...Beide Latex, und genau das ist die Stelle, wo die Hitzeempfindlichkeit ins Spiel kommt. Felgenbänder und Montage waren einwandfrei und die Laufrad-Reifen-Schlauch Kombinationen waren sonst völlig stressfrei...
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Erinnert mich an meinen zweiten Wettkampfeinsatz mit Latexschläuchen (Michelin) vor 4 Jahren. Platter Reifen in der Wechselzone, bei einem Laufrad, das schon in dieser Schlauch-Reifen-Kombi mehrere Wettkämpfe hinter sich hatte. ;-)
Danach war das Experiment Latexschläuche für mich auch schon wieder beendet. Da trete ich lieber 3 Watt mehr mit meinen Butylschläuchen und erspar mir den Ärger eines DNFs.
Fahre schon seit mindestens 5 Jahren Latex (Michelin), auch im Training. Pumpe immer auf 8,x bar auf. Hatte wenn ich mich recht erinnere nur einmal einen Platten, lag glaube ich an ein Loch im Mantel. Immer mit Conti rs oder tt. Also von verringertem Pannenschutz habe ich nie was bemerkt.
Ist aber wie viel im Leben eine Sache von Glück oder Pech.
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Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.
Ich persönlich bezweifle, dass durch pure Sonneneinstrahlung die Reifen platzen können. Ich glaube eher dass die Ursache in der unsachgemäßen Handhabung mit den Reifen passiert.
Genauso ist es ja auch beim Transport mit dem Flugzeug, da wird auch kein Reifen platzen der aufgepumpt ist.
Trotzdem habe ich mich bisher auch nicht getraut und lasse jedes Mal vorher die Luft raus
Habe ich auch gedacht, bis ich mir mal die Mühe gemacht habe, die allgemeine Gasgleichung anzuwenden und nachzurechnen. Wenn Du einen Reifen, der auf 8 bar zugelassen ist, auf ebensoviel aufpumpst, kann sich der Druck tatsächlich um einige bar erhöhen, wenn es richtig heiß wird (einige 10 Grad Erhöhung) - und das kann die Sicherheitsreserve überschreiten. Und auch Pumpen können um gut 0,5 bar ungenau sein. Beim Schlauchreifen hingegen, mit 16 bar Zulassung, mache ich mir keine Sorgen, solange ich nicht über 10 -11 bar aufpumpe.
Im Flugzeug bekommst Du maximal 1 bar mehr Druck (sollte es in die Ionosphäre gehen ), Hitze bringt mehrere bar.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Die Drücke und Temperaturen sind allerdings absolut einzusetzen. Die Druckanzeige einer Pumpe zeigt aber nur den Relativdruck zur Umgebung an, deswegen muss hier 1bar addiert (oder vom Endergebnis wieder abgezogen) werden. Bei den Temperaturen muss zur Celsius Temperatur 273,15 addiert werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Absolute_Temperatur).
Bei 8 bar Startdruck, 15 Grad Starttemperatur und 60 Grad Endtemperatur würde sich der Druck auf ungefähr
(8+1)*(273+60)/(273+15) - 1 = 9,4 bar erhöhen.
Ist 60 Grad zu niedrig geschätzt? Für 80 Grad kommt 10 bar raus.
Ja, an diese Größenordnung dachte ich auch. Im stehenden Auto kann es im Sommer schnell 60 - 70 °C warm werden - bei recht großem Luftvolumen. Ein schwarzer Gummischlauch in der prallen Sonne mit geringem Luftvolumen dürfte kaum kälter bleiben. Und wenn morgens bei 10 - 15 °C schon aufs Maximum aufgepumpt wurde, dann hat man schnell 1,5 - 2 bar überdruck drin.
(Danke tomerswayler, genau diese Rechnung meinte ich).
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