Na bisher habe ich noch nie eine Strafe bekommt, wenn ich einfach mein Tempo weitergefahren bin und den Abstand dann entsprechend des Geschwindigkeitsunterschiedes über die Zeit wieder auf das geforderte Maß ausgebaut habe. Kurzer Blick zum KR mit einem kurzen Lächeln sagt dem auch " Der hat es verstanden und beschleunigt nicht, also lasse ich den mal machen." Ob nun 10 oder 30 Sekunden interessiert dabei eher wenig, solange man nicht versucht dran zu bleiben. Man muss nicht immer alles in den Regeln genau regeln. Ist schließlich ein Hobby, Vorschriften für alles und jeden Quatsch habe ich im Beruf schon genug.
Vielleicht habe ich aber auch im WK einen Gesichtsausdruck der den KR sagt: "Dem ist die Ergebnisliste eh egal, solange er seine Topleistung abgerufen hat" Habe keinen Spiegel dabei. Ich komme zumindest bisher mit den KR immer sehr gut zurecht. Ob nun 30% Lutscher oder Doper oder sonst wie Sich-selbst-Bescheißende vor mir sind ist mir sowas von egal. Und sollte doch mal einer vor mir so nah einscheren, dann blicke ich mich kurz um und fahre, wenn es geht etwas zur Mitte und somit seitlich aus der Box heraus, lasse mich dann aufgrund meiner geringeren Geschwinidigkeit zurückfallen und gut ist es. Da ich ja keine Aerohelm trage, kostet mich das Kopfdrehen ja nicht gefühlte 10 Stunden, wie es einige wohl glauben wollen.
Ich habe aber auch längst aufgehört den Sport zu ernst und zu verbissen zu betreiben. Ich habe seitdem nur noch Spaß und die Ergebnisse sind auch noch besser. Kurzum: Läuft....
Wie soll ich als Überholender sicherstellen, das ich 10 Meter Abstand habe? In den mittleren Reihen in denen ich mitahre ist das nicht möglich. Wenn da überholt wird, bekommt der Überholte den Ergeiz mich nicht vorbeizulassen und wir fahren dann schon mal länger nebeneinander.
Also ehrlich gesagt schere ich immer erst wieder ein, wenn ich sicher bin den gerade überholten nicht "mitzuschleppen". Also sicher erst nach 10m. Dies tue ich automatisch um notorische Lutscher gar nicht erst in Verlegenheit zu bringen... Ist natürlich auch etwas von den Windverhältnissen abhängig, wenn der Wind von vorn links kommt schwere ich eher ein.
Jedenfalls denke ich, das es sinn macht die Regel in diese Richtung zu verändern.
2) Es muss den Athlet*innen leicht ermöglicht werden Ihren Abstand zu kontrollieren (Markierungen o.ä., die das ermöglichen)
3) Der Abstand zwischen zwei radfahrenden Athlet*innen wird wie folgt definiert:
Abstand der Hinterradnarbe der vorderen Athlet*in zur Vorderradnarbe der dahinter fahrenden Athlet*in muß mindestens 10m betragen.
Passt alles, Punkt 2 soll in Roth ja wirklich ausprobiert werden.
Besonders wichtig finde ich die Unschuldsvermutung.
Ich sehe den Fair-km deswegen etwas zwiespältig.
Wenn es die Richtigen trifft, gerne
Bei der von manchem dann schon angekündigten "Bloßstellung" mit Fotos und etwaigen Bekundungen muss aber absolut sicher sein, dass es keinen Unschuldigen erwischt. Und das ist bei dem jetzigen Regelwerk und bei Tatsachenentscheidungen schlicht nicht möglich
- wie übrigens auch im Straßenverkehr vorgeschrieben darf der Überholende sein Tempo also nach dem Überholen nicht einfach verringern, genausowenig, wie der Überholte da einfach Gas geben darf. Damit wird dann automatisch in der nötigen Zeit der nötige Abstand hergestellt, ohne dass einer der beiden den anderen behindert.
Vollkommen richtig, so sollte es sein und allen auch klar gemacht werden Leider bremsen mittlerweile doch einige direkt nach dem Überholen ab.
Zitat:
Zitat von Triabolo82
Na bisher habe ich noch nie eine Strafe bekommt, wenn ich einfach mein Tempo weitergefahren bin und den Abstand dann entsprechend des Geschwindigkeitsunterschiedes über die Zeit wieder auf das geforderte Maß ausgebaut habe.
Passt auch, solange der Überholer nicht bremst(s.o.)
Zitat:
Zitat von Weißer Hirsch
Also ehrlich gesagt schere ich immer erst wieder ein, wenn ich sicher bin den gerade überholten nicht "mitzuschleppen". Also sicher erst nach 10m.
Jedenfalls denke ich, das es sinn macht die Regel in diese Richtung zu verändern.
Fazit: wenn der Überholer nicht direkt vor dem Hintermann einschert und langsamer wird, ebensowenig wie der Überholte schneller, würde es praktisch passen und sich automatisch regeln, oder?
Überholen:
- erst 10m nach dem Überholen einscheren(Verursacherprinzip)
bzw. Windschattenbox 10m vor dem Fahrer darf nicht durchfahren werden
- oder einscheren ohne langsamer zu werden(best practice)
- ein Überholvorgang darf nicht behindert werden(no blocking)
- bzw. der Überholte darf wärend des Überholens nicht schneller werden
- gefordeter Seitenabstand 1m (reicht oft auch zum Überholen in dritter Reihe)
- klar gekennzeichnete oder festgelegte Strecken, wann die Mittellinie nicht überschritten werden darf(sonst im Rahmen STVO erlaubt)
- Abstandsmarkierungen(wie in Roth angedacht)
- ergänzend Sekundenregel (berücksichtigt Geschwindigkeit)
Windschattenverbot ist aufgehoben bei:
- Verpflegungsstellen sowie bis 500m danach
- festgelegte Strecken in der Wettkampfausschreibung
- Definition Berg größer 6%, kleiner 12 km/h
- oder Schilder auf der Strecke bei Beginn und Ende
Allgemein gewünscht:
- Unschuldvermutung
- Strafe bei klarem Verstoß, nicht halbseiden bei Verdacht
- Eskalationsstufe: Hinweisen/Ansprechen/Verwarnen - Karte mit Zeitstrafe/Fairkm - DSQ
Ich habe eben nochmal den Ursprungsthread von Arne durchgelesen(als Lidl die Sekundenregel entdeckte ).
Zwei Beiträge fand ich als aktuelle Ergänzung besonders interessant
Tandem65
Da habe ich 2010 in Roth andere Erfahrung gemacht. Da bin ich zum Anfang der 2. Runde in einen ca. 30 Mann starken Pulk geraten. der mich bis Greding begleitet hat. An den Anstiegen hat mich die Gruppe höflich vorgelassen da ja die Flachlandmonster noch schlechter raufkommen als ich. In der Ebene kamen die dann immer wieder vorbei. Auf den 15 km bis Greding durfte ich knapp 10km den KR vor mir beobachten, der einen nach dem anderen vom Ende des Pulks gepflückt hat durch hartnäckiges Diskutieren. Kurz vor Greding waren dann nur noch 3 oder 4 vor mir, die tatsächlich das Tempo auch alleine fahren konnten. Eine Karte wurde dort allerdings nicht gezeigt.
Ich(FMMT) finde, dass der Kampfrichter hier ganz super seine Aufgabe erledigt und gelöst hat . Karte fände ich angebracht, wenn jemand nicht einsichtig gewesen wäre.
Goetzi :
Ich halte von dem ganzen technischen Schnickschnack um einen Windschattenverstoß zu identifizieren nichts, denn es ist immer von der Situation abhängig.
Will man als schneller Radfahrer eine Gruppe überholen und man legt wert auf die Einhaltung der 10 m - Regel, dann ist dies kaum möglich.
Grund: Wenn man Überholen ist, schert garantiert jemand zwischen Vordermann und einem selbst in die 10 m Lücke ein. Die Sportordnung sieht vor dass ich durch bremsen wieder einen Abstand zum Vordermann aufbaue. Und schon schert der nächste in die vor mir aufgerissene 10 m Lücke ein. Somit ist es unmöglich eine Gruppe zu überholen.
Lösung für den Triathleten: Es wird in der 2. Reihe überholt, aber auch in dieser kann sich seliges Spiel wiederholen.
Um als starker Radfahrer eine Gruppe zu überholen, geht man dabei das Risiko ein die 10 m oftmals nicht einhalten zu können (siehe Ausführung weiter oben). Es kann somit nur ein KR entscheiden welche Personen innerhalb einer Gruppe sich nicht an Regeln halten und welche Personen Situationsbedingt für 2 oder 3 Minuten sich der Gruppendynamik hingeben müssen.
Dies spiegelt quasi die praktische Probleme bei der Umsetzung wieder. Halte ich mich an die starren Regeln bin ich der Depp und fahre unter meinen Möglichkeiten.
Überhole ich, riskiere ich eine Verwarnung und könnte auch der Depp sein, zukünftig sogar mit Strafrunde.
Moin,
Auch aufgrund der hier noch einmal geschilderten Erfahrungen präferiere ich Maßnahmen, die die Gruppenbildung von vornherein erschweren.
Sind erst einmal Gruppen entstanden, ist es fast unmöglich, diese wieder aufzulösen.
Fast alle Vorschläge hier gehen m.E. an der Sache vorbei.
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Und tschöh
Matwot
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert" Hannibal, A-Team