also ich habe mittlerweile keine Probleme mehr damit morgens um 05:30 Uhr einen 10er zu Laufen oder 2,5km schwimmen zu gehen. Und damit werde ich in meinem Bekannten- und Kollegenkreis schon für bekloppt gehalten.
Aber morgens um halb 5 Intervalle ballern? Krass!
Das würde mein Körper vehement vermeiden!
Je älter ich werde, desto eher geht ein Training bei mir auch mal morgens.
Schwimmen vor 9 ist immer noch eine Überwindung, aber nach 1,5km bin ich wach :-D
Laufen geht nur locker, bei allen härteren Sachen mach ich mir die Beine kaputt.
Radeln nüchtern auf der Rolle geht, aber das haut mich manchmal ganz schön um.
Krafttraining vor der Arbeit funktioniert super!
Es ist Sommer und es war Wochenende - was liebe ich unseren geilen Triathleten Lifestyle!
Und da ich auch heute Vormittag nach den vergangenen vier Tagen "EarlyMorningBike und leckerem nullten Gelfrühstück mit Seeblick in Aeroposition an den megageilen Lausitzer Rennstrecken um 6 Uhr" zur gewohnten "Piepmatz-HappyHour" kurz nach 4 Uhr geweckt wurde, gab's nur eine sinnvolle Option!
Raus aus der warmen Bettkuhle, stylishes "Kurz-Kurz" übergeworfen und mit MadDogMicky im Laufschritt ab in's Stadion!
Nach dem gemütlichen Rennsteigbergwandern vor Wochenfrist endlich mal wieder volle Lotte keuchend&schwitzend mit meinem Kumpel und dem Hund wie die gesenkten Säue um's Stadion flitzen, 300 Meter Wahnsinn, 100 Meter Taumel, wieder und wieder.
Herrlich!!!
Und es kommt noch besser.
Denn noch vor dem Halbsechsuhrläuten suppt Dir der Schweiß in den sockenlos getragenen Kinvara und das Dauergrinsen verschwindet nicht mehr aus dem Gesicht - Big Island@Home!!!
Athleten, Leben ist großartig, jetzt ist unsere Zeit - Rock'n Roll und Sport Frei!
Mit Frühsport hätte man mich vor Jahren auch jagen können - mit Familie bin ich jetzt allerdings drauf angewiesen und mittlerweile möchte ich gar nicht mehr ohne
Der Scheibenwischer rotiert volles Brett, um die fett-klatschenden Regentropfen rechtzeitig aus dem Sichtfeld der beiden Fahrer auf ihrem abendlichen Heimweg zu schmettern.
Mit sagenhaften 5 km/h brettern wir mit dem Feierabendverkehr aus Elbflorenz gen Osten.
Es ist kalt.
Es ist grau.
Es schifft dramatisch.
Endlich zu Hause angelangt, ist da ja noch der Hund.
Den ganzen Tag im Körbchen rumgedöst, aber wenn die beiden Schattenkrieger sich vom Hof in das Haus schleppen, steht sie schwanzwedelnd an der Tür und will los, als gebe es kein morgen.
Latschen im Regen ist ja nun gar nicht so meins, also ab in den Keller und Motivation für die anstehende Rutschpartie gesucht.
Keine 5 Minuten später stehen wir - der Hund in seinem angewachsenen Renndress, ich mit meinen Hoka-Wettkampfschuhen und der Rest in farbenfrohes Lycra gehüllt - bei 13 Grad in der Dunkelheit und im Regen.
Schon beim Schliessen des Gartentors läuft es von meiner Yul Brynner-Gedächtnisfrisur direkt bis in die Einlegesohlen meiner 200 Gramm Granatenschuhe durch.
Also "Kette rechts" und Vollgas, denn wer schneller gegen die Strömung rennt, hat bekanntermaßen ja auch eher Pause.
Schnitt und Zeitsprung!
10 Stunden später.
Es hat sich nix geändert - Dunkel, kalt, Regen.
Was für ein Glückspilz ich doch bin!
Denn aus der Sicht eines "Battle of Wales"-Auserwählten ist dies ja eindeutig besser als ein schwüles Sommergewitter!
Oder noch krasser: 8 Tage vor dem "Klapper-Dich-warm-Ironman" wie die armen Hawaii-Aspiranten ein Training bei 35°C und Sonne machen zu müssen!
Und dann der Steinbruch - davon gibt es hier aufgrund des Granitabbaus ja in jedem Dorf ein eigenes, größeres Wasserloch.
Und klar könnte ich in die beliebteren weil klareren aber namenlosen Pfützen springen.
Aber welcher Athlet würde dies paar Tage vor Wales schon riskieren, wo jedes Detail in die Endabrechnung zählt, wenn er den legendären TEUFELSBRUCH zur Auswahl hat?!
So geil - der Regen drischt in die aufsteigenden Nebelschwaden, das Wasser scheint also - auch wenn mit dem Auge die Oberfläche durch diese mysthische Atmosphäre nicht sichtbar wird - deutlich wärmer als die Luft zu sein.
Und ich zieh mir mit diesem Panorama vor Augen und dem Regen auf der Haut den Neo gleich wieder auf der Ladefläche des Trucks an, Kappe auf, Brille drüber, paar Schritte Anlauf und Absprung in den Nebel-Regenschleier genau dort, wo die Seerosen normalerweise sichtbar sind.
Keine Uhr, keine Sicht und vor allem überhaupt keinen Bock, jetzt um alles in der Welt irgendwas anderes machen zu wollen, als exakt hier in diesem Teich volle Granate ein paar Runden zu kraulen.
Das ist Lebensqualität.
Und falls uns Athleten jemand aus der Welt da draussen kopfschüttelnd weil verständnislos fragt, warum wir "sowas" denn machen?