Seit ca. 5 Monaten schwimme ich nun regelmäßig.
Am we habe ich meine Freundin gebeten, mich auf der 50m Bahn aufzunehmen.
Fällt euch irgendetwas dazu auf? Irgendwelche eindeutigen Fehler?
Was mir als (engagierter und interessierter) Laie aufgefallen ist:
Gut: Deine Hüften liegen recht schön obenauf im Wasser und rotieren auch recht harmonisch. Keine schlechte Wasserlage, obwohl diese wahrscheinlich (noch) mit zuviel Krafteinsatz im Beinschlag erkauft wird, was Dir möglicherweise Atmennot beschert und Du deshalb nach jedem zweiten Zug atmen mußt.
Beinschlag wirkt (noch) zu unrhythmisch und unrelaxt (hektisch) und kann m.E. noch besser mit dem Armzug koordiniert werden. Vielleicht mal mit nem 2er Beinschlag die Koordination einschleifen und versuchen dabei mindestens ne 4er - besser 6er Atmung - zu probieren, damit Du bewußt langsam schwimmst?
Dein Kopf (Stirn) kommt beim Atmen m.E. zu weit aus dem Wasser. Mehr Rotation entlang der Längsachse, sonst sinken die Beine beim Atmen jedesmal zu weit ab und du mußt mit einem kräftigen Kick gegensteuern, was auf Dauer viel Kraft kostet. Der Kopf bleibt dabei in der Längsachse und wird kaum angehoben, nur der Hals zum Atmen etwas weiter aus dem Wasser gedreht.
Wenn es Absicht sein sollte, dass Du ne 2er-Atmung machst ok - ansonsten würd ich sagen, dass es Dir (noch) an Kondition fehlt. 3er oder 4er-Atmung wäre besser und stabilisiert die Wasserlage.
Die Gleitphase könntest Du versuchen ein wenig länger auszudehnen. Versuch z.B. jede Bahn mit noch weniger Zügen zu schwimmen. Das verbessert die Effizienz, vor allem wenn Du auf lange Strecken abzielst.
Auf dem Video wirkt es (kann täuschen), als würde Dein rechter Arm nach dem Eintauchen die Längsachse queren. Wenn dem so ist, drauf achten, dass er etwa in Schulterbreite in die Streckphase geht.
In der Zugphase wirkt es, als würde Dein rechter Arm eine Ausweichbewegung machen bzw. die Druckphase des rechten Armes zu früh eingeleitet. Durchziehen bis Du in etwa wieder den Arm unter Schulter hast.
Vielleicht waren ein paar hilfreiche Anregungen dabei!
Das erste Auffällige ist, wie Robert schon sagte, die hohe Stirn. Das kostet auf Dauer viel Kraft und verursacht Rücken(Nacken).
Du musst versuchen den Kopf nur zur Seite zu Drehen. Während des Armzuges entsteht ein kleines Wellental, dort hinein atmen.
Was die Atmungsfrequenz angeht, ist es mEn reine Gefühlssache, ob man nun 3er oder 2er Atmung schwimmt. Ich persönlich schwimme über lange Distanzen gerne 2er im Becken und 3er beim Triathlon. Ich kann mich bei einer 3er Atmung wesentlich besser orientieren im Freigewässer. 4er, 5er oder 7er benutze ich nur im Training.
Vom Gefühl her finde ich, dass du zu bald eintauchst mit den Armen. Ist aber schwierig zu beurteilen, das Video ruckelt bei mir ab und an, ebenso wie das Kreuzen der Arme. Falls du zu bald eintauchst lässt sich das einfach üben.
Kontrolliert darauf achten, den hohen Ellenbogen soweit wie möglich nach vorne zu führen und den Arm weit zu strecken.
Die Beine lassen sich noch ökonomischer einsetzen, aber das kommt je öfter du übst automatisch.
Ich kopier mal noch einen Link zu den Finals der Männer 1500m freestyle mit hier rein. Dort gibt's ein paar schöne Unterwasserbilder von Sun Yang.
1. Die hohe Kopfhaltung stört mich jetzt weniger als das ständige Auf-und-Ab des Kopfes. Es sieht für mich so aus, als würdest du den Arm vorne bewusst nach unten ins Wasser schlagen, wodurch der Kopf mit runter geht und gleichzeitig der Hintern hoch (ganz extrem bei sec. 10 und 19). Versuch mal, den Arm ruhig ins Wasser zu legen und nicht so sehr ins Wasser zu schlagen.
2. Ist noch keinem die "Wischerbewegung" des rechten Armes auf Schulterhöhe aufgefallen? Kann sein, dass du versuchst eine S-Bewegung mit der Hand zu machen. Auf Schulterhöhe ziehst du aber die Hand extrem nach innen und anschließend wieder nach außen. Das führt zum einen zu einer unruhigen Wasserlage. Zum anderen kannst du so keinen Druck aufbauen, da durch die Querbewegung dieser wieder zusammenbricht. Dass du es anders kannst, sieht man am ersten Armzug nach dem Abstoßen, der zieht soweit ich das sehen kann, sehr gerade nach hinten.
Also, über Wasser Arm entspannt nach vorne ziehen und ruhig ins Wasser führen, und unter Wasser möglichst gerade nach hinten. Eine leichte s-Bewegung kommt von selbst rein, wenn du versuchst, diese aktiv einzubauen, ist's meistens zu viel.
2. Ist noch keinem die "Wischerbewegung" des rechten Armes auf Schulterhöhe aufgefallen? Kann sein, dass du versuchst eine S-Bewegung mit der Hand zu machen.
Ja, aber das ist irgendwie "S-falschrum", vor allem die rechte Hand scheint aus der Perspektive in der Zugphase schon über die Körpermitte überzugreifen, zieht relativ ruckartig und geht dann auf Schulterhöhe auf einmal recht kraftlos nach außen weg. Die Druckphase sieht dann auch vergleichsweise kraftlos aus.
S-Zug wäre aber ursprünglich nach der Gleitphase den Zug im leichten Bogen nach außen zu machen um dann die Druckphase nahe der Körpermitte durchzuführen, als genau anders herum.
Besser wäre wenn die Hand nahe der Körpermitte bleibt ohne überzugreifen und über die gesamte Bewegung gleichmäßiger Kraft auf das Wasser übertragen wird. Zusätzlich kommt dann beim Atmen über die Kopfbewegung noch mehr Unruhe in die Bewegung.
Vielen Dank für die schnelle und gute Rückmeldung.
Ich versuche mal in Zukunft den Kopf flacher im Wasser zu lassen und den Arm bewusst weiter nach vorne zu strecken und nicht überzugreifen.
Was ich allerdings nicht verstanden habe, ist, was ihr mit der Wischbewegung meint?
Gibt es irgendwo eine Hinweis, wie der Arm genau ziehen soll?
Ich habe wirklich bewusst immer versucht eine S-Bewegung reinzubekommen.
Vermutlich war das dann wirklich zu viel?
Vielen Dank aber schonmal fürs Ankucken und bewerten