Keine Ahnung, was der richtige oder falsche Weg ist bei den zahlreichen bisher entworfenen Logiken. Ich verstehe nur nicht (die Logik), wie man durch Wissenschaft zum Glauben an Gott gelangt, weil Glauben und Wissenschaft sich ausschliessende Erkenntnisweisen beinhalten, natürlich in unserer Kultur, Epoche.
Glaube und Religionen änderten sich doch bisher auch. Das wird auch in Zukunft so bleiben, vermute ich.
Es wird nur hier im Thread besonders auf alten Büchern, uralten Schriften und Aussagen alter Männer rumgekaut.
Ich finde es interessant, dass ich, aufgewachsen in der bayr. Provinz, von überzeugten Atheisten diesen Glauben als einziggültig erklärt bekomme.
Statt mich von der Denkweise der Atheisten zu überzeugen, wird nur erklärt, wie falsch und verlogen das alles ist. Das ist für mich völlig unüberzeugend. So gewinnt man keinen Blumentopf. Ich sehe doch selbst, wie das alles an mir vorbeirauscht.
Steht jedem frei sich irrational zu verhalten, nur er sollte zugeben dass er sich irrational verhält.
Das macht ja selbst die katholische Kirche nicht. ...
Das stimmt nur zum Teil. Warum? Kleiner Ausflug in die Semantik (oder auch Wortklauberei - wie böse Stimmen meinen könnten) :
Irrational hat nämlich zwei Bedeutungen:
1) mit der Ratio, dem Verstand nicht fassbar; dem logischen Denken nicht zugänglich. Und genau so argumentiert doch die Kirche oft, womit sie ja selbst zugibt, dass sie (in diesem Sinne) irrational ist. Und das würde sie wohl auch nicht bestreiten.
2) vernunftwidrig, die zweite Bedeutung des Wortes, beinhaltet dem gegenüber eine negative Wertung. Und natürlich streitet die Kirche ab, "vernunftwidrig" zu argumentieren.
Sind die Argumente der Katholischen Kirche nun irrational oder irrational?
Weshalb nicht?
Der Artikel beschäftigt sich wie von Keko gewünscht mit den Gottesideen von Dürr und der Quantenphysik. Ich teile den darin vertretenen Standpunkt, dass es keine naturwissenschaftlichen Gründe dafür gibt, die Ansichten der modernen Physik für Gottesvorstellungen zu verwenden. Ähnlich argumentierte Arne in diesem Thread.
Der Artikel ist mir viel zu sehr naturwissenschaftlich und zu wenig geisteswissenschaftlich angehaucht. Aus meiner Sicht wird in dem Artikel eher klar, dass es etwas gibt, was sich der Quantenmechanik entzieht, weil es sich mit Stochastik auf Orbitalebene nicht beschreiben lässt. Zudem ist diese Literatur veraltet. Auf das Hicks-Teilchen wird zum Beispiel gar nicht eingegangen. Ebenso wenig auf die Subquantenebene (Zerfallsprozesse von eka-Iridium in welche Teilchen z.B.). Die Quantenphysik ist 100 Jahre alt. Usw.
1 Arne müsste nur einfach mal in die Tasten greifen. Wenn er nicht mag, ok, dann nicht. Aber das wäre wesentlich effizienter.
2. Erinnerungen sind nicht Erinnerungen. Du als Psychologe weisst, dass es exaktes Erinnern nicht gibt, sondern nur Rekonstruktionen. Womöglich verwendet Arne neue Buchstabenkombinationen und drückt sich besser/neu aus?
3. womöglich hat Arne seinen Standpunkt etwas bewegt oder seine "Verhandlungsposition" etwas lockern können.
4. fehlt der explizite Bezug auf die Fragen und Beiträge der Foristen. Aktualität ist ein Kriterium für jeden Journalisten.
5. hatte ich Arne mehrfach ersucht das zu tun. Ich würde mich also über eine persönliche Antwort freuen.
6. bin ich nicht der einzige, der diesen Wunsch äußert.
7. warum antwortest Du stellvertretend? Welche Motive veranlassen Dich dazu?
Reichen Dir diese Punkte als Begründung? Oder soll ich weiter fortfahren?
Gruss Michel
Geändert von Trimichi (05.04.2019 um 13:45 Uhr).
Grund: -dass +was
Ich bitte um Nachsicht. Ich leite derzeit ein Trainingscamp auf Mallorca. Hier als kurzer Einblick mein heutiger Tagesablauf:
07:30 Uhr Morgenlauf
09:00 Uhr Frühstück
10:00 Uhr Einkaufen
11:00 Uhr Radstart: 138 km und 2300 Hm über den höchsten Berg Mallorcas mit der schnellsten Radgruppe
19:00 Uhr Abendessen
21:00 Uhr halte ich einen Vortrag
22:00 Come Together in der Bar.
Davor, dazwischen und danach bin ich für das Forum und andere Aufgaben bei triathlon-szene da. Gerne antworte ich auf Deine Argumente, kann das aber nicht immer sofort tun. Hilfreich ist für mich, wenn es konkrete Fragen oder Argumente sind.
Allen einen schönen Tag! Habt Sonne im Herzen.
Ich nehme alles zurück und entschuldige mich hiermit öffentlich. Entschuldigung. Hatte mich erst durch unser "Geschwurbel" backwards klicken müssen. Sorry. Stelle natürlich meine Fragen / Argumente zurück, das ist mehr als selbstverständlich. Bis dann, und
auch Dir einen schönen Tag und viele, viele Radkilometer auf Malle.
Sind die Argumente der Katholischen Kirche nun irrational oder irrational?
Sie sind pseudo-rational. Nach meiner Meinung ist das ein wichtiger Punkt, um den Katholizismus zu verstehen.
Entscheidend ist dabei, dass es sich um eine zeitliche Abfolge handelt. Zuerst werden die Thesen für rational gehalten. Beispielsweise werden sie von alten Schriften abgeleitet, die für zutreffend gehalten werden. Oder sie werden logisch abgeleitet. In diesem frühen Stadium sind die Thesen rational.
Dann kommen die Einwände der Kritiker, oder es tauchen innere Widersprüche auf. Die These wird daher ergänzt oder abgewandelt, aber nicht verworfen. Über die Zeit führt das zu sehr seltsamen Weder-Noch-Gebilden (bzw. Sowohl-als-auch-Gebilden). Beispielsweise wurde aus dem einen Gott ein dreifaltiger Gott, weil der "eine Gott" bestimmte Widersprüche mit sich brachte. Der dreieinige Gott wird kurzerhand als "ein Gott" bezeichnet. Es ist irrational (1 = 3), wird aber rational begründet (dreifaltig). Es ist pseudo-rational.
Insbesondere beschäftigen wir uns mehr mit anderen Dingen, mithilfe anderer Mittel und ausgehend von anderen Ansätzen.
Was man wissen kann und tatsächlich weiß ist Gegenstand der Epistemologie.
Eine objektive quantitative Wertung ist weit weniger trivial als sie dem ein oder anderen auf den ersten Blick scheinen mag.
Das finde ich als Antwort auf Arnes Aussage, wir wüßten heute mehr als die Menschen in der Antike und dem Mittelalter doch arg weit hergeholt; nehmen wir als Beispiel nur den medizinischen Fortschritt: wenn Dein Kind heute einen eitrigen Abszess hat, wird es dank moderner Medizin überleben und die "andere" Sichtweise der Antike oder des Mittelalters, welche zum sicheren Tod des Kindes führen würde, würde auch Dir nicht "anders", sondern veraltet und überholt erscheinen, und Du wirst dem behandelnden Arzt nicht mit epistemologischen Betrachtungen kommen wollen.
Zitat:
Zitat von keko#
Glaube ist heute nicht weniger verbreitet als in vergangenen Tagen. Auch der Atheist glaubt viel .
Über diese Vermengung der Begriffe "Glaube als nicht hinterfragbares religiöses Dogma" versus "Annahme, welche durch besser geeignete Annahmen ersetzt werden kann" wurde hier schon sehr ausführlich diskutiert, deshalb finde ich den smiley albern und allzu lässig
Zitat:
Zitat von keko#
Hier im Thread wird viel mit Logik gearbeitet. Woher wissen wir eigentlich, dass das der richtige Weg ist? Wir glauben es zu wissen. Wir vertrauen darauf.
Auch die Sache mit Argumenten und Gegenargument, die hier ständig eingefordert wird, hat eine kulturelle Komponente. Diese Vorgehensweise wird, ebenso wie die Logik, nicht tiefer hinterfragt.
Hier meine ich gilt das Gleiche wie oben bei Flows Bemerkung. Das lässt sich theoretisch lässig hinschreiben, gewinnt aber im echten täglichen Leben doch eine andere Gewichtung. Oben nannte ich den medizinischen Fortschritt. Das gleiche gilt für die Wettervorhersage. Auf welche Quellen würdest denn Du schöpfen wollen, um eine Vorhersage für die nächsten drei Tage zu erfahreh - mittelalterliche Bauernregeln; innere Schau?
Zitat:
Zitat von keko#
Da die Wissenschaft zum Ideal und zur Wahrheit strebt, erreichen wir durch sie auch Gott.
Je mehr Wissen ich habe, desto größer mein Staunen und sicherer der Glaube an .
Dann scheint in Deinem speziellen Fall ja die Logik zum Glauben beizutragen. Mein Unverständnis der darin liegenden Abfolge hat qbz schon gut beschrieben.
Zitat:
Zitat von keko#
Glaube ist heute nicht weniger verbreitet als in vergangenen Tagen.
Offensichtlich gefällt es vielen Menschen, unkritisch Dogmen zu Folgen. Der Erfolg von Fake news und Meinungsblasen basiert mE auch darauf. Vor diesem Hintergrund verwundert mich auch nicht, dass in den USA, wo über 40% der Bevölkerung Kreationisten sind, also an biblische fake news glauben, auch die politischen fake news so erfolgreich sind.
Zitat:
Zitat von Trimichi
Der Artikel ist mir viel zu sehr naturwissenschaftlich und zu wenig geisteswissenschaftlich angehaucht.
Diesen Einwand finde ich eher unpassend, denn in dem von qbz verlinkten interessanten Artikel geht es um Kekos gewünschte Auseinandersetzung mit den Gottesideen von Dürr und der Quantenphysik. Und da passt der Artikel sehr gut, finde ich.
Geändert von waden (05.04.2019 um 14:11 Uhr).
Grund: othogr.