Da ich vom Leistungssport komme (Kampfsport) ist mein Körper das hohe Volumen gewohnt und macht es bisher auch gut mit (avg. TSS letzte 12 Monate ~600 bzw. ~12h).
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Die Frage die ich mir nun immer öfter stelle -> Was sollte ich die nächsten Monate/Jahre trainieren um in die Regionen zu kommen wo ich hin will?
17min 1km Swim (Stand September 2020)
39min 10km Run (Stand 31.12.20)
1:36h HM (aus Oktober 2020)
FTP 255W (270W 20min) bei 65kg
Hallo,
zum Schwimmen und Radfahren kann ich nicht viel sagen. Aber bei Deinen Laufleistungen würde ich ein grobes Ausdauerdefizit vermuten. Mit 39 min auf zehn km solltest Du eigentlich den Halbmarathon etwa 10 min schneller laufen können, also etwa 1:26h.
Ob dieses Ausdauerdefizit auch beim Schwimmen und Radfahren besteht, kannst Du nur selbst herausfinden. Ich würde Dir raten, heuer einmal ein paar Triathlon-Wettkämpfe einzubauen - wenn es welche geben sollte, was ich natürlich auch im eigenen Interesse hoffe . Wenn Du Vergleichswerte von Sprint- , Kurz- und Mitteldistanz hast, weißt Du mehr.
Vorerst wäre meine Empfehlung jedenfalls, ein ausdauerorientiertes Training durchzuführen. Das heißt aber nicht unbedingt Langdistanzorientiert. Aber eben durchaus bis Mitteldistanz. Und wenn Du das Gefühl hast, Du hast die Mitteldistanz im Griff, dann auf zur Langdistanz.
Ich hab gefragt wie ich mein Training kurz-/mittel-/langfristig strukturieren sollte damit ich in diese "Regionen" komme...wie oben beschrieben...erst kurze Distanzen, dann x Jahre Mitteldistanzen und dann Langdistanz? Oder macht es mehr Sinn gleich mit Langdistanz-spezifischen Training zu starten?
Da keiner Lust hat, Dir eine vernünftige Antwort zu geben, mach ich das jetzt Mal:
Kennst Du Bernd Hornetz ? Der hat 2016 mit einer Zeit von 6:57h den Ötztaler Radmarathon gewonnen. Falls Du das nicht einordnen kannst: Die Zeit ist der Hammer! Insbesondere auch deshalb, weil er bei seinem Sieg 48 Jahre alt war.
Ein gewisser Alexej Gerstmaier hat den selben Wettkampf in 8:33h geschafft, was auch nicht schlecht ist und zu Platz 389, also topp 10% gereicht hat.
Jetzt kommts: Leistungsdiagnostiker wollten wissen, was eigentlich der Unterschied zwischen diesen beiden Athleten ist. Also wurden beide Athleten einer Leistungsdiagnostik unterzogen. Das Ergebnis kannst Du hier nachlesen:
Der wesentliche* Unterschied ist also der Fettstoffwechsel. Oder platt ausgedrückt: "30g fährt nach Hawaii, 15g rockt den Dorftriathlon."
Deine Fragen können demzufolge so beantwortet werden:
1. Du musst Fettstoffwechseltrainign machen. Das ist absolut zentral. Also radfahren, viel, langsam, ruhig, laaang. Das ist die Basis langfristig gesehen. Bzw, alles was dazu gehört also Nüchterntraining etc. Wichtig ist auch die Nahrungsaufnahme rund um dieses zentrale Element Deines Trainings. Also Gels anfangs erstmal nicht während der Ausfahrten, sondern zB Nüsse. Wenn Du Zeit für mehr Training hast, fährst Du einfach mehr Rad. 4-6h GA1. Das kann man durchaus 4-5 mal pro Woche machen, wenn man sich an Primal Endurance orientiert, also Maffetone Puls.
2. Die kurzen Distanzen würde ich weglassen, also VD und OD. MD kann man zum richtigen Zeitpunkt als Teil der Vorbereitung für einen Quali Wettkampf machen.
3. Dein "bipolares" Training ist ok. Also 80/20 nach Seiler. Wichtig ist dabei, die leichten Sachen wirklich leicht zu machen und die harten wirklich hart. Vielen fällt das schwer, weil man bei den leichten Sachen manchmal Zweifel hat, ob das eine Wirkung hat. Zur Einschätzung was für Dich leicht bzw. hart ist, hilft Dir eine Leistungsdiagnostik 2x im Jahr, Sep und Mai.
4. Mit Deinen 12h wirst wegen 1. keinen Blumentopf gewinnen. Da fehlt das Volumen.
1. Du musst Fettstoffwechseltrainign machen. Das ist absolut zentral. Also radfahren, viel, langsam, ruhig, laaang. Das ist die Basis langfristig gesehen. Bzw, alles was dazu gehört also Nüchterntraining etc. Wichtig ist auch die Nahrungsaufnahme rund um dieses zentrale Element Deines Trainings. Also Gels anfangs erstmal nicht während der Ausfahrten, sondern zB Nüsse. Wenn Du Zeit für mehr Training hast, fährst Du einfach mehr Rad. 4-6h GA1. Das kann man durchaus 4-5 mal pro Woche machen, wenn man sich an Primal Endurance orientiert, also Maffetone Puls.
2. Die kurzen Distanzen würde ich weglassen, also VD und OD. MD kann man zum richtigen Zeitpunkt als Teil der Vorbereitung für einen Quali Wettkampf machen.
3. Dein "bipolares" Training ist ok. Also 80/20 nach Seiler. Wichtig ist dabei, die leichten Sachen wirklich leicht zu machen und die harten wirklich hart. Vielen fällt das schwer, weil man bei den leichten Sachen manchmal Zweifel hat, ob das eine Wirkung hat. Zur Einschätzung was für Dich leicht bzw. hart ist, hilft Dir eine Leistungsdiagnostik 2x im Jahr, Sep und Mai.
4. Mit Deinen 12h wirst wegen 1. keinen Blumentopf gewinnen. Da fehlt das Volumen.
Hab ich was falsch verstanden? Ich dachte, Kachelzaehler möchte sich für Hawaii qualifizieren, nicht für die Tour de France .
Ich bin eh nicht dagegen, viel Radumfang zu machen, aber 4-5 mal pro Woche 4-6 Stunden Rad (also 16 bis 30 Stunden Rad pro Woche) halte ich für ... sagen wir mal ... ein bisserl viel. Das kann man schon mal machen auf Trainingslager, aber als allgemeinen Trainingstipp ... davon halte ich überhaupt nichts.
....Bitte jetzt nicht nochmal die "Ausdauer-Predigt" ...
Die Triathlon- und Maratonforen sind voll von Threads, welche mit grossen Ambitionen gestartet wurden und die dann im Sand verlaufen sind.
Wenn Du das (durchaus vorhandene) know how hier im Forum abschöpfen willst, dann musst Du auch ein paar Predigten aushalten können. Wenn dem nicht so ist, solltest Du Dir lieber einen Trainer engagieren.
Die Triathlon- und Maratonforen sind voll von Threads, welche mit grossen Ambitionen gestartet wurden und die dann im Sand verlaufen sind.
Wenn Du das (durchaus vorhandene) know how hier im Forum abschöpfen willst, dann musst Du auch ein paar Predigten aushalten können. Wenn dem nicht so ist, solltest Du Dir lieber einen Trainer engagieren.
Das ist halt auch ein geiles Zitat...
es gibt halt keine Abkürzungen, da kannst du noch so viel Trainingswissen haben und sportwissenschaftlich rangehen. Das Verhältnis 10er Zeit zu HM wurde ja auch schon angesprochen.
Du musst viel trainieren und das vor allem über Jahre.
Nach 12 Monaten noch so perfektem Training, fährt auf der Langdistanz jemand der seit 5 Jahren nicht perfekt aber ordentlich und konstant trainiert Kreise um dich.
Und Stefan spricht es ja auch an. Dein Gedanke ist ganz normal und schon tausend mal da gewesen:
A) ich komm vom Leistungssport / hab früher viel Sport gemacht
B) ich trainiere jetzt seit nem Jahr und mache mega Fortschritte
C) wenn es so weitergeht, kann Hawaii ja nicht so schwer sein.
...
Irgendwann geht es aber nicht mehr in dem Tempo weiter, bzw vllt auch mal nen Schritt zurück oder zu einem Plateau. Da entscheidet sich dann ob du wirklich Bock hast über Jahre hinweg viel zu trainieren. Und dann kann man im 3-4 Jahren mal ne Bestandsaufnahme machen, wo steht man jetzt, wie baue ich die Saison auf um mein Ziel an Tag X zu erreichen.
Kampfsportler sind ja von Hause aus eher Schnellkraftsportler, kommen also von einer völlig anderen Baustelle. Das Thema Ausdauer wurde ja schon angesprochen.
Mein Tipp ist noch Laufen, Laufen, Laufen. Schwimmen hat man irgendwann sein Durchschwimmtempo, auf dem Rad rollt man irgendwann ins Ziel. Ob man den Marathon am Ende wirklich läuft oder in großen Teilen geht oder sogar steht, ist hingegen gar nicht so gewiss.
Aber du hast ja auch nicht geschrieben, dass du gleich bei deiner ersten LD nach Hawaii willst.....trainiere fleißig Ausdauer......melde dich für eine LD an.....und du wirst sehen, wo es mangelt in Hinblick auf eine Qualileistung. LD ist nämlich auch ganz viel eins.....Erfahrung.