Zitat:
Zitat von hanse987
Was ist los! Keine verrückten Aktionen? Krank?
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Volltreffer, versenkt.
Ich bin äußerst zuverlässig, konstant, wahrheitsliebend(will auch kein amerikanischer Präsident werden), seit 30 Jahren in der selben Firma tätig, seit über 25 Jahren glücklich verheiratet, kurz gesagt, eigentlich sollte man mir trauen können.
Nur vor 10 Tagen passierte es: privat belebt ein absoluter Glücksfall, dazu weckt ein fremdbestimmt eingepflanzter Gedanke vergangene Sehnsuchten.
Ich drohte schwach zu werden.
Es ist Blödsinn, nicht nötig, nichts wirklich Wichtiges zu gewinnen und doch lässt mich der Gedanke nicht mehr los. Frühmorgends beim dunklen, eiskalten Radeln in die Firma reichen mir die normalen Herausforderungen mehr als genug. Oft frage ich mich dann, wie ich sie bewältigen soll. Doch ganz klitzeklein glimmert der Gedanke weiter. Warum soll ich es nicht doch noch einmal versuchen. Die Chancen stehen denkbar schlecht, erfahrungsgemäß eine höchst ungünstige Zeit für mich, viel Ansteckungsgefahr, die Stimmung passt sich der dunkler werdender Jahreszeit an, die Arbeit in der Firma tradionell im Hoch.
Und doch, während sich die Jugend im Schlamm vergnügt
, starte ich heute zu einem Probelauf am Neckar. 35 Km mal sehen, was die alten Knochen noch hergeben. Dank der supertollen Tipps hier aus dem Forum, habe ich neue Hoffnung.
Mein Achilles lässt sich zumindest zum Teil mit besser trainierten Wadenmuskeln(
Captain und Holly) langfristig auffedern.
Ok, für heute nützt es mir noch nichts. Lang, lang gekleidet und auch lang unterwegs.
Nach 17,5 km liege ich mit 1.39 Std. voll im Soll. In der zweiten Hälfte wird es erwartungsgemäß zäh, bis richtig zäh, der Schnitt sinkt teilweise fast auf 6min/Km .
Ich hoffe, ich habe mir heute keine Anzeige wegen Lärmbelästigung eingehandelt, so laut patscht wieder mein rechter Fuß auf den Asphalt. Abstellen kann ich es nicht, mitunter helfen kürzere, dafür insgesamt schnellere Trippelschritte(
Thomas).
Bei Km 30 rechne ich hoch, seufze kurz und immer wieder, denn jetzt heißt es ungewollt beißen, eine zaghafte Endbeschleunigung muss her
.
Ich beschleunige(ja, kann man) auf einen 5.30er Schnitt, finishe exakt in der Wunschzeit, 3.19.55 Std.(5.43 min/km)
Oder soll ich sagen, Mist, Ziel, SUB 3.20 erreicht, ich muss mir jetzt doch Gedanken über Frankfurt am 30.10. machen.
Also, wenn noch jemand einen günstigen Startplatz loswerden möchte, ich bin bereit bis zu einem gewissen Preis Lehrgeld zu bezahlen, auch wenn ich die Chance für einen Start immer noch bei unter 50 Prozent sehe.
Doch was wäre der Mensch ohne Träumen und Streben?