Vollständige Version anzeigen : Mama, spielst du mit mir Triathlon?
Er macht das wovon ich träume, aber wahrscheinlich sind seine pinkfarbenen Hallenfussballschuhe sauberer als meine vollgeschlammten Lieblingsschuhe ;)
Von daher Geschwister im Geiste :Blumen: :Huhu:
Das Kind kann sich SEHR für Equipment begeistern (wie der Vater). Du offensichtlich auch :) .
Spitzenklasse!
Danke:Huhu: :Blumen:
Oh, danke, Lob aus berufenem Munde, POLDI.
soloagua
05.11.2014, 21:00
So schön, dass Du wieder schreibst!:Huhu:
Ist so süss, dass er sich noch so über die Schuhe freuen kann! Besser als wenn es schon so selbstverständlich für ihn wäre. Super!
Meine neuen Schuhe oder auch andere Sachen, wie Räder etc. müssen immer ein paar Tage neben dem Bett stehen... da kann ich mich jeden Morgen & Abend freuen.
... und das mit dem Fussball... Schwamm drüber und schweigen ;)
Ich habe jetzt direkt ein schlechtes Gewissen da ich eigentlich in der Arbeit bin, aber doch die dezenten +90 Seiten gelesen hab :Cheese:
Super Geschichten bzw. Erlebnisse in Text gefasst, respekt :)
Wir erwarten auch demnächste Zwillinge und ich bin schon gespannt ob Sie sportlich eher aktiv oder passiv veranlagt sind :P
Wobei die Sprüche werden wohl sowieso interessant :P
Lg
Duafüxin
06.11.2014, 13:39
Wir erwarten auch demnächste Zwillinge und ich bin schon gespannt ob Sie sportlich eher aktiv oder passiv veranlagt sind :P
Wobei die Sprüche werden wohl sowieso interessant :P
Lg
Bis sie sprechen können dauert ja nochn bisschen. ;)
Viel Spass beim Doppelpack und schreib auch mal ordentlich Berichte (falls Du dazu kommst) :Huhu:
Ich habe selber eine kleine Tochter und ich hoffe das sie auch auf den sportlichen weg des Lebens gehen wird und das mit Spaß und Freude!
Kompliment an die Mutter die das schon so lange zeit mitmacht ;)
der Post ist genial! :Cheese:
den jungen fördern fördern fördern :Cheese: ;)
Süßer Thread. Hab zwar noch nicht alle 90 Seiten durch, aber das was ich gelesen habe, ist so putzig. Finde es immer richtig toll, wenn die ganze Familie zu Sportveranstaltungen kommt und die Kinder sehen, dass es noch etwas anderes außer Fernsehen gibt:)
Das Kind ist sauer. Da reden immer alle von "Ihr seid ein Team" und dann werden die Kinder aus seiner Sicht doch ganz unterschiedlich behandelt. Der Dicke findet das ungerecht. Und auf Ungerechtigkeiten reagiert er extrem empfindlich. "Woanders ist es anders," sage ich, "aber nicht immer besser." Willkommen in der Welt des Fußballs.
Als der erste Fußballtrainer uns fragte, welche Pläne wir denn mit dem Kind hätten, haben wir gelacht. Naja, wurde uns gesagt, es gäbe schon immer wieder Eltern, die am sportlichen Horizont für ihre Kinder eine Fußballkarriere und für sich selbst große Häuser und teure Autos sähen. Als der zweite Trainer nach dem Plan fragte, reagierten wir ein wenig unwirsch und beim dritten haben wir es dann endlich, endlich verstanden: Ja, so viele da draußen haben Pläne mit ihren Kindern. Da dürfen 8-Jährige nur eine Sportart betreiben, weil die Väter der Meinung sind "Wenn, dann richtig". Was immer das heißen mag. Mancher Nachwuchskicker muss auch abends um 20 Uhr ins Bett, wenn er am nächsten Vormittag um 11 Uhr ein Spiel hat. Oder ein entnervter, rauchender 130-Kilo-Vater pfeift seine Frau am Spielfeldrand an, dass der Sohnemann jawohl grade Pommes gegessen haben müsse; würde man ja sehen, dass der beim Laufen überhaupt keine Luft mehr bekäme.
Überhaupt wird die Luft dünner. Der Dicke bleibt cool. In die Kreisauswahl will er und wird zum Sichtungstraining eingeladen. Er ist ein zurückhaltendes und rücksichtsvolles Kind, kein Angeber. Aber am Tag des Trainings sieht man, dass er will. Die Eltern sind weiterhin planlos. Dem Kind gelingen Dinge, die es sonst nicht kann. Wettkampftyp, sagt meine beste Freundin immer. Leistungsschwankungen wie die Mutter, denke ich. Am Ende ist er drin in der Auswahlmannschaft.
Der Anruf von einem Profiverein kommt dann doch sehr überraschend. Klar gibt es begabte Kinder, aber unserer? Der Dicker freut sich und will mal hin. Wir fahren dann mal hin. Planlos und haltungslos. Wir sehen das entspannt, weil wir nicht glauben, dass sie ihn haben wollen. Leute mit mehr Fußballahnung sehen das anders. Das Kind hat auch keinen Plan und so spielt es auch. Zaghaft und zurückhaltend. Macht nichts, denke ich. Manchmal ist es auch ganz gut, wenn einem Entscheidungen abgenommen werden. Und so ist es dann auch: Absage. Über die Begründung muss ich schmunzeln: Es gäbe andere Kinder, die körperlich deutlich robuster seien. Klar, denke ich, das nennt sich relativer Alterseffekt und zieht sich bis in die Nationalmannschaft. Unser Junior ist im Oktober geboren, da wird es immer Größere und Stärkere geben. Der Kicker nimmt´s locker, und ich bin erleichtert, dass keine Tränen fließen und ihm das wohl nicht so wichtig war.
In der Vereinsmannschaft sind jetzt viele neue Jungs. Fast alle akquiriert, fast alle Kreisauswahlspieler. Der Druck steigt Der Dicke gibt sich unbeeindruckt. Einige müssen gehen, andere dürfen bleiben. Er behauptet sich gut. Seine bisherige Rückennummer "7" wollen einige, weshalb sie ausgelost wird. Nur einer darf seine Trikotnummer behalten: Die "10" bleibt beim Trainerkind. Kann man so entscheiden, keine Frage. Ob man das dann mit "Er bringt immer seine Leistung und hat sie verdient" begründen sollte, weiß ich nicht. Oder wie der Dicke meint: "Die sagen immer "Ihr seid alle ein Team" und dann behandeln sie alle unterschiedlich." Ich sage, wie ich das sehe. Offen und schonungslos. Er fragt, ob er mit Fußball aufhören kann, wenn er einen anderen Sport gefunden hat. "Es ist deine Freizeit", antworte ich, "da kannst du machen was du willst. Du brauchst auch gar nicht zu machen. Das ist alles vollkommen in Ordnung!" Am Ende will er dann doch wieder zum Training. Immerhin macht´s schnell, denke ich. Über 5 Kilometer stehen wir hier kurz vor der Wachablösung. Neulich ist er 3 Plätze hinter seinem Vater ist Ziel gekommen. Freudestrahlend stand er vor mir und mir fiel nichts Besseres ein als "Wo kommst du denn her?" zu fragen.
Während ich das hier schreibe muss ich an die Mutter denken, die ihren Sohn im Profiverein neulich so mies behandelt hat. Ich habe am Spielfeldrand gestanden und dem Kind heimlich "Daumen hoch" gezeigt, um ihn aufzumuntern. Heimlich habe ich hinter meiner Sonnenbrille geweint.
Vor ein paar Minuten ist der Blonde eingeschlafen. Eine ganze Zeit hat er noch sein aktuelles Lieblingslied vor sich hingeträllert "Lass die andern sich verändern und bleib´ so wie du bist."
Soo lange habe ich gewartet dass Du wieder schreibst.... eben fast meinen Augen nicht getraut und mich gefreut!!!!
Deine Geschichte zeigt, dass ihr alles richtig gemacht habt!
Der kleine Blonde ist ein wunderbar natürliches Kind. Der macht seinen Weg!
Und noch toller ist, dass ihr alles so gut besprecht, das ist nicht überall so.
Ich habe zwar keine Kinder, aber so sieht meine Idealvorstellung aus!
Ganz liebe Grüße
Marion,
die sich immer freut von Dir zu lesen.
sybenwurz
08.07.2015, 22:25
Soo lange habe ich gewartet dass Du wieder schreibst...
Ja nä?!
Kaum wartste mal ein halbes Jahr...:Cheese:
reisetante
08.07.2015, 23:01
Ja nä?!
Kaum wartste mal ein halbes Jahr...:Cheese:
... und dafür dann literarischer Genuss vom Feinsten. Da lohnt sich das Warten!
sybenwurz
08.07.2015, 23:19
Das wollt ich natürlich nicht ausgeschlossen haben mit meinem leichtfertig dahingeworfenen Kommentar...
danke Pantone - ich habe Dich und Deine Berichte vermisst :Huhu: :Blumen:
alles Gute Dir und Deiner Familie! :bussi:
danke Pantone - ich habe Dich und Deine Berichte vermisst :Huhu: :Blumen:
alles Gute Dir und Deiner Familie! :bussi:
+1 super :Blumen:
Ich habe zwar keine Kinder, aber so sieht meine Idealvorstellung aus!
Ganz liebe Grüße
Marion,
die sich immer freut von Dir zu lesen.
Meine Liebe, von ideal bin ich weit weg!!! Wenn´s z. B. um Schule geht, verstehe ich keinen Spaß. Insbesondere beim Thema "Kopfrechnen" verliere ich gelegentlich die Nerven. Immerhin entschuldige ich mich im Nachhinein, wenn ich etwas überreagiert habe. Sprüche wie "Ich bin Mathematiker und kein Rechenknecht" lasse ich da auch gar nicht gelten. Ich bin aber voller Zuversicht, dass Mathe besser wird, wenn der Bereich des Rechnens mal verlassen und andere interessantere Bereiche entdeckt werden ... Wäre ich jetzt nicht zuversichtlich, würde ich wohl fast jeden Tag aus der Haut fahren. Wenn allerdings selbst Nobelpreisträger John Nash im Kopfrechnen angeblich mal eine 2- hatte, lässt mich das für unseren mehr als bescheidenen Fall ein klein wenig Hoffnung schöpfen.
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Kleiner Nachtrag zum Fußball: Die Jungs haben am letzten Wochenende gegen eine Deutschland-Top-5-Mannschaft (FV Mainz 05) gespielt und sind sensationell untergegangen. Der Dicke hatte das Training vorher ausgesetzt, weil er erkältet war. Kommt meist nicht so gut an, war mir aber egal. Am Spieltag ist mein Mann so nett, mitzufahren. Ich bleibe zu Hause. Zum Einen bin ich ziemlich sicher, dass das nicht gut gehen wird, zum Anderen muss ich mal die Wohnung putzen. Aus den Augenwinkeln hatte ich die Mainzer Buben neulich gegen eine ein Jahr ältere Vereinsmannschaft spielen sehen. Überragend ist noch untertrieben. Das Kind hat nicht so recht Lust, gibt sich aber einen Ruck, weil es ja das letzte Spiel der Saison ist.
Ergebnis: Gespielt wurden 3 Halbzeiten mit je 20 Minuten. Der Blonde kam kaum zum Einsatz, erzählt mein Mann später. Vielleicht 2 mal 6 Minuten, mehr wären es wohl nicht gewesen. Das Kind sei auch eher so vor sich hin gejoggt und habe keinen übermäßigen Einsatz gezeigt. Wie er halt so ist, wenn ihn das nicht anficht. Ist ja kein Punktspiel, keine Sichtung und verlieren werden sie eh. Da macht der sich nicht verrückt.
Am Ende gewinnt Mainz 21:1 (ja, einundzwanzig zu eins). Der Trainer schickt später eine Mail, in der u.a. hofft, dass die Niederlage den Jungs nicht zu sehr zu schaffen macht. Mein Mann lacht. Der Dicke habe nach dem Spiel gleich gemeint, dass er ja gar keine Badehose mit habe, wenn er gleich mit zu seinem Freund fahren will. Ansonsten hätte das Kind nur gesagt, dass es gar nicht geguckt, sondern einfach nur draufgehalten habe. Kommt selten vor. Normalerweise wird ja erst der Gegenspieler und danach der Torhüter ausgespielt, bevor der Ball im leeren Tor versenkt wird. Warum das Kind das immer so spannend machen müsse, hatte ich auch mal gefragt. "Weil", hatte der Junior geantwortet, "das immer so doof aussieht, wenn man allein vorm Torwart ist und den Ball dann nicht reinmacht."
Geht also auch anders. Habe ich was verpasst. Wäre ich mal besser mitgefahren.
PS: Mein Mann und ich hoffen, dass das die vorerst letzte Begegnung mit einer Mannschaft aus einem Nachwuchsleistungszentrum ist. Von so Spielen hat aus unserer Sicht keiner etwas: weder die Dorfkicker, noch die superguten Jungs aus dem Profiverein.
PPS: Und wenn hier jemand einen Tipp hat, wie man jemandem vermittelt, dass man Kopfrechnen lernen und behalten muss, bin ich DANKBAR!!!!
Super Bericht :)
Seitdem ich alle Seiten durchhabe bin ich schon sehr gespannt wie ich mit meinen Zwillingsjungs so die Vorpupertät erleben werden :Lachanfall: :Cheese:
Und natürlich auf die Fortsetzung
Mit 8 Monaten können Sie solche Sätze wie "Mathematiker und kein Rechenknecht" Gott sei dank noch nicht loswerden :P
Glaube aber, dass ich wohl lachend am Boden liegen würde. :Lachanfall:
gebistom
16.07.2015, 09:19
Immer wieder schöne Deine Erzählungen Pantone.
Mein kleiner, bald zwei Jahre, wird wohl auch ein Fussball begeisteter da er am liebsten den ganzen Tag Fussball (Tschutte wie wir Schweizer sagen) spielen möchte. Neulich hat er jedoch den Duathlon revolutioniert: Zwanzig Runden Bobbycar in der Wohnung wurden nach einer von mir verordneter Zwangstrinkpause mit fünf Runden laufen ergänzt :Lachanfall: .
Grüsse
Teuto Boy
16.07.2015, 09:27
Hallo Pantone, super Beitrag, oft lösen deine Zeilen ein deja vu bei mir aus, weil ich auch einen Jungen in ähnlichem Alter habe, der Fußball spielt und wenig Begeisterung für schulische Belange zeigt :Lachen2:
Das 1*1 Dilemma habe ich mit der besten Erziehungsmethode der Welt gelöst: ERPRESSUNG, pädagogisch nicht wertvoll aber wirkungsvoll...
Wir haben immer auf dem Weg zum Training oder Spiel im Auto geübt, am Ziel durfte er dann erst austeigen wenn er die Reihe vorwärts, rückwärts und durcheinander drauf hatte. Dadurch wird nebenbei die Stressresistenz geschult :cool:
ok ich bin nicht stolz auf mich, aber es hat funktioniert. Als er mir sein Zeugnis zeigte, musste ich grinsen, dass im Fach Mathe nur einmal ein Kreuzchen ganz links stand, ihr kennt euch denken wo....
Seitdem ich alle Seiten durchhabe bin ich schon sehr gespannt wie ich mit meinen Zwillingsjungs so die Vorpupertät erleben werden :Lachanfall: :Cheese:
Zwillingsjungs sind ja cool! Da steht bestimmt viel Spaß ins Haus :Blumen: !
Mein kleiner, bald zwei Jahre, wird wohl auch ein Fussball begeisteter da er am liebsten den ganzen Tag Fussball (Tschutte wie wir Schweizer sagen) spielen möchte. Neulich hat er jedoch den Duathlon revolutioniert: Zwanzig Runden Bobbycar in der Wohnung wurden nach einer von mir verordneter Zwangstrinkpause mit fünf Runden laufen ergänzt :Lachanfall: .
Herrlich, wie die so imitieren, oder :) ? Ich finde das immer richtig rührend, wenn sie so "groß" sein wollen. Wir mussten früher auch immer Siegerehrungen spielen. Als das Kind im Rahmen der vorbereitenden Maßnahmen für die Einschulung von einer Psychologin gefragt wurde, ob es denn auch schon ein Wort schreiben könne, hat er gemeint: "Ja, Urkunde." und das Wort Urkunde fehlerfrei aufgeschrieben. Die meisten Kinder schreiben wohl Auto oder Baum oder so was.
Das 1*1 Dilemma habe ich mit der besten Erziehungsmethode der Welt gelöst: ERPRESSUNG, pädagogisch nicht wertvoll aber wirkungsvoll...
RECHT HAST DU! Wer sich mühelos Wörter wie z. B. Atmosphäre, Stratosphäre und Exosphäre merken kann, wird so lange mit Kopfrechnen gequält bis er sich "3*4" auf seine Festplatte brennt.
slo-down
16.07.2015, 14:18
Mein kleiner, sagt zu allen Männern die er mit Rennrad sieht Papa :Cheese:
Und wenns dann mal ins Training geht, dann holt er sein Pucky raus und will auch mitfahren.
Sobald ich zurückkomme, will er immer meinen Radhelm aufräumen.
gebistom
16.07.2015, 14:54
Herrlich, wie die so imitieren, oder :) ?
Ja das ist es, aber man muss auch höllisch aufpassen vor allem bei dem was man sagt :Cheese: .
Sobald ich zurückkomme, will er immer meinen Radhelm aufräumen.
"Radhelm aufräumen" ist ja klasse!!!! Mein Mann hat vor Jahren immer Blut und Wasser geschwitzt, wenn beide zusammen das Rad "geputzt" haben ....
Ja das ist es, aber man muss auch höllisch aufpassen vor allem bei dem was man sagt :Cheese: .
Du denkst ans Autofahren und die kleine zarte Kinderstimme, die vom Rücksitz ertönt: "Hast du eben F*** gesagt???" :Lachen2:
slo-down
16.07.2015, 15:31
"Radhelm aufräumen" ist ja klasse!!!! Mein Mann hat vor Jahren immer Blut und Wasser geschwitzt, wenn beide zusammen das Rad "geputzt" haben ....
Du denkst ans Autofahren und die kleine zarte Kinderstimme, die vom Rücksitz ertönt: "Hast du eben F*** gesagt???" :Lachen2:
Geht ja noch weiter.
Er zieht sich zu Hause auch den Radhelm an, wenn er mit seinem Laufrad durch die Gegend fährt.
Auch trinkt er gern aus meinen Trinkflaschen.
Geht ja noch weiter.
Er zieht sich zu Hause auch den Radhelm an, wenn er mit seinem Laufrad durch die Gegend fährt.
Auch trinkt er gern aus meinen Trinkflaschen.
Das Kind ist definitiv auf dem richtigen Weg!
slo-down
16.07.2015, 15:37
Ich hoffe nur das er mehr Talent hat, als der Papa.
Wobei mir es echt egal ist was er für eine Sportart betreibt. Hauptsache er hat Spaß, und eine Mannschaftssportart kann auch nicht schaden.
gebistom
16.07.2015, 15:41
Wobei mir es echt egal ist was er für eine Sportart betreibt. Hauptsache er hat Spaß, und eine Mannschaftssportart kann auch nicht schaden.
Exakt meine Einstellung.
Ich hoffe nur das er mehr Talent hat, als der Papa.
Wobei mir es echt egal ist was er für eine Sportart betreibt. Hauptsache er hat Spaß, und eine Mannschaftssportart kann auch nicht schaden.
Egal welche Sportart, sehe ich auch so. Aber mittlerweile finde ich eine Einzelsportart ja sogar fast "ehrlicher" als eine Mannschaftssportart. Aus der Mannschaft unseres Sohnes (8 Jahre) wurden die ersten rauskomplimentiert. Wenn du die Aufstellung auf dem Feld siehst, weißt du, welcher Coach oder Ersatzcoach gerade am Spielfeldrand steht. Spielanteile richten sich mal nach der Leistungsstärke, mal nach genetischer Verbundenheit. Gibt´s immer, ich weiß. Aber manchmal nervt es eben mehr und manchmal weniger.
Und wenn der Dicke im Schwimmen bös abgehängt wird - so wie neulich - dann gibt´s auch keine Ausreden. Trost gibt´s natürlich trotzdem :bussi: .
Zum ersten Mal seit Einschulung unseres Kinder werden die Teilnehmer der Bundesjugendspiele an der hiesigen Grundschule im großen Rahmen geehrt. Der Dicke ist mittelweile in der dritten Klasse. Weil er vorzeitig eingeschult ist, muss er auch schon mal gegen Jungs antreten, die einen Kopf größer und über ein Jahr älter sind. Spielt aber nicht so die Rolle, weil die Jungs nach ihren Altersklassen gewertet werden. Aber manchmal ist es doch anders:
Am Tage der Ehrung treffen sich alle auf dem großen Pausenhof vor dem Haupteingang der Schule: Schüler, Lehrer, Hausmeister. Auch ich bin mit einer ersten Klasse da und zusammen stehen wir aufgeregt herum und warten, was wohl gleich passieren wird. Der Dicke rennt an mir vorbei: "Hallo, Mama!", ruft er. "Halloooo," brülle ich dem enteilenden Rücken hinterher. Später sehe ich ihn schräg rechts vor mir mit seiner Klasse stehen.
Die Show beginnt. Erste Klassen, zweite Klassen, dann die dritten. Das Kind erhält eine Ehrenurkunde mit 904 Punkten und darf nach vorn. Er übereilt nichts. Drei Stufen hoch, drei Stufen runter. Wiegender Gang, lässige Haltung. Soll man keiner merken wie stolz er auf die Urkunde und den blauen Beutel mit "Frankfurt Skyliners-"Aufduck ist.
Danach werden das beste Mädchen und er beste Junge des dritten Jahrgangs geehrt. Er ist es nicht. Ein anderer wird mit achthundertirgendwas Punkten aufgerufen. Sofort ist der Blonde von Freunden umringt. Das Kind dreht sich zu seiner Klassenlehrerin um und die deutet an, dass er mal nach vorn gehen solle. Macht er auch. Geht auch einen ganzen Ticken schneller als vorher. Eine Lehrerin beugt sich zu ihm und sagt ins Mikrofon: "Das klären wir gleich."
Nach der Ehrung der vierten Klassen ist große Pause. Als ich ins Klassenzimmer komme, steht der Dicke mit seiner Urkunde und seinem blauen Büdel mitten im Raum. "Hey," sage ich und grinse ihn an, "ist das nicht verboten für Kinder, sich im Lehrerzimmer aufzuhalten?" Er grinst zurück. Ich bekomme mit, dass das jetzt irgendwie geklärt wird und trolle mich in die Teeküche.
Die nächste Stunde beginnt. Erste Klasse, Deutsch. Wir besprechen gerade ein Arbeitsblatt als auf einmal der Lautsprecher knarrt. "Hallo, liebe Kinder", beginnt eine freundliche Frauenstimme und nennt ihren Namen, "Ich habe einen Fehler gemacht. Ja, auch Lehrerinnen machen Fehler." Und dann erklärt sie in zwei Sätzen, wie alles richtig ist. Am Ende sagt sie: "Der beste Junge des dritten Jahrgangs ist - Kunstpause- : Pantones Sohn." Während es in Klasse meines Sohnes wohl hoch hergegangen ist, meint ein Erstklässler lakonisch zu mir: "Na, da hast du ja Glück gehabt."
Später auf dem Schulhof treffe ich die beste Athletin des dritten Schuljahres und gratuliere ihr. "Mensch," beglückwünsche ich sie, "da habt ihr ja richtig abgesahnt mit eurer Klasse. Du hast gewonnen, der Dicke hat gewonnen und die Klassenstaffel habt ihr auch gewonnen. Also, besser geht´s doch nicht, oder?" "Och," meint sie trocken, "so´ne Durchsage hätte ich auch gern gehabt."
Mittags gehen das Kind und ich zusammen nach Hause. Den Beutel musste er abgeben. Stattdessen trägt er jetzt ein bunt verpacktes Geschenk unter dem Arm. Was drin ist, weiß er. Hat er schon bei den anderen gesehen. Was er aber nicht weiß, und worüber er sich laut Gedanken macht, ist die Frage, die am Tage übrig bleibt: "Ob ich auch bei allen einzelnen Sportarten am besten war, Mama? Das würde ich schon gern mal wissen!"
slo-down
21.07.2015, 14:34
Wenn du so von deinem "Dicken" schreibst muss ich zwangsläufig an meinen kleinen "Bomber" denken :Cheese:
Wenn du so von deinem "Dicken" schreibst muss ich zwangsläufig an meinen kleinen "Bomber" denken :Cheese:
Ein Kind ist wie es ist, haben wir als Eltern inzwischen gelernt, oder :cool: ? Da kannste nichts machen. Und: Erziehung ist bitte-und-danke-sagen.
Wenn ich ehrlich bin, hätte ich es ja schon gern gehabt, dass der Dicke einmal die Woche schwimmen geht. Einfach nur so viel, dass er ein bisschen lernt, wie man gut schwimmt. Hat man doch sein Leben lang von gut, oder nicht? Aber er wolllte nicht und wir hatten ihn nicht gezwungen.
Bei den diesjährigen Stadtmeisterschaften wollte er dann trotzdem mitmachen. Und ist ziemlich hinterhergeschwommen. Tja, was willste da sagen. Bevor du was Falsches sagst, sagste mal besser nichts. Hatte ihn schon etwas gewurmt, aber das war´s dann auch.
Als Nächstes hatte das Kind dann in den Ferien den Kiel-Triathlon mitmachen wollen. Leider durfte er mit seinem Weihnachtsgeschenk (ein Crosser!) nicht starten und musste auf ein zu kleines Mountainbike ausweichen. Daran lag es aber nicht. Es lag am Schwimmen und am Nicht-in-die-Schuhe-kommen in der Wechselzone. Der Dicke wurde strahlend Vierter und war völlig euphorisiert, wie viele Kinder er auf dem Rad überholt hat. Wir freuten uns, dass es keine Tränen gab, sondern dass wir ein glückliches und heiles Kind in die Arme schließen und küssen konnten und gratulierten ihm herzlich zum vierten Platz.
Erst Stunden später sagte ich dann doch das, was ich mir eigentlich verbeißen wollte: "Wenn ich dir was sagen darf", beginne ich zögerlich, "ich glaube, du wärest ganz schön gut, wenn du mal richtig schwimmen lernen würdest." Und dann sage ich nichts mehr dazu und habe trotzdem ein schlechtes Gewissen.
Am einem regnerischen Ferientag beschließen mein Mann, der Dicke und ich, dass wir ins Rebstockbad nach Frankfurt fahren. Mann und Kind tummeln sich geschlagene drei Stunden im Wasser. Spielen im Wellenbad, große Rutsche rutschen und Schwimmen üben. "Papa," hatte das Kind gemeint, "kannst du mir mal zeigen, wie man richtig krault?" Und mein Mann, der eine größere Spannweite als Michael Phelps, wenn auch eine kleinere als Michael Groß hat, hatte nichts lieber getan. Er selbst war ja als Kind ums Verrecken nicht in irgendeinen Verein gegangen. So richtig Kraulschwimmen hatte er sich im zarten Alter von Ü40 selbst beigebracht. Mit dem Lütten auf dem Schoß hatte er sich Schwimmvideos angesehen und das Kind hatte ausnahmsweise mal nicht geschrien. Und weil Mann und Kind ähnlich ticken, hatte mein Mann dem Kind dann das Wissen so vermittelt, wie er es selbst gelernt hatte: Bewegungsabläufe zerlegen, einzelne Bewegungen ausführen und immer wieder erklärt, warum und wieso man die Dinge so macht, wie man sie macht. Das Kind hatte an den Lippen seines Vaters gehangen und gefragt, wenn er etwas ganz genau wissen wollte und ansonsten gemacht.
Am Ende des Nachmittags hatte das Kind 25 Meter am Stück kraulen können. Niemand war glücklicher als er selbst. "Ich bin ja nicht so der Brustschwimmer", hatte er zu meinem schmunzelnden Mann gemeint, um sich dann mit einem: "Mama, ich geh noch mal eine Bahn schwimmen. Also, Kraul schwimmen ..." einmal mehr Richtung Schwimmbecken verabschiedet.
Sechs Tage später: Mein Mann ist laufen, das Kind und ich sind bei hochsommerlichen Temperaturen im hiesigen Freibad. Das Kind schwimmt aus purer Begeisterung 100 Meter. Kraul versteht sich. Ein Bekannter kommt, gibt dem Dicken ein paar Tipps und schwimmt noch mal zusammen mit ihm 100 Meter. Danach sitzen der Junior und ich am Beckenrand und lassen die Beine im Wasser baulen.
"Mama," meint das Kind, "eigentlich würde ich ja gern 1000 Meter kraulen". "Ist das nicht ein bisschen viel?", frage ich, schließlich habe ich es hier mit einem zu tun, der nicht im Schwimmverein ist und für den das eben kein Klacks ist. "Finde ich nicht", antwortet er, um dann zu fragen: "Kannst du mit schwimmen, Mama?" "Klar", sage ich und wir schwimmen los. Wir machen Pausen und wir haben Spaß. Wir strengen uns an und nach 975 Meter möchte er dann noch mal "Vollsprint" schwimmen. Also, gut, denke ich. Sehe ich halt zu, dass wir ungefähr gleichzeitig ankommen. Dürfte pädagogisch vertretbar sein. Tja, einen Sch*** tu ich. Der Dicke zieht mich ab. Aber sowas von, dass ich es gar nicht glauben kann. Klar bin ich keine gute Schwimmerin, aber mit so einer Klatsche (wir reden hier leider nicht von ein oder zwei Armlängen) habe ich nun wirklich nicht gerechnet.
Als mein Mann später ins Freibad nachkommt, muss er raten, wieviel das Kind wohl geschwommen sei. Mein Mann beginnt seine Schätzung mit hoffnungsvollem Ton in der Stimme: "50 Meter?" und der Junior hat einen Heidenspaß daran, den Blondschopf zu schütteln und die Zahlen immer höher zu treiben. Mein Mann glaubt uns erst kein Wort und ist dann ganz verblüfft.
Wie der Vater, so wird auch der Dicke sicherlich nie in einen Schwimmverein gehen, aber das macht auch nichts. Und bei so viel Freude auf Kinderseite habe ich auch kein schlechtes Gewissen mehr, dass ich dann doch mal was gesagt habe.
gebistom
31.08.2015, 14:36
Danke Pantone für eine weitere super Episode aus Eurem Familienleben.
Mein kleiner interessiert sich auch immer mehr für den Sport. Gestern nach meiner kurz Distanz wollte er dann auch noch laufen. Als sein Kopf immer röter wurde, zwang ich ihn eine Pause zu machen und Wasser zu trinken. Im Auto meinte er dann das er zuhause noch einen Kilometer laufen werde, und Fahrrad (Laufrad) fahren.
viele Grüsse
Süß:Blumen: , da werden Erinnerungen wach O:-)
Mein kleiner interessiert sich auch immer mehr für den Sport. Gestern nach meiner kurz Distanz wollte er dann auch noch laufen. Als sein Kopf immer röter wurde, zwang ich ihn eine Pause zu machen und Wasser zu trinken. Im Auto meinte er dann das er zuhause noch einen Kilometer laufen werde, und Fahrrad (Laufrad) fahren.
So fängt das fast immer an :Blumen:
Süß:Blumen: , da werden Erinnerungen wach O:-)
:bussi:
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Das Kind hat tüchtig Muskelkater im seitlichen Allerwertesten (möglicherweise waren 1000 Meter für den Anfang doch etwas viel, aber auf mich hört hier ja keiner) und heute leider den zweiten Tag Fußballcamp. Er hat überlegt, ob er heute wohl mal besser ins Tor geht. Das Angebot, zu Hause zu bleiben, wurde entschieden abgelehnt.
gebistom
01.09.2015, 11:04
So fängt das fast immer an
Ist ja auch gut so, mein Sohn war ein Grund warum ich vor zwei Jahren mit Laufen begonnen habe.
Und wenn es von den Eltern vorgemacht wird muss man damit leben, wenn die Kinder es einem nachmachen :Cheese:
Ist ja auch gut so, mein Sohn war ein Grund warum ich vor zwei Jahren mit Laufen begonnen habe.
Und wenn es von den Eltern vorgemacht wird muss man damit leben, wenn die Kinder es einem nachmachen :Cheese:
Das stimmt! Alles eine Frage der Referenzgröße, sage ich immer. Mein Mann wollte mich neulich ein wenig veräppeln und meinte zu unserem Sohn: "Deine Mutter ist ja Extremsportlerin. Die hat ja schon einen Ironman gemacht." Darauf der Dicke verständnislos: "Was ist denn DARAN bitte EXTREM, Papa???" "Dein Vater meint, weil ich so lange gebraucht habe," habe ich dann seufzend erklärt.
...
"Mama," meint das Kind, "eigentlich würde ich ja gern 1000 Meter kraulen".
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Sehe ich halt zu, dass wir ungefähr gleichzeitig ankommen. Dürfte pädagogisch vertretbar sein. Tja, einen Sch*** tu ich. Der Dicke zieht mich ab. Aber sowas von, dass ich es gar nicht glauben kann. Klar bin ich keine gute Schwimmerin, aber mit so einer Klatsche (wir reden hier leider nicht von ein oder zwei Armlängen) habe ich nun wirklich nicht gerechnet.
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..."Deine Mutter ist ja Extremsportlerin. Die hat ja schon einen Ironman gemacht." Darauf der Dicke verständnislos: "Was ist denn DARAN bitte EXTREM, Papa???" ....
Also das wäre wohl der Moment wo ich als Mutter Angst kriegen würde was da noch so kommt. :Cheese:
Klasse Pantone, ich freue mich immer riesig wenn es Geschichten aus Eurer Kinderstube gibt.
Schön wie sich das mit dem Schwimmen durch Deinen kleinen Anstoß geregelt hat.
Ganz liebe Grüße :Huhu:
Marion
Boah, habe mir gerade meine heutige Geschichte weggelöscht. Mist. War mal was über Mentraltraining. Mehr oder weniger.
tierunernscht
02.09.2015, 18:10
Boah, habe mir gerade meine heutige Geschichte weggelöscht. Mist. War mal was über Mentraltraining. Mehr oder weniger.
:( :Traurig:
lese Deine Geschichten auch immer sehr gerne. Habe einen 7- jährigen, unsportlichen Sohn und eine 5 - jährige Prinzess Tochter!
super Geschichte mal wieder - herzlichen Dank :Huhu: und schade, dass die nächste ins Nirvana verschwand :(
ansonsten bleib ich dabei:
Pantone - ich will ein Buch von Dir! :liebe053: :liebe053: :liebe053:
Das Kind hat eine neue Lehrkraft im Sportunterricht. Endlich mal einen Mann. "Na," frage ich, "wie war´s denn? Ist der nett?" "Der hat einen Zopf," meint der Dicke. "Und der macht auch Ironman" "Echt jetzt?", hake ich nach. "Woher weißt du das?" "Er hatte einen Rucksack auf, auf dem Ironman stand," erklärt mir der Junior, "und da habe ich zu ihm gesagt: Ironman hat meine Mutter auch schon mal gemacht."
Ich muss lachen. Hätte ich nicht gedacht, dass der zurückhaltende kleine Kerl einfach so Leute anquatscht. Und dann holt er grinsend aus: "Und den zweifachen und den dreifachen und den fünffachen hat er auch schon gemacht!" "Im Ernst?", frage ich, "Wie heißt der noch mal?" Dann googeln wir gemeinsam und der Nachwuchs identifiziert den neuen Lehrer: "Ja, das ist er," meint er, als er sich die Fotos anguckt.
Tja, Leute, unser Dicker hat also seit heute Sport bei Ultra Arnold Wiegand. Da bin ich gespannt, ob der Nachwuchs die Note "1" wird halten können.
PS: Das Kind ruft gerade aus dem Bett: "Was ist mein IQ in Sport?" und ich frage mich, wie man bloß auf sowas kommt.
Wir haben ja ein Kind, das sich von frühester Kindheit an sehr für Regeln interessiert hat. Natürlich gilt das nicht unbedingt für zu Hause, aber außerhalb der eigenen vier Wände schon. Er selbst hält sich ja manchmal schon fast sklavisch an Regeln und als Mutter denkst du da schon mal "Mach dich doch mal ein bisschen locker". Was ihn komplett in Rage bringt sind Erwachsene, die z. B. ihre Rolle als Trainer oder Schiedsrichter nicht wahrnehmen.
Schiedsrichter
Der Dicke bestreitet im Fußballcamp mit seiner Mannschaft das "Finale". Er führt die Ecke aus. Während der Ball in der Luft ist (!), pfeift der Trainer ab. Der Ball geht direkt rein ("Eckentor, Mama!!!"). Seine Mannschaft verliert. Das Kind ist außer sich, steigert sich in Heulen ohne Ende, zumal wohl zum Ende der ersten Halbschaft die gegnerische Mannschaft eine ähnliche Situation hatte und selbstverständlich gewartet wurde, ob der auszuführende Freistoß reingeht oder nicht.
Der Trainer ist hilflos und laviert rum. Erst als der vierte Trainer kommt und fragt, was denn los sei, wird es besser. Der Mann sagt kurz und knapp wie folgt: "Ja, klare Fehlentscheidung! Mit sowas müssen wir alle lernen, umzugehen." Der Junior kriegt sich langsam wieder ein.
Trainer
Das Kind ist sauer. Einer hat seine Schienbeinschoner vergessen und alle müssen eine Runde um den Platz laufen. "Ich vergesse meine Schienbeinschoner nie, Mama," sagt er. "Ich weiß", antworte ich. Von Klein auf hatte ich ihn ermahnt, immer die Dinger zu tragen. Auch im Training. Das Argument vieler Mütter "Ach, im Training braucht man die nicht, da tragen ganz viele keine" hatte ich nie verstanden. Und als jetzt alle mussten, hatte natürlich prompt der Erste seine Schoner vergessen.
Auf einer Veranstaltung für die Eltern hatte ich dann mal erwähnt, dass unser Kind die Regel nicht verstehen würde und ich ihm die nicht erklären konnte. Die Antwort war in etwa so ausgefallen: "Seitdem hat auch keiner mehr seine Schienbeinschoner vergessen." Ohja, danke, das leuchtet natürlich ein.
Ausstattung
Bei jeder passenden Gelegenheit wird man als Eltern im hiesigen Verein darauf hingewiesen, dass die Kinder gern im einheitlichen Outfit erscheinen sollen. Außer unserem Kind haben fast alle folgendes Komplettsortiment: Trainingsanzug, Trainingsset (kurze Hose, kurzes Shirt, Stutzen), Aufwärmpulli 1 und Aufwärmpulli 2, Regenjacke, Rucksack, Handschuhe, Mütze. Und dabei habe ich sicherlich noch was vergessen. Wobei das mit dem einheitlich so eine Sache ist, weil die Bekleidungsstücke ständig unterschiedlich bedruckt werden.
Zum letzten Trainingsspiel ist das Kind nicht umgezogen erschienen, da die Kinder sich ja in der Kabine umziehen. Die Trainingsjacke hatte er im Rucksack. Da musste er sich wohl anranzen lassen, dass er nicht in Trainingsbekleidung erscheine. "Das nächste Mal", rate ich ihm, "sagst du einfach, du kommst direkt von einer Schule AG oder vom Zahnarzt oder so." Das Kind ist genervt und fragt, warum man denn bitte überhaupt dieses ganze Zeug bräuchte. Wenn man eine Trainingsjacke habe, bräuchte man nun wirklich keinen Extra-Pulli.
Ich biete an, dass er sich die Sachen ja zum Geburtstag wünschen könne. Will er nicht und hakt stattdessen noch mal nach, wofür man das ganze Zeug überhaupt bräuchte, schließlich habe er ja auch noch die neuen Klamotten aus dem Vereinscamp, die man immer dazu bekäme und die wolle er ja auch mal tragen. Da lasse ich die Katze aus dem Sack: "Weil dein Trainer das gut findet und weil er die verkauft."
Tennis
Gestern dann hat sich das Kind mal locker gemacht. Es hat auf dem Tennisplatz schelmisch grinsend mit seinem Trainer diskutiert. Erst hatte er die Punkte im Trainingsspiel lauthals anders gezählt als der Coach und dann hatte er den Schläger sinken lassen und freundlich gemeint: "Warum zählt das bei ihm anders als bei mir? Ich versteh die Regel nicht." Er hatte seinen Trainer aufmunternd angeguckt und auf eine Antwort gewartet.
Der Trainer hatte irgendwas gebrabbelt, aber das Kind hatte nicht locker gelassen. "Ja, wie", hatte der Trainer gemeint, "und deswegen spielst du jetzt einfach nicht weiter oder was???" "Ich verstehe die Regel nicht," hatte der Dicke insistiert, und ich war heilfroh, dass er es dieses Mal so locker nimmt. Irgendwann macht er wieder mit und gewinnt seine Partie gegen den Trainingskollegen. Im Auto muss er sich das noch mal von der kleinen Seele reden: "Der hat das schon wieder gemacht, Mama." "Ich weiß," sage ich, "ich hab´s gesehen."
Vor den Sommerferien hatte ich ein weinendes Kind vom Tennis abgeholt. Die letzen Minuten auf dem Platz hatte ich verfolgt und im Auto auf der Rückfahrt hatte ich mir einen Ruck gegeben und Tacheles geredet: "Ihr seid leistungsmäßig sehr unterschiedlich. Wenn der Trainer normal zählt, wirst du deinen Kumpel wahrscheinlich jedes Mal ziemlich hoch besiegen. Damit er eine Chance hat, gibt der Trainer ihm mehr Versuche oder spielt dir den Ball schwieriger ins Feld. Das ist so mit den Guten: Die bekommen oftmals einfach schwierigere Sachen, damit sie sich auch anstrengen müssen." "Ungerecht ist das trotzdem," hatte er gemeint. "Och," hatte ich getröstet, "sieh´s doch einfach als Kompliment!"
Manchmal gar nicht so leicht, dem eigenen Nachwuchs reinen Wein einzuschenken. Ich will ja auch nicht, dass er den Respekt vor anderen Leute verliert. Also bemühe ich mich, Fragen anständig zu beantworten so nach dem Motto "Die Leute sind wie sie sind, und wir müssen lernen, damit umzugehen, denn ändern wird sich von denen keiner." Und dann schließe ich in der Regel damit, dass ich noch mal ausführlich betone, was man denn alles Tolles von dem Einen oder Anderen lernen kann, denn natürlich taugt keiner von uns Eltern z. B. als Fußball- oder Tennistrainer etwas. Hoffen wir, dass der Junior seinen Spaß am Sport behält und seinen eigenen Weg findet, mit Regelwerk umzugehen.
jannjazz
11.09.2015, 09:27
Das Kind hat eine neue Lehrkraft im Sportunterricht. Endlich mal einen Mann. "Na," frage ich, "wie war´s denn? Ist der nett?" "Der hat einen Zopf," meint der Dicke. "Und der macht auch Ironman" "Echt jetzt?", hake ich nach. "Woher weißt du das?" "Er hatte einen Rucksack auf, auf dem Ironman stand," erklärt mir der Junior, "und da habe ich zu ihm gesagt: Ironman hat meine Mutter auch schon mal gemacht."
Ich muss lachen. Hätte ich nicht gedacht, dass der zurückhaltende kleine Kerl einfach so Leute anquatscht. Und dann holt er grinsend aus: "Und den zweifachen und den dreifachen und den fünffachen hat er auch schon gemacht!" "Im Ernst?", frage ich, "Wie heißt der noch mal?" Dann googeln wir gemeinsam und der Nachwuchs identifiziert den neuen Lehrer: "Ja, das ist er," meint er, als er sich die Fotos anguckt.
Tja, Leute, unser Dicker hat also seit heute Sport bei Ultra Arnold Wiegand. Da bin ich gespannt, ob der Nachwuchs die Note "1" wird halten können.
PS: Das Kind ruft gerade aus dem Bett: "Was ist mein IQ in Sport?" und ich frage mich, wie man bloß auf sowas kommt.
Im nächsten Jahr wird jetzt voraussichtlich mein Mann seine erste Langdistanz in Angriff nehmen und ich werde supporten. Wir haben uns neulich beim Frühstück darüber unterhalten, welche Rennen für jeden von uns besonderen Reiz haben. Er findet z. B. Lanzarote und Norseman attraktiv, was mich beides überhaupt nicht reizt. Dafür ist ihm dann der Müslilöffel fast aus der Hand gefallen als ich lapidar meinte: "Also, was ich ja schon interessant fände, wäre Lensahn ..." Da war er ehrlich entsetzt und hat entgeistert gefragt: "Das willst du jetzt aber nicht im Ernst machen, oder?" "Nein, nein," habe ich beschwichtigend gemeint, "habe ich ja auch nicht gesagt." Allerdings ertappe ich mich dabei, wie ich so ganz unverbindlich denke: "Na, Pantone, wäre das nichts? Muss ja nicht so bald sein, aber vielleicht so in der W55?!"
PS: Wer Lensahn nicht kennt: www.triathlonlensahn.de
Die Welt ist ein Dorf. Vielleicht wird es ja doch nochmal was... Grüße von der Küste!
Die Welt ist ein Dorf. Vielleicht wird es ja doch nochmal was... Grüße von der Küste!
Hach ja, Lensahn :) . Grüße an die Küste!
slo-down
11.09.2015, 10:17
Mein kleiner wollte letztens beim Baden unbedingt schwimmen.
Bei einer doch etwas zugegeben kleineren Badewanne etwas schwierig.
Seit neuestem legt er sich immer flach auf den Bau, und macht dann Kraulübungen.
Mein Frau hat Ihn gefragt was er da macht. Er hat dann nur gesagt.
"papi badi badi".
Nach dem abtrocknen sind wir dann in sein Zimmer gegangen, einen kurzen Augenblick später. Stand er mit meinen Schwimmutensilien da und meinte wieder.
"papi badi badi".
Jetzt wäre das Thema auch geklärt :)
Mein Sohn wird jedenfalls mal kein Problem mit schwimmen haben :Cheese:
Mein kleiner wollte letztens beim Baden unbedingt schwimmen.
Bei einer doch etwas zugegeben kleineren Badewanne etwas schwierig.
Seit neuestem legt er sich immer flach auf den Bau, und macht dann Kraulübungen.
Mein Frau hat Ihn gefragt was er da macht. Er hat dann nur gesagt.
"papi badi badi".
Nach dem abtrocknen sind wir dann in sein Zimmer gegangen, einen kurzen Augenblick später. Stand er mit meinen Schwimmutensilien da und meinte wieder.
"papi badi badi".
Jetzt wäre das Thema auch geklärt :)
Mein Sohn wird jedenfalls mal kein Problem mit schwimmen haben :Cheese:
Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist ... Ab ins Schwimmbad mit euch:liebe053:
slo-down
19.10.2015, 20:49
Mein Bomber wird nun langsam zwei Jahre alt.
Aktuell zieht er meine ganze Finishershirt raus und zeigt auf die abgbildeten Schwimmer/Bikern/Läufer und sagt Papa.
Letztens beim anschauen von Hawaii, hat er sich erst flach auf dem Bauch gelegt und hat sich nach vorn gezogen, danach ist er auf sein Pucki gesessen und ist durchs Haus gedüst um im Anschluss erst zur Mama zu laufen und dann in High Five Manier den Papa abzuklatschen.
Auf die Frage ob er auch ein Triathlet sei, hat er ganz selbstsicher JA gesagt.
Wobei meine Frau meint ja, er sagt aktuell zu allem Ja wenn es von mir kommt :D
Mein Bomber wird nun langsam zwei Jahre alt.
Aktuell zieht er meine ganze Finishershirt raus und zeigt auf die abgbildeten Schwimmer/Bikern/Läufer und sagt Papa.
Letztens beim anschauen von Hawaii, hat er sich erst flach auf dem Bauch gelegt und hat sich nach vorn gezogen, danach ist er auf sein Pucki gesessen und ist durchs Haus gedüst um im Anschluss erst zur Mama zu laufen und dann in High Five Manier den Papa abzuklatschen.
Auf die Frage ob er auch ein Triathlet sei, hat er ganz selbstsicher JA gesagt.
Wobei meine Frau meint ja, er sagt aktuell zu allem Ja wenn es von mir kommt :D
Ihr solltet auf jeden Fall auch Siegerehrungen üben :bussi: . Sicher ist sicher!
Oscar0508
25.10.2015, 19:18
Geh nach Lensahn! Erfüll dir den Traum!! Es ist einfach genial dort!
gebistom
26.10.2015, 16:14
danach ist er auf sein Pucki gesessen und ist durchs Haus gedüst um im Anschluss erst zur Mama zu laufen und dann in High Five Manier den Papa abzuklatschen.
So geht es bei mir auch zu und her. Natürlich darf auch das Startnummernband von Papa nicht fehlen.
Am Wochenende war dann Halbmarathonlauf angesagt. Mein kleiner holte sich eine kleine Glocke um die Starter anzufeuern. Frau und Oma meinten er solle nun aber auch anfeuern, "Nein, erst wenn Papa kommt" :Liebe: . Leider war ich zu wenig schnell und er schlief.
Ja es ist glaube ich wichtig, die Kids zu nichts zu zwingen. Nur zu führen.
Mein Großer war nie ein großer Schwimmer, jetzt macht er locker 100 Delle..
Und musste beim Spartan Race immer auf mich warten ... Sausack ;-) Der ist unheimlich fit. Die kleine eifert ihm nach... großer Bruder halt. Aber schön.
That's life...
Die große weite Welt beeindruckt unseren kleinen Dicken manchmal mehr und manchmal weniger. Während andere in seinem Alter über noch so manches staunen, übt das Kind sich gern ein wenig im vermeintlich abgebrühten Modus. Nicht, dass er das laut und wichtigtuerisch macht, es scheint ihn eher zu verblüffen, dass die große weite Welt doch so klein ist. Und das gilt insbesondere für die Sportwelt.
Das Kind und ich stehen in der Frankfurter Messehalle und verfolgen gebannt den Zieleinlauf von Lisa Hahner auf einem der riesigen Bildschirme über unseren Köpfen. Wenn mich nicht alles täuscht, ist es Steffen Uliczaka, der Lisa Hahner noch ein bisschen zieht und auf sie einredet. Den Uliczaka kennt das Kind vom Hörensagen. Es begab sich eines frostigen Weihnachtstages als seine Eltern vom Joggen kamen. Wir befanden uns in der beschaulichen Kleinstadt Preetz in Schleswig-Holstein. Das ist nicht nur meine Geburtsstadt, sondern auch die von Steffen Uliczaka, und an jenem Tag war besagter an meinem Mann und mir vorbeigelaufen: mühelos und mit Sprungfedern. Ein Moment, in dem ich drauf und dran, nie wieder Laufschuhe anzuziehen, weil es einfach nie wirklich Sinn machen würde.
Nachdem das Kind die neue deutsche Meisterin ordentlich gefeiert hat, fahren wir nach Hause. Trotz hellem Tageslicht wird ausnahmsweise der Fernseher angestellt. Wir gucken einen Augenblick und sehen, dass ein Moderator des Hessischen Rundfunks mit irgendwelchen Prominenten läuft. Jan Frodeno ist dabei. Kennt der Junior natürlich. Von dem hat er seit Jahren ein Autogramm und in Frankfurt hat er ihm Wasser angereicht. Nicht, dass er sich darum gerissen hätte, aber es hatte sich einfach so ergeben. Das ist so ähnlich wie mit Thomas Berthold, der daneben joggt. Im Sommer waren wir bei einer Laufveranstaltung des Sportvereins direkt bei uns hinter dem Haus. Und plötzlich war auch Thomas Berthold da. Sag ich zum Kind: "Der war mal Weltmeister." "In was?". fragt er zurück. "Im Fußball," antworte ich. Das Kind ist beeindruckt, und ich lasse mich erweichen, nach einem gemeinsamen Foto zu fragen.
Eigentlich könnten wir langsam eine kleine Bildergalerie aufhängen. Völlig unverschuldet gibt es auch schon Fotos mit dem Dicken und anderen ehemaligen Sportgrößen: Während einer Veranstaltung war unsere Kleinfamilie mal von einem Vertreter der Lokalpresse angesprochen worden, ob wir uns wohl gerade im "Deutschen Sportabzeichen" versuchen und für eine Fotostrecke zur Verfügung stehen könnten. Was wir nicht wussten, war, dass besagtes Presseteam dazu Frank Busemann, Danny Ecker und Lilli Schwarzkopf im Schlepptau hatte. Da hatten wir dann am Ende sehr schöne Profi-Fotos von den Sport-Assen, wie sie artig an der Weitsprunggrube stehen und dem Kind scheinbar begeistert zuklatschen. Danach kannst du als Mutter einpacken: Dein Lob ist aber auch so gar nichts mehr wert.
Was hingegen schon etwas wert ist, sind die gelben Puma-Fußballschuhe in Größe 42, in die das Kind nun endlich hineinwachsen möchte. Schließlich sind sie so gut wie neu, nur einmal für ein Fotoshooting von Ilkay Gündogan getragen. Den Weg in unseren Haushalt haben sie kostenlos und durch puren Zufall gefunden, was die kindliche Freude daran aber in keiner Weise gemindert hat.
Und weil die Sportwelt aus Kindersicht wohl immer kleiner wird, lässt das Kind sich auch nicht hetzen. Jemand aus der Talentförderung würde den Blonden gern für ein Sichtungstraining an ein Nachwuchsleistungszentrum im Fußball empfehlen. Einzige Bedingung: Das Kind muss das wirklich und richtig WOLLEN. Das Kind weiß nicht, ob es das will. Im Moment weiß es eher, was er nicht will: weiter in der Kreisauswahl spielen. Die Frage "Was bringt das?" konnten wir ihm nicht wirklich erklären. Einmal wird noch in der Auswahl trainiert und dann wird entschieden, so haben wir das vereinbart. Dann braucht man das Training auch nicht zu schwänzen, sondern kann anderweitige Pläne machen.
Da das Leben bekanntlich immer so munter dazwischenkommt, wenn man mal was plant, halten wir uns für die weitere schulische Entwicklung des Kindes auch noch ein Türchen mehr offen. Für die weiterführende Schule im nächsten Jahr haben wir eine Favoritenschule hier ganz in der Nähe: G9 und mit dem Fahrrad erreichbar. Nach welchem Modus die Plätze verteilt werden, ist nicht bekannt. Nur, dass Kinder, deren ältere Geschwister bereits auf der Schule sind, einen Platz sicher haben. Das sei soziale Gerechtigkeit, hatte mir eine Lehrerin der Schule erklärt. Verstanden hatte ich das trotzdem nicht. Das war dann auch der Moment, in dem das Kind meinte, dass es dann eben doch auf eine Sportschule gehen würde. "Im Ernst?", hatte ich gefragt. "JA!!!", hatte er mit viel Nachdruck geantwortet. "Dann müssten wir das jetzt mal angehen," hatte ich gemeint, " und du müsstest dann mal ein Sichtungstraining machen." Und der Dicke, der ja am liebsten mit seinen besten Freunden alles gemeinsam macht, hatte ohne mit der Wimper zu zucken gemeint: "Ok, mache ich."
Und so ist denn seine Welt wieder ein bisschen kleiner geworden. Während wir bis vor zwei Jahren nicht einmal wussten, was eine Sportschule ist, wird sich der Nachwuchs demnächst dann bei einer vorstellen.
PS: Kleine Ergänzung zum Thema Geografie: Wer schlecht im Kopfrechnen ist, weiß übrigens auch, wo der Pfeffer wächst. Jedes Mal, wenn ich aus gegebenem Anlass leider wieder eine Extrarunde Kopfrechenaufgaben stellen musste, erhebt sich das Kind im Anschluss von seinem Stuhl und singt lauthals: "Ich bin zurück von dort, wo der Pfeffer wächst" https://www.youtube.com/watch?v=yo2TDmrzwV0. Beruhigend zu wissen, dass man auch in schlechten Mathe-Zeiten seinen Humor behalten kann.
Gestern Abend war die Welt schon wieder klein. Auf dem Kinderkanal wollten wir die Sachsendung "pur+" gucken. Und was wurde gezeigt? Ein Beitrag über die Sportart "Parkour". Vorgestellt haben sie den Sport mit Hilfe eines Profis: Enis.
Enis war Anfang des Monats bei uns. Das Kind hatte sich einen Parkour-Geburtstag gewünscht, und da musste ich zum ersten Mal zugeben, dass ich einen Kindergeburtstag nicht mehr ohne fremde Hilfe bewerkstelligen kann. Ich hatte dann über mehrere Ecken einen Profi ausgemacht und freundlich per Mail angefragt, ob sich einer aus dem Team wohl vorstellen könne, eine Gruppe Neunjähriger für vielleicht zwei Stunden zu instruieren? Natürlich verwegen, wenn man bedenkt, was das Unternehmen auf seiner Homepage für Kunden stehen hat. Handelseinig wurden wir dann aber überraschend schnell, und mein Mann und ich waren sicher, ein schönes Geburtstagsgeschenk für den Dicken zu haben.
Als Enis im hiesigen Kurpark bei Nieselregen an einem grauen Sonntagmorgen die ersten Worte mit den Jungs gewechselt hatte, wusste ich, dass der 26-Jährige für so Bengels genau der Richtige ist. Und nachdem er beim Warmmachen aus dem Stand einen Rückwärtssaldo abgeliefert hatte, war auch klar, dass es kein Disziplinproblem geben würde: Die Steppkes hingen an seinen Lippen. Alle wollten Traceure sein wie Enis.
Am Ende waren die 2 Stunden natürlich viel zu kurz. Am Abend bekam ich noch ein paar Nachrichten von Eltern, die den Nachhauseweg entweder parkourartig mit ihren Kindern laufen mussten, oder sich gar nachmittags noch mal in Sportzeug werfen und mit dem Nachwuchs zurück zum Kurpark mussten, um das neu Gelernte gleich noch mal üben. Das hat mich natürlich gefreut, aber wenn ich ehrlich bin, war ich am Abend nur heilfroh, dass alle kleinen Traceure unbeschadet geblieben sind.
jannjazz
30.10.2015, 13:05
Ich lese Dein Zeugs immer noch, obwohl meine Kinder inzwischen gross sind. Treibst Du eigentlich noch Sport?
Ich lese Dein Zeugs immer noch, obwohl meine Kinder inzwischen gross sind. Treibst Du eigentlich noch Sport?
Danke fürs Lesen :bussi: .
Ich habe 1,5 Jahre mehr oder weniger nichts gemacht. Das hat jetzt ein Ende!!! Gestern ist meine neue Schwimmbrille gekommen. Und meine Achillessehne ist durch konsequentes Ausruhen über mehr als ein Jahr auch wieder intakt. Heute war ich zu Pilates. Neulich war ich 5,5 Kilometer laufen (aas war allerdings grausam). Ziel: Nächstes Jahr werde ich 50 und habe Abi-Treffen, da muss ich mich jetzt mal aufrappeln, bevor mich keiner mehr erkennt. ... Gehört eigentlich in den anderen Thread, merke ich gerade.
diehummel
30.10.2015, 16:02
Achilles wieder intakt?
Dazu gab es gerade ja auch einen Thread,...was war das Problem, wenn ich fragen darf?
Gruss
Achilles wieder intakt?
Dazu gab es gerade ja auch einen Thread,...was war das Problem, wenn ich fragen darf?
Gruss
Ja, im Moment sieht´s gut aus. Es war eine Entzündung, die äußerst hartnäckig war. Ich habe das schon einige Male in meinem Leben gehabt, aber nie so schlimm. Ich bin wochenlang in Badelatschen gehumpelt (!). Nicht mal Nike free waren zu ertragen. Wie ist es bei dir? Muss mal in dem anderen Thread nachgelesen ...
Gestern fiel die Schule aus. Das Kind wollte gern an einer Leichtathletiksichtung für die Carl-von-Weinberg-Schule in Frankfurt teilnehmen. Zwei Tage vorher hatte ich noch mal nachgehakt: "Bist du dir sicher, dass du zu Leichtathletik möchtest?" Die Antwort hätte knapper nicht ausfallen können: "Ja."
Wir sind zur Abwechselung also sogar mal pünktlich. Also fast. Die Halle ist eine richtige Leichtathletikhalle mit einer 200-Meter-Bahn rundherum. Weitsprunggrube, elektronische Zeitnahme, alles da. Der Dicke und ich sind mächtig beeindruckt. Da ich Schlimmes befürchte, hatte ich auf dem Hinweg noch beiläufig gesagt: "Bin gespannt, was da für Kinder sind. Bestimmt so richtige Leichtathletikfreaks." Dabei hatte ich aus den Augenwinkeln zum Blonden rübergeschielt, um zu gucken, wie er reagiert. Zumindest äußerlich hatte er sich nichts anmerken lassen. "Nimm´s locker," hatte ihn dann noch ungefragt zwangsberatschlagt und hinzugefügt: "Egal, was kommt."
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Leichtathletiktrainer der Schule wird gefragt, wer von den Eltern sich wohl als Riegenführer zur Verfügung stellen möchte. Klar, mache ich. Ich bekomme also die erste Riege, die aus drei Kindern besteht. Meine Aufgabe ist es, die Ergebnisse der Kinder an den einzelnen Stationen zu notieren und nach jeder Station zur Erfassung an den Computertisch zu bringen. Mein eigenes Kind ist in einer anderen Gruppe. Genau so hatte ich mir das auch vorgestellt: Er soll mal schön machen, und wenn was ist, bin ich da. Aber ich werde ihn nicht die ganze Zeit von der Tribühne aus beobachten. Mal gucken, wie das klappt.
Ich bringe also meine Riegenjungs (mittlerweile sind es vier) von Station zu Station und frage die jugendlichen Helfer der Schule, in welchen Disziplinen sie denn so unterwegs seien. Die Mädels sind nett und erzählen ein bisschen. Besonders begeistern kann ich mich für Mehrkampf und bin voll der Bewunderung. Dass sie super mit den Kindern umgehen, ist natürlich ein dicker Pluspunkt obendrauf.
Zwischendurch treffe ich den Dicken. Er lacht. "Mama," meint er, "die fragen mich alle, wie ich heiße. Warum?" "Keine Ahnung," antworte ich, "vielleicht machst du irgendwas besonders gut oder besonders schlecht oder sie fragen einfach alle?" Dann erkundige ich mich noch, ob´s Spaß macht, und wir gehen unserer Wege. Später wird er mir noch sagen, dass er beim Werfen grottenschlecht war (wie immer) und beim Weitsprung Pech gehabt hat. Trotzdem ist er fröhlich und freut sich, dass er zumindest beim Laufen schnell war. Dass das mit dem Werfen nichts würde, hatten wir uns ja bereits am frühen Morgen gedacht. Als ich den Blonden morgens weckte, waren seine ersten Worte: "Sch****, ich kann nicht werfen". Ich hatte gelacht und gemeint: "Ist doch egal, ist ja nicht das Einzige, was die sich angucken".
Die Abschlussübung besteht in einem 7-Minuten-Lauf, den alle Kinder gemeinsam starten. Bei allen Kindern reden wir von insgesamt 18 Kinder (Jg. 2005 + 2006, m + w), was ja wirkich wenig ist. Zum Vergleich: Für die Fußballsichtung haben sich 80 Kinder angemeldet. Jetzt muss ich dem Kind zugucken, ob ich will oder nicht. Da in diesem Lauf alle Erwachsenen alle Kinder anfeuern, rufe ich auch meinem aufmunternde Worte zu. Bis ein Bengel aus meiner Riege weinend vor meinen Füßen zusammensackt, weil er so Seitenstechen hat. Ich nehme ihn in den Arm und versuche ihn aufzumuntern. Ob er nicht vielleicht doch noch zumindest ein bisschen weitergehen könne? Nein, er will nicht mehr. Erst nach einer ganzen Weile steht er wieder auf und trabt langsam los. Ich lobe ihn dafür, dass er es noch mal versucht und lächle ihn aufmunternd an. Ob seine Eltern mittlerweile da sind, weiß ich nicht. Der Junge war morgens mit Anmeldebogen von einer Frau abgegeben worden, obwohl die Anmeldefrist schon längst vorbei war. Der Orgnisator hatte den Jungen zu meiner Minigruppe durchgewunken. Die Frau erklärte mir, dass die Eltern des Jungen ihn gegen 13 Uhr abholen abholen würden. Zum Glück hatte ich aufgepasst und bitte sie, dass die Eltern doch ab 11 Uhr kommen sollen, da die Sichtung dann wegen der wenigen Kinder schon vorbei sein kann. Für den Lütten war der ganze Tag schon nicht so gut gelaufen und am Ende hatte es Tränen gegeben. Für den wäre heute wahrscheinlich ein ganz normaler Schultag die bessere Alternative gewesen.
Am Ende des Vormittages gibt es eine Mini-Siegerehrung. Der Dicke darf aufs Podest und ist vollkommen verblüfft und freut sich deshalb wohl um so mehr. Er ist jetzt zu ein paar weiteren Trainings eingeladen. Ein Vater meiner Riegenjungs kommt vorbei und bedankt sich, weil ich das so nett mit den Kindern gemacht hätte. Sein Sohn ist ein bescheidener, zurückhaltender kleiner Kerl, der sich in der Riege gegen zwei Alphatierchen behaupten musste. Zwischendurch war ich immer mal wieder zu dem Jungen geschlendert und hatte ihm gesagt, dass ich finde, er mache das genau richtig und wirklich toll. Ruhig und konzentriert, da würde man einfach merken, dass er das wolle und das fände ich richtig super. Irgendwas davon muss wohl bei seinem Vater gelandet sein. Freut mich aber umso mehr, wenn das Kind sich wohlgefühlt hat.
Ich spreche dann noch mal mit dem Leichathletiktrainer und frage, worauf denn die ganzen Trainer mit ihren Klemmbrettern so bei den Kindern geachtet hätten. Und dann kommen u. a. so weiche Faktoren wie "Wille" und "Anstrengungsbereitschaft". Damit ist der arme Mann geliefert: Ich frage ihm Löcher in den Bauch. Er hält das gelassen aus und antwortet freundlich auf jede noch so naive Frage von mir. Die subjektiven Einschätzungen der einzelnen Trainer waren heute fast alle deckungsgleich und korrelieren in der Regel mit den objektiven Messergebnissen. Und ich erfahre, dass auch Eltern gesichtet werden, weil das Umfeld für ein Kind stimmen muss. Irgendwann habe ich ein schlechtes Gewissen, und ich höre auf mit der Fragerei, obwohl ich mir das eigentlich stundenlang anhören könnte.
Als wir im Auto sitzen, lassen wir den Vormittag erst mal sacken. Dass eine Sichtung in dem Alter noch gar nicht wirklich Sinn macht, hatte ich erfahren, und vieles mehr, was wir uns jetzt mal überlegen sollten. So fahren wir denn still mit dem Auto nach Hause, nur das Radio dudelt vor sich hin. In die Stille hinein meint der Junior unvermittelt: "Danke, Mama, dass du da heute mit mir hingefahren bist!" "Oh," antworte ich total überrascht, "gern geschehen. Hat mir Spaß gemacht." "Mir auch," meint er nur und dann dudelt wieder das Radio.
Wieder hängt jeder seinen Gedanken nach und ich fange an zu überlegen, ob ich eine schlechte Mutter bin, weil mein Kind sich für Dinge bedankt, die doch eigentlich selbstverständlich sind.
jannjazz
11.11.2015, 10:08
Für Deine sozial-integrativen Qualitäten hast Du vor allem viel zu wenig Kinder!
Wieder hängt jeder seinen Gedanken nach und ich fange an zu überlegen, ob ich eine schlechte Mutter bin, weil mein Kind sich für Dinge bedankt, die doch eigentlich selbstverständlich sind.
Nein, ist es leider nicht. Meine Kinder sind noch viel kleiner, aber ich muss mich regelmäßig einbremsen und mir immer wieder vor Augen führen, das der kleine Mensch da vor mir grade viel wichtiger ist als Zeitung lesen, Internet, arbeiten, etc.
Schön, das und wie du hier schreibst. Vielleicht kann da noch der ein oder andere etwas lernen.
danke,
Mosh
Für Deine sozial-integrativen Qualitäten hast Du vor allem viel zu wenig Kinder!
Vielleicht ist es ja viel besser, sich auf eine Sache richtig zu konzentrieren, als auf viele nur beiläufig?
Gruß von einem heute wohl nachdenklichem Mosh....
Vielleicht ist es ja viel besser, sich auf eine Sache richtig zu konzentrieren, als auf viele nur beiläufig?
Gruß von einem heute wohl nachdenklichem Mosh....
Hat alles zwei Seiten. Wenn man nur ein Kind hat, neigt man sicherlich dazu, sich sehr auf dieses zu konzentrieren. Das musste ich wirklich lernen, dass ich Dinge auch einfach mal laufen lassen muss und nicht ständig Ratschläge geben sollte :o
sybenwurz
11.11.2015, 12:13
Meine Kinder sind noch viel kleiner, aber ich muss mich regelmäßig einbremsen und mir immer wieder vor Augen führen, das der kleine Mensch da vor mir grade viel wichtiger ist als Zeitung lesen, Internet, arbeiten, etc.
Wenn sie grösser sind, wirst du _sie_ einbremsen müssen, weil der erwachsene Mensch, der da vor ihnen sitzt, wichtiger ist als das Smartphone, in das sie den ganzen Tag starren, wischen und tippen...:-((
...Wieder hängt jeder seinen Gedanken nach und ich fange an zu überlegen, ob ich eine schlechte Mutter bin, weil mein Kind sich für Dinge bedankt, die doch eigentlich selbstverständlich sind.
Quark! Du bist eine tolle Mutter! :Blumen: :Blumen:
Beim Lesen hatte ich Tränen in den Augen vor Rührung.
Ganz ehrlich, Du machst das prima - eine voll gute Balance zwischen freundschaftlich und echt super beratend.
Ich wünschte in meiner Kindheit wäre das so gelaufen. Meine Mutter war immer unsportlich und ich als Kind viel zu verschüchtert und passiv.
In der Leichtathletik war ich ne Total-Null (hätte nie gedacht dass ich irgendwann mal Marathon laufe - auch wenn das jetzt wieder Geschichte ist) und meine Mutter hat mir immer gesagt: "Sport brauchst du nicht im späteren Leben, da musste halt nur irgendwie durch". Das war voll doof, bei etwas besserer Förderung hätte ich nämlich damals schon Spaß haben können!
Liebe Grüße
Marion
Sehr schön geschrieben:Blumen:
Ich finde es gut, dass du dem Junior auch Platz für seine Freiräume lässt.
Gefährlich ist, wenn manche Eltern sich zu arg über die Leistung ihrer Kinder definieren.
Es ist alles im Leben eine Frage der Referenzgröße, wie die Psychologen sagen. Während die einen Eltern feste Pläne für das Leben ihrer Kinder im Kopf haben, lassen andere alles komplett so laufen, wie es sich halt ohne eigene Entscheidungen ergibt. Irgendwo dazwischen versuchen wir uns einzuordnen. Mein Mann meint lakonisch: "Denken hilft, nützt aber nichts". Drei Beispiele aus dem erzieherischen Spektrum, wie wir es häufig erleben:
Frisur & Outfit
Wenn ich Kinder mit Frisuren, am besten noch Undercut mit oben auf Farbe, und einem Ohrring, sehe, denke ich als Erstes: "Was läuft denn da schief?" Später, wenn ich dann die Eltern näher kenne, frage ich mich, ob die das nicht doch richtig machen. Warum könnte ich das bei meinem eigenen Kind nicht tolerieren? Möglicherweise bin ich spießig. Mit so einer Erkenntnis muss man erst mal lernen umzugehen.
Wie Deutschlands größte Gazette meldet, möchte eine Lehrerin im Schwäbischen das Tragen von Jogginghosen an ihrer Schule verbieten. Wenn man dann besser lernen kann, sehe ich das natürlich ein. Auf den Prüfstand kommen sollen auch Kapuzenpullover. Sollte das bundesweit Schule machen, werde ich proaktiv meinen Mann davon in Kenntnis setzen. Am letzten Freitag hatte er an einer internationalen Hochschule eine seiner Marketingvorlesungen gehalten. Dazu trug er einen knallroten Kapuzenpullover mit weißem Aufrduck "SÜSEL WATER-SPORT" und einem weißen Männeken, das Wasserski fährt. Nach geraumer Zeit war die Raumtemperatur gestiegen und mein Mann hatte gemeint: "Ganz schön warm hier, aber wenn ich jetzt meinen Kapuzenpullover ausziehe, sehen Sie alle mein "Metallica"-T-Shirt. Herzliches Gelächter. Eine halbe Stunde später hält der Vortragende die Hitze beim besten Willen nicht mehr aus und streift sich den Pullover über den Kopf. Wieder Gelächter, als das Auditorium auf dem schwarzen T-Shirt den weißen "Metallica"-Schriftzug entdeckt. "Was hat die Frau mit dem Chihuahua in der Louis Vuitton-Tasche gesagt?" frage ich den cyberpunk. "Keine Ahnung", meint mein Mann, "habe ich nicht drauf geachtet." Na, denke ich, so geht das aber wirklich nicht. Wird Zeit, dass Hunde im Hörsaal verboten werden.
(Wahl-)Möglichkeiten
Was bietet man seinem Kind an und was nicht? Manchmal gar nicht so leicht, wenn man in der Mitte Deutschlands wohnt und sich nahezu täglich ein Füllhorn spannender, lustiger und faszinierender Angebote auftut.
"Pantone", hatte mir der Towarttrainer des Juniors schon vor Längerem gesagt, "mach nicht zu viel mit dem Kind. Ich weiß, dass der das alles macht und will und auch Vieles kann, aber am Ende wissen die Kinder gar nicht mehr, was sie wollen. Das habe ich immer wieder erlebt. " Liegt die chronische Entscheidungsschwäche unseres Juniors an seinem zarten Alter von 9 Jahren, an einem Zuviel an Möglichkeiten oder ist es einfach ein Charakterzug seines Sternzeichens Waage?
Aktuell beginnen die "Tage der offenen Türen" an den weiterführenden Schulen im Umkreis. Was guckt man sich an, was nicht? Spiegelt der Eindruck, den man an so einem Tag gewinnt, das spätere tägliche Leben im Klassenraum wieder? Wohl eher nicht. Werden wir trotzdem hingehen? Ja, auch wenn´s vermutlich eigentlich sinnlos ist.
Gut - besser - am besten
Wie so oft beginnt der Dicke eine Überlegung gern mit der Einleitung "Ich frage mich ...". So auch neulich. "Mama," hatte er gemeint, "ich frage mich ja, wie es sein, kann, dass das, was die Familie Schmidt macht, immer am besten ist." Im ersten Moment bin ich ratlos, dann frage ich nach, was er meinen könnte. "Wenn Familie Schmidt ins Freibad geht, sagt Frau Schmidt: "Heute ist es so heiß, da ist es im Freibad am besten." Wenn es am nächsten Tag wieder ganz genau so heiß ist und die zu Hause bleiben, sagt Frau Schmidt: "Heute ist es so heiß, da ist es zu Hause am besten." Also, Mama, ich begreif das nicht." Tja, was sagt man da? Erstmal sage ich, dass die Frau Schmidt ja wirklich sehr, sehr nett ist. Dann erkläre ich so allgemein, dass es Menschen gibt, die ihre eigenen Entscheidungen immer noch mal als besonders gut betonen müssen. Manchmal hat man sich für etwas entschieden und ist vielleicht noch ein bisschen unsicher, ob die Entscheidung wirklich so gut war. Und Leute wie Frau Schmidt sagen sich und ihrer Familie dann immer: "Das, was wir machen, ist am besten." und dann fühlen sie sich besser. Das machen ganze viele Leute so, und du weißt ja auch selbst, wie schwer dir Entscheidungen manchmal fallen.
Leider müssen wir dann noch ein bisschen weiter über Frau Schmidt sprechen, weil das Kind schnell eins und eins zusammenzählt und gleich noch feststellt, dass Frau Schmidt ihren Kindern ja eigentlich keine eigene Meinung lässt und so lange mit den Kinder ruhig und vermeintlich sachlich argumentiert, bis die Kinder sich für die "beste" Lösung entschieden haben. Leider musste ich mal dabei sein und weiß, wie Fakten sanft verdreht oder einfach auch Behauptungen aufgestellt werden, die objektiv eigentlich nicht haltbar sind, aber Frau Schmidt gerade gut ins Konzept passen. "Bei Schmidts ist es eben anders als bei uns", bemerke ich irgendwann abschließend, "Papa und ich finden halt, dass es immer viele Möglichkeiten gibt, etwas zu tun oder sich zu entscheiden und wir möchten eben auch, dass du lernst, deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Mir selbst fällt es heute manchmal noch schwer, aber egal, wofür oder wogegen man sich entscheidet: Es geht immer alles irgendwie weiter.
Frau Schmidt finden wir immer noch nett oder wie der Dicke sagt: "Jeder hat ja irgendwas Schlechtes." "Stimmt," pflichte ich bei, "ich zum Beispiele meine Wutanfälle." "Und ich," fügt er hinzu, "dass ich keine Filme gucken kann." Grinsend muss ich mich wegdrehen und finde es gar nicht so schlimm, dass das Kind Spielfilme und Kino nicht erträgt. Ist doch viel besser so ;) .
...........
"Pantone", hatte mir der Towarttrainer des Juniors schon vor Längerem gesagt, "mach nicht zu viel mit dem Kind. Ich weiß, dass der das alles macht und will und auch Vieles kann, aber am Ende wissen die Kinder gar nicht mehr, was sie wollen. Das habe ich immer wieder erlebt. " Liegt die chronische Entscheidungsschwäche unseres Juniors an seinem zarten Alter von 9 Jahren, an einem Zuviel an Möglichkeiten oder ist es einfach ein Charakterzug seines Sternzeichens Waage?
Aktuell beginnen die "Tage der offenen Türen" an den weiterführenden Schulen im Umkreis. Was guckt man sich an, was nicht? Spiegelt der Eindruck, den man an so einem Tag gewinnt, das spätere tägliche Leben im Klassenraum wieder? Wohl eher nicht. Werden wir trotzdem hingehen? Ja, auch wenn´s vermutlich eigentlich sinnlos ist.
.............
Servus PantOne,
der Trainer hat recht.
Ich wurde Ende der 60iger Jahre als Straßen-Balltreter mit zum Ober-Scouting von den Vereins-Fussballern mitgenommen, weil im Bus noch Platz war und es einen besseren Eindruck macht, wenn mehr Masse kommt, zusätzlich war ich für die Vereins-Bosse keine Gefahr für ihre Lieblinge.
Vom Scouting-Herr Mann bin ich gefragt worden was ich *werden* will: Heizungs-Monteur wie mein Papa - warum? - weil mein Papa das reparieren kann und die Leute sich freuen, wenn sie nicht mehr frieren müssen... - das war natürlich der Super-Gau - als ich dann dem Herr Mann noch gesteckt habe, dass der *Fellmann* unser bester Mann ist, der aber nicht mit dabei ist, weil seine Mutter will, dass er Geige übt, hat es den Herr Mann nicht mehr gehalten.... er wollt wissen was ich kann: ich steh vorn und wart bis der Fellmann mich anschießt, mich hauts dann immer um und der Ball geht meist ins Tor, außerdem kann ich den anderen den Ball abnehmen, das darf ich aber nicht mehr machen, sonst lassen mich die anderen nicht mehr mitmachen.
Irgentwie ging das alles nicht so toll aus - auf der Heimfahrt wurde ich mehrfach angeraunzt und mit tiefster Verachtung gestraft - war mir eh wurscht.
Paar Wochen später kam Herr Mann zum Bolzplatz, er hat sich den Fellmann angeschaut, hat mit seiner Mutter gesprochen - mit uns hat Herr Mann gefussballt, er hat uns Tricks vorgemacht und wir sollten nachmachen, immer mit Ballannahme - Trick - und Ballabgabe zum nächsten Spieler. Als es endlich mal eine komplette Runde funktioniert hat - da hat Herr Mann bitterlich geweint.
Zum Bolzplatz bin ich nicht mehr gegangen, Fussball ist sowas von gefährlich, wenn da erwachsene Männer so Schmerzen haben.... habe meine schulischen Leistungen in der 3. Klasse erheblich verbessert, über die Realschule und eine Lehre konnte ich mich weiter im System durchhangeln, am Schluss hat es zum abgeschlossem Studium gereicht - natürlich Heizungstechnik - ohne Herr Mann hätte ich mich nie hingesetzt und gebüffelt.
Unsere beiden Töchter waren in der Grundschule nicht so toll, mit Einsatz haben wir erst versucht sie fitter zu machen, die Große braucht ewig, wenn sie es hat, dann sitzt es aber - die Kleine ist der Hans-Dampf-in-allen-Gassen. Zwischen der 3. und 4. Klasse haben wir bei Beiden aufgehört zu intervenieren, am Schluss gab es den Hauptschulabschluss, beide hatten einen Ausbildungsplatz - sie verdienen ihr eigenes Geld, was will man mehr??
Die Große hat auf Umwegen einen BWL-Bachelor nachgemacht und nervt jetzt ihre Chefs als studierte Assin, die Kleine fährt zur 70.3-WM nach DownUnder und hat heute eröffnet, dass sie ihr eigenes Team will...... mir wär fast vor freudigem Staunen die Kaffeetasse aus der Hand gerutscht.. außerdem lernt sie jetzt freiwillig English, weder die Lehrer, noch wir haben das geschafft, im Gegenteil, ihre letzte mündliche Note war in der Abschlussprüfung eine mündliche Mangelhaft.
Genießt die Zeit, macht weniger Helikopter, beobachtet mehr, lasst ihn eigene Wege gehen.
Servus PantOne,
der Trainer hat recht.
Ich wurde Ende der 60iger Jahre als Straßen-Balltreter mit zum Ober-Scouting von den Vereins-Fussballern mitgenommen, weil im Bus noch Platz war und es einen besseren Eindruck macht, wenn mehr Masse kommt, zusätzlich war ich für die Vereins-Bosse keine Gefahr für ihre Lieblinge.
Vom Scouting-Herr Mann bin ich gefragt worden was ich *werden* will: Heizungs-Monteur wie mein Papa - warum? - weil mein Papa das reparieren kann und die Leute sich freuen, wenn sie nicht mehr frieren müssen... - das war natürlich der Super-Gau - als ich dann dem Herr Mann noch gesteckt habe, dass der *Fellmann* unser bester Mann ist, der aber nicht mit dabei ist, weil seine Mutter will, dass er Geige übt, hat es den Herr Mann nicht mehr gehalten.... er wollt wissen was ich kann: ich
steh vorn und wart bis der Fellmann mich anschießt, mich hauts dann immer um und der Ball geht meist ins Tor, außerdem kann ich den anderen den Ball abnehmen, das darf ich aber nicht mehr machen, sonst lassen mich die anderen nicht mehr mitmachen.
Irgentwie ging das alles nicht so toll aus - auf der Heimfahrt wurde ich mehrfach angeraunzt und mit tiefster Verachtung gestraft - war mir eh wurscht.
Paar Wochen später kam Herr Mann zum Bolzplatz, er hat sich den Fellmann angeschaut, hat mit seiner Mutter gesprochen - mit uns hat Herr Mann gefussballt, er hat uns Tricks vorgemacht und wir sollten nachmachen, immer mit Ballannahme - Trick - und Ballabgabe zum nächsten Spieler. Als es endlich mal eine komplette Runde funktioniert hat - da hat Herr Mann bitterlich geweint.
Zum Bolzplatz bin ich nicht mehr gegangen, Fussball ist sowas von gefährlich, wenn da erwachsene Männer so Schmerzen haben.... habe meine schulischen Leistungen in der 3. Klasse erheblich verbessert, über die Realschule und eine Lehre konnte ich mich weiter im System durchhangeln, am Schluss hat es zum abgeschlossem Studium gereicht - natürlich Heizungstechnik - ohne Herr Mann hätte ich mich nie hingesetzt und gebüffelt.
Unsere beiden Töchter waren in der Grundschule nicht so toll, mit Einsatz haben wir erst versucht sie fitter zu machen, die Große braucht ewig, wenn sie es hat, dann sitzt es aber - die Kleine ist der Hans-Dampf-in-allen-Gassen. Zwischen der 3. und 4. Klasse haben wir bei Beiden aufgehört zu intervenieren, am Schluss gab es den Hauptschulabschluss, beide hatten einen Ausbildungsplatz - sie verdienen ihr eigenes Geld, was will man mehr??
Die Große hat auf Umwegen einen BWL-Bachelor nachgemacht und nervt jetzt ihre Chefs als studierte Assin, die Kleine fährt zur 70.3-WM nach DownUnder und hat heute eröffnet, dass sie ihr eigenes Team will...... mir wär fast vor freudigem Staunen die Kaffeetasse aus der Hand gerutscht.. außerdem lernt sie jetzt freiwillig English, weder die Lehrer, noch wir haben das geschafft, im Gegenteil, ihre letzte mündliche Note war in der Abschlussprüfung eine mündliche Mangelhaft.
Genießt die Zeit, macht weniger Helikopter, beobachtet mehr, lasst ihn eigene Wege gehen.
Leider geil 😘!!! Und so schön geschrieben, dass ich sofort wissen will, wie's weitergeht ...
Ich bemühe mich, keinen Helikopter zu machen. Hatte auch schon vorgeschlagen, die Fußballsichtung an der Schule sein zu lassen, will er aber nicht. Ich glaube, unser Kind will einfach gucken, wie weit es kommen kann. Gestern nach einem Turnier wurden wir nach unserer Telefonnummer gefragt (wieder für ein Nachwuchsleistungszentrum). Viele Dinge laufen halt einfach immer über die Eltern. Ich kenne auch Eltern, deren Kinder auf keinen Fall Leistungssport machen dürfen, weil die Eltern selbst mit Leistungssport keine guten Erfahrungen gemacht haben. Das ist dann helikoptern in die andere Richtung durch das Vorenthalten von Möglichkeiten. Hoffen wir, dass wir unser Kind einen guten Mittelweg finden.
Habe mit mir gerungen und muss jetzt doch noch mal etwas zum Thema Grundschule loswerden:
Wir haben anfangs auch darauf vertraut, dass Grundschule ein Selbstgänger ist und sind damit ziemlich auf die Nase gefallen. Das liegt allerdings nicht nur an den Kindern. Beispiel: Kaum jemand wird die deutsche Rechtschreibung ordentlich lernen, wenn er immer "freischreiben" darf. Kleine Mathematiker verzweifen, wenn Aufgaben nicht präzise gestellt sind und aus ihrer Sicht Aufgaben damit nicht lösbar sind. Am Ende denken sie, sie sind zu dumm, und es gibt fürchterliche Tränen. In der zweiten Klasse gab es in einer Deutscharbeit einen Lesetext, der 6 Fehler enthielt. Da kann man schon mal kurz die Fassung verlieren, finde ich.
Vor den Sommerferien war ich für 10 Wochen Klassenlehrerin einer ersten Klasse (ich bin keine Pädagogin) und hatte eine andere Klasse in Mathe. Fast alle Kinder haben in ihren Tests super abgeschnitten. Für Diktate haben wir richtig geübt, ich habe alle Übungen korrigiert, damit die Kinder lernen, sich selbst einzuschätzen. Am Tag des Diktats haben die Kinder sich gefreut, dass sie endlich zeigen konnten, was sie können und waren dann auch sehr gut. In Mathe das Gleiche: Die richtigen Wiederholungen und Übungen zur richtigen Zeit und immer, immer Hausaufgaben.
Unser Sohn ist jetzt in der vierten Klasse und hat seit Wochen (!) keine bis wenig Hausaufgaben in Deutsch auf. Da könnte ich mich jetzt locker zurücklehnen, wenn wir da nicht schon böse Erfahrungen gemacht hätten. Unser Kind lernt Deutsch wie eine Fremdsprache und so langsam erkläre ich ihm ein paar Rechtschreibregeln, da das in der Schule eher nicht nicht passiert (dafür lernen sie, was Präsens, Präteritum und Futur sind). Es ist verblüffend zu sehen, wie schnell ihm das Schreiben leichterfällt und darüber freut er sich total!
Angeblich zieht das Niveau ab Klasse drei an. Davon haben wir nichts bemerkt. Seit Klasse 3 fällt unserem Kind die Schule deutlich leichter. Weniger Auswendiglernen, mehr Denken - das liegt ihm. Punkte verschenkt er bei den einfachen Sachen, nicht bei den schwierigen. Kopfrechnen ist immer noch schlecht, aber das lassen wir jetzt so und üben auch nicht.
Ich kenne Leute, die schwerst hochbegabt sind und in der (Grund-) Schule schlecht oder gar nicht klargekommen sind. Die meisten haben die Kurve bekommen, andere nicht. Wer mit 30 Jahren drogensüchtig im Knast sitzt, einen IQ von 150 attestiert bekommt und dann hört "Kein Wunder, dass Sie in der Schule nicht klargekommen sind", für den ist das ein schwacher Trost. Erwachsene, die hochbegabt sind und zeitweise in einer Umgebung aufwuchsen, die mit Bildung wenig am Hut hatte, erzählen mir, dass sie sich lange Zeit wie behindert vorkamen, weil sie so ganz anders als alle anderen waren. In einem Fall war der Wechsel aufs Gymnasium dann eine wahre Offenbahrung (der Vater wollte, dass das Kind ein Handwerk lernt, aber zum Glück hatte die Mutter sich durchgesetzt). Auf einmal lernte das Kind ganz andere Kinder kennen und die kamen aus Familien, in denen die Eltern Pofessoren, Ärte oder Vorstände waren. Die empfundene Andersartigkeit war weg, auf einmal war nicht nur das Können wichtig, sondern vor allem das eigene Denken.
So lange Kinder gut in das System Schule passen, gibt es keinen Anlass, sich einzumischen, finde ich auch. Wenn es Probleme gibt, sollte man vielleicht doch mal gucken, woran es liegen könnte. Darauf zu vertrauen, dass es nur gute Lehrer gibt, würde ich nicht mehr.
Zu diesem Thema passt wohl sehr gut die Geschichte meines älteren Bruders.
Meine Eltern legen sehr viel wert auf Bildung und versuchen bzw. versuchten uns das zu ermöglichen was sie nicht hatten. Also Gymnasium, Studium usw
Mein Bruder als auch ich fingen beide nach der Volksschule in einem Privatgymnasium an.
Mein Bruder hatte leider von Anfang an nur Probleme, vor allem in Deutsch. Meist nur 5er oder schlechte 4rer.
Der Lehrer hat meiner Mutter immer erklärt, er könne nicht schreiben, schlechter Ausdruck und er müsse mehr lesen.
Nach 5 Jahren in dieser Schule und vielen vielen Nachhilfestunden, hat er dann die Schule gewechselt. Neuer Lehrer, neues Umfeld. Von da an hatte er nur noch Einser oder Zweier in Deutsch, hat sich in fast allen weiteren Fächern gespielt. Der neue Lehrer lobte seinen grandiosen Ausdruck und seine Art zu schreiben.
Die Matura also euer Abi hat er dann mit Auszeichnung bestanden und ebenso sein Studium.
Rhetorisch ist mein Bruder ein Wahnsinn und so auch seine Texte. Er liest bis heute nicht viel, aber meine Diplomarbeit gebe ich als erstes immer ihm zu lesen, wenn neue Kapitel entstehen, denn mit seinem Vorschlägen wird alles richtig geschärft und auf den Punkt gebracht.
Wäre er in seiner ersten Schule geblieben hätte er heute vermutlich nicht einmal Matura.
Zu diesem Thema passt wohl sehr gut die Geschichte meines älteren Bruders.
Meine Eltern legen sehr viel wert auf Bildung und versuchen bzw. versuchten uns das zu ermöglichen was sie nicht hatten. Also Gymnasium, Studium usw
Mein Bruder als auch ich fingen beide nach der Volksschule in einem Privatgymnasium an.
Mein Bruder hatte leider von Anfang an nur Probleme, vor allem in Deutsch. Meist nur 5er oder schlechte 4rer.
Der Lehrer hat meiner Mutter immer erklärt, er könne nicht schreiben, schlechter Ausdruck und er müsse mehr lesen.
Nach 5 Jahren in dieser Schule und vielen vielen Nachhilfestunden, hat er dann die Schule gewechselt. Neuer Lehrer, neues Umfeld. Von da an hatte er nur noch Einser oder Zweier in Deutsch, hat sich in fast allen weiteren Fächern gespielt. Der neue Lehrer lobte seinen grandiosen Ausdruck und seine Art zu schreiben.
Die Matura also euer Abi hat er dann mit Auszeichnung bestanden und ebenso sein Studium.
Rhetorisch ist mein Bruder ein Wahnsinn und so auch seine Texte. Er liest bis heute nicht viel, aber meine Diplomarbeit gebe ich als erstes immer ihm zu lesen, wenn neue Kapitel entstehen, denn mit seinem Vorschlägen wird alles richtig geschärft und auf den Punkt gebracht.
Wäre er in seiner ersten Schule geblieben hätte er heute vermutlich nicht einmal Matura.
Großes Glück gehabt, das freut mich richtig :Blumen: ! Danke für Deinen Kommentar.
Leider geil ��!!! Und so schön geschrieben, dass ich sofort wissen will, wie's weitergeht ...
....................
Servus PantOne,
es ist solang her und wie es exakt war, schwer wieder zu geben. Also es müsst eher um 71 herum gewesen sein und was aus dem blonden Eierkopf Fellmann geworden ist weis ich nicht, wenn er es aber lesen würd, dann würden wir uns wieder raufend im Dreck wälzen.
Vor x-Jahren haben wir mit der Fähre von Igoumenitsa/Griechenland nach Ancona/Italien abgelegt. Ein 11 - 12 jähriger Junge hat das Ablegemanöver in türkisch und deutsch kommentiert wie ein Radio-Sprecher ein Fussballspiel überträgt, und das in einer Sprachgeschwindigkeit, das mir hören und sehen vergangen ist, vor allem hat er aus der Körpersprache der Dock-Arbeiter ihre nächsten Aktionen vorher gesagt - es war verblüffend - als das dürre Klappergestell Frosch-Auge Jahre später in der Bundesliga aufgetaucht ist, hab ich mich geärgert, weil ich ihn damals, nicht um ein Autogramm gebeten habe.
Wenn er jetzt interviewt wird, meint man, er schläft beim sprechen ein - Schade (leider spielt er jetzt auch so wie er spricht).
Als Betreuer/Trainer/strategischer Berater hab ich am Sonntagmorgen einen Bock geschossen.
Am nächsten Samstag findet für dieses Jahr das vorletzte Rennen im Läufercup statt. Also Streckenplan besorgt und Athletin drauf einweisen wollen - 2 Runden a 5km. Wir sind mit dem Auto hingefahren, hab alle Feinheiten des Plans erläutert, waren grad so nett im Gespräch und schwupps waren wir vor Ort. Angehalten und Athletin angeraunzt, es geht los, lauf hinterm Auto her, ich fahr vor - machen wir mal die afrikanische Trainingsvariante - für mich wars ganz nett: erst Teer, dann Schotter- und Waldwege - die Ahtletin hat *gebrummt* und alles der Mama gepetzt, der Papa ist mit Deinem Auto Off-Road gefahren..... einer ihrer Trainer hat was von *verhinderten training* gepostet, durch so einen Quatsch würde vernünftiges Training verhindert....
ja mei - wir haben beim abendbrot noch mächtig gegeiert.
...Vor den Sommerferien war ich für 10 Wochen Klassenlehrerin einer ersten Klasse (ich bin keine Pädagogin) und hatte eine andere Klasse in Mathe.....
Pantone was machst Du beruflich?
Wenn er jetzt interviewt wird, meint man, er schläft beim sprechen ein - Schade (leider spielt er jetzt auch so wie er spricht).
:Lachanfall:
Servus PantOne,
es ist solang her und wie es exakt war, schwer wieder zu geben. Also es müsst eher um 71 herum gewesen sein und was aus dem blonden Eierkopf Fellmann geworden ist weis ich nicht, wenn er es aber lesen würd, dann würden wir uns wieder raufend im Dreck wälzen.
Vor x-Jahren haben wir mit der Fähre von Igoumenitsa/Griechenland nach Ancona/Italien abgelegt. Ein 11 - 12 jähriger Junge hat das Ablegemanöver in türkisch und deutsch kommentiert wie ein Radio-Sprecher ein Fussballspiel überträgt, und das in einer Sprachgeschwindigkeit, das mir hören und sehen vergangen ist, vor allem hat er aus der Körpersprache der Dock-Arbeiter ihre nächsten Aktionen vorher gesagt - es war verblüffend - als das dürre Klappergestell Frosch-Auge Jahre später in der Bundesliga aufgetaucht ist, hab ich mich geärgert, weil ich ihn damals, nicht um ein Autogramm gebeten habe.
Wenn er jetzt interviewt wird, meint man, er schläft beim sprechen ein - Schade (leider spielt er jetzt auch so wie er spricht).
Als Betreuer/Trainer/strategischer Berater hab ich am Sonntagmorgen einen Bock geschossen.
Am nächsten Samstag findet für dieses Jahr das vorletzte Rennen im Läufercup statt. Also Streckenplan besorgt und Athletin drauf einweisen wollen - 2 Runden a 5km. Wir sind mit dem Auto hingefahren, hab alle Feinheiten des Plans erläutert, waren grad so nett im Gespräch und schwupps waren wir vor Ort. Angehalten und Athletin angeraunzt, es geht los, lauf hinterm Auto her, ich fahr vor - machen wir mal die afrikanische Trainingsvariante - für mich wars ganz nett: erst Teer, dann Schotter- und Waldwege - die Ahtletin hat *gebrummt* und alles der Mama gepetzt, der Papa ist mit Deinem Auto Off-Road gefahren..... einer ihrer Trainer hat was von *verhinderten training* gepostet, durch so einen Quatsch würde vernünftiges Training verhindert....
ja mei - wir haben beim abendbrot noch mächtig gegeiert.
Also, wenn du jetzt einen eigenen Thread aufmachst, lese ich ALLES, ich schwör :Blumen: !!!! Wenn ich den richtigen jungen Türken meine, ist das der, den man auch gern den "hochbegabten Lethargiker" nennt, oder? In seiner Jugend soll er ja richtig langsam gewesen sein ...
Pantone was machst Du beruflich?
Von Haus aus bin ich Dipl.-Kffr., im Moment gebe ich Vertretungsstunden an zwei Grundschulen ... Ist aber leider nur ein Minijob auf Abruf. Im Sommer hatte ich kurzfristig eine Festanstellung, weil akuter Personalnotstand herrschte (26 Unterrichtsstunden pro Woche). Das hatte für einigen Wirbel gesorgt, da ich ja keine ausgebildete Lehrerin bin. Zur allgemeinen Erheiterung durfte ich aus versicherungsrechtlichen Gründen alles unterrichten ... nur keinen Sport :Cheese: .
...
Von Haus aus bin ich Dipl.-Kffr., im Moment gebe ich Vertretungsstunden an zwei Grundschulen ... Ist aber leider nur ein Minijob auf Abruf. Im Sommer hatte ich kurzfristig eine Festanstellung, weil akuter Personalnotstand herrschte (26 Unterrichtsstunden pro Woche). Das hatte für einigen Wirbel gesorgt, da ich ja keine ausgebildete Lehrerin bin. Zur allgemeinen Erheiterung durfte ich aus versicherungsrechtlichen Gründen alles unterrichten ... nur keinen Sport :Cheese: .
Na Hut ab! Ich stelle mir das nicht so einfach vor.
Hört sich aber bei Dir klasse an - vor allem richtig erfolgreich.
Von Freundinnen aus Südtirol weiß ich dass dort Matura reicht um als Grundschullehrer zu arbeiten.
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Wenn ich den richtigen jungen Türken meine, ist das der, den man auch gern den "hochbegabten Lethargiker" nennt, oder? In seiner Jugend soll er ja richtig langsam gewesen sein ...
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Servus PantOne,
leider hab ich das Autogramm nicht erbeten - darauf wär *Messi Özil* gekritzelt. (Peinlich wirds jetzt, wenn jemand bei Özil nachfragt und er retour postet - mit der Fähre sind wie nie gefahren... und wo liegt igoumenitsa???)
aha .... Lehrer .... soso... hmm
Lehrer haben mit uns, und ihrer Meinung über unsere Kinder, mit den Noten kommuniziert, wer als Eltern bissle Hausaufgaben überprüft hat, kann schnell erkennen wie *dumm* die eigenen Kinder sind und dass sie keine Hochbegabten sind, obwohl alle Eltern das denken und immer nur meinen, die Lernschwäche wär ein unverstandenes hochbegabten Problem.
Die Zappel-Tante und der Verweis damals war aber der Dummheit des Lehrers geschuldet - er überzieht den Unterricht, deshalb geht Pausenzeit verloren, deshalb kann man weniger Gummi-Hupf machen, also muss man das Pausenbrot im Unterricht essen - diese logische Folge seh ich als Ingenieur ein, hab den Verweis zur Kenntnis abgezeichnet, und dem Kind erklärt wie man ein Buch fallen lässt und unter der Bank vespert. Hab aber auch erklärt, dass man beim wiederholten erwischt werden Nachsitzen muss, dort aber super Hausaufgaben machen kann.
Irgentwie gehts immer weiter.
Exzellenzen wie beim *Pseudo-Messi* und seiner Radio-Show kann man sehr gut erkennen, aber halt nicht jeder.
Unsere jüngere Tochter wurde damals vom Leichtahtletik-Trainer des Sportvereins zur Sau gemacht, dort war sie 2x - dann war das Thema durch.
Jetzt mit Mitte 20, grinst sie die Leute des Sportvereins von damals immer extra frech an, wenn sie sie beim Läufercup *stehen* lässt.
Die Kids sind mit ihrer *Rundendreherei* vor den Großen dran (bei den Läuferwettbewerben) - viele sind normal - aber vor kleinen Muskelmonstern mit ner 920er Garmin am Arm und Eltern als Einpeitscher ekelt es mich.
grüsse
Jürgen
Ich sitze vor meinem Rechner und höre nebenan unseren Sohn mit einem Kumpel im Zimmer kicken. Irgendwann ist das Spiel nicht mehr ganz so wild und die Kinder unterhalten sich. Er habe ja am letzten Wochenende angefangen, eine Geschichte zu schreiben, erzählt das Kind. Worüber die denn sei, will sein Freund wissen.
Der Junior erzählt: "Da ist so ein Junge, der heißt Ole und macht ganz viel Sport und spielt immer Fußball. Und sein Opa ist immer dabei, wenn er Training hat oder ein Spiel oder beim Turnier, und da guckt der immer zu. Eine Tabelle habe ich auch gemacht. So eine mit Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag. Da steht drin, welchen Sport Ole macht, also jeden Tag. Und seine Mutter sagt dann immer, dass das doch zu viel ist ..." "Das bist doch du", unterbricht ihn sein Freund, " und deine Mutter, weil du machst ja auch zu viel und deine Mutter sagt auch immer, dass du zu viel machst." "Nein", beteuert der Dicke, "ich heiße doch nicht Ole!"
Kurze Pause. Gekicke gegen die Tür. Dann: "Wollen wir weitermachen?"
Ja, das sind wir. Die Tabelle ist von mir. Anhand derer hatte ich versucht zu zeigen, dass das Programm etwas üppig für einen 9-Jährigen ist. Im wahren Leben konnte ich mich bisher nicht durchsetzen, mal gucken, wie´s im Roman weitergeht.
PS: Das Kind würde gern sein Goldabzeichen im Schwimmen ablegen, ohne einem Verein beitreten zu müssen. Gar nicht so leicht. Aber ich bin natürlich begeistert von der Idee und tue alles dafür, damit andere Sportarten neben dem Fußball nicht so ganz in Vergessenheit geraten ;)
Die Kids sind mit ihrer *Rundendreherei* vor den Großen dran (bei den Läuferwettbewerben) - viele sind normal - aber vor kleinen Muskelmonstern mit ner 920er Garmin am Arm und Eltern als Einpeitscher ekelt es mich.
Ich muss dann immer heulen. In Lorsbach hat diesen Sommer ein Vater sein Kind Richtung Startlinie geschubst ... das Kind wollte partout nicht und hatte sich bereits mehrfach weinend an der Hand seiner Mutter auf den Boden gehockt. Beim Startschuss hat das Kind geschrieen und die Hand der Mutter nicht losgelassen. Sagt die Mutter: "Lauf einfach so schnell hinterher wie du kannst." Der Vater wütend abwinkend: "Jetzt ist es auch egal!!!"
Bereits vorher hatte ich eine Offizielle gefragt, ob man da nicht einschreiten könne. Die Frau hat mir dann erzählt, dass das Kind morgens bereits Bundesjugendspiele gehabt habe und schon bei der Anmeldung nicht habe starten wollen. Dass die Eltern bei den nachfolgenden Läufen nicht gestartet sind, versteht sich fast von selbst, oder? Ich frage mich dann immer, was wohl zu Hause bei denen abgeht, wenn die Eltern sich schon in der Öffentlichkeit so verhalten.
Wenn Kinder selbst wollen, dann okay. Aber wenn sie von den Eltern ständig gedrängt - und wie Du schreibst an den Start geschubst werden, das finde ich grauenvoll!!!:(
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke... ich wäre einerseits gern gefördert worden. Hauptsächlich weil ich den Sport erst mit 25 entdeckt habe und mich immer quälen musste um was zu erreichen und im Schulsport nicht sonderlich gut war.
Aber ich durfte mit meiner Freundin im Wald spielen, auf Bäume klettern, Buden bauen, Indianer spielen und sogar (mit Erlaubnis) im Garten eine Feuer-Kochstelle machen. :Cheese:
formliquide
17.11.2015, 18:43
Und genau so wie ihr 2 es zuletzt geschrieben habt ist es richtig... Und so versuch ich's auch mit meinen beiden Töchtern zu halten. Alles kann, aber ganz sicher nichts muss.
Mein Vater wollte immer, daß ich mit ihm radfahre und schwimme und so. Hab ich manchmal gemacht, und auch gern, oft halt auch gar nicht und es gab deshalb immer wieder Streit. Heute ist er ganz verwundert, daß ich's nach 30 Jahren auf einmal freiwillig mache...
Ich hab mich dann als Jugendlicher meiner großen Leidenschaft Tanzen verschrieben. Was da zum Teil zwischen Eltern, Trainern und Kindern abgeht wollt ihr gar nicht wissen und ich wills auch nicht mehr schildern - seit ich selber Kinder habe wird mir beim Gedanken schlecht. Nur soviel: Auf einem meiner letzten Turniere hab ich nach einiger Zeit in den Umkleiden zu meiner Partnerin gesagt, ich hätte noch nie so viele unglückliche Menschen auf einem Haufen gesehen :Nee:
Wer sein Kind zur einer Leichathletiksichtung schickt und keinen Erfolg hat, kann es natürlich auch woanders sichten lassen. Beim Fußball beim Beispiel. Und so falle ich fast hinten rüber als mein Sohn meint: "Guck mal, Mama, da ist der Junge von Leichtathletik wieder."
Der Steppke, der neulich vor meinen Füßen beim abschließenden 7-Minuten-Lauf weinend zusammengesunken war, betritt mit einem erwachsenen Mann die Sporthalle und kommt in Richtung Tribüne, auf der wir uns gerade häuslich einrichten. Ich vermute, es ist dieses Mal der Vater, der das Kind begleitet. Zwei Stufen unter uns lassen die beiden sich nieder. Der Junge, nennen wir ihn Max, guckt uns direkt an. "Hallo", sage ich lächelnd, "dich kenne ich doch." "Hallo," meint Max und stutzt. Dann deutet er mit dem Kopf in Richtung des Dicken und sagt: "Er ist doch schon bei Leichtathletik genommen. " "Nee," antworte ich, "der ist jetzt erstmal zu ein paar Trainings eingeladen und dann sehen wir weiter." Max strahlt: "Ach so, na in Fußball bin ich viel besser als in Leichtathletik!" "Das ist ja gut," ermuntere ich ihn, "dann wünsche ich dir viel Spaß!" Inständig hoffe ich, dass der Kleine nicht schon wieder so fürchterlich vorgeführt wird.
Ich beruhige mich mit der Vorstellung, dass es vielleicht so ist wie bei uns zu Hause: Noch mittags hatte ich zu Hause gesagt, dass 80 Jungs in vier Trainings vorspielen werden und dass da zahlreiche aus den Nachwuchsleistungszentren des FSV Frankfurt und der Frankfurter Eintracht dabei sind. Bei maximal acht zu vergebenden Plätzen ist die Chance nahezu Null, dass das Kind genommen würde. Ich betone auch noch mal, dass die Schule ja nicht unsere Erstwahl ist und wir das ohnehin nur als Notlösung ins Auge fassen würden. Nix zu machen, der Dicke will hin. Also gut, machen wir uns auf den Weg.
Die Jungs werden in zwei Gruppen aufgeteilt und dürfen mit ihrer Gruppe in einem abgesteckten Viereck ihre Balltricks zeigen. Aha, zwei Kandidaten macht sogar das Hausfrauenauge direkt als Vertreter der Proficlubs aus. Der Dicke bewegt sich leichtfüßig, wenn auch ohnehin besonderen Einsatz. Die Ellenbogen hat er - wie so oft - angewinkelt, die Hände auf Brusthöhe. Ich überlege, warum das so drollig aussieht und woran mich das erinnert. Ich komme nicht drauf.
Bei der zweiten und dritten Übung geht´s um Dribbeln und Sprint und die drei Verantwortlichen stoppen per Hand und schreiben auf. Ich sitze die ganze Zeit neben Bernd, dessen Sohn mit unserem Nachwuchs in einer Mannschaft spielt und der sich das Spektakel auch nicht entgehen lassen will. "Mensch," sagt Bernd, "jetzt hab ich nicht verstanden, wie schnell dein Sohn war. Ich glaub, der war der Schnellste beim Dribbeln." "Das wird ihn hier auch nicht retten," gebe ich zurück, und Bernd schüttelt lachend den Kopf. Später erfahre ich, dass es Eltern gibt, die auf der Tribüne die Zeit mitstoppen. Auf die Idee muss man auch erst mal kommen, geht es mir durch den Kopf.
Von rechts dringen Gesprächsfetzen an mein Ohr. "Was ist mit der Nummer "28" und "Friedrich"?", frage ich neugierig den Jungen, der zwei Meter mit seinem Vater neben mir sitzt. "Der ist gut," meint das Kind nüchtern. "Oh, danke," sage ich, "das freut mich, das ist nämlich meiner. Du bist ja gleich in der zweiten Gruppe dran, oder? Ich wünsch´ dir viel Erfolg!" "Danke," antwortet der Junge, während ich meine, eine leichte Irritation im Gesicht des Vaters zu erkennen.
Im Anschluss wird ein kleines Turnier mit vier Mannschaften gespielt. Der Dicke lässt seine Torwarthandschue mal lieber im Rucksack. Während es ja normalerweise noch keine festen Positionen in dieser Altersklasse gibt, hat der Fußballlehrer hier vorab erklärt, dass zu dieser Sichtung auch zwei ausgesprochene Torhüter gekommen seien. Jeder möge nach Möglichkeit auf seiner Stammposition spielen und zeigen, was er kann. Heute ginge es nicht um Mannschaftsergebnisse, sondern um die Sichtung einzelner Spieler.
Unter so einer Ansage versteht jeder offenbar was anderes. In seiner Gruppe erbarmt sich der Blonde und geht erstmal ins Tor, damit es losgehen kann. Er spielt ruhig und sicher, Gelegenheiten für spektakuläre Paraden ergeben sich nicht. Er verlässt seinen Torraum und spielt den Ball, wo er kann, mit dem Fuß. Gelernt hat er das nicht, aber wer aufmerksam jeden Samstag die Sportschau sieht, kann sich viel abgucken. Nach dem Spiel kommt er sofort auf die Tribüne und verstaut seine Handschuhe im Rucksack, bevor noch jemand auf dumme Ideen kommt. Oft genug hat er von Leuten mit Fußballahnung gehört, dass man erst ein guter Fußballer werden muss und dann immer noch Torwart werden kann. Hat er sich wohl gemerkt.
Alle nachfolgenden Spiele verlaufen ähnlich. Die Jungs aus den Proficlubs spielen wie aufgezogen: rasant, schonungslos und immer mit vollem Körpereinsatz. Beim Kind läuft´s ganz anders. Er spielt mal bessser, mal schlechter. Fast immer mit minimalem Körpereinsatz, dafür leichtfüßig und ohne übermäßigen Krafteinsatz. Manchmal sieht es so unangestrengt aus, als ob er sich keine Mühe gäbe. Immer wieder das gleiche Bild: gebeugte Ellenbogen, leicht geöffnete Hände auf Brusthöhe. Ganz plötzlich weiß ich, welches Bild ich gesucht habe: Es sieht aus, als würde das Kind tanzen. Am liebsten würde ich jetzt aufs Spielfeld laufen und meinen kleinen Tänzer küssen. Tu ich aber nicht.
Wo er kann, sucht der Blonde seine Mitspieler und spielt ab. Wenn sich keine Abspielmöglichkeit bietet, geht er selbst. Ecke für seine Mannschaft. Er legt sich den Ball hin und guckt. Zwei Schritte Anlauf. Einer seiner Mitspieler drei Meter vor dem hinteren Pfosten muss keinen Schritt machen, sondern nur noch den Kopf hinhalten. Der Ball geht vorbei. Später sagt das Kind: "Schade, dass der Kopfball nicht drin war, Mama." "Ja," pflichte ich ihm bei, "aber geile Flanke." Wir grinsen uns an.
Die Trainer sitzen während der ganzen Zeit an einem Tisch am Spielfeldrand, beobachten das Geschehen und machen sich Notizen. Sonst machen sie nichts. Mitten im letzten Spiel wechseln sie zwei Spieler aus. Der Dicke geht noch mal ins Tor. Ich schnappe mir die Torwarthandschuhe und frage am Trainertisch, ob ich wohl mal die Handschuhe anreichen solle. Das Spiel wäre eh gleich vorbei, meinen die Trainer. "Dann ist ja gut," meine ich und denke grimmig: "Freunde, wenn der Dicke sich hier einen Kapselriss holt und die nächsten Klassenarbeiten nicht mitschreiben kann, mache ich euch Feuer unterm A****." Gern würde ich berichten, dass meine Überlegungen freundlicher waren. Waren sie aber nicht. Am Ende geht alles gut.
Als wir gehen wollen, spricht ein Trainer das Kind an. Soso, man kennt sich. Der gut gelaunte Mann, der äußerlich stark an den brasilianischen Bundesligaprofi Dante erinnert, unterhält sich noch ein bisschen mit uns. Er arbeitet an einem DFB-Stützpunkt, und ich kann endlich mal jemanden fragen, was das eigentlich genau ist. Der andere Trainer sieht aus wie Joko Winterscheidt und ist Nachwuchstrainer bei einem Bundesligaverein. Er ist ein bisschen zugeknöpfter, taut aber sichtlich auf, als die Rede auf seinen weiteren Berufsweg kommt. Wie sich rausstellt, möchte Joko Realschullehrer werden. Er arbeite viel mit Ausländern und möchte ihnen helfen, ihren Weg zu machen, meint er mit Begeisterung in seiner Stimme. "Ich kann Ihnen eins versichern," meine ich zu ihm, "dafür werden Sie auf den Elternabenden von allen Eltern geliebt werden!" Er lacht und wir unterhalten uns noch ein bisschen.
Die Trainer erzählen, dass es erstmal einen großen Aufwand bedeuten würde, im Fußball weiterzukommen. Dann ist die Frage, wieviel Druck aus dem Elternhaus käme. "Merken Sie," hake ich nach,"ob ein Kind befreit aufspielt oder unter Druck von den Eltern steht?" "Ja, klar," antworten die beiden. "Ja, und woran?", frage ich verwirrt nach. "Na, zum Beispiel am Blick Richtung Tribüne nach einer misslungenen Aktion", erklärt Dante. Meine Güte, denk ich nur.
Auf dem Heimweg erzählt das Kind, was ihm so durch den Kopf geht. Den Dribbelkünstler fand er blöd. "Bringt doch nichts," meint er richtig sauer. "Naja, die Trainer haben gesagt, ihr sollt zeigen, was ihr könnt und das hat er gemacht." "Ja, und?", gibt das Kind sich bockig, "Einmal hat´s geklappt und wie oft nicht? Hast du mal gesehen, was der gemacht hat, wenn er in der Abwehr den Ball verloren hat? Der ist STEHENGEBLIEBEN, Mama, in der ABWEHR! Das ist doch kein Fußball!!" "Der wird schon weiterkommen," sage ich noch, und dann lassen wir das Ganze auf sich beruhen.
Dass Max nicht mal richtige Hallenschuhe gehabt habe, meint er dann noch. Der konnte in seinen Schuhen nicht einfach so abbremsen, sondern musste immer noch ein Stück auslaufen. "Ach," versuche ich ihn beruhigen, "vielleicht haben die die richtigen Schuhe einfach zu Hause vergessen." "Nein," erwidert er, "das waren so weiche Nike free oder so und die Sohle war ganz weiß und sauber." Gesehen hatte ich das auch, aber ich wollte mir keine Gedanken darüber machen, warum Leute ihr Kind schlecht vorbereitet in Situationen bringen, in denen sie wahrscheinlich nur verlieren werden.
Wer gewonnen und wer verloren hat, werden wir nach dem 4. Dezember erfahren, dem Tag des letzten Sichtungstermins. Dann gehen Zu- und Absagen per Post an die Eltern. Ich gehe davon aus, dass der Dicke eine Absage bekommt, aber ich bin sicher, dass er es locker nimmt.
Gelernt hat er, dass Fußball ganz anders sein kein, als er das sonst so gewohnt ist und dass es auch Irokesenhaarschnitte im Kindesalter geben kann. Abgeschreckt hat ihn das alles nicht, sondern es hat ihm trotzdem Spaß gemacht. Und erst am Abend wird mir klar, dass ihm der Termin viel wichtiger war, als ich vermutet hatte. "Endlich ist die ganze Aufregung weg, Mama", meint er und geht zufrieden ins Bett.
Danke für den tollen Bericht und Deine ganz besondere Perspektive auf die wichtigen und auch unwichtigen Dinge des Lebens :Blumen:
Echt süß :bussi:
Danke für den schönen Bericht Pantone!
Und ich kann nicht anders, ich muss einfach dem Kleinen die Daumen drücken!!
soloagua
28.11.2015, 22:37
Hauptsache er hatte Spass! :Huhu:
Heute geht´s wieder zum Leichtathletiktraining der Sportschule. Leider trainieren die Kinde in der hintersten Ecke, halb verdeckt vom Diskusnetz und irgendwelchen anderen Gerätschaften. Leider deshalb, weil ich mir ja gern mal allgemeine Koordinationsübungen abgucke, die ich dann mit den hiesigen Fußballjungs mache. Aber nach dem letzten Mal hat der Dicke bereitwillig von ein paar Übungen berichtet, die ich gleich in mein Übungssammelsurium übernommen habe.
Spaß macht ihm das Training auf jeden Fall. Goldig ist es, zu sehen, wie schnell sich kleine Bekanntschaften entwickeln. Nach dem ersten gemeinsamen Training haben sich einige Jungs so verabschiedet, als würden sie sich bereits seit Jahren kennen. In die Mitte der Arena dürfen sie nicht, weil da ja: "Athleten für die Deutsche Meisterschaft trainieren, Mama. Oder so.", wie mir der Filius erklärt. Das beeindruckt ihn ganz schön, und er freut sich, dass er zumindest manchmal ganz außen in der Halle dran vorbeilaufen darf.
Dass das Kind für Leichtathletik Fußball aufgibt, kann ich mir nicht vorstellen, aber wer weiß. Die Atmosphäre in einer Leichtathletikhalle ist mit der auf einem Fußballplatz überhaupt nicht zu vergleichen. Was du da als Eltern wählen würdest, liegt auf der Hand. Ein Fußballtrainer meinte neulich, es wäre schade, wenn das Kind mit seinem Ballgefühl und seinen koordinativen Fähigkeiten irgendwann nur noch geradeaus laufen würde. Fand ich spontan irgendwie einleuchtend.
Wenn man allerdings noch Schwimmen und Radfahren dazunehmen würde, wäre das doch koordinativ auch nicht schlecht und würde durchaus wieder Sinn machen, denke ich so ganz heimlich für mich. Im Moment ist es uns aber noch nicht mal gelungen, einen Bademeister zu finden, der dem Kind das Gold-Schwimmabzeichen abnimmt. Das wird wohl in der Regel nur in Vereinen oder bei der DLRG gemacht, aber da möchte das Kind kein Mitglied werden, sondern eben nur das Abzeichen ablegen. Aber wir werden schon noch eine Möglichkeit finden, hoffe ich.
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Kleiner Exkurs zum Thema Sportlerbiografien: Aus der Fußballmannschaft unseres Sohnes verabschiedet sich ein Kind in das Nachwuchsleistungszentrum eines Viertligisten. Der Lütte ist 9 Jahre alt und mit dem Wechsel wird es der vierte Verein sein, in dem er spielt. So etwas könnte ich mir für unser Sensibelchen ja nicht vorstellen. Auf jeden Fall wünsche ich dem kleinen, lebhaften Kerl mit den immer strahlenden Augen und dem Schalk im Nacken alles, alles Gute!
Teuto Boy
30.11.2015, 13:57
Ein Fußballtrainer meinte neulich, es wäre schade, wenn das Kind mit seinem Ballgefühl und seinen koordinativen Fähigkeiten irgendwann nur noch geradeaus laufen würde. Fand ich spontan irgendwie einleuchtend.
Wenn man allerdings noch Schwimmen und Radfahren dazunehmen würde, wäre das doch koordinativ auch nicht schlecht und würde durchaus wieder Sinn machen, denke ich so ganz heimlich für mich.
Da bin ich bei eurem Trainer, Triathlon ist sicher eine koordinativ anspruchsvolle Sportart, allerdings sind alles drei zyklische Disziplinen wo ein motorisches Muster pro Disziplin unendlich oft wiederholt werden muss.
Die koordinative Variation ist im Spielsport größer. Im Endeffekt entscheidet das Kind , wo es am meisten Bock zu hat, man kann halt nicht auf allen Hochzeiten tanzen.
Ich persönlich find ja Parcours eine tolle Sportart, läuferische u. turnerische Elemente kombiniert, da brizzeln die Synapsen;)
Duafüxin
30.11.2015, 14:02
Ich persönlich find ja Parcours eine tolle Sportart, läuferische u. turnerische Elemente kombiniert, da brizzeln die Synapsen;)
Oh, da könnt ich auch stundenlang zu guggen. Das ist auch eine der wenigen Sachen, warum ich gern nochmal wieder jünger wäre.
Neulich bei nem Lauf hat mir der Mitläufer erzählt, seine Sprößlinge würden Pacours machen. Ich fand das Spitze, er sah das eher skeptisch, anfangs jedenfalls :Cheese:
Leichtathletiktraining hat dem Kind wieder viel Spaß gemacht. Gaaaanz viel Koordinationsübungen haben sie wieder gemacht, das liiiiiieeeebt der Dicke!
Der Trainer macht während der Übungen häufiger Filmaufnahmen und ich frage mich, wer die wohl überhaupt noch mal anguckt und warum? Beim nächsten Mal dürfen noch alle bisher eingeladenen Kinder wiederkommen und danach müssen einige zu Hause bleiben. Das erzählt zumindest eine Mutter. Später frage ich bei meinem Kind mal nach, ob das wohl stimmen würde. "Ja," meint er trocken, "warum?" "Ach, nur so", gebe ich möglichst genauso gelangweilt zurück.
Ich denke, ich habe des Athleten Antwort verstanden und übersetze das mal für den Leser: "Mama, ist doch egal. Das sagst du doch selber immer. Da machen wir uns jetzt auch nicht scheckig und nehmen´s, wie´s kommt, hmm? Ändern können wir´s eh nicht."
Ok, und ich konzentriere mich mal auf Fahrdienste und Essen, Trinken und Taschentuch bereithalten. Ich hab´s begriffen.
Heute Morgen schlurfen wir so Richtung Schule. Meint der Dicke plötzlich: "Wer wohl eine Absage bekommt, Mama." "Na," grinse ich ihn breit an, "beim Fußball du, nehme ich an." "Nee," meint der Filius genau so grinsend zurück, "ich meine doch heute bei Leichtathletik." "Ach so," antworte ich und warte mal, ob noch was kommt. "Ich glaube, ich weiß schon, wer heute gehen muss", sagt er. "Na, wer denn?", frage ich interessiert. "Das Mädchen, das aussieht wie ein Junge", überlegt er. "Meinst du echt?", frage ich erstaunt, "Die war doch neulich ganz gut, oder nicht?" "Jetzt war sie aber gar nicht gut", sinniert das Kind. "Wir haben ja dieses Biathlon-Spiel mit Rennen und Stehenbleiben und dann Bälle in den Kasten werfen gemacht und da war die echt so schlecht. Die hatte voll Vorsprung und dann hat die nichts getroffen und dann hatte ich ganz viel Vorsprung." "Och", meine ich, "das war ja nur eine Übung. Ihr habt doch auch ganz viele andere gemacht. Und stell dir mal vor, ihr hättet jetzt die ganze Zeit nur Weitwerfen machen müssen. Also, ich glaub, dann bräuchten wir heute gar nicht mehr hinzufahren". "Das stimmt", lacht er mich an. ""Und außerdem sind Mädchen meistens ein bisschen langsamer", füge ich noch hinzu. "Ich möchte lieber ein Junge sein, "erklärt er noch, "und zum Glück bin ich ja auch ein Junge."
Wir trotten weiter. "Weißt du, Mama, ich könnte mir ja doch vorstellen, an die Schule zu gehen", meint der Junior auf einmal. Ich starre ihn an, sehe gerade sämtliche Planungen den Bach runtergehen und setze ein Poker-Face auf so gut ich kann. "Das ist nämlich echt so ein cooles Gefühl, wenn die alle über einen reden", straht er. "Die reden bei Leichtathletik über dich?" frage ich verwirrt. "Nein, Mama", schüttelt er den Blondschopf, "in der Klasse. Wenn alle davon reden, dass ich der Schnellste in der Klasse bin. Das ist dann so cool!" "Ah, verstehe", sage ich. "Und auf so eine Sportschule gehen ja nicht viele und da gucken die ja auch immer, wie man sich entwickelt.", überlegt er noch. "Das stimmt", gebe ich ihm Recht, "aber Herr Ullrich hat auch gemeint, dass es eigentlich noch viel zu früh für eine Sichtung ist und es später immer noch Quereinsteiger in die Sportklassen gibt. Du könntest dir also auch überlegen, ob du in einen Leichtathletikverein gehst und erstmal dort zwei Jahre trainierst. Und vom Fußball wird man auch schnell. Na, und Koordinationstraining machst du ja auch alle zwei Wochen beim Fußball. Wenn du willst, zeige ich dir ein paar Tricks, wie man besser werfen kann, dann kriegst du das bestimmt ganz schnell viel besser hin." "Ich könnte mir ja schon vorstellen, an die Sportschule zu gehen und da Leichtathletik zu machen," beharrrt er freundlich, aber bestimmt.
Dann sagen wir nichts mehr. Ich verabschiede ihn und wünsche ihm einen schönen Tag. Viel Glück für die Deutscharbeit wünsche ich ihm nicht. Macht ihn nur nervös. Er hasst Lesearbeiten und er wird noch früh genug daran erinnert werden, dass die Arbeit heute ist. Vor lauter Sportüberlegungen hat er das heute Morgen wohl ganz vergessen gehabt.
tierunernscht
07.12.2015, 16:54
UND? Wie ist es gegangen? Wie sieht es aus?
Barbara, ganz gespannt schon, bringt nun aber mal erst ihre 5-jährige Tochter und fast 8-jährigen Sohn zur Schule ....
UND? Wie ist es gegangen? Wie sieht es aus?
Barbara, ganz gespannt schon, bringt nun aber mal erst ihre 5-jährige Tochter und fast 8-jährigen Sohn zur Schule ....
Ich frage mich die ganze Zeit, wieso du um 16:54 deine Kinder in die Schule bringst ... jetzt habe ich es endlich begriffen!
Die Kinder haben berichtet, dass bis spätestens Mittwoch eine Mail an alle Eltern geht, wer noch weiter kommen darf. Heute durften die Kinder Rolle vorwärts und rückwärts machen ... höhö, wer sieht da gar nicht gut aus und hatte nie Lust das zu lernen? Genau! Dafür war der Handstand gar nicht so schlecht. Ich weiß nicht, warum, aber in der letzten Woche wurde das in unseren vier Wänden intensivst geübt. Der abschließende 12-Minuten-Lauf war dann echt süß: ein glückliches Kind, das strahlend vorweggelaufen ist. Unter uns: Die zurückgelegte Strecke war nicht gerade überragend weit, auch wenn alle anderen hinterhergelaufen sind. Aber wie gesagt, Leichtathletik scheint ja vom Aussterben bedroht und da tummeln sich halt nur noch einige wenige Individuen, so scheint´s.
Wir rechnen also diese Woche mit der Fußballabsage und sind gespannt, wie´s mit Leichtathletik weitergeht ...
Der Leichtathletiktrainer wollte sich bis gestern per Mail melden. Hat er aber nicht. Dafür kam eine Mail vom Fußballtrainer: Das Kind ist zum zweiten Sichtungstermin im Februar eingeladen. Der Dicke hat breit gegrinst und "cool" gesagt. Ich habe später noch mal nachgefragt, ob er denn da noch mal hin wolle. Ja, möchte er auf jeden Fall. Ich weiß ja nicht, wieviele Jungs noch mal eingeladen sind, aber in der nächsten Runde dürfte das Kind dann wirklich und endgültig rausfliegen, denke ich.
Seit heute habe ich donnerstags wieder Tennistraining erlaubt. Das hatte ich wegen akuter Terminklumpung bis mindestens Weihnachten untersagt. Da meine Befürchtungen hinsichtlich "zu viel um die Ohren und zu wenig Zeit für andere Dinge" nicht eingetreten sind, habe ich das Tennisverbot wieder aufgehoben. Das Kind ist ausgeglichen und fröhlich und macht seinen Schulkram recht ordentlich. Vor lauter Sport und nebenbei noch ein bisschen Percussion und Schlagzeug scheint er nichts zu vermissen. Ich hatte ja gedacht, dass er viiiieeel mehr mit Freunden spielen will, aber ihm genügt es oftmals schon, wenn er seine Freunde beim Sport trifft. Und wenn sie dann doch mal zusammen spielen, kicken sie im Kinderzimmer oder machen draußen Parcours oder ich soll bitte mit ihnen ins Schwimmbad fahren.
Gestern durfte ich völlig überraschend Sportunterricht an der Grundschule geben. Da habe ich spontan ein paar Ballübungen mit den Viertklässlern gemacht, anschließend durften sie Basketball spielen. Leider waren die Basketbälle unzureichend aufgepumpt und eine Ballpumpe ließ sich nicht finden, aber die Kinder waren ganz euphorisch. Im Januar wird ein Team der Frankfurt Skyliners mit der Klasse trainieren und ich kann schon hören, was der Dicke zu mir sagen wird, wenn er nach Hause kommt:" Das ist sooo cool, Mama, kann ich bitte, bitte Basketball spielen ..???"
, aber in der nächsten Runde dürfte das Kind dann wirklich und endgültig rausfliegen, denke ich.
Tiefstaplerin ;)
...und bei Leichtathletik wurden erstmal die ganzen Absagen verschickt...wirst sehen - die positive Mail kommt noch :Lachen2:
Tiefstaplerin ;)
...und bei Leichtathletik wurden erstmal die ganzen Absagen verschickt...wirst sehen - die positive Mail kommt noch :Lachen2:
Nee, nee, der ist nicht für Fußball gemacht, glaub mir. Ich würde aber wirklich gern mal wissen, was da so ein Trainer sieht. Bei Leichtathletik kann ich mir schon eher vorstellen, dass der Dicke wieder eingeladen wird. Als Laie würde ich sagen, die suchen bei Leichtathletik nach allgemeinen Bewegungsfreudigen und bei Fußball wird schon viel spezifischer geguckt ... aber mit meinen Einschätzungen liege ich ja anscheinend gern mal daneben :Cheese:
soloagua
10.12.2015, 23:12
Frag die Trainer und Du wirst völlig daneben liegen! ;)
Aber Du machst das schon richig, lieber tiefer stapeln und Dein Sohnemann scheint sich ja schon ganz gut selber einschätzen zu können, ohne sich selbst unter Druck zu setzen! Hoffe, er kann das so behalten!:)
Viel Spass bei den Trainings, egal, welcher Art, hauptsache Ihr habt Spass!:Huhu:
... Ich würde aber wirklich gern mal wissen, was da so ein Trainer sieht. ...
Wahrscheinlich volle und ehrliche Begeisterung und ein sportliches Kind.
Das was einem richtig doll Spaß macht, was einen interessiert - das lernt man doch schneller und dort bleibt man dran.
Das was einem richtig doll Spaß macht, was einen interessiert - das lernt man doch schneller und dort bleibt man dran.
Da sprichst du mir aus der Seele:bussi: !
Habe heute mal freundlich per Mail nachgefragt, ob mein Kind vielleicht etwas falsch verstanden hatte. Nee, hat er nicht. Der nette Leichtathletiktrainer schreibt, dass wir versehentlich nicht auf dem letzten Mailverteiler gewesen seien. Es täte ihm sehr leid, schreibt er, insbesondere, da das Kind ja sicherlich schon auf eine Nachricht gewartet habe. Und ja, der Dicke sei weiterhin herzlich eingeladen.
Das Kind hat sich die Mail durchgelesen und meinte: "Cool." Als ich später nachgefragt habe, ob er sich denn darüber freuen würde, sagte er einfach nur: "Auf jeden Fall, Mama."
sybenwurz
15.12.2015, 10:35
Nicht persönlich zu nehmen, nur weils hier so schön und am ehesten reinpasst:
How To Destroy Your Child's Athletic Future in Three Easy Steps (https://sportfactoryproshop.com/blog/how-to-destroy-your-childs-athletic-future-in-3-easy-steps/)
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Danke für den Link :Blumen: ! Matt Russ beschreibt so viel, was ich aktuell bei unserem Dicken in der Elternschaft seiner Fußballmannschaft beobachte. Ich hatte dazu gerade eine Diskussion mit zwei Vätern, die sich dann mit "Ja, ich bin ehrgeizig" und "Ich will eben beides: langfristige Entwicklung UND ich will gewinnen" geoutet haben.
Unser Sohn ist mindestens dreimal die Woche mit Fußball beschäftigt (meistens eher noch mehr). Wir hatten überlegt, den Dicken von einem sogenannten "Fördertraining" abzumelden, das wir privat bezahlen. Daraufhin musste ich mir vorhalten lassen, dass er ja alles nur halb und nichts richtig macht. Er ist in seiner Mannschaft sicherlich nicht der beste Spieler, aber auch nicht der schlechteste, würde ich sagen.
Der Druck auf die Kinder ist mittlerweile so groß, dass es bei uns zu Hause nur noch heißt: "Es ist alles nicht so wichtig. So lange du Spaß am Spielen hast, ist das ok, aber wenn du aufhören möchtest, ist das genau so in Ordnung." Desweiteren haben wir auch erklärt, dass Trainer manchmal rumbrüllen, weil sie selbst so einen Stress haben und sich damit abreagieren. Der Dicke bekommt fast nie Ärger, aber er registriert natürlich sehr genau, wer in welcher Art und Weise kritisiert wird und findet das Ein oder Andere auch schon mal richtig fies.
Als ich neulich ein bisschen darüber rumjammerte, dass uns das als Eltern ja jetzt schon keinen Spaß mehr macht, schrieb mir ein Freund, der viel im Fußballleistungsbereich unterwegs ist: "Pantone, das ist erst der Anfang. Es ist im Verhältnis so viel unschuldiger als das, was da kommt."
Das Kind hat in den Weihnachtsferien sein Goldabzeichen im Schwimmen gemacht. Wer weiß, was sich sportlich in seinem Leben noch so tut. Aber ob´s woanders besser ist?
Das Kind hat in den Weihnachtsferien sein Goldabzeichen im Schwimmen gemacht.
Super!! Gratuliere. :Blumen:
Wer weiß, was sich sportlich in seinem Leben noch so tut. Aber ob´s woanders besser ist?
Die Frage ist -wenn es professionell wird- ob es dann noch so unbeschwerten Spaß macht -um auch dauerhaft begeistert dran zu bleiben.
Auf das heutige Leichtathletiktraining freut sich das Kind aus zwei Gründen besonders. Erstens, weil es heute ein Geschenk gibt. Beim letzten Training haben die Kinder irgendwelche Übungen gemacht und den letzten beiden Mohikanern wurde für den kleinen gelungenen Wettkampf eine Überraschung versprochen. Dabei hatte sich das Kind schon so gefreut, dass es zusammen mit einem 13-Jährigen übriggeblieben war ("Mama, der ist schon 13!").
Zweitens, weil wir uns danach ein Hot Dog im schwedischen Möbelhaus ganz in der Nähe gönnen werden. Essentechnisch sind wir undogmatisch. Pommes, Hot Dogs etc. werden von Elternseite nicht aktiv angeboten, aber durchaus mal erlaubt, wenn danach gefragt wird. So lange das Kind genau so gern andere Sachen isst, geht das klar. Umgekehrt ist es mir eher unangenehm, wenn sich der kleine Dicke in der Öffentlichkeit als Musterknabe präsentiert. Neulich zum Beispiel waren wir zu einer Party eingeladen und standen gemeinsam am Buffet an. Ruft das Kind begeistert: "Oh, lecker, Mama, es gibt Salat!" "Ohja", antworte ich, "lecker, nehm ich auch!" Der Herr hinter uns hatte sich dann interessiert in unser Gespräch eingeschaltet und wir hatten angenehm geplaudert. Als Nächstes ruft das Kind vom linken Büffetrand: "Mama, ich geh schon mal an unseren Tisch. Du musst nur noch eine Serviette mitbringen, Besteck für dich hab´ ich schon." Sag ich nur seufzend zu dem mir Unbekannten: "Sie bekommen einen völlig falschen Eindruck!" Der Mann lacht kopfschüttelnd.
Die Veranstaltung war im Rahmen einer Autorenparty gewesen. Der kulturelle Teil hatte sich für uns darin erschöpft, Bücher signieren zu lassen und ansonsten die Party zu genießen. Gestern hatten wir es dann auch mal wieder mit Kultur versucht. Eine Familienführung zu Werken des Hühnermalers Peter Gayman mit anschließendem Workshop. Beim kreativen Teil hatte das Kind erst eine Art Irrgarten und dann ein Fußballfeld gemalt. Pantone, denke ich mir, du wirst es nicht aufhalten können. Ein anderer Teil in mir denkt, dass das alles viel zu früh ist und dass es doch noch was anderes als Sport geben muss.
Zumindest den ersten Teil denkt auch der heimische Fußballtrainer. Warum wir denn das Kind woanders vorspielen lassen, will er wissen. Weil der Dicke sich das gern angucken möchte, sagen wir Eltern. Selbstverständlich will uns das niemand ausreden, aber die nächsten Minuten hören wir nur, was an einem und diesem Nachwuchsleistungszentrum im Besonderen alles schlecht ist. Erst nachdem ich das Gespräch habe sacken lassen, ist mir klar, was mich daran so stört. Es ist kein Satz darüber gefallen, warum man das Kind denn gern behalten wolle. Ein einfaches: "Er ist ein netter Kerl, wir mögen ihn und wir würden ihn einfach gern weiter dabeibehalten" hätte uns schon gefreut, statt uns einfach nur zu erzählen, wie schlecht es in der Fremde ist.
Der Dicke hingegen hat in der Fremde richtig viel Spaß gehabt. Vor dem Probetraining war er mächtig aufgeregt. Außer ihm hatten noch zwei andere Jungs vorgespielt. Die Väter machten einen netten Eindruck. Der eine hat ebenfalls keine Ahnung von Fußball und meinte trocken: "Was die da machen, kann ich ALLES nicht!" "Oh," hatte ich geantwortet, "da würden Sie sich aber gut mit meinem Mann verstehen, der hat mit Fußball auch nichts am Hut!" Der andere Vater hat selbst mal gespielt und trainiert seinen Sohn. Während des Abschlussspiels fragt er, wer denn der Spieler in der gelben Jacke sei. "Das ist meiner", antworte ich. "Der ist gut", meint er. "Danke," freue ich mich und füge hinzu: "Normalerweise macht er aber keine Tore." "Wer die Tore macht, ist nicht wichtig", erklärt mir der Mann, "aber der Junge läuft sich gut frei und sieht die leeren Räume." "Ah," antworte ich und dann lieber nichts mehr. Der Scout sagt später, der Dicke sei sehr gut gewesen und möge bitte noch mal wiederkommen. Auffällig sei seine Spielintelligenz. "Ah," sage ich und denke, dass ich das schon manchmal gehört habe und immer noch nichts damit anfangen kann.
Immerhin kann ich noch beim Schuhkauf behilflich sein. Neue Fußballschuhe mussten mal wieder her. Eigentlich hatte das Kind sämtliche alte Fußballschuhe aufbewahren wollen, aber ich hatte mich durchgesetzt und wir hatten die alten Schuhe immer verschenkt, weil ich einfach nicht mehr wusste, wohin mit dem Zeug. Aber ab jetzt, meint der Dicke, wolle er wirklich ALLE Schuhe immer aufbewahren. "Was willst du denn damit?", frage ich ihn. "Wenn ich mal groß bin, habe ich dann ab jetzt alle Schuhe", beharrt er. "Habe ich verstanden, " gebe ich zurück, "aber du kannst doch dann gar nichts damit anfangen." "Mama," meint er und guckt mich eindringlich an, "das sind meine FREUNDE!" "Wenn das so ist, ok", gebe ich mich geschlagen, "dann machen wir das so."
PS: Gestern Abend hat die Kleinfamilie das Handball-EM-Spiel Deutschland gegen Russland im Fernsehen geguckt. Rune Dahmke vom THW Kiel spielt. Meint das Kind verträumt: "Wenn mein Opa gegen seinen Opa gespielt hat, müsste ich jetzt ja eigentlich gegen ihn spielen." "Stimmt," sage ich, "aber da wir dich erst so spät bekommen haben, wäre das jetzt schwierig bei dem Altersunterschied und außerdem müsstest du dann überhaupt erstmal mit dem Handballspielen beginnen. "Och", sagt er lapidar, " interessieren würde mich das schon." Lachend drücke ich ihm einen Kuss auf das Haar und meine nur: "Na, mal sehen, wo du ihm Sport noch landest. Ich bin gespannt."
Der Moment, auf den ich mich jeden Tag mit am meisten freue, sieht so aus:
Die Schule ist seit einer Viertelstunde aus. Es klingelt an der Haustür. "Hallo," rufe ich in den Hörer und gucke auf das kleine Schwarz-weiß-Display, das den Eingang zu unserem Haus zeigt und auf dem ein kleiner blonder Junge zu erkennen ist. "Mama?", ertönt es zurück. "Ja?", frage ich. "Was gibt´s zu essen?" Grundsätzlich kann man das Folgende in zwei Szenen einteilen: Antworte ich: "Suppe!" oder "Fisch!" fallen Kopf und Schulter nach vorn und es ertönt ein langgezogenes, schleppendes "Ooooch!". Sage ich "Pfannkuchen!" oder "Milchreis!" springt ein menschlicher Flummi fröhlich auf und ab und schreit begeistert: "Jaaaa!" "Komm man erstmal hoch", ergänze ich dann, und je nach dem, was es zu essen gibt, erscheint das Kind dann sehr schnell oder doch eher recht langsam in der Wohnungstür im dritten Stock.
Auch andere Themen werden gern über die Gegensprechanlage kurz angerissen, bevor sie auf dem heimischen Sofa im dritten Stock zu Ende besprochen werden. Zu besonderen Anlässen halte ich mich bereit und dann sage ich nach einem vorangeschickten "Komm man erstmal hoch" über den Hausäther ein "Komm man erstmal her" und ziehe das Kind zu mir auf die Couch.
Vor den diesjährigen Bundesjugendspielen hatte ich gemeint, dass das Kind den Erfolg vom letzten Mal wohl nicht wiederholen werde. "Warum das denn nicht?", hatte der Dicke erstaunt gefragt. "Naja," hatte ich geantwortet, "du warst der Beste im vierten Jahrgang, aber das war eng und du hattest bestimmt auch ein bisschen Glück, meinst du nicht ....?" "Ja, und ...", setzt das Kind leicht gereizt nach, "Ich würde da schon erwarten, dass DU da mehr erwartest, Mama!!!" Das sitzt. "Also, gut," gebe ich zu, "vorletztes Jahr kamst du mit hängenden Schultern nach Hause und hast mir schon an der Haustür gesagt "Mama, ich hatte ja heute keinen guten Tag!" und das hat mir so leid getan und wir wissen beide, dass das Ganze Tagesform ist und ich möchte halt nicht, dass du am Ende traurig bist. Ich traue dir ganz viel zu, aber ich will dich auch nicht unter Druck setzen nach dem Motto "Jetzt sieh mal zu, dass du wieder Erster wirst!" Das ist nun mal bei Müttern so. Die möchten eben, dass es ihren Kindern gut geht . "Ich weiß, Mama", meint er nur.
Am nächsten Morgen verabschiede ich den Dicken an der Wohnungstür. Ich gebe ihm einen dicken Kuss und sage lachend: "Ich wünsch dir viel Erfolg. Wenn du einen guten Tag hast, wirst du Erster, da bin ich ganz sicher!!" "Danke, Mama", strahlt er. Und dann kann die Glucke doch nicht aus ihrer Haut und fügt schnell hinzu: "Und wenn nicht, ist auch egal." Das Kind verdreht die Augen und seufzt: "Ich weiß, Mama, ich weiß, das sagst du jedes Mal, JEDES MAL!" Wir lachen beide und ich versuche eine grimmige Grimasse begleitet von einem: "Los, hau sie weg!" Kichernd und kopfschüttelnd hüpft das Kind die Treppe runter.
Mittags klingelt es. "Hallo?", sage ich fragend in die Gegensprechanlage. Ein strahlendes Kind guckt in die Kamera. "Mami, ich glaube, ich hatte heute einen guten Tag! Mami, ich ..." "Komm man erstmal hoch, " unterbreche ich ihn, "es gibt übrigens Milchreis." "Jaaa," ruft der Junior begeistert und wenige Augenblicke später steht er schon in der Wohnungstür. "Komm man erstmal her," sage ich, ziehe das Kind aufs Sofa und dann höre ich mir die Heldentaten des Vormittags an. Detailliert werden mir Zeiten, Weiten und Einlaufreihenfolgen berichtet und immer wieder die Frage "Ist das gut, Mama?". Für seine Verhältnisse hat er gute Ergebnisse erreicht, stelle ich fest. Noch nie hat er so weit geworfen und ich freue mich für ihn. Nichtsdestotrotz wird das Wurfergebnis das Streichergebnis sein, aber das tut der Begeisterung keinen Abbruch. Am auffälligsten ist das Weitsprungergebnis, denn das ist die Disziplin, die der Dicke eigentlich nie übt. Hierfür gibt´s am meisten Punkte. Mein Mann berichtet später, dass er bei seinem letzten Weitsprungversuch vor ein paar Jahren genau so weit gesprungen ist: 4,20 Meter. Unsere Jahre sind gezählt, denke ich.
Auf Wunsch gebe ich die Ergebnisse ins Internet ein und ich kann dem Kind versichern, dass es eine Ehrenurkunde bekommt. Ob es am Ende für Platz 1 reicht, bleibt spannend. Am Tag der Siegerehrung werde ich auf jeden Fall Pfannkuchen bereithalten - dann dürfte der Weg in den dritten Stock so oder so nicht so lang sein.
Duafüxin
13.06.2016, 13:22
Immerhin wäre er mit der Weite bei unserem Hallensportfest 2. geworden bei U12.
Kann er denn so schnell rennen?
Immerhin wäre er mit der Weite bei unserem Hallensportfest 2. geworden bei U12.
Kann er denn so schnell rennen?
Ich finde nicht, dass er so schnell ist (er meint, er sei 8,4 Sek. auf 50 Meter gelaufen, aber er ist halt auch noch 9 (wird im Oktober 10). Am liebsten mag er Ausdauerläufe :Liebe: .
Duafüxin
13.06.2016, 14:24
Ich finde nicht, dass er so schnell ist (er meint, er sei 8,4 Sek. auf 50 Meter gelaufen, aber er ist halt auch noch 9 (wird im Oktober 10). Am liebsten mag er Ausdauerläufe :Liebe: .
Ach, der ist noch so klein. Ich war nur KR bei den U12, also 10 und 11 jährige.
Bei den 10 jährigen, Jg 2006, wäre er 6. geworden mit 8,4 auf 50m.
Beim Weitsprung hätte er bei den M10 gewonnen, da ist keiner über 4m gesprungen ;)
Ach, der ist noch so klein. Ich war nur KR bei den U12, also 10 und 11 jährige.
Bei den 10 jährigen, Jg 2006, wäre er 6. geworden mit 8,4 auf 50m.
Beim Weitsprung hätte er bei den M10 gewonnen, da ist keiner über 4m gesprungen ;)
Die rennen soviel beim Fußball und trotzdem ist das mit dem Tempo nicht so toll beim Junior. Aber wenn du als Mutter anlässlich eines 50-Meter-Laufes sagst: "Nimm doch mal die Arme richtig mit", kriegste Ärger mit dem Nachwuchs :Cheese: .
schöne Geschichte - berichte doch später, obs für den Sieg gereicht hat :Huhu:
danke für die Zeilen - ich lese noch immer sehr gerne hier mit! :bussi:
Hurrrraaaa!!! Geschichten von Pantone!!! :liebe053:
Ich habe das schon sooooo vermisst!!!
Ich drücke dem keinen Blonden fest die Daumen dass es für ganz vorne gereicht hat!
Bin supergespannt auf weitere Berichte. Man ist immer so herrlich dabei und kann mitfühlen.
Yuppie...
mein Dicker (16) ist jetzt 1.75 im Hochsprung gesprungen. Flop. Hab ich mal mit Wälzer geschafft, aber mit Sprungkraft vom Handball. Schulrekord. 10. Klasse.
Macht bitte weiter...
Der Dicke hat Potenzial, egal wohin es auch geht...
Arme sind wichtig (Läuferdreieck)..
Und Berichte... ;-))
Danke Pantone.
soloagua
13.06.2016, 19:53
Cool! Endlich! 4.20 ist echt gut. :liebe053: :liebe053:
Was macht das Buch ?
CodeGosu
14.06.2016, 07:36
Super Geschichte, echt goldig :Liebe:
Meine Tochter (3,5) war jetzt schon ein paar mal bei einer VD dabei, danach gab es nur Ermahnungen von ihr nicht so schnell zu fahren, nicht so zu rennen und vor allem beim Rennen nach vorne zu schauen :Lachen2:
Ziemlich genau dass was wir ihr immer zurufen wenn sie durch die Wohnung flitzt.
Wenn ich am WE losziehe (egal wohin) frägt sie immer was ich jetzt trainiere :bussi:
Gefallen hat sie an meiner Black Roll gefunden (Seit sie 1,5 ist). Wenn ich mich ausrolle wird die Rolle gleich beschlagnahmt. Dann werden die Backen aufgeblasen und sie sagt "Ich bin soooo platt" und es wird los gerollt. Wenn sie ausgerollt, werden alle Kuscheltiere über die Rolle gezogen, damit es ihren Beinen besser geht :Cheese:
Ob ich sie zum Triathlon bringen mag weiß ich noch nicht, das darf sie frei entscheiden. Finde das mit Kindern immer schwierig, weil da schnell Druck aufgebaut wird (evtl. merkt man das als Elternteil garnicht). Möchte ihr da die Freude an der Bewegung nicht vermiesen.
Duafüxin
14.06.2016, 08:35
Gefallen hat sie an meiner Black Roll gefunden (Seit sie 1,5 ist). Wenn ich mich ausrolle wird die Rolle gleich beschlagnahmt. Dann werden die Backen aufgeblasen und sie sagt "Ich bin soooo platt" und es wird los gerollt. Wenn sie ausgerollt, werden alle Kuscheltiere über die Rolle gezogen, damit es ihren Beinen besser geht :Cheese:
Herrlich, ich muss so lachen. Jetzt muss ich bestimmt den ganzen Tag an Kuscheltiere denken, die über die Rolle gezogen werden :Cheese:
schöne Geschichte - berichte doch später, obs für den Sieg gereicht hat
Das mache ich :) .
Hurrrraaaa!!! Geschichten von Pantone!!! Ich habe das schon sooooo vermisst!!!
Ich drücke dem keinen Blonden fest die Daumen dass es für ganz vorne gereicht hat!
Bin supergespannt auf weitere Berichte. Man ist immer so herrlich dabei und kann mitfühlen.
Daaaanke :bussi: .
Yuppie...
mein Dicker (16) ist jetzt 1.75 im Hochsprung gesprungen. Flop. Hab ich mal mit Wälzer geschafft, aber mit Sprungkraft vom Handball. Schulrekord. 10. Klasse.
Macht bitte weiter...
Der Dicke hat Potenzial, egal wohin es auch geht...
Arme sind wichtig (Läuferdreieck)..
Und Berichte...
Danke Pantone.
1,75 m ... puuuh, Respekt :cool:
Was macht das Buch ?
Das Buch ruht:o
Super Geschichte, echt goldig
Meine Tochter (3,5) war jetzt schon ein paar mal bei einer VD dabei, danach gab es nur Ermahnungen von ihr nicht so schnell zu fahren, nicht so zu rennen und vor allem beim Rennen nach vorne zu schauen.
Ziemlich genau dass was wir ihr immer zurufen wenn sie durch die Wohnung flitzt.
Wenn ich am WE losziehe (egal wohin) frägt sie immer was ich jetzt trainiere
Gefallen hat sie an meiner Black Roll gefunden (Seit sie 1,5 ist). Wenn ich mich ausrolle wird die Rolle gleich beschlagnahmt. Dann werden die Backen aufgeblasen und sie sagt "Ich bin soooo platt" und es wird los gerollt. Wenn sie ausgerollt, werden alle Kuscheltiere über die Rolle gezogen, damit es ihren Beinen besser geht
Ob ich sie zum Triathlon bringen mag weiß ich noch nicht, das darf sie frei entscheiden. Finde das mit Kindern immer schwierig, weil da schnell Druck aufgebaut wird (evtl. merkt man das als Elternteil garnicht). Möchte ihr da die Freude an der Bewegung nicht vermiesen.
So fängt das Interesse an Sport überhaupt an, ich sag´s dir. Ja, du hast Recht, Kinder sollten sich ihre Hobbys und ihren Sport immer selbst aussuchen. Unser Kind spielt ja Fußball und da fallen mir auf Anhieb einige Sportarten ein, die MIR besser für ihn gefallen würden, aber ER entscheidet natürlich.
_________
Bei uns gibt es neue sportliche Entwicklungen, die ich mal in einem gesonderten Post schildern werde.
Das Gute daran ist, dass der Junior jetzt für 2 Wochen mehr oder weniger Fußballpause hat und in dieser Zeit mal gaaaanz was anderes machen möchte. Er hat da auch schon Vorstellungen: Tischtennis, Basketball und Handball auf den Sportanlagen hinter unserem Haus. Bei Tischtennis verliere ich dauernd, bei Basketball (das wir eher wie Streetball spielen) kann ich noch einigermaßen mithalten und bei Handball erhoffe ich mir viel.
Das Kind möchte jetzt schnell noch Schwimmen üben, damit es Anfang Juli bei einem Kindertriathlon starten kann. Heute kann ich mir noch nicht vorstellen, dass der Dicke 200 Meter am Stück unbeschadet übersteht :bussi: .
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass zwei Wochen nicht ausreichen werden.
Duafüxin
16.06.2016, 10:07
Er wird Dich überraschen ...
Fußball ist ja seit Jahren ein Thema bei uns. Während mein Mann und ich uns jederzeit eine andere Sportart für den Junior hätten vorstellen können, haben wir doch alle gemeinsam viel Zeit auf dem Fußballplatz verbracht.
Von Anfang an hatte der Dicke ein besonderes Interesse an der Torwartposition gezeigt. Heute wissen wir, warum zahlreiche Jungs auf dieser Position nie spielen durften: Sie haben allesamt Fußballväter, die wissen, dass eine zu frühe Spezialisierung nicht gut ist. Dahinter steht die Angst, nicht mehr gut genug für´s Feld zu sein, wo es ja mehr Positionen zu besetzen gilt. Mit anderen Worten: Wenn du gut im Feld bist, hast du mehr Möglichkeiten.
Ein junger Co-Trainer hatte das Kind dann wieder aus dem Tor rausgenommen und der Junior hatte sich spielerisch weiterentwickelt, was sogar wir als Eltern gesehen haben. Das Interesse an der Torwartposition blieb. Irgendwann war er dann im Feld ganz gut. Er war nicht der Beste, aber er auch nicht der Schlechteste. In dieser Saison hat er fast nur noch im Feld gespielt, selten im Tor. Wenn man ihn fragt, findet er beides gut, und wir als Eltern halten uns raus.
Bei einem Hallenturnier Anfang des Jahres mit ca. 100 Spielern erhält er einen Pokal als "Bester Spieler des Turniers". "Ich sage auch nie wieder, dass der kein Fußball spielen kann", meine ich lachend zu meinem Mann. Wir fragen das Kind, was denn der Trainer gesagt habe. "Der hat gemeint", berichtet er sachlich, "dass ich jetzt nicht denken soll, dass ich der Beste bin und dass ich nicht abheben soll." Ich gucke irritiert und mein Mann ergänzt trocken: "Das hat der mir auch gleich als Erstes gesagt." Noch in der Halle bekomme ich mit, dass der Trainer das von der Turnierleitung über Lautsprecher angekündigte "Dein Bild kommt in die Zeitunng" direkt unterbunden hat. Der Facebook-Verantwortliche des Heimvereins wird mich ein paar Tage später zur Seite ziehen und mir sagen, dass er die "Wahl zum besten Spieler" des Tages nicht posten durfte. Ich wundere mich, wenn auch eher amüsiert als verärgert.
Die Fußballwelt ist klein, jeder redet mit jedem und das Ganze ist für uns eher unübersichtlich. Das Kind wird überraschend zu einem Probetraining als Torwart in ein Nachwuchsleistungszentrum eingeladen. Nach dem ersten Training entscheide ich, dass das nicht geht, weil es zu weit zu fahren ist. Der nette Trainer zeigt Verständnis, zumal ich ihm bereits im ersten Telefonat gesagt hatte, dass ich keine Ahnung habe, wie lange die Fahrt dauert. Und ja, ich darf dem Junior ruhig sagen, dass sie ihn genommen hätte. Das Kind nimmt es locker.
Als Nächstes wird das Kind als Feldspieler zu einem Probetraining in ein anderes Nachwuchsleistungszentrum eingeladen. Alles super nach dem zweiten Training, Scout und Trainer würden ihn haben wollen, aber ein Obermuckel muss draufgucken und der entscheidet. Am Ende spielt das Kind fünf Mal vor, beim letzten Mal im Tor. Ich wollte das bereits vorher beenden, aber der Junior will hin. Das letzte Training ist dann auch atmosphärisch interessant: Ich meine zu bemerken, dass das eine Alibiveranstaltung ist. Der Dicke berichtet später, dass ihn ein größerer Junge nach seinem Namen gefragt und ihm gesagt habe, er sei krass im Tor. Am nächsten Morgen kommt die Absage - kurz und knapp. Das Kind lacht und meint, das sei ja schon alles komisch. Auf Wunsch des Juniors fragen wir freundlich nach, ob der Obermuckel das Kind denn gesehen hat. Der Scout weiß das nicht. Wir sind um eine Erfahrung reicher und bekommen den Hauch einer Ahnung, wie das Fußballgeschäft läuft. Ich freue mich, dass das Kind das alles nicht so ernst nimmt. Irgendwie findet er ja auch beides cool: im Feld und im Tor zu spielen.
Zwischendurch habe ich Ärger mit den Trainern. Ich möchte die anfangs empfohlene und kurze Zeit als zwingend notwendig genannte Ausstattung nicht kaufen. Das Kind hat alles, was es braucht, ist mein Argument. Nein, ich glaube nicht, dass ein Bekleidungspaket im Wert von 280 Euro unser Kind zu einem besseren Fußballer macht. Die Streiterei wird absurd. Um guten Willen zu zeigen, bestelle ich einen Rucksack. Die Trainer stopfen die nicht bestellten Stücke dem Kind in den Rucksack und schenken sie ihm. Da die Jungs während der Turniere keine Pommes mehr essen dürfen, überlege ich, alle einfach mal einzuladen. Aber das sind natürlich Phantastereien.
Anfang März müssen sich alle entscheiden, ob sie bleiben oder gehen wollen. Zu dem Zeitpunkt laufen die Probetrainings in den NLZs auf Hochtouren, das weiß sogar ich. Wir sagen, dass das Kind bleibt, da wir etwas sagen "müssen". Es gibt noch ein paar Episoden zu anderen Themen, die ich mir jetzt spare. Es wird immer verbissener und an jeder Stelle wird Druck gemacht. Das geht aber nicht nur uns so, sondern auch anderen Eltern so. Am Ende bin ich das rote Tuch, so ist das leider.
Wochen später geht mittags das Telefon. Der Scout ruft noch mal an. Ihr Torwart hat wegen schlechter schulischer Leistungen aufgehört. Jetzt wollen sie den Dicken unbedingt und ganz schnell. Beim letzten Mal hätte der Trainer das Kind nicht haben wollen (ähm, war das nicht anders?), aber jetzt hätten sie einen anderen Trainer und der würde uns blind die Zusage geben, weil er dem Scout vertraut. Wer nun denkt, das ist abenteuerlich, sollte unbedingt weiterlesen:
"Ja, vielen Dank", sage ich, "das wird das Kind freuen, allerdings spielt es heute noch mal woanders vor." "Ohh," meint der Scout. Ich werde mich melden, verspreche ich. Der Dicke spielt wieder im Tor vor. Das ganze Probetraininggetingel schlägt an: Das Kind ist aufgeregt, hat sich aber gut im Griff. Er macht Koordinations- und Torwartübungen mit Körperspannung und ist konzentriert. Er versteht die Übungen schnell und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, wenn etwas nicht klappt. Es gibt auch ein Abschlussspiel mit Jungs, die ein Jahr älter sind. Er schlägt sich wacker. Die anderen beziehen ihn in ihr Spiel mit ein und ich höre oft, dass jemand seinen Namen ruft. Coole Socke, aber nicht arrogant, denke ich. Später fragt er mich: "Mama, hat man meinen Willen gesehen? Es ist so schwer als Torwart den Willen zu zeigen." "Ich finde, du hast das toll gemacht," antworte ich und drücke ihm einen Kuss auf den zerzausten Schopf.
Am Wochenende darauf findet ein Turnier statt. Der Trainer, der ihn nicht kennt, aber angeblich unbedingt haben will, ist vor Ort. Das Kind spielt seit langer Zeit mal wieder zwei Spiele im Tor und macht das gut. Der Trainer bekräftigt seinen Wunsch, ich erbitte uns Bedenkzeit. Am Abend kommt dann die zweite Zusage und der Termindruck steigt, weil Wechsel bis zum 30.06. abgeschlossen sein müssen. Vom Vereinstrainer bekomme ich eine lange Mail, warum ein Nachwuchsleistungszentrum für unser Kind nicht geeignet ist. Beim Lesen denke ich an ganz vielen Stellen, dass das nicht unser Kind ist, was er da beschreibt.
Natürlich ist es ein Risiko, in einen Verein zu wechseln, in dem grundsätzlich schon auf Positionen gespielt. Allerdings hatte man uns versichert, dass das Kind natürlich auch mal im Feld spielen dürfe. Der Torspieler der derzeitigen Altersklasse habe in dieser Saison 13 Tore gemacht, erzählt man uns. Im deutschen Fußball wollen jetzt ja sämtliche Vereine kleine Manuel Neuers haben und natürlich müssen sie ihre Spieler dann auch entsprechend ausbilden, überlegen wir.
Am Ende trifft der Dicke die Entscheidung und die kommt erstaunlich klar und eindeutig: Er geht zur Frankfurter Eintracht. Sehen wir das als ein großes Abenteuer für eine Saison und hoffen wir, dass er viel Spaß und Freude haben wird. Er ist einer von zwei Torleuten und ich hoffe, dass die Kinder sich gut verstehen werden, aber bisher hatte der Dicke immer viel Glück!
Wenn das komplett schief geht, wird das natürlich uns als Eltern vorgeworfen werden, das ist mir schon klar. Leider ist es auch schwierig, sich mal unabhängigen Rat einzuholen, da alle Parteien Eigeninteressen haben. Vielleicht hat das Kind nach einem Jahr auch einfach keine Lust mehr und will nur noch Schlagzeug spielen? Auch gut.
... und wenn am Ende sein kleines Herz am Triathlon hängen bliebe, hätten wir auch wirklich gar nichts dagegen :Liebe:
Gestern beim Ironman in Frankfurt. Heute die Frage: "Mama, ab wieviel Jahren darf man da eigentlich mitmachen?" "Ab 18", antworte ich. "Och, so lange noch", schmollt der Dicke. Eine Armbanduhr mit Stoppfunktion hätte er schon jetzt gern, da ist er sich ganz sicher. Eigentlich bin ich in unserer Familie ja die Materialdefensive, aber neulich war ich froh, dass wir das Fahrrad des Juniors mit einem Tacho ausgestattet hatten. So konnte ich mal die gefahrene Höchstgeschwindigkeit kontrollieren:: 53,5 km/h. Danach hatte ich dann ein kurzes, ernstes Gespräch mit dem Nachwuchs geführt. Das Kind kennt das: Je ruhiger, sachlicher und knapper Mama spricht, umso ernster die Lage. Hoffen wir, dass das was genutzt hat. Ich weiß, dass wir alle früher schnell und ohne Helm gefahren sind, aber dort so schnell zu fahren, wo ständig Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern unterwegs sind und wohl auch kaum jemand ein Kind in dem Tempo erwartet, ist mutig, aber nicht schlau .... Oder stell ich mich an?
jannjazz
04.07.2016, 17:35
Was soll denn der arme Hund sagen?
Was soll denn der arme Hund sagen?
Weiß ich doch, aber ich kann das auch nicht ignorieren, oder? Soooo super beherrscht sein Rad noch nicht.
...Ich weiß, dass wir alle früher schnell und ohne Helm gefahren sind, aber dort so schnell zu fahren, ...
In unserer Jugend gab's auch keine Fahrradhelme, aber sag' jetzt bitte nicht, dass du deinen Sohn ohne Helm fahren lässt?
In unserer Jugend gab's auch keine Fahrradhelme, aber sag' jetzt bitte nicht, dass du deinen Sohn ohne Helm fahren lässt?
Nein, natürlich nicht, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt, sorry. Er muss den Helm auch aufsetzen, wenn er mit irgendwelchen Boards unterwegs ist. Bisher war er da auch recht einsichtig :Liebe: . Beim Fußball bestehe ich auch auf Schienbeinschonern und Torwarthandschuhen und das diskutiere ich auch gern mit Trainern aus :Cheese: .
Claudi_tries
04.07.2016, 18:12
Ich fühle mich gerade ultrajung. Cool. In meiner Jugend gab es Fahrradhelme und ich habe immer einen getragen. Da gab es nie eine Diskussion, wie beim anschnallen im Auto. Wurde auch nie diskutiert, sondern einfach gemacht.
Es muß ja nicht gleich ein Ironman sein... in Viernheim gibt es einen tollen Kindertriathlon. Das wäre doch was! :-)
.... In meiner Jugend gab es Fahrradhelme und ich habe immer einen getragen. ...
Bei uns in der damaligen DDR kenne ich keine Fahrradhelme. Ich hatte anfangs ein Klapprad und später dann ein "großes". Gestürzt bin ich damit als Kind nie - allerdings auch nicht sehr schnell gefahren.
Gestürzt bin ich dann als Erwachsene - MIT Helm, aber voll auf Brust und Gesicht.
Die Schneidezähne waren weg, das Kinn tagelang schwarz-lila.
Dennoch würde ich nur mit Helm fahren.
Ja ja früher war halt alles anders. ;)
Im nachhinein betrachtet ist für mich sehr spannend, dass ich sehr schnell einen Radhelm bekam, war auch gut so bei den vielen Blödsinnigkeiten, wobei vermutlich ein Ganzkörperpanzer besser gewesen wäre, aber bis ich einen Skihelm tragen musste hat es sicher 12 oder 13 Jahre länger gedauert.
Inzwischen bin ich so alt das ich beides freiwillig trage und mir überlege einen Rückenprotektor für den Winter zu kaufen.
So schnell wird man alt.
Nein, natürlich nicht, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt, sorry. Er muss den Helm auch aufsetzen, wenn er mit irgendwelchen Boards unterwegs ist. ...
:Blumen: Gut, dann muss ich das Bild, das ich mir von dir gemacht habe auch nicht ändern. Ich weiß schon, dass das mit dem Helm bei Heranwachsenden kein Selbstläufer ist, v.a. wenn die engsten Freunde keinen Helm tragen müssen, aber mit genügend Diskussionen und Überzeugungsarbeit klappt es eben dann doch.
Duafüxin
06.07.2016, 14:20
Ich fühle mich gerade ultrajung. Cool. In meiner Jugend gab es Fahrradhelme und ich habe immer einen getragen. Da gab es nie eine Diskussion, wie beim anschnallen im Auto. Wurde auch nie diskutiert, sondern einfach gemacht.
Es muß ja nicht gleich ein Ironman sein... in Viernheim gibt es einen tollen Kindertriathlon. Das wäre doch was! :-)
Ich fühl mich grad alt. In unserer Jugend gabs keine Helme, die gabs erst als ich in den 90ern nach Kanada ging. Als wieder zurück kam, gabs die hier auch.
Und anschnallen gabs in meiner Jugend auch nicht. Oma fuhr noch ganz lange ihre Gottesanbeterin ohne Gurte, dafür mit Sitzkissen damit sie übers Lenkrad guggen konnte :Cheese:
slo-down
06.07.2016, 15:24
Mein erster Helm war schon ein Quietschgelber Styropordinges.
Sah furchtbar aus und war so groß wie ne Wassermelone.
Bei Pantones Post ging es gar nicht um den Helm, sondern um die Rad-Geschwindigkeit: Um auf 53,5km/h zu kommen, muss ich mich schon bemühen. Ein Kind (wie alt eigentlich?) mit der Geschwindigkeit auf einem Rad? Da hätte ich auch Bedenken...
Unsere Tochter ist 3,5 Jahre alt. Bin gespannt mit welchem Hobby sie irgendwann mal anfängt...
Gestern beim Ironman in Frankfurt. Heute die Frage: "Mama, ab wieviel Jahren darf man da eigentlich mitmachen?" "Ab 18", antworte ich. "Och, so lange noch", schmollt der Dicke. Eine Armbanduhr mit Stoppfunktion hätte er schon jetzt gern, da ist er sich ganz sicher. Eigentlich bin ich in unserer Familie ja die Materialdefensive, aber neulich war ich froh, dass wir das Fahrrad des Juniors mit einem Tacho ausgestattet hatten. So konnte ich mal die gefahrene Höchstgeschwindigkeit kontrollieren:: 53,5 km/h. Danach hatte ich dann ein kurzes, ernstes Gespräch mit dem Nachwuchs geführt. Das Kind kennt das: Je ruhiger, sachlicher und knapper Mama spricht, umso ernster die Lage. Hoffen wir, dass das was genutzt hat. Ich weiß, dass wir alle früher schnell und ohne Helm gefahren sind, aber dort so schnell zu fahren, wo ständig Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern unterwegs sind und wohl auch kaum jemand ein Kind in dem Tempo erwartet, ist mutig, aber nicht schlau .... Oder stell ich mich an?
Die letzten Tage der Grundschulzeit plätschern so dahin. Übermorgen ist Verabschiedung der vierten Klassen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht heulen werde. So manches Mal hatte ich mir Gedanken gemacht, ob die vorzeitige Einschulung wohl nicht doch ein Fehler war, aber korrigieren lässt sich das ja im Nachhinein nicht. Wenn das mit dem Auswendiglernen weitergeht wie bisher, wird der Dicke sicherlich mal eine Ehrenrunde drehen. Wird er künftig mehr denken müssen, sehe ich der schulischen Zukunft gelassen entgegen.
Sportlich geht das letzte Schuljahr auch gut zu Ende. Das Kind bekommt auf dem Zeugnis eine "gute 1", wie es berichtet. Da hat sich Sportlehrer Arnold Wiegand nicht lumpen lassen, will ich meinen. Der Mann ist aktuell gut gelaunt und freut sich auf Lensahn. Gestern Morgen um 4 Uhr hat er einen 20 Kilometerlauf absolviert und in jüngster Zeit zur Vorbereitung auch schon mal 200 Kilometer nächtens auf dem Rad verbracht. Ein gutes Vorbild für die Kinder, finde ich.
Ausdauermäßig musste sich der Junior beim Sponsorenlauf der Schule von einem Kumpel schlagen lassen: Während der Dicke 12 Kilometer in einer Stunde läuft, schafft sein Freund 13. Der Kumpel läuft wie ein Duracell-Hase und auf der letzten Runde mache ich mit meinem Mann die Welle für ihn. Der Dicke nimmt´s gelassen, kann sich mir gegenüber aber ein "Der ist ja auch ein Jahr älter als ich" doch nicht verkneifen. Sportlich fair gratuliert er seinem Freund, aber der Stachel sitzt.
Mehr Glück hat er dann bei der Auswertung der Bundesjugendspiele: Er wird Jahrgangsbester der vierten Klassen. Und wie schon im Vorjahr schlendert er wieder betont lässig, aber über das ganze Gesicht strahlend, nach vorn, um seine Ehrenurkunde und ein kleines Geschenk entgegenzunehmen.
Vorgestern dann ein 3-Kilometer-Lauf im benachbarten Eschborn. Wieder läuft ein Freund mit. Die beiden Jungs sehen sich so ähnlich, dass sie auch gern mal verwechselt werden. Der Dicke jagt als Gesamtdritter und Erster seiner Altersklasse ins Ziel. Er braucht 10:10 und ist ziemlich platt. Statt großer Freude ist die erste Frage "Was ist mit Ocki?" Wie sich herausstellt, ist Ocki umgeknickt und musste abbrechen. Alle machen sich Sorgen, und erst nachmittags wird klar sein, dass alles in Ordnung ist.
Wir freuen uns, dass alles glimpflich abgegangen ist, denn beide Jungs spielen seit Neustem Fußball in zwei verschiedenen Nachwuchsleistungszentren und wollen da natürlich kein Training verpassen. Am Rande eines Trainings macht mir ein Vater ein großes Kompliment, ohne es zu merken. Er spricht mich darauf an, dass das Kind ein guter Torwart sei, Schmerzen offensichtlich gut wegbeißen könne und spielerisch gut sei. Und dann murmelt er mehr beiläufig und kopfschüttelnd zu sich selbst: "Was der sich traut ...!" Ja, denke ich, und schreibe mir das ausnahmsweise mal auf die eigenen Erziehungsfahnen. Immer mal wieder hatten wir das Thema gestreift. "Du bist noch so jung", hatte ich gemeint, "du darfst alle Fehler dieser Welt machen. Gute Trainer werden immer sagen, dass du alles ausprobieren sollst, denn am besten lernt man aus eigenen Fehlern."
Wenn ich mir das Fußballtraining so angucke, fällt mir auf, dass mein kleiner Blonder auffällig entspannt und gelassen ist. Gelegentlich wendet er sich mit einer Frage strahlend an einen Trainer, und ich freue mich dann, wieviel Spaß und Freude der kleine Dicke offensichtlich auch in seinem neuen Umfeld hat. Auf der anderen Seite hat er ja auch nichts zu verlieren: Sollte ihm das Fußballspielen keinen Spaß mehr machen oder der Druck zu groß werden, kann er jederzeit aufhören. So einfach ist das.
Witzig wie kleine die Welt ist, Arnold kenne ich nämlich: http://www.vegan-sport.de/
jannjazz
12.07.2016, 15:38
Mit einem Radanschubser und einem Küssi habe ich unsere Tochter von der Einschulung bis zum Abi (war letzte Woche) zur Schule verabschiedet. Wirst Du auch so lange diesen Blog weiterführen? Danke für die Blumen im Fussballfred, liebe Astrid. Sieht man sich in Glücksburg?
Die Kleinfamilie hat das erste Jahr hinter sich: weiterführende Schule und Nachwuchsleistungszentrum im Fußball. Beides nicht ohne. Andere sportliche Dinge sind so nebenbei gelaufen ...
Vor den diesjährigen Bundesjugendspielen hatte ich dem 10-jährigen Dicken noch gesagt, er solle den Ausdauerlauf locker nehmen, schließlich würde das dauernde Im-Tor-Stehen ja nicht unbedingt ein Training der körperlichen Ausdauerleistung darstellen. Am Tag der Bundesjugendspiele sitze ich bei offenem Fenster am Scheibtisch und höre vom 150 Meter entfernten Sportplatz mehrfach ohrenbetäubenden Lärm. Später erzählt der Blonde (und mittlerweile recht Langhaarige) mir strahlend, dass alle - wirklich alle, Mama - geschrien und gegen die Bande getrommelt hätten ... "Und alle haben meinen Namen geschrien, Mama, wirklich alle!" Ja, denke ich, eine Sünde ist das, dass du nicht mehr läufst, sage aber nichts. 3:30 Minuten auf 1 km. Aus dem Stand. Der Dicke gehört zu den jüngsten Kindern und ist schneller als die anderen. Und warum? Weil ihm das Laufen einfach einen Heidenspaß macht. Eigentlich war das schon immer so.
Drei Wochen später an einem Freitag ist Sponsorenlauf an der Schule. 45 Minuten haben die Kinder Zeit. Eine hügelige Runde sollen 510 Meter sein. Zum Trinken und Eintragen der gelaufenen Runden auf der Läuferkarte müssen die Kinder nach jeder Runde kurz stehen bleiben. Das Kind läuft 19 Runden. Erster. Immerhin hat der Junior einen ordentlichen Muskelkater. Aber zum Glück muss er ja eh nur im Tor stehen.
Beim Fußball hingegen attestiert man dem Dicken eine "3" im Bereich der Ausdauer. Eigentlich müsste es wohl heißen "im Bereich der vermuteten Ausdauer", denn gemessen worden ist das nie. Im Gegenzug dazu wurde allerdings mal die Sprintfähigkeit gemessen. Da hat der Dicke gestandene Feldspieler hinter sich gelassen. Zumindest im ersten Durchgang. Im zweiten Durchgang ist er dann nicht mal richtig durchgelaufen - "ich hatte irgendwie keine Lust mehr, Mama." Ah, klar. Das muss ich mir wahrscheinlich so vorstellen wie mit Mathe: Einen Preis im anspruchsvollen Mathe-Wettbewerb absahnen und ein paar Wochen später in der leichten Mathe-Arbeit eine lupenreine 4 hinlegen. Auch keine Lust gehabt. So einfach ist das.
"Fußballprofi hin oder her", sage ich immer, "du solltest in deiner Freizeit das machen, wozu du Lust hast. Meistens ist man immer dann ganz gut, wenn einem etwas leicht fällt und man Lust dazu hat."
Und nun ist es soweit. Das Kind möchte nicht mehr im Tor rumstehen. Es will wieder ins Fußballfeld und rennen. Ich meinte, das schon länger beobachtet zu haben, aber der Nachwuchs ist meinen Gesprächsangeboten dazu lange Zeit ausgewichen. Ein Gespräch mit dem Trainer steht jetzt an, Verhandlungsspezialist Cyberpunk ist gefragt. Mal gucken, was passiert. Möglich, dass das Kind dem Traum vom Profi-Fußball den Rücken kehren muss, weil der Verein ihn nicht als Feldspieler möchte, aber das macht ihm nichts und uns Eltern sowieso nichts. Hauptsache, er darf wieder laufen. Denn dann liebt er, was er tut.
PS: Seit der Blonde mein Mountainbike fährt, ist die Freude am Radfahren deutlich gestiegen und er unternimmt auch gern mal allein eine kleine Radtour.
Mit der Schulklasse gehen die Kinder übrigens einmal die Woche schwimmen - mit dabei der hessische Vizemeister im Freistil in der AK des Juniors. Auch das scheint ungeahnte Schwimmkräfte unseres Kindes auszulösen, wurde mir berichtet.
sybenwurz
17.10.2017, 15:14
Schön, mal wieder von dir zu lesen!
jannjazz
17.10.2017, 15:15
Lange nichts gehört, meine Liebe. Freut mich, dass alle wohlauf sind. Es scheint als würde der Junge am Ende doch noch...
Andere sportliche Dinge sind so nebenbei gelaufen ...
Welche sind das?
Wie schön, hier mal wieder was zu lesen- Danke!
Schön, mal wieder von dir zu lesen!
:bussi:
Lange nichts gehört, meine Liebe. Freut mich, dass alle wohlauf sind. Es scheint als würde der Junge am Ende doch noch...
Welche sind das?
Du musst dir das zum Beispiel so vorstellen: "Mama, ich will jetzt endlich Handstandüberschlag können!" Abends gucken wir uns ein youtube-Video an und am nächsten Morgen stehen wir auf dem Spielplatz hinterm Haus und üben bis das klappt. Ich sage mal vorsichtig, dass das nicht lange dauert.
In Spanien haben wir gerade Padel gespielt (so eine Mischung zwischen Tennis und Squash). "Mama, gibt es auch Nachwuchsleistungszentren für Padel?"
Parkour macht er gern. Einfach mal loslaufen und sich einen Weg über sämtliche Treppen, Bänke und ich weiß nicht was im Kurpark suchen. Der zieht allein los und macht.
Neulich war die gesamte Wohnung mit Koordinationsleitern, Hütchen und Stationen eingerichtet. An den Wänden hingen Zettel und es gab Punkte für irgendwelche getroffenen Ziele. Vermutlich eine wohnungstaugliche Variante des Biathlons.
BMX(-Bahn) und Longboard fahren. Diabolo, Darts ....
Und immer irgendwas mit Ball (Handball, Basektball ....)
soloagua
17.10.2017, 20:11
:bussi:
Du musst dir das zum Beispiel so vorstellen: "Mama, ich will jetzt endlich Handstandüberschlag können!" Abends gucken wir uns ein youtube-Video an und am nächsten Morgen stehen wir auf dem Spielplatz hinterm Haus und üben bis das klappt. Ich sage mal vorsichtig, dass das nicht lange dauert.
Und wie lange hattest Du ? Klappts noch ? :Liebe: :bussi:
Schön von Euch zu lesen!
Witzig wie kleine die Welt ist, Arnold kenne ich nämlich: http://www.vegan-sport.de/
Haha.. ich habe von ihm auch aus diesem Website gelesen. Wenn ich auch so sportlich und gut motiviert wäre.. :Schnecke:
Shangri-La
17.10.2017, 22:02
Liebe Pantone, mehr davon!
Oder kommt doch einfach mal wieder vorbei :Blumen:
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