mir ist jetzt schon mehrfach aufgefallen, dass ich im Nachgang an einen Wettkampf überrascht bin, wie "niedrig" die Wattwerte im Wettkampf waren.
Die Zeiten selbst sind meines Erachtens völlig in Ordnung (auch im Vergleich zu anderen) und ich habe auch nicht das Gefühl, dass noch deutlich mehr gehen würde.
Dennoch überrascht es mich, dass ich beispielsweise auf einer verkürzten olympischen Distanz (30km) nur an ca. 85%-maximal 95% der Stundenleistung komme.
Eigentlich hätte ich erwartet, dass ich bei einer Dauer von ca. 45 Minuten mich sogar eher knapp über dieser Schwelle bewege.
Geht es Euch denn ähnlich und wenn ja, könnt ihr erklären warum das so ist?
Als Erklärung bleibt ja fast nur die Vorbelastung durch das schwimmen. Wobei es mich wirklich überrascht, dass die 20 Minuten planschen so ein großen Einfluss haben.
VG
Patrick
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Wer schon nicht überzeugen kann soll wenigstens für Verwirrung sorgen.
Und wie hast du denn die Stundenleistung bestimmt?
Z,b, wenn man 1h einen Berg hochfährt, hat man eine größere Leistung als wenn man 1h einen Rundkurs fährt mit Auf- und Abfahrten wo man auch mal auf 0 Leistung kommt weil es so schnell rollt.
Ist bei mir ähnlich (wobei ich nur selten im Wettkampf mit Wattmesser fahre), aber einige Wettkämpfe mit entsprechenden Werten habe ich dann doch.
Das Schwimmen hast du selbst ja schon als eine Ursache für die geringeren Werte genannt.
Am WE kamen dann noch die insgesamt 5 Wendepunkte, sowie das Anfahren nach T1 hinzu, die auch spürbar die avg-Power beeinflussen. In einem Wettkampf fahre ich hart an, weil ich möglichst schnell nach einem Bremsvorgang oder nach dem Aufsteigen die "Reisegeschwindigkeit" erreichen will.
Wenn ich einen FTP-Test fahre würde ich dagegen nach einem Bremsvorgang viel weicher beschleunigen, um Belastungsspitzen, die ja zwangsläufig zu Extra-Ermüdung führen möglichst zu vermeiden.
Im Wettkampf will man sich mit einer möglichst guten Radzeit belohnen, bei einem FTP-Test will man sich mit einer möglichst hohen Avg-Power belohnen. Das ist eben nicht dasselbe und ist auch der Grund, warum ich im Wettkampf nur selten Wattmesser benutze, weil er dazu verleitet, den auf hohe Geschwindigkeit ausgerichteten Fahrstil in Richtung auf hohe Leistung zu verändern.
Bei einem 20min-Test im Training fährt man ja nicht im Stehen los, sondern hat i.d.R. fliegenden Start und versucht von Beginn an gleichmäßige Leistung zu fahren.
Außerdem sucht man sich da auch eine Strecke, in der man längere Zeit gleichmäßig treten kann.
Weiterer (möglicher) Faktor ist Streckenprofil und Fahrposition: manche fahren ihre Tests ja leicht bergauf und auf dem Rennrad, weil man da mehr Watt leisten kann als in der Zeitfahrhaltung.
Bei heißem Wetter kann auch ein Zeitfahrhelm wegen der schlechten Belüftung ein paar Watt kosten, selbst wenn er auch dann wegen der besseren Aeodynamik trotzdem u.U. schneller als ein Standardhelm ist.
Und dann spielt das bevorstehende Laufen ja auch noch eine Rolle: Selbst wenn man innerlich sich vornimmt hart Rad zu fahren im Triathlonwettkampf...wenn man weiß, dass danach noch ein 10km Lauf auf die Beine wartet, spart man halt doch ob man es will oder nicht vom Unterbewusstsein gesteuert ein paar Körner ein.
Und wie hast du denn die Stundenleistung bestimmt?
Z,b, wenn man 1h einen Berg hochfährt, hat man eine größere Leistung als wenn man 1h einen Rundkurs fährt mit Auf- und Abfahrten wo man auch mal auf 0 Leistung kommt weil es so schnell rollt.
Bestimmt habe ich die Stundenleistung über einen 20 Minuten Test nach Allen (5min All Out und dann noch mal 20 Minuten All Out).
Analog zum Wettkampf am Wochenende auf dem Zeitfahrrad und flacher Strecke.
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Ist bei mir ähnlich (wobei ich nur selten im Wettkampf mit Wattmesser fahre), aber einige Wettkämpfe mit entsprechenden Werten habe ich dann doch.
Das Schwimmen hast du selbst ja schon als eine Ursache für die geringeren Werte genannt.
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Hallo Harald,
vielen Dank für die zahlreichen Ideen, mögliche Ursachen.
Auch, dass es bei dir ähnlich ist interpretiere ich mal als ein gutes Zeichen und dass dies eher der Regel als der Ausnahme entspricht.
Je mehr ich darüber nachdenke sind es wahrscheinlich viele Kleinigkeiten die sich aufsummieren.
- der Aufstieg mit Schuhe anziehen etc.
- 1-2 Wendepunkte mehr als beim Test
- Aerohelm im WK versus normaler Helm beim Test
- unterschiedliche Ziele (schnelle Zeit versus hohe NP)
Der letzte Punkt erscheint mir fast der wichtigste. Im Rennen versuche ich ja bei jeder Gelegenheit auch mal die Beine kurz zu schonen während ich beim Test versuche möglichst konstant zu drücken.
Nochmal auf diesem Weg Glückwunsch zum zweiten Platz und zur Radbestzeit
VG
Patrick
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