bitte um Nachsicht, wenn das irgendwo hier schon verlinkt oder erwähnt war: In der Printausgabe des Spiegel diese Woche hat Hütthaler ein langes Interview in der sie relativ offen und ausführlich über die ganze Geschichte spricht und alles zugibt, auch Namen nennt. Sie spricht auch über die kognitive Verzerrungen, die sich einstellen, wenn man so eine Geschichte macht, ein Art "Realitätsverleugnung", Karriere vollständig beendet & keine Ausflüchte mehr von ihrer Seite.
Es gibt auch eine Passage, die sich so liest als meine sie Doping sei im sehr schnelle Amateurbereich LD ziemlich normal ....
Es gibt auch eine Passage, die sich so liest als meine sie Doping sei im sehr schnelle Amateurbereich LD ziemlich normal ....
An der Stelle verallgemeinert sie aber zu sehr von ihrem Umfeld, in dem sie anscheinend alle dopen. Gleiches macht sie mit der Behauptung, dass Ausdauersportler im Winter ja nur deshalb fett würden, weil sie nicht mehr dopten. Bei ihr scheint das ja wohl so zu sein, aber insgesamt klingt das doch ziemlich nach "sind ja eh alle voll".
An der Stelle verallgemeinert sie aber zu sehr von ihrem Umfeld, in dem sie anscheinend alle dopen. Gleiches macht sie mit der Behauptung, dass Ausdauersportler im Winter ja nur deshalb fett würden, weil sie nicht mehr dopten. Bei ihr scheint das ja wohl so zu sein, aber insgesamt klingt das doch ziemlich nach "sind ja eh alle voll".
Hab ich mir auch gedacht. Sie ist immer noch genau so naiv, wie sie es selbst über ihre Triathlonanfänge sagt, als sie das alles für ok hielt. Schliesst doch etwas stark von sich auf alle anderen.
"Hütthaler: Damals habe ich noch nicht an Wettkämpfen teilgenommen, Sport war mein wichtigstes Hobby. Die Clique meines Ex-Freundes bereitete sich im Sommer 2001 auf den Ironman auf Hawaii vor. Beim gemeinsamen Training lernte ich schnell, dass es fünf entscheidende Faktoren im Sport gibt: Training, Ernährung, Umfeld, Regeneration - und Doping."
Tut mir einerseits gut zu wissen, dass ich den Grossteil dieser Duennbrettbohrer im Ironman hinter mir hatte. Es gibt aber auch einen, der war in einem mir wichtigen Ironman einen Platz vor mir.
"Hütthaler: Damals habe ich noch nicht an Wettkämpfen teilgenommen, Sport war mein wichtigstes Hobby. Die Clique meines Ex-Freundes bereitete sich im Sommer 2001 auf den Ironman auf Hawaii vor. Beim gemeinsamen Training lernte ich schnell, dass es fünf entscheidende Faktoren im Sport gibt: Training, Ernährung, Umfeld, Regeneration - und Doping."
Tut mir einerseits gut zu wissen, dass ich den Grossteil dieser Duennbrettbohrer im Ironman hinter mir hatte. Es gibt aber auch einen, der war in einem mir wichtigen Ironman einen Platz vor mir.
Kann ich mir vorstellen, dass Du da sauer warst.
*Drüben* schonmal gepostet:
Angenommen, man hätte nur ein Leben und würde einen Großteil seiner Zeit mit dem Training von Schwimmen, Radfahren und Laufen verbringen, was führt einem dieses Interview dann vor Augen:
1. Allen Athleten, die einen Ironman "lediglich" finishen möchten, können die beschriebenen Machenschaften im Grunde egal sein. Ihnen wird es primär darauf ankommen, mit legalen Mitteln und nur durch die eigene Leistung eine beachtliche Ausdauerleistung zu vollbringen. Natürlich werden sich diese Leute auch die Ergebnislisten anschauen und sich wundern: Hmm, Platz 1184. Ist ja nicht so der Brenner, aber immerhin, durchgekommen und zwar ganz allein und mit legalen Mitteln. Ab und zu mal die Medaille angeguckt, sich gefreut, Seelenfrieden, aus die Maus.
2- Alle Athleten, die sich für Hawaii qualifizieren möchten oder ansonsten auf vordere Plätze aus sind, muss dieses Interview doch extremst nachdenklich stimmen. Wie gesagt, man verbringt einen Großteil der Lebenszeit mit dem Sport und hat offenbar dennoch niemals die Gewähr, dass alle mit gleichen Mitteln kämpfen. In etwa so, als strebte man jahrelang eine bestimmte Position beim Arbeitgeber an, von der man glaubt, dass sie ausschließlich nach Leistungskriterien vergeben wird und erfährt dann nach Jahren harter Arbeit und möglicherweise verlorener Lebenszeit, dass die Position ausschließlich an Familienmitglieder des Arbeitgebers geht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Athleten die täglichen Entbehrungen, die über das spaßorientierte Training erheblich hinausgehen werden, noch irgendwie vor sich selbst werden rechtfertigen können. Man weiss, dass die anderen besser sein müssen (oder zumindest einen massiven Vorteil haben), weil sie stoffen. Trotzdem "versucht man sein Glück". Denn man wird erhebliches Glück haben müssen, wenn man trotzdem sein Ziel erreichen will. Also ist im Grunde alles egal, zumindest aber willkührlich und man könnte auch gleich zur 1. Gruppe (oben) wechseln. Für all die Zeit, die man auf einmal hätte, müsste man natürlich eine Verwendung haben. Vielleicht tut sich hier dann bei einigen gleich ein neues Problem auf.
3. Der Profisportler kann nur darauf bauen, dass die Zuschauer leichtgläubig sind und möglicherweise irgendwann vergessen (wollen), dass es offenbar keine ehrlichen Leistungen mehr gibt. Im Grunde muss er stoffen, um gleiche Verhältnisse herzustellen. Sonst könnte er auch gleich mit 3 bar Luftdruck in den Reifen losfahren. Er ist also konstant verpflichtet, Körperverletzung am eigenen Körper zu betreiben.
Waehrend meines triathletischen Hoechstleistungvermoegens hatte ich noch genuegend saubere Sportler vor mir. Ich setzte mir relative Ziele, die auch ungedopt moeglich waren und sind (Top10 IM, Top100 Kona), als auch absolute Ziele (sub 9 auf einer draftingfreien Strecke) bei denen die Mitbewerber egal sind.
In meinem Bereich mag es anfangen aergerlich zu werden, aber frag' mal HaFu oder Corki, wie sie das empfinden. Da geht es doch erst richtig los.