Wau!
Also entweder ist die Scheibe grottenschlecht oder du hast ne Canti die der Rest der Welt noch nicht gesehen hat.
Weder noch ;-) Obwohl, ja, die Cantis waren nicht "irgendwelche" ...
Betonung liegt auf "nicht sooo viel besser" ...
Ja, Disk ist besser dosierbar. Ja, bei Nässe spricht sie besser an.
Aber die Cantis, die ich auch meinem Stevens Prestige hatte, waren verdammt griffig . Um nicht zu sagen giftig ... Auch im nassen Zustand! Ja, es gibt eindeutig Situationen, in denen die Disc einen klaren Vorteil hat. Aber ganz ehrlich, ich hatte es mir deutlich extremer vorgestellt. Ich kam mit den Cantis immer so zum stehen/bremsen, wie ich es wollte und hatte nie den Eindruck, daß ich mich hinsichtlich des Fahrstils übermäßig anpassen musste. Und es ging da schon recht oft ziemlich zu Sache ...
Aber das ist doch nicht sooo wahnsinnig überraschend. Deckt sich doch mit den Erfahrungen vieler - oder?
Aber wie gesagt, trotzdem möchte ich die Disc nicht mehr missen. Die Vorteile, die sie hat, sind es (auch mir) wert!
Und damit meine persönliche Meinung zur Ausgangsfrage:
Lohnt sich die Disk oder ist das nur "Hype"?
Für Vielfahrer lohnt sich die Disk!
Wäre jetzt mal ein Versuch mit einer 160 mm hydraulischen scheibenbremsendes RR der Versuch, der mir sagt, ob ich mich beruhigen kann?
--> viele bergige Strecken und über 60 kg --> 160 mm
Welches KomplettRRad bietet sich dann an?
--> Oh, je ... kommt darauf an ... Preise, Verfügbarkeit, Einsatzgebiet, persönliche Vorlieben ....
Kann man 140 auf 160 aufrüsten?
--> eher nicht...
oder ist das alles Fake, und gut eingestellte, gute Felgenbremsen tuen es eigentlich auch?
Sicher, dass das Durchbremsen nicht an den falschen Bremsgummis liegt?
Eigentlich sollten die verschleißen und nicht die Felge.
Ich fahr ganzjährig auch vielu.a. auch im Winterdreck und auf gesalzenen Straßen und habe mir nur in der Anfangszeit meiner Triathlonkarriere zwei Hinterradfelgen (einmal Montainbike, einmal Rennrad) durchgebremst. Da war ich auch eher putz- und wartungsfaul.
Seit ich mir angewöhnt habe, die Bremsflächen der Felgen regelmäßig von Abrieb zu reinigen, Alusplitter nach Schechtwetterfahrten mit einem kleinen Schraubendreher aus den Bremsbelägen zu puhlen oder eben die Bremsgummis rechtzeitig zu wechseln, hatte ich keine durchgebremsten Felgen mehr.
Nö, lag nicht an den falschen Bremsgummis. Ja, wurden regelmäßig gereinigt.
Bringt aber bei flotter Fahrt durch den Matsch und im "Hügeligen" eher nicht soooo viel. Und Matsch ist hier im Norden halt eher die Regel. Nach 2.000 Km Crossen waren die Dinger durch (hab sie dann unvernünftigerweise noch eine Weile drauf gelassen ... ). Und das nicht nur bei mir.
Bei "Im Regen auf dem Weg zur Arbeit" oder "Ich fahr auch mal durch den Wald" sollte das nicht passieren. Da hast Du absolut Recht. War aber nicht so ganz mein Einsatzgebiet ...
Bei Flat Mount total easy. Vorne Adapter umdrehen andere Scheibe dran fertig. Hinten Adapter drauf andere Scheibe fertig. Was anderes als Flat Mount würde ich am RR sowieso nicht nehmen wollen.
Und 140 mm reichen bis ca. 75 kg dann sollte man vorne eine 160 mm montieren. Ich fahre selber 140 mm vorne und hinten und wiege ca. 73 kg auch auf langen Abfahrten bisher keine Probleme.
Aber das ist doch nicht sooo wahnsinnig überraschend. Deckt sich doch mit den Erfahrungen vieler - oder?
Meiner Wahrnehmung nach nicht.
Und meiner Erfahrung nach auch nicht.
Eventuell waren die paartausend Räder mit Cantibremsen, die im Laufe der Jahre durch meine Hände gegangen sind aber auch nur schlechte Referenzen und die Typen, die die Bremsen daran eingestellt hatten genauso unfähig wie ich, das besser hinzubekommen...
(Die Kandidaten, die deine Aussage stützen kamen allesamt entweder ausm Querfeldeinbereich oder -Dunstkreis bzw. aus so ner diffusen Reiserad-/Randonneurecke mit Vergleich zu irgendwelchen noch früheren Bremsen mit noch mieserer Funktion. Zu Zeiten, als Cantis aufkamen, waren die sicher zum ersten Mal tatsächlich und mit Fug und Recht als 'Bremsen' zu bezeichnen, aber seither hat sich nu wirklich ein bisschen was getan und imho klaffen zwischen Cantis und Discs Welten. Zumindest in Bereichen, wo das Rad nicht eh nach spätestens 2m steht, wenn man zu treten aufhört)
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Je größer die Scheibe desto besser. Denn je mehr Fläche kann bei einer Radrotation Wärme abgeben. Am Mtb haben meine 203er Scheiben schon "geglüht" und die Beläge verglast. Ich habe leider immer wieder so ein Venge Disc im Blick, das es zu einem guten Kurs zu kaufen gibt. Aber da ist ja noch das ganze alte Material, was ich dann nicht mehr verwenden kann. Der Umstieg von mech. auf elektr. Schaltung ist ja ganz anders machbar als eben von Felgen- auf Scheibenbremsen.
Fragt mal die ganzen Mtb'ler, ob die nen Wattkampflaufradsatz haben? Haha, die wenigsten, denn die fahren ihr gutes Zeug immer. Und selbst wenn das Rad mal eine leichte Unwucht hat, merkt man das kaum am Lenker, weil es eben nicht im Bremsgriff zu spüren. Als kräftiger Radler wird mein nächstes RR mit Sicherheit eins mit Disc und die dann möglichst groß. Gute Anbieter montieren an großen Rahmengrößen eh größere Scheiben als an den kleinen Größen. Wichtig ist eben auch, dass die Rahmen und vor allem die Gabeln die Kräfte verkraften. Ich sehe das an meinem E-Trekkingrad, wo die Gabel schon ordentlich flext. Das soll so sein, hindert mich aber mental daran, von 160 auf 180 mm aufzurüsten.
Bin mal vom Kumpel das Endurobike mit GustavM gefahren, das war brutale Bremsleistung (in Verbindung mit einer sehr guten Federgabel) und nicht mit denen meines Marathonfullies vergleichbar.
Wenn man breitere Reifen fahren kann, ist die Fläche eben auch größer, auf die dann die Bremskraft übertragen werden kann. Und warum ist es eigentlich so wichtig, was di Profis fahren und was nicht? Vielleicht können deren Mechaniker die Scheibenbremsen nicht entlüften? ;-)
Bei Flat Mount total easy. Vorne Adapter umdrehen andere Scheibe dran fertig. Hinten Adapter drauf andere Scheibe fertig. Was anderes als Flat Mount würde ich am RR sowieso nicht nehmen wollen.
Und 140 mm reichen bis ca. 75 kg dann sollte man vorne eine 160 mm montieren. Ich fahre selber 140 mm vorne und hinten und wiege ca. 73 kg auch auf langen Abfahrten bisher keine Probleme.
Da hast Du natürlich vollkommen Recht ...
Wobei die Adapterlösung grundsätzlich auch bei Post Mount geht... Passenden Adapter besorgen und gut ist, bzw. es sollte ...
Meiner Wahrnehmung nach nicht.
Und meiner Erfahrung nach auch nicht.
Eventuell waren die paartausend Räder mit Cantibremsen, die im Laufe der Jahre durch meine Hände gegangen sind aber auch nur schlechte Referenzen und die Typen, die die Bremsen daran eingestellt hatten genauso unfähig wie ich, das besser hinzubekommen...
Ja, wahrscheinlich ist das so ...
Zitat:
Zitat von sybenwurz
(Die Kandidaten, die deine Aussage stützen kamen allesamt entweder ausm Querfeldeinbereich ... )
Genau daher komme ich mit meinen Erfahrungen auch ....
Scherz bei Seite:
Wie Du meinen Beiträgen entnehmen konntest, bin ich inzwischen auch ein überzeugter Disc-Fahrer (ausgenommen „Tria-Rad“, das bei mir noch nicht mal ein „echtes” Tria-Rad ist... anderes Thema ...)
Was mir aber auffällt, und nichts Anderes wollte ich sagen:
Viele, eingeschlossen mir selbst, steigen nach ihrer ersten Disc-Erfahrung vom Rad mit sinngemäß folgender Feststellung: „Also den Unterschied hätte ich mir größer vorgestellt ...“
Und anscheinend ging es dem Thread-Eröffner ja ganz genau so...
Und ja, auch wenn ich mir gerade vorkomme als ob ich mit dem Pabst über Katholizismus diskutieren wolle: Gute (!) und richtig (!) eingestellte Cantis bremsen wie „die Sau“. Auch bei Nässe. Und besser als die „normalen“ RR-Bremsen. Und nicht sooo viel schlechter, als man das von einem Vergleich mit Discs irgendwie erwartet ...
Erfahrung wurde auf vielen tausend CX-Kilometer ausgetestet. Was dann irgendwann nervt: Bremswirkung läßt nach, weil Felge verschlissen, Beläge zwar noch nicht ganz verschlissen aber stark gebraucht, in Folge nicht mehr optimal eingestellte Bremsen etc.etc ...
Daher: Ich möchte die unterm Strich die ohne Frage vorhandenen Vorzüge der Disc
nicht mehr missen! Auf CX und RR. Auf dem Tria-Rad ist es mir erst mal egal, da wird ohnehin nicht gebremst ... ;-)
Gute (!) und richtig (!) eingestellte Cantis bremsen wie „die Sau“. Auch bei Nässe. Und besser als die „normalen“ RR-Bremsen.
Sowas würde ich gerne mal fahren.
Ist mir noch nie untergekommen.
Ein Ex-Chef von mir hat genau das gleiche behauptet, mir aber nie nen Beweis liefern oder ne Bremse so einstellen können.
Wenn ich mir die Anstrengungen betrachte, die Wirkung der Cantis zu verbessern, also zu früheren Zeiten Roller-Cam-Brakes an die Aufnahmen zu zimmern, Verstärkungsbügel anzubringen oder die spätere Version Linear-Pull-Bremse, aus der dann die V-Brake hervorgegangen ist, scheine ich mit meiner Erfahrung nicht alleine dazustehen.
Auch die Physik spricht hier eine klare Sprache, denn sowohl die artverwandten U-Brakes sind wie die Cantis selber zwangsläufig mit einer degressiven Kennlinie bei der Betätigung versehen.
Ich lass mich aber gerne belehren und bekehren und freue mich, wenn nach nem runden Vierteljahrhundert die Suche ein Ende hat...
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.