Du schmeißt ein paar Sachen durcheinander: das Gefühl, daß die Muskeln den Zucker einsaugen und sie wieder Leistungsbereitschaft zeigen, das gibt es nur unter Belastung. Dann wenn du bereits kohlenhydratverarmt bist und dir z.B. im Wettkampf oder im Training Cola, gel oder sonstigen Zucker reinziehst.
Unter Belastung ist relativ. Mir passiert es auch manchmal im Alltag wenn ich mit dem Auffüllen die Tage vorher nach Training oder Wettkampf geschlampert habe. Man ist schlapp und die Muskeln fordern Zuuuuucker !
...Unter Belastung ist relativ. Mir passiert es auch manchmal im Alltag wenn ich mit dem Auffüllen die Tage vorher nach Training oder Wettkampf geschlampert habe. Man ist schlapp und die Muskeln fordern Zuuuuucker !
Du interpretierst da deutlich zu viel in subjektive Gefühle von Müdigkeit, Schlappheit oder was auch immer hinein.
Muskeln können hervorragend Fett verbrennen, tun dies auch im normalen Alltag richtig gerne und sind deshalb außerhalb von sportlichen Höchstleistungen in keiner Weise auf die Bereitstellung von Zucker angewiesen, denn von Fett hat jeder von uns mehr als genug zur Verfügung.
Das Nervensystem (zu dem bekanntlich auch das Gehirn gehört) verbrennt dagegen am liebsten Glucose, aber das im Detail zu erörtern wäre bezüglich deines Threadtitels ziemlich offtopic.
Wenn du dich müde und schlapp fühlst, dann kann das alles möglich Ursachen haben, aber es liegt mit Sicherheit nicht daran, dass in deiner Muskulatur zu wenig Glykogen eingelagert ist,denn gerade ein voll mit glykogen betankter Muskel fühlt sich schwer und schlapp an, gerade weil mit glykogen auch 'ne Menge Wasser eingelagert wird (so ähnlich wie ein voll betankter Jumbo, der nur mit Mühe von der Startbahn abheben kann und dessen flugeigenschaften immer besser werden, je mehr Kerosin er bereits verbrannt hat)
Müde und schlapp ist man z.B., wenn man zu wenig geschlafen hat, wenn der Streßhormonpool in Nebennierenrinde und Hpophyse aufgebraucht ist, wenn der Blutzuckerspiegel unterhalb eines bestimmten Niveaus aubgesunken ist (hat auch nichts mit dem Muskelglykogen zu tun, da der blutzucker über das Leberglykogen reguliert wird). Jeder Wettkampf und jedes Training setzt auch mikrostukturelle schäden in der Muskulatur, die erst wieder repariert werden müssen: auch deswegen fühlen sich Muskeln nach dem Sport "müde und schlapp" an.
Mit einem Snickers z.B. füllst du eher deine Fett- als deine Kohlenhydratreserven auf, denn die Hälfte der Kalorien, die da drin Stecken stammen aus Fett! Und von den 55g Zucker wandelt der Körper auch noch durch die hohe Insulin-Response einen beträchtlichen Anteil direkt in Fett um.
Ist es deiner Meinung nach sinnvoll, sich im Alltag an GI/GL-Tabellen zu orientieren? Oder genügt der gesunde Menschenverstand, sprich Weißmehl und Zucker vermeiden, Vollkorn und viel Gemüse und Obst etc.
Helle hat beim Interview mit Arne, hier im Filmarchiv zum Nachschauen, gemeint, dass es für ihn schon einen Unterschied macht, ob man leere KH (zB Einfachzucker) oder KH mit "Mehrwert" einlagert. Beim Verstoffwechseln unter Belastung sind dann die Mineralien und weiß der Guckguck gleich zur Hand, weil mit eingelagert ???
@Arne: Wärs nicht mal eine Idee Hafu in eine Sendung zum Thema "Stoffwechselvorgänge" oder so ähnlich einzuladen, um den allgemeinen Sumpf des Halbwissens mal trocken zu legen. Wir hatten das Thema auch erst gerade in einem anderen Thread, ...
Es gibt zwar schon so manches (Dr. Feil, Fettverbrennung, und den hier), aber schön wär so ein richtiges Lehrvideo...
Lg Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Helle hat beim Interview mit Arne, hier im Filmarchiv zum Nachschauen, gemeint, dass es für ihn schon einen Unterschied macht, ob man leere KH (zB Einfachzucker) oder KH mit "Mehrwert" einlagert.
Nix gegen Thomas Hellriegel, aber Fachmann ist er da nicht.
Zitat:
@Arne: Wärs nicht mal eine Idee Hafu in eine Sendung zum Thema "Stoffwechselvorgänge" oder so ähnlich einzuladen, um den allgemeinen Sumpf des Halbwissens mal trocken zu legen.
Ist es deiner Meinung nach sinnvoll, sich im Alltag an GI/GL-Tabellen zu orientieren? Oder genügt der gesunde Menschenverstand, sprich Weißmehl und Zucker vermeiden, Vollkorn und viel Gemüse und Obst etc.
Persönlich mag ich keine Tabellen oder gar Kalorienzählen. Allein mit Zurückschrauben des Zucker- und Weißmehlkonsums (und mehr von den Nahrungsmiteln, die dann mehr oder weniger automatisch übrig bleiben) entwickelt sich ja vieles im persönlichen Ernährungsbereich automatisch in die richtige Richtung.
In Verbindung mit hartem Training oder Wettkampfbelastungen braucht man sich aber beim Zuckerkonsum IMHO bei weitem nicht so zurückhalten, denn da spielt der glykämische Index i.d.R. keine Rolle.