Oh je... Der von dir verlinkte Kommentar ist von 2014, aber die darin vorgebrachten Argumente passen eigentlich eher noch in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts...
Macho Bullshit! Frauen sind beim Preisgeld angeblich bevorzugt (logisch: Ryf war ja auch nachweislich langsamer als Frodeno und bekommt unerklärlicherweise dasselbe Presgeld in Kona wie Frodo). Frauen gehören hinter den Herd und Triathlon ist eh ein Sport für Kerle und nicht für Frauen!
Es überrascht mich nicht, dass wir auch im Triathlon dieselben Gender-Diskussion haben, wie in allen anderen gesellschaftlichen Subsystemen. Dass diese Diskussion allerdings zum Teil noch auf dem Niveau des verlinkten Kommentars stattfinden ist für mich dann schon irritierend.
Dass diese oder ähnliche Haltungen genau den Zustand mit produziert haben, mit dessen Daten dann die Zementierung des Zustandes wieder begründet wird, ist traurige Realität.
Dich würde ich echt gerne mal kennenlernen. Hätte ehrlich gesagt nicht geglaubt, dass heute so argumentiert und gedacht wird. Speziell auch die Wortwahl. Da stellen sich einem ja die Nackenhaare auf. Kennt einer den Verfasser dieser Zeilen (ist ja genannt)?
Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich ein Freund von Zwangsquoten oder ähnlichem bin, aber ich bin durchaus der Meinung, dass man in so einer Größenordnung (50 Personen) gleichgroße Starterfelder und gleiches Preisgeld anbieten sollte.
Die Erfahrung zeigt, dass niemals irgendwas geschenkt gibt. Gibt es mehr Plätze werden diese Mehrplätze hart umkämpft vergeben werden. Speziell schon wegen des Punktesystems und weil es in Kona selbst ja viele Punkte zu holen gibt fürs Folgejahr etc.
Wenn es so eine leichte Geschichte wäre, weil so wenige es ernsthaft versuchen, dann ist es ja jeder Dame freigestellt, sich dieser unglaublich einfachen Sache zu stellen und den reich gedeckten Tisch einfach abzuräumen. Allerdings vermute ich mal, dass selbst die letzte der Konaqualifikantin für einen sehr großen Teil der Männer hier aus dem Forum eine mehr als ernstzunehmende Gegnerin wäre. Einfach mal drüber nachdenken.
PS: das in dem Artikel auf so verkrustete Verbände wie den Radsport verwiesen wird, ist wenig verwunderlich, dort sitzen/saßen alte reaktionäre Männer im Vorsitz, die am liebsten so fahren lassen wollten wie in den 70er Jahren. Wenn das nicht reicht, muss man sich mal vorstellen, dass in der Leichtathletik noch bis in die 80er Jahre die längste offizielle Distanz 10km war, weil angeblich zB ein Marathon für Frauen schädlich und gefährlich sein sollte. Muss man sich da noch über irgendwas wundern?
Geändert von captain hook (09.05.2016 um 08:28 Uhr).
Die Wortwahl finde ich auch etwas fragwürdig, aber die Argumentation ist schlüssig.
Man nehme an, dass es 1000 Profis gebe und davon sind es 650 Männer und 350 Frauen (35%). Warum sollten es also gleich viele Startplätze für beide Geschlechter geben?
Soweit ich herausgelesen habe, ist das Preisgeld auch für Männer und Frauen gleich.
Die Wortwahl finde ich auch etwas fragwürdig, aber die Argumentation ist schlüssig.
Man nehme an, dass es 1000 Profis gebe und davon sind es 650 Männer und 350 Frauen (35%). Warum sollten es also gleich viele Startplätze für beide Geschlechter geben?
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Nach deiner Argumentation ( und der Argumentation des verlinkten Kommentars) ist es also ungerecht den Männern gegenüber, dass es bei Olympia in Rio genauso viele Startplätze (und Medaillen) für Männer wie für Frauen gibt?
Ist es ungerecht den Männern gegenüber, dass bei der von der ITU dem offiziellen Triathlonverband veranstalteten "World Triathlon Series" bei jedem Rennen gleich viele Frauen starten wie Männer?
Ich bin (mit) zuständig für die Mittelzuweisung des Bayerischen Triathlonverbandes an den Landeskader. In unserem Kader gibt es derzeit 18 Frauen/ Mädchen und 18 Jungs. Die 50/50 Quote ist reiner Zufall, weil diejenigen in den Kader kommen, die die definierten Qualifikationskriterien (Plazierungen bei Meisterschaften/ Deutschland-Cup bzw. maximaler prozentualer Rückstand zur Siegerzeit)) erfüllen. Müssten wir in Zukunft für Männer und Frauen unterschiedliche Qualifikationskriterien aufstellen, damit mehr Männer als Frauen in den Kader kommen? Wenn Andrew Messick recht hat, dann handeln wir doch verkehrt und müssten für Männer die Messlatte für die Kaderaufnahme senken und für Frauen erhöhen?
Ich muss zugeben, dass ich nach diesem einleitenden Satz des verlinkten Kommentars mit dem Kopfschütteln angefangen habe und bis zum Ende des Lesens des Textes eigentlich nicht mehr damit aufgehört habe.
Nach deiner Argumentation ( und der Argumentation des verlinkten Kommentars) ist es also ungerecht den Männern gegenüber, dass es bei Olympia in Rio genauso viele Startplätze (und Medaillen) für Männer wie für Frauen gibt?
Ist es ungerecht den Männern gegenüber, dass bei der von der ITU dem offiziellen Triathlonverband veranstalteten "World Triathlon Series" bei jedem Rennen gleich viele Frauen starten wie Männer?
Ich bin (mit) zuständig für die Mittelzuweisung des Bayerischen Triathlonverbandes an den Landeskader. In unserem Kader gibt es derzeit 18 Frauen/ Mädchen und 18 Jungs. Die 50/50 Quote ist reiner Zufall, weil diejenigen in den Kader kommen, die die definierten Qualifikationskriterien (Plazierungen bei Meisterschaften/ Deutschland-Cup bzw. maximaler prozentualer Rückstand zur Siegerzeit)) erfüllen. Müssten wir in Zukunft für Männer und Frauen unterschiedliche Qualifikationskriterien aufstellen, damit mehr Männer als Frauen in den Kader kommen? Wenn Andrew Messick recht hat, dann handeln wir doch verkehrt und müssten für Männer die Messlatte für die Kaderaufnahme senken und für Frauen erhöhen?
Ich muss zugeben, dass ich nach diesem einleitenden Satz des verlinkten Kommentars mit dem Kopfschütteln angefangen habe und bis zum Ende des Lesens des Textes eigentlich nicht mehr damit aufgehört habe.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Um sich für Olympia zu qualifizieren benötigt man eine bestimmte Zeit und um sich für Hawaii zu qualifizieren muss man Punkte haben.
Etwas überspitzt ausgedrückt kann ich mich durch geschickte Rennwahl mit schlechterer Konkurrenz für Hawaii qualifizieren während ich keine Chance auf Olympia habe. Dies kann man dadurch eindämmen, dass man die Startplätze auf Hawaii anhand der prozentualen Geschlechtsverteilung eingrenzt.
Und das euer Kader gleich viele Mädels und Jungs hat ist doch toll. Nur durch sowas kann man längerfrist eine 50-50 Verteilung bekommen.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Um sich für Olympia zu qualifizieren benötigt man eine bestimmte Zeit und um sich für Hawaii zu qualifizieren muss man Punkte haben.
Welche "bestimmte Zeit" soll das beim Triathlon denn sein?
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Man nehme an, dass es 1000 Profis gebe und davon sind es 650 Männer und 350 Frauen (35%). Warum sollten es also gleich viele Startplätze für beide Geschlechter geben?
Ein Hawaii-Quali-Platz ist ein wichtiges Argument bei Sponsorenverhandlungen. Es gibt dafür oftmals ausgehandelte Prämien. Wenn man nun weniger Frauen in Kona zulässt als Männer, dann verhindert man den sonst sich möglicherweise einstellenden Angleichungsprozess der Geschlechterverteilung und zementiert das derzeitige Ungleichgewicht.
Zitat:
Zitat von barney-cooper
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Soweit ich herausgelesen habe, ist das Preisgeld auch für Männer und Frauen gleich.
Preisgelder machen für Profis nur einen Teil ihres Einkommens aus. Sponsorenprämien sind oftmals der größere Teil.
Übrigens sind die Preisgelder längst noch nicht bei jedem Wettkampf angeglichen:
Gestern war ich beim Heidesetriathlon in Forst. Dort gab es Preisgeld für die ersten fünf Männer, aber nur für die ersten drei Frauen. Grundsätzlich ein sehr schöner, empfehlenswerter Wettkampf, aber die Preisgeldstaffelung empfand ich als Anachronismus, der nicht mehr in die heutige Zeit passt.