und Landestrainern" kommt wieder der idealismus durch. das ist in der saison einfach nicht umsetzbar. geh mal davon aus, dass gerade zu den verkehrsgünstig gelegenen wettkämpfen immer mehr interessenten als startplätze da sind. sprich alle beteiligten müssen sich 4-5-6 (eher mehr) mal im jahr konsultieren, müssen sich mit dem aktuellen leistungsvermögen der kandidaten beschäftigen (auf welcher grundlage sollte ein entscheidung auch sonst fallen) und dann auch noch für seinen eigenen kandidaten argumientieren und diskutieren. die zeit hat niemand in der saison.

maotzedong
05.11.2018, 08:53
Allgemeine Neuigkeiten zur DTU:

Es kommt der 4. Bundesstützpunkt in Nürnberg

https://www.tri2b.com/triathlonnews/detail/article/deutsche-triathlon-union-praesident-engelhardt-bei-verbandstag-einstimmig-wieder-gewaehlt-8404/?fbclid=IwAR1RTSI9yvkNbLqVC0eW9MeV9MpCMepETj7dttXN Us3Y3_BCrJ2C5hvGp48

NBer
05.11.2018, 11:07
Allgemeine Neuigkeiten zur DTU:

Es kommt der 4. Bundesstützpunkt in Nürnberg

https://www.tri2b.com/triathlonnews/detail/article/deutsche-triathlon-union-praesident-engelhardt-bei-verbandstag-einstimmig-wieder-gewaehlt-8404/?fbclid=IwAR1RTSI9yvkNbLqVC0eW9MeV9MpCMepETj7dttXN Us3Y3_BCrJ2C5hvGp48


leistungsmäßig schon seit längerem verdient und organisatorisch/logistisch auch zwingend notwendig dort. ist auch schon sehr lange thema bei der dtu gewesen, aber es dauert eben alles seine zeit bis es durch alle bundesinstanzen durch ist.

MatthiasR
05.11.2018, 13:59
Allgemeine Neuigkeiten zur DTU:

Es kommt der 4. Bundesstützpunkt in Nürnberg


Das müsste ja FreFu nützen.

Gruß Matthias

Mutter Courage
05.11.2018, 20:27
Ihre Antwort kam prompt 1 Stunde später :) .
Ich möchte hier gerne aber mal auch andere Vorschläge hören.
Vielleicht ergibt sich dann ja was ganz Neues.

Wer sagt denn, dass sich Athletensprecher und Landestrainer mehrmals im Jahr
persönlich treffen müssen? Eine einmalige Regelfestlegung zur Weltcupnominierung für die kommende Saison reicht doch. Die nötigen Ideensammlungen und Vorbesprechungen können auch mit Skypen /Videokonferenzen durchgeführt werden. Athleten beherrschen dies perfekt.
Wieso gibt es überhaupt Athletensprecher? Sie treten nie in Erscheinung.
Dieser Posten scheint mir sehr unausgegoren zu sein.

Bei den U23-Championships habe ich mich auch über manche
Nominierung gewundert. Aber diese Veranstaltung fand halt erst im Oktober statt
und wird von der DTU wohl nicht sooo wertgeschätzt. Aber wir hatten gottlob 1 leistungsstarken ! Athleten an Bord (Vize-Europameister!). Dessen hohe Leistungsfähigkeit und dessen Potential sehe ich auch ohne den aktuellen Leistungstest.
:Huhu:

speedskater
13.01.2019, 17:54
Wo finde ich die aktuellen Bundesliga Termine und Orte?
(Hoffentlich auch mal wieder mit OLYMPISCHER Distanz
als sinnvolle Vorbereitung auf WTS und Tokyo)

Die folgende Seite kennt nur die 2018er Termine:

https://www.triathlonbundesliga.de/home/events/

NBer
13.01.2019, 19:00
Wo finde ich die aktuellen Bundesliga Termine und Orte?
[I](Hoffentlich auch mal wieder mit OLYMPISCHER Distanz
als sinnvolle Vorbereitung auf WTS und Tokyo)......

was hat denn die bundesliga mit wts und tokio zu tun? leute die sich dafür interessieren nutzen bundesligarennen nur wenn sie in den terminkalender passen und sie etwas kohle verdienen wollen. ansonsten ist die bundesliga eher was für Junioren und U23. tokioaspiranten starten natürlich bevorzugt wts, welt- und europacup, schon allein wegen der preisgelder und/oder punkte.

opirat
13.01.2019, 20:02
Wo finde ich die aktuellen Bundesliga Termine und Orte?


2.BuLi guckst du hier
https://www.triathlonbundesliga.de/tribunews/2018/november/finals-der-2.-triathlon-bundesligen-2019-in-verl-und-baunatal.html

1.Buli findet im Kraichau, in DüDo, Tübingen und Berlin statt.

Ganz so drastisch sehe ich das mit den Startern nicht, wenngleich die Weltklasse fehlt. Es sind schon Olympiaaspiranten in der Einzelwertung vorne dabei.

speedskater
13.01.2019, 23:19
was hat denn die bundesliga mit wts und tokio zu tun? leute die sich dafür interessieren nutzen bundesligarennen nur wenn sie in den terminkalender passen und sie etwas kohle verdienen wollen. ansonsten ist die bundesliga eher was für Junioren und U23. tokioaspiranten starten natürlich bevorzugt wts, welt- und europacup, schon allein wegen der preisgelder und/oder punkte.

Nicht das hier der Eindruck entsteht,
die BL hätte keine Qualität.....
und es gäbe keinen Zusammenhang....

In den letzten Jahren passten einige.... der Rennen
sehr gut in den Terminkalender
und ergänzten das Portemonnaie von deutschen und internationalen Top Startern
(vor allem im Männer und Damen Team von Buschhütten).

Entsprechend tauchten
z.B. in Düsseldorf (auch außerhalb der EM, bei der z.B. im Vorjahr u.a. Vincent Luis dabei war) Weltklasse Athleten (mit Olympia Podium Chancen)
wie Murray, Stimpson, Hewitt und WTS Spanier, WTS Portugiesen, WTS Franzosen auf und bestimmten "ernsthaft und ambitioniert" das spannende Rennen.
Zumindest im Kraichgau hat es sicherlich auch keine schwache Besetzung gegeben.

Die besten Deutschen (bei der Deutsche Meisterschaft in D)
samt Olympiaaspiranten
waren u.a. auf DTU Kommando ebenfalls (teilweise mehrfach) in D am Start.
Lindemann, Knapp, Saller, Nieschlag, Lührs, Zipf, etc..
Letztes Jahr war D für viele für die Deutschen die Chance,
nicht nur den DM Titel zu erkämpfen,
sondern sich noch für die letzten WTS Rennen zu empfehlen
und sich mit WTS Startern messen zu dürfen.
Entsprechend gab es sehr starke Rennen,
bei der nicht nur FreFu,
sondern auch z.B. Lindemann alles gab.
Frodo hat in D übrigens auch mal gewonnen.

Selbstverständlich haben die internationalen Rennen für alle Priorität.
Aber da muß man ja erst mal hinfahren dürfen....

speedskater
13.01.2019, 23:22
1.Buli findet im Kraichau, in DüDo, Tübingen und Berlin statt.


Danke.

Ist das sicher?

Hafu
14.01.2019, 07:02
In Berlin veranstalten (nach dem erfolgreich verlaufenen Vorbild der European Games im vergangenen Jahr in Glasgow) insgesamt 10 Sportverbände ihre Deutschen Meisterschaften. Das Ganze nennt sich die "Finals"
Die öffentlich-rechtlichen übertragen im TV live.

9 von 10 Verbänden nutzen die Chance, um sich und ihre Deutschen Athleten in einer echten DM zu präsentieren.

Und was macht die DTU? Sie veranstaltet einen Bundesligawettkampf über eine weitere langweilige (nicht-olympische) Sprintdistanz, in dem die von den deutschen Topclubs verpflichteten ausländischen Eliteathleten wie Richard Murray, Marten van Riel oder Anthony Pujades sich und ihre Sponsoren im Fernsehen in Szene setzen können.
Der Deutsche Meister wird dann, so wie in den Vorjahren, nebenbei ermittelt und läuft weitgehend unbemerkt von den Zuschauern als vierter oder fünfter über die Ziellinie.

Erinnert sich irgendjemand im Stegreif an die deutschen Meister der letzten drei Jahre, inklusive ihrer jeweiligen Einzelplazierung im Bundesligarennen, das ja nie ein echtes Meisterschaftsrennen war?

Als ich im letzten Sommer von der Grundidee der "Finals" in Berlin gelesen habe, dachte ich: Wow, gute Idee, um medial als Nischensportart sich neben dem dominierenden Fußball medial in Szene zu setzen.
Ich hoffte, dass unser Verband dies zum Anlass nimmt, endlich mal echte Deutsche Meisterschaften mit Meisterschaftscharakter (ohne unzählige ausländische Starter, die sportlich meist den besten Deutschen voraus sind) zu veranstalten, womöglich sogar mal wieder wie zu Frodenos und Ungers Zeiten sogar über eine olymmpische Distanz...

Naja, als ich dann vor wenigen Wochen erfahren habe, dass es wieder nur ein Bundesligawettkampf mit eingebetter DM in der Statistenrolle, wieder nur eine Sprintdistanz wird, dachte ich: Chance verpasst.

NBer
14.01.2019, 09:39
......Naja, als ich dann vor wenigen Wochen erfahren habe, dass es wieder nur ein Bundesligawettkampf mit eingebetter DM in der Statistenrolle, wieder nur eine Sprintdistanz wird, dachte ich: Chance verpasst.

naja, eine DM mit 10 konkurrenzfähigen frauen und vll 20 konkurrenzfähigen männern bzw U23 leuten (und dafür müssen schon alle kandidaten gesund und vor ort sein) und den rest mit statisten aufgefüllt, ist jetzt auch nicht das gelbe vom ei.
mein hauptkritikpunkt an der diesjährigen DM ist die location. mehr oder weniger 20km abstand zwischen schwimmen und laufentscheidung (mit innenstadtverkehr entlang der strecke) und eine laufstrecke an der die athleten genau 1 mal zu sehen sind. für zuschauer und betreuer ein logistischer alptraum.

Hafu
14.01.2019, 09:51
naja, eine DM mit 10 konkurrenzfähigen frauen und vll 20 konkurrenzfähigen männern bzw U23 leuten (und dafür müssen schon alle kandidaten gesund und vor ort sein) und den rest mit statisten aufgefüllt, ist jetzt auch nicht das gelbe vom ei.
...

Bei den Juniorinnen /Jugend A und Junioren veranstaltet man ja auch separate Meisterschaftsrennen und auch wenn dort die Leistungsdichte eher noch geringer ist und in der Regel nur fünf bis sechs Athleten realistische Sieganwärter sind, haben diese Rennen doch stets ein besonderes Flair, das anderen Rennen, die einfach als Extra-Wertung in einem separaten Rennen eingebunden sind, komplett fehlt.

In der Leichtathletik gibt es bei den Distanzläufern auch nur eine Hand voll konkurrenzfähige Männer und Frauen und trotzdem holen die sich nicht für die 5000m-Entscheidung ihrer Deutschen Meisterschaft noch 10 Keniaten und Äthiopier dazu, um das Rennen "hochklassiger" zu machen. Im Triathlon wird genau das seit Jahren praktiziert und damit den wenigen ehrgeizigen und guten Deutschen gewissermaßen die Bühne geklaut, sich auch mal als Sieger/ Podestplazierte feiern zu lassen und in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

NBer
14.01.2019, 12:13
Bei den Juniorinnen /Jugend A und Junioren veranstaltet man ja auch separate Meisterschaftsrennen.....

aber da gibt es 6 meisterschaftsrennen (m/w) in den verschiedensten altersklassen, und nicht bloß 2.
ich weiss auch nicht, ob du da ein problem siehst, wo keins ist. die spitzenleute die ich kenne haben sich über den modus noch nie beschwert. die müssen sowieso immer eher schauen, wie die DM in die planung der internationalen wettkämpfe reinpasst.....

Hafu
14.01.2019, 12:38
...die spitzenleute die ich kenne haben sich über den modus noch nie beschwert. ...

Die "Spitzenleute", die ich kenne schon (aber natürlich nur im direkten Dialog und nicht offen) :Huhu:

Was meinst du, warum ich mich überhaupt hier zu Wort melde (mich selbst als Athlet betrifft das Ganze ja nicht), um mal das ein oder andere Verbandsproblem zu thematisieren, das Athleten selbst ja ohnehin nicht wirklich öffentlich artikulieren dürfen, ohne in den Geruch verbandsschädigenden Verhaltens zu kommen, womit man ihnen problemlos Förderungen streichen und Nominierungen vorenthalten kann.

Auch beim jetzigen Modus, mit einer Meisterschaft, die in ein normales Bundesligarennen eingebunden ist, gibt es natürlich welche die von so einem Format profitieren und solche die von einem echten isolierten Meisterschaftsrennen profitieren würden.

Ebenso wie es Athleten gibt, die davon profitieren, dass es nur eine DM über die Sprintdistanz gibt und keine über die Olympische Distanz.

Vom jetzigen Modus profitieren die sehr guten Schwimmer und gleichzeitig mäßigen Radfahrer überproportional, weil sie im Windschatten der internationalen Athleten mitrollen können und natürlich diejenigen mit überdurchschnittlicher Sprint- und eher mäßiger Ausdauerleistungsfähigkeit.

NBer
14.01.2019, 14:12
..... das Athleten selbst ja ohnehin nicht wirklich öffentlich artikulieren dürfen.....

das lässt sich natürlich immer leicht behaupten, wenn man nichts weiter über die öffentlichen kanäle mitbekommt. es könnte natürlich aber auch daran liegen, das andere nicht den weg über die öffentlichen medien gehen, sondern anstehende probleme direkt mit dem zuständigen bundestrainer oder sportdirektor klären.
daraus, das man nichts mitbekommt, zu schließen, dass sich niemand traut oder niemand probleme hat, ist nicht verallgemeinerbar.

gaehnforscher
14.01.2019, 14:58
das lässt sich natürlich immer leicht behaupten, wenn man nichts weiter über die öffentlichen kanäle mitbekommt. es könnte natürlich aber auch daran liegen, das andere nicht den weg über die öffentlichen medien gehen, sondern anstehende probleme direkt mit dem zuständigen bundestrainer oder sportdirektor klären.
daraus, das man nichts mitbekommt, zu schließen, dass sich niemand traut oder niemand probleme hat, ist nicht verallgemeinerbar.

Ich geh mal davon aus, dass du die Podcasts von Gregor kennst? Da wurde das schon so wie auch von Harald formuliert hin und wieder mal angesprochen. Ist schon auch immer entsprechend differenziert und er weist auch wie du darauf hin, dass natürlich zuerst versucht werden sollte Probleme intern zu lösen, es wird aber auch deutlich, dass man schon stark abhängig ist und recht genau aufpassen muss wem man da (auch intern) gerade so auf die Füsse tritt. Und Gregor ist, würd ich allein vom zuhören sagen, schon jemand, der den Verband erst noch 3 mal verteidigt und auch erstmal versucht zu verstehen, warum bestimmte Dinge so laufen wie sie laufen, bevor da eine kritische Äußerung kommt.

Hafu
14.01.2019, 15:16
das lässt sich natürlich immer leicht behaupten, wenn man nichts weiter über die öffentlichen kanäle mitbekommt. ...

War das jetzt allgemein dahin gesagt, oder etwa eine an mich gerichtete Aussage???

Du glaubst jetzt nicht ernsthaft, dass ich meine Meinung und Ansichten zu derartigen Dingen wie sie hier in dem Thread behandelt werden, allein aufgrund "öffentlicher Kanäle" bilde?:Lachanfall:

Hafu
14.01.2019, 15:21
Ich geh mal davon aus, dass du die Podcasts von Gregor kennst? Da wurde das schon so wie auch von Harald formuliert hin und wieder mal angesprochen. Ist schon auch immer entsprechend differenziert und er weist auch wie du darauf hin, dass natürlich zuerst versucht werden sollte Probleme intern zu lösen, es wird aber auch deutlich, dass man schon stark abhängig ist und recht genau aufpassen muss wem man da (auch intern) gerade so auf die Füsse tritt. Und Gregor ist, würd ich allein vom zuhören sagen, schon jemand, der den Verband erst noch 3 mal verteidigt und auch erstmal versucht zu verstehen, warum bestimmte Dinge so laufen wie sie laufen, bevor da eine kritische Äußerung kommt.

Danke für die Unterstützung. :Blumen:

Gregor spricht mir oft bei solchen Dingen aus der Seele, auch wenn er (zum Glück) weitaus diplomatischer formuliert als ich das (trotz gewisser Seelenverwandtschaft) tun würde. Immerhin gehört er, so wie sicherlich auch NBer, du und ein paar wenige andere, zu den vermutlich weniger als 5% aller deutschen Triathleten, denen der Verband, die Situation des olympischen Triathlons in Deutschland und die Zusammensetzung der verschiedenen Kader ebenso wie das Abschneiden deutscher Triathleten in der WTS und bei Welt- /Europacups nicht schlicht und einfach egal sind.

Alteisen
14.01.2019, 15:33
Ich teile auch die Meinung, dass bei einem Bundesligarennen und einer reinen deutschen Meisterschaft nicht unbedingt derselbe gewinnt - und das ist ein Problem.
Wenn jemandem der Meistertitel besonders wichtig ist, könnte er sich sogar internationale Wasserträger organisieren, die ihn bis zum Laufen unterstützen. Ich denke, so etwas gibt es zu Recht nur in wenigen Sportarten und sollte vermieden werden.

Alteisen
17.01.2019, 10:22
Gibt es eigentlich vorgaben, wofür die DTU Geld ausgeben darf?
Ich bin gerade zufällig darüber gestolpert, dass die DTU nun Ansprechpartner und damit vermutlich der dritte Veranstalter in 5 Jahren des Triathlons in Tübingen ist.
https://www.mey-generalbau-triathlon.com/kontakt/

gaehnforscher
17.01.2019, 11:27
nja. bis jetzt steht dort ne gGmbH und nicht die DTU e.V.

Wäre natürlich schon interessant, wie die so zusammenhängen ....

Alteisen
17.01.2019, 14:46
nja. bis jetzt steht dort ne gGmbH und nicht die DTU e.V.

Wäre natürlich schon interessant, wie die so zusammenhängen ....

Das Impressum der Facebookseite wurde nun von Dammann Absperrung GmbH auf die Deutsche Triathlon Union e.V. angepasst. Zahlt die DTU dann auch Tageslizenzabgaben an sich selbst?

TriMartin
17.01.2019, 16:02
Das Impressum der Facebookseite wurde nun von Dammann Absperrung GmbH auf die Deutsche Triathlon Union e.V. angepasst. Zahlt die DTU dann auch Tageslizenzabgaben an sich selbst?
Die Tageslizenzgebühren zahlt erstmal der Starter.
Die Abrechnung einer Veranstaltung erfolgt mit dem zuständigen Landesverband nach dessen Gebührenordnung. Das Geld der Tageslizenzen teilen sich dann Veranstalter, Landesverband und DTU.

Mutter Courage
18.03.2019, 19:45
Kurzdistanz-Triathlon: Leistungstest 2019, 16.März in Nürnberg:
Zahlreiche Spitzenathleten sind zum bisher stark umstrittenen Leistungstest nicht angetreten. Sie befinden sich in Wettkämpfen, in Trainingslagern, in der Regeneration oder Reha.

Sie fehlten also beim Test und die ausgeschriebene Weltcupquali ging nun u.a. an einige „Überraschungssieger“. Darunter auch Athleten, die aufgrund ihres ITU Punkte Standes für den Weltcup gar nicht nominiert werden können.

Das Zitat des heutigen Tages, 18.März : "Da die Leistungsüberprüfungen in Bezug auf die Vergabe der deutschen Startplätze bei internationalen Wettkämpfen nicht mehr die Relevanz wie in der Vergangenheit hat, fehlten einige Spitzenathleten aufgrund der Teilnahme am Weltcup in Mooloolaba (Australien) oder der Vorbereitung auf Rennen der World Triathlon Series (WTS)."(DTU-Leistungssport,Homepage 18.März 2019)

Die gute Nachricht:
Der Leistungstest in alter Form kann in Zukunft wohl doch ad acta gelegt werden
und die darauf basierende Weltcupquali ebenfalls.

moorii
31.03.2019, 16:04
Ein super Ergebnis für Nieschlag in Neuseeland.

https://tri-mag.de/szene/itu-newplymouth-147617

Keine Ahnung ob das hier her gehört, aber ich hab nichts passenderes gefunden.

Hafu
01.04.2019, 13:37
Kurzdistanz-Triathlon: Leistungstest 2019, 16.März in Nürnberg:
...

Am vergangenen Wochenende fand in Großbritannien die jährliche Leistungsüberprüfung der Jugend- und Junioren statt (https://twitter.com/BritTri/status/1112350443257188355), die dort aber nicht als Qualifikationskriterium auch für Elite-Athleten für Europa-, WTS- und weltcupstarts fungiert, so wie in Deutschland, sondern primär als Sichtung und Leistungsüberprüfung von Nachwuchstalenten gedacht ist.

Der Britische Verband ist bei Männern und Frauen in der Breite so erfolgreich wie kein zweiter weltweit, so dass man davon ausgehen kann, dass die im Brexit so stümperhaft agierenden Briten in der Triathlon-Verbandsarbeit ein bis zwei Dinge richtig machen.

Gravierendster Unterschied des Britischen "Youth and Junior-Assesment" im Triathlon zum DTU-Test ist, dass von Britisch Triathlon das Radfahren genauso abgeprüft wird, wie die anderen beiden Disziplinen. Und das Laufen findet mit der Vorermüdung eines langen (10km in der Jugend, 20km im Juniorenbereich) Radfahrens statt im Gegensatz zum DTU-Test, wo vor dem 5km Lauf ein triathlonuntypische mehrstündige Pause vorgeschaltet ist.

Auch der Termin für eine Leistungsüberprüfung zwei Wochen später scheint mir sinnvoller gewählt, weil das Wetter statistisch im April tendenziell besser fürs Radfahren ist und für die so wichtige Basisarbeit im Winter dann eben auch zwei Wochen mehr Zeit bleibt, bevor im Training spezifisch der Test vorbereitet werden muss.

In der DTU bekommt man seit x Jahren zu hören, das ein Radtest logistisch zu aufwendig ist und deshalb darauf verzichtet wird. Der (von der Mitgliederzahl sogar kleinere) britische Triathlonverband bekommt das dagegen seit Jahren scheinbar ohne weiteres hin.

(kleine Anekdote am Rande: Alex Yee, der kometenhaft in die Weltspitze aufgestiegene Jungstar der Briten, der in seinem ersten WTS-Rennen gleich zweiter wurde und wenige Wochen zuvor sein erstes Weltcup-Rennen gewonnen hat), ermuntert auf Twitter die Teilnehmer des Britischen Triathlon-Asessment, konsequent weiter zu trainieren, selbst wenn die Ergebnisse am Wochenende nicht zufriedenstellend waren: er selbst war vor vier Jahren noch bei genau diesem Test beim Radfahren überrundet worden. :cool: Welch ein Gück, dass der Verband trotzdem sein Talent erkannt und ihn konsequent in Leeds im Leistungszentrum gefördert und aufgebaut hatte.)

speedskater
01.04.2019, 19:36
Offensichtlich der richtige Test Ansatz.

In Leeds habe ich 1991 neben dem Studium übrigens auch mal 6 Monate trainiert.

Mutter Courage
12.05.2019, 12:12
Ich wiederhole: Schafft jetzt endlich euren PI für die Weltcups ab!!!

Folgender Text erschien am 10.5. auf der DTU Homepage zu Lasse Priester:
Triathlon Deutschland unterwegs 11./12. Mai (News)
Leistungssport
10.05.2019 13:00 von Thorsten Eisenhofer

„Für die sechs deutschen Athleten, die am Samstag im Europacuprennen in Sines (Portugal) starten, geht es um die Weltcup-Qualifikation beziehungsweise darum, Erfahrung in internationalen Rennen zu sammeln. Lasse Priester (Saarbrücken) will nachholen, was er Anfang Mai in Yasmine (Tunesien) als Sechster um einen Rang verpasste – den Sprung in den Weltcup.“

Meine Meinung dazu:
Deutscher geht´s ja wohl nicht! Diese Engstirnigkeit ist unbegreiflich.
Angesichts der Tatsachen, dass die Anmeldeliste 1 Monat vor dem Start geschlossen wird und terminlich geeignete Weltcups nicht allzu üppig gestreut sind ist dieses rigide Nominierungs- system der DTU eine Katastrophe und erzeugt einen unerträglichen Druck auf die Athleten.
Wie soll denn da ein Athlet physisch und psychisch regenerieren?

Trimichi
22.05.2019, 06:59
Wie soll denn da ein Athlet physisch und psychisch regenerieren?

Das musst Du Faris fragen. Zu 3athlon - Zeiten hatte er einen Account. Hier auf TZ auch?

Hafu
03.08.2019, 17:39
Gerade die Kurzzusammenfassung des Damenrennens bei den Finals gesehen, die stündlich im Rahmen der Sportschau wiederholt wird:

...Siegerin wurde Laura Lindemann. Ihre Teamkollegin Nina Eim wurde dritte hinter der Niederländerin Rachel Klamer

:(

Wenn ich Lena Meissner heißen würde und gerade Bronze bei der Deutschen Meisterschaft geholt hätte, würde ich bei so einer Zusammenfassung, in der die eigene gute Leistung nichtmal in einem Nebensatz erwähnt wird, wohl stinksauer sein.

Ich habe mich vor Monaten hier schon geäußert, (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1430407&highlight=berlin#post1430407) dass mit dem Modus Bundesligarennen mit internationaler Beteiligung als DM (ein Weg den kein anderer Verband in Berlin gewählt hat) die Leistung der deutschen Athleten gravierend entwertet wird, zumindest wenn sie es nicht schaffen, so wie Lindemann, in der DM und im Bundesligarennen dieselbe Plazierung zu belegen.

Niclas Bock hat es ebenfall im aktuellen Podcast (https://pushing-limits.de/podcast/podcast-trash-talk-10-wir-sind-zurueck-aus-der-sommerpause/) und in einem Text auf der Pushing Limits-Webseite (https://pushing-limits.de/sport/kommentar-zur-triathlon-bundesliga-schattendasein/) in dieser Woche thematisiert: kein Mensch (offensichtilich auch kein Sportreporter) kapiert auf Anhieb den Unterschied zwischen Deutscher Meisterschaft (dafür sind die Finals gedacht und auch vom Prinzip her eine gute Idee), Bundesligatageswertung, Bundesligateamtageswertung und Bundesligagesamtwertung. Deswegen hätte man für die Finals besser die Liga außen vor gelassen!

speedskater
03.08.2019, 22:25
Ja.
So ist es.

Wie wäre es wohl in der allgemeinen Öffentlichkeit
und unter den Durchschnittstrias angekommen,
wenn 3 Ausländerinnen vorne gewesen wären.
Im schlimmsten Fall auch noch mit großem Vorsprung.
Im Falle einer Zaferes, Duffy, Gentle, Beaugrand gar nicht so unrealistisch.

Hoffentlich halten sich morgen Murray und Co. zurück.....
Gut, dass wir hier noch keinen Luis, Mola, Birtwhistle, Brownlee, Gomez und Norweger eingekauft haben.

Wollte es gestern nicht schreiben,
da ich keine Lust aufs Motzen hatte
und sich hier ja leider sehr wenige für die ansonsten tolle BL interessieren.
Positives und Konstruktives zu finden, ist ja häufig sehr viel schwieriger.

Vorschläge:

1. Bei der Einzelwertung DM 2020 sollten wie in anderen Sportverbänden keine Ausländer zugelassen werden. Eine solche geschlossene Meisterschaft sorgt für Klarheit, für eine höhere Motivation für eine angemessene Darstellungsbühne der Deutschen.

Nicht das wir hier den Weg der Langstreckenläufer "laufen", bei dem sich die jungen Deutschen angesichts der Übermacht der Afrikaner nicht mehr richtig für den überaus harten Weg des Leistungssports mehr motivieren lassen.

2. Wie wäre es, wenn in den Rennen vorher
der Deutsche Mannschaftsmeister bereits ermittelt worden ist
und es bei dem letzten Rennen nur noch um den Einzelmeister geht?
Wie machen das eigentlich die Franzosen bei Ihren Grand Prixs?
Frefu müßte da doch auskunftsfähig sein, oder?

3. Siehe Hafus Kommentare der letzten Monate.
Bitte gebt der Olympischen Distanz - insbesondere 1 Jahr vor den Olympischen Spielen -
wieder Wettkämpfe und eine Einzel DM (ohne andere Nationalitäten).
Die BL Serie bestand aus vier Sprint Rennen. Kein einziges Rennen über die Olympische Distanz. Das ist vollkommen unverständlich. Manche würden es sogar als idiotisch bezeichnen. Logischerweise züchten wir uns (siehe letzte Ergebnisse) immer bessere Sprinter, aber keine konkurrenzfähigen Olympiateilnehmer.
In Tokyo werden wir eventuell ordentlich frustriert sein und die Fördergelder anschließend von den medaillenfokussierten Politikern weiter beschnitten werden.

4. Siehe Hafu.
Wenn die DTU schon Tests durchführt,
dann bitte auch mit olympischen Distanzen (inklusive Rad).

P.S.:
Wie sauber bzw. schmutzig ist eigentlich die Spree?
Wäre Sie ausreichend sauber (so wie in D und K der Rhein sowie in HH die Alster oder in HN, TÜ und HD der Neckar), könnte man sie zum Schwimmen nutzen und hätte nicht das Problem fehlender Zuschauer am Wannsee und bei mind. der Hälfte der Radstrecke. Dort war ja wirklich nichts los.
In diesem Fall könnte man dem Grundkonzept der Finals entsprechen und die Athleten und damit die Zuschauer direkt in die Mitte der Hauptstadt holen und für mehr Stimmung und attraktivere Sponsoringbedingungen sorgen.

NBer
03.08.2019, 23:33
.......
Bitte gebt der Olympischen Distanz - insbesondere 1 Jahr vor den Olympischen Spielen -
wieder Wettkämpfe und eine Einzel DM (ohne andere Nationalitäten).
Die BL Serie bestand aus vier Sprint Rennen. Kein einziges Rennen über die Olympische Distanz. Das ist vollkommen unverständlich. Manche würden es sogar als idiotisch bezeichnen.........

4. Siehe Hafu.
Wenn die DTU schon Tests durchführt,
dann bitte auch mit olympischen Distanzen (inklusive Rad).........

der trend, zumindest bei olympia, geht zu immer kürzeren, fernsehtauglicheren entscheidungen. die ITU kämpft schon mit allen mitteln, um nur die aktuelle olympiaeinzelentscheidung (olympische distanz) im programm zu behalten, da es 2 stunden fernsehzeit bedeutet. das IOC hätte schon längst lieber ne sprintdistanz. deswegen kam jetzt auch der team relay ins olympische programm, weil das genau das ist, was das IOC will. viel action in kurzer zeit.
man sieht es auch am aktuellen qualifikationsmodus für tokio, wo sich ein großer teil der einzelstarter über die OD ihre startplätze über die teamstaffel holen werden.
und da in D die gesamte sportförderung an olympiamedaillen hängt, bzw an internationalen medaillen in olympischen sportarten, MUSS sich die DTU diesem trend anschließen.

qbz
04.08.2019, 00:17
......
P.S.:
Wie sauber bzw. schmutzig ist eigentlich die Spree?
Wäre Sie ausreichend sauber (so wie in D und K der Rhein sowie in HH die Alster oder in HN, TÜ und HD der Neckar), könnte man sie zum Schwimmen nutzen und hätte nicht das Problem fehlender Zuschauer am Wannsee und bei mind. der Hälfte der Radstrecke. Dort war ja wirklich nichts los.
In diesem Fall könnte man dem Grundkonzept der Finals entsprechen und die Athleten und damit die Zuschauer direkt in die Mitte der Hauptstadt holen und für mehr Stimmung und attraktivere Sponsoringbedingungen sorgen.

Bei Starkregen gehen Kanalüberläufe in die Spree und verschmutzen sie mit dem Strassendreck. Dafür will die Stadt keine Lösungen angehen. Ausserdem findet ziemlich intensive Schifffahrt statt. Es gibt zwar ein Berlin Triathlon mit Schwimmen in der Spree um eine Insel (Liebesinsel) in einem grossen Kreis ;-) unterhalb des Treptower Hafens, was aber nach starken Regenfällen gefährdet ist. Für Meisterschaften wird man kein solches Risiko eingehen. http://www.berlin-triathlon.de/
Am Wannsee weist die ansonsten flache Radstrecke auf der Havelchaussee wenigstens 1 kleine Rampe auf, zum Grunewaldturm, sowie später noch ein kleines ansteigendes Stück, was in der Stadt fehlen würde, ganz zu schweigen von der unüberwindbaren Schwierigkeit eine Innenstadtstrecke in Mitte bewilligt zu bekommen für so wenig Teilnehmer im Vergleich zu Massenevents wie Marathon, ADFC Sternfahrt etc.

tandem65
04.08.2019, 18:10
Hi Hafu,

Wenn ich Lena Meissner heißen würde und gerade Bronze bei der Deutschen Meisterschaft geholt hätte, würde ich bei so einer Zusammenfassung, in der die eigene gute Leistung nichtmal in einem Nebensatz erwähnt wird, wohl stinksauer sein.


Das ist natürlich doof.
Da ist aber durchaus auch an den Reportern Kritik zu üben, daß die DM nicht richtig präsentiert wird.

Ich habe mich vor Monaten hier schon geäußert, (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1430407&highlight=berlin#post1430407) dass mit dem Modus Bundesligarennen mit internationaler Beteiligung als DM (ein Weg den kein anderer Verband in Berlin gewählt hat) die Leistung der deutschen Athleten gravierend entwertet wird, zumindest wenn sie es nicht schaffen, so wie Lindemann, in der DM und im Bundesligarennen dieselbe Plazierung zu belegen.

Ich bin es von Dir nicht gewohnt solche Fehlinfomationen zu erhalten.
Der Moderne Fünfkampf war auch eine Internationele DM.
Zudem weist Du auch gerne darauf hin daß es z.B. die Briten, Norweger, Franzosen & Spanier viel besser und anders machen. Ich habe lediglich in GB geschaut. da werden die nationalen Champions auch in internationalen Championchips/ITU-Rennen gekürt.
Klar, wir könnten auch mal die Nase vorne haben.
Ich stelle mir nur die Frage wer dann da am Start stehen würde. Ein Bundesligarennen dafür zu nehmen finde ich jetzt jedenfalls nicht so doof. Da dürften nicht allzu viele der deutschen Topleute fehlen.
Dazu durch die BuLi halt auch automatisch ein limitiertes und halbwegs qualifizietes Feld.

Hafu
30.08.2019, 06:48
Der Verband DTU hat es, wohl auch durch unbequeme öffentliche Nachfragen von Niclas Bock, bis in die Sportschau gebracht.

Der deutsche Triathlon-Meister, der keiner ist (https://www.sportschau.de/hintergrund/Triathlon-Juniorenmeister-kuerzt-ab-100.html)

Eine besonders gute Figur macht keiner der Beteiligten dabei. Nicht derjenige der betrogen hat und auch nicht diejenigen, die meinten unserem Sport einen Gefallen zu
tun, indem sie den Vorfall verschweigen und nicht ahnden.

Der Vizemeister Johannes Vogel darf heute übrigens in Lausanne bei der WM starten. Der nach wie vor offizielle Deutsche Meister hat angeblich "Rücken" und deshalb seinen Start zurückgezogen.

Hafu
30.08.2019, 06:58
...
Ich stelle mir nur die Frage wer dann da am Start stehen würde. Ein Bundesligarennen dafür zu nehmen finde ich jetzt jedenfalls nicht so doof. Da dürften nicht allzu viele der deutschen Topleute fehlen.
Dazu durch die BuLi halt auch automatisch ein limitiertes und halbwegs qualifizietes Feld.

Da würden genau die selben (deutschen) Athleten am Start stehen, nur dass es eben keine Mannschaftstaktik gibt, beim im Sprint so wichtigen Line-up die in der Liga bestplazierten Teams keinen gravierenden Vorteil bei der Platzwahl und damit dem Weg zur ersten Boje erhalten hätten, an der ersten Boje bei dann nur einem ca. 40 Athleten starken Starterfeld (statt über 80 Athleten), das rennentscheidende Chaos (inklusive nicht geahndeter Regelverstöße) nicht so groß gewesen wäre und wegen kleinerer Radgruppen die indivduelle Leistung der Radfahrer innerhalb des Triathlons einen höheren Stellenwert bekommen hätte.
Und am Ende wäre es der Deutsche Meister gewesen, der das Zielbanner vor dem Publikum hätte höchreißen dürfen.:Blumen:

Helmut S
30.08.2019, 07:02
@HaFu: Ich hab das auf Sportschau.de auch gelesen. Hab das so gelesen, dass eine Ahndung nicht mehr möglich war, weil die Einspruchsfrist von 30min abgelaufen war.

Besonders übel: Faris hätte mE darauf drängen müssen, dass es wenigstens kommuniziert wird bzw. eine Stellungnahme dazu abgegeben wird. Das ist genau der Stoff, vor dem man Faris gewarnt hat. Evtl hat er es ja auch gemacht, nur andere haben ihn überstimmt. Keine Ahnung. Jedenfalls der erste Fleck auf seiner Amtszeit.

Stefan
30.08.2019, 08:54
@HaFu: Ich hab das auf Sportschau.de auch gelesen. Hab das so gelesen, dass eine Ahndung nicht mehr möglich war, weil die Einspruchsfrist von 30min abgelaufen war.
Es scheint aber nicht klar, ob die 30 Minuten nur für die Triathleten oder auch für den Verband gelten.

Hafu
30.08.2019, 09:05
@HaFu: Ich hab das auf Sportschau.de auch gelesen. Hab das so gelesen, dass eine Ahndung nicht mehr möglich war, weil die Einspruchsfrist von 30min abgelaufen war.
...

Mir ist nicht klar, warum man bei einer groben Unsportlichkeit auf einen Einspruch anderer Teilnehmer warten und die Kampfrichter nicht von sich aus tätig werden können und selbstverständlich auch im Nachhinein.

Wenn durch Auswertung der Streckenprotokolle am Tag nach dem Wettkampf raus kommen würde, dass ein Teilnehmer eine Runde zu wenig gelaufen ist, würde man diesen Teilnehmer doch wohl auch nicht in der Wertung lassen genauso wie bei einem positiven Dopingtest, der ja auch erst Tage bis Wochen nach Ende des Wettkampfs bekannt werden würde.

OH_JE51
30.08.2019, 09:09
Alles richtig was geschrieben wurde: seitens der Verbandsführung hätte man eine Erklärung abgeben müssen.
Als KR möchte ich mal meinen Senf hier dazu geben. Laut SpO hätte keine DQS gemacht werden können, siehe SpO 15.4 - das Fernsehen gehört nicht zur Rennleitung. Hier wäre eine Änderung der SpO nötig.
Alles weitere lief nach SpO - kein Einspruch - Ergebnis offiziell.
Wenn der Athlet sein Fehler dem Wettkampfgericht meldet wäre er DQS, unabhängig davon ob er Deutscher Meister wird oder nicht, sein Team hätte aber die volle Mannschaftpunkte erhalten (86) und er wäre in die Teamwertung gekommen. Auf welchem Platz wäre sein Team in der Abschlusstabelle gelandet?

Um ein Gerangel an der Boje zu mindern wurde seitens ITU vor einiger Zeit das Setzen der 1. Boje wie folgt geregelt: nicht mehr in der Mitte der Startlinie sondern (je nachdem ob im Uhrzeigersinn geschwommen wird oder entgegen) 1/3 zu 2/3 der Breite der Startlinie. In Berlin waren DTU/ITU KR im Einsatz welche von dieser Regelung wussten. Ob die Schwimstrecke mit dem Setzen der Boje so zu machen war entzieht sich meiner Kenntniss.
Bei vielen, vielen Triathlonveranstaltung in Deutschland stehen keine Boote für die KR zur Verfügung. Geschweige denn die Ausrüstung um während des Schwimmens die Aufnahmen zu machen. Wenn man als KR auf das Wasser möchte ist das in der Regel als "Mitfahrer" in einem Boot der DLRG oder Wasserwacht. Man erhält aber gleich die Aussage: wenn wir einen Einsatz haben "werfen" wir dich über Bord, wir benötigen dann den Platz.
Ich halte das Verhalten von dem Athleten nicht gut. Meiner Meinung aber war das in diesem Fall so - man hat nach einem bestimmten Athleten (das Fernsehen) ausschau gehalten und dabei wurden die Aufnahmen gemacht. Ein Zufall, wie so oft, der Schwächen aufzeigt welche zu beheben sind z.B Änderung der SpO, vertragliche Forderung von Booten für die KR auf der Schwimmstrecke.
Ob das Surfbrett vor der Boje die Situation verschärft hat - sein mal dahin gestellt.
Vor Jahren war die DM / Bundesliga in Frankfurt. Da wurde im Reebstockweiher geschwommen. Vor der 1. Boje lag ein Kanu in Schwimmrichtung. Es war natürlich, wie in diesem Fall ein riesiges Gedränge an der Boje und der Kanufahrer hat uns später erklärt dass die Athleten ihn bald versenkt hätten und er Angst gehabt hat nicht lebend aus seinem Kanu zu kommen zu dicht war das Gedränge.

Helmut S
30.08.2019, 09:14
Mir ist nicht klar, [...]

Mir auch nicht ehrlich gesagt. Einerseits werden zB im Fußball Ergebnisse/Schiedsrichterentscheidungen ("Tatsachenentscheidungen") auch nicht (oder nur sehr selten - "Phantomtordebatte" zB bei Bayern-Nürnberg; Spielwiederholung) revidiert. Andererseits gibt es bei groben Unsportlichkeiten bzw Tätlichkeiten auch im nachhinhein aufgrund der Fernsehbilder mal Sperren (aktuell: Großkreuz). Strange ...

Um was es mir aber eigentlich geht: Kommunikativ schon wieder miserabel. :(

Eigentlich ja einfach: Sogar der Sportler gibt es von sich aus zu und sagt: Scheisse gebaut. Konkurrenten haben sich auch nicht aufgeregt. Besser kann es ja eigentlich kaum laufen in so nem "Fehlerfall".

Helmut S
30.08.2019, 09:17
[...]Als KR möchte ich mal meinen Senf hier dazu geben. [...]

Danke hierfür. Sehr interessant. :Blumen:

Hafu
30.08.2019, 09:29
...Wenn der Athlet sein Fehler dem Wettkampfgericht meldet wäre er DQS, unabhängig davon ob er Deutscher Meister wird oder nicht, sein Team hätte aber die volle Mannschaftpunkte erhalten (86) und er wäre in die Teamwertung gekommen..

???
Das verstehe ich nicht: er wäre disqualifiziert worden, sein Team hätte aber die durch seine Unsportlichkeit erhaltenen Punkte trotzdem behalten dürfen? Wo ist da die Logik? Nach meiner Kenntnis wird ein disqualifizierter Athlet mit der maximalen Platzziffer gewertet und darf auch kein Streichergebnis sein, aber vermutlich meinst du das.

Hier ist übrigens die strittige Szene im Video (https://www.ardmediathek.de/daserste/player/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTAxYTkyMjA5LTE5OWYtND lhZC04ZTIyLWRiYWMwYzM0NGE4Mg/triathlon-deutscher-juniorenmeister-tim-hellwig-kuerzt-ab), in der man gut sieht wie andere Athleten (inklusive mein Sohn (= orange Badekappe mit Startnummer 21 sowie auch Patrick Lange) die problematische Szene zwar mit gigantischem rennentscheidendem Zeitverlust, aber sportlich fair gelöst haben.

Ich bin selbst jahrelang in der Bundesliga gestartet und kenne dieses Bojengerangel auch als Athlet zur Genüge. Da japst man nach Luft, wird evt. mal unfreiwillig getaucht, würde aber niemals freiwillig auf die Idee kommen, bewusst abzutauchen und versucht normalerweise über Wasser zu bleiben. der Deutsche Meister dagegen schafft es 5s (!) lang abzutauchen, gewinnt dabei anderen Athleten gegenüber, die die DLRG-Paddlerin mit riesigem Umweg umrunden müssen, gut und gerne 20s Zeit. Das macht man nicht aus Versehen, Panik oder spontan, sondern ich fürchte dass da ein Plan dahinter steckt und das auch nicht das erste mal vorgekommen ist.

NBer
30.08.2019, 09:36
der drops war dieses jahr 30min nach zieleinlauf gelutscht. möchte man das zukünftig ändern, muss die einspruchsfrist verändert werden. da kann man über seinen landesverband (beauftragung des jeweiligen präsidiums mittels mitgliederversammlung und -abstimmung) eine änderung der sportordnung beantragen.
auch das beispiel mit "wenn einer eine runde zu wenig läuft hätte man ja wohl was gemacht" stimmt so nicht. auch da wäre die einspruchsfrist abgelaufen. der unterschied zur jetzigen situation......bei derart gravierenden regelverstößen die jeder (athlet oder trainer) sofort mitbekommt, weil sie die objektiv wahrgenommenen rennverlauf ändern, hätte die 30min einspruchsfrist locker ausgereicht und wäre auch wahrgenommen worden.
und solange es im triathlon keinen videoschiedsrichter gibt, der mögliche regelverstöße anhand von fernsehbildern innerhalb der 30 minuten frist anzeigen kann, kann es keine änderungen geben.

Helmut S
30.08.2019, 09:41
Leider sieht man nicht, wann die Athleten, die vor dem Abtauchen gleichauf mit dem "Delinquenten" geschwommen sind, seine Auftauchposition erreichen, dann könnte man genauer sagen wie viel das eigentlich wirklich ausgemacht hat.

NBer
30.08.2019, 09:43
mal eine idee zur praktischen umsetzung..... ich denke am einfachsten wäre es vor und hinter der boje jeweils eine 25m leine in schwimmrichtung zu ziehen, so dass sich die athleten schon frühzeitig in eine "bojen-umrundungs-gruppe" einfädeln müssen. vor allem die athleten würden so früh merken, dass sie die boje falsch anschwimmen, wenn sie auf der falschen seite der leine sind.

Hafu
30.08.2019, 09:45
der drops war dieses jahr 30min nach zieleinlauf gelutscht. ...

Nein, der "Drops war eben nicht gelutscht, denn für einen Verband besteht eben keine Geheimhaltungspflicht bei solchen Dingen, wie Hajo Seppelt treffend analysiert:

Die DTU hätte den absurden Sachverhalt selbst öffentlich machen können, sobald sie davon erfahren hatte. Das hat sie nicht getan. Sie hat stattdessen unfaires Verhalten gedeckt und letztlich die Integrität des sportlichen Wettbewerbs nicht geschützt. Dabei ist genau das der Kern ihrer Aufgabe.

Auch jetzt nachdem der Vorfall durch die Artikel von Niclas Bock und Hajo Seppelt einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden ist, findet sich auf der Verbandswebseite www.dtu-info.de keinerlei Stellungnahme dazu, sondern der Fall wird weiterhin totgeschwiegen. Der "Deutsche U23-Meister" wurde auch nach den Finals in Berlin offiziell vom Verband für die Weltmeisterschaft in Lausanne gemeldet (an der er jetzt wegen Verletzung nicht teilnehmen kann), obwohl zu einer solchen Nominierung der Verband nicht verpflichtet ist. Auch da hätte man eine Chance gehabt, nach außen zu zeigen, dass man für fairen Sport steht.

Helmut S
30.08.2019, 09:49
Nein, der "Drops war eben nicht gelutscht [...]

Er meinte ja, so habe ich NBer zumidnest verstadnen, vom Regelwerk her, als Antwort auf deine Bemerkung der "Ahndung" des unsportlichen Verhaltens.

Kommunikativ ist der Drops sicher nicht gelutscht, sondern nachher überhaupt erst ausgepackt - volle Zustimmung ;)

Helmut S
30.08.2019, 09:51
Was ich nicht verstehe: Warum schwimmen die eigentlich so lange soweit links von der Boje und geradewegs und sehenden Auges auf die falsche Seite zu? Jeder der schon zwei, drei mal um so ne Boje rum geschwommen ist, weiß doch, dass man da wirklich unglaublich viel Zeit verliert, wenn es sich da "staut". Freilich, wenn man hart rechts (oder auch lange nur leicht rechts) schwimmt, schwimmt man weiter und verliert auch etwas - aber das is ja gar kein Vergleich.

OH_JE51
30.08.2019, 09:56
HaFu: Das verstehe ich nicht: er wäre disqualifiziert worden, sein Team hätte aber die durch seine Unsportlichkeit erhaltenen Punkte trotzdem behalten dürfen? Wo ist da die Logik? Nach meiner Kenntnis wird ein disqualifizierter Athlet mit der maximalen Platzziffer gewertet und darf auch kein Streichergebnis sein, aber vermutlich meinst du das.
Das habe ich gemeint.

NBer:auch das beispiel mit "wenn einer eine runde zu wenig läuft hätte man ja wohl was gemacht" stimmt so nicht. auch da wäre die einspruchsfrist abgelaufen. der unterschied zur jetzigen situation.
Nein. Das inoffizielle Ergebnis wird, nach Kontrolle der Zwischenzeiten/Anzahl Runden vom Einsatzleiter, unterschrieben und ausgehängt. Mit dem Zeitpunkt des Aushängens beginnt die 30 minütige Einspruchsfrist. Gibt es keinen Einspruch macht der Einsatzleiter das Ergebnis offiziell.

Hafu
30.08.2019, 09:57
Leider sieht man nicht, wann die Athleten, die vor dem Abtauchen gleichauf mit dem "Delinquenten" geschwommen sind, seine Auftauchposition erreichen, dann könnte man genauer sagen wie viel das eigentlich wirklich ausgemacht hat.

Schau dir in der Ergebnisliste, die schwimmzeit von Hellwig an und schau dir die Schwimmzeiten der Athleten an, die mit ihm und kurz nach ihm die erste Boje erreicht haben. Man kann fast alle Nummern lesen, wenn man sich Mühe gibt.

Mein Sohn (Startnummer 21, orange Badekappe hatte eine Schwimmzeit von 9'07 min, Hellwig eine Schwimmzeit von 8:31). Frederic erreicht das Kanu genau in dem Augenblick, als Hellwig abtaucht, sie waren also hier bei knapp der Hälfte der Schwimmstrecke nahezu gleichauf und braucht danach rund 20s bis er überhaupt an dem Surfbrett vorbeikommt.

Hellwig erreichte als einziger aller Athleten die man im verlinkten Video im großen Bojengerangel erkennen kann, noch die erste Radgruppe, was natürlich enorm Kraft im weiteren Rennverlauf spart.

Feanor
30.08.2019, 10:54
???

Hier ist übrigens die strittige Szene im Video (https://www.ardmediathek.de/daserste/player/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTAxYTkyMjA5LTE5OWYtND lhZC04ZTIyLWRiYWMwYzM0NGE4Mg/triathlon-deutscher-juniorenmeister-tim-hellwig-kuerzt-ab), in der man gut sieht wie andere Athleten (inklusive mein Sohn (= orange Badekappe mit Startnummer 21 sowie auch Patrick Lange) die problematische Szene zwar mit gigantischem rennentscheidendem Zeitverlust, aber sportlich fair gelöst haben.

Ich bin selbst jahrelang in der Bundesliga gestartet und kenne dieses Bojengerangel auch als Athlet zur Genüge. Da japst man nach Luft, wird evt. mal unfreiwillig getaucht, würde aber niemals freiwillig auf die Idee kommen, bewusst abzutauchen und versucht normalerweise über Wasser zu bleiben. der Deutsche Meister dagegen schafft es 5s (!) lang abzutauchen, gewinnt dabei anderen Athleten gegenüber, die die DLRG-Paddlerin mit riesigem Umweg umrunden müssen, gut und gerne 20s Zeit. Das macht man nicht aus Versehen, Panik oder spontan, sondern ich fürchte dass da ein Plan dahinter steckt und das auch nicht das erste mal vorgekommen ist.

Ein bisschen übertrieben, oder? Er war 2 Sekunden unter Wasser und vorher wird er auch 3-4 Sekunden durch das Board gestoppt. Einen Plan kann ich da nicht entdecken, aber vielleicht kannst Du ja aufklären warum Du hier einen Widerholungstäter vermutest?
Davon abgesehen gibt es in fast allen Sportarten die Diskussion, um den nachträglichen Videobeweis bzw. Strafen/Disqualifikationen aufgrund von Hinweisen durch "Nicht-Beteligte" (z.B. Zuschauer). Da mittlerweile überall jemand mit einer Handykamera rumläuft, die Videos im Internet auftauchen etc. müssen die Verbände klären, wie mit solchen Informationen umgegangen werden soll.
Ich bin auch der Meinung, dass die DTU, nachdem sie den Vorfall kannte, aktiv kommunizieren hätte müssen. Mit welchen Konsequenzen richtet sich dann nach dem Regelwerk.